Sarsaparilla im Peter-Weiss-Haus

Eröffnung von „Like Water, Konzertreihe für akustische Musik und silent electronica“ in Rostock

11. Januar 2011, von

Was macht man am besten an einem freien Wintersonntag mit tendenziell eher ungemütlichem Wetter?

Lange schlafen, dann noch lange im Bett kuscheln, lesen, Musik hören, einen guten Film anschauen und sich so in andere Welten träumen?

Nach soviel Müßiggang setzt man dann doch noch mal einen Fuß vor die Tür, der frischen Luft wegen und um seine Glieder mal ordentlich auszustrecken. Die Welt da draußen dreht sich noch?

Gut, dann kann man sich auch gleich noch etwas weiter vorwagen, zum Beispiel zu „Like Water, einer Konzertreihe für akustische Musik und silent electronica“. Gestern Abend wurde sie im Peter-Weiss-Haus (PWH) eröffnet.

Hier konnte ich auf einem Holzklappstuhl im etwas sehr frischen Studio des PWHs gleich zur Musik von Sarsaparilla weiterträumen. Träumen aber bitte nicht mit einschlafen verwechseln. Dafür ist die Musik von Sarsaparilla nämlich eindeutig zu schade.

Sarsaparilla im PWH
Sarsaparilla im PWH

Sarsaparilla das ist der Singer/Songwriter Brandon Miller, den es von Philadelphia nach Berlin verschlagen hat. Hier lernte er auch Nikola Jeremic, der in Serbien geboren wurde, kennen.

Nikola Jeremic
Nikola Jeremic

Der Sounddesigner hatte bereits zuvor unter dem Namen Mikrokosmos die Zuhörer mit seinem Synthesizer und Drum Machines auf den „silent electronica“- Part des Abends eingestimmt. Und auch bei Sarsaparilla zauberte er wunderbare Klangbilder auf seinen elektronischen Instrumenten.

Für die akustische Musik war schließlich Brandon Miller zuständig. Ganz klassisch mit einer Akustikgitarre in bester Folk-Song-Manier und einer sanften und warmen Stimme erzählte er Geschichten. Geschichten von Menschen und der Welt, früher, heute, hier und weit entfernt auf Berggipfeln, am Meer und in fremden Kulturen.

Brandon Miller
Brandon Miller

Immer wieder fleuchen auch irgendwelche Tiere durch die lyrischen Texte. Gleich zwei „Monkey-Songs“ präsentierte der Sänger dem Publikum, Lieder der eher etwas heiteren Sorte. Ansonsten beherrscht eine leichte Melancholie die Melodien von Sarsaparilla, die die beiden Musiker auf der Bühne einfühlsam und berührend vortrugen.

Was für ein schöner Wochenausklang!

Wer das Konzert verpasst hat, der sollte vielleicht beim nächsten Like Water Konzert, das für den 15. Februar geplant ist, vorbeischauen. Dann werden Anda aus Oldenburg und Long Voyage aus Leipzig im Peter-Weiss-Haus zu Gast sein.

Für den privaten Musikgenuss zu Hause, vielleicht an einem Wintersonntag, gibt es ab 21. Januar auch das neue Album „Everyone here seems so familiar“ von Sarsaparilla, auf dem sich viele Stücke des Like Water Konzerts im PWH wiederfinden.

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