Ein neuer Rang für die Stadthalle Rostock

Nach Abbrucharbeiten erweitern die Stahlkonstrukteure die Sport- und Kongresshalle auf der Nordseite

18. Juli 2017, von
Stahlträger für die neuen Sitze in der Stadthalle werden montiert.
Stahlträger für die neuen Sitze in der Stadthalle werden montiert.

Es kracht heftig, als die neun Meter lange, knapp eine Tonne schwere Stahlstufe auf die neue Rangkonstruktion gesetzt wird. Die Halterungen für die Stühle sind schon erkennbar. Die Stühle sind auch schon bestellt, informiert Petra Burmeister. Doch bis sie schließlich verkleidet werden und auch ein Zuschauer darauf sitzen kann, gibt es noch viel zu tun.

Die Leiterin der Rostocker Stadthalle zeigt nach 100 Tagen Bauzeit, was sich alles beim Umbau eines der größten Sport- und Kongresszentren des Landes getan hat. Am augenscheinlichsten ist die Erweiterung der Nordseite. Schon seit den Frühlingsmonaten steht die Fassade offen und lässt Tageslicht in den großen Saal fallen. Hier soll ein neuer Rang eingebaut werden. Die Platzkapazität erweitert sich dadurch um 660 auf dann 5531 Sitze. In der Stehvariante können dann maximal 6600 statt bisher 5500 Gäste Konzerte besuchen. „Knapp vier Meter wurde dafür das Dach nach vorn versetzt“, erläutert Architekt Torsten Ruwoldt vom Planungsbüro Inros Lackner. 30 Tonnen Stahl wurden eingebracht.

Stadthallenchefin Petra Burmeister und Architekt Torsten Ruwoldt
Stadthallenchefin Petra Burmeister und Architekt Torsten Ruwoldt

Links und rechts des neuen Ranges sprühen Funken von der neuen Dachkonstruktion. Schweißer der Neukalener Firma Peenestahl verbinden hier die Einzelteile. Petra Burmeister ist sichtlich froh, dass nach Wochen des Abbruchs, in der die Eingangshalle komplett zerlegt wurde, nun endlich erste Ergebnisse des Aufbaus zu erkennen sind. „Wir sind nicht stressfrei, liegen aber gut im Zeitplan.“

An der Westseite ist schon die neue Fassade zu sehen. Die markanten Farbflächen wurden hier zurückgenommen. Die Reduzierung sei mit dem Gestaltungsbeirat besprochen und sorge dafür, dass die typische Form des Gebäudes wieder mehr zur Geltung komme, erklärt der Architekt und Projektleiter.

Der nächste große Schritt ist der Aufbau des Foyers, das sich durch den zusätzlichen Rang ebenfalls nach Norden verschiebt. Von einer 2000qm großen Säulenlandschaft mit sieben Meter hohen Säulen schwärmt Petra Burmeister. Wenn diese fertig sei, komme das Dach darauf und das Richtfest kann gefeiert werden. Anfang September werde die Rohkonstruktion fertig sein.

Baustelle Stadthalle
Baustelle Stadthalle

Im Oktober soll dann wieder die erste Veranstaltung in der Stadthalle stattfinden. Bevor im Frühling 2018 noch einmal für weitere Baumaßnahmen geschlossen wird.

Der Umbau der Stadthalle beschränkt sich nicht nur auf die Erweiterung des Gebäudes, sondern umfasst auch eine umfangreiche Modernisierung der gesamten Halle. Besonders Konzertveranstalter werden neben der verbesserten Akustik, auch den neuen Fußboden zu schätzen wissen, sagt die Stadthallenleiterin. Das alte Schwingparkett wurde bereits entfernt. Nächste Woche wird Estrich eingebracht. Dieser ist stärker belastbar. Schwere Technik kann dann auch mit Gabelstaplern in die Halle transportiert werden.

Insgesamt liegt die Investitionssumme bei 16,6 Millionen Euro.

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