Gebt uns das TiS! - Begehrtes „Theater im Stadthafen“

KOE: Es gibt viele Interessenten für das TiS – Studenten der HMT und Darsteller aus der freien Szene starten Online-Petition

11. April 2014, von
Theater im Stadthafen
Theater im Stadthafen

Wird das Theater im Stadthafen bald wiederbelebt? Seit dem Jahreswechsel ist die ehemalige Spielstätte des Volkstheaters Rostock nicht mehr in Betrieb. Um Geld zu sparen, hatte es sich aus dem Gebäude am Warnowufer zurückgezogen. Viele Jahre lang wurden hier vor allem Schauspielproduktionen gezeigt. Aber auch andere Gastveranstalter fanden dort eine Bühne für knapp 200 Zuschauer.

Seit heute nun rufen Schauspielstudenten der HMT, die freie Theatergruppe Freigeister und die Tanzschule „Tanzland“ in einer Online-Petition: „Gebt uns das TiS!“ Ihr Anliegen: „Dort soll ein Ort geschaffen werden, wo sich alle kulturellen Einflüsse der Stadt – sei es Schauspiel, Tanz, Musik, Film oder Kunst – treffen, austauschen und vernetzen können und regelmäßig Vorstellungen, Konzerte, Slams, Ausstellungen und Workshops stattfinden. Dies soll nicht nur eine Wirkungsstätte für uns, sondern für ganz Rostock werden.“ Schon nach wenigen Stunden hatten über 100 Rostocker und auswärtige Sympathisanten unterschrieben.

Christof Lange, Chef der Freigeister, ist zuversichtlich, dass die Initiatoren genügend Unterstützer hinter sich bringen können. Die Online-Petition soll für die nötige Aufmerksamkeit sorgen. Aber auch andere Aktionen sind demnächst noch geplant.

„Die Stadt würde an Prestige gewinnen. Vieles würden wir ehrenamtlich organisieren. Die Miete können wir allerdings nicht stellen. Hier ist die Stadt gefragt. Es muss kulturell etwas passieren, besonders für eine gute Off-Kulturszene. In anderen Städten funktioniert es auch“, sagt der junge Theaterschauspieler. Ein Nutzungskonzept mit einem üppigen Programm gibt es bereits. Viele andere Gruppen und Vereine hätten ebenfalls schon Interesse bekundet. Trotz neuer Konzerthalle im JAZ, der Frieda (die nächste Woche offiziell eröffnet wird), des Peter-Weiss-Hauses und anderer Einrichtungen in der Stadt sei der Bedarf an freien Räumen für künstlerische Produktivität und Austausch noch nicht gedeckt.

„Wir möchten auch nicht, dass das TiS brachliegt“, sagt Nico Seefeldt, Sprecher des Eigenbetriebs „Kommunale Objektbewirtschaftung und -entwicklung der Hansestadt Rostock“ (KOE), der das Gebäude vermietet und an einer dauerhaften Lösung interessiert ist.

Es gäbe viele Interessenten, Gespräche werden geführt. Genaue Angaben, wer, ab wann, womit und unter welchen Bedingungen das Gebäude wieder nutzen wird, macht der KOE derzeit nicht. Die Verhandlungen mit dem Volkstheater, das im Februar ausgezogen war, zur Übernahme des Inventars seien noch nicht abgeschlossen.

Es habe bereits Gespräche mit der Hochschule für Musik und Theater gegeben, bestätigt deren Sprecherin Angelika Thönes. Allerdings „haben wir dafür kein Geld, deshalb kommt es nicht infrage.“

Auch das Landestheater Parchim hat ein Auge auf die Rostocker Spielstätte geworfen, nachdem es durch die Schließung seiner eigenen baufälligen Bühne heimatlos geworden war.

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