Neues Toilettenhäuschen im Stadthafen

Stadt investiert verstärkt in WC-Anlagen und will Lücken in Warnemünde und Innenstadt schließen

5. Juni 2019, von
Axel Pohl (Amt für Umweltschutz) bei der Eröffnung einer neuen WC-Anlage im Stadthafen
Axel Pohl (Amt für Umweltschutz) bei der Eröffnung einer neuen WC-Anlage im Stadthafen

„Na, wenn es nichts Wichtigeres gibt“, kichern zwei Passantinnen sich zu, als sie den kleinen Journalistenauflauf an dem neuen roten Häuschen im Stadthafen heute Nachmittag beobachten. Doch wem schon mal in der Öffentlichkeit die Blase gedrückt hat, wird über das neue Klohäuschen bei den alten Speichern wohl zu einer anderen Einschätzung kommen. Und auch Holger Matthäus unterstreicht, die Bedeutung des Themas. „Jetzt können wir endlich planen und umsetzen, wo der Bedarf wirklich da ist.“ In den vergangenen elf Jahren sei vor allem der Mangel öffentlicher WC-Anlagen verwaltet worden. Erst mit der Entschuldung des Stadthaushaltes seien wieder Investitionen möglich und einiges nachzuholen. Besonders in den touristischen Gebieten Warnemündes und der Innenstadt aber auch in den Naherholungsgebieten Rostocks sollen Lücken geschlossen werden. In diesem und in den nächsten Jahren seien deshalb jeweils eine halbe Million Euro für Neubauten und Sanierungen von sogenannten Bedürfnisanstalten in den Stadthaushalt eingestellt.

Der neue mit automatischer Sitzreinigung, Wickeltisch und ohne Barrieren ausgestattete Toilettenraum auf dem Parkplatz der Silohalbinsel ist die 39. WC-Anlage, die von der Stadt betrieben wird. Weitere drei Neubauten sind noch in diesem Jahr geplant. Am Elmenhorster Bach, am Strandaufgang 4 in Markgrafenheide und im Barnstorfer Wald werden allerdings nur Trockentoiletten – auch Plumpsklos genannt – geplant. Anders als im Stadthafen, wo Wasser- und Stromanschlüsse verlegt wurden. Inklusive der Erdbauarbeiten hat die neue Anlage etwa 100.000 Euro gekostet, berichtet Axel Pohl, der im Umweltamt für die öffentlichen Toiletten in der Stadt zuständig ist.

Am Ende des Jahres sollen also 43 Anlagen zur Verfügung stehen. Ihr Betrieb kostet 300.000 Euro. 200.000 Euro sind im Haushalt dafür eingeplant. Der Rest soll über die Nutzungsgebühren eingenommen werden.

Gespräche mit Restaurant- und Gewerbetreibenden in Warnemünde und der Innenstadt haben ergeben, dass zusätzlich zu den öffentlichen Toiletten auch das System Nette Toilette in Rostock etabliert werden könnte, informiert Holger Matthäus. Darüber soll die Bürgerschaft in ihrer Augustsitzung entscheiden. Die Stadt würde den Anbietern dann eine Entschädigung zahlen, wenn sie ihre Toilette nicht nur Gästen zur Verfügung stellen. Das könne den Betrieb von öffentlichen WC-Anlagen jedoch nicht ersetzen, insbesondere bei Reisegruppen sei das schwierig, betonte der Senator.

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