Warnemünder Turmleuchten: Mehr Umweltschutz gefordert

Mehr Toiletten und einen besseren Dünenschutz fordert der Ortsbeirat fürs Warnemünder Turmleuchten – ob es in Corona-Zeiten am 1. Januar 2021 stattfindet, ist ungewiss

9. September 2020, von
Warnmünder Turmleuchten: Mehr Umweltschutz gefordert (Foto: Archiv)
Warnmünder Turmleuchten: Mehr Umweltschutz gefordert (Foto: Archiv)

Zehntausende Besucher eng gedrängt auf der Warnemünder Promenade, ohne jeden Sicherheitsabstand? Was beim Warnemünder Turmleuchten Jahr für Jahr Normalität ist, lässt sich in Zeiten von Corona nur schwer vorstellen. „Mit jetziger Verordnungslage ist so etwas natürlich nicht genehmigungsfähig“, erklärte Tourismusdirektor Matthias Fromm gestern Abend im Ortsbeirat. Touristiker seien aber von Haus aus Optimisten und das Turmleuchten müsse nicht zwingend am 1. Januar stattfinden, sondern könnte – wie unwetterbedingt 2019 – auch im Frühjahr stattfinden. „Wir setzen alles daran und treiben die Planungen weiter voran“, so Fromm. „Wenn die Sicht klarer ist, werden wir einschätzen können, ob eine solche Großveranstaltung zum 1. Januar durchführbar ist.“

Dass das Thema gestern auf der Tagesordnung des Ortsbeirats stand, lag aber nicht an der Corona-Pandemie, sondern an einem Antrag des Umweltausschusses, der einen besseren Schutz der Dünen, mehr Toiletten sowie ein besseres Verkehrskonzept fürs Turmleuchten forderte. „Dass man die Dünen wirklich schützt“, sei die wichtigste Forderung, erläuterte der Ausschussvorsitzende Mathias Ehlers, alles andere könne man als Verbesserungsvorschlag sehen. Jedes Jahr wieder gibt es Kritik, dass Besucher der Veranstaltung trotz Verbots die Dünen betreten und wertvolle Pflanzen zertrampeln. Ehlers sah besonders die Stadtverwaltung in der Pflicht: „Wenn man eine solche Veranstaltung erlaubt, dann muss die Hansestadt sich auch finanziell mehr darum kümmern.“

„Das Warnemünder Turmleuchten ist Europas größte Neujahrsinszenierung und da sind wir stolz, dass wir das nach 22 Jahren nach wie vor noch so behaupten können“, betonte Tourismusdirektor Fromm den Stellenwert der Veranstaltung.

„Grundsätzlich finden wir den Antrag gut“, erklärte Fromm, der sich dazu im Vorfeld der Sitzung mit Torsten Sitte (Geschäftsführer der verantwortlichen Veranstaltungsagentur Hanse Event) und Klaus Möller (Vorsitzender des Leuchtturmvereins) abgesprochen hatte. Verbesserungsbedarf würde es immer geben. „Wir wollen eine qualitätsvolle Veranstaltung und wollen naturschutzrechtliche Belange mit den touristischen Belangen so gut wie möglich in Einklang bringen.“

„Ja, die Hansestadt wird mehr Verantwortung übernehmen“, pflichtete Fromm dem Wunsch von Mathias Ehlers bei. „Uns ist auch bewusst, dass das mehr Geld kostet.“ Aktuell werden die Verantwortlichkeiten neu geordnet, so Fromm, sowohl was die ordnungsrechtliche als auch die produktionstechnische Seite betrifft. Zudem sei man dabei, „die Tourismuszentrale in Zusammenarbeit mit den einzubindenden Ämtern mehr in die Verantwortung zu bringen, damit genau die formulierten Ziele in ihrem Antrag bei künftigen Veranstaltungen größere Berücksichtigung finden.“

Dass die Forderungen des Umweltausschusses direkt umgesetzt werden, wollte Fromm jedoch nicht versprechen. „Wir werden prüfen, inwieweit das überhaupt machbar und möglich ist.“ Man habe das Ansinnen des Umweltausschusses jedoch verstanden und wolle prüfen, welche Vorkehrungen aus naturschutzrechtlicher Sicht notwendig sind. Ergebnisse konnte Fromm noch nicht präsentieren, da „wir mittendrin in den Vorbereitungen sind“. Er versprach jedoch den Ortsbeirat auf dem Laufenden zu halten.

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