Millionen-Verlust bei der Unimedizin Rostock

Die Bilanz der Universitätsmedizin Rostock weist in der Krankenversorgung für 2019 ein Minus von 32 Millionen Euro auf

30. November 2019
Millionen-Verlust bei der Unimedizin Rostock
Millionen-Verlust bei der Unimedizin Rostock

Die Universitätsmedizin Rostock (UMR) feierte in diesem Jahr ihr 600-jähriges Bestehen und kann als Maximalversorger auf große Erfolge in der universitären Spitzenmedizin zurückblicken. Allerdings hat sie für 2019 nach mehr als zehn Jahren schwarzer Zahlen ein schlechtes finanzielles Jahresergebnis zu verzeichnen. In der Krankenversorgung weist die Bilanz ein Minus von 32 Millionen Euro auf.

Die Gründe für das Defizit sind vielfältig. Erhöhte Kosten sind einer davon. In diesem Jahr wurden für die Mitarbeiter der UMR und für das Personal der UMR Logistik GmbH neue Tarifverträge abgeschlossen, mit denen Löhne und Gehälter der jeweiligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an das Landesniveau angepasst wurden. Die kommissarische Vorstandsvorsitzende, Prof. Nöldge-Schomburg, betont: „Die Tarifsteigerungen waren überfällig und wichtig. Unsere Mitarbeiter sind neben dem Patientenwohl unser höchstes Gut.“ Zugleich wurde zusätzliches Personal eingestellt – um dem Personalmangel der vergangenen Jahre entgegenzuwirken und um die Inbetriebnahme des Neubaus ZMF vorzubereiten. Darüber hinaus hat die UMR notwenige Investitionen aus eigener Kraft tätigen müssen, beispielsweise in medizinische Großgeräte wie Linearbeschleuniger in der Strahlenklinik und MRT-Systeme in der Radiologie. Eine solche moderne medizinische Ausstattung wie auch spezialisiertes Personal werden rund um die Uhr für die Behandlung schwer kranker Patienten vorgehalten, was sehr kostspielig ist.

Der Patientenzuspruch für die Unimedizin ist unverändert positiv – das wird aus den Patientenzahlen deutlich. „Die Patienten haben uns auch 2019 ihr Wohlergehen anvertraut. Das ist vor allem dem großen Engagement unserer Mitarbeiter zu verdanken“, so Nöldge-Schomburg. Zurückgegangen sind jedoch die Fallschweren – und damit die Einnahmen. Gründe hierfür sind unter anderem der Wegfall von Bettenzimmern aus baulichen Gründen sowie Bettensperrungen durch Personalmangel in speziellen Bereichen.

Der Vorstand der Unimedizin arbeitet derzeit an einem Sanierungskonzept zur Verbesserung der wirtschaftlichen Lage. Dabei steht neben der verstärkten Nutzung der Potenziale und der Stärkung des medizinischen Profils die Verbesserung der Prozesse und Arbeitsabläufe im Vordergrund. Prof. Christian Schmidt, Ärztlicher Vorstand, nennt Beispiele: „Zum Sanierungskonzept gehören die Reorganisation der Krankenhausprozesse, der Leistungsausbau in Fächern mit großem Patientenzuspruch und die Entwicklung neuer Geschäftsfelder“. Bei allen Maßnahmen solle jedoch die uneingeschränkte Aufrechterhaltung der Qualität in der Patientenversorgung weiterhin das oberste Ziel sein.

„In der Universitätsmedizin Rostock arbeiten mehr als 4000 Menschen sehr engagiert und erfolgreich. Die Maximalversorgung der Menschen in der Region birgt eine besondere Verantwortung. Gemeinsame Aufgabe ist es nun, ein Konsolidierungspaket zu schnüren, um die wirtschaftliche Lage der Unimedizin Rostock deutlich zu stabilisieren“, fasst der Aufsichtsratsvorsitzende der UMR, Mathias Brodkorb, zusammen.

Quelle: Universitätsmedizin Rostock

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