Erpressung und Raub waren nur vorgetäuscht
Gegen zwei Rostocker, die einen Raub und eine Erpressung nur erfunden hatten, wird jetzt wegen des Vortäuschens einer Straftat ermittelt
17. August 2016
Zwei schwere Straftaten, die im Juli bei der Rostocker Polizei angezeigt wurden, hat es nie gegeben. Das ergaben jetzt die Ermittlungen der Kriminalpolizei. Die vermeintlichen Opfer hatten aus unterschiedlichen, persönlichen Gründen die Taten vorgetäuscht. Das wird für die Rostocker (15, 35) auch ein „Nachspiel“ haben. Gegen beide wurden Ermittlungsverfahren wegen Vortäuschen einer Straftat eingeleitet.
Im ersten Fall, der sich Anfang Juli ereignet haben sollte, hatte eine Passantin den 35-Jährigen auf offener Straße mit Schnittverletzungen am Bein aufgefunden. Der Mann hatte seine Verletzungen damit erklärt, dass er überfallen und dabei mit einem Messer verletzt worden war. Die Fahndung nach den beschriebenen drei Tätern verlief ergebnislos. Es konnte auch niemand gefunden werden, denn den Raubüberfall hat es nie gegeben. Widersprüche zwischen den Schilderungen des Verletzten und den Ermittlungen vor Ort machten die Kriminalisten misstrauisch. Mit den Ungereimtheiten konfrontiert, gab der 35-Jährige dann zu, den Überfall erfunden und sich die Verletzungen selbst beigebracht zu haben.
Auch ein 15-jähriger Rostocker hat bei der Schilderung einer Erpressung offenbar seiner Phantasie freien Lauf gelassen. Mitte Juli hatte der Vater des Jungen eine Differenz in seinem Portemonnaie festgestellt. Der 15-Jährige erfand daraufhin eine wilde Erpressungsgeschichte. Auch er verstrickte sich später bei der Zeugenvernehmung in Widersprüche und gab letztendlich gegenüber der Ermittlerin zu, sich die Erpressung nur ausgedacht zu haben.
Nur selten ist etwas so, wie es zunächst scheint. Diese Erfahrung machen alle Polizisten. In diesen beiden Fällen stimmte aber eigentlich gar nichts …
Quelle: Polizeiinspektion Rostock
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