Bürgerbeteiligung zur Buga 2025 geplant

Am 21. März soll in Rostock eine breite Bürgerbeteiligung für die Planungen zur Bundesgartenschau 2025 starten

5. Februar 2020, von
Matthias Horn, Claus Ruhe Madsen, Renate Behrmann, Jochen Sandner und Teresa Trabert mit dem Generalbebauungsplan der Stadt Rostock aus dem Jahr 1975
Matthias Horn, Claus Ruhe Madsen, Renate Behrmann, Jochen Sandner und Teresa Trabert mit dem Generalbebauungsplan der Stadt Rostock aus dem Jahr 1975

Die Zeit drängt. Im Frühjahr 2025 soll in der Hansestadt die Bundesgartenschau (Buga) eröffnet werden. Doch bislang steht nicht fest, ob sie tatsächlich in Rostock stattfindet. „Wir haben noch gar keinen endgültigen Vertrag mit der Buga unterschrieben, weil wir noch gar keinen endgültigen Leitentscheid der Bürgerschaft haben“, erklärt Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen.

Eigentlich sollte der Durchführungsvertrag spätestens bis April unterzeichnet werden, doch wenn die Bürgerschaft das mit dem jetzigen Wissenstand noch nicht entscheiden möchte, würde er dem Stadtparlament bis zum Herbst Zeit geben, so Madsen.

„Wir werden uns jetzt nicht über einen, zwei oder drei Monate entzweien“, stimmt ihm Jochen Sandner zu. „Unsere Überzeugung, dass Rostock das richtige Konzept hat, ist ungebrochen“, bekräftigt der Geschäftsführer der Deutschen Bundesgartenschau GmbH. Zeitlich eng war es bisher bei jeder Gartenschau, beruhigt Sandner.

Auftakt zur Bürgerbeteiligung am 21. März

Obwohl die endgültige Zustimmung der Bürgerschaft noch aussteht, soll am 21. März im Stadthafen der Startschuss für eine intensive Bürgerbeteiligung fallen. Rund ums Rostocker Oval, das künftig „Buga Oval“ heißen könnte, werden zwei Sprechstunden- und Werkstattcontainer aufgestellt. In ihnen können sich die Einwohner über den aktuellen Planungsstand informieren sowie eigene Ideen und Wünsche einbringen. An insgesamt fünf Standorten sind von März bis August 2020 offene Sprechstunden und interaktive Werkstätten geplant, erläutert Teresa Trabert von der beauftragten Agentur Fint. Erstmals soll dabei der im Dezember 2019 verabschiedete Leitfaden zur Bürgerbeteiligung in Rostock mit Leben erfüllt werden, sagt Renate Behrmann von der Stabsstelle Rostocker Oval/Buga 2025. „Eine erfolgreiche Gartenschau beginnt immer mit einer erfolgreichen Kommunikation vor Ort“, begrüßt auch Jochen Sandner die Beteiligung der Einwohner.

Landes- und Bundesregierung habe er überzeugen können, so Madsen. „Nach Schwerin und Berlin ist jetzt Rostock dran. Es wäre nett, wenn wir auch selbst davon überzeugt sind.“ „Gehen Sie jetzt los, erzählen Sie uns, wovon Sie träumen“, fordert er die Rostocker zur Beteiligung an der Neugestaltung des Rostocker Ovals auf.

Am Rostocker Oval ist die Bundesgartenschau 2025 geplant (Foto: Archiv)
Am Rostocker Oval ist die Bundesgartenschau 2025 geplant (Foto: Archiv)

105 Mio. Euro Förderung für Großprojekte

60 Millionen Euro Förderung hat das Land zugesagt, 45 Millionen der Bund. Fördermittel, die an die Buga gebunden sind. Ohne Gartenschau gibt es kein Geld und keine schnelle Entwicklung des Stadthafens, stellt Madsen klar. Für ihn ist die Buga vor allem eine „Beschleunigung der Stadtentwicklung“, um Großprojekte, wie die Brücke, die Markthalle oder den Stadtpark auf der ehemaligen Deponie, nicht erst in Jahrzehnten hinzubekommen.

Brücke über die Warnow

Eines dieser Großprojekte ist die Brücke über die Warnow. Mitgebracht hat der Oberbürgermeister den Generalbebauungsplan der Stadt Rostock aus dem Jahr 1975, der bereits damals eine Autobrücke über den Stadthafen vorsah. 50 Jahre später soll es zur Buga eine Fußgänger- und Radfahrerbrücke über die Warnow geben. „Ohne es zu bezahlen“, so Madsen. 75 bis 80 Prozent der rund 25 Mio. Euro Baukosten will der Bund übernehmen, den Rest das Land.

Ob die Brücke pünktlich zur Bundesgartenschau steht, ist noch nicht sicher. „Nach Planung ist sie pünktlich fertig“, so Madsen, aber „wenn sie ein halbes Jahr nach der Buga da ist, dann ist sie ein halbes Jahr nach der Buga da.“ Dann müssten die Besucher mit Booten über die Warnow gebracht werden, notfalls würde er selbst paddeln. Es wäre schade, so der Oberbürgermeister, aber die Brücke wäre trotzdem „nicht weniger großartig“.

Stadt plant mit 1,7 Mio. Besuchern und max. 15 Mio. Euro Zuschuss

Insgesamt rechnet die Stadt zur Bundesgartenschau mit rund 1,7 Mio. Besuchern, sagt Matthias Horn von der Stabsstelle ‚Buga Oval‘. Maximal 15 Mio. Euro Zuschuss gibt es von der Stadt für die Durchführung der Gartenschau. Investitionen und Durchführung der Gartenschau sind betriebswirtschaftlich klar voneinander getrennt, erläutert Jochen Sandner.

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