Ausstellungseröffnung in der Galerie am Alten Markt

Ein Fest der Freude und des Abschieds

9. Dezember 2009, von
Petrikirche Rostock
Petrikirche Rostock

Vom Neuen Markt aus folge ich der hell beleuchteten Turmspitze der Petrikirche, die weit über die Häuserdächer aufragt, durch dunkle verwinkelte Gassen. Direkt am Fuß der Kirche befindet sich die Galerie der Volkshochschule. Durch die großen Glasfenster kann ich schon die ersten Besucher sehen und weitere strömen in die Galerie, während ich draußen noch die alte Petrikirche bewundere.

Die Galerie Am Alten Markt
Die Galerie Am Alten Markt

In Anbetracht der vielen Gäste merkt man schnell: hier findet heute etwas Besonderes statt. Obwohl bis zur eigentlichen Eröffnung noch etwas Zeit ist, ist die Galerie schon gut gefüllt. Kreative Menschen sind meist leicht an ihrem Äußeren zu erkennen, und davon gibt es hier eine Menge.

Auf der Suche nach einem Verantwortlichen für meine Fotoerlaubnis gerate ich zufällig gleich an die Galeristin Helga Manowski. Sie begrüßt mich mit mütterlicher Herzlichkeit, stellt mir die ausstellenden Künstlerinnen sogar persönlich vor und verspricht jede ihr mögliche Hilfe. Da kann man sich doch einfach nur wohl fühlen.

Gemälde von Britta Naumann
Gemälde von Britta Naumann

Es liegen Kopien von Zeitungsartikeln und Listen der ausgestellten Kunst aus, mit deren Hilfe ich die Titel den Bildern fast problemlos zuordnen kann. Am besten gefallen mir spontan die Collagen der Reihe „Notizen einer Reise“ von Britta Naumann. An der Wand direkt gegenüber hängt ebenfalls ein sehr interessantes Bild von ihr, auf dem sie großflächig mit Öl und Kunstfedern einen Vogel dargestellt hat. Davor steht eine Reihe von Säulen, auf denen Vogelnester platziert sind, in die man aber lieber nicht so genau hinein sehen sollte.

Bald darauf beginnt die offizielle Eröffnung der Ausstellung. Nach 14 Jahren verabschiedet sich Helga Manowski von der Galerie der Volkshochschule, es ist die 130. Ausstellung und auch ihre letzte hier. Und genau wie bei der allerersten Ausstellung 1995 sind die beiden ausstellenden Künstlerinnen Britta Naumann und Anne Sewcz persönlich vor Ort, um dieses Ereignis noch einmal gebührend zu feiern.

Helga Manowski, Britta Naumann und Anne Sewcz
Helga Manowski, Britta Naumann und Anne Sewcz

Während der Reden bekommen die Besucher ein sehr gutes Bild von der Kunst dieser beiden doch sehr unterschiedlichen Frauen. Britta Naumann malt meist sehr großflächig, abstrakt und arbeitet mit verschiedenen Materialien, wie Sand, Pigmenten und Federn. Auf vielen ihrer Bilder erzählt sie von ihrer Reise nach Litauen im September, wo sie zu einem internationalen Künstlerworkshop eingeladen war.

Anne Sewcz hält sich eher unscheinbar im Hintergrund und sieht eigentlich so gar nicht wie eine Künstlerin aus. Erst recht nicht wie eine Bildhauerin, die mit groben Werkzeugen Holz und Stein bearbeitet. Ihre Skulpturen sind von der Form eher einfach gehalten, beschäftigen sich aber mit zwischenmenschlichen Beziehungen und den daraus entstehenden Spannungen.

Musikalische Begleitung bei der Ausstellungseröffnung
Musikalische Begleitung bei der Ausstellungseröffnung

Zwischendurch gibt es immer wieder musikalische Einlagen von einem Duett auf Geige und Gitarre, meinen beiden Lieblingsinstrumenten. Auch die beiden Musiker sind zur Eröffnung vor 14 Jahren bereits hier aufgetreten.

Nach einigen durchaus bewegenden Worten über die beiden Künstlerinnen und Helga Manowski ist das Buffet eröffnet. Wasser, Wein und verschiedene extravagante Appetithäppchen stehen den Besuchern zur Verfügung. Die Atmosphäre ist fröhlich und entspannt und man kommt leicht mit anderen Kunstinteressierten ins Gespräch, die begeistert von den Werken schwärmen. Da lässt man sich doch gerne anstecken.

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