Illucinations – Theaterstück der ecolea Schule Rostock

Schüler erarbeiten eine Alan Ayckbourn Komödie in englischer Sprache

3. Juli 2010, von
Joshua Glagow, Talisa Bankmann, Steven Witt und Tim Zöllick
Joshua Glagow, Talisa Bankmann, Steven Witt und Tim Zöllick

Tagträume hat wohl jeder ab und zu. Vielleicht haben sich einige sogar schon einmal erfüllt. Bei Eddie gehören sie zum Alltag.

Nur sind sie nicht gerade harmlos. Denn Eddie hat die außergewöhnliche Fähigkeit, seine Gedanken real werden zu lassen. Zum Entsetzen seiner Eltern, die deshalb mit ihrem Sohn einen Arzt aufsuchen.

Illucinations - Soldaten stürmen die Wohnung
Illucinations - Soldaten stürmen die Wohnung

Gestern führten Schüler des Wahlpflichtkurses „Darstellendes Spiel“ der ecolea Schule in der Bühne 602 das Stück „Illucinations“ auf. Mithilfe von Flashbacks konnte das Publikum verfolgen, in welche Abenteuer Eddie sich und seine Mitmenschen mit seiner Gabe bringt.

Illucinations - die Tante tritt gegen einen Boxer an
Illucinations - die Tante tritt gegen einen Boxer an

Seine Eltern beispielsweise werden von einem Trupp Soldaten in ihrem Wohnzimmer überrascht, seine Tante tritt auf dem Jahrmarkt gegen einen Schwergewichtsboxer in den Ring und sein Vater rettet einen Bibliothekar, der sich bei der Besteigung des K2 das Bein gebrochen hat.

Als der Arzt dies hört, ist er skeptisch. So ein Fall von Gruppenhalluzination ist ihm noch nie zu Ohren gekommen. Zum Beweis soll sich Eddie eine Blaskapelle vorstellen.

Theresa Schilder
Theresa Schilder

Inspiriert wurde das Theaterstück von „Eddies Incredible Illucinations“, einer Komödie des britischen Dramatikers Alan Ayckbourn, welche er 1967 eigens für jugendliche Schauspieler geschrieben hatte.

Für die Rostocker Version wurden einige Szenen gekürzt, verändert und um eigene Ideen erweitert, erzählt die Englischlehrerin Heidrun Franck. Sie war für das Einüben des sprachlichen Parts zuständig. Denn das Stück wurde auf Englisch vorgetragen.

Zum besseren Verständnis für das nicht-englischsprachige Publikum gab es vorab eine Zusammenfassung auf Deutsch mit aussagekräftigen Standbildern.

Illucinations, ecolea Schule
Illucinations, ecolea Schule

Bei der Inszenierung wurden die Schüler der achten Klasse von Ines Zarend unterstützt. Sie ist Lehrerin für Darstellendes Spiel und arbeitete mit dem Kurs an der schauspielerischen Darstellung der Charaktere.

Von ihr erfuhr ich auch, warum die meisten der Figuren keine Schuhe trugen. „Das hängt mit dem Gang der Schüler zusammen“, erklärte sie. In ihren Turnschuhen sei der zu jugendlich und würde deshalb nicht so zur Rolle passen. Und so kommt es dann, dass der Arzt seine Patienten barfuß empfängt und die Soldaten auf Socken ins Wohnzimmer einfallen. Na, bei dem heißen Wetter und dem Bühnenteppich ist das ja auch nachvollziehbar.

Steven Witt
Steven Witt

Für Steven Witt, den Hauptdarsteller, hat sich die Arbeit der letzten beiden Jahre jedenfalls gelohnt. Er konnte sein Englisch verbessern und auch das Sich-auf-die-Bühne-Stellen hat sein Selbstbewusstsein gestärkt, schätzt er selbst nach der Premiere ein.

„Es hat alles gut geklappt“, lobt auch Heidrun Franck ihre Schüler: „Der Kurs hat richtig gut als Team zusammengearbeitet.“

Illucinations - Aufführung der ecolea Schule Rostock
Illucinations - Aufführung der ecolea Schule Rostock

Das blieb auch beim Publikum nicht unbemerkt. Viele waren von den Leistungen der Schüler beeindruckt. Auch die englische Sprache schien keine großen Probleme zu bereiten. „Das Verständnis war hervorragend. Die deutsche Einleitung hat aber auch sehr geholfen“, war von einem Zuschauer zu hören.

Am Abend fand eine weitere Vorstellung statt, allerdings in anderer Besetzung.

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