OB-Wahl Rostock 2012 - Endspurt im Wahlkampf

Ait Stapelfeld, Christian Blauel, Karina Jens, Kerstin Liebich, Roland Methling, Sybille Bachmann oder Toralf Vetter? Kurz vor der Wahl haben wir alle Oberbürgermeister-Kandidaten noch einmal gefragt, warum die Rostocker gerade sie wählen sollen.

2. Februar 2012, von
OB-Wahl 2012 in Rostock - es geht um ihn, den Stuhl des Oberbürgermeisters
OB-Wahl 2012 in Rostock - es geht um ihn, den Stuhl des Oberbürgermeisters

Es geht um ihn, den Stuhl des Oberbürgermeisters. In drei Tagen ist es soweit: Sonntag, Punkt 18 Uhr schließen die Wahllokale, Rostock hat gewählt. Kurz darauf wird klar sein, wer die nächsten sieben Jahre als Verwaltungschef oder –chefin die Geschicke der Hansestadt leiten wird. Oder ob die Rostocker zwei Wochen später erneut an die Urnen gerufen werden, zur Stichwahl.

Plakate, Flyer, Infostände, Podiumsdiskussionen – für den einen oder anderen Wähler dürften es in den letzten Wochen fast schon zu viele Informationen gewesen sein. Um den noch unentschlossenen Hansestädtern eine kleine Entscheidungshilfe zu geben, haben wir alle Bewerber gebeten, Ihre Positionen kurz vor der Abstimmung noch einmal auf den Punkt zu bringen. In nicht mehr als 111 Wörtern sollten sie erklären, warum die Wähler am Sonntag das Kreuz bei ihnen machen sollen. Hier nun die Antworten:

Christian Blauel (Bündnis 90 / Die Grünen) „Wir sind die Stadt“

Christian Blauel
Christian Blauel

Ich möchte Sie am Sonntag um Ihre Stimme bitten, weil …

… ich für bessere Kommunikation in der Stadt stehe. Ich werde den Streit in der Stadt beenden und als OB ansprechbar für alle Bürger sein. Der OB hat Beschlüsse der Bürgerschaft kompetent vorzubereiten und für Mehrheiten zu werben. Beschlüsse der Bürgerschaft hat der OB – auch wenn sie nicht seiner persönlichen Meinung entsprechen – zügig umzusetzen.

… ich für tatsächliche Mitwirkung der Bürger stehe. Transparenz und rechtzeitige, umfassende und verständliche Information aller Bürger sind hierfür Voraussetzung.

… ich für kulturelle Vielfalt stehe. Rostock sucht seine kulturelle Identität – sie entsteht aus den Teilidentitäten der Stadtteile. Priorität hat für mich ein „Urbanes Kulturdreieck KTV“ als zentrale Produktionsstätte für Volkstheater und freie Träger.

Karina Jens (CDU) „Konsens & Kompetenz“

Karina Jens
Karina Jens

Ich möchte Sie am Sonntag um Ihre Stimme bitten, weil …

… wir in Rostock durch ein neues Miteinander, einen stärkeren Dialog, eine verbesserte Transparenz deutlich mehr erreichen können. Mit mir als Oberbürgermeisterin werden wir die Blockade zwischen Bürgerschaft, Verwaltung und Verwaltungsspitze beenden.

Rostock hat große Potentiale. Diese gilt es zu nutzen. Wir sind die einzige Großstadt in Mecklenburg-Vorpommern. Wir haben eine hervorragende Universität und eine gut aufgestellte Forschungslandschaft. Wir haben erfolgreiche Unternehmen, eine breite Kulturszene, engagierte Sportler, eine motivierte Vereinslandschaft und wir locken Touristen aus nah und fern zu uns. Es gilt deshalb um so mehr alle Kräfte für eine gute Entwicklung aller Generationen in unserer Stadt zu mobilisieren. Dafür stehe ich.

Kerstin Liebich (Die Linke) „Rostock lieb ich“

Kerstin Liebich
Kerstin Liebich

Ich möchte Sie am Sonntag um Ihre Stimme bitten, weil …

… Rostock den Wechsel braucht. Wer die Zeitung liest, bekommt das Gefühl, in der Stadtpolitik würden alle nur noch streiten. Das Miteinander ist geprägt von einem Gegeneinander. Als Oberbürgermeisterin möchte ich Konflikte auflösen, die Verwaltung stärken, neu motivieren und die vielen engagierten Kräfte dieser Stadt zusammenführen.

Rostock hat eine wunderbare Gesellschaft, voller guter Ideen und kluger Konzepte. Dieses Potential möchte ich nutzen und auch durch eine lebendige Bürgerbeteiligung umsetzen. Die Entwicklung der Stadtteile im Nordwesten und Nordosten steht an, der Arbeitsmarkt braucht gute Arbeit statt weiterer Niedriglohnjobs, ein ganzheitliches Kulturkonzept muss umgesetzt werden und ja, dazu gehört auch ein attraktives Theater. Mit Bitte um Ihr Vertrauen, Kerstin Liebich.

Dr. Sybille Bachmann (Rostocker Bund) „Demokratie leben – glaubwürdig handeln“

Dr. Sybille Bachmann
Dr. Sybille Bachmann

Ich möchte Sie am Sonntag um Ihre Stimme bitten, weil …

… ich Rostock strategisch neu aufstellen möchte als Innovations- und Kulturstadt in einer aktiven Bürgergesellschaft, mit einer Stadtverwaltung, die zur serviceorientierten Dienstleisterin wird. Weil Bürgereinmischung ausdrücklich erwünscht ist und Vertrauenskultur selbstverständlich wird. Weil ich für Gemeinwohlorientierung, Fairness und Teamarbeit stehe. Weil ich strategisch denke und viele meiner Ideen bereits umgesetzt wurden.

Weil OB-Sein für mich Dienst am Bürger bedeutet und ich parteilos und nicht käuflich bin. Weil meine Fachkenntnisse in Politik, Mitarbeiterführung, Recht, Unternehmensführung und Marketing eine solide Basis für das Amt darstellen. Weil ich über sechzehn Jahre Erfahrung in Politik und Verwaltung an jeweils gehobener Position auf kommunaler, universitärer und Landesebene verfüge. Weil ich vorurteilsfrei, konstruktiv und überparteilich denke und handle.

Dr. Ait Stapelfeld (SPD) „Rostock kann mehr. Gemeinsam!“

Dr. Ait Stapelfeld
Dr. Ait Stapelfeld

Ich möchte Sie am Sonntag um Ihre Stimme bitten, weil …

… Rostock zwei Dinge braucht: den Wechsel und gleichzeitig die volle Kompetenz für Finanzen, Stadtentwicklung, Wirtschaft, Kultur und Soziales. Die Verantwortung für unsere Hansestadt kann nur übernehmen, wer breit aufgestellt ist, sich hier gut auskennt und in den Kernfeldern hochqualifiziert ist: Finanzen sind mein Metier, Rostock ist meine Heimat. Ich möchte die Werte unserer Hansestadt erhalten, um Spielräume für Neues zu schaffen.

Darum werbe ich um ihre Stimme. Mit ihrer Zustimmung verantwortlich umzugehen, das heißt für mich, den Streit im Rathaus zu beenden und konstruktiv nach vorne zu arbeiten. Erfolg stellt sich nicht von allein ein, dafür müssen wir hart arbeiten. Miteinander. Nicht gegeneinander. Rostock kann mehr. Gemeinsam!

Roland Methling (Einzelbewerber, Für Rostock) „Anpacken statt schnacken!“

Roland Methling
Roland Methling

Ich möchte Sie am Sonntag um Ihre Stimme bitten, weil …

… ich gemeinsam mit Ihnen auch die nächsten Jahre Rostock erfolgreich gestalten möchte.

Unsere Hansestadt ist wieder Herz und Motor des Landes. Immer mehr Menschen möchten hier arbeiten, studieren und leben.

Ich werde weiterhin mit der nötigen Hartnäckigkeit für einen Schuldenabbau kämpfen, damit wir in die Zukunft unserer Kinder investieren können.

Ich wünsche mir ein pulsierendes Rostock mit Bürgern, die gern an der Zukunft ihrer Stadt mitwirken. Dafür werde ich auch künftig alles geben.

Ich wünsche uns allen Kraft und Mut, dass wir offen sind für neue Ideen, für Visionen und dabei nicht die Menschen vergessen, die unsere Hilfe brauchen.

Bitte gehen Sie zur Wahl, für unser Rostock!

Ihr Roland Methling

Toralf Vetter (Einzelbewerber)

Toralf Vetter
Toralf Vetter

Ich möchte Sie am Sonntag um Ihre Stimme bitten, weil …

… ich das Gebot der Transparenz in einer Demokratie bis an die Grenze des rechtlich Zulässigen einzuhalten gedenke.

… ich allen Rostockern das Recht der möglichen Mitbestimmung der Bürger in einer Demokratie umfassend gewähren werde.

… ich nicht an das weithin propagierte Märchen von der Staatsschuldenkrise glaube. Denn nur wer dieses Märchen nicht glaubt, ist in der Lage die umfangreichen notwendigen und vernünftigen Investitionen Rostocks in Angriff zu nehmen, auch mittels Krediten. Denn Kredite sind nicht Teufelszeug, sondern das einzig probate Mittel die Steueroptimierungen der Privilegierten und Reichen aus der Vergangenheit zu kompensieren. Privat vor Staat war gestern, heute gilt Bürger vor Banken. Denn echte Demokratie ist zwar nicht einklagbar, aber wählbar.

Hinweis: Dem Wahlzettel entsprechend wurden die Antworten der Bewerber alphabetisch nach der Partei bzw. Wählergruppe geordnet. Weitere Informationen gibt es auf den mit den Namen verlinkten Websites der Bewerber.

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