Refugees Welcome - Demo für Solidarität mit Flüchtlingen

Über 1000 Menschen kritisierten auf Rostocks Straßen die Asylpolitik und forderten eine humanere Willkommenskultur

19. Oktober 2013, von
Refugees Welcome-Demo für mehr Solidarität mit Flüchtlingen
Refugees Welcome-Demo für mehr Solidarität mit Flüchtlingen

Angeführt von Flüchtlingen der Gruppen Lampedusa in Hamburg und Refugees Strike Berlin zogen heute Nachmittag über 1000 Menschen für mehr Solidarität mit Flüchtlingen durch Rostocks Innenstadt. Ein Bündnis verschiedener Gruppen wie die Antifa Rostock und die antirassistische Initiative „Stop it!“ hatte unter dem Motto „Refugees Welcome“ zur Demonstration aufgerufen.

Auf Bannern, in Sprechchören und Redebeiträgen in mehreren Sprachen richtete sich der Protest vor allem gegen die europäische und deutsche Asyl- und Flüchtlingspolitik. In ihren Forderungen sprachen sie sich gegen Ausgrenzung, Diskriminierung, Abschiebung und Residenzpflicht aus.

Kritisiert wurde auch eine Ausbreitung rassistischer Hetze in der Gesellschaft. „Neben der NPD wettern auch rassistische Gruppierungen und Bürgerinitiativen gegen die Aufnahme von Flüchtlingen in ihrer Umgebung und versuchen diese energisch zu verhindern. Dabei werden Asylsuchende durch gängige Ressentiments pauschal als „Asylbetrüger“, „Sozialschmarotzer“ und „Kriminelle“ diskriminiert und kriminalisiert“, so ein Sprecher angesichts von Spielplatzverboten für Flüchtlingskinder und Angriffen auf Flüchtlingsunterkünften.

Protest gegen Asyl- und Flüchtlingspolitik in Rostock
Protest gegen Asyl- und Flüchtlingspolitik in Rostock

Vor der Rostocker SPD-Geschäftsstelle in der Doberaner Straße offenbarte sich der Unmut insbesondere gegen den SPD-geführten Senat in Hamburg. Dieser hatte sich geweigert den Forderungen nachzukommen, Flüchtlinge, die in einer Hamburger Kirche Zuflucht gefunden hatten, in eine Unterkunft für den Winter unterzubringen. Auch die hungerstreikenden Flüchtlinge vor dem Brandenburger Tor in Berlin und vor allem der Tod hunderter Menschen vor der italienischen Insel Lampedusa beunruhigten die Demonstranten.

Unter ihnen befanden sich auch Vertreter der Parteien die Grünen und die Linken, Gewerkschaften und der Bürgerinitiative Bunt statt Braun.

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