Bronzene Fohlen am Schwanenteich aufgestellt

Ein bronzenes Fohlenpaar von Gerhard Rommel steht seit Kurzem unterhalb der Kunsthalle im Park am Schwanenteich – die Plastik ersetzt die vor zwei Jahren gestohlene Figur „Eselreitender Junge“

23. Dezember 2020
Bronzenes Fohlenpaar von Gerhard Rommel am Schwanenteich in Reutershagen
Bronzenes Fohlenpaar von Gerhard Rommel am Schwanenteich in Reutershagen

Seit Kurzem steht ein Fohlenpaar im Park am Schwanenteich. An der Gabel eines Radladers schwebten die jungen Pferde an ihren Standort unterhalb der Kunsthalle. Ein Fohlen hält mit vorgestelltem Huf den Kopf zum Grasen gesenkt, das andere schaut neugierig mit freundlichem Blick darüber hinweg. Der Künstler Gerhard Rommel (1934-2014) hat die Plastik 1989/90 in Gips geschaffen. In Rostock ist sie nun als Bronzeguss zu sehen, informiert das Amt für Kultur, Museen und Denkmalschutz.

Als vor zwei Jahren die Figur „Eselreitender Junge“ aus dem Park am Schwanenteich verschwand, war das Entsetzen über den Diebstahl groß.

Einige Zeit später wurden irreparable Reste der Figur bei einem Schrotthändler aufgefunden.

Der Eselreiter im Park am Schwanenteich war Gerhard Rommels einziger Guss seiner Art. Im Atelier des 2014 verstorbenen Künstlers war die Gipsform, die als Grundlage für einen neuen Guss hätte dienen können, nicht mehr vorhanden. Deshalb wurde das bislang noch nicht in Bronze vollendete Fohlenpaar als würdige Nachfolge ausgewählt. Die Kosten für den neuen Guss, den die Gießerei Seiler in Schöneiche ausführte, betrugen rund 39.000 Euro. Sie wurden teilweise über die Kunstversicherung beglichen.

Gerhard Rommel, der an der Fachschule für angewandte Kunst in Sonneberg und an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee bei Heinrich Drake und Theo Balden studiert hat und Meisterschüler bei Fritz Cremer war, zählte zu den bekanntesten Bildhauern der DDR. Seine figürlichen Plastiken waren beliebt und schmücken seit den 1960er Jahren ostdeutsche Städte.

Neben Büsten und Denkmälern schuf Rommel oft figürliche, idealisierende Plastiken zwischen Privatheit und gesellschaftlichem Raum wie „Familie“ im Neubaugebiet Magdeburg-Nord von 1978 oder die selbstbewusste so genannte „Kleine Erntehelferin“, die 1960 ihren Platz im Park des Instituts für Medizin und Biologie in Berlin-Buch fand.

Bekannt ist den Rostockern Gerhard Rommels „Afrikanische Bergziege“, eine Brunnenplastik auf dem Ziegenmarkt an der Marienkirche.

Die braunen Fohlen im Park am Schwanenteich werden den Spazierenden und vor allem Kindern Freude bereiten und zum Streicheln und spielerischen Erkunden einladen.

Quelle: Hanse- und Universitätsstadt Rostock, Pressestelle

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