Rostocker Schüler im Finale von Jugend forscht
Nachwuchsforscher aus Rostocker Schulen vertreten Mecklenburg-Vorpommern 2014 beim Bundeswettbewerb „Jugend forscht“
20. März 2014, von Stefanie
„Es qualmt und stinkt sehr doll“, erklärt Luise Pevestorff. Nur selten führte sie daher gestern in der Rostocker Stadthalle das Experiment der leuchtenden Gurke durch. Die damit veranschaulichten Möglichkeiten der Lichterzeugung und Spektroskopie lieferte für sie die Grundlage gemeinsam mit ihrem Mitschüler Edgar Zander von der Rostocker Werkstattschule ein Gerät zu entwickeln, mit dem schnell und einfach Parameter einer Wasserprobe analysiert werden können. „Denn was bei der Gurke funktioniert, klappt auch mit anderen Stoffen, wie Wasser“, erläutert der 17-jährige Schüler und kann sich vorstellen, dass ihre Erfindung eine Alternative zu den bisherigen aufwendigen chemischen Verfahren werden könnte. Noch existiert das Gerät nur in der Theorie, als sie es beim Landeswettbewerb „Jugend forscht“ vorstellen, der in diesem Jahr unter dem Motto „Verwirkliche deine Idee.“ steht.
Insgesamt 45 Projekte wurden in den letzten beiden Tagen vorgestellt. 72 Schüler und Studenten von der 4. Klasse bis zum ersten Studienjahr beteiligten sich in diesem Jahr an dem Nachwuchsforscherwettbewerb. Die Zahl stagniere in den letzten Jahren, erklärt Landeswettbewerbsleiter Dr. Frank Mehlhaff und begründet dies mit den geringen Schülerzahlen. Besonders die rückläufige Projektanzahl im Juniorbereich „Schüler experimentieren“ mache im Sorgen. „Wir möchten alle Lehrer ermuntern, ihre Schüler für Wissenschaft und Forschung zu begeistern“, sagte er bei der Preisverleihung. 150 Projekte bedarf es, damit Mecklenburg-Vorpommern in allen sieben Fachbereichen die besten zum Bundeswettbewerb entsenden kann. Zum Vergleich: Bayern zählt über 1000 Projekte. Immerhin wurden sechs Projekte mit dem ersten Platz ausgezeichnet. Die Schüler vertreten nun im Mai das Land beim Jugend-forscht-Finale in Künzelsau.

Neben den beiden Werkstattschülern, die im Fachbereich Physik ganz vorn lagen, kann sich auch Felix Becker vom Gymnasium Reutershagen über einen ersten Platz freuen. Er hat sich mit dem Weltraumwetter beschäftigt. Hatte der Zwölftklässler bereits in der 9. Klasse damit begonnen theoretisch zu erklären, wie die Sonnenaktivität die verschiedenen Schichten der Erdatmosphäre beeinflusst, nimmt er seit über einem Jahr an einem Monitoringnetzwerk des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt teil. „Wir sind eine der ersten Schulen, bei denen es erfolgreich funktioniert. Es hilft dem DLR sehr, wissenschaftlich mit unseren Aufzeichnungen arbeiten zu können“, erklärt der Abiturient. Damit die Station auch im nächsten Schuljahr fortgesetzt werden kann, versucht er gerade Jugendlichen die Bedeutung des Weltraumwetters beispielsweise auf das GPS-Netz zu erklären, was den Schwerpunkt seiner zweiten Teilnahme bei „Jugend forscht“ bildet.
Nicht nur unter den Siegern auch unter den Teilnehmern waren Rostocker Schulen und die Universität mit knapp der Hälfte aller Projekte stark vertreten. So nahmen die Werkstattschule und das Innerstädtische Gymnasium gleich mit jeweils fünf Projekten teil und gehörten damit zu den drei teilnehmerstärksten Schulen. Neben den jeweils drei besten Projekten in den Bereichen „Jugend forscht“ für die älteren und „Schüler experimentieren“ für die jüngeren Nachwuchsforscher wurden auch zahlreiche Sonderpreise verliehen.





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