Grundsteinlegung für das Polarium

Die neue Eisbärenanlage im Rostocker Zoo nimmt Gestalt an, 2018 soll das Polarium eröffnet werden

26. Oktober 2017, von
Baugrube im Zoo Rostock: Hier entsteht die neue Eisbärenanlage Polarium
Baugrube im Zoo Rostock: Hier entsteht die neue Eisbärenanlage Polarium

Eine riesige Baugrube gehört derzeit zu den Attraktionen in Europas bestem Zoo: dem Zoo Rostock. An der Stelle, wo einst die Bärenburg lag, soll hier im nächsten Jahr das Polarium eröffnet werden, die neue Anlage für Eisbären und Pinguine. Heute wurde der Grundstein gelegt.

Ein wichtiger Projektmeilenstein für Zoodirektor Udo Nagel. Dem amüsierten Publikum aus Vertretern von Baufirmen, Stadtpolitik und Förderern des Zoos erzählte er aus diesem Anlass, dass ihm das Bauprojekt bereits Albträume bereite. Nase an Nase habe er darin einem Eisbären gegenübergestanden, der ihn fragte, wann er denn endlich einziehen könne.

Erleichtert blickt er daher auf die Arbeiten auf dem 12.500qm großen Baufeld, die nun sichtbar voranschreiten. Ein Schwimmbecken, in das später die Eisbären eintauchen sollen, kann man schon grob erahnen. Derzeit konzentriert sich die Arbeit jedoch auf den Ausbau des Kellers, in dem die Technik mit den großen Filterkesseln für die Wasseraufbereitung installiert werden soll.

Grundsteinlegung für das Polarium mit Bürgerschaftspräsident Dr. Wolfgang Nitzsche, Wirtschaftsminister Harry Glawe und Zoodirektor Udo Nagel, im Hintergrund der Rektor der Universität Prof. Dr. Wolfgang Schareck
Grundsteinlegung für das Polarium mit Bürgerschaftspräsident Dr. Wolfgang Nitzsche, Wirtschaftsminister Harry Glawe und Zoodirektor Udo Nagel, im Hintergrund der Rektor der Universität Prof. Dr. Wolfgang Schareck

Darauf wird dann das Besucherzentrum gesetzt. Hier sollen die Zoobesucher die tauchenden Eisbären auch Unterwasser beobachten können. Neben den besonderen Einblicksmöglichkeiten für die Gäste in die polare Tierwelt möchte der Zoo mit dem Bau des Polariums vor allem seinen Tieren mehr Platz für eine artgerechtere Haltung bieten. Die neue Eisbärenanlage wird drei Mal so groß wie die alte und soll für drei erwachsene Tiere und ihren Nachwuchs ein Zuhause sein.

„Vom europäischen Erhaltungszuchtprogramm wurde uns ein Eisbären-Zuchtpaar zugesagt. Allerdings steht noch nicht fest, welche Tiere das genau sein werden“, sagt Zoo-Kuratorin Antje Zimmermann. Ob die betagte Eisbärendame Vienna, die den größten Teil ihres Lebens in Rostock verbracht und hier für zahlreichen Nachwuchs gesorgt hat, wieder in ihre alte Heimat zurückkommt, hängt wesentlich von ihrem Gesundheitszustand ab. Eigentlich sollte die 29-jährige Eisbärin im Polarium ihren Alterswohnsitz einnehmen und nur während der Umbauphase ins französische La Palmyre ausquartiert werden.

Unwahrscheinlich hingegen ist, dass Publikumsliebling und Viennas Enkel Fiete in die Hansestadt zurückkommt. Das sei im Hinblick auf die angestrebte Zucht biologisch nicht sinnvoll, so Antje Zimmermann. Auch für Braunbären wird es zukünftig keinen Platz mehr im Rostocker Zoo geben. Dafür kann sich die Kolonie der Humboldtpinguine von bisher 21 auf bis zu 35 Tiere vergrößern. Ihre neue Anlage wird etwa viermal so groß sein wie die alte.

Die Baustelle für die Pinguinanlage
Die Baustelle für die Pinguinanlage

Gerade werden die Schal- und Bewehrungsarbeiten für die Sohlen des Pinguinbeckens fertiggestellt, sodass hier demnächst die Beckenwände errichtet werden können. Ein Pinguinstall, Tierpflegergebäude, Eisbärenstallungen und eine Metall-Hallenkonstruktion für das Pinguingehege sollen ergänzt werden. Der als Wahrzeichen des Zoos bekannte Wasserturm bleibt aus historischen und Kostengründen erhalten und erhält einen neuen Anstrich. Wenn der Winter nicht allzu hart wird, sollen die Bauarbeiten rechtzeitig zum Stadtgeburtstag beendet und das Polarium im nächsten Jahr eröffnet werden.

11,5 Millionen Euro werden dann verbaut sein. 10,26 Millionen Euro gibt das Landeswirtschaftsministerium dazu. Minister Harry Glawe sieht im Polarium nach dem Darwineum eine weitere Attraktion, dass nicht nur die Rostocker, sondern auch Touristen in den Zoo locken soll.

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