40. Startschuss für den Silvester-Neujahrslauf

Über 350 Läuferinnen und Läufer nehmen im Jubiläumsjahr an Rostocks ältestem Volkslauf teil

5. Januar 2019, von
Start für den 40. Silvester-Neujahrslauf 2019
Start für den 40. Silvester-Neujahrslauf 2019

Zum 40. Mal fiel heute der Startschuss zum Silvester-Neujahrs-Lauf des ESV Lok Rostock, dem ältesten alljährlich stattfindenden Volkslauf Rostocks. Über 350 Läuferinnen und Läufer hatten sich bei den Sportanlagen in der Erich-Schlesinger-Straße hinter der Startlinie versammelt.

An der Startpistole: der Silvester-Neujahrslauf-Erfinder Siegfried Ebert. 34 Jahre hat der heute 85-jährige den Lauf federführend auf die Beine gestellt, bevor er die Organisation altersbedingt abgab. Die Idee sei aus der Meilenbewegung erwachsen und war von Anfang an ein voller Erfolg, erinnert sich Ebert. Über 800 Sportler und Sportlerinnen hätten zu DDR-Zeiten am Lauf teilgenommen. „Wir sind bei allen Wetterlagen gelaufen. Sogar bei minus 15 Grad“, blickt er auf die Jahre zurück. „Sportlich, optimistisch und mit Freude ins neue Jahr zu starten, gesund zu leben, das war uns wichtig.“

„Wir laufen, so lange wir können“, sagt Herbert Stromeyer schmunzelnd, nachdem er die 6,7-km-Strecke hinter sich gebracht hatte. „Früher war ich eher auf den Langstrecken unterwegs.“ Der 78-Jährige aus Grimmen war bereits am 30. Dezember 1979 beim ersten Silvester-Neujahrslauf dabei. Das zeigt auch ein altes Zeitungsbild, welches Olaf Jurides mitgebracht hat. Der 70-Jährige gehört ebenfalls zu den Läufern der ersten Stunde und hat bereits eine dicke Mappe alter Teilnahmeurkunden gesammelt. „Dieser Lauf ist immer ein großes Wiedersehen“, schwärmt der Rostocker.

Viele loben die familiäre Stimmung des Traditionslaufes. „Es ist ein richtiger Volkslauf. Viele kommen jedes Jahr wieder, mit Kind und Hund“, hat Organisator Kai Uwe Richter beobachtet. Der langjährige Vereinsvorsitzende Reinhold Oswald bestätigt, dass einige Starter bereits als Kinder mitgelaufen seien.

Nicht nur für Freizeitsportler, auch für Profis ist der Volkslauf attraktiv. Denn auch wenn beim Silvester-Neujahrslauf eher auf traditionelle Zeitmessmethoden (ein ungefährer Blick auf die Uhr und eine handschriftliche Notiz) gesetzt wird, ist es doch der lockere Wettkampf unter den Spitzensportlern, der für einen gewissen Reiz sorgt. Und davon gab es einige. Neben dem mehrfachen Rostocker Marathonsieger Carsten Tautorat und der erfolgreichen Langstreckenläuferin Laura Michel (die auf der 19,6 km als schnellste Frau übers Ziel lief), wollte auch Markus Liebelt ein bisschen Wettkampffeeling zum Jahresbeginn schnuppen. Der Profitriathlet war im November beim Ironman in Mexico auf Platz sechs gelandet. Auch für 2019 hat er sich einiges vorgenommen. „Mein großes Ziel dieses Jahr ist der Ironman in Hamburg und die 70.3 Europameisterschaft in Dänemark.“ Nach 71:39 Minuten auf der längsten, der 19,6 km-Strecke auf Platz 1 zu laufen, scheint dafür eine gute Motivationsgrundlage zu sein. Hinter ihm folgten Adrian Karnitzki und Christian Kurrat.

Aus insgesamt vier Distanzen: 3; 6,7; 10,8 und 19,6 km konnten die Starter des 40. Silvester-Neujahrslaufes wählen. Auf Asphalt, Feld- und Waldwegen führten die Strecken südlich bis vor die Stadttore Rostocks. Nicht nur Läufer, auch Wanderer und Nordic Walker machten sich auf den Weg.

Im Dezember feiert der ESV Lok Rostock ein weiteres Jubiläum. Dann soll der 40. Startschuss für den Nikolauslauf fallen.

Fotos vom 40. Silvester-Neujahrslauf in Rostock:

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