Kräne im Stadthafen wieder vereint

Nach Reparaturen an der Kaianlage wurde heute der zweite Petersdorfer Kran im Rostocker Stadthafen wieder an seinen angestammten Platz versetzt

27. November 2020, von
Kräne im Stadthafen wieder vereint
Kräne im Stadthafen wieder vereint

Perfektes Timing: Auf den Tag genau ein Jahr waren sie getrennt, seit heute sind die markanten, blau-gelben Kranzwillinge im Stadthafen Rostock wieder vereint. Nach Absackungen an der Kaikante musste der östliche Petersdorfer Kran für die Reparaturarbeiten am Liegeplatz 82/83 umziehen.

500-Tonnen-Mobilkran versetzt Hafenkran

Mit der Rückversetzung hatte das Hafen- und Seemannsamt das Unternehmen DIM Industrieservice Nord beauftragt. Bereits am Mittwoch fuhr ein riesiger, achtachsiger Mobilkran der Krebs Unternehmensgruppe in den Stadthafen, wo die Gitterspitze auf den Teleskopkran montiert wurde. Mit einer maximalen Traglast von 500 Tonnen ist der Liebherr-Kran LTM 1500-8.1 ein richtiges Kraftpaket.

Die 70 Tonnen des Hafenkrans waren für den roten Koloss kein Problem. Kurz nach 9 Uhr wurden die Seile mit einem Hubwagen angebracht. Dann wurde der Kran in einem Stück angehoben, um 90 Grad gedreht und 20 Meter weiter auf seinem angestammten Platz an der Kaikante abgesetzt.

Kran drohte nach Absackungen an der Kaianlage zu kippen

Bei routinemäßigen Prüfungen waren im September 2019 Absackungen an der Kaianlage aufgefallen, die Pflasterung gab in diesem Bereich sichtbar nach. Die nähere Untersuchung, bei der auch ein Tauchroboter eingesetzt wurde, ergab eine beschädigte Spundwand, durch die es zu Unterspülungen und Hohlräumen in der Kaianlage kam.

Der Kran droht zu kippen, es bestand dringender Handlungsbedarf. Mit einem 500-Tonnen-Autokran wurde der östliche der beiden Petersdorfer Kräne am 27. November 2019 angehoben und um 20 Meter landeinwärts auf ein temporäres Fundament versetzt.

Spundwand instandgesetzt, landseitiger Kranbahnbalken gesichert

Nach einer Kampfmittelsondierung wurde der landseitige Bereich ausgehoben. Die Kaiplatte wurde geschlitzt und eine neue Spundwand als Flügelwand eingebaut und befestigt. Anschließend wurde der Hohlraum wieder aufgefüllt und der Bereich neu gepflastert.

Während es für die beiden seeseitigen Kranfüße bereits eine Tiefengründung gab, war der landseitige Fuß bislang nur auf einem Schotterbett flachgegründet. Im Zuge der Reparaturarbeiten wurde jetzt auch der landseitige Kranbahnbalken durch vier Bohrpfähle gesichert.

Uferkante bald wieder frei

Neben der Bauwerksprüfung und der technischen Abnahme muss noch das temporäre Fundament entfernt werden. Spätestens in 14 Tagen sollen die Fläche und der Weg an der Uferkante wieder für Spaziergänger und Jogger freigegeben werden.

Rund 650.000 Euro kostete die Maßnahme insgesamt – 450.000 Euro für die Reparaturarbeiten und 200.000 Euro für das zweimalige Umsetzen des Kranes.

Zeitraffer-Video vom Umsetzen des Petersdorfer Krans im Stadthafen Rostock:

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