Sanierung der Hermannstraße beginnt nach Ostern

Nächste Woche beginnen die Bauarbeiten in der Hermannstraße: Die Straße wird erweitert, der Eingang zu den Wallanlagen umgestaltet und Leitungen werden erneuert

16. April 2014, von
Die Sanierung der Hermannstraße und der angrenzende Eingang der Wallanlagen beginnt nächste Woche.
Die Sanierung der Hermannstraße und der angrenzende Eingang der Wallanlagen beginnt nächste Woche.

Nächste Woche beginnen die Bauarbeiten in der Hermannstraße. Bis November soll der Straßenbereich zwischen Wallstraße und August-Bebel-Straße erneuert werden. Auch der Eingangsbereich zu den Wallanlagen wird saniert.

Nachdem die Bauvorbereitungen, wozu auch die Fällung von 17 Bäumen gehörte, abgeschlossen sind, beginnen nach Ostern die Kampfmittelsondierungen und die Leitungsumlegungen von Versorgern wie Stadtwerke und Netzgesellschaften.

Am 22. April startet Eurawasser mit der Erneuerung der Leitungen im Kreuzungsbereich Hermannstraße/Wallstraße, die in Höhe der Musikschule für Kraftfahrzeuge gesperrt wird. Der Weg zum Uniplatz bleibt über die Hermannstraße weiter passierbar. Vier bis sechs Wochen werden die Arbeiten hier dauern. Der alte Mischwasserkanal von 1910, der Schmutz- und Regenwasser zusammen ableitete, ist sanierungsbedürftig und soll auf 130 Meter entflechtet werden, sodass zukünftig das Oberflächenwasser in den Wallgraben fließt. Durch den zusätzlichen Zufluss erhoffen sich die Planer eine Belebung des Wasserumsatzes und eine höhere Wasserqualität. Parallel dazu gibt es eine Trinkwasserleitung von 1952, deren Hausanschlüsse erneuert werden.

Sind die neuen Leitungen verlegt, wird die Straße komplett neu gebaut und asphaltiert. Im Einmündungsbereich in die August-Bebel-Straße werden die Zufahrten auf zwei Fahrstreifen erweitert. „Um perspektivisch die Verkehrsbelastung, die aus der Bebauung des Glatten Aals entsteht, leistungsfähig in das Netz abzuführen“, begründet Planer Robert Medenwald von Inros Lackner die Maßnahme, die auf Verkehrsuntersuchungen von 2006 beruht.

Bis zum 21. November sollen die Bauarbeiten beendet sein. Vorher wird sich die Sperrung der Hermannstraße für einen längeren Zeitraum nicht vermeiden lassen, kündigen die Planer an. Voraussichtlich Mitte Juni wird es zu einer Vollsperrung kommen. Der Fußgängerverkehr soll weiter möglich bleiben. Wie lange die Sperrung dauert, hängt auch von möglichen archäologischen Überraschungen ab. „Vor allem im Bereich des früheren Schwaanschen Tors könnte es noch Funde, wie etwa historische Fundamente geben, die dann gesichtet und dokumentiert werden“, sagt Uta Jahnke vom Denkmalpflegeamt.

Die Planer der Sanierung der Hermannstraße (links) und Wallanlage (rechts)
Die Planer der Sanierung der Hermannstraße (links) und Wallanlage (rechts)

Die Denkmalpflege spielt auch bei der parallel stattfindenden Sanierung des angrenzenden Eingangs zu den Wallanlagen eine zentrale Rolle. Ein Problem dabei: Die Grünanlage ist ein lebendes Denkmal, das sich ständig verändert. „Wir wollen diese Anlage als die schönste und wichtigste Grünanlage der Stadt präsentieren mit einem Pflegeaufwand, der vertretbar ist“, erklärt Landschaftsarchitekt Thomas Henschel, der bei der Planung neben Denkmalpflege und gärtnerischen Pflegeaufwand, auch Aspekte wie Naturschutz und Erosionssicherung zu berücksichtigen hatte.

Linden werden gepflanzt. Wege- und Blickbeziehungen sollen wieder hergestellt bzw. korrigiert werden. Wenn man vom Oberwall kommt, sollen Spaziergänger zukünftig nicht nur auf die Schule, sondern auch auf den Rosengarten schauen können.

Der Graben an dieser Stelle, der bisher einem recht natürlichen Tümpel ähnelt, wird erweitert. „Wir legen Wert darauf, dass auch das Gewässer ein groß angelegtes Ingenieurbauwerk gewesen ist, eben eine Verteidigungsanlage. Das wollen wir zeigen, indem das Gewässer wieder eine klare Kontur bekommt durch Bauwerke, wie sie auch im hinteren Bereich des Wallgrabens schon zu finden sind.“

Der Platz am Brunnen „Die Trinkende“ wird wieder hergestellt. Die Figur wird eingelagert und die Brunnentechnik erneuert. Die Bereiche, wo man in Ruhe sitzen kann und wo Fußgänger und Radfahrer passieren, sollen mit zwei Stufen abgetrennt werden. Für Mobilitätseingeschränkte soll sich die Situation durch Verweilplätze bessern. Dennoch sei angesichts der unveränderlichen Steigungen keine vollkommene Barrierefreiheit möglich, sagt Thomas Henschel.

Insgesamt rechnet die Rostocker Gesellschaft für Stadterneuerung als Sanierungsträger der Hansestadt mit 1,48 Millionen Euro Gesamtkosten, die überwiegend durch Städtebaufördermittel finanziert werden. Eurawasser plant etwa 570 000 Euro ein.

Im nächsten Jahr steht die Sanierung der Wallstraße auf dem Plan.

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