Neueste Nachrichten aus Rostock und Warnemünde
Ausstellung „Alles Neu?!“ in der Kunstschule Rostock
Ach, wie schnell geht das Schuljahr doch plötzlich zu Ende. Gerade haben wir uns noch mit Schneemassen herum gequält, jetzt müssen wir unseren täglichen Kampf mit der unerbittlichen Hitze führen und übernächste Woche fangen schon die sehnsüchtig erwarteten Sommerferien an. Dazu kommt, dass mit Beginn der Ferien auch alle davon abhängigen Kurse zu Ende gehen. Meine letzte Geigenstunde steht nächste Woche an, der Zeichenkurs an der Kunstschule hatte seinen Abschluss bereits vor zwei Wochen. Die Sommerpause und damit auch den erfolgreichen Abschluss des Kursjahres nahm die Kunstschule Rostock zum Anlass, in den Räumlichkeiten der „Frieda 23“ eine große Ausstellung aufzubauen. Unter dem Titel „Alles neu?!“ werden dort die unterschiedlichsten Werke der fleißigen Kunstschüler aller Kurse und Altersklassen gezeigt. Als Ausstellungsfläche dienen dabei nicht nur die Lehrräume der ehemaligen Schule, sondern auch sämtliche Flure und Treppenhäuser in den ersten beiden Etagen. So kommt eine Menge Platz zusammen, der optimal für die Ausstellung genutzt wurde und das vielfältige Kursangebot der Kunstschule veranschaulicht. „Alles neu!?“ steht für eine Reihe von Veränderungen, die die Kursteilnehmer ab dem neuen Schuljahr erwarten werden. Diese werden sich besonders stark im Bereich der Berufsvorbereitung zeigen, die grundsätzlichen Ziele der Kunstschule sind aber gleich geblieben: Interesse wecken, Spaß vermitteln und den Einstieg ins Berufsleben erleichtern. Begonnen am Haupteingang lässt sich die Ausstellung dank der Gebäudearchitektur auf verschiedenen Wegen erschließen. Wer sich gleich nach links wendet, läuft direkt auf einige meiner eigenen Bilder zu. Im natürlich beleuchteten Flur sind dort ausgewählte Werke aus Wanja Tolkos Zeichenkurs ausgestellt. Dabei ergeben vereinfachte Schädelkonstruktionen aus Pappe sowie Zeichnungen und Drucke in schwarz-weiß eine gelungene Zusammenstellung. Einen starken Kontrast zu den düsteren Anatomiestudien bilden die bunten Kinderzeichnungen auf der gegenüberliegenden Seite des Korridors. Neben bunten Tierbildern lassen sich dort auch Comics und farbenfrohe Experimente mit Papier finden. An den Kinderzeichnungen vorbei führt der Gang ins Atelier des gelernten Bildhauers Michael Mohn. Dort sind die Wände mit Aktstudien geschmückt, den Raum zieren Plastiken, die anscheinend nach einem Aktmodell entstanden sind. Der Treppe nach oben folgend trifft man auf weitere Ateliers und Lehrräume. Hier gibt es handgemachte Keramik und experimentelle Fotografien zu bestaunen. Auch „traditionelle“ Malerei auf Leinwänden und weitere Werke aus den Kinderkursen sind im Obergeschoss ausgestellt. Die gesamte Ausstellung ist noch bis Ende August in der Kunstschule Rostock zu bewundern, dann wird sie den Kunstwerken der Vorstudenten weichen müssen. Morgen, am 2. Juli findet in der „Frieda 23“ das alljährliche Hoffest statt. Los geht’s um 18:00 Uhr mit Imbiss, (Live-)Musik, Public Viewing und Hofkino.
1. Juli 2010 | Weiterlesen
Grundsteinlegung für Forschungshalle der Maschinenbauer
Die Universität Rostock ist eine einzige Baustelle. Könnte man zumindest meinen, so oft, wie man Rektor Schareck in letzter Zeit mit Bauhelm statt Amtskette trifft. Gestern mal wieder in der Südstadt – ja, der Südstadt-Campus wächst. Nachdem gerade erst das neue Rechenzentrum Richtfest feierte, waren nun die Maschinenbauer an der Reihe. Mehr Forschungsflächen für die Fakultät Maschinenbau und Schiffstechnik müssen her. Aus diesem Grund soll auf dem Südstadt-Campus eine neue Forschungshalle entstehen. Gestern wurde dafür der Grundstein gelegt. Auf 600 Quadratmetern werden Laborplätze für die Lehrstühle Strömungsmaschinen, Konstruktionstechnik, Meerestechnik, Schiffstechnische Konstruktion und Fertigungstechnik eingerichtet. „Jeder Quadratmeter ist schon verplant“, gab der Rostocker Rektor Wolfgang Schareck bekannt. Er ist sich sicher, dass der Standort weiteres Publikum anziehen wird und von großer Bedeutung für die Entwicklung der Stadt sei: „Mit den Möglichkeiten auf der anderen Seite der Erich-Schlesinger-Straße ist das Gelände besonders für wirtschaftliche Ansiedlungen attraktiv, die auf die Fakultäten angewiesen sind und nur mit ihnen gemeinsam innovative Produkte auf den Markt bekommen.“ Drei Millionen Euro wird der erste Bauabschnitt kosten. Finanziert wird das Projekt aus Mitteln des Zukunftsinvestitionsprogramms Mecklenburg-Vorpommern und dem Konjunkturpaket II – Krise und Konjunkturpaket haben scheinbar doch ihr Gutes. Die Fertigstellung der Forschungshalle ist für 2011 vorgesehen. Geplant wurde das neue Gebäude von den Architekten Stephan H. Bastmann und Martin Zavracky. In ihrem Entwurf legten sie besonderen Wert auf die zeitgemäße Formensprache des 21. Jahrhunderts, welche in der Fassadengestaltung und baukörperlichen Struktur deutlich werden soll. Die Proportion und die Maßstäblichkeit sollen jedoch die örtliche Gegebenheit wahren und den denkmalgeschützten Charakter des Gesamtcampus unterstützen. Der Dekan der Fakultät für Maschinenbau und Schiffstechnik Professor Dr. Egon Hassel und seine Mitarbeiter freuen sich über den modernen Bau. Nicht nur die neuen praktischen Möglichkeiten, die die Forschung und Lehre verbessern, wurden von ihnen mit gelobt, sondern auch die architektonische Umsetzung des Gebäudes. Mit Blick auf die nahe gelegene Baustelle des Instituts für Informatik, wo gerade das neue Rechen- und Medienzentrum der Universität entsteht und dem erst vor wenigen Wochen gelegten Grundstein für das Hörsaalgebäude auf dem Campus in der Ulmenstraße bemerkt Mecklenburg-Vorpommerns Bauminister Volker Schlotmann: „Hier geht es richtig massiv voran. Die Universität erzeugt als Flaggschiff eine Stimmung des Aufbruchs.“ Die Entwicklung des Südstadt-Campus wird sich zukünftig noch weiter fortsetzen. Noch in diesem Jahr findet der erste Spatenstich für den Neubau der Physik statt. Auch die Errichtung eines Forschungsgebäudes für die universitäre Profillinie „Life, Light & Matter“ ist an diesem Standort geplant. Den Bauhelm sollte der Uni-Rektor da gar nicht erst zu weit weglegen.
1. Juli 2010 | Weiterlesen
4. Rostocker Konservatoriumskonzert im Volkstheater
Spannung lag in der Luft am Dienstagabend. Nach einem heißen Sommertag waren Wolken über den Himmel gezogen, ein laues Lüftchen wehte und es war schwül. Ein Gewitter gab es nicht – dafür einen kurzen Sommerregen. Aber was machte das? Ich saß trocken im Großen Haus des Volkstheaters und erwartete mit Spannung das Schuljahresabschlusskonzert des Konservatoriums. Gleich zwei Premieren waren dafür angekündigt. Klar, dass sich die Eltern und Freunde der Musikschüler dies nicht entgehen lassen wollten und ebenfalls zahlreich zur Aufführung erschienen waren. Als ich auf den Theatersaal zusteuerte, drängten sich die Gäste bereits im Foyer. Jazzmusik sorgte für eine lockere Atmosphäre. Kurz darauf sah ich auch deren Ursprung: Die Big Band des Konservatoriums stimmte die Gäste schon mal auf das Konzert ein. Es dauerte noch etwas, ehe das Publikum Platz genommen hatte und das Konzert beginnen konnte. Eröffnet wurde es durch das Junior-Streichorchester unter der Leitung von Andreas Lindner. Das Orchester präsentierte ein Konzert von Vivaldi für vier Violinen, ein Violoncello, Streicher und Cembalo. Beeindruckend, wie es den jungen Musiker gelang, ihren Streichinstrumenten die schönen Töne zu entlockten. Aber nicht nur mit Geigen und Celli erzeugten sie Klänge. Bei ihrem letzten Stück, ein Rag von Scott Joplin, kamen auch ihre Füße stampfend zum Einsatz. Zur Begrüßung richtete der Musikschuldirektor Edgar Sheridan-Braun einige Worte an das Auditorium. Besonders bedankte er sich bei den Lehrern für ihre Arbeit im zurückliegenden Schuljahr. „Ohne ihren Idealismus könnte die Qualität des Unterrichts nicht gehalten werden“, lobte er ihre Bemühungen. Dass ihr Einsatz auch Früchte trug, davon konnte sich das Publikum beim anschließenden Programmpunkt überzeugen. Clara Franz, Gewinnerin des 1. Preises im Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ in der Wertungskategorie „Violoncello solo“, trug den 1. Satz des Violoncellokonzertes von Edouard Lalo vor. Begleitet wurde sie dabei vom Jugend-Sinfonie-Orchester, welches von Edgar-Sheridan-Braun dirigiert wurde. Die Sechzehnjährige war aber nicht die Einzige des Rostocker Konservatoriums, die bei „Jugend musiziert“ teilgenommen hatte. Eine Reihe weiterer Musikschüler konnte sich im Regional-, Landes- oder Bundeswettbewerb erfolgreich behaupten. Nach der Pause dann endlich die erste Premiere. „All the King’s Men“, ein Stück von Birger Petersen, wurde uraufgeführt. Der Professor für Komposition an der Hochschule für Musik und Theater Rostock hatte das Werk dem Jugend-Sinfonie-Orchester maßgeschneidert. Ein sehr modernes Stück „in der Sprache des 21. Jahrhunderts“, welches in seiner Form für viele Zuhörer doch recht ungewöhnlich war. Nicht allzu oft erlebt man, wie Musiker auf ihren Instrumenten klopfen, schlagen und schrubben. „Ich fand es ein wenig zu futuristisch“, bemerkte ein Gast nach dem Konzert. Ein anderer meinte, dass er es sehr lustig fand und dass es „angenehm anders“ sei. Einen weiteren Höhepunkt des Abends bildete das Aufeinandertreffen des Jugend-Sinfonie-Orchesters und der Big Band. Gemeinsam brachten sie Duke Ellingtons „Stalking Monster“ aus „Night Creature“ zu Gehör. Seinen berauschenden Abschluss fand das Konzert mit einem Medley aus bekannten Melodien der James-Bond-Filme.
30. Juni 2010 | Weiterlesen
73. Warnemünder Woche – 3. bis 11. Juli 2010
Noch ist es verhältnismäßig ruhig in Warnemünde. Das hochsommerliche Wetter hat zwar schon jetzt viele Touristen und Sonnengenießer ins Ostseebad gelockt, am Wochenende dürften es allerdings noch einige mehr werden, denn dann beginnt die 73. Warnemünder Woche. Etwa 700.000 Besucher werden im Ostseebad erwartet – für das Volksfest an Land ebenso wie zu den traditionellen Segelwettbewerben. Über 2.000 Segler aus 26 Nationen reisen an, um sich in den unterschiedlichsten Klassen auf den Regattabahnen vor Warnemünde zu messen. Für den Europa-Cup verkündet Hauptwettfahrtleiter Uli Finckh eine Spitzenbeteiligung. „300 Boote haben sich angemeldet, das ist eine Rekordquote“, gibt er bekannt und ergänzt, dass auch bei den Deutschen Meisterschaften Bootsklassen vertreten sein werden, die sich sonst nur selten einbringen. „Die Warnemünder Woche ist aber nicht nur Segelsport, sondern versteht sich auch als Volksfest“, betont Matthias Fromm, kommissarischer Leiter der Tourismuszentrale Rostock und Warnemünde. Und so wurde nicht zuletzt auch durch ein hohes ehrenamtliches Engagement ein umfangreiches und vielseitiges Sport- und Unterhaltungsprogramm zusammengestellt. Los geht die Warnemünder Woche traditionell mit dem „Niegen Ümgang“, der sich am Samstag um 10 Uhr in der Seestraße in Bewegung setzen wird. Über 3.000 Teilnehmer haben sich für den 1,8 Kilometer langen bunten Umzug mit historischen Trachten bereits angekündigt, ein Rekord. Um 11:15 Uhr wird die Warnemünder Woche dann offiziell durch ihren Schirmherrn Ministerpräsident Erwin Sellering auf der Bühne am Leuchtturm eröffnet. Ein hoher Gast wird zum Nachmittag erwartet. Neptun und sein Gefolge schwimmen gegen 13 Uhr am südlichen Ende des Alten Stroms ein, um dem traditionellen Waschzuberrennen beizuwohnen. 16 Teams aus ganz Deutschland werden bei Geschwindigkeitsrennen, einem Showteil und einem Geschicklichkeitsparcours gegeneinander antreten. Wer sich sorgt, das Viertelfinale der deutschen Fußball-Nationalmannschaft zu verpassen, sei beruhigt: Neptun will für ein Public Viewing sorgen. Am Strand kann man währenddessen auf zehn Courts die Beachhandballer erleben. 64 Mannschaften kämpfen bei dem größten Freiluftsandturnier Deutschlands um den NDR MV Junior Handball Cup. Wem eher nach Flanieren zumute ist, der wird an der Bummelmeile Geschmack finden. Auch hierbei kündigen die Organisatoren einen neuen Rekord an. Denn erstmalig wird sie sich vom Alten Strom über die Promenade bis zum Hotel Neptun erstrecken, so lang wie nie zuvor. Zwischendurch lohnt sich auch ein Besuch der Hauptbühne am Leuchtturm. Insgesamt 70 Gruppen mit rund 700 Einzelpersonen werden sich hier mit einem abwechslungsreichen Programm präsentieren. Auch das zweite Wochenende der Warnemünder Woche hält einige Höhepunkte für ihre Besucher bereit. So startet am 10. Juli das 15. Warnemünder Drachenbootfestival. Insgesamt 1.500 Paddlerinnen und Paddler werden die Rennen bestreiten und dabei um die Wette trommeln. Zusätzliche 10.000 Gäste werden von den vier Kreuzfahrtschiffen erwartet, die in Warnemünde und im Seehafen festmachen. Anlässlich des Vierfachanlaufs wird es am Abend eine Port-Party mit einem Höhenfeuerwerk geben. Mit der Warnemünder Woche wird der maritime Hochsommer in Rostock eingeleitet, der im August in die Hanse Sail übergeht.
30. Juni 2010 | Weiterlesen
Abenteuerliche Piratenfahrt in Warnemünde
„Och nicht schoooooon wieder“ hab bestimmt nicht nur ich heute Morgen gedacht, als ich den wolkenlosen Himmel und die knapp 30°C am Thermometer gesehen habe. Sommer mag ja wirklich schön sein, aber für alle mit ebenfalls blassem Hauttyp und bedrohlicher Neigung zum Kreislaufzusammenbruch gibt es momentan echt angenehmere Betätigungen, als sich die pralle Sonne auf den (hoffentlich weniger prallen) Bauch scheinen zu lassen. Wie gelegen kam mir da der heutige Termin in Warnemünde – eine Piratenfahrt mit dem Fischkutter! Klingt doch schon mal wahnsinnig abenteuerlich. Die Augenklappe und das Holzbein hab ich dann aber leider zu Hause liegen lassen, genauso wie meine Sonnenbrille (mal wieder). Mit dennoch unverminderter Vorfreude ging es dann heute Morgen auf in unser schönes heimatnahes Seebad. Trotz genereller Orientierungsschwierigkeiten war der leere Anlegeplatz der „Pasewalk“ dank einer kurzen Beschreibung („direkt vor Backfisch-Udo“) gut zu finden. Mehrere Familien mit kleineren Kindern erwarteten dort bereits ungeduldig die Rückkehr des Kutters. Und die ließ auch gar nicht lange auf sich warten. Nur wenige Minuten später erschien am fernen Horizont des Alten Stroms der leuchtend rote Fischkutter mit gehisster Piratenflagge – unter lautem Singen und kollektivem Rufen seiner Besatzung. „Ahoi, Ihr Landratten!“, schallte es da bis zum Ufer, was die vielen Besucher und Touristen auf der Bummelmeile nur zu noch heftigerem Winken und Fotografieren animierte. Als die „Pasewalk“ nach einer schwungvollen Wendung an ihrem Liegeplatz angelegt hatte und die frisch gebackenen Piraten wieder an Land entlassen wurden, waren wir also an der Reihe. Neben den quengelnden Kindern hatte ich am Steg sogar meine OZ-Kollegin Susi getroffen, die Fahrt konnte also lustig werden. Während sich die letzten Kinder noch von ihren Eltern überreden lassen mussten („Wir haben das doch so abgemacht!“ und „Guck mal, die andern Kinder sind auch ganz nett …“), konnten die ersten Abenteuerlustigen schon mit dem Aufnahmeritual an Bord beginnen. Zuerst gab es für jeden zur Begrüßung einen kleinen „Piratenschnaps“, der aus der Ferne noch ganz witzig aussah, sich beim Probieren aber allen Ernstes als konzentrierter Zitronensaft herausstellte. Na ja, sauer soll ja lustig machen und als hart gesottener Pirat erlebt man sicherlich auch noch Schlimmeres. Zur Aufnahme gehörte außerdem ein dekoratives Kopftuch mit Totenkopf-Muster (bei der Hitze bestimmt sehr praktisch), eine aufgemalte Narbe mitten ins unschuldige Kindergesicht und ein blauer Stempel aufs Handgelenk. Ja wozu ist der denn? Wir verlassen den Club ja nicht mal eben zur Raucherpause …? Oberpiratin Ute gab uns die Antwort: „Wenn jemand versehentlich über Bord geht, können wir ihn damit als einen von uns identifizieren. Und nur Piraten mit Stempel werden wieder aufs Schiff gelassen!“ ;-) Das sollen die Kinder ganz toll finden. Also unbedingt dran denken: Falls man die unfreiwillige Abkürzung über die Reling nimmt, bloß den entsprechenden Arm aus dem Wasser halten (nicht dass der Stempel abgeht). Nachdem also alle authentisch aussahen und startklar waren, konnte die Piratenfahrt losgehen. Als grobe Route wurden erst ein Besuch bei einem großen Kreuzfahrtschiff und anschließend die stürmische See als Ziel angegeben. Zur sinnvollen Zeitüberbrückung wurde dann erstmal ein Piratenlied einstudiert. Das war auch für die Vergesslichen unter uns nicht weiter schwer und so stand bald die ganze Besatzung an der Reling und schmetterte den verdutzten Touristen am Ufer ein lautstarkes und (wind)schiefes „Heyho Piraten kommen, rette sich, wer kann“ entgegen. Scheinbar nur wenige Augenblicke später erschien im Hafenbecken der Bug der gewaltigen pompösen „Celebrity Eclipse“, welche gerade zu Besuch in unserer Hansestadt angelegt hat. Mit einer sagenhaften Länge von 315 Metern macht dieses Kreuzfahrtschiff schon mächtig Eindruck. Damit unser niedlicher Fischkutter neben dem monströsen Kreuzliner aber nicht ganz so harmlos aussah, wurden dann auch gleich mal die scharfen Geschütze ausgefahren. Auf der Einstiegsstufe wurde eine kleine goldene Kanone aufgestellt und wer sich jetzt veräppelt vorkam, wurde sogleich eines Besseren belehrt. Der schiffsinterne Kanonier, eigens für diese Aufgabe an Bord, schüttete etwas schwarzes Pulver in die obere Öffnung der Kanone, welches sich kurz darauf mit einem lauten Knall und der Wucht eines größeren Silvesterknallers entzündete und vor der Kulisse der „Celebrity Eclipse“ entlud. Na, wenn wir damit mal keinen nachhaltigen Eindruck bei den Passagieren hinterlassen haben… Weiter ging die Fahrt aufs offene Meer, wo der Seegang schon erheblich zunahm und den Kutter ins Schwanken brachte. Währenddessen wurden an Deck allerhand Spiele und Wettkämpfe veranstaltet. Nach dem Balancieren auf der Planke und Tauziehen wurden Zettel und Stifte verteilt und gemeinsam eine Flaschenpost ins Meer geworfen. Viel zu schnell war die Piratenfahrt zu Ende. „Wir haben gar nicht alle Spiele geschafft“, meinte Oberpiratin Ute am Ende. Das lag wohl daran, dass unter der Besatzung mehr Kinder von außerhalb waren und „die gucken halt mehr“. Zum Abschluss gab es für jeden kleinen Seemann eine persönliche Urkunde. Die Haare von der Meeresluft zerzaust und mit wackligen Beinen erreichte auch ich schließlich wieder das rettende Ufer, zwar ohne waghalsige Geschichten vom Kentern und Entern, aber Seemannsgarn ist ja für alles offen ;-) Lust auf eine Piratenfahrt bekommen? Anmeldungen sind bei der Tourismuszentrale Warnemünde unter 0381/5480048 möglich.
29. Juni 2010 | Weiterlesen
Lingua Szena präsentiert „Zwischenrufe“
Ein wütend schnaubender Drache hat sich über der ganzen Bühne im Peter-Weiss-Haus ausgebreitet. Langsam nähert er sich von hinten einem ahnungslosen Angler und verleibt ihn sich genüsslich ein. Er ist nur eines von vielen menschenfeindlichen Ungeheuern, mit denen sich die Figuren des Theaterstückes „Zwischenrufe“ auseinandersetzen müssen. In anderen Szenen konnten die Zuschauer der Premiere am Montagabend miterleben, wie sich zwei Musketiere schlagen, eine Frau verzweifelt versucht, im Restaurant eine Bestellung aufzugeben oder wie eine Frau von der Polizei verfolgt wird. Immer geht es darum zu zeigen, wie Menschen wahrgenommen werden und wie sie nach Zuneigung suchen. Von der „Boshaftigkeit des Alltags, an die wir unser Leben verlieren“, will das Stück erzählen, so die Macher über ihr Theaterstück. Das alles wäre ja fürchterlich zum Weinen, wenn es nicht auch zum Lachen wäre. Immer wieder gelingt es dem Ensemble, mit lustigen Pointen für Erheiterung zu sorgen und dem Theaterstück eine optimistische Stimmung zu verleihen. Optimistisch sollen auch die Teilnehmer des Projektes „Lingua Szena“ ihr Berufsleben in die Hand nehmen. Die 20 Migrantinnen und Migranten, die ihre Wurzeln hauptsächlich in russischsprachigen Gebieten haben und nun in Rostock leben, sind auf der Suche nach einem Arbeitsplatz. Mit der Erarbeitung des Theaterstückes „Zwischenrufe“ erhoffen sie sich dafür neue Impulse. Um ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern, soll die Verbindung von theaterpädagogischen Methoden und Verfahren des Bewerbungsmanagements dazu beitragen, ihre persönlichen Fähigkeiten besser einzuschätzen und weiterzuentwickeln. „Die Kombination aus Deutsch lernen und Bewerbungsmanagement ist eine gute Methode um die Integration zu verbessern“, lobt Dr. Rubén Càrdenas, Geschäftsführer des Migrationsrates und kommissarischer Integrationsbeauftragter der Stadt Rostock das Projekt. Auch Denise Kraetsch, stellvertretende Geschäftsführerin des Hanse-Jobcenters, unterstrich die Bedeutung der Entwicklung der persönlichen Kompetenzen, die durch diesen kreativen Ansatz ermöglicht wird. Das Hanse-Jobcenter Rostock finanziert das Projekt. Umgesetzt wird es durch den Bildungsträger IBS und der Projektfabrik e.V., welche das Konzept entwickelt hat und es auch in anderen deutschen Städten leitet. Mit der Theaterpremiere endet die erste Phase des Projektes, die durch intensives wöchentliches Sprach- und Bewerbungstraining begleitet wurde. Die Erarbeitung des Stückes selbst wurde durch den Theaterpädagogen Steffen Schreier unterstützt. Gemeinsam wurden die Szenen entwickelt und das Bühnenbild, die Requisiten und Kostüme angefertigt. „Die Teilnehmer haben sich mit unterschiedlichen Vorkenntnissen in die Arbeit eingebracht. Einige haben sogar Kunst studiert, was den Bühnenbildern sehr zugute kam“, erzählt Steffen Schreier über die Zusammenarbeit der Gruppe. Viel Lob für die Arbeit erhielt das Theaterteam auch vom Publikum. „Mir gefiel das Stück sehr gut. An der Ausstattung erkennt man auch, wie viel Arbeit dahinter steckt“, bewundert Claudia Karnitz die Leistung von „Lingua Szena Rostock“. Nun gehen die Teilnehmer der Gruppe in die zweite Phase des Projektes, welche aus einem betrieblichen Praktikum besteht. Auch hierbei werden sie kontinuierlich durch eine Bewerbungsmanagerin und einer Sprachtrainerin betreut und unterstützt. Weitere Aufführungen gibt es am 29. und 30. Juli jeweils um 19:00 Uhr im Peter-Weiss-Haus
29. Juni 2010 | Weiterlesen
Tag der Architektur & Rostocker Architekturpreis
Auf die Spuren neuer kunstvoll gestalteter Bauwerke in Rostock begab ich mich am Wochenende anlässlich des Tages der Architektur. Die Gestaltung von öffentlichen Räumen hat für viele Menschen, vor allen für diejenigen, deren alltägliches Leben davon beeinflusst wird, eine hohe Bedeutung. Mitunter löst eine konkrete Bauweise heftige Debatten aus. Um einige neu entstandene Gebäude kennenzulernen, schloss ich mich am Sonntag der „Architekturradtour“ des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) an. 15 Radfahrer hatten sich für eine etwa 30 Kilometer lange Strecke zusammengetan, um fünf Gebäude zu besichtigen. Die erste Station war das Pressehaus der Ostsee-Zeitung. Hier wartete bereits der Architekt Carsten Nielsen. Er war für die Modernisierung zuständig und arbeitet in dem Büro, welches bereits Ende der 1950er Jahre das Haus geplant hatte. „Der Verkehrslärm, der Wärmeschutz, der Sonnenschutz für einen blendfreien Arbeitsplatz – das sind alles Probleme, die über die Jahre neu dazugekommen sind und irgendwann dazu führten, dass man gesagt hat: Hier können wir nicht mehr angemessen arbeiten. Hier muss jetzt was getan werden“, erklärte der Architekt den Schritt zur Sanierung. Mit dem Umbau sollten aber nicht nur die Arbeitsbedingungen verbessert, sondern auch ein Imagewechsel vollzogen werden. Mit dem neu gestalteten Gebäude möchte sich die Ostsee-Zeitung zukünftig offener und transparenter repräsentieren. Die nächste Station war ein neu errichtetes Einfamilienhaus in der Östlichen Altstadt. Das schmale Stadthaus, das eine Lücke in der Brauergasse schließt, ging aus dem Architektenwettbewerb „Neues Wohnen in der Innenstadt“ als Sieger hervor. Hier hatten die Besucher die Gelegenheit, auch das Innere des Hauses zu besichtigen. Über vier Etagen erstreckte sich der Wohnraum für die junge Familie, die am Tag der Architektur Einblicke in ihr privates Umfeld gewährte. Trotz des beschränkten Platzes wirkt es durch die offene Bauweise sehr großzügig, dank Oberlichtern und einer großzügigen Fenstergestaltung gibt es in jedem der Räume Tageslicht. Im Anschluss stand die Besichtigung des Neubaus der „Kinderkunstakademie“ des Instituts Lernen & Leben e.V. in Rostock-Kassebohm auf dem Tourenplan. Auf gut 4.600 qm ist hier eine Ganztagsgrundschule mit angeschlossener Kindertagesstätte entstanden. Neben Werkstatt, Lehrküche, Bibliothek und Sporthalle steht den Kindern hier auch eine Sauna zur Verfügung. Weiter ging es nach Roggentin, wo der Erweiterungsbau der Druckerei Aidant auf dem Programm stand. Durch die Druckerei führte der Architekt Claus Sesselmann. Er machte auf die besonderen Anforderungen hinsichtlich der Materialwahl und Konstruktion aufmerksam und erläuterte das Energiekonzept. Die letzte Station der Radtour war die Kabelübergabestation in Markgrafenheide. Hier erfolgt die Verbindung des von Dänemark ankommenden Hochspannungsseekabels mit dem europäischen Stromverbundnetz. Wegen der Höhe des Wasserspiegels war ein oberirdisches Gebäude erforderlich. „Und das musste irgendwie gestaltet werden“, so der Architekt Christian Blauel, als er die Besucher auf die Baustelle führte. Anstatt einfach nur einen simplen Quader in die Landschaft zu setzen, entschloss sich sein Team, dem Thema „Verbindung“ (zweier Stromkabel, Energiekonzerne, Länder) auch durch die äußere Gestaltung eine Form zu verleihen. Entstanden sind zwei Baukörper, die ineinandergreifen und sich farblich und in der Materialität voneinander absetzten. Auf der Landseite der weiße Beton, auf der Seeseite der metallische Körper, der für Skandinavien steht. Bei der Kabelübergabestation endete die Architekturradtour. Diese befand sich übrigens auch unter den zehn Objekten, die für den Rostocker Architekturpreis nominiert waren, der am Vorabend überreicht wurde. Gewonnen hat ihn Andreas Webersinke für die Sanierung der Urnengemeinschaftsanlage auf dem Neuen Friedhof in Rostock. Der Jury-Vorsitzende Professor Gerd Jäger würdigte den Preisträger und lobte die "gelungene Auseinandersetzung mit der Funktion dieses Ortes." Die Urnenanlage stammt aus den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts und gilt als Musterbeispiel geometrischer Sachlichkeit des so genannten „Neuen Bauens“. Zu den vorhandenen baulichen Strukturen wie Treppen und Mauern aus Formklinkern fügte Andreas Webersinke neue Gestaltungselemente in zeitgemäßer Formensprache hinzu. Rückblickend auf dieses Projekt äußerte sich der Landschaftsarchitekt zufrieden: "Das ist eine schöne Arbeit gewesen, weil dieser Friedhof ja an sich eine schöne Anlage ist." Mit dem Rostocker Architekturpreis werden jährlich herausragende Beispiele gelungener Architektur ausgezeichnet. Auf diese Weise soll die Diskussion in der breiten Öffentlichkeit, aber auch in Fachkreisen über qualitätsvolle Architektur angeregt und die Baukultur gefördert werden.
28. Juni 2010 | Weiterlesen
40 Jahre Frauenfußball in Rostock
Nicht nur in Südafrika wird dieser Tage Fußball gespielt, auch Rostocks Fußballerinnen zeigen ihr Können im Jubiläumsjahr. Gerade einmal 40 Jahre ist es her, dass der Deutsche Fußball Bund im Oktober 1970 das Frauenfußballverbot aufhob. In der ehemaligen DDR wurden zu diesem Zeitpunkt bereits seit zehn Jahren Pokal- und Meisterschaftswettbewerbe ausgetragen. In Rostock hielt der Frauenfußball dann ebenfalls im Jahre 1970 Einzug. Es war das Jahr, als die Frauenfußball-Abteilung der BSG Post Rostock gegründet wurde, die 1990 sowohl den letzten DDR Pokal, als auch die letzte DDR-Meisterschaft gewinnen konnte. „Ich denke, dass sich der Frauenfußball immer mehr entwickelt hat“ sagt Sabrina Utes, 2. Vorsitzende des SV Hafen Rostock, 40 Jahre später. Seit 21 Jahren spielt Utes bereits Fußball, seit 2005 beim Verbandsligisten SV Hafen Rostock (Platz 2 in der abgelaufenen Saison), wo sie auch die D-Juniorinnen trainiert. „Wir erhoffen uns mehr Zulauf“, ergänzt sie mit Blick auf die Frauenfußball-WM in Deutschland im nächsten Jahr. Neben dem SV Hafen Rostock spielt derzeit auch eine zweite Rostocker Mannschaft, der Rostocker FC, in der Verbandsliga (Platz 3 in der abgelaufenen Saison), der höchsten Spielklasse in Mecklenburg-Vorpommern. Diese beiden Mannschaften sowie das Kreisligateam vom PSV Rostock, eine Stadtauswahl ehemaliger Rostocker Spielerinnen und ein Bundesliga-Oldies-Team mit Spielerinnen aus der Erstligamannschaft des PSV Rostock Mitte der 90er Jahre sind heute Nachmittag in einem Turnier gegeneinander angetreten, um das Jubiläum gebührend zu feiern. Jede der fünf Mannschaften trat einmal gegeneinander an. Gespielt wurde jeweils 15 Minuten mit sechs Feldspielern und Torwart pro Team. Als Turniersieger setzte sich am Ende das Team der Bundesliga-Oldies durch, die zeigten, dass sie in der Zwischenzeit nichts verlernt haben. Gleich zwei Mal bogen sie sogar einen 0:2-Rückstand noch zu einem 3:2 Sieg um. Eine so erfahrene Mannschaft bringt eben so leicht nichts aus der Ruhe. Mit insgesamt drei Siegen und nur einem Unentschieden gegen den Rostocker FC siegten sie am Ende souverän vor dem SV Hafen Rostock. Den dritten Platz belegte der Rostocker FC. Das Duell der beiden Rivalen aus der Verbandsliga, das zu einem Endspiel um Platz zwei wurde, konnte an diesem Nachmittag der SV Hafen Rostock mit 3:0 für sich entscheiden. Am Ende des Turniers wurde außerdem Manfred Draheim für seine über 30-jährige Trainertätigkeit im Frauenfußball in Rostock geehrt. Draheim hat durch sein Engagement die Entwicklung des Frauenfußballs in Mecklenburg-Vorpommern geprägt und wird sich natürlich auch in Zukunft weiter engagieren. Das Turnier fand in dieser Form das erste Mal statt und war bereits seit Weihnachten in Planung. Neben dem Kräftemessen auf dem Platz ging es den Veranstaltern auch darum, den Frauenfußball der Stadt zusammenzuführen. Die Mannschaften sollten die Möglichkeit haben, sich auch neben dem Platz kennenzulernen. Aus diesem Grund ist auch bereits eine Wiederauflage für nächstes Jahr geplant. Weiteren 40 Jahren Frauenfußball in Rostock steht jedenfalls nichts im Wege.
26. Juni 2010 | Weiterlesen
Bundesweiter Aktionstag „Kollege Hund“
Immer am letzten Donnerstag im Juni findet er statt – der bundesweite Aktionstag „Kollege Hund“. In diesem Jahr feierte er bereits seine dritte Auflage. Er soll Hundebesitzern die Möglichkeit bieten, ihren vierbeinigen Liebling für einen Tag mit an den Arbeitsplatz zu bringen. Was mich dieser Tag angeht? Ich habe ja gar keinen Hund, dachte ich, als mich am Donnerstag mein Chef während eines Außeneinsatzes ins Büro zitierte. Als ich den Raum betrat, war alles klar. Er hatte es doch bisher tatsächlich unterlassen, mir meinen „Kollegen aus dem Lektorat“ vorzustellen. Jetzt lief Billy, so sein Name, neugierig auf mich zu, um mich zu beschnuppern. „Jööö – was für ein süßer Hund!“ Sein Charme war unwiderstehlich. Ich musste ihn einfach streicheln und knuddeln. Aber wir waren ja nicht zum Spielen hier. Die Arbeit rief. „Na, dann zeig mal Billy, was du alles so drauf hast.“ Wir schauten uns gegenseitig prüfend in die Augen: „Und du sollst mir also mit der Rechtschreibung auf die Sprünge helfen und meinen Schreibstil etwas aufhübschen? Hmm, kennst du denn zum Beispiel den Unterschied zwischen „Hafen“ und „Harfen“? Oder weißt du überhaupt, in welcher Reihenfolge die Satzzeichen bei der wörtlichen Rede gestellt werden?“ Das testeten wir gleich mal aus und setzten uns gemeinsam an den Computer. Ja, eine gewisse Affinität zum Arbeitsgerät war eindeutig zu erkennen. Rasant fanden die Pfoten zu den Tasten. Ein wenig zu stürmisch für unseren Chef, dem gleich etwas bange wurde. Aber da musste er durch. Wo gehobelt wird, fallen Späne. Die eigentliche Wirkungsstätte von Billy befindet sich allerdings üblicherweise auf dem Teppich. Von hier aus kann er das Treiben seiner Kollegen gut überwachen. „Na, hast du auch alles gut geschrieben?“ schaute er mich fragend an. Ich las lieber noch mal drüber. Und tatsächlich hatte ich noch den einen oder anderen Tippfehler übersehen. „Wie gut, dass du mich darauf aufmerksam gemacht hast, Billy.“ Gelassen legte er wieder seinen Kopf auf die Vorderpfoten und döste vor sich hin. Plötzlich ertönte ein kurzes, hohes „Wuff“. „Was ist denn das für ein Mädchengebell?“, dachte ich. Aber es reichte völlig aus um meine Aufmerksamkeit zu wecken, denn meinem Kollegen war langweilig geworden. Es war Zeit für ein kleines Spiel zwischendurch. Na gut, eine nette Ablenkung konnte auch ich durchaus vertragen. Danach ging es wieder frisch an die Arbeit. Eine weitere wichtige Eigenschaft, die Billy in seine Arbeit einbringt, ist die hohe Wachsamkeit gegenüber sich nähernden Nachbarn oder diebischen Möwen. Gleich an unserem ersten gemeinsamen Arbeitstag demonstrierte er mir eindrücklich, wie er Störenfriede mit grimmigem Bellen vertrieb. Ich war beruhigt. Also doch ein echter Hund. Schließlich war es Zeit, die Post aus dem Briefkasten zu holen. „An Peter Pan“ stand auf einem Umschlag. „Für wen der wohl ist?“, fragte ich mich. Ich wurde aber schnell aufgeklärt. Peter Pan ist der eigentliche Name meines vierbeinigen Kollegen. Ist ja schließlich ein Rassehund, dessen Namen sich streng nach den Regeln der Wurfreihenfolge richtet. Später ist daraus eben „Billy“ geworden. Wer da allerdings was von Billy wollte, blieb sein Postgeheimnis. Vermutlich wird es aber bloß Hundekekswerbung gewesen sein. Hunde sind gut für das allgemeine Betriebsklima, sagen wissenschaftliche Studien. Da scheint durchaus etwas dran zu sein …
26. Juni 2010 | Weiterlesen
Rostock tanzt
Julie ist schon ganz hibbelig. Sie hat gleich einen großen Auftritt. Neben der Bühne auf dem Universitätsplatz wartet sie schon ungeduldig. Aber noch sind die „großen Perlen“ dran. So werden die älteren Mädchen der Tanzgruppe „Perlen aus Groß Klein“ genannt. Sie haben sich in Cowboy-Outfits geschmissen und hüpfen jetzt energiegeladen auf der Bühne. „Schöne Grüße aus Amerika – nein, es ist kein Line Dance“, kündigt der Moderator die Tänzerinnen an. Julie zupft noch an ihrem Kostüm herum. Über ihrem dunkelblauen Ballett-Trikot trägt sie ein pinkfarbenes Top und einen Rock. Die Verzierungen deuten schon daraufhin: einen indischen Tanz wird sie zeigen. Es ist eine Spezialität der „Perlen aus Groß Klein“, Tänze aus der ganzen Welt zu präsentieren. Sie selbst sind international besetzt. Viele von ihnen haben ausländische Wurzeln. Gegründet wurde das Kinderensemble von den Schwestern Natalia und Marina Heinz. Die Lehrerinnen sind vor einigen Jahren von der Wolga nach Rostock gezogen und haben hier ihre Leidenschaft fürs Tanzen mit einem Integrationsprojekt verknüpft. Recht erfolgreich übrigens. Mittlerweile kommen etwa 60 Mädchen von drei bis 15 Jahren zu den wöchentlichen Übungsstunden. Aber nicht nur Mädchen steht das Angebot offen. „Wir brauchen auch Jungs“, sagt eine Mutter, während sie den Mädchen beim Ankleiden der selbst genähten Kostüme hilft. Als das Lied ausklingt, kommt kurz Hektik auf. Die Großen beenden unter Applaus ihren Auftritt. Gemeinsam mit Lisa, Lisa-Marie, Marie, Sophie und Sania besteigt die sechsjährige Julie die Bühne. Seit drei Monaten ist sie bei den „Perlen“ dabei. „Ihr macht das großen Spaß“, erzählt ihre Mutter Ann Hahn, „sie tanzt den ganzen Tag.“ Aber nicht nur Julie hat die Leidenschaft zum Tanzen gepackt. Viele Rostocker Tanzbegeisterte aller Altersgruppen haben sich einer Tanzgruppe oder einem Tanzverein angeschlossen. Einen Einblick in deren Vielfalt vermittelt das Programm von „Rostock tanzt“, welches noch bis heute um 18:30 Uhr auf dem Universitätsplatz in der Rostocker Innenstadt zu erleben ist. Klassische Standardtänze, Folklore, Modern Dance, Stepptanz oder Hip-Hop – für jeden Geschmack sollte etwas dabei sein. Dem Publikum gefällt es jedenfalls. Einige lassen sich sogar zum Mittanzen bewegen.
26. Juni 2010 | Weiterlesen
Historischer Stadtrundgang zum 792. Geburtstag
Gestern, am 24. Juni, feierte Rostock den 792. Geburtstag. In den letzten fast achthundert Jahren hat sich die Hansestadt natürlich stark gewandelt. Einige Bauwerke prägen aber schon seit einigen hundert Jahren das Stadtbild. Acht von ihnen wurden bei einem Rundgang anlässlich des Stadtjubiläums genauer unter die Lupe genommen. Ausgangspunkt war die Marienkirche. Etwa 200 Zuhörer hatten auf den Kirchenbänken Platz genommen und lauschten den eröffnenden Worten von Oberbürgermeister Roland Methling. Der blickte schon mal in die Zukunft auf den 800. Stadtgeburtstag der Hansestadt. „2018 wollen wir etwas Ordentliches und Kräftiges auf die Beine stellen“, wagte er einen Ausblick und wies auf die ausgeglichen Haushalte hin, die wieder einen größeren Gestaltungsfreiraum ermöglichen würden. So hat er sich unter anderem vorgenommen, „gemeinsam in der ersten Reihe des neuen Volkstheaters zu sitzen.“ Aha, 200 Plätze soll die erste Reihe des neuen Theaterbaus also haben. Das wäre wirklich ein ehrgeiziger Plan. Aber man soll ja nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen. Was man aber durchaus bei den anderen Vorträgen tun konnte. Acht Referenten hatten sich auf Vorträge zu ausgewählten Stationen auf dem Rundgang durch die Rostocker Innenstand vorbereitet. Den Auftakt machte Pastor Jeremias Tilmann. Er gab einen Einblick in die Geschichte der Rostocker Gemeinde während der Zeit des Nationalsozialismus und suchte nach Gründen für den Rückgang der Zahl der Kirchenmitglieder während der DDR-Zeit. Für eine musikalische Auflockerung sorgten anschließend die Mitglieder des Plattdütsch-Vereins „Klönsnack – Rostocker 7“. Mit niederdeutschen Liedern und Gedichten brachten sie das Publikum im Rostocker Rathaus zum singen, schunkeln und klatschen. Auf der Kröpeliner Straße stellte Frank Sadowksi die abwechslungsreiche Entwicklung des Rostocker Hofes vor. Es wurde 1888 als Hotel eröffnet. Zwischendurch wurde es als Kommandantur der Roten Armee, SED-Kreisleitung und Universitätsbibliothek genutzt und ist heute ein modernes Einkaufszentrum. Weiter ging es dann zum Universitätshauptgebäude und der Universitätskirche, wo Doreen Brandt Interessantes über die Rolle der Universität Rostock als geistiges Zentrum Nordeuropas zu berichten wusste. Im Klostergarten erwartete die Teilnehmer ein Vortrag von Dr. Steffen Stuth. Mit seinem Wissen über das frühere Zisterzienserinnenkloster und seine Gärten konnte er das Publikum begeistern. „Seine Vortragsweise ist so lebendig. Er bringt keine Zahlen durcheinander. Ich könnte ihm stundenlang zuhören“, lobte eine Zuhörerin den Referenten. Entlang der Stadtmauer führte der Weg im Anschluss zur Heubastion. Von dort hatte man einen wunderschönen Blick über die Wallanlagen und konnte den Ausführungen über die Entwicklung der Rostocker Verteidigungsanlagen folgen, die bis ins 20. Jahrhundert militärisch genutzt wurden. 1979 wurden die Wallanlagen unter Denkmalschutz gestellt. Heute kümmert sich das Amt für Stadtgrün darum, dass der historische Charakter der Anlagen, die inzwischen zu einer grünen Oase inmitten der Stadt avanciert sind, erhalten bleibt. Sein Leiter Dr. Stefan Neubauer betonte, dass ursprünglich auf den Wallanlagen ausschließlich Rasen wuchs. Wegen der besseren Übersicht wurden sie bewusst kurz gehalten. Um der denkmalpflegerischen Zielstellung gerecht zu werden und das historische Ensemble für die heutige Generation erlebbar zu machen, müssten die Wallanlagen eigentlich gehölzfrei gemacht werden. Als er das sagte, war er sich durchaus im Klaren, dass nicht alle Rostocker das so sehen, und deutet an, dass er sich bei einigen den Ruf eines Motorkettenfanatikers erworben hat. Dennoch ist er davon überzeugt, dass „um den Charakter des Denkmals zu erhalten, kein Weg am Holzen in regelmäßigen Abständen vorbeiführt.“ Die letzte Station bestritt schließlich Gerd Hosch am Kröpeliner Tor. Sein Thema war die die Geschichte der Kröpeliner-Tor-Vorstadt. Nach mehr als drei Stunden endete der Stadtrundgang hier. Trotz der Anstrengung, die einige angesichts der Dauer und des warmen Sonnenwetters verspürten, waren sie doch sehr zufrieden mit dem Nachmittag. Sie lobten, wie effektiv die Zeit genutzt wurde. „Es war inhaltlich kurz, prägnant und einprägsam. Es hat uns sehr gut gefallen“, lobten zwei Teilnehmer den Rundgang. Organisiert wurde dieser auf Initiative des Rostocker Stadtführervereins, des Vereins für Rostocker Stadtgeschichte und des Plattdütsch-Vereins „Klönsnack -Rostocker 7“.
25. Juni 2010 | Weiterlesen
„In 80 Tagen um die Welt“ im VTR
Eine Reise um die Welt – was der englische Gentleman Phileas Fogg in 80 Tagen schaffen will, das zeigt das Volkstheater in 75 Minuten. So wird es zumindest angekündigt. Ob beide ihren Zeitplan auch einhalten? Bei der Premiere des Theaterstücks nach der Vorlage des Jule Verne Klassikers hatte ich Gelegenheit das nachzuprüfen. 9:49 Uhr – vor dem Theater, der Halle 207 auf dem ehemaligen Gelände der Neptunwerft, hat sich bereits das Publikum bei schönstem Sommerwetter versammelt. Meist Schulklassen, die nun schön ordentlich in Reihen das Theater betreten. Schlag 10 Uhr – jetzt soll die Vorführung eigentlich losgehen. Aber es haben immer noch nicht alle Zuschauer ihre Plätze eingenommen. Der Beginn verzögert sich um zwei Minuten. Für Phileas Fogg, einem Verfechter der britischen Pünktlichkeit und mathematischen Präzision wäre diese Verspätung unverzeihlich. Bei der Einführung der Figuren erfährt das Publikum, dass wegen einer ähnlichen Ungenauigkeit sein alter Diener seine Stellung verloren hat. Nun tritt Passepartout den Dienst bei dem reichen Gentleman an und wird auch prompt in ein waghalsiges Abenteuer verwickelt. Mit den Mitgliedern des Londoner Reformclubs wettet Phileas Fogg nämlich um sein halbes Vermögen, dass es ihm gelingt, in 80 Tagen um die Welt zu reisen. Um 10:15 Uhr Rostocker Ortszeit beginnt der Wettlauf gegen die Zeit mit der Abfahrt in London. Die Reise führt die beiden mit den unterschiedlichsten Transportmitteln über verschiedene Stationen in Europa, Afrika, Asien und Amerika. Einmal rund um den Globus geht es – wo sie gerade sind, zeigen Lichter auf einer Weltkarte über der Bühne. Doch der Plan gerät in Gefahr. Denn sie werden verfolgt von dem Geheimagenten Fix. Der glaubt, mit Phileas Fogg einen gesuchten Bankräuber zu verfolgen und versucht ihn festzusetzen. Ob es ihm gelingt und ob Phileas Fogg, den scheinbar nichts aus der Ruhe bringen kann, doch noch sein Herz für die indische Prinzessin Auoda öffnet, die er vom Scheiterhaufen gerettet hat – das können Interessierte noch bis zum 2. September im Sommerprogramm des Rostocker Volkstheater erleben. Das Premierenpublikum war jedenfalls von der Vorstellung angetan und spendete um 11:26 Uhr kräftigen Applaus. Es hätte allerdings noch mehr wohlverdienten Beifall für das Volkstheaterteam geben können. Einige Klassen jedoch mussten eilig die Halle 207 verlassen, um pünktlich ihren Bus zur Heimreise zu bekommen. Ja – das Volkstheater hatte überzogen und lag mit elf Minuten über der Zeit. Allerdings eine schöne Zeit fanden auch Cylina, Jil, Karen, Anni und Kiara von der Christophorusschule in Rostock. „Sehr gut“, rufen die zehnjährigen Mädchen einstimmig auf die Frage, wie es ihnen gefallen hat. Besonders beeindruckt waren sie von der rasanten Rodelfahrt, bei der Zeitraffung und Zeitlupe lustige Effekte erzeugten. „Toll“ fanden sie auch die verzaubernden Lichteffekte, die sie in fremde Welten entführten. Mit einer Abenteuergeschichte Kindern eine andere Zeit und eine andere Welt näher zu bringen, das liegt auch in der Absicht des Regisseurs Tim Heilmann. Bereits seit sieben Jahren inszeniert er Stücke für junge Theaterbesucher. „Kinder haben einen besonderen Seismografen für jeden Fehler. Sie sind sehr konzentriert. Daher ist der Rhythmus sehr wichtig“, sagt er über die Herausforderungen für dieses besondere Publikum. Bei Jule Vernes Klassiker „In 80 Tagen um die Welt“ war es ihm ein Anliegen, den jungen Zuschauern Werte zu vermitteln, wie das Füreinander-Einstehen und den Mut, Gefahren zu bestehen. „Ich finde es wichtig, über das Miteinander von Menschen zu erzählen“, unterstreicht der Regisseur: „Kein Mensch will doch allein durch die Welt gehen.“ Die Fassung von Tim Heilmann ist daher für alle „großen und kleinen Reiselustigen“ ab 5 Jahren gedacht. Fotos 1, 3 und 5: Dorit Gätjen, VTR
25. Juni 2010 | Weiterlesen
Neue Tourismus-Gesellschaft nimmt ihre Arbeit auf
Die Hansestadt Rostock und das Seebad Warnemünde sollen deutschlandweit und international noch bekannter werden. Dafür wurde jetzt die Rostocker Gesellschaft für Tourismus und Marketing (RGTM) als hundertprozentige Tochter der Rostocker Wirtschaftsförderungsgesellschaft Rostock Business gegründet. Zu ihrer Aufgabe erklärt ihr Geschäftsführer Matthias Fromm: „Wir wollen Kräfte zukünftig bündeln, um die Marke Rostock langfristig im Tourismus zu profilieren.“ Ziel ist es, durch ein einheitliches und übersichtliches Auftreten, noch mehr Gäste in die Stadt zu locken und das touristische Marketing voranzubringen. Finanziert werden soll dieses Vorhaben zum großen Teil durch die Rostocker Tourismuswirtschaft selbst, auf freiwilliger Basis, wie es heißt. Geplant ist vorerst eine pauschale Marketingumlage für Unternehmen des Beherbergungsgewerbes, die nach Bettenzahl gestaffelt ist. Von 300 Euro für Vermieter mit fünf oder weniger Betten bis hin zu 8.000 Euro für Anbieter mit mehr als 300 Betten reicht die Spanne der Jahresgebühr. Auch andere Tourismusunternehmen, wie Gaststätten oder maritime Dienstleister sollen in das touristische Marketing integriert werden und es unterstützen. Die Abgabe ist freiwillig, aber „wer sich nicht beteiligen will, findet im Marketing von Rostock nicht statt“, unterstreicht Matthias Fromm. Im Gegenzug garantiert die Tourismusgesellschaft den Teilnehmern Exklusivität bei der Bewerbung. Sollte es mit der freiwilligen Abgabe nicht klappen, steht möglicherweise wieder die Fremdenverkehrsabgabe im Raum. Diese nur in Erhebungsgebieten, sprich dem Ostseebad Warnemünde, mögliche Abgabe wurde von der Bürgerschaft zwar auf Eis gelegt, Voraussetzung ist allerdings eine alternative Finanzierungsmöglichkeit des Marketings. Was genau die Gesellschaft plant, blieb bei der Vorstellung weitgehend nebulös. Für dieses Jahr ist die Übernahme des Gastgeberverzeichnisses geplant. Zusätzlich soll ein Sales-Guide für Anbieter von Gruppenpreisen aufgelegt werden. Hinzu kommen die Nutzung der Buchungsmaschine und exklusive Werbemöglichkeiten auf der Website rostock.de. Alter Wein in neuen Schläuchen soweit also. Für 2011 stehen dann erst einmal Konzepte und Strategien auf dem (geduldigen) Papier. Ein Tourismuskonzept soll Zielgruppen und deren Bedürfnisse klären, ein Marketingkonzept soll dann helfen, Rostock und Warnemünde entsprechend zu bewerben. Kampagnen, Veranstaltungen und Messeauftritte sind geplant. Die Reaktion auf die Vorstellung der geplanten Maßnahmen fiel bei den Hoteliers eher verhalten aus. Zu unpräzise seien die Maßnahmen bisher und das Thema Mitbestimmung stand auch mal wieder im Raum. Diese soll über einen Fachbeirat ermöglicht werden, der der Rostocker Gesellschaft für Tourismus und Marketing beratend zur Seite steht, jedoch auch von dieser berufen wird. Der Verkehrsverein ist bereit, sich an der Gesellschaft zu beteiligen. „Ziel muss es sein, mittelfristig alle einzubeziehen, die am Tourismus beteiligt sind“, so Frank Martens vom Verkehrsverein: „Es geht nicht darum mehr zu zahlen, sondern das vorhandene Geld effizienter einzusetzen.“ Wie sich Gesellschaft und Außenwirkung der Region Rostock entwickeln, wird die Zeit zeigen. Dass es bis zu konkreten Ergebnissen noch ein weiter Weg ist, der einige Überzeugungsarbeit erfordern wird, dürfte der gestrige Auftakt aber bereits gezeigt haben.
24. Juni 2010 | Weiterlesen
„Berggasse 19: Die Couch“ im Peter-Weiss-Haus
Letzte Woche bereits groß beim Kulturausschuss angekündigt, fand gestern nun endlich das heimliche Highlight der Woche statt: eine Theaterpremiere im Peter-Weiss-Haus. Mal ganz was Neues, kennen wir doch bisher fast nur Literaturveranstaltungen in diesen Räumlichkeiten. Schon bei meiner Ankunft am Peter-Weiss-Haus bekam ich fast einen Schrecken – der ganze Fußweg vor dem Eingang war mit Fahrrädern zugeparkt. Bevor ich jedoch ein schlechtes Gewissen bekommen konnte, dass ich etwa zu spät war und keinen Sitzplatz mehr abbekomme, kam auch schon die einleuchtende Erkenntnis: Der große Freigarten wurde zum Public Viewing genutzt und dank des (vermeintlich letzten) Deutschland-Spiels war der Andrang entsprechend groß. Aber wen interessiert schon Fußball, wenn er drinnen eine Theaterpremiere erleben kann? ;-) Dieses Erlebnis konnte ich mir auf keinen Fall entgehen lassen und, um es schon einmal vorwegzunehmen, es hat sich auf jeden Fall gelohnt. Den Räumlichkeiten entsprechend durften die ungeduldigen Theaterbesucher auf der Treppe im Eingangsbereich des Peter-Weiss-Hauses auf den Einlass warten. Wie sich später herausstellte, war dabei schon die zufällige Wahl des Programmheftes (es standen drei Farben zur Auswahl) von entscheidender Bedeutung. Davon ahnte man an der Kasse jedoch noch nichts. Um acht Uhr begann schließlich der Einlass. Dramaturg Marc Steinbach lüftete das Geheimnis um die bunten Heftchen und erklärte den abenteuerlichen Ablauf des Stückes. Mit der Wahl des Programmheftes hatte sich das Publikum automatisch in drei Gruppen geteilt, welche jeweils einen Führer vom Volkstheater bekamen und von diesem in getrennte Säle des Peter-Weiss-Hauses eskortiert wurden. Mit der Wahl des grünen Heftes hatte ich also mein Schicksal besiegelt. Unsere kleine Gruppe wurde von Corinna Sommerhäuser, die am Volkstheater für Inszenierung und Ausstattung zuständig ist, in den wohl bekannten Möckelsaal geleitet. Die Zuschauer durften in zwei Reihen auf der rechten Längsseite des Saals Platz nehmen und gespannt auf das warten, was kommt. Als dann plötzlich ein lautes Klopfen an der Tür die Stille durchbrach, zuckte schon der eine oder andere irritiert zusammen. Aber seien wir ehrlich, was haben wir denn erwartet? Dass „Berggasse 19: Die Couch“ kein normales Theaterstück seien würde, wie wir es gewohnt sind, war doch eigentlich längst klar. Schauspielerin Eva Geiler trat in den Saal, eine große Tasche in der Hand, und ging zur gegenüberliegenden beleuchteten Sitzreihe. Über ihren Monolog erfuhren wir, dass ihre Figur bereits zwei Kinder groß gezogen hatte und nun mit 38 Jahren erneut versehentlich schwanger geworden war, was ihr ziemlich zu schaffen machte. Wer sich vorher nicht schon ausführlich über das Stück informiert hatte, erkannte das Prinzip nun während der Handlung recht schnell. Der leere Platz links neben mir, auf dem ein Notizbuch lag, stellte den Psychotherapeuten dar. Die Schauspieler, in dem Fall Eva Geiler, spielten die Patienten und erzählten in Monologen anschaulich von ihrem Leid. Nach etwa zehn Minuten war der armen Frau zwar noch nicht geholfen, die Zeit der Therapiesitzung aber abgelaufen, sodass Eva Geiler den Saal verließ. Während vom Band mit tiefer Männerstimme alte Weisheiten der Psychoanalyse vorgelesen wurden, kam plötzlich ein fetter gelber Hase zur Tür hinein (auch auf die Gefahr hin, dass meine lieben Leser mich jetzt für verrückt erklären …). Dieser setzte sich erst ungeduldig auf die gegenüberliegende Sitzreihe, kam dann herüber, drückte mir das bereits erwähnte Notizbuch in die Hand und setzte sich auf den freien Stuhl direkt zu meiner Linken. Viel Zeit, um darüber nachzudenken, gab es aber nicht, denn wenig später betrat schon der nächste Patient den Raum. Nachdem auch Hannes Florstedt und Bernd Hölscher vom Volkstheater jeweils ihre Monologe überzeugend spielten, war ein Raumwechsel angesagt. Nach kurzem Warten durften wir in den Nebenraum umziehen, in dem letzte Woche auch die Kulturausschuss-Tagung stattgefunden hatte. Nach den Theaterumbauten war dieser Raum jedoch kaum wieder zu erkennen, einzig der große seltsam-lustige Türstopper in Katzenform kam mir bekannt vor. Für weitere Monologe mussten die drei Schauspieler auch hier in neue Rollen und Kostüme schlüpfen und sich in den Räumen jeweils abwechseln. Das ganze Prozedere stelle ich mir ehrlich gesagt ziemlich schwierig vor. Während der drei Durchgänge des Raumwechsels mussten die Schauspieler je drei Monologe aufführen und zwischendurch immer wieder die Kostüme wechseln. Ein wahrhaftes Meisterstück ist es letztlich in jeder Hinsicht geworden. Nach dem Triathlon für Schauspieler und Publikum kamen alle im großen Möckelsaal zusammen, um gebührend Beifall zu spenden. Weitere Aufführungen des Stücks finden am 25., 26. und 27. Juni jeweils um 20:00 Uhr ebenfalls im Peter-Weiss-Haus statt. Vielen Dank auch an Stefanie, die diesmal die schönen Fotos für uns gemacht hat ;-)
24. Juni 2010 | Weiterlesen
„Lesewürmer“ - Vorlesewettbewerb im Waldemarhof
Lesen macht Spaß und fördert die Kreativität, das weiß schon jedes Kind, das seine Allgemeinbildung nicht bloß von der Glotze bezieht. Erst kürzlich habe auch ich meine Liebe fürs Lesen wieder entdeckt, und zwar dank eines Buches, das ich rein zufällig in der Stadtbibliothek gefunden habe und einfach ausleihen musste. So oder so ähnlich schien es auch vielen Rostocker Grundschülern zu gehen. Beim diesjährigen Vorlesewettbewerb der „Lesewürmer“ im Waldemarhof (nähe Hansa-Kino) hatte es ganz unerwartet so viele Anmeldungen gegeben, dass der Beginn der Veranstaltung um eine halbe Stunde vorgezogen werden musste. Viele stolze Eltern und Großeltern waren in den Veranstaltungsraum des Kindergartens gekommen, um ihren Nachwuchs mit kleinen Glücksbringern und gezückten Videokameras zu unterstützen. Jeweils sechs Kinder durften in den ersten Durchgängen vorn auf der Bühne Platz nehmen, um Publikum und Jury von ihren Lesekünsten zu überzeugen. Die „andere Buchhandlung“ als Initiator vieler Literaturveranstaltungen außerhalb ihrer eigenen Räumlichkeiten war natürlich ebenfalls mit am Start, Manfred Keiper übernahm sogar persönlich die Moderation des Wettbewerbs. Zur Unterstützung und als Hilfe bei der späteren Entscheidung waren auch Reiner Mnich und Katinka Friese vom Literaturhaus Rostock dazugekommen. Die Erstklässler der regionalen Grundschulen durften jeweils einen kleinen Abschnitt aus dem Kinderbuch „Leanders mutigste Abenteuer“ von Hortense Ullrich vorlesen. Dieses handelt von dem neugierigen Pinguin Leander, der sich gemeinsam mit dem Drachen Herrn Schnabelhorst auf Schatzsuche durch die ganze Welt begibt. Obwohl der Text manchmal etwas knifflig und mit vielen fantasievollen Wortspielen geschmückt war, lasen alle Kinder so gut und schnell, dass der Wettbewerb noch vor Beginn der Pause beendet werden konnte. Wäre unser Bildungsminister Henry Tesch dabei gewesen, hätte er sicher mehr Freude an den Lesekünsten der Schüler gehabt als an der Auswertung der aktuellen Studie, laut der Mecklenburg-Vorpommerns Schüler in Sprach- und Lesekompetenz nur mittelmäßig abschnitten. Während sich die Jury beriet, durften Eltern und Kinder die Vorzüge des Kindergartens genießen. Für die Kleinen stand dazu der Spielplatz auf dem Gelände zur Verfügung. Auf dem lichtdurchfluteten Flur vor dem Veranstaltungsraum war zur Stärkung ein reichhaltiges Saft- und Kuchenbuffet sowie ein Bücherstand der „anderen Buchhandlung“ mit ausgewählten Kinderbüchern aufgebaut worden. Nach der Pause fand auch sogleich die Preisverleihung statt. Um die Mühe aller Teilnehmer zu würdigen und damit keiner traurig nach Hause gehen musste, gab es einen ersten Preis und für alle anderen Vorleser den zweiten Platz. Nacheinander wurden alle Zweitplatzierten auf die Bühne gerufen, um sich eine Urkunde und als Preis das Kinderbuch, aus dem vorher vorgelesen wurde, abzuholen. Den verdienten ersten Platz erreichte der Grundschüler Leon Herold, welcher sich zuvor mit klarer Aussprache und sehr guter Betonung klar von den anderen abhob. Aus den Gewinnern werden zusätzlich neun Rollen ausgewählt, um an einer Hörbuchproduktion für die Lichtklangnacht im IGA-Park mitzuwirken. Unter Anleitung von Schauspielern des Volkstheaters werden diese Kinder an einem Workshop und der anschließenden Produktion in der HMT teilnehmen.
24. Juni 2010 | Weiterlesen
Konzert des Rostocker Konservatoriums
Das Schuljahr neigt sich dem Ende. Für die Musikschüler des Rostocker Konservatoriums „Rudolf Wagner-Régeny“ bedeutet dies, dass sie in die heiße Phase der Vorbereitungen zum Schuljahres-Abschluss-Konzert eintreten. „In diesem Jahr wird es ein ganz besonderes Konzert geben“, verspricht der Musikschuldirektor Edgar Sheridan-Braun. Für das Ereignis im Volkstheater am 29. Juni kündigt er gleich zwei Premieren an. Zum ersten Mal wird neben dem Jugend-Sinfonie-Orchester und dem Junior-Streichorchester auch die Bigband des Konservatoriums auftreten. Bei der Aufführung des zweiten Satzes von „Night Creature“ mit dem Untertitel „Stalking Monster“ von Duke Ellington werden sich das Jugend-Sinfonie-Orchester und die Bigband zu einem großen Klangkörper vereinen. Gemeinsam wollen sie das sinfonische Stück des US-amerikanischen Jazzmusikers zum swingen bringen. Für Edgar Sheridan-Braun war die Probezeit sehr spannend. „Ich bin positiv überrascht, wie konzentriert an den klangtechnischen Herausforderungen gearbeitet wurde“, schwärmt der Musikschuldirektor, der auch die musikalische Leitung des Orchesters übernommen hat. Sein Kollege, der Leiter der Big Band, Uwe Murek war selbst einmal Trompetenschüler am Konservatorium. Er weiß also, wie wichtig es für die Schülerbiografie ist, eigene Erfahrungen zu sammeln und merkt deshalb an: „Das Erlebnis in einem großen Ensemble im Volkstheater zu spielen, ist eine tolle Sache für alle.“ Bei der zweiten großen Premiere handelt es sich um die Uraufführung des Stückes „All The King’s Men“. Es wird als Stück in der Sprache des 21. Jahrhunderts angekündigt und wurde für das Jugend-Sinfonie-Orchester maßgeschneidert. Geschrieben hat es Professor Birger Petersen. Er ist Kompositionslehrer an der Hochschule für Musik und Theater in Rostock und hat sich sehr über die Zusammenarbeit mit den jungen Musikschülern gefreut. Zum Stück selbst sagt er: „Die Komposition besteht nicht nur aus schönen Klängen, sondern auch aus Geräuschen. Die Schüler dürfen hier auch mal Geräusche produzieren oder auch mal gar nicht zusammenspielen.“ Die Zuhörer dürfen also gespannt sein. Zur Programmgestaltung des Schuljahres-Abschluss-Konzertes erklärt Edgar Sheridan-Braun weiter: „Mir persönlich ist es schon seit Jahren ein Anliegen, neue Musik auch jungen Menschen näher zu bringen. Neue Musik, bei der es Spaß macht, sich damit auseinanderzusetzen.“ Aber auch Klassiker, wie zum Beispiel Beethoven, werden die Besucher des Konzertes zu Gehör bekommen. Ein weiterer Höhepunkt wird die Ehrung der Teilnehmer des diesjährigen Bundeswettbewerbes „Jugend musiziert“ durch die Senatorin Dr. Liane Melzer sein. Eine Kostprobe der dort erbrachten Leistungen wird Clara Franz geben. Sie hat im Mai den ersten Preis gewonnen und wird nun beim Schuljahres-Abschluss-Konzert den ersten Satz aus dem Konzert für Violoncello von Edouard Lalo vortragen. Eröffnet wird der musikalische Abend mit Kompositionen von Vivaldi, Járdány und Scott Joplin präsentiert vom Junior-Streichorchester unter der Leitung von Andreas Lindner. Das Konzert beginnt am 29. Juni um 19 Uhr im Großen Haus des Volkstheaters. Tickets gibt es beim Volkstheater und an der Abendkasse.
24. Juni 2010 | Weiterlesen
„mehr als ein Lied...“ an der HMT
Immer weniger Liederabende schaffen es in die heutigen Konzertprogramme und auch immer weniger Zuhörer besuchen diese seltenen Veranstaltungen. Um diesem Trend entgegen zu wirken, hat sich die HMT gemeinsam mit ihren Studenten ein besonderes Abendprogramm überlegt. Unter der Leitung von Prof. Karola Theill erarbeiteten Studenten der Klasse für Liedgestaltung einen experimentellen Liederabend, der die Lieder dem Publikum auf besondere Art näher bringen und es berühren sollte. Dazu hatte sich die Klasse zu Lied-Duos zusammengetan, jeweils ein eigenes Repertoire selbstständig überlegt und die Umsetzung erarbeitet. Leider fiel schon der erste Beitrag einer Allergie zum Opfer, sodass „Die schöne Müllerin“ und „Das Wandern“ von Franz Schubert ausfielen und gleich mit dem zweiten Duo begonnen wurde. Aber auch Anna Kunze in Begleitung von Sefuri Sumi am Flügel verschafften dem Liederabend einen gelungenen Auftakt. Unter dem Titel „Nimmersatt – Nimmermehr – Nirgendwo?“ sangen und spielten sie drei ältere deutsche Lieder, die durch kurze Monologe und Schauspiel miteinander verknüpft wurden. Ähnlich gestalteten anschließend auch Julia Ebert und Jing Li ihre Lieder. Mit passenden Blumenkleidern und bunten Tüchern trugen sie drei Stücke aus den „Mädchenblumen“ von Richard Strauss vor. Bevor es in eine kurze Pause ging, präsentierte Maria Likhterman zusammen mit Vasyl Kotys am Flügel fünf Lieder nach Gedichten von Hans Christian Andersen, komponiert von Robert Schumann. Mithilfe einiger Requisiten gab es auch hier eine schöne visuelle Umsetzung der Lieder. Etwas anders war die Umsetzung bei den Stücken nach der Pause geplant. Bei den „Songs of Travel“ von Ralph Vaughan Williams wurde Tilman Fröhlich nicht nur von Jing Li auf dem Flügel begleitet, im Hintergrund sollten auch Texte und passende Fotografien mittels Beamer an die Wand gestrahlt werden. Am Morgen und bei der Generalprobe hatte alles auch noch einwandfrei funktioniert, gleich zu Beginn der Aufführung streikte die Technik jedoch und zeigte nur ein seltsam verzerrtes Bild, sodass leider darauf verzichtet werden musste und die Lieder nur in ihrer traditionellen Form vorgetragen werden konnten. Ähnliches Leid mussten im Anschluss auch Alba Vilar Juamola und Christina Alba Padial ertragen, die ebenfalls auf den Beamer angewiesen waren. Mehr Glück hatte dagegen Mitsuyo Okamoto, die von Karola Theill persönlich auf dem Flügel begleitet wurde. Passend zu der „Erwartung“, der „Erhebung“ und der „Waldsonne“ von Arnold Schönberg zeigten sie zwei Bilder des Künstlers Gustav Klimt – aber nicht per Beamer, sondern direkt auf Leinwand gedruckt. Den Abschluss des Abends bildete die Inszenierung von Michael Zehe und Stefan Vescovic. Zwischen drei Liedern von Franz Schubert wurden im abgedunkelten Raum nur die beiden Studenten beleuchtet, während selbst geschriebene passende Texte vom Band abgespielt wurden. Zur besseren Beurteilung des Abends wurde dem Programmheft extra ein Meinungszettel beigefügt, den die Zuschauer im Anschluss ausfüllen sollten, doch der begeisterte Applaus am Ende jedes Paars sollte wohl genug über den Erfolg aussagen.
23. Juni 2010 | Weiterlesen
Mittsommernacht am Strand von Warnemünde
Wer hat’s bemerkt? Gestern um 13.28 Uhr Mitteleuropäischer Zeit erreichte die Sonne den größten nördlichen Abstand zum Himmelsäquator. Näher wird uns Klärchen auf der Nordhalbkugel in diesem Jahr nicht mehr kommen. Die Sommersonnenwende markiert den astronomischen Beginn des Sommers. Für viele wohl die schönste Jahreszeit. Sonne, Kirschen, Ferien – das alles wird uns in den nächsten drei Monaten hoffentlich reichlich beglücken. Um den Sommer klangvoll zu begrüßen, haben sich gestern Abend zahlreiche Trommelspieler am Warnemünder Strand zusammengefunden. Mittlerweile ist dieses Treffen der Rostocker Trommelgemeinschaft schon zu einer beliebten Tradition geworden. „Das hat sich vor über zehn Jahren mal so ergeben. Seitdem spielen wir jedes Jahr zur Sommersonnenwende“, erklärt Olaf Dapschies, Initiator und Leiter der Sambucus Percussion Group und Trommelschule Rostock. Viele Trommler sind seiner Einladung gefolgt. Normalerweise spielen sie in verschiedenen Formationen. Mitglieder der Rostocker Samba-Gruppen „Sambucus“ und „Movimento“ waren ebenso vertreten wie „Sambasurium“ aus Sanitz oder die „freien Trommler“ aus Rostock. Sie alle hatten ihre Instrumente mitgebracht, um an diesem Abend gemeinsam zu jammen. Inspiriert war ihre Musik vor allem von verschiedenen brasilianischen Samba-Rhythmen. Weitere musikalische Einflüsse aus anderen warmen Regionen, wie Afrika oder der Karibik, machten das Sommerfeeling perfekt. „Gerade bei den traditionellen Stücken war es für uns einfach, den Zeichen von Olaf, mit dem wir ja sonst nicht spielen, spontan zu folgen“, sagte Katrin Rossmann, die in ihrer Freizeit bei Movimento trommelt. Die Rostocker Samba-Gruppe hatte sich in der Vergangenheit zwar schon öfter mit anderen Musikern zusammengetan, eine derartig große Percussionbesetzung stellte aber auch für sie Neuland dar. Gemeinsam mit ihrer Bandkollegin Denise Boetzel brachte sie in die Grooves ihre persönliche Note ein. „Es ist faszinierend, wie die einzelnen Stimmen zu einem großen Ganzen verschmelzen und diesen Wohlklang erzeugen“, schwärmte die Trommlerin: „Bei der Energie, die dadurch freigesetzt wird, macht es einfach Spaß zu spielen.“ Die Energie der Trommelmusik übertrug sich auch auf die Passanten. Viele von ihnen hatten das angenehme Wetter für einen Abendspaziergang am Strand genutzt und wurden durch die weit klingenden Bassrhythmen angelockt. „Wahnsinn!“, rief das Ehepaar Schlegel aus Berlin begeistert. Die Urlauber erzählten, dass ihre Enkelin ebenfalls trommeln möchte. „Jetzt können wir sagen, dass es gut ist“, lacht Frau Schlegel. Auch viele Warnemünder waren gekommen und erfreuten sich an der Musik. „Wir wissen, dass hier an den Feuerstellen jedes Jahr getrommelt wird und haben uns deshalb extra auf den Weg gemacht“, sagten Heike und Reinhard Winter. Wie auch viele andere schätzten sie die fröhliche und entspannte Stimmung am abendlichen Strand. Die Trommler lieferten den passenden Soundtrack zum tanzen, spielen und picknicken. Ein Schaulustiger, der sich selbst als Warnemünder Urgestein bezeichnete, bedankte sich ausdrücklich für diese Warnemünder Tradition. Zuvor hatte er sich an der Surdo, der großen brasilianischen Trommel ausprobiert. Nur der Sicherheitsdienst hatte ein Problem mit der Musik und wollte sie unterbinden. Da sich aber niemand in seinen Rechten verletzt sah, gab es für die Musikanten keinen Grund das Trommeln vorzeitig abzubrechen. Und so konnte der längste Tag des Jahres vor der prächtigen Kulisse des Sonnenuntergangs ausklingen. Nun werden die Tage wieder kürzer.
22. Juni 2010 | Weiterlesen
17. Mittsommernachtssportfest der Uni Rostock
Bereits zum 17. Mal fand gestern Nachmittag das Mittsommernachtssportfest des Hochschulsports statt. Austragungsort waren die Sportanlagen der Universität Rostock am Waldessaum. Am längsten Tag des Jahres konnten sich die Sportler in zahlreichen Wettbewerben messen, Interessierte an Schnupperkursen teilnehmen oder Gäste auch einfach nur das Rahmenprogramm bei einem kühlen Bier und einer Bratwurst genießen. Das Wetter spielte jedenfalls bestens mit. Kein Wölkchen war am Himmel zu sehen, als die Wettbewerbe starteten. Beste Voraussetzungen also für ein gelungenes Sportfest. Und so grätschten, baggerten, ruderten und liefen die Sportler was das Zeug hielt. Mannschaftswettbewerbe wurden im Fußball, Rasenhandball und Beachvolleyball ausgetragen. Zudem gab es ein Tennisturnier und eine Ruderregatta, bei der auf einer Strecke von etwa 300 Metern sieben verschiedene Rennen im Einer und Doppelvierer durchgeführt wurden. Damit jedoch noch nicht genug, auch ein Triathlon wurde ausgetragen. Dieser startete in Papendorf am See, wo vor Kurzem bereits der 7. Papendorfer Triathlon ausgetragen wurde. Nach zwei Runden Schwimmen im See, ging es dann mit dem Fahrrad über 28 km von Pölchow, Benitz und Zinsendorf zu den Sportanlagen am Waldessaum. Dort wartete noch eine Laufstrecke über 5 km auf die Triathleten. Wem ein ganzer Triathlon zu viel war, der konnte auch am traditionellen Spendenlauf teilnehmen und damit gleich noch etwas für einen guten Zweck tun. Die Aktion stand in diesem Jahr unter dem Motto „Kids mit Handicap? Sport mit Herz!“. Über einen Zeitraum von 60 Minuten gab es für jede gelaufene Runde auf der 1.2 km langen Strecke vom Hochschulsport, mit Unterstützung von der Techniker Krankenkasse, einen Euro für das Herbstspiel und Sportfest für Kinder und Jugendliche mit Handicap. Die jüngste Teilnehmerin, Wiebecke Franke, legte im Walking mit ihren gerade einmal drei Jahren ganze drei Runden zurück. Am Ende kamen dank dem Einsatz der Läufer und Walker stolze 757 Euro zusammen. Neben den vielen Wettbewerben wurde auch die Möglichkeit geboten, in neue Sportarten hineinzuschnuppern. Die gebotene Palette reichte von Pilates über Golf bis hin zu Schwertfechten. Die Studentin Kathrin Biese versuchte sich beispielsweise im Golf, auch wenn sie nach eigener Aussage in Zukunft trotz ordentlicher Trefferquote dann doch lieber beim Triathlon bleiben möchte. Auch eine Reihe von Vorführungen gab es zu bewundern. Die Traditionelle Aikido-Schule Rostock e.V. gab zum Beispiel einen Einblick in die Welt der japanischen Kampfkunst. Aikido steht für „der Weg der Harmonie mit geistiger Kraft“. Von Japan ging es anschließend nach Südamerika, denn es war Zeit für die Aufführung des Capoeira Kurses. Capoeira verbindet afro-brasilianische Kampfkunst mit einem musikalischen Rahmen. Dargeboten wurde ein sogenanntes freies Spiel, was bedeutet, dass die Bewegungen spontan ausgeführt werden und nicht vorher choreographiert wurden. Den Tänzern wird dabei ein Höchstmaß an Konzentration und Koordination abverlangt, um sich nicht gegenseitig zu treffen, was das freie Spiel zu einer besonders anspruchsvollen Disziplin macht. Die letzte Vorführung stammte schließlich von Princess of Dance, die mit ihrer Choreographie „Casino“ das Publikum begeisterten. Princess of Dance ist eine Tanzgruppe aus dem Bereich Showdance, die verschiedene Stile wie Modern Dance oder auch Ballet miteinander kombiniert und ihre Choreographien in aufwändigen themenbezogenen Kostümen bei Veranstaltungen und Turnieren präsentiert. Nach so viel Sport war es an der Zeit den Abend ausklingen zu lassen, was mit dem traditionellen Entzünden des Mittsommernachtsfeuers eingeleitet wurde. Der eine oder andere wird an diesem Tag sicherlich Lust bekommen haben, eine der vorgestellten Sportarten auszuprobieren oder einfach auch nur selbst mal wieder Sport zu machen, um für das 18. Mittsommernachtssportfest im nächsten Jahr fit zu sein. So lange muss man auf den nächsten Auftritt von Princess of Dance übrigens nicht warten, denn die Tanzgruppe wird im Rahmen der Hanse Sail bereits am 5. August wieder auftreten.
22. Juni 2010 | Weiterlesen
Vier-Länder-Konzert in der HMT
Am Samstag lud der Landesmusikrat Mecklenburg-Vorpommern e.V. alle Interessierten zu einem kostenlosen Vier-Länder-Konzert in den Katharinensaal der HMT ein. Gezeigt wurden erste Preisträger des 47. Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“. Insgesamt wurden bei dem Wettbewerb in diesem Jahr etwa 50 erste Preisträger gekürt, von denen acht aus MV stammen. Jeweils zwei Preisträger aus Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern waren nach Rostock gekommen, um ein gemeinsames Konzert für die Öffentlichkeit zu geben. Neben den erhaltenen Preisen von „Jugend musiziert“ sollte an diesem Abend auch noch der NDR Kultur-Förderpreis an einen der Künstler oder Gruppen vergeben werden. Dieser beinhaltet die professionelle Produktion einer CD von mittlerer Länge. Die Präsenz des NDR war überhaupt nur dadurch zu erklären, dass das Konzert nebenbei aufgezeichnet wurde. Wer dieses Ereignis also verpasst hat, kann es sich am 9. Juli ab 20:00 Uhr auf NDR Kultur anhören, wo es im Programm „Junge Künstler“ gesendet wird. Dank der hohen Medienpräsenz moderierte das Konzert Stephan Sturm vom NDR, der viele interessante Hintergrundinformationen zu den jungen Künstlern zu vermitteln wusste. Das erste Stück spielte der 17-jährige Patrick Stapleton aus Niedersachsen vor. Obwohl er erst im nächsten Jahr sein Abitur macht, schaut er sich jetzt schon nach einer geeigneten Musikhochschule um, an der er Schlagzeug studieren möchte. Für Nils Rohwers Stück „Orient Express“ spielte er allerdings Marimba, was wohl auch entfernt als Schlagzeuginstrument einzuordnen ist. Die zweite Preisträgerin des Abends war die Rostockerin Clara Franz, ein „Heimspiel“, wie Stephan Sturm es nannte. Die 16-jährige Schülerin wurde auf ihrem Violoncello bei David Poppers „Ungarischer Rhapsodie“ auf dem Klavier begleitet. Das Stück war mal sanft und melancholisch, mal etwas aufbrausender, aber insgesamt sehr beeindruckend. Anschließend betrat ein Trio aus Hamburg die große Bühne, welches seit etwa einem Jahr zusammen spielt. Anite Stroh, Ruben Leonhard Ullrich und Patricia Leonie Schütte spielten gemeinsam auf Violine, Violoncello und Klavier das „Trio Nr. 1“ von Rachmaninow, ein Jugendwerk, welches dieser mit 19 Jahren schrieb. Das Stück beinhaltet einen so anspruchsvollen Klavierteil, dass Rachmaninow es bei der Uraufführung selbst auf dem Klavier spielte. Die nächste junge Künstlerin war Rachel Rinast aus Bad Segeberg, welche nach eigenen Angaben selbst mit Vivaldi, Mozart und Händel aufgewachsen ist. Umso verwunderlicher, dass sie sich für Pop-Gesang entschieden hatte, welcher in diesem Jahr zum ersten Mal in der Geschichte des Wettbewerbs gewertet wurde. Und schon wieder kommen wir am runden Leder nicht vorbei, denn ab Herbst wird Rachel trotz ihrer beeindruckenden Stimme ihrem liebsten Hobby nachgehen und bei den Frauen des 1. FC Köln in der Zweiten Fußball-Bundesliga spielen. Nach einer kurzen Pause sang Julienne Mbodjé ebenfalls einen Popsong, nämlich „Out here on my own“ von Michael Gore aus dem Musical „Fame“. Wie der Name schon vermuten lässt, stammt ihre Mutter zwar aus München, der Vater aber aus Kamerun und letztendlich trat sie auch für Niedersachsen beim Wettbewerb an. Es gab beim Konzert noch weitere schöne und überraschende Auftritte, die sich meine lieben Leser aber gern im Radio anhören dürfen. Zum Schluss des Konzertes wurde schließlich noch der NDR Kultur-Förderpreis verliehen. Nach kurzer Juryabstimmung, die allem Anschein nach sehr knapp ausging, entschied man sich für Julienne Mbodjé als Gewinnerin, die ihren Song nach technischen Umbauten erneut vor Publikum singen durfte. Herzlichen Glückwunsch!
20. Juni 2010 | Weiterlesen
Ahoi! – Willkommen auf der MS Broadway in Halle 207
Tosende Stürme, wilde Piraten und die Sehnsucht nach einem Mädchen im fernen Hafen (oder wahlweise auch nach der eigenen Mutter) das sind die Probleme, mit denen sich Seemänner auseinandersetzen müssen. Da hat eine Gästebetreuerin vom Schlage einer Margot Mommsen (Gabriele Schwabe) gerade noch gefehlt. Die ehemalige Generalin wurde angeheuert, um auf dem Kreuzfahrtschiff MS Volkstheater für Ordnung zu sorgen. Klar, dass dies dem Kapitän (Franz Mewis) gar nicht passt. Und so kommt es zu lustigen, gern auch etwas zotigen, Reibereien zwischen den beiden. Bis zum Schluss … Soweit zur Rahmenhandlung der maritimen Revue „Ahoi“, die mit der gestrigen Premiere das 2.Sommerfestival des Volkstheaters in der Halle 207 eröffnete. Der Ort passt zum Thema des Abends. Hier, auf dem ehemaligen Gelände der Neptunwerft nahe dem Warnowufer, kann sich ein maritimes Flair entfalten. Von der Seefahrt und dem Meer hat sich wohl auch der Chef des Theaters „Schmidts Tivoli“ in Hamburg Corny Littmann inspirieren lassen. Bereits im letzten Jahr inszenierte er für das Rostocker Volkstheater die Georg Kreisler Oper „Aquarium – die Stimme der Vernunft“. Nun lieferte er auch die Idee für diese Revue. Sein Kollege Mirko Bott setzte diese Idee schließlich um, indem er das Buch schrieb und Regie führte. Die musikalische Leitung übernahmen Manfred Hermann Lehner und Peter Leonard. Herausgekommen ist ein Potpourri mit Stücken, die alle irgendwie der Überschrift „Seeschifffahrt – gestern, heute und in der Fantasie“ zugeordnet werden können. Von Richard Wagner über Freddy Quinn bis zu den Village People – für jede Generation sollte etwas dabei sein. Auch wenn die Rahmenhandlung den einzelnen Nummern etwas hinterherhinkte, (Angriff karibischer Piraten vor der Ausfahrt aus dem Rostocker Hafen?) waren die einzelnen Darbietungen der Solisten, des Opernchores, der Norddeutschen Philharmonie Rostock und des Tanztheaters Bronislav Roznos originell, heiter, spannend und teilweise sogar ganz schön gefühlsselig – also wirklich abwechslungsreich. Bemerkenswert, was aus dem Thema alles rauszuholen ist: Opernmelodien, traditionelle Shantys, Schlager und oscarprämierte Filmmusik. „Wer sich zwei Stunden lang gut unterhalten will, sollte die Vorstellung besuchen“, wirbt Mirko Bott für sein Stück. Bei der Generalprobe zeigte er sich sichtlich begeistert von der Spielfreude der Musiker und Tänzer, die sich auch auf das Premierenpublikum übertrug. Die Wellen wogten in den Zuschauerrängen. Es wurde geschunkelt, geklatscht, gesungen – eine interaktive Unterhaltungsshow. Wer jetzt auf den Geschmack gekommen ist und ebenfalls einen Abend mit bekannten Seefahrtsmelodien erleben will, kann die Vorführungen noch bis zum 13. August in der Halle 207 besuchen. Fotos 1, 3 & 4: Dorit Gätjen, VTR
20. Juni 2010 | Weiterlesen
18. Pittiplatsch-Turnier im Fußball
An Fußball kommt ja derzeit wirklich keiner vorbei. Selbst die stursten Ignoranten werden durch die Medien zwangsweise auf dem neuesten Stand der WM gehalten, wissen spätestens seit letztem Freitag, wie das nervtötende Tröten der Vuvuzela klingt und werden durch alberne Autofähnchen an jeder Straßenecke erneut daran erinnert. Meine letzte Nah(tod)erfahrung mit Fußball war das diesjährige letzte Saisonspiel unseres FC Hansa im Ostseestadion. Keine schöne Erinnerung, wenn man so zurückdenkt. Sehr enttäuschendes Spiel (selbst für die, die nichts mit „Abseits“ anfangen können), das am Ende sogar die härtesten Kerle zu Tränen rührte. Gestern war es dann an der Zeit, diese Erinnerungen aufzuwerten und ein neues Bild vom Fußball zu gewinnen. In der Sportanlage Damerower Weg sollte das 18. Pittiplatsch-Turnier der F-Junioren im Fußball stattfinden. Viele Familien hatten weite Wege auf sich genommen, um ihren Nachwuchs bei diesem Turnier dabei sein lassen zu können. Von Hamburg bis Berlin und natürlich auch aus der Umgebung traten insgesamt 15 Vereine gegeneinander an. So war es auch kein Wunder, dass auf dem vollen Parkplatz vor der Sportanlage Kennzeichen aus dem ganzen Norden zu sehen waren. Während die Mannschaften mit ihren Trainern auf dem Rasen ordentlich Aufstellung nahmen und die Organisatoren letzte Hinweise gaben, hatte sich am Rand eine Traube begeisterter Eltern gebildet, die in diesem Moment vermutlich Kosten und Mühen bezahlt gemacht sahen. Zu meiner Verwunderung waren die kleinen Fußballer stark motiviert, sehr selbstständig und keinesfalls aufgrund Alter oder Größe zu unterschätzen. Auf Kunstrasen und echter Wiese begannen die Jungs sich aufzuwärmen und sprachen letzte taktische Änderungen ab. Um Punkt elf war der erste Durchlauf der Mannschaften ausgelost und das Spiel konnte beginnen. Dank der weitläufigen Sportflächen konnten jeweils vier Spiele zur gleichen Zeit stattfinden. Nach dem Anpfiff zeigten die kleinen Sportler wahre Talente und ließen den Namen „Pittiplatsch-Turnier“ fast etwas lächerlich erscheinen. Mit viel Ehrgeiz, unerwarteten Tricks und Ballgefühl machten sie das Zusehen zu einer wahren Freude. Da hätte sich unser FC Hansa gut was abgucken können. In einem der ersten Durchgänge stand der Rostocker FC dem Sievershäger SV auf einem der vorderen Felder gegenüber. „Das sind doch keine Pässe, Mann!!“, schrie einer der Trainer am Spielfeldrand herum. Emotionen sind aus dem Fußball scheinbar nicht wegzudenken und der ist anscheinend schon bei den ganz Kleinen ein hartes Geschäft. Nach etwa zehn Minuten ist das erste Spiel beendet. Der Rostocker FC konnte sich durchsetzen und das Spiel mit 1:0 für sich entscheiden. Der Trainer war zufrieden und zeigte sich ungewohnt fürsorglich der Mannschaft gegenüber. Ich glaube ein bisschen, die Väter und Trainer sind am Spielfeldrand nur so streng, weil sie insgeheim selbst gern auf dem Feld stehen würden … Die Sievershägener Jungs nahmen die Niederlage dagegen gelassen. „Ein Spiel zu verlieren ist nicht so schlimm, dann könnt ihr immer noch Zweiter werden“, motivierte der Trainer im Anschluss seine Mannschaft. Wir drücken die Daumen, dass es geklappt hat! Die Ergebnisse gibt es dann in Kürze beim SV Hafen Rostock.
20. Juni 2010 | Weiterlesen
Segel-Club Warnemünde weiht Steganlage ein
Ungewöhnlich spät startet der Warnemünder Segel-Club e.V. in diesem Jahr in die neue Saison. Schuld daran: die neue Steganlage, die erst heute Mittag eingeweiht wurde. Eigentlich hätte diese bereits im April fertiggestellt werden sollen, aber die Tiefs Jennifer und Keziban sorgten für Verzögerungen bei den Bauarbeiten. Insbesondere die Arbeiten, für die der Einsatz von Tauchern notwendig war, konnten durch den harten Winter nicht planmäßig durchgeführt werden. Jetzt aber war es dann doch noch soweit und die neue Steganlage konnte feierlich eingeweiht werden. So manch einer hat daran womöglich bereits gezweifelt, denn erst vor drei Tagen wurden die letzten Arbeiten an der Ufersanierung abgeschlossen. Und so durfte ein gut gelaunter 1. Vereinsvorsitzender Malte Arp die anwesenden Gäste begrüßen, auch wenn er seine Rede aufgrund des ungemütlichen Wetters verkürzen musste. Er ging darauf ein, wie wichtig das Zusammenspiel von „Tradition und Beständigkeit neben Innovation und Tatkraft“ für den Erfolg des Vereins sind, der in diesem Jahr bereits sein 85-Jähriges Bestehen feiert. Der Grundstein für weitere 85 Jahre Tradition und Innovation ist mit der neuen Steganlage jedenfalls gelegt. Sie ersetzt die morsch gewordene alte Uferanlage, die aus den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts stammte und eigentlich nur eine aufgeschüttete Molenanlage war. Auch Rostocks Oberbürgermeister Roland Methling ließ es sich nicht nehmen, ein paar Worte an die Vereinsmitglieder zu richten. Er betonte, dass Kontinuität die Grundlage ist, um sich im Segelsport an der Spitze zu etablieren. „In der Stadt Rostock wird an dieser Kontinuität gearbeitet.“ Eine halbe Millionen Euro hatte die Stadt folgerichtig zur Sanierung der Steganlage beigetragen. Weitere 88.000 Euro stammten vom Landessportbund, sowie etwa 5.000 Euro von Sponsoren aus der Region. Dazu kommen noch gut 500 ehrenamtliche Arbeitsstunden von Vereinsmitgliedern, ohne deren Mithilfe das Projekt nicht möglich gewesen wäre. „Wie leben davon, dass unsere Mitglieder mit anpacken“, lobte auch Claus Thymian, Takelmeister des Segel-Clubs und Bauleiter während der Sanierungsmaßnahmen, den unermüdlichen Einsatz der freiwilligen Helfer. Neben der neuen Steganlage wurde bei der Gelegenheit auch gleich der neue Kran des Segelvereins eingeweiht. Das 60.000 Euro teure Projekt wurde zur Hälfte aus Vereinsmitteln und zur Hälfte durch den Landessportbund finanziert. Mit Blick auf den Steg und den Kran meinte der langjährige Regattaleiter der Warnemünder Woche und Vizepräsident des deutschen Segelverbandes Uwe Jahnke: „Wir haben uns ein Zuhause geschaffen, in dem wir dauerhaft bleiben werden.“ Und da aller guten Dinge bekanntlich drei sind, gab es auch gleich noch einen neuen Signalmast oben drauf. Nachwuchsseglerin Pauline, die sich erst kürzlich mit ihrem Optimisten für die deutsche Meisterschaft qualifiziert hat, durfte den Stander setzen. Damit ist die Saison nun offiziell eingeweiht. Am Nachmittag folgte dann noch das traditionelle Ansegeln sowie ein kleines Wettfahrtsegeln mit den Optimisten, bevor der Tag am Abend mit dem Vereinssommerfest Ausklang fand. Wer sich ein eigenes Bild der sanierten Uferanlage machen möchte, hat dazu bereits in der nächsten Woche Gelegenheit – am 25. und 26. Juni beim Intercup der Optimisten. Über 150 Teilnehmer werden dazu erwartet, wenn das neue Gelände erstmals offiziell genutzt wird. Wem das zu kurzfristig sein sollte, dem bleibt natürlich noch die 73. Warnemünder Woche, die vom 03. bis 11. Juli stattfinden und die besten Segler Europas nach Warnemünde locken wird.
19. Juni 2010 | Weiterlesen
Mädchen-Technik-Kongress und Tag der Technik
Da ich mir ja schon letzte Woche von den Verantwortlichen das Konzept des Mädchen-Technik-Kongresses anhören durfte, war es wohl nur allzu selbstverständlich, dass ich diesen dann auch gleich besuchen würde. Obwohl ich mich mit Physik und dergleichen noch nie besonders anfreunden konnte, war ich dank der intensiven Vorbereitung schon ziemlich gespannt auf diesen Tag. Bei bereits letzten Donnerstag über 500 angekündigten Anmeldungen aus dem ganzen Bundesland war es dann auch nicht weiter verwunderlich, dass die Bahn voll war mit wissbegierigen Schülern – und solchen, die einfach den schulfreien Tag genossen. Eröffnet wurde der Mädchen-Technik-Kongress und gleichzeitige Tag der Technik von unserem Universitäts-Rektor Wolfgang Schareck, der selbstbewusst und mit offizieller goldener Kette ans Pult trat. „Es soll nicht nur ein Informations-, sondern viel mehr auch ein Erlebnistag werden“, versuchte er die zahlreichen Schüler zu Beginn zu motivieren. Die schienen allerdings noch nicht ganz in Stimmung zu sein oder waren von seinem altmodischen Bling-Bling zu sehr eingeschüchtert, denn auf seine Frage hin „Wer will denn von euch Techniker werden?“ konnte sich niemand erbarmen, die Hand zu heben. Wolfgang Schareck nahm das gelassen und erhoffte sich dafür zum Ende des Tages einen „signifikanten Unterschied“. Nach einigen weiteren aufmunternden Worten durch Michael Lüdke (Rostock denkt 365°) und Birgit Krumpholz wurden die ungeduldigen Schüler auf den Campus entlassen. Die Orientierungsschwächeren fanden zu ihrem Glück eine kleine Karte auf dem Programmheft, welche Umwege und unnötiges Verirren reduzieren sollte – wenn man denn mit Karten umgehen konnte. Die ersten Informationsstände waren schon auf dem Flur vor dem Hörsaal aufgestellt. Neben Infotresen von Rostock denkt 365° und der Fraunhofer-Gesellschaft erregte dort eine technische Leistung besondere Aufmerksamkeit. Die Firma Legamaster hatte unübersehbar ihre neueste Erfindung, eine interaktive Schultafel, aufgestellt und lockte damit Groß und Klein zum kreativen Ausprobieren. Mit einer Mischung aus Beamer-Leinwand und Desktop soll diese Innovation künftigen Generationen von Schülern den ungeliebten Tafeldienst ersparen. Um den Schatten zu minimieren, ist direkt oberhalb der Tafel ein Beamer angebracht, der das Bild auf die Leinwand wirft. Gleichzeitig reagiert diese aber auch auf Bewegung und Berührung eines speziellen Stiftes und kann damit sozusagen als Desktop benutzt werden. Selbstverständlich gibt es die interaktive Tafel auch im neuen angesagten Breitbildformat ;-) Einige Meter weiter präsentieren Schüler des Gymnasiums Grimmen ihre Robotik-Projekte. Darunter ist auch Paul, der stolz seinen Hindernisroboter präsentiert, an dem er zehn bis zwölf Stunden seiner Freizeit gearbeitet hat. Es scheint sie also doch noch zu geben, die eingefleischten Technikbegeisterten. In Haus 1, ausgerechnet auf der genau gegenüberliegenden Seite des Campus, gibt es noch mehr Roboter zu bestaunen. Verbunden mit einem Thema, an dem wir momentan wohl alle nicht vorbei kommen und das besonders den männlichen Bevölkerungsanteil erfreut: Fußballspielende Roboter. „Was hat der denn da am Arm?“, will ein Junge im dicht gedrängten Publikum am Rand des kleinen Spielfeldes wissen. Tatsächlich trägt einer der weißen Roboter anscheinend eine Armbinde, er wird doch nicht etwa der Mannschaftskapitän sein? Die Erklärung ist allerdings etwas nahe liegender. Wie Christian Fabian vom RoboCup-Team CoolRUNners erzählt, hatte sich der Roboter bei einem Sturz den Arm gebrochen. „Der hing nur noch lose an einem Kabel dran.“ Na dann gute Besserung! Und schließlich ist dann noch der groß angekündigte Stargast – Jean Pütz mit seiner „Pützmunter Show“. Den älteren Generationen noch aus dem Fernsehen bekannt, den jüngeren Gästen eher aus der Müller Milchreis-Werbung oder der Synchronisation des Rochen in „Findet Nemo“, war er schon so etwas wie eine Sensation und wurde entsprechend gut angenommen. Mittels selbst entwickelter Experimente wollte Jean Pütz uns gemeinsam mit seinem Assistenten Horst die Physik ein kleines Stück näher bringen. So zeigte er anschaulich und spannend, dass größerer Druck immer in niedrigen geht, wie man eine Feuerfontäne mit Bärlappsporen erzeugt oder mit gebündeltem Schall eine Kerze auspustet. Das meiner Meinung nach eindrucksvollste Experiment war die Vermischung von Wasserstoffperoxid (vermutlich das gleiche wie für meine Haare) und Schweineblut, welches anschaulich die Reaktion von Sauerstoff in den Blutbahnen zeigte. Soweit ich das mitbekommen habe. Ob am Ende wirklich alle Techniker werden wollten, bleibt wohl ungeklärt. Mich hat es jedenfalls nicht zu einem radikalen Umdenken für die Zukunft bewogen, sodass ihr hier glücklicherweise weiterhin meine Texte lesen dürft ;-)
18. Juni 2010 | Weiterlesen
Kulturausschuss-Tagung im Peter-Weiss-Haus
Ungefähr ein Jahr liegt es zurück, dass ich zum ersten Mal vom Peter-Weiss-Haus gehört und es auch betreten habe. Beim damaligen „Tag des offenen Denkmals“ war mir das Gebäude nahe der Brauerei und dem Doberaner Platz überhaupt zum ersten Mal erst aufgefallen, davor war es wahrscheinlich irgendwie unscheinbar mit dem Hintergrund verschmolzen. Oder ich war immer viel zu sehr von der verfallenen Schönheit des Ankers direkt gegenüber eingenommen, um es zu bemerken. Gestern Abend tagte dort der Kulturausschuss der Hansestadt Rostock. Auf der Tagesordnung stand neben Berichten über den Theaterneubau, das Literaturhaus und die Uwe Johnson-Gesellschaft auch eine Besichtigung des Peter-Weiss-Hauses, von dem ich mir natürlich besonders viel erhoffte. Zu Beginn gab es dann gleich einen kleinen Dämpfer. Der Antrag auf den Neubau des Theaters musste erneut zurückgestellt werden, da die nötigen Gespräche noch nicht stattgefunden hatten. Na alles andere wäre jetzt auch wirklich ein wahres Wunder gewesen. Frank Aßmann, geschäftsführender Vorstand des Peter-Weiss-Haus e.V., bekommt als erster Vortragender zunächst die Gelegenheit, das Gebäude und den Verein ausführlich vorzustellen. Vor über 140 Jahren wurde das heutige Peter-Weiss-Haus einst als Ausflugslokal eröffnet und erfreute sich lange Zeit großer Beliebtheit. 1950 wurde es umbenannt in „Haus der Freundschaft zur Sowjetunion“ (HdF) und diente als gut genutzter Veranstaltungsort. 1977 fand die letzte Komplettrenovierung statt – der Flair dieser Zeit ist in vielen Teilen des Gebäudes noch unverkennbar, denn eine ganze Zeit lang war das Gebäude sich selbst und damit dem langsamen Verfall überlassen. Diesen zu verhindern hat sich der 2008 gegründete Peter-Weiss-Haus e.V. zur Aufgabe gemacht. Ein überzeugendes Konzept zur zukunftsorientierten Nutzung wurde erarbeitet und das marode Gebäude größtenteils mittels Leih- und Schenkgaben gekauft. In den inzwischen fast zwei Jahren der Übernahme hat sich sowohl innerlich als auch äußerlich viel im Peter-Weiss-Haus getan. Die Hälfte der Fläche wird an gemeinnützige Vereine vermietet, wie Soziale Bildung e.V., SoBi OKJA (offene Kinder- und Jugendarbeit) und den Bund Deutscher PfadfinderInnen MV. Die Mieteinnahmen werden für den Betrieb und die Instandsetzung des Gebäudes verwendet. Auch einige sorgfältig ausgesuchte gewerbliche Mieter dürfen in das Peter-Weiss-Haus einziehen. In diesem Zusammenhang ist in der ehemaligen Garderobe im Erdgeschoss der Bau einer Buchhandlung geplant, welcher teilweise sogar schon begonnen hat. Da Nutzung und Instandsetzung des gesamten Hauses aus Kostengründen allerdings parallel ablaufen müssen, ist der Umbau nur schrittweise möglich und wird sich wohl noch über die nächsten Jahre hinziehen. Ein weiterer Mieter des Peter-Weiss-Hauses ist das Literaturhaus, über dessen Veranstaltungen dort wir ja bereits in Hülle und Fülle berichten konnten. Der Verein des Literaturförderkreises feiert im Oktober sein 20. Jubiläum und plant bereits die Finanzierung dieser Geburtstagsfete. Seit 2000 war dieser Verein im Kuhtor angesiedelt, seit 2008 ist er Mitglied im Netzwerk der deutschsprachigen Literaturhäuser. Zum Jahreswechsel 2009/2010 fand der Umzug ins Peter-Weiss-Haus statt, wodurch sich dem Verein mehr Räumlichkeiten und Platz für seine zahlreichen Veranstaltungen bieten. Neben Lesungen und Aktionen (z.B. die Plakat-Aktion „Poesie in die Stadt“) wird auch Nachwuchs- und Leseförderung angeboten und gut angenommen. Zum Schluss des Kulturausschusses stand schließlich noch die ersehnte Führung durch die Räumlichkeiten statt. Auch hier gab es sofort einen Dämpfer meiner Euphorie: Der geheimnisvolle Keller und das Obergeschoss waren vom Rundgang ausgeschlossen. :-( Einiges Neues gab es trotzdem zu sehen. Im großen Freigarten, dem größten der Hansestadt, fand gerade Public Viewing statt, das auf reges Interesse stieß. Drinnen konnte man dagegen die eine oder andere Baustelle bewundern und auf große Veränderungen hoffen. So sollen im verborgenen Keller und auch im mysteriösen Obergeschoss Beherbergungen für Gäste errichtet werden, die den hohen Bedarf an Unterbringung (Seminare, Lesungen, …) decken sollen. Im früheren Restaurant und der Großküche im hinteren Gebäudeteil soll wahrscheinlich noch in diesem Jahr ein gemütliches Café mit Bar entstehen, das zum Verweilen einlädt. Wenigstens dieser Teil war für die Besichtigung zugänglich und ließ mit viel Fantasie schon einiges erahnen. Die letzten zwei Jahre waren für das Peter-Weiss-Haus bereits eine anerkennenswerte Erfolgsgeschichte. Hoffen wir, dass das geplante Konzept aufgeht und die Rostocker noch viel Freude im ehemaligen HdF haben werden.
18. Juni 2010 | Weiterlesen
2. Hochschulorchesterkonzert in der HMT
Heute Abend wird es ernst. Das Hochschulorchesterkonzert der Hochschule für Musik und Theater (HMT) geht live auf Sendung. Auf der Suche nach jungen Talenten der klassischen Musik macht das Team von NDR Kultur Station in Rostock und überträgt das Konzert „NDR Start – Junge Künstler live" im Radio. Gestern gab es schon mal das Vorkonzert im voll besetzten Katharinensaal. Fünf Solisten präsentierten sich in Begleitung des Orchesters der Hochschule für Musik und Theater Rostock. Die musikalische Leitung übernahm der Rektor Professor Christfried Göckeritz. Die Erstklassigkeit ihres Könnens wurde den Musikern bereits durch zahlreiche Preise bei regionalen und internationalen Wettbewerben bescheinigt. Erst vor knapp zwei Wochen beispielsweise wurde die japanische Pianistin Eri Mantani beim internationalen Klavierwettbewerb „Alessandro Casagrande“ in Italien ausgezeichnet. Gestern interpretierte sie den ersten Satz aus dem Konzert für Klavier und Orchester Nr.1 e-Moll op.11. Auch Cristina Gómez Godoy, Solo-Oboistin der Real Orquestra Sinfónica de Sevilla und Mitglied im West Eastern Divan Orchestra, war mit dabei. Sie trug den ersten Satz des Konzertes in C-Dur von Wolfgang Amadeus Mozart vor. An der Violine präsentierte sich Dalia Kuznecovaite aus Litauen. Einfühlsam intonierte sie Johannes Brahms‘ ersten Satz D-Dur op.77. Die bisher Jüngste in der Geschichte von „Start – Junge Künstler live" ist die neunjährige Flötistin Eva Gasparyan. Die Schülerin einer 3. Klasse erhält seit September 2006 Klavierunterricht und seit April 2008 Querflötenunterricht am Konservatorium in Schwerin, wo sie auch die Förderklasse der studienvorbereitenden Abteilung besucht. Als Mitglied der „young academy rostock“, dem Internationalen Zentrum für musikalisch Hochbegabte, gilt sie als ein absolutes Ausnahmetalent. Gemeinsam mit dem Hochschulorchester überzeugte sie mit einem Andante in C-Dur KV 315 von Wolfgang Amadeus Mozart das Publikum von ihrem Können. Aber nicht nur unter den Damen sind herausragende Solisten der klassischen Musik zu finden. Zum Abschluss des Konzertabends wagte der in Essen geborene Pianist Nicolai Gerassimez den musikalischen Crossover. Mit einem um Jazzinstrumente erweiterten Orchester brachte er die sinfonische Jazzkomposition „Rhapsody in Blue“ von George Gershwin zu Gehör. Als vermutlich weltweit meistgespieltes amerikanisches Werk kam es auch beim Rostocker Publikum gut an. Die Zuhörer zeigten sich vom Konzert sehr angetan. Philipp Knauer hatte beobachtet, wie sehr einige Musiker mit den Stücken mitgingen. „Man merkte richtig, wie sie die Musik auch leben“, sagte er beeindruckt. „Man sagt ja, dass aus jungen Musikern noch etwas Großes werden kann. Aber die sind es bereits schon“, schätzte Susanne Karsten nach dem Konzert die musikalische Darbietung ein. Na dann – bei soviel Zuspruch sollte heute Abend bei der Liveübertragung ja nichts mehr schiefgehen.
18. Juni 2010 | Weiterlesen



