Neueste Nachrichten aus Rostock und Warnemünde
17. Warnemünder Drachenbootrennen 2012
Unter Kampfgebrüll und Trommelschlägen keuchten heute fast 1800 Paddler den südlichen Alten Strom entlang. Sie alle wollten den LT-Cup gewinnen oder einfach nur Spaß haben beim Drachenbootrennen der Warnemünder Woche. Mit aller Kraft und Entschlossenheit schoben sie deshalb die 12,49 Meter langen, offenen Paddelboote von der Startlinie vor der Kulisse des Kreuzliners Costa Fortuna bis fast vor die Bahnhofsbrücke. Je stärker die Teams, desto mehr schaukelte der dekorative Drachenkopf am Bug des Bootes auf und ab. Er erinnert an den chinesischen Ursprung dieser Sportart, die in den letzten Jahrzehnten weltweit Anhänger gefunden hat. In Warnemünde wird das Drachenbootrennen in diesem Jahr bereits zum 17. Mal ausgetragen. Doch nicht nur Teams aus Rostock stachen ihre Paddel beim Startsignal „Are you ready … Attention … Go!“ hart ins Wasser, auch Mannschaften aus anderen deutschen Städten waren ins Ostseebad gekommen. Einige Teams hatten sich extra für das Rennen zusammengefunden, darunter Arbeitskollegen oder Vereinsfreunde, für die vor allem der sportliche Spaß im Vordergrund steht. Aber auch Teams aus Kanuclubs, die mehrmals in der Woche trainieren, maßen ihre Kräfte und sorgten für Höchstleistungen auf dem Wasser. Insgesamt 81 Mannschaften traten auf der 280 Meter langen Strecke an. In sieben Leistungsklassen waren sie nach den Vorrunden am Vormittag eingeteilt. Für jede Klasse gab es für die drei Besten Preise zu gewinnen. So blieb es bis zur Austragung der Finalläufe am späten Nachmittag spannend am Alten Strom. Auch beim Publikum, das sich zahlreich an den Ufern und auf der Brücke versammelt hatte, stieß das Spektakel auf reges Interesse. Selbst Regenschauer, die den Sommertag etwas eintrübten, hielten die Schaulustigen nicht davon ab, die Rennen zu verfolgen. 77 Mal ertönte das Startsignal für bis zu vier Boote. In jedem Boot kämpften 20 Paddler, darunter mindestens acht Frauen. Ein Steuermann hinten und ein Trommler vorn spornten das Team aus voller Kehle an. Eng blieben die Drachenboote in den Finalrunden beieinander. Oft mussten die Sieger bis zur Auswertung der Zielkamera warten, bis sie in Jubel ausbrechen konnten. Das schnellste Team des Tages war schließlich mit einer Zeit von 1:07,39 das Loveboat vom WSAP Hamburg. Mit dieser Leistung konnten sie bereits zum dritten Mal nacheinander den LT-Cup gewinnen. Über den zweiten Platz kann sich das Team Pommernexpress vom Barther Drachenbootverein freuen, das nur knapp vor den Rostocker OSPA-Dragons über die Ziellinie kam. Morgen werden noch einmal die Drachenboote über den Alten Strom gejagt. Dann allerdings nur auf der 100-Meter-Kurzstrecke für den Coca-Cola-Sprint-Cup. Wer Lust verspürt, selbst einmal in ein Drachenboot zu steigen, sollte die Rennpausen nutzen, dann laden die Organisatoren vom SV-Breitling und LT-Club zum Ausprobieren ein. Fotos vom Warnemünder Drachenbootrennen 2012:
14. Juli 2012 | Weiterlesen
Wettbewerb „Studium Optimum“ an der Uni Rostock
Ein Wettbewerb ohne richtigen Hauptpreis, dafür aber mit über 20000 Gewinnern, das ist „Studium Optimum“. Bei dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekt wurden gestern 28 Förderungsanträge angenommen, die ab dem nächsten Semester zu einer spürbaren Verbesserung der universitären Lehre führen sollen. Dafür werden langfristig fast zwei Millionen Euro an Fördergeldern ausgeschüttet. Insgesamt wurden in den letzten Monaten 79 Projektvorschläge eingereicht. Diese kamen von den einzelnen Fakultäten der Universität, aber auch von Studierenden und Institutionen im universitären Umfeld, wie dem Sprachenzentrum oder der Universitätsbibliothek. Hauptziele sollten es sein, die Studienmöglichkeiten ganz konkret zu verbessern, den Dialog zwischen Lehrenden und Lernenden zu intensivieren und innovative Ideen zu fördern. „Wir sind sehr zufrieden, hätten uns aber noch mehr studentische Anträge gewünscht“, sagte Projektmitarbeiterin Cornelia Cobernuß. Die ausgewählten Konzepte zeichnen sich durch eine hohe Bandbreite aus, sowohl was die beantragte Summe als auch was die inhaltliche Seite betrifft. Einige Planungen sind so umfangreich, dass mehrere Hunderttausend Euro hineinfließen. Die fünf Bereiche, auf die sich die Projekte erstrecken, sind integriertes Lernen, didaktische Kompetenz, Mentoring und Tutoring, Module und Curricula und Qualitätssicherung. Zur Qualitätssicherung zählt auch das an der Agrar- und Umweltwissenschaftlichen Fakultät ausgezeichnete Konzept „AUF Qualitätsoffensive in Studium und Lehre.“ Ungefähr 350.000 Euro fließen in diesen Bereich. Damit sollen unter anderem 25 Hilfskraftstellen geschaffen werden. Sie sollen vor allem Probleme im gesamten universitären Lebenszyklus erkennen und an Lösungen arbeiten. „Wir wollen schon bei den Bewerbern auf Studienplätze anfangen, Verbesserungspotential zu nutzen“, erzählte Projektmitglied Dr. Elmar Mohr. Wie in vielen anderen Projekten geht es hier also vor allem um Evaluation und der daraus resultierenden Qualitätsverbesserung. Im Bereich „integriertes Lernen“ ist das Projekt „Tweedback“ der Fakultät für Informatik und Elektrotechnik und der Universitätsmedizin angesiedelt. Die Namensähnlichkeit mit dem Kurznachrichtendienst Twitter ist dabei nicht zufällig. Denn das vom Projektteam um Professor Dr. Clemens Cap und Professor Thomas Mittlmeier entwickelte Tool soll auf eine ganz ähnliche Weise funktionieren. „In den Vorlesungen nutzen die meisten Studenten eh Laptops und Smartphones, warum nicht auch, um mit dem Dozenten zu kommunizieren?“ Der Dozent bekommt auf einem Gerät dann ein Livefeedback und kann auf häufige Fragen eingehen. Ein Prototyp, der auf einer Tagung eingesetzt wurde, hat schon einmal sehr gut funktioniert. Mit den 60.000 Euro Fördergeld soll die technische Entwicklung, eine didaktische Begleitung und punktuell auch die Lehrsaalausstattung verbessert werden, damit „Tweedback“ überhaupt eingesetzt werden kann. Wenn alles gut läuft, könnten im Frühjahr auch erste universitäre Testläufe starten. In den nächsten Wochen wird das Team vom Projekt „QualitätsDialog“, in das „Studium Optimum“ eingebettet ist, die Vorbereitungen treffen, damit alle Projekte zum Beginn des Wintersemesters mit der Arbeit anfangen können. Dann geht der Wettbewerb auch in eine zweite Runde, sodass bis zum 4. Dezember Zeit ist, weitere Vorschläge einzureichen, für die dann noch mal fast eine Million Euro ausgeschüttet werden sollen. Wie schnell jedoch merkbare Verbesserungen im Studium einsetzen, bleibt abzuwarten.
13. Juli 2012 | Weiterlesen
Endlich wieder Kino in der KTV
Vorhang auf für das Lichtspieltheater Wundervoll, jedoch nur sprichwörtlich, denn die brandneue Leinwand muss ohne Stoffverdeckung auskommen. Doch auch ohne war es gestern eine gelungene Premiere im ehemaligen Metropolkino im Barnstorfer Weg, zumal das Programmkino nach der Schließung des Hansa-Filmpalastes nun konkurrenzlos in der KTV ist. Besonders spannend war ein Blick hinter die Kulissen, in den Filmvorführraum, der sonst für Besucher geschlossen ist. Mitarbeiter Heiko ist mit elf Jahren Erfahrung der Dienstälteste im Li.Wu.-Team. „Es floss viel Schweiß und machte uns viele Kopfschmerzen, aber jetzt sind wir sehr zufrieden“, erzählt er. Der neue Projektor kann die klassischen 35mm-Filme abspielen, die das typische Kinorattern erzeugen, aber auch moderne Medien. Neben DVDs und Blu-Rays liefern viele Verleiher die Filme inzwischen auf Festplatten aus. Viel Arbeit war in den letzten zwei Wochen nötig, um alles rechtzeitig fertig zu kriegen. „Wenn irgendwas fertig war, gab es immer irgendwo ein neues Problem. Aber es gab keine Katastrophen und wir haben alles geschafft“, sagt Kinochefin Anne Kellner, die in der nächsten Woche erst einmal in den wohlverdienten Urlaub geht. 147 Sessel und zwei Rollstuhlplätze bietet der neue Saal, darunter auch einige grüne Sitzmöbel. Auch die über 500 Plätze im Metropol bestanden damals zum überwiegenden Teil aus grünen, zerschlissenen Polstermöbeln, die nicht nur die Heimat von Cineasten waren. Auch Flöhe fanden sie äußerst einladend, weshalb sich schnell der Spitzname „Flohkino“ durchsetzte. Ein Schicksal, das dem Li.Wu. hoffentlich erspart bleibt. Auch wenn noch einige kleine Schönheitskorrekturen ausstehen, so fehlt zum Beispiel noch ein großes Namensschild und die Tür, die den Saal von dem sehr hübsch gewordenen Bewirtungsraum trennt, nimmt das Vorführhaus heute den regulären Betrieb auf. Ein vollständiges Programm findet ihr hier. Wenn in den nächsten Wochen nur annähernd so viele Gäste kommen, wie gestern zur Eröffnung, dann stehen dem Li.Wu. sonnige Zeiten bevor. Neben dem regulären Programm wird in den Ferien vormittags immer ein Kinderfilm gezeigt. Ab dem 16. August gibt es dann im Rahmen der Kampagne „Lichtenhagen bewegt sich“ einige besondere Filme mit anschließenden politischen Podiumsdiskussionen. Weiterhin werden also nicht nur Filme gezeigt, sondern auch über sie gesprochen. Gleich geblieben sind auch die Eintrittspreise und die Philosophie, vor den Filmen keine Werbung zu zeigen, sondern nur Trailer vom kommenden Programm. Und das gehört für einen echten Filmfan ja auch einfach dazu.
12. Juli 2012 | Weiterlesen
FC Hansa Rostock - Mannschaftsfoto Saison 2012/2013
„Bitte recht freundlich“ lautete am Nachmittag die Ansage für die erste Mannschaft des FC Hansa Rostock, die heute für das offizielle Mannschaftsfoto der Saison 2012/13 in der DKB-Arena posierte. Eingekleidet in den neuen blau-weiß gestreiften Trikots saßen zwar die Frisuren der Spieler, beim Lächeln muss der ein oder andere aber noch nachlegen. Na Hauptsache das Fußballspielen klappt. Los geht es vor heimischer Kulisse schon am kommenden Sonntag mit einem Testspiel gegen den VfB Stuttgart. Das erste Spiel in der neuen Saison der 3. Liga wird am 21. Juli in der DKB-Arena angepfiffen. Dann empfangen die Jungs von Trainer Wolfgang Wolf die Stuttgarter Kickers. Hier findet Ihr das Mannschaftsfoto noch einmal in höherer Auflösung. Obere Reihe (von links nach rechts) Physiotherapeut Frank Scheller, Physiotherapeut Steffen Rische, Denis Berger, Julien Humbert, Lucas Albrecht, Stephan Gusche, Ondřej Smetana, Matthias Holst, Noël Alexandre Mendy, Ken Leemans, Andreas Pfingstner, Patrick Wolf Mittlere Reihe (von links nach rechts) Teammanager René Chaberny, Mannschaftsarzt Dr. Holger Strubelt, Zeugwart Andreas Thiem, Sebastian Pelzer, Mohammed Lartey, Johan Plat, Michael Blum, Tom Weilandt, Manfred Starke, Nils Quaschner, Torwarttrainer Alexander Ogrinc, Co-Trainer Michael Hartmann, Co-Trainer Steffen Baumgart, Trainer Wolfgang Wolf Untere Reihe (von links nach rechts) Rick Geenen, Ben Zolinski, Johannes Brinkies, Jörg Hahnel, Kevin Müller, Ronny Marcos, Edisson Jordanov
12. Juli 2012 | Weiterlesen
Zwei neue Wohnungsbauprojekte in Warnemünde
Warnemünde stirbt aus! Zumindest werden die Einwohner des Stadtteils immer weniger. Zählte das Siedlungsgebiet in den 60er-Jahren noch über 18.000 Bewohner, sind es inzwischen nur noch etwa 6700. „Das liegt vor allem an den Ferienwohnungen. Sind sonst 15 bis 20 Prozent Anteil normal, sind es in Warnemünde weit über 25 Prozent Ferienwohnungen“, vergleicht der Ortsbeiratsvorsitzende Alexander Prechtel das Ostseebad mit anderen Urlaubsorten. So ist Warnemünde durch ein hohes Durchschnittsalter auf der einen Seite und fehlenden bezahlbaren Wohnraum für junge Familien auf der anderen Seite gekennzeichnet. Um für sie wieder mehr Platz zu schaffen, sollen in den nächsten Jahren etwa 1000 neue Wohnungen im Ostseebad entstehen. Neben dem größten Projekt, der Mittelmole, sind es vor allem zwei Standorte, an denen neue Wohnanlagen in Planung sind. Ein Wohn- und Sportpark sollte auf der Brachfläche zwischen Sportplatz und Jugendherberge in der Warnemünder Parkstraße eigentlich entstehen. Zwei Drittel Sport, ein Drittel Wohnen sah der Bebauungsplan für diesen Bereich vor, nachdem die ehemaligen Wohnheime der Warnowwerft abgerissen waren. Wünsche, die mit den wirtschaftlichen Interessen möglicher Investoren nicht in Einklang zu bringen waren. Passiert ist in den letzten Jahren nichts, sodass die Stadtverwaltung ein Konzept zur Änderung des Bebauungsplanes entwarf. Zehn Häuser mit 145 Wohneinheiten sollen hier nun in Zukunft stehen. Eine Besonderheit, die aus einer Auflage der Stadt resultiert, ist, dass der gesamte Verkehr unter den Boden verlegt werden soll. Alle Wohnungen sollen deshalb über Tiefgaragen verfügen. Etwa zwei Drittel der Wohneinheiten sollten Eigentumswohnungen werden, die restlichen Quartiere sind für Mieter vorgesehen. Zu „bezahlbaren Mieten“, wie es gestern hieß. Was dies genau bedeudet, darauf wollte sich Alfred Kreis, Geschäftsführer der OSPA Immobiliengesellschaft noch nicht festlegen, es könnten aber um die 10 Euro pro Quadratmeter werden. Wobei Oberbürgermeister Roland Methling vor der Wahl für die hier entstehenden Wohnungen erstmalig wieder eine Mietsubvention der Stadt versprach. Insgesamt rechne man mit Gesamtkosten in einer Höhe von 30 Millionen Euro. Neben den Gebäuden soll ebenfalls eine neue Dreifelder-Sporthalle entstehen. Mit dieser soll die einst vom Haus des Sports gebotene Sportfläche verdreifacht werden. „Die Mittel für die Halle sind fest im Haushalt 2012/2013 eingeplant“, sagte Oberbürgermeister Roland Methling. Schon über die Planungsphase hinaus und kurz vor Beginn des ersten Bauabschnittes ist der Wohnpark „Am Molenfeuer“. Auf dem Gebiet, wo früher einmal der Güterbahnhof war, soll ein moderner Multifunktionskomplex mit Büros, Ladenflächen, einem Parkhaus und 64 Wohnungen (im ersten Bauabschnitt) entstehen. Durch die direkte Nähe zum neuen Verkehrsknotenpunkt Warnemünde hat die Anlage eine günstige Anbindung an die lokale Verkehrsinfrastruktur. Das Projekt des Architekturbüros Jäntsch befindet sich momentan in der Endphase der Planung und Zulassung. Wenn alles glatt läuft, wird noch in diesem Sommer mit dem Bau begonnen. Im Idealfall könnten Ende nächsten Jahres sogar schon die ersten Molenfeuerbewohner ihr neues Heim beziehen. In Warnemünde boomt momentan also der Wohnungsbau. Doch die Angst der Einwohner bleibt, dass auch die neuen Häuser in der Parkstraße nur als Ferienwohnsitz genutzt werden und der Küstenort im Winter weiter ausgestorben bleibt. Einer Zweckentfremdung des hier entstehenden Wohnraums als Ferienwohnungen erteilte Stadtplaner Ralph Müller jedoch eine klare Absage. Laut B-Plan seien diese ausdrücklich ausgeschlossen. Außerdem bleibt die Frage, wie es mit Arbeitsplätzen und Versorgungsinfrastruktur aussieht. Doch, „das ist das typische Henne-Ei-Problem“, so Prechtel, „wir können nicht schon zehn neue Kindergärten bauen, bevor die Leute da sind. Wir müssen die Stadt erst wieder mit Leben füllen!“
11. Juli 2012 | Weiterlesen
Warnemünder Verandastreit wütet weiter
Was Romeo und Julia ihr Balkon war, ist den Warnemünder ihre Veranda. Ein Lieblingsort für vergnügliche Treffen oder einfach ein Platz für die Entspannung am Morgen. Doch schon seit über zehn Jahren ist der liebe Frieden gestört, denn die Stadt will Geld für die Anbauten. Ein Streit ist entbrannt und die Warnemünder haben Angst, dass sie die Stadtverwaltung um Oberbürgermeister Roland Methling so ganz ohne Veranda im Regen stehen lässt. Zum Verständnis der Lage muss man wissen, dass sich die Veranden nicht auf den Grundstücken der Anwohner befinden, sondern auf dem Grund der Stadt errichtet wurden. Oftmals sind die Überdachungen schon über 50 Jahre alt, sodass sie unter Denkmalschutz stehen. Man kann sie also nicht einfach abreißen, um den Streitpunkt ein für alle Mal aus der Welt zu schaffen. Vor über zehn Jahren gab es die ersten Aufforderungen der Verwaltung, die bebauten Flächen von der Stadt abzukaufen. Die Hansestadt sehe sich nach ausführlicher Prüfung juristisch dazu verpflichtet, diesen Schritt zu gehen, da Grund und Boden in eine Hand gehöre. Das Problem dabei ist, dass die Stadt den aktuellen Grundstückswert als Berechnungsgrundlage ansetzt, weshalb einige Bewohner Kosten in fünfstelliger Höhe auf sich zukommen sahen. Um gegen die Forderungen vorzugehen, bildeten sie eine Bürgerinitiative. Denn die Anwohner sehen das Recht auf ihrer Seite. Durch die stillschweigende Zustimmung der Nutzung der Flächen in den letzten Jahren habe die Stadt ihr Recht auf den Platz laut Bürgerlichem Gesetzbuch verwirkt. Selbst wenn dies nicht der Fall wäre, so wolle man höchstens den Landpreis der Bebauung vor vielen Jahren zahlen. Eine weitere Möglichkeit wäre die Feststellung eines besonderen öffentlichen Interesses, was jedoch laut Verwaltung nicht vorliegt. Auf der heutigen Ortsbeiratssitzung wagte sich der Oberbürgermeister dann selbst in die Höhle des Löwen, jedoch wurde schnell klar, dass er keine positiven Nachrichten für die Warnemünder mitgebracht hatte: „Ich muss Ihnen sagen, dass eigentlich schon alles gesagt ist.“ Die Verwaltung will und muss auch weiterhin an der Forderung festhalten, jedoch versuche man alles, um Kosten und Zinsen so klein wie möglich zu halten. „Ich versichere Ihnen, dass niemand hierdurch in soziale Schieflage geraten soll“, so Methling. Mit einem entsprechenden Antrag seien eine Stundung des Betrages und ein Erlass der Zinsen möglich. Doch das ist der Bürgerschaftsinitiative viel zu wenig. Neben den immensen und für sie unangebrachten Forderungen sei vor allem das Vorgehen der Verwaltung für sie inakzeptabel. „Ich habe über 400 Schreiben der Verwaltung erhalten, teilweise in einem ganz untragbaren Ton“, so der Sprecher der Bürgerschaftsinitiative, Helmut Bach. Viele der 215 Verandabesitzer haben schon bezahlt, um Ruhe zu haben, doch 130 Fälle stehen noch ohne Lösung da. Und die brachte auch die Ortsbeiratssitzung nicht näher. Nach über dreijähriger Lösungssuche, diversen Gutachten und juristischen Briefwechseln sind die Fronten härter als der Boden, auf dem die Veranden gebaut sind. Als Folge daraus wird die Stadtverwaltung ab dem 20. Juli juristische Mahnbriefe verschicken. „Das ist der Punkt, an dem wir keinen anderen Ausweg mehr sehen“, so Roland Methling. Im Zweifelsfall wird es also in jedem der 130 Fälle vor Gericht gehen, was Helmut Bach kritisch beurteilt: „Gerade für uns Ältere ist die ganze Situation eine große nervliche Belastung.“ Der Verandastreit von Warnemünde, eine Tragödie in vielen Akten, die bald vor einen Richter kommt. Bleibt nur zu hoffen, dass niemand den Ausweg von Shakespeares Protagonisten wählen muss und sich am Ende vielleicht doch noch eine einvernehmliche Lösung für alle Beteiligten finden lässt.
10. Juli 2012 | Weiterlesen
Ehrenbürgerschaft für Joachim Gauck - Karten für Festakt
Mit der höchsten Würdigung, die die Hansestadt vergeben kann – der Verleihung des Ehrenbürgerrechts – wird Rostock jetzt die Verdienste von Bundespräsident Joachim Gauck würdigen. Das Verfahren für diese dritte Rostocker Ehrenbürgerschaft seit 1990 war bereits im vergangenen Jahr vor seinem Amtsantritt als Staatsoberhaupt eingeleitet worden. Joachim Gauck hat „mit hohem persönlichem Einsatz, mit unerschütterlichem Mut und Engagement der Demokratie, der Freiheit und der persönlichen Selbstbestimmung sowie der Verantwortung seine Stimme gegeben”, wird es in der Eintragung im Ehrenbuch heißen. Der Festakt wird am 9. August um 14 Uhr in der St. Marienkirche zu Rostock stattfinden. Interessierte Gäste sind hierzu herzlich eingeladen. Die Teilnahme an der Festveranstaltung in der St. Marienkirche ist mit vorher abzuholenden Eintrittskarten und nach einer Registrierung möglich. Interessenten können in der Rathaushalle am 17. Juli von 15 bis 18 Uhr und am 19. Juli von 17 bis 19 Uhr pro Person zwei Karten erhalten. Insgesamt werden rund 600 Karten (pro Angebotstag jeweils die Hälfte) ausgegeben. Sobald das Kontingent erschöpft ist, muss die Kartenausgabe beendet werden. Vor und während der Veranstaltung sind Sicherheitshinweise zu beachten. So ist am Einlass Seiteneingang West 1 dem Sicherheitspersonal unaufgefordert die Einlasskarte und der Personalausweis oder Reisepass vorzulegen. Größere Taschen sollten grundsätzlich nicht mitgebracht werden. Der Einlass beginnt um 12.45 Uhr und endet um 13.45 Uhr. Seit 1990 wurden der israelische Historiker Dr. Yaakov Zur und der Schriftsteller Walter Kempowski mit dem Rostocker Ehrenbürgerrecht gewürdigt. Quelle: Hansestadt Rostock, Pressestelle
10. Juli 2012 | Weiterlesen
Stirb langsam? Hansa-Kino schließt wohl für immer
Der Hansa Filmpalast, der seit dem 22. Juni wegen technischer Störungen geschlossen ist, wird nicht wieder in Betrieb genommen. Das teilte heute der Kino-Betrieber CineStar am 75. Geburtstag des Lichtspielhauses mit. Nach Überprüfung der Anlagen stellte sich heraus, dass Investitionen in die Gebäudetechnik getätigt werden müssten. Daneben ständen weitere erhebliche Investitionen in eine digitale Abspieltechnik an, ohne die ein zeitgemäßer Fortbetrieb des Filmtheaters nicht mehr möglich sei. Die Digitalisierung nur eines Saales würde sich auf ca. 120.000 Euro belaufen, dazu kämen zunächst erhöhte Folgekosten. Da CineStar als Privatunternehmen diese Investition vollständig aus eigenen Mitteln und ohne Subventionen leisten müsse, ergebe der weitere Betrieb nur Sinn, wenn dieser wirtschaftlich ist, heißt es in einer Pressemitteilung. CineStar-Geschäftsführer Oliver Fock erklärt dazu: „Der Hansa Filmpalast ist ohne Zweifel ein sehr schönes, nostalgisches Filmtheater. Um dieses zeitgemäß weiterzuführen, müsste jedoch eine hohe sechsstellige Summe investiert werden, die aber die Wirtschaftlichkeit des Standortes nach unseren Einschätzungen übersteigt. Schweren Herzens haben wir uns daher entschlossen, den Mietvertrag nicht zu verlängern und aus wirtschaftlichen Gründen den Kinobetrieb schon jetzt einzustellen.“ Bezüglich der Besucherzahlen hält sich das Unternehmen bedeckt. Was nun aus dem roten Ziegelgebäude in der Maßmannstraße wird, das der Kieft Projektentwicklungs GmbH gehört und als Kino in den 1930 Jahren errichtet wurde, ist noch unklar, sagt Kai Tannenberg, CineStar Bereichsleiter Nord-Ost. Bei seiner Eröffnung galt das Kino, das damals noch den Namen „Hansa-Lichtspiele“ trug, mit seinem breiten Eingangsportal, seiner komfortablen Innenausstattung und modernen Technik als das schönste Lichtspieltheater in Rostock. Der erste Film „Die Stimme des Herzens“ lief am 10. Juli 1937. Damals bot der Saal 730 Besuchern Platz. Nachdem die Kieft-Gruppe das Hansa-Theater in den 1990er von der Stadt übernommen und umgebaut hatte, konnten nach der Wiedereröffnung im Mai 1993 nun in vier Kinosälen insgesamt 950 Filmfreunde Platz nehmen. Zuletzt hatte CineStar dem Lichtspieltheater Wundervoll zwei Kinosäle überlassen, dann jedoch den Vertrag nicht verlängert, sodass das LiWu ab morgen im früheren Metropol die Leinwand zum Flimmern bringt. Ob die übrig gebliebenen CineStar-Kinos in der Innenstadt und in Lütten Klein das besondere Angebotsprofil des Hansa-Kinos kompensieren, steht noch in den Sternen. „Wir werden die relativ wichtigen Arthouse-Filme im Capitol zeigen“, kündigt Kai Tanneberg an, ließ aber offen, ob hier auch Nachspielzeitfilme zu sehen sein werden. Für den CineStar-Filmpalast in der St. Petersburger Straße und das Capitol in der Breiten Straße gebe es immerhin „keine Anzeichen, das wir in Bedrängnis kommen“, so der Bereichsleiter. Bereits gekaufte Tickets für das Hansa-Kino werden zurückerstattet. Die Ticketkassen im CineStar Capitol, Breite Str. 3-5, 18055 Rostock, sind besetzt und auch telefonisch unter 0381-2525216 erreichbar.
10. Juli 2012 | Weiterlesen
1. Kutter-Cup bei der Warnemünder Woche 2012
Alles in Butter auf dem Kutter. Zumindest zum größten Teil, denn die 12 Boote vom Typ Kutter ZK10 mussten während ihres ersten Auftritts bei der 75. Warnemünder Woche mit den gleichen Problemen leben, wie alle anderen Regattateilnehmer. Erst verhinderte der dichte Nebel das Auslaufen am Samstag und dann mangelte es am Sonntag an Wind. Aber davon abgesehen war es eine gelungene Premiere für die Doppelmaster. Die Kutter gehören bei der Warnemünder Woche eindeutig zur Schwergewichtsklasse. Mit einer Länge von 7,50 Metern und einem Kampfgewicht von über 1300 Kilogramm ist die Klasse zwar nicht die wendigste, doch trotzdem sehr beeindruckend. Die Zweimaster, die vor allem in der DDR viel gebaut und gefahren wurden, bieten Platz für einen Steuermann und zwischen fünf und sieben weitere Besatzungsmitglieder. In Rostock sind die Kutter trotz der diesjährigen Premiere keine Unbekannten. Beim Kutterpullen wird jedoch nicht gesegelt, sondern gerudert. Regelmäßig nehmen mehrere Teams in Warnemünde hinter den zehn Riemen Platz und zeigen, was in ihren Armen steckt. Aber auch wenn gestern stellenweise nur ein laues Lüftchen wehte, kam niemand auf die Idee, das Segel einzuholen und zum Ruder zu greifen. Vier Wettfahrten fanden gestern statt und die Ergebnisse wurden zusammengezählt. Obwohl sich über 20 Boote angemeldet haben, gingen letztendlich nur zwölf an den Start, aber das war für das erste Mal schon ganz ordentlich – man will sich ja auch verbessern können. Zu den großen Favoriten zählte der Rostocker Malte Sauerbrey, der mit seinem Schiff „Habakuk II“ im letzten Jahr deutscher Meister geworden ist. Auch wenn es am Ende nur für Platz zwei reichte, war er glücklich und äußerste einen Wunsch für das nächste Jahr: „Beim nächsten Mal würden wir uns wünschen, ein wenig dichter unter Land zu segeln.“ Da kann man ihm nur beipflichten, denn vom Strand konnte man nur sehr wenig von den Schiffen sehen. Malte Sauerbrey musste sich nur Steuermann Joachim Engbers und seinem Schiff „Preussen“ vom Potsdamer Rheinclub geschlagen geben. Und ganz überraschend war das nicht, schwimmt der Kutter doch momentan auf einer kleinen Erfolgswelle, denn auch die Deutschen Meisterschaften bei der Kieler Woche und die Jugendmeisterschaft im Kutterrudern konnte das Team für sich entscheiden. Auch Engbers zog ein positives Fazit: „Es hat sich gelohnt herzufahren. Anders als sonst sind wir mit dem Kutter hier mitten in der internationalen Szene und man erlebt so einfach viel mehr.“ Schon vor 20 Jahren wurde versucht, ein Kutterrennen bei der Warnemünder Woche auf die Beine zu stellen, doch scheiterte das an einer zu geringen Beteiligung. Einer der wenigen, der sich damals gemeldet hatte, war Joachim Engbers, der den ursprünglichen Ausbildungskutter nach der Wende zu einem Sportgerät umgebaut hatte. Neben Sachpreisen gab es für die Gewinner einen Wanderpokal als Anreiz im nächsten Jahr wiederzukommen. Dann hoffentlich näher am Strand und mit noch mehr Booten. „Wir werden auf jeden Fall die Werbetrommel für diesen tollen Wettbewerb rühren“, versprach Joachim Engbers. Die gesamten Ergebnisse findet ihr hier. Foto 1: Pepe Hartmann
9. Juli 2012 | Weiterlesen
18. Rostocker Beachhandball Tage 2012
Der Schiedsrichter hat immer recht, doch manchmal sind die Entscheidungen zumindest streitbar. Und so überschattete heute auch bei den 18. Rostocker Beachhandball Tagen eine Entscheidung des Referees den gesamten Turnierverlauf. Doch fangen wir vorne an. 48 Teams, darunter natürlich viele Vereine aus Rostock, aber auch Mannschaften aus Leipzig, Berlin und sogar ein niederländischer Club, traten zwei Tage lang bei bestem Wetter am Ostseestrand gegeneinander an. Nachdem der Wettkampf letztes Jahr ins Wasser fiel, konnte er in diesem Jahr wieder im Rahmen der Warnemünder Woche stattfinden und lockte auch viele Zuschauer an die Felder. Das ganze Turnier wurde im Vergleich zum Jahr 2010 verkleinert, nur noch sechs Felder wurden bespielt und somit konnten 16 Teams weniger mitspielen: „Es fehlte einfach die Unterstützung der Rostocker Vereine, um einen so großen Wettkampf auf die Beine zu stellen“, sagte Organisator Eckhard Pedde. Beim Beachhandball gibt es einige Besonderheiten im Vergleich zur Hallenversion. Die Spiele sind kürzer und der Torwart darf aktiv mitspielen und sollte dies sogar, denn Tore von ihm geben zwei Punkte. Die Punkteregel ist auch der Hauptunterschied und verleiht dem Ganzen eine besondere taktische Tiefe, denn nicht nur Torwarttreffer zählen doppelt, sondern auch aus der Luft angenommene und direkt versenkte Bälle sowie aus der Drehung erzielte Tore bringen zwei Punkte. Gespielt werden zwei Sätze mit je zehn Minuten. Wenn beide Mannschaften je einen Satz gewonnen haben, kommt es zum Penaltywerfen. So war es auch im Halbfinale der Frauen zwischen Torpedo Tannenkrug und dem Rostocker Beach Club e. V. Die Rostocker legten vor und schienen mit vier Punkten Vorsprung uneinholbar zu sein. So sah es auch der Schiedsrichter und pfiff ab. Nach einigen Protesten und Hinweisen fiel auf, dass es doch noch eine theoretische Möglichkeit für die Tannenkrug-Damen gab, zu gewinnen. Das Spiel wurde wieder aufgenommen und tatsächlich nutze der Torpedo die Chance und gewann. Doch die Rostocker gaben sich damit nicht zufrieden und forderten eine Wiederholung des Penaltywerfens, da sie sich durch die Unterbrechung und die Schiedsrichterentscheidung benachteiligt fühlten. Die Wettkampfleitung stimmte zu, das Werfen wurde wiederholt und Torpedo Tannenkrug verlor. Die Mannschaft besetzte daraufhin 20 Minuten das Spielfeld und kündigte an, nie wieder nach Warnemünde zu kommen. Nach längeren Diskussionen traten sie aber noch zum Spiel um Platz drei an und gewannen mit viel Wut im Bauch gegen die Strandwikinger aus Rostock. Vor den Finalspielen gab es noch das Entscheidungsspiel der AOK Beach Tour 2012. Diese addiert die Ergebnisse des Warnemünder Turniers mit den Resultaten aus Binz und Boltenhagen und ist somit eine kleine Gesamtwertung. Da das Beachteam Rostock und die Gottesgleichen aus Warnemünde punktgleich waren, mussten beide noch mal ran, um sportlich zu klären, wer das bessere Team in diesem Jahr war. Der begehrte Pokal bleibt in diesem Jahr in Warnemünde, denn die Gottesgleichen setzten sich in einem spannenden Spiel durch. Die Männer waren sehr glücklich und hatten sichtlich Spaß an der Veranstaltung. Die meisten von ihnen spielen auch Hallenhandball, im Moment sei aber die Strandvariante deutlich spaßiger, weil die Turniere ein viel größeres Erlebnis sind. Dann kam endlich das Finale der Damen. Gegner des Beach Clubs Rostock waren die Handgranaten, eine Mannschaft die sonst beim Rostocker Handball Club gemeinsam in der Halle trainiert. Sie konnten auch den ersten Satz für sich entscheiden, doch die Frauen vom Beach Club mobilisierten, begleitet von Pfiffen und Buhrufen der Tannenkrüger, noch einmal alle Energiereserven und gewannen den zweiten Satz. Im anschließenden Penaltywerfen machten sie mit zwei Drehwürfen schnell alles klar und gewannen so das Turnier. „Wir sind natürlich überglücklich mit dem Sieg“, waren sich die Spielerinnen einig. Die Mannschaft existiert seit 2007 und konnte auch schon das Turnier in Boltenhagen gewinnen. So gestärkt fahren sie in zwei Wochen mit erhobenem Haupt zu den German Open in Bremen, wo Teams aus dem gesamten Bundesgebiet gegeneinander antreten. Nun fehlten nur noch die Männer. Im Spiel um Platz drei, einem Rostocker Derby, besiegte zuvor der HC Mate die Jungs von den Sandsäcken. Im Finale sollten nun die Acker-Spritz-Piepen aus Rostock auf die Männermannschaft von Torpedo Tannenkrug treffen. Sollte, denn die Tannenkrüger entschieden sich aus Protest, nicht zum Spiel anzutreten. Damit ging der 18. Rostocker Beachhandball Cup kampflos an die Mannschaft von den Acker-Spritz-Piepen. Somit endete ein ansonsten für die Zuschauer spannendes Wochenende mit einem faden Beigeschmack. Aber so ist das nun einmal beim Sport: Dabei sein ist eben nicht immer alles, manchmal möchte man auch gewinnen. Weitere Eindrücke von den 18. Rostocker Beachhandball Tagen 2012:
8. Juli 2012 | Weiterlesen
11. Niege Ümgang 2012 in Warnemünde
Dicker Nebel hatte sich gestern über Warnemünde gelegt. Hartnäckiger Nebel, der sich selbst am Nachmittag noch nicht verziehen wollte und das von Besuchern wimmelnde Ostseebad in eine „Caspar-David-Friedrich-Atmosphäre“ (ein Ausdruck, der den Berichterstattern ans Herz gelegt wurde) tauchte. Viele Akteure waren froh, dass nach den heftigen Regengüssen im letzten Jahr, der Auftakt der 75.Warnemünder Woche zwar nicht sommerlich sonnig, aber doch zumindest trocken und warm war. Dennoch wurden die Regatten für den ganzen Tag abgesagt. An Land hingegen startete das fröhlich, bunte Treiben des vom Warnemünder Verein organisierten 36. Sommerfestes. Ab 10 Uhr setzte sich traditionsgemäß der Niege Ümgang in der Seestraße in Bewegung. Historische Persönlichen aus der Geschichte Warnemündes, darunter die Reiterstaffel der Königin zu Dänemark, der Warnemünder Segelclub mit der Regattaleitung der Warnemünder Woche, die Leuchtturmmänner, Frauenchöre, das Heimatmuseum, der Shantychor „De Klaashahns“, die Eisbader „Warnemünder Seehunde“, die Trachtengruppe, Bürgerschaftspräsidentin, Oberbürgermeister und Tourismusdirektor, Feuerwehr, Neptun und sein Gefolge reihten sich zu einem Bild der vergangenen und gegenwärtigen Warnemünder Gesellschaft. 2300 Teilnehmer – so die Veranstalter – beteiligten sich an dem bunten Werbeumzug, in dem sich nicht nur zahlreiche Vereine, sondern auch Gewerbetreibende aus Warnemünde präsentierten. Zu Fuß, mit kleinen thematisch geschmückten Handwagen, mit einer oder mehren Pferdestärken bis hin zu riesigen Sattelschleppern tanzte und rumpelte der Tross über das Kopfsteinpflaster der beschaulichen Warnemünder Straßen. Ein Spektakel für alle Sinne. Denn für die Tausenden Schaulustigen am Wegesrand auf der Route zwischen Kirchenplatz und Strandpromenade, gab es neben dem Augenschmaus, auch was für den Gaumen und natürlich für die Ohren. Gleich drei Orchester und Spielmannzüge, die dafür schon regelmäßig aus anderen Städten nach Warnemünde reisen, sorgten für gute Stimmung. Fotos vom Niegen Ümgang 2012 in Warnemünde:
8. Juli 2012 | Weiterlesen
25. Warnemünder Waschzuberrennen 2012
Poppbären, Poppbären! – tönte es lautstark heute Nachmittag über den südlichen Alten Strom. Der Berliner Crew auf ihrem selbst gebauten Wassergefährt gehörte die 25. Auflage des Warnemünder Waschzuberrennens. Seit 2000 nehmen die Poppbären regelmäßig an dem Sommer-Faschingsspektakel des Faschingsclubs der IHS „Die Macher“ teil. In diesem Jahr hatten die Berliner ihr Vehikel in eine Hochzeitskutsche verwandelt, ganz in Weiß mit zwei schmucken Seepferdchen vorweg. Die Mannschaft selbst hatte sich in Festtagszwirn herausgeputzt. Nur einer fehlte noch: Gründungsmitglied Carsten „Calle“ Lindeke. Der gab seiner Braut Kerstin Mels zuvor in der Alten Vogtei das Ja-Wort, bevor das Paar die ungewöhnliche Hochzeitskutsche bestieg und zur „eigentlichen“ Trauung geschippert wurde. Die fand nämlich auf dem Wasser statt. Dazu fanden sich Neptun und sein Gefolge, die sich am Vormittag schon den Zuschauern des Niegen Ümgangs gezeigt hatten, und die Hochzeitsgesellschaft auf einem Ponton ein. Der Meeresgott persönlich leitete die Zeremonie. Vor den Augen tausender Schaulustiger, die den Alten Strom am gegenüberliegenden Ufer und auf der Bahnhofsbrücke umsäumten, tauschte das Paar seine Ringe und gab sich den Hochzeitskuss. Auch die anschließenden Wettkämpfe des Warnemünder Waschzuberrennens ließ sich das große Publikum nicht entgehen. Gleich in mehreren Runden traten die acht Mannschaften mit ihren Waschzubern gegeneinander an. Nicht nur aus Berlin, sondern auch aus Merseburg, dem Harz und natürlich aus Rostock hatten sie ihre fantasievollen Schwimmuntersätze Marke Eigenbau herangefahren. Fürs nasse Halligalli ausgestattet mit Tröten, Wasserspritzen und pyrotechnischen Effekten fuhren sie unter so lustigen Namen wie „Winne-Three and young Shatterhand“ (Merseburger Elferrat), „Alles Gute“ (die Eisenbahner), „Pearl of Beer“ (Bierpiraten) oder „Anniwörs“, wie die Macher ihren Jubiläumszuber getauft hatten. Die Schnellsten jedoch waren die Poppbären. Die 50 Meter lange Strecke legte die Wasserhochzeitskutsche in 55 Sekunden zurück. Auch ihre von der Rocky Horror Picture Show inspirierte Stripshoweinlage gefiel dem Publikum am besten. Nur beim Werfen in die olympischen Ringe bewiesen sie weniger Geschick als die anderen. Auch wenn nach Punkten sicher die Poppbären klar in Führung lagen, sind in Neptuns Reich eins und eins bekanntermaßen nicht immer gleich zwei. Und so konnte sich der Pablo-Neruda-Club aus Evershagen mit seinem Zuber „Maori-Waka-Rere-Rangi“ über den Gesamtsieg beim 25. Warnemünder Waschzuberrennen freuen. Den zweiten Platz erkämpfte sich der Merseburger Reaktor mit seinem Sandmannzuber, gefolgt von Rock im Mai mit ihrem „Music-Battle“. Dennoch konnten die Poppbären einen Titel mit in die Hauptstadt nehmen. „Sie sind die besten Entensammler aller Zeiten“, verkündete Neptun nach der finalen Wasserschlacht, bei der noch einmal alle Crews im Wasser dem Affen so richtig Zucker geben konnten. Fotos vom Waschzuberrennen 2012 in Warnemünde:
7. Juli 2012 | Weiterlesen
Norddeutsche Meisterschaften der Leichtathletik 2012
Die Fußball-EM ist zwar vorbei, doch mit den Olympischen Sommerspielen wirft schon das nächste sportliche Großereignis seine Schatten voraus. Doch bevor auch Rostocker Sportler in London um Medaillen kämpfen, ist die Hansestadt selbst Gastgeber für packende Wettkämpfe. Über 700 Sportler aus 161 Vereinen laufen, werfen und springen an diesem Wochenende bei den Norddeutschen Meisterschaften der Leichtathletik. Im Vergleich zum Vorjahr in Celle haben sich 156 Sportler mehr für die Meisterschaften angemeldet. Neben Damen und Herren gehen auch die Jugendlichen in der Altersklasse U18 an den Start. Neben Vereinen aus Rostock und Neubrandenburg sind besonders die Berliner, Hamburger, Potsdamer und Bremer Sportvereine zahlenmäßig stark vertreten. Damit alle Zeiten und Weiten auch schnell und richtig notiert und verarbeitet werden, sind 100 Kampfrichter und Helfer im Einsatz. Schon am heutigen ersten Wettkampftag wurden den Zuschauern die gesamte Bandbreite sportlicher Emotionen geliefert. Tränen, Krämpfe und Flüche waren genauso auf der Tagesordnung wie Jubelschreie, Freudentänze und glückliche Gesichter. Mit 21 Grad war es nicht zu heiß und der Regen verschonte das Leichtathletikstadion weitestgehend. Nicht nur das Starterfeld der Erwachsenen ist mit hochkarätigen Sportlern besetzt, auch die jugendlichen Athleten haben in dieser Saison schon einiges erreicht. So waren unter den Startern diverse Landesmeister, Hallensieger oder Vorjahresbeste zu verzeichnen. Dementsprechend spannend waren auch die einzelnen Wettkämpfe. Oft entschieden wenige Sekunden oder Zentimeter über einen Podestplatz oder den undankbaren vierten Rang. Beim Hochsprung in der weiblichen Jugend erreichten die beiden Bestplatzierten mit 1,76 Metern sogar die gleiche Höhe. Da Verena Schmitz die Höhe schon beim ersten Versuch übersprang, konnte sie sich am Ende über Platz eins vor Svea Knoop freuen. Auf Platz drei landete Julia Götting mit nur drei Zentimetern weniger. Besonders zufrieden konnte Dominic Strauß mit seiner Leistung sein. Der 16-Jährige schleuderte den Speer auf 70,10 Meter und erreichte damit eine neue persönliche Bestleistung. „Es war schon ein guter Wurf, aber der Arm hätte noch etwas höher und die Beine etwas schneller sein können“, sagte er selbstkritisch. Mit der Weite konnte er nicht nur den Wettkampf für sich entscheiden, sondern ist nun auch auf Platz zwei der deutschen Jahresbestenliste im Speerwurf der Altersklasse U18. Im letzten Jahr war der Sportler vom SV electronic Hohen Neuendorf noch Zweiter bei den Norddeutschen Meisterschaften: „Aber da spreche ich nicht gern drüber, der Wettkampf war nicht gut, weil ich im Kopf ziemlich fest war.“ Zum ersten Mal bei den Norddeutschen Meisterschaften dabei und gleich sehr erfolgreich war Diana Dienel vom LG Weserbergland. Sie absolvierte die 800 Meter der Frauen in 2:11 Minuten am schnellsten. „Ich wäre gern schneller gewesen, aber es war trotzdem meine Saisonbestleistung, daher bin ich ganz zufrieden“, sagte sie bei der Siegerehrung. Ihre Zeit war etwa eine Sekunde schneller als noch bei ihrem Sieg bei den Landesmeisterschaften in Niedersachsen in diesem Jahr. Auf Platz zwei und drei folgten Mareike Kordes und Natalie Klassen. Eine Übersicht mit allen Ergebnissen findet ihr in den nächsten Tagen auf der Homepage des Kreis-Leichtathletik-Verband Rostocks. Morgen gibt es aber auch noch spannende Wettkämpfe, zum Beispiel das Kugelstoßen der Männer, an dem auch der Neubrandenburger Olympionike Ralf Bartels teilnehmen wird. Ab 9:30 Uhr könnt ihr mit dabei sein, der Eintritt ist frei.
7. Juli 2012 | Weiterlesen
Warnemünder Woche 2012: Nebel stoppt Segler
„Wir sehen sehr gut – innerhalb des Raumes“, sagte Hauptwettfahrtleiter Uli Finckh im Gespräch mit dem Deutschen Wetterdienst bei der morgendlichen Lagebesprechung. Schon morgens um acht waren die Prognosen für den ersten Wettfahrttag nicht die besten: ganz wenig Wind und dicker Nebel. Das hieß zunächst für alle Segler „Auslaufverbot“ und „Startverschiebung“. Die nächste Entscheidung um 11.00 Uhr vertagte auf 14.00 Uhr und dann stand fest: Am ersten Tag der 75. Warnemünder Woche fand keine der geplanten 39 Wettfahrten statt. „Auch der Warnemünde-Cup fiel in diesem Jahr erneut aus“, bedauert Finckh. Das prognostizierte Gewitter des Deutschen Wetterdienstes zog Gott sei Dank aber 30 Kilometer an Warnemünde vorbei, die Luftfeuchtigkeit betrug den ganzen Tag rund 90 Prozent. „Die Sicht auf See lag zwischen 200 und 300 Metern, dazu nur drei bis fünf Knoten Wind. Pauline Schranck (16) vom Warnemünder Segel Club ist ein wenig traurig. „Wir hatten schon vor neun Uhr alles aufgetakelt. Aber bei so vielen Startverschiebungen nimmt neben der Körperspannung auch die gute Laune ab“, sagt die junge Frau, die seit einem Jahr 420er segelt. Während die Segler auf den Start der Warnemünder Woche noch warten mussten, zogen an Land der Niege Ümgang und das 25. Warnemünder Waschzuberrennen Tausende Schaulustige an. Quelle: Warnemünder Woche
7. Juli 2012 | Weiterlesen
Roland Methling erneut zum Oberbürgermeister ernannt
Saunaatmosphäre heute im Protokollzimmer – der kleine Raum im Rathaus war an diesem schwülen Sommernachmittag proppenvoll mit Gratulanten. Der große Andrang all jener, die Roland Methling zu einer zweiten Legislatur als Oberbürgermeister beglückwünschen wollten, überraschte. Fraktionsvorsitzende aus der Bürgerschaft, Vertreter aus der Stadtverwaltung, von Vereinen und Institution sowie Weggefährten vom Wählerbündnis Für Rostock, die seine Kandidatur unterstützt hatten, überreichten Blumen und kleine Aufmerksamkeiten. Für weitere sieben Jahre hatten die Rostocker Wähler den 58-Jährigen am 5. Februar mit absoluter Mehrheit zu ihrem Stadtoberhaupt gewählt, nachdem bereits 2005 eine Mehrheit für ihn gestimmt hatte. Der offizielle Akt der Ernennung hatte sich jedoch verzögert, nachdem Einsprüche erhoben worden waren. Nach Prüfung durch den Wahlausschuss konnte Bürgerschaftspräsidentin Karina Jens heute nun die Ernennungsurkunde an Roland Methling überreichen. Ein erneuter Eid war wegen der Fortsetzung seines Amtes nicht nötig. „Das verflixte siebte Jahr ist vorüber. Deshalb ist von nun an große Harmonie angesagt“, verkündete Karina Jens bei der Übergabe. Ein Raunen brach daraufhin unter den Anwesenden aus, mussten in der letzten Amtszeit doch einige „Sträuße“ zwischen Verwaltungschef und Bürgerschaft „ausgefochten werden“. „Bei allem Stress, der auch wichtig ist, um aufmerksam und mobil zu bleiben, gibt es unendlich viele Freuden und das täglich für einen Oberbürgermeister“, zeigte sich Roland Methling zuversichtlich, seine Aufgaben in den nächsten sieben Jahren bewältigen zu können. Dazu zählt auch die Vorbereitung des 800-jährigen Stadtjubiläums, das fast zum Ende seiner zweiten Amtszeit auf der Agenda steht.
6. Juli 2012 | Weiterlesen
Miss und Mister Hanse Sail 2012 - Teilnehmer gesucht
Erstmalig wird neben der Miss Hanse Sail auf dem großen maritimen Fest am zweiten Augustwochenende in Rostock auch ein Mister Hanse Sail gesucht. „Bislang haben sich erst drei Männer beworben. Wir hoffen auf zahlreiche weitere Anmeldungen, damit die Mister Wahl auch wirklich durchgeführt werden kann“, schildert Toralf Bumann vom LT-Club Rostock, der dieses Jahr Sponsor der Wahl ist. Notwendig sind dafür zwölf Teilnehmer. Die Gewinner der Wahl repräsentieren seit 2005 für ein Jahr die Hansestadt Rostock. Und oft haben sie auch weitere große Erfolge zu verzeichnen. So ist die erste Miss Hanse Sail, Ivonne Menzel, heute verheiratet mit Landwirtschaftsminister Till Backhaus, zur Miss Ostdeutschland geworden. Die letztjährige Miss Hanse Sail, Laura Rieck, wurde im April diesen Jahres zur Miss MGO Norddeutschland gewählt. Inken Warnow, die 2010 das Hanse-Sail-Krönchen aufgesetzt bekam, darf sich Miss MGO Mecklenburg-Vorpommern 2012 nennen. Auch für die Miss Hanse Sail Wahl werden noch Teilnehmerinnen gesucht, vor allem aus Mecklenburg-Vorpommern. Sie treten am Sonntag, dem 12. August, auf der Hanse-Sail-Bühne im Stadthafen in drei Durchgängen gegeneinander an: Bademode, Streetwear und Abendmode. Bewertet werden sie von einer Jury bestehend aus den Königinnen und Prinzessinnen Mecklenburg-Vorpommerns, so der Weinprinzessin aus Preetz, der Lichterfestprinzessin und der Rhododendronkönigin aus Graal-Müritz. Bewerbungen unter http://schalk-entertainment.de Quelle: Büro Hanse Sail
6. Juli 2012 | Weiterlesen
Segler vs. Freie Trommler – dicke Luft im Stadthafen
Die sommerliche Idylle im Stadthafen trügt. Zwischen den Warnowufern ist ein Streit ausgebrochen, der an den Nerven zerrt. Dabei will man doch nur seinem Hobby frönen: Die einen auf der Haedgehalbinsel wollen trommeln, die anderen im Yachthafen am Gehlsdorfer Ufer wollen einen ruhigen Abend auf ihren Booten genießen. Das passt nicht zusammen und Geduld und Toleranz werden knapp. „Das ist eine Lärmbelästigung sondergleichen. Es ist unzumutbar, was dort abgeht: ein monotoner sinnloser Lärm“, beklagt sich Dieter Dreischang vom See- und Segelsportverein, der dadurch auch schon Mitglieder verloren habe. „Das betrifft nicht nur unseren Verein, sondern auch alle anderen Vereine und ansässigen Gehlsdorfer, die einfach nur genervt sind“, so der Segler, der mehr als 130 Mitgliedern vorsteht. „Wir wollen nicht nerven, wir wollen einen Kompromiss“, sagt Matthias Rust von den Freien Trommlern. Wenn das Wetter in den Sommermonaten schön ist, ziehen sie von ihrem Raum im Peter-Weiss-Haus in den Stadthafen auf die Haedgehalbinsel und trommeln dort dienstags von 18 bis 22 Uhr. Etwa zehn bis zwölf Musikanten improvisieren dann inspiriert von afrikanischen Rhythmen auf ihren Djemben, Cajóns und anderen Percussioninstrumenten. Die Gruppe versteht sich als offene Plattform, um sich musikalisch auszuleben. Jeder, egal ob mit oder ohne musikalische Vorbildung, kann sich ihr anschließen. Wenn sie im Stadthafen spielen, gesellen sich Jongleure und Hörlustige um sie herum, die auch mal bei einem Glas Wein den Sommerabend genießen. Viel Zuspruch hätten sie bisher erfahren, so die Trommler, als kulturelle und soziale Bereicherung seien sie gelobt worden. Selbst aus Gehlsdorf seien schon Anwohner hinübergekommen, um sie zu einer Party einzuladen. Ein Paar würde sich sogar extra in Gehlsdorf raussetzen, um den Klängen zu lauschen. Am Gehlsdorfer Ufer hat auch Steffi Sachs die Trommeln bei einem Spaziergang zum ersten Mal gehört. „Sie sind etwa halb so laut“, vergleicht sie die Lautstärke dort mit dem Stadthafen. Das hat ihr so gut gefallen, dass sie sich im letzten Sommer der Gruppe anschloss. „Seit zehn Jahren spielen wir an der Stelle“, erzählt Matthias Rust. In der Vergangenheit habe es auch schon Probleme gegeben. Doch die seien mittlerweile behoben. Polizei und Hafenmeister seien verständigt und auch die Ortsamtsleiter von Gehlsdorf und Stadtmitte hätten nach einem Gespräch im letzten Jahr nichts zu beanstanden gehabt. „Sie melden sich immer regelmäßig an und ab, und das läuft“, lobt Thomas Meier vom Polizeirevier Reutershagen, der die Anrufe oft entgegennimmt. Beschwerden gebe es so gut wie keine. „Es ist nicht so, dass gegen die Trommler Sturm gelaufen wird, im Gegenteil. Sie gehören zum Stadthafen.“ Auch der Hafenwart sieht keinen Anlass zum Handeln. „Wir sind für Liegeplätze zuständig, nicht dafür, ob hier jemand trommelt oder nicht trommelt“, sagt Jochen Drohla. 40 Stunden seien es insgesamt im Jahr ungefähr, hat ein Freier Trommler die Spielzeit der Gruppe zusammengerechnet. Doch dieser Angabe widersprechen die Segler heftig. „Oft auch mindestens zwei Mal abends in der Woche und nicht immer ist um 22 Uhr Schluss“, entgegnet Dieter Dreischang und erwartet, dass „normale und vernünftige“ Stadthafenruhe einkehrt. „Wir wollen Brücken bauen. Nur habe ich den Eindruck, dass die andere Seite nicht dazu bereit ist“, zeigt sich Matthias Rust an einer Beilegung des Konflikts interessiert. Auch an alternative Standorte habe man schon gedacht, sei aber noch nicht fündig geworden.
5. Juli 2012 | Weiterlesen
60 Jahre DSR - Ausstellung auf dem Traditionsschiff
Am 1. Juli jährte sich zum 60. Mal die Gründung der Deutschen Seereederei Rostock (DSR). Gemeinsam mit der kw-Agentur für Kommunikation und Werbung hat das Schiffbau- und Schifffahrtsmuseum Rostock eine Sonderausstellung mit dem Titel "Kunst und Kommerz – Werbung und Kunstförderung der Deutschen Seereederei" erarbeitet, die vor wenigen Tagen auf dem größtem schwimmenden Museum Deutschlands eröffnet wurde. Zwei Bereiche umfasst die Ausstellung, die jedoch in engem Verhältnis zueinander stehen. Im Vordergrund steht die Arbeit der Werbeabteilung der DSR. Für den jeweiligen Markt wurden hochwertige Werbegeschenke, Printmedien wie Kalender und Broschüren entwickelt, aufwendig gestaltete Anzeigen für Fachzeitschriften gestaltet, Segellisten u.a. Informationen herausgegeben. Einen großen Raum nahm die Entwicklung und Produktion der Präsentationsgeschenke ein. Zahlreiche Beispiele werden in der Ausstellung gezeigt. Viele davon wurden von Leihgebern aus allen Teilen des Landes zur Verfügung gestellt. Zu sehen sind u.a. Bücher mit Aphorismen über Lebensgewohnheiten auf See, Kalender, Spielkarten für Bridge und Skat, Medaillen aus Metall und Meißner Porzellan, Geschirr und Wandfliesen, Briefmarken und Zündholzschachteln, Kugelschreiber, Flaschenöffner, Stofftaschen und vieles andere mehr. Ein Tätigkeitsfeld der Werbeabteilung war die Vorbereitung und Begleitung von Messen, Ausstellungen und Kundenveranstaltungen im Ausland. Der Nachbau eines Messestandes lädt an zentraler Stelle in der Ausstellung ein, sich über die internationalen Werbeaktivitäten der Reederei zu informieren. Kunst als Mittel des Marketings spielte bei der Deutschen Seereederei Rostock eine wichtige Rolle. Zum einen wurden Künstler mit der Gestaltung von Werbemitteln wie z.B. Kalendern oder Neujahrsgrußkarten beauftragt, die bei Kunden in aller Welt die Deutsche Seereederei Verbreitung fanden. Andererseits wurden Auftragswerke für Gemälde vergeben, darunter Porträts verdienter Mitarbeiter der Reederei und Landschafts- und Städtebilder. Bemerkens-wert sind die in Anlehnung an die historischen „Kapitänsbilder“ der Segel- und Dampf-schifffahrtszeit entstandenen Schiffsporträts von Frachtschiffen der Deutschen Seereederei. Aus anfänglichen sporadischen Aufträgen an Künstler entwickelte sich eine zielgerichtete Sammlungstätigkeit. Eine Auswahl von Kunstwerken, Leihgaben der Kunstsammlung der Deutschen Seereederei -Stiftung der Deutschen Seereederei und der Reederei F. Laeisz, kann in der Ausstellung bewundert werden. Die Ausstellung wird bis zum 28. Oktober gezeigt. Das Schiffbau- und Schifffahrtsmuseum Rostock auf dem Traditionsschiff im IGA Park am Warnowufer im Rostocker Stadtteil Schmarl hat in den Sommermonaten Juli und August täglich von 10.00- 18.00 Uhr geöffnet. Quelle: IGA Rostock 2003 GmbH, Fotos: Ronald Piechulek
5. Juli 2012 | Weiterlesen
Tanztheater Bronislav Roznos zeigt „Pieces of Art“
Der Tanztheaterabend beginnt wie im Kino. Auf einer großen Leinwand flimmert ein Film und hinter mir wird noch geschwatzt. Erst als die Leinwand sich hebt und die Bühne für zwei Tänzer freigibt, herrscht auch im Saal stille Konzentration. Notenblätter fliegen, zwei Herren und eine Dame verkörpern zu melancholisch-schwindelerregenden Streicherklängen die innere Zerrissenheit Robert Schumanns. Die Szenen stammen aus „Schumann‘s Art“, welches das Tanztheater Bronislav Roznos zum 150. Todestag des romantischen Komponisten 2006 am Theater Plauen-Zwickau inszenierte. Dass der Ausschnitt noch einmal in Rostock gezeigt wird, ist der verzögerten Brandschutzsanierung des Großen Hauses zu verdanken. Nach dem Motto „Jede Krise bietet eine Chance“ macht das Tanztheater für das Sommerprogramm des Rostocker Volkstheaters das Beste daraus. „Wir möchten mit ‚Pieces of Art‘ einen exklusiven Einblick in unsere Arbeit geben“, so das Anliegen von Rostocks Chefchoreograf Bronislav Roznos. Ausgewählt hat er dafür Ausschnitte aus sechs seiner Inszenierungen. Einige sind dem Rostocker Publikum vielleicht schon bekannt, andere stammen noch aus seinem vorherigen Engagement am Theater Plauen-Zwickau. „Time of Pain – Zeit des Schmerzes“ ist das älteste Stück. Es wurde 1999 im Zwickauer Gasometer uraufgeführt und an der Staatsoper in Prag gezeigt. Starke Bilder, in denen ein hilfloses Opfer von einer Überzahl durch Folter zum Schmerz getrieben wird, lassen auch das Premierenpublikum nicht unberührt. Mit einem Seufzer reagieren sie auf das Ende des Ausschnitts. Mit gefühls- und gewissenlosen Menschen beschäftigt sich auch „Mephistosyndrom“. Ein Stück, in dem sich das Tanztheater 2010 wieder auf die Spur des Bösen begab. Der Ausschnitt ist ähnlich angelegt, nur dass es hier nur einen übermächtigen Täter, viele blinde Anwesende und ein Missbrauchsopfer gibt. Aber „Pieces of Art“ besteht nicht nur aus bedrückenden Stücken. Im Gegenteil: Es ist eine regelrechte Achterbahn der Gefühle zwischen zutiefst traurigen und bitteren Szenen und höchstem Vergnügen. Wie etwa der Ausschnitt aus Goldonis „Diener zweier Herren“, dessen Sprachwitz des Originaltextes die Tänzer mit pantomimischem Geschick und typischen Slapstick-Bewegungen übersetzen. Ein Höhepunkt der Heiterkeit, bei dem ausgesprochen viel und herzlich gelacht werden darf, ist der „Sommernachtstraum“. Das neunköpfige Tanzensemble überlässt in diesem Auszug dem Jugendtheaterclub die Bühne. Die Nachwuchstalente Ole Prüter, Nico Wendt, Jakob Rentsch, Phillip Schroeck, Martin Lindner und Daria Hasse treffen mit ihrer eher pantomimischen als tänzerischen Darstellung der Handwerkerszenen mitten ins Humorzentrum der Zuschauer und beweisen damit, dass sie das Komödienfach schon hervorragend beherrschen. Eingeleitet werden alle Inszenierungsausschnitte mit kurzen Filmen. Sie geben einen interessanten Einblick in die Entwicklung des Tanztheaters (einige Mitglieder sind schon seit vielen Jahren dabei) und ermöglichen zudem einen Blick hinter die Kulissen. Vor allem aber zeigen sie, dass die Stücke ursprünglich für die große Bühne produziert wurden. Im Theater im Stadthafen hingegen wird fast auf jegliche Kulisse verzichtet. Demonstrativ unabhängig von einer an ein Haus gebundenen Ausstattung dienen lediglich ein paar Stühle, Kerzen und eine Leiter als Requisiten. Besonders wehmütig erscheint mir die krasse Reduktion, als die Bilder von „Ragtime“ auf der Leinwand erscheinen. Ich erinnere mich an die starke Duschszene bei der Rostocker Premiere in der Halle 207, die nicht nur wegen des außergewöhnlichen Wassereffekts auf der Bühne, sondern wegen des innigen Tanzes unter dem Schauer bestach. Was für eine schöne Überraschung also, dass ausgerechnet diese Szene in „Pieces of Art“ aufgenommen wurde. Mit einer bisher unveröffentlichten Szene aus „Ragtime“ fand der Abend einen beschwingten Abschluss. Das Tanztheater Bronislav Roznos erntete für sein Best of viel Applaus. Auch während des Stückes, das besonders in der zweiten Hälfte an Fahrt aufnahm, sparte das Publikum nicht mit Beifall. Am 6., 7. und 8. Juli gibt es weitere Aufführungen von „Pieces of Art“ – jeweils um 20 Uhr im Theater im Stadthafen. Fotos: VTR
4. Juli 2012 | Weiterlesen
Sebastian Wild kehrt als Trainer beim EBC Rostock zurück
Es ist die Sensation für den Rostocker Basketball und gleichzeitig eine großartige Chance, die bisherige Entwicklung erfolgreich weiterzuführen. Nach wochenlangen Vorbereitungen und vielen Gesprächen ist es nun amtlich, dass Sebastian Wild als neuer Trainer des EBC Rostock ab der kommenden Saison die Geschicke der Regionalliga-Mannschaft leiten wird. Wild ist gebürtiger Rostocker und hat vor acht Jahren den ungewissen Schritt in die USA gewagt, um dort als Trainer zu arbeiten und vor allem Erfahrungen zu sammeln. In dieser Zeit hat er sich zu einer festen Größe des US-College Basketballs entwickelt und war auch in den Staaten ein gefragter Trainer. Zusätzlich wird er ein Perspektivteam mit jungen talentierten Spielern aufbauen, um sie für spätere Aufgaben in der Regionalliga bzw. 2. Bundesliga vorzubereiten. Neben seiner Tätigkeit als Trainer an der Seitenlinie sieht sich Wild auch in der Verantwortung, seine Erfahrungen der letzten Jahre weiterzugeben. Ebenfalls übernimmt er beim EBC Rostock auch den Posten des Trainerwarts, damit die sportliche Ausbildung der Trainer in den EBC-Nachwuchsteams weiter an Qualität gewinnt. Die vergangenen sechs Jahre war Sebastian Wild am Lees-McRae College in North Carolina Head Women’s Basketball Coach. Jetzt sucht er in der Heimat neue Aufgaben und steht schon mal Rede und Antwort zu seiner Verpflichtung beim EBC Rostock: Was hat dich bewegt, wieder den Schritt in die Heimat zu machen und dort das Basketballprogramm des EBC Rostock zu unterstützen? Es ist ein großartiges Gefühl nach acht großartigen Jahren in den USA wieder „zu Hause“ zu sein. Ich freue mich unheimlich auf die kommenden Aufgaben hier in Rostock und bin höchst motiviert. Der EBC besitzt meiner Ansicht nach ein unglaublich großes Potential. Das fantastische Umfeld, das hier in den letzten Jahren geschaffen wurde, gepaart mit der Unterstützung, die der EBC aus dem Umfeld erfährt, machen ein Engagement hier in Rostock zu einer sehr interessanten Herausforderung. Was erwartet den EBC Rostock, wenn Du dein Amt als Trainer im Verein aufnimmst? In den letzten acht Jahren hatte ich das große Glück als einziger europäischer Head Coach im Amerikanischen College Basketball eine Menge Erfahrungen sammeln zu können und von einigen der renommiertesten Trainer viel zu lernen sowie mit höchster Professionalität zu arbeiten. Ich hoffe nun, all dies in meine Aufgaben hier beim EBC Rostock, der mir zu Beginn meiner Trainerlaufbahn viele Türen geöffnet hat, einzubringen. Ich habe hohe Erwartungen und bin entschlossen, zusammen mit unserem Team und den Verantwortlichen kontinuierlich einen erfolgreichen Weg in die Zukunft zu beschreiten. Was sind deine Ziele in Bezug auf die Regionalligamannschaft und welche Perspektive haben junge talentierte Spieler im Team? Es gilt nun schnell ein qualitativ hochwertiges Team zusammenzustellen. Für eine erfolgreiche Saison benötigt man eine qualitativ hochwertige Saisonvorbereitung. Wir haben also viel Arbeit vor uns. Mein Ziel ist es vor allem, talentierte, junge Spieler an den Verein zu binden. Rostock ist eine der schönsten Städte in Europa mit einer renommierten Universität und bietet damit traumhafte Bedingungen für ambitionierte, junge Spieler. Darüber hinaus bin ich überzeugt, dass wir auf sportlicher Ebene einzigartige Perspektiven bieten können. Wir wollen uns weiterhin als „Talentschmiede“ für ambitionierte Spieler entwickeln. Der Grundstein dafür wurde in den letzten Jahren gelegt. Es kommt viel Arbeit auf die Verantwortlichen des EBC Rostock zu. Die sportliche Qualität der Mannschaft steht jetzt im Vordergrund, so dass der Fokus momentan auf der Zusammenstellung einer schlagkräftigen Mannschaft liegt. Auch im Hinblick auf junge Perspektivspieler hat der Verein Möglichkeiten in einer FSJ-Stelle geschaffen, um hier junge talentierte Spieler nach Rostock zu locken. Am Freitag, 06.07.2012, landet Sebastian Wild in Hamburg und wird auch umgehend seine Arbeit im Verein aufnehmen. Quelle: EBC Rostock
4. Juli 2012 | Weiterlesen
Broschüre „Stadtbereiche 2011“ der Hansestadt vorgestellt
Die meisten Einwohner (19.250) wohnen in der Kröpeliner-Tor-Vorstadt, die wenigsten in Dierkow-Ost (1.131). Am dichtesten besiedelt ist die Kröpeliner-Tor-Vorstadt mit 6.384 Einwohnern je Quadratkilometer, am dünnsten die Rostock-Heide mit 30 Einwohnern je Quadratkilometer. Die vom Durchschnittsalter der Einwohner her jüngsten Stadtbereiche sind die Kröpeliner-Tor-Vorstadt (36,6 Jahre) und Dierkow-Neu (39,9 Jahre), die ältesten Stadtbereiche sind Warnemünde (53,4 Jahre) und die Südstadt (51,4 Jahre). Ausgehend vom Jahr 2000 können acht Stadtbereiche eine Bevölkerungszunahme verzeichnen. Darunter weisen Brinckmansdorf, Stadtmitte und Kröpeliner-Tor-Vorstadt einen Zuwachs von über 25 Prozent auf. Die Stadtbereiche Toitenwinkel, Dierkow-Ost, Dierkow-Neu und Rostock-Heide mussten im gleichen Zeitraum Einwohnerverluste von über zehn Prozent hinnehmen. Die meisten Kinder, nämlich 255, wurden im Jahr 2011 in der Kröpeliner-Tor-Vorstadt geboren. Hinsichtlich des auf die Einwohnerzahl bezogenen Geborenen-/Gestorbenensaldos weisen sieben der 21 Stadtbereiche einen Geborenenüberschuss auf: die beste Bilanz haben die Kröpeliner-Tor-Vorstadt (+7,2 je 1.000 Einwohner) und die Stadtmitte (+4,5 je 1.000 Einwohner), die schlechteste Bilanz die Südstadt (-8,5 je 1.000 Einwohner) und Lütten Klein (-7,6 je 1.000 Einwohner). Im Jahr 2011 konnten 16 von 21 Stadtbereichen einen positiven Wanderungssaldo verbuchen, das heißt dort sind mehr Menschen zu- als fortgezogen. Die meisten Zuzüge (2.898) gab es in der Kröpeliner-Tor-Vorstadt, von dort sind allerdings auch die meisten Menschen fortgezogen. Beim relativen, das heißt auf die Einwohnerzahl bezogenen Wanderungssaldo stehen die Stadtbereiche Toitenwinkel (+20,6 je 1.000 Einwohner), Evershagen (+20,0 je 1.000 Einwohner) und Lütten Klein (+18,1 je 1.000 Einwohner) an der Spitze. In zwei Stadtbereichen sind über die Hälfte der ab 18-jährigen Einwohner noch ledig. Am höchsten ist der Anteil in der Kröpeliner-Tor-Vorstadt (61,1 Prozent). In Biestow und Dierkow-Ost trifft dies nur auf weniger als 20 Prozent der Einwohner dieses Alters zu. Die Stadtbereiche Dierkow-Neu und Schmarl haben die höchsten Arbeitslosenquoten von über 15 Prozent. Gehlsdorf, Biestow, Gartenstadt/Stadtweide, Brinckmansdorf und Dierkow-West (Stadtbereiche mit hohem Anteil an Ein- und Zweifamilienhäusern) zeichnen sich durch Arbeitslosenanteile von unter vier Prozent aus. Die Häuser mit den größten Wohnungen stehen in Rostock-Ost, wo die Wohnungen über durchschnittlich 98,4 Quadratmeter Wohnfläche verfügen. Die kleinsten Wohnungen mit durchschnittlich 54,2 Quadratmetern Wohnfläche sind in Lütten Klein zu finden. In den Jahren 2000 bis 2011 war Brinckmansdorf Spitzenreiter beim Wohnungsneubau mit 1.742 fertig gestellten Wohnungen. Der Wohnungsneubau im Jahr 2011 vollzog sich vor allem in den Stadtbereichen Kröpeliner-Tor-Vorstadt, Stadtmitte und Lichtenhagen. Aufgrund der örtlichen Lage ist die PKW-Quote (Private PKW je 100 Einwohner im Alter von 18 Jahren und älter) des Stadtbereiches Rostock-Ost mit 77,3 Prozent am höchsten. Dem entgegen hat die Kröpeliner-Tor-Vorstadt die niedrigste PKW-Quote von 34,1 Prozent, begründet mit der Tatsache, dass dort viele Studenten leben und der zentralen Lage dieses Stadtbereiches. Auch die Ärzteversorgung ist in der Hansestadt Rostock statistisch betrachtet sehr unterschiedlich. Während es in Biestow drei niedergelassene Ärzte bzw. Zahnärzte pro 10.000 Einwohner gibt, findet man in Stadtmitte 55 Ärzte und 27 Zahnärzte pro 10.000 Einwohner. Von den 52 Apotheken in der Hansestadt Rostock befinden sich zwölf in Stadtmitte, dagegen gibt es in sieben Stadtbereichen gar keine. Die Stadtbereichsinformation beantwortet auch noch andere Fragen, wie „Wann entstand welcher Stadtbereich?“, „Welche Gewerbe haben sich wo angesiedelt?“, „Wie hat sich die Bausubstanz entwickelt?“, „Wie ist die Versorgung mit Kindereinrichtungen und Schulen abgesichert?“, „Gibt es in einigen Bereichen besonders viele Straftaten?“, „Welche Bereiche der Stadt haben bei der letzten Kommunalwahl welche Partei gewählt?“. Diese und viele detaillierte Informationen enthält die neu erschienene Stadtbereichsinformation, die ab sofort allen Interessenten zur Verfügung gestellt wird. Die Publikation „Stadtbereiche 2011“ kann für ein Entgelt von 20 Euro (zzgl. Porto) und auch als CD für 18 Euro (zzgl. Porto) beim Hauptverwaltungsamt in der Kommunalen Statistikstelle, Telefon 381-1190 bezogen werden. Quelle: Hansestadt Rostock, Pressestelle
4. Juli 2012 | Weiterlesen
Warnemünder Woche 2012 steht in den Startlöchern
Am Samstag ist es endlich soweit: etliche Segel auf der Mittelmole, am Strand und in der Yachthafenresidenz Hohe Düne knattern im Wind, die Fallen schlagen an die Masten und Warnemünde wird bunt. Die Warnemünder Woche lädt insgesamt mehr als 1900 aktive Segler aus 24 Nationen zum Tanz und feiert ihr 75. Jubiläum. Die „alte Dame“ mit dem Geburtsjahr 1926 freut sich allein über den Besuch von 1100 Sportlern aus den 26 verschiedenen Einheitsklassen, die wiederum fast 700 Sportboote im Gepäck haben. Hinzu kommen rund 180 Schiffe, die zu den Hochseeregatten ins Rennen gehen. Knapp 200 Wettfahrten stehen auf dem neuntägigen Geburtstagsprogramm. „Wir sind total froh, dass die Meldezahlen sich letztlich so gestaltet haben, wie wir es erwartet haben“, sagt Katharina Hartwig (Eventkoordinatorin). „Ganz viel passierte an den letzten beiden Tagen vor Meldeschluss, praktisch übers Wochenende.“ Vor gut zwei Wochen hatten sich insgesamt erst 540 Sportler angemeldet. Die seglerischen Highlights für 2012 stehen fest: Zunächst drei Deutsche Meisterschaften. Die OKs haben eine respektable Teilnehmerzahl von etwa 60 Booten, die Hobie Cat 16 sind mit rund 40 Booten am Start. Die Internationale Deutsche Jugendmeisterschaft der Bic Techno zählt etwa 30 Teilnehmer. Spannend ist auch, dass mit den Solings nach acht Jahren Pause wieder eine ehemals olympische Traditionsklasse im Seebad zu Gast ist und eine German Open fährt. Die 2.4mR kommen 2012 zum zweiten Mal und der Warnemünder Segel-Club (WSC) als Veranstalter freut sich, dass sich die Teilnehmerzahl mehr als verdoppelt hat. Die Bemühungen des letzten Jahres haben gefruchtet. Die paralympische Klasse gastiert in diesem Jahr erneut im Yachthafen Hohe Düne. Die Laser und Skippi 650 segeln einen Europa Cup, die Hobie Cat 14 ebenfalls eine German Open. Neu im Ostseebad ist, dass erstmals kleine Opti Team Races im südlichen Alten Strom zu erleben sind – wunderbar zum Zuschauen. Außerdem segeln zwölf traditionelle ZK 10 Kutter um den 1. Warnemünder Woche Kutter-Cup. Hauptwettfahrtleiter Uli Finckh stellt mit Blick auf die Meldezahlen zum Laser Europa Cup mit insgesamt 215 Meldungen das größte Feld fest, mehr als bei der Kieler Woche. Die Segelwettbewerbe in Verantwortung des WSC werden auch in diesem Jahr von über 300 Helfern unterstützt. Kulturhöhepunke zum Jubiläum: Festveranstaltung & Hafensinfonie Das Jubiläum ist ein Grund zum Feiern, und so gibt es aus diesem Anlass am Freitag, den 13. Juli 2012, ab 20.12 Uhr eine 75-minütige Festveranstaltung im Kurhausgarten Warnemünde. Die Multimedia-Show macht das Phänomen „Meer“ sowie die Orte Rostock und Warnemünde in Geschichte und Gegenwart erlebbar und verbindet verschiedene künstlerische Ausdrucksformen. Gleich am nächsten Abend geht es dann bei der Hafensinfonie buchstäblich sinnlich weiter, wenn nach Sonnenuntergang zwischen den Molenköpfen Licht und Klang eine ganz besondere Partnerschaft eingehen werden. Das Orchester besteht aus Schiffshörnern, Wasserpumpen, Bläsern und Gitarren. Die Bühne: Boote vor der Mittelmole, ein Strand, Hotelbalkone. Die Musik: eine Sinfonie, die ihren Ursprung in einem neufundländischen Hafen hat. Mit dieser außergewöhnlichen Hafensinfonie lassen 24 Musiker aus fünf Ländern am Sonnabend, den 14. Juli, gegen 22 Uhr die Jubiläumswoche fast schon wieder ausklingen. Schon ab Dienstag, den 10. Juli starten sie einen Workshop und präsentieren sich täglich ab 18 Uhr mit ihrer eigenen Musik auf einer schwimmenden Bühne im Alten Strom. Diverse Sportarten, eine echte Waschzuber-Hochzeit & Nieger Ümgang Ein Markenzeichen der Warnemünder Woche ist die Verbindung von Sport, Kultur und Spaß. An der Spitze stehen dabei die Segelwettbewerbe vor Warnemünde. Aber auch zwei weitere Veranstaltungen auf dem Wasser und am Strand erfordern Kampfgeist und Kondition: Das 18. Beachhandball-Turnier und das 17. Drachenbootfestival an den zwei Wochenenden der Warnemünder Woche. Bei beiden Veranstaltungen mussten die Organisatoren die Teilnehmerliste auf Grund der großen Nachfrage frühzeitig schließen. Am Strand, unterhalb des Teepotts treffen sich am 7. und 8. Juli jeweils 24 Männer- und Frauenmannschaften, um die Sieger des seit 1995 ausgetragenen Beachhandball-Turniers auszumachen. Eine Woche später geht es am 14. und 15. Juli für mehr als 60 Drachenbootbesatzungen beim LT-Cup über 280 m und beim Coca-Cola-Sprint-Cup über 100 m in Europäischen-Standard-Drachenbooten auf dem „Alten Strom“ in Warnemünde um Sieg und Platzierung. Vor allem sportlichen Spaß verspricht für Akteure und Zuschauer unter der Schirmherrschaft von Neptun das 25. Waschzuberrennen, ebenfalls auf dem „Alten Strom“, mit Geschicklichkeits- und Geschwindigkeitsrennen, einer abschließenden Seeschlacht und sogar 75 Jahren echter Liebe: ein echtes Hochzeitpaar, ein Silberhochzeits-Paar und ein Goldenes Hochzeits-Paar sind anwesend. Die WARNEMÜNDER WOCHE mit über einer halben Million Besuchern ist eine attraktive Kombination von Aktivitäten auf dem Wasser und einem Landprogramm, das nicht nur viele Bezüge zur Geschichte des alten Fischerdorfes Warnemünde, sondern selbst schon Tradition hat. Der Warnemünde Verein ist für den 11. Niegen Ümgang, an dem rund 3.000 Akteure teilnehmen, ebenso die „Schaltstelle“, wie für die Betreuung weiterer kultureller Angebote, z.B. das Shanty-Chorsingen am Leuchtturm. Zum Warnemünder Sommerfest gehören auch vielfältige Bühnenprogramme am Leuchtturm und auf der Strandpromenade. Mit vielen weiteren Programm-Bausteinen, Angeboten von Sponsoren und Medienpartnern und inklusive des abendlichen Beachclubs am Strand sowie der wagemutigen Opti-Bastelaktion am letzten Tag bietet die Warnemünder Woche ein attraktives Programm für jedermann. Seien Sie dabei! Programm der Warnemünder Woche 2012 Quelle: Büro Hanse Sail Rostock, Foto: Pepe Hartmann
3. Juli 2012 | Weiterlesen
Lichtspieltheater Wundervoll kurz vor der Wiedereröffnung
Große Geschichten auf einer noch größeren Leinwand, tragische Helden und komische Situationen, entspannte oder angespannte Stunden und überall raschelt jemand mit Popcorn: Das alles macht die Magie des Kinos aus. Und bald können Rostocker Filmfreunde die cineastischen Sternstunden auch wieder im Lichtspieltheater Wundervoll, kurz Li.Wu., erleben, denn das Programmkino steht kurz vor seiner Wiedereröffnung im Barnstorfer Weg. Damit bündelt sich mitten in der KTV ab Mitte Juli gleich doppelte Kinogeschichte. Denn das neue Zuhause des Li.Wu. beherbergte bereits ab 1911 das Filmtheater Metropol – lange, bevor die ersten Tonfilme die Leinwand eroberten. Trotz großer Beliebtheit in der Bevölkerung konnte sich das Haus jedoch nicht halten und wurde geschlossen. In den letzten Jahren versuchten ein Café, ein Indoor-Spielplatz und ein Fitness-Center am Standort Fuß zu fassen – alles jedoch ohne Erfolg. Die Gesichte des Lichtspieltheaters Wundervoll begann im Oktober 1993 in der Stephansstraße. Das Haus im Gebäude des ehemaligen Institut Français machte schnell von sich reden, denn fernab von Mainstream und Hollywood-Blockbustern bekam man dort viele unbekannte Filmperlen zu sehen, oft sogar im Originalton mit Untertiteln. Einer der ersten Programmzettel stand unter dem Motto „Wenn Cineasten ein Kino eröffnen …“ und diese Einstellung und Liebe zu dem, was sie da tun, merkt man auch heute noch allen Beteiligten an. Nach dem Auszug in der Stephansstraße kam das Li.Wu. in zwei Sälen im Hansa-Filmpalast unter. Dort lief es gut und im letzten Jahr konnte mit über 40.000 Kinogängern sogar ein Besucherrekord aufgestellt werden. Doch der Mietvertrag wurde nicht verlängert und so musste man nach einem zweijährigen Intermezzo erneut einen neuen Standort suchen und fand durch einen Zufall das Metropol. Doch von der einstigen Filmbühne war nicht mehr viel übrig. „Das Kino war nur noch eine Hülle und wir mussten sehr viel Arbeit reinstecken“, erzählt Li.Wu.-Chefin Anne Kellner. Seit Anfang Mai wird rund um die Uhr im Haus gearbeitet. Die Mannschaft des Kinos wird dabei von vielen Helfern unterstützt, ohne die der Umzug gar nicht möglich gewesen wäre, da so die Kosten deutlich geringer gehalten werden können. Auch gestern gab es wieder einen Arbeitseinsatz, denn die Bestuhlung, die aus fast 150 alten Theatersesseln besteht, musste in den neuen Saal gebracht werden. Die Resonanz war wieder unglaublich groß. Über 20 Helfer versammelten sich im Barnstorfer Weg und bildeten eine lange Kette, um die Einzelteile von den Transportern in den Innenraum zu bringen. Dort mussten sie erst einmal zwischengelagert werden, denn die Stoffbespannung der Decke war noch nicht fertig und so musste der Saal noch frei bleiben. Nur drei Reihen wurden zum Test aufgebaut und plötzlich fühlte man sich wirklich schon fast wie im Kino. Bis es jedoch am 11. Juli mit einem Kurzfilmprogramm losgeht, muss noch viel getan werden. Momentan fehlt noch die Leinwand, einige Stellen müssen noch gestrichen und die Kinotechnik muss eingebaut werden. Danach gilt es vor allem, die Räumlichkeiten sauber zu bekommen. „Wir haben schon drei Staubsauger durch den feinen Staub kaputt bekommen. Wer da also noch einen hat, kann ihn uns gerne bringen“, berichtet Anne Kellner. Wie lange das Li.Wu. im Metropol bleibt, steht noch nicht fest. Ende 2013 soll die Frieda23 fertig sein, ein Kulturzentrum, in dem auch zwei Kinosäle für das Li.Wu. vorgesehen sind. „Wir wollen erst mal abwarten, wie das Kino hier angenommen wird und wie wir über den Winter kommen – die Vormieter haben da von großen Temperaturproblemen berichtet“, so die Li.Wu.-Chefin. Doch wenn alles gut klappt, könne sie sich auch sehr gut vorstellen, dass man versucht, den Standtort im Barnstorfer Weg zu erhalten: „Es wäre schade, wenn die ganze Arbeit nur für so kurze Zeit Bestand hätte.“ All das ist jedoch noch Zukunftsmusik. Erst einmal gilt es nun, alles bis zum 11. Juli fertigzustellen. Dazu sind auch hilfsbereite Rostocker und Rostockerinnen jederzeit willkommen. Spezielle Termine kann man in einem Umzugsblog nachlesen. Der erste Film, auf den sich Kinofreunde freuen dürfen, ist „Das Haus auf Korsika“, ein französisches Drama. Neuen cineastischen Sternstunden steht also fast nichts mehr im Weg.
1. Juli 2012 | Weiterlesen
Kanupolo-Turnier 2012 im Flussbad Rostock
Endlich ist der Sommer da! Und bei über 25 Grad ist eine Abkühlung genau das Richtige, zum Beispiel im Flussbad. Dort könnt ihr gleich die Chance nutzen, entspannt am Ufer zu liegen und anderen dabei zusehen, wie sie Sport machen. In der Badeanstalt findet nämlich zurzeit das 7. Rostocker Kanupolo-Turnier statt, bei dem 17 Teams aus Deutschland und Dänemark, ausgestattet mit Paddeln, auf der Warnow um Tore kämpfen. Kanupolo ist ein taktischer Mannschaftssport, der sich in den letzten Jahren zunehmender Beliebtheit erfreut. Zwei Teams mit je fünf Mitspielern spielen in zwei Halbzeiten zu je zehn Minuten gegeneinander. Ziel ist es, den Neoprenball in das gegnerische Tor, das sich oberhalb des Spielfeldes befindet, zu befördern. Dazu dürfen sowohl Hände als auch Paddel eingesetzt werden. Auch wenn eine enge Verteidigung erwünscht und leichtes Schieben erlaubt ist, darf der Gegner nicht zu sehr behindert werden, sonst gibt es grüne, gelbe oder rote Karten. Und natürlich ist es auch strikt verboten, dem Gegner mit dem Paddel eins überzubraten. Inzwischen üben mehr als 100 Vereine in Deutschland den Sport aus und es gibt auch regelmäßig Europa- und Weltmeisterschaften. In Rostock gibt es bisher noch keinen Kanupoloverein. Wer mitspielen will, kann dies bei einem der Kurse des Unisports tun. Ungefähr 35 Sportler tummeln sich so pro Semester in den beiden Anfängerkursen. Momentan überlegt der Verein Lederhexen, der auch das Flussbad betreibt, einen Jugendkanupoloverein ins Leben zu rufen, um auch außerhalb der Universität Trainingsmöglichkeiten zu bieten. Doch das ist alles noch Zukunftsmusik und so wurde auch das siebte Rostocker Kanupolo-Turnier im Flussbad wieder von Studenten organisiert. Hauptverantwortlich sind in diesem Jahr Kai Wanselow und Michael Thurm. Kai ist seit acht Jahren dabei und inzwischen Lehrer, Michael ist sogar schon zehn Jahre aktiv. Beide freuen sich, dass neben vier Teams aus Rostock, auch wieder Gäste aus Berlin, Potsdam, Leipzig und sogar aus Dänemark angereist sind, um mit viel Spaß um den Sieg zu kämpfen. Frank Fehringer, Frederike Möbius, Felix Braun, Haldor Hartwig, Anne Roy und Moritz Buth stellen gemeinsam eine der Rostocker Mannschaften. Sie spielen das erste Mal in dieser Konstellation zusammen. Einige sind schon länger dabei, Frank und Anne sitzen aber erst seit April im Boot. „Es ist nass und anstrengend, aber es macht viel Spaß“, sind sie sich einig. In Rostock besteht keine Möglichkeit, in der Halle zu trainieren, darum erklärt Felix: „Sobald die Warnow eisfrei ist, geht es mit dem Training wieder los.“ Und das hat sich anscheinend bezahlt gemacht, denn nach einer Auftaktniederlage im ersten Spiel, konnten sie im zweiten Match das Team der FU Berlin mit zwei zu eins schlagen. Feste Positionszuweisungen gibt es beim Kanupolo nicht. So war es Moritz, der eigentlich am liebsten hinten ist und als Keeper das Tor verteidigt, der den entscheidenen Treffer erzielte. Wer jetzt Lust bekommen hat, kann heute noch bis ungefähr 22 Uhr ins Flussbad fahren und sich die Vorrundenspiele anschauen. Wem das zu kurzfristig ist, der kann auch morgen noch einmal die Gelegenheit nutzen und zwischen 8 und 15 Uhr bei den Finalspielen mitfiebern und sich natürlich nebenbei auch in der 20 Grad kalten Warnow abkühlen. Aktualisierung, 2. Juni 2012: Hier die Ergebnisse: A-Turnier 1. KSV Glauchau 2. VMW Berlin 3. Bremen B-Turnier 1. Rostock II 2. Isekeiler (Hamburg) 3. Rostock III Das Team von Rostock I verpasste mit Platz 4 in der Könnerklasse knapp den Sprung auf das Treppchen. Trotzdem ist es die beste Platzierung für eine Rostocker Mannschaft seit 2007. Weitere Eindrücke vom 7. Rostocker Kanupolo-Turnier 2012 im Flussbad:
30. Juni 2012 | Weiterlesen
Schmuck und Malerei in Mischtechnik in der Galerie Möller
Gestern war kein guter Tag für Fußballfans. Mit einer Niederlage gegen Italien vergab die deutsche Nationalmannschaft die Chance auf den Europameistertitel. Für Galeristin Ulrike-Sabine Möller war das jedoch keine große Überraschung: „Ich bin sicher, dass Italien gewinnt, das habe ich schon vor Wochen getippt“, sagte sie zwei Stunden vor dem Anpfiff. Doch der Sport war nur ein Randthema, schließlich wurde gestern in der Galerie Möller in Warnemünde eine neue Doppelausstellung eröffnet. Bereits im letzten Jahr hieß es „Zwei Magdeburger in Warnemünde“ und auch jetzt sind es wieder zwei Künstler aus der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt, welche die Galerie an der Ostseeküste mit Inhalt füllen. Der Maler Günther Gerth und der Schmuckgestalter Egon Sellin, gemeinsam 163 Jahre alt, lösen mit ihren Arbeiten die Radierungen von Robert Kaindl-Trätzl ab. Im Zentrum des Raumes steht nun wieder eine große Schmuckvitrine, gefüllt mit Ketten, Armreifen und Anhängern. Die Arbeiten von Egon Sellin sehen teilweise so aus, als ob die griechischen Pharaonen in der Zukunft einen zweiten Frühling erleben würden. Die Mischung aus kühlen Metallen und erdigen Farben und Mustern üben einen ganz eigenen Reiz aus und sind, um den Hals oder am Arm getragen, sicher ein Blickfang. Der gelernte Goldschmied mischt verschiedene Metalle, verschweißt, walzt und kombiniert sie mit ungewöhnlichen Materialien, zum Beispiel Kautschuk. Dabei sind die Anhänger und Ringe aber nie zu aufdringlich, sondern ganz dezent und mit einer fast mystischen Ausstrahlung. Leider konnte der Künstler gestern nicht selbst in Warnemünde sein: „Zu viel Ostseeküste ist für mich auch nicht gut“, zitierte Ulrike-Sabine Möller den Magdeburger scherzhaft. Anders war es bei Günther Gerth, der bei seiner ersten Ausstellung in Rostock persönlich anwesend war. Über 600 Bilder hat er in den vergangenen Jahren gemalt, von denen 29 Werke in der Galerie Möller gezeigt werden. Es handelt sich ausschließlich um Gemälde, die in Mischtechnik entstanden sind. Gerth kombiniert Ölfarbe und Acryl mit Spachtelmasse und lässt so rissige Oberflächenstrukturen entstehen, die leicht räumlich wirken. „Ich spreche nicht gern über meine Bilder, die Motive sollen für sich sprechen“, erklärt der Magdeburger. Wie auch bei Egon Sellin haben seine Ausstellungsstücke eine geheimnisvolle Komponente, denn durch die Mischtechnik tritt das eigentliche Motiv in den Hintergrund, es wirkt verfremdet. Zwar sind Strukturen zu erkennen, aber der Fokus liegt klar auf Stimmungen und Farben. „Für mich ist jedes Bild ein Experiment und die Motive kristallisieren sich erst ganz zum Schluss heraus.“ Die Ausstellung der beiden Magdeburger ist noch bis zum 7. August in der Galerie am Alten Strom in Warnemünde zu sehen. Danach geht es mit der Künstlerfamilie Ullrich und Schmuck, Bildern und Plastiken weiter.
29. Juni 2012 | Weiterlesen
L 22 / Rövershäger Chaussee: Ab Montag droht Stau
Ab Montag (2. Juli 2012) beginnen die angekündigten Arbeiten der Fahrbahndeckenerneuerung in der Rövershäger Chaussee, teilt das Tief- und Hafenbauamt mit. Die Fahrbahndecke der L22 Rövershäger Chaussee wird bis 31. Juli 2012 zwischen der Gutenbergstraße und der Dierkower Allee beidseitig erneuert. Darüber hinaus wird die Fahrbahn der Alt Bartelsdorfer Straße zwischen der Einfahrt Grönfinger und dem Knotenpunkt der L22 erneuert. Des Weiteren wird die östliche Fahrbahn der Alten Dorfstraße am Knotenpunkt der L22 verbreitert. Die Deckenerneuerung der L22 Rövershäger Chaussee erfolgt unter halbseitiger Sperrung montags bis freitags. Die Zufahrten zu den Gewerbebetrieben und den beiden Tankstellen werden aufrechterhalten bzw. über Provisorien gesichert. Die Erneuerung bzw. Deckensanierung der Alt Bartelsdorfer Straße/Alte Dorfstraße erfolgt an zwei Wochenenden. Quelle: Hansestadt Rostock, Pressestelle
29. Juni 2012 | Weiterlesen



