Neueste Nachrichten aus Rostock und Warnemünde

Theater im Peter-Weiss-Haus: „Rest in Pieces“

Theater im Peter-Weiss-Haus: „Rest in Pieces“

„Haben Sie jemals jemanden getötet?“ oder „Haben Sie jemals gehasst?“ – diese und viele ähnliche Fragen wirft Christof Langes „Rest in Pieces“ nicht nur auf, es stellt dem Publikum diese Fragen ganz direkt. Das Stück nimmt den Terrorismus der modernen Welt als Grundlage und trägt ihn nach Deutschland. Konkret: Es geht um eine deutsche Islamistin, die eine Gruppe unterschiedlichster Menschen einsperrt und ihnen den Tod verspricht. Sie gibt ihnen noch genau 102 Minuten, in denen sie Probleme ausräumen und ihr Gewissen bereinigen können. Jeder der Charaktere hat dabei seine ganz eigene Hintergrundgeschichte, die im Verlauf des Stücks nicht nur erzählt, sondern weitestgehend auch aufgeklärt wird. Das alles geschieht in einer sehr modernen Inszenierung, die auch immer wieder mit sich selbst bricht. Exemplarisch sei hier der Anfang des Stückes kurz beschrieben: Das Licht geht aus, ein markerschütternder Schrei aller Darsteller. Das Licht geht an und alle Schauspieler haben Osama-Bin-Laden-Masken auf und führen zu deutschsprachiger Pop-Musik erst mal irgendwas zwischen Marsch und Tanz auf. Das wirkt im ersten Moment völlig aberwitzig. Ganz im Sinne des Verfremdungseffekts nach Brecht reißen diese Einwürfe das Publikum dann auch immer mal wieder aus dem Drama, sind aber gleichzeitig auch wichtig für dessen Aussage. „Das Stück regt auf jeden Fall zum Nachdenken an“, findet Theater-Besucherin Margarete. „Die Darsteller waren auch sehr gut und haben sich sehr in ihre Rollen hineingesteigert“, beschreibt sie das intensive Spiel aller Beteiligten. Zuschauer Jonas ergänzt, „es hat sich gegenüber dem letzten Mal auch noch mal gesteigert“ und vergleicht dabei mit vorhergehenden Aufführungen der Freien Theater Jugend. „Die FTJ ist eine noch recht frische Theatergruppe, seit etwas mehr als einem Jahr“, erklärt Regisseur und Autor Christof Lange. „Wir bearbeiten Themen, in denen es um Menschen geht. Es geht dann um deren Hintergrundgeschichten. Weniger als um faktisches Erzählen einer Geschichte geht es also darum: Warum passiert etwas? Das ist bei uns immer ganz wichtig“, fährt er fort. „Rest in Pieces“ ist das dritte Stück der Freien Theater Jugend, das vierte sei bereits in Planung. Erst mal aber wird das aktuelle Drama bis Ende Dezember noch acht Mal im Peter-Weiss-Haus zu sehen sein. Fotos 1 und 2 von der Freien Theater Jugend

23. September 2011 | Weiterlesen
Wo bitte geht’s zum Volkstheater?

Wo bitte geht’s zum Volkstheater?

Wo bitte geht’s zum Volkstheater? Major Crampas ist verwirrt. Mit seiner Geliebten ist er heute Abend verabredet und nun das! Seit Stunden irrt Crampas durch die Stadt – die Pferde müde, die Blumen verwelkt, der Major orientierungslos. „19:30 Uhr, Theaterzelt, Volkstheater“ steht auf dem Zettel, den ihm Effi heimlich zugesteckt hat. Doch wo ist das Theaterzelt? Rechts ab, befahl ihm der Wegweiser in der Lübecker Straße, rechts ab geht’s zum Volkstheater und rechts ab lenkte er militärisch korrekt seine Kutsche. Nun steht er hier. Nicht vor einem Zelt, sondern vor einem Haus. Ein Großes Haus zwar, doch ist es dunkel, leer und auch von Effi fehlt jede Spur. Mit Fontanes „Effi Briest“ nimmt das Volkstheater Rostock morgen Abend das neue Theaterzelt am Werftdreieck offiziell in Betrieb. Dass Lisa Flachmeyer (Effi Briest) und Paul Walther (Major Crampas) aus dem Rostocker Schauspielensemble den Weg in ihre neue Spielstätte finden, dürfte sicher sein. Doch wie steht es um die Besucher? Seit Februar ist das Große Haus des Volkstheaters aus Brandschutzgründen geschlossen. Vor gut drei Monaten stellte Intendant Peter Leonard das Programm für die neue Spielzeit vor, seitdem ist auch der Zeitplan fürs Theaterzelt bekannt. Dennoch führen alle Wegweiser die ortsunkundigen Gäste statt ans Werftdreieck weiterhin zum geschlossenen Großen Haus. Hat es in gut drei Monaten niemand geschafft, für eine Ausschilderung der neuen Spielstätte zu sorgen? „Das muss beantragt werden, das machen wir nicht so“, erklärt Volker Scholz, der im Stadtamt der Hansestadt für die Verkehrsangelegenheiten zuständig ist. „Als feststand, dass das Zelt dort steht, hätte man beim Tiefbauamt eine Änderung beantragen können“, so Scholz. Liegt der Schwarze Peter also beim Volkstheater? Hat dort niemand eine Ausschilderung beantragt? „Offenbar“, lautet der knappe Kommentar von Andrea Fonk, die im Haus für den Bereich Kommunikation zuständig ist. Durch den Aufbau der neuen Spielstätte sei in den letzten Wochen so viel Arbeit angefallen, dass sich bisher noch niemand um eine Beschilderung kümmern konnte. Dies solle nun aber sofort in Angriff genommen werden, verspricht Fonk. Wann könnten die Schilder stehen? „So etwas kriegt die Verwaltung innerhalb von zehn Stunden hin“, erklärt Heiko Tiburtius. „Es kommt auf den Sachverhalt an“, schränkt der Leiter des Tief- und Hafenbauamtes dann aber doch ein. Bei einem amtlichen Schild nach einer verkehrsrechtlichen Anordnung könne es auch zwei bis drei Wochen beanspruchen. Bleibt zu hoffen, dass die dringend notwendigen Besucher dem Theaterzelt bis dahin nicht aufgrund der fehlenden Ausschilderung fernbleiben.

22. September 2011 | Weiterlesen
Jobfactory 2011 in der Hansemesse

Jobfactory 2011 in der Hansemesse

Die Berufsorientierungsmesse „Jobfactory“ öffnete am Mittwoch unter großem Zuspruch in der Hansemesse ihre Pforten. Mehr als 150 ausstellende Unternehmen erwarteten etwa 10000 Jugendliche, um über Berufs- und Studienmöglichkeiten zu informieren. Es ging vor allem darum, Fragen zu beantworten. Fragen darüber, welcher Beruf zu wem passt und welche Anforderungen dafür zu erfüllen sind. Beantwortet wurden die Fragen direkt von den Unternehmen. Holger Preeck, Berufsberater der Bundesagentur für Arbeit, erklärt: „Die jungen Leute möchten sich informieren, was sie dann später beruflich erlernen möchten. Es gibt auch viele Nachfragen zu Studiengängen. Das ist ja eine Orientierungsmesse. Viele junge Leute haben noch sehr vage Vorstellungen von ihren zukünftigen Ausbildungsberufen: Hier haben sie die Möglichkeit, sich direkt bei den Ausbildungsbetrieben zu informieren oder sogar direkt den Kontakt für eventuell folgende Bewerbungen herzustellen“. Auch der 17-jährige Stefan ist hier, um sich beruflich zu orientieren. „Ich will in den IT-Bereich“, sagt er ganz zielstrebig. „Hier sind auch ein paar Firmen, mit denen ich jetzt gleich in Kontakt kommen konnte“. Aber nicht alle sind schon so festgelegt, in welche Richtung es gehen soll. Die 18-jährige Marie sagt: „Es gibt so viele interessante Berufe. Und erst mal Studieren wäre ja vielleicht auch eine Möglichkeit. Hilfreich ist es aber schon, sich hier so direkt informieren zu können“. Die Messe selbst wachse kontinuierlich, erzählt Mathias Kahlke, Projektleiter der Jobfactory. „Was allerdings nicht wächst, ist die Besucherzahl“, erklärt er weiter. Die nicht mitwachsenden Besucherzahlen seien aber nicht beeinflussbar, sondern schlicht demografisch bedingt eher abnehmend. „Bei den Ausstellern ist dieses Jahr der Einzelhandel verstärkt vertreten. Auch der Gesundheitsbereich ist sehr aktiv. Generell ist der gesamte Bereich der Dienstleistungen ganz stark vertreten“, so Kahlke über die Besonderheiten der Jobfactory 2011. „Besonders gefragt sind immer die Stände mit den großen, bekannten Firmen, oder auch Bundeswehr, Polizei und Zoll“, stellt er fest. „Die Jugendlichen laufen einfach meist zuerst zu den Namen, die sich irgendwie eingeprägt haben“. Es gebe über den Tag auch eine gewisse Verteilung nach Schultypen, berichtet Kahlke. Morgens und vormittags seien es vor allem die Haupt-, Real- und Gesamtschüler, die die Hallen bevölkern. Anders als viele Gymnasiasten werden sie meist von ihren Schulen für den Besuch der Messe vom Unterricht freigestellt.

22. September 2011 | Weiterlesen
DFB-Strafe für Hansa Rostock: Zwei Auswärtsspiele ohne Fans

DFB-Strafe für Hansa Rostock: Zwei Auswärtsspiele ohne Fans

Am heutigen Mittwoch (21. September 2011) hat der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes den F.C. Hansa Rostock wegen der Vorfälle beim Auswärtsspiel in Frankfurt am 16. September mit einem Ausschluss seiner Anhänger für die nächsten beiden Auswärtsspiele in der 2. Bundesliga belegt. Der Ausschluss der Anhänger betrifft die Partien beim FC Erzgebirge Aue am 30. September 2011 und bei Fortuna Düsseldorf am 21. Oktober. Darüber hinaus muss der F.C. Hansa beiden Vereinen einen pauschalierten Schadensersatz in Höhe von je 25.000,- Euro zahlen. Die Gästefanblöcke müssen bei diesen Spielen frei bleiben. „Diese Strafzahlungen sind für einen Verein wie den F.C. Hansa Rostock, der den Großteil seiner Finanzen in den eigenen Nachwuchs investiert, natürlich eine Katastrophe. Wir werden weiterhin alles in unserer Macht stehende tun und diesem Problem offensiv mit Kommunikation aber auch Repression der Täter begegnen. Das DFB-Sportgericht hat unsere Bemühungen dahingehend auch erneut strafmildernd berücksichtigt. Wir appellieren an unsere Fans, an die Politik und die Rechtsprechung sich bei dieser Mission zu beteiligen, um die gesehenen Szenen aus unseren Stadien zu vertreiben“, erklärte Bernd Hofmann, Vorstandsvorsitzender des F.C. Hansa Rostock. Weiterhin sieht das Strafmaß vor, dass der F.C. Hansa die beiden Heimvereine am Spieltag durch Fanbetreuer und eine ausreichende Anzahl eigener Ordnungskräfte vor Ort unterstützen muss. Der F.C. Hansa Rostock hat dem Urteil zugestimmt. Quelle: Hansa Rostock

21. September 2011 | Weiterlesen
Eröffnungswochenende im Theaterzelt des Volkstheaters

Eröffnungswochenende im Theaterzelt des Volkstheaters

Noch ist nicht alles festgenagelt und festgeklebt im Theaterzelt. Am Wochenende soll hier die neue Spielzeit des Volkstheaters Rostock offiziell mit einem Eröffnungswochenende beginnen. Das Große Haus steht bekanntermaßen nicht dafür zur Verfügung. Mit dem Zweipersonenstück „Zu dir oder zu mir?“ in der Kleinen Komödie in Warnemünde wurde bereits letzte Woche die erste Premiere gefeiert. Im Zeltkomplex zwischen Max-Eyth- und Werftstraße herrscht jedoch noch Baustellenatmosphäre. Kabel, Baumaterialien und Werkzeug liegen hier und da herum, Wege müssen noch verlegt und die Sanitäranlagen installiert werden. Das Bühnenzelt ist aber schon gut vorbereitet. Die Bühne ist mit Kulissen ausgestattet, 410 Besucherplätze im Zuschauerraum verteilt, die Technik montiert und das Orchester kann auch schon vor der Bühne Platz nehmen. Seit einigen Tagen laufen im Theaterzelt die Proben für die neuen Stücke, die hier ab dem Wochenende aufgeführt werden sollen. Gestern durften interessierte Besucher an der Einführungsveranstaltung für „1st Dancework with Orchestra“ teilnehmen und die Probe für die erste Uraufführung der Spielzeit 2011/2012 besuchen. Die Wiederaufnahmeprobe war die erste öffentliche Veranstaltung in dem Theaterzelt. Die Einblicke in das Stück, in dem das Tanztheater Bronislav Roznos und die Norddeutsche Philharmonie Rostock zum ersten Mal zusammenarbeiten, überzeugen die Probebesucher. „Tänzer und Musiker gemeinsam auf der Bühne finde ich sehr eindrucksvoll. Auch die Musikstücke sind sehr interessant“, sagt Cornelia Krumm, die eventuell auch die Premiere am Samstag besuchen wird. Und der Spielort? „Das Zelt hat eine tolle Atmosphäre. Für die Musiker ist es jedoch nicht so optimal von der Akustik her“, schätzt die Probenbesucherin, die selbst Musikerin ist, ein. „Ich habe die Akustik bis jetzt als sehr angenehm empfunden, anders, aber auf keinen Fall schlechter“, lautet das Urteil des ersten Kapellmeisters der Norddeutschen Philharmonie Manfred Hermann Lehmann, der die musikalische Leitung für „1st Danceworks with Orchestra“ übernommen hat. „Es ist natürlich etwas ganz anderes als im Großen Haus. Man hört Geräusche von draußen, an die man sich erst mal gewöhnen muss“, weist Tontechniker Michael Martin auf eine Besonderheit der dünnwandigen Spielstätte hin, die nicht unweit einer S-Bahn-Haltestelle errichtet wurde. Am Freitag hat sie den ersten richtigen Besuchertest zu bestehen. Für die erste Vorstellung im Theaterzelt steht „Effi Briest“ auf dem Programm. Ein Stück, das schon in der letzten Spielzeit unter besonderen Umständen Premiere feierte. Wer sich außerhalb einer Vorstellung einen Eindruck von der neuen Spielstätte des Volkstheaters machen möchte, hat am Sonntag beim „Tag des offenen Theaterzeltes“ dazu Gelegenheit. Von 11 bis 13 Uhr werden Künstler aller vier Sparten Ausschnitte aus Stücken der aktuellen Spielzeit im Foyerzelt und im großen Zelt präsentieren. Auch aus „La Bohème“, der ersten Musiktheaterpremiere, werden schon kleine Kostproben zu erleben sein. Und ab wann steht das Große Haus wieder für Aufführungen zur Verfügung? „Voraussichtlich nicht mehr in dieser Spielzeit. Unsere erste Veranstaltung haben wir mit der nächsten Spielzeit, ungefähr in einem Jahr“, verkündet Intendant Peter Leonard. Schon ab Februar sollen die Künstler und Gewerke jedoch die Räumlichkeiten des Großen Hauses für Proben nutzen können. „Wir proben im Moment in verschiedenen Räumen in der ganzen Stadt, in Schulen, im Festsaal des Rathauses, sogar im Polizeipräsidium“, berichtet der Intendant vom anhaltenden Ausnahmezustand beim Rostocker Volkstheater.

20. September 2011 | Weiterlesen
5. Apfeltag im IGA-Park 2011

5. Apfeltag im IGA-Park 2011

Süß und doch säuerlich. Knackig und saftig. Lecker und auch noch gesund. Voller Vitamine und Mineralien. So ist er, der Apfel. Auf dem Gelände des IGA-Parks fand am Sonntag zum fünften Mal der Apfeltag statt. „Der Apfeltag ist aus der Idee der IGA-Gesellschaft geboren, ein bisschen was mit dem Obst zu machen, das wir hier eh haben“, erklärt Martin Czechl, Geschäftsführer der Rostocker Obst GmbH. „Dass wir hier nicht so viel verkaufen, war uns eigentlich klar. Wobei es über die Jahre aber schon ein bisschen besser geworden ist. Die ersten Jahre war hier eine sehr schlechte Resonanz.“ Was sagen die Besucher? Der 55-jährige Kleingärtner Horst Niemeier war auch letztes Jahr schon da. „Einfach um den IGA-Park zu genießen. Und wenn ich dann auch noch Äpfel mit nach Hause nehmen kann, ist das doch toll. Und dieses Jahr sind meine eigenen Äpfel ja eh nichts.“ Czechl erklärt die Probleme der diesjährigen Apfelernte: „Die Ernte dieses Jahr wird schlecht sein. Wir haben für die Landwirtschaft ja eh kein gutes Jahr, im Frühjahr war gleich Frühfrost. Die Ertragserwartungen liegen bei 25 % einer normalen Ernte.“ Die Lieblingssorten der Rostocker erklärt Czechl so: „Der Liebling ist ganz klar der Elstar. Sehr gerne wird auch der Shampion genommen. In einem normalen Jahr ernten wir davon 60 Tonnen, diesmal nur 20. Die sind also ruckzuck verkauft“. Zum Vergleich: Vom Elstar erntet die Rostocker Obst GmbH im Normalfall 200 Tonnen. Eine neue Sorte findet sich dann auch noch: der Santana. „Eine neue Herbstsorte aus Holland“, die Czechl als geschmacklich toll und optisch ansprechend beschreibt. Der Clou: Auch Apfelallergiker sollen diesen Apfel essen können. So hat man an der Universität Wageningen mehr oder weniger zufällig entdeckt, dass diese Sorte weniger oder gar keine Reaktionen auslöst. „Die Allergene entstehen ja im Reifeprozess. Ganz frisch geerntete Äpfel können fast alle Allergiker essen, das sieht dann erst nach 1 oder 2 Wochen der Reife anders aus“, erklärt Czechl. „Wir müssen den Santana da noch ein bisschen darauf testen, ob diese allergischen Stoffe verzögert kommen oder gar nicht. Wir haben im Betrieb auch zwei Allergiker. Im Moment können die den Santana noch essen“. Beinahe gefragter als die Äpfel selbst waren Ralf Eckert und seine mobile Saftpresse. Statt die Äpfel zu sich bringen zu lassen, bringt er die Saftpresse zum Apfel. Das Interesse am Herstellungsablauf war groß. „Der Saft ist purer Apfel, ohne Wasserzusatz oder sonst was“, erklärt Eckert auf Nachfrage einer Interessentin. Aber die Leute waren nicht nur neugierig. Die wenigsten ließen es sich nehmen, einen Behälter des frisch gepressten Safts zu erwerben.

20. September 2011 | Weiterlesen
Meyra Cup im Rollstuhlbasketball

Meyra Cup im Rollstuhlbasketball

Das Duell: PSV Nordic Bulldogs Rostock gegen den RSC Berlin. Der Spielstand: 17:19. Die Zeit: Crunch Time. Es laufen die letzten Sekunden des ersten Spiels der Rostocker. Die Nordic Bulldogs liegen zurück, aber sie haben den Ball. Der Ball läuft gut durch die eigenen Reihen und sie spielen sich direkt unter den Korb. Eine tolle Wurfposition. Aber das Ding will einfach nicht reinfallen. Der Rebound landet beim RSC. Das war’s. Steffen Nordmann vom PSV will noch foulen, um eine letzte Chance zu retten. Ein Mal, zwei Mal, drei Mal. Aber die Pfeife bleibt stumm. Das Spiel ist vorbei, Berlin gewinnt. Im Basketball ist das ausdrücklich nicht unsportlich: Fouls in den Schlussmomenten des Spiels sind ein taktisches Mittel und dienen dazu, die Uhr anzuhalten und den Gegner an die Freiwurflinie zu bringen. Es war ein unglaublich intensives und kampfbetontes Spiel, das damit sein etwas umstrittenes Ende fand. Dieser Spielverlauf war in mehr als einer Hinsicht wegweisend für die Rostocker beim Rollstuhlbasketballturnier Meyra Cup. Wie der Basketball so ist: Viele Spiele entscheiden sich erst in den letzten Minuten. Dann sind es die Nerven, die darüber entscheiden, ob der Ball reingeht oder nicht. Sieg oder Niederlage. Für den PSV war die Auftaktniederlage noch nicht das Ende. Sie kämpften sich ins Turnier zurück und marschierten sogar bis ins Finale. Dort warteten die favorisierten Achim Lions. Zu Beginn des Turniers war die Scandlines Arena noch sehr spärlich besetzt. Zum Finale füllte sich die Halle noch recht ordentlich, um einem spannenden Spiel seinen Rahmen zu bieten. Schade nur, dass es aus Zeitgründen bei einer verkürzten Spielzeit von zwei Mal 15 Minuten blieb. Wieder zeigte sich ein ähnliches Bild wie gegen Berlin. Beide Teams gingen mit vollem Einsatz zur Sache und wieder wurde es ein Krimi. Zur Halbzeit führten die Rostocker noch knapp mit 12:10. Doch dann versagten den PSV-Spielern die Nerven, wie schon im Eröffnungsspiel. Es war hart umkämpft und spannend bis zum Schluss. Die entscheidenden letzten Minuten aber gehörten den Lions. Erst zwei Freiwürfe, dann noch ein Distanzwurf. Schon war die Führung des PSVs dahin und sie lagen mit 20:24 zurück. Für Rostock fiel in diesen letzten Minuten einfach kein Wurf mehr. So blieb es auch am Ende bei diesem Spielstand und die Lions fahren somit nach Hannover zum Finalturnier. „Das war schon immer unser Problem“, erklärte Tino Ammon von den unterlegenen Nordic Bulldogs. „Sobald wir ein bisschen Druck bekommen, machen wir die Dinger einfach nicht mehr rein. Das ist enttäuschend. Wir haben schon im Pokal so knapp gegen sie verloren und jetzt wieder.“ Er ergänzte eine klare Kampfansage: „Klar sind sie eine starke Mannschaft. Aber wir müssen einfach nur die leichten Würfe treffen, dann sind auch die zu knacken“. Willi Saatze, Spielertrainer der siegreichen Achim Lions, war weitestgehend einverstanden mit der Leistung seiner Mannschaft. „Ich bin sehr zufrieden. Wir hatten aber ein paar Hänger, gegen Stralsund lief gar nichts. Die Berliner waren dann auch sehr stark, aber sie hatten im Spiel einen nicht so guten Lauf und wir haben sie geknackt“. Und das Finale? „Die Rostocker sind natürlich auch eine gute Mannschaft, es war ein sehr knappes Spiel. Sie hätten genauso gut auch gewinnen können. Wir hatten ein bisschen Glück, dass die Rostocker unter dem Korb so viel danebengelegt haben.“ Der Lions-Trainer erwartet für das dritte Aufeinandertreffen wieder ein enges Spiel und sagt: „Wir haben jetzt zwei Mal gegen sie gewonnen, das dritte Mal sind die dran. Beide Siege waren so knapp, das nächste Mal schaffen sie’s vielleicht. Alles ist möglich.“ Am 26.11. ist es soweit. Dann kommt es in Rostock zum Regionalligaduell der beiden Mannschaften.

19. September 2011 | Weiterlesen
Lesenacht zum Jubiläumsfest „20 Jahre Literaturhaus“

Lesenacht zum Jubiläumsfest „20 Jahre Literaturhaus“

Mit Lesungen, Schreibkursen, Gesprächen über Literatur und Leseförderung für Kinder und Jugendliche bereichert das Literaturhaus Rostock nun schon seit zwei Jahrzehnten das kulturelle Leben in unserer Hansestadt und darüber hinaus. Der Verein Literaturhaus wurde im Oktober 1990 im Kuhtor gründet, um ihn als Ort der Literatur zu erhalten. Schon zu DDR-Zeiten war das alte Rostocker Stadttor Sitz des Schriftstellerverbandes. Das Literaturhaus Kuhtor hat sich seither als Treffpunkt all jener Literaturbegeisterten, die Austausch suchten, weiterentwickelt. „Literatur hat einen besonderen Reiz. Sie scheint Menschen zu motivieren, sich einzusetzen. Ganz viel ehrenamtliche Leistung steckt hinter der Arbeit des Literaturhauses“, betont Katinka Friese angesichts manch finanziell schwieriger Situationen der letzten Jahre. Die Programmleiterin kümmert sich gemeinsam mit Geschäftsführer Reiner Mnich seit 2006 hauptberuflich um die Aktivitäten des Vereins, der mittlerweile fast 70 Mitglieder zählt. Mehrere Hundert Veranstaltungen, wie Lesefeste und Lesewettbewerbe zur Förderung der Lesekompetenz von Kindern und Jugendlichen organisiert das Literaturhaus mit Schulen, Bibliotheken und anderen Partnern landesweit. Für Mecklenburg-Vorpommern auch einzigartig, so Katinka Friese, ist die Autorenförderung. „Wir versuchen, die Integration von jungen Talenten im Literaturbetrieb zu ermöglichen.“ Mit intensiver Manuskriptbetreuung, Vorlektoraten und Weiterbildungsmöglichkeiten werden die Nachwuchsschriftsteller unterstützt. Auch Empfehlungen an Verlage spricht das Literaturhaus aus und lässt die Ergebnisse der Bemühungen in Lesungen präsentieren. Eine Arbeit, die sich lohnt. „Ein bisschen stolz macht uns das schon, dass Leute aus Mecklenburg-Vorpommern, wie Judith Zander, Kerstin Preiwuß oder Oliver Kluck, schon mit uns in Kontakt waren, als sie ihre ersten Gehversuche gemacht haben“, blickt die Programmleiterin zurück. Aber auch viele bereits etablierte Schriftsteller konnte das Literaturhaus Rostock in den letzten zwanzig Jahren zu Lesungen begrüßen. Einige dieser Autorenhighlights sind noch bis zum 10. Oktober auf dem Flur des Peter-Weiss-Hauses zu sehen. Reiner Mnich hat hier eine Auswahl seiner Fotografien aus über 60 Autorenporträts ausgestellt. Seit 2010 hat das Rostocker Literaturhaus im Peter-Weiss-Haus (PWH) ein neues Zuhause gefunden. Hier gibt es auch genügend Raum für das Jubiläumsfest, welches gemeinsam mit dem Literaturmagazin „Das Magazin“ am letzten Samstag gefeiert wurde. Der Einladung zur Lesenacht waren über 150 Gäste gefolgt. Auf der Lesebühne nahmen Stefan Schwarz, Kirsten Fuchs, André Meier und Anja Baum Platz. Sie alle ließen, mal mehr und mal weniger zum Lachen, ihre Ich-Erzähler aus dem alltäglichen Leben plaudern. Ihre erhellenden Beobachtungen sorgten für einen unterhaltsamen Abend, dem bestimmt noch weitere im Literaturhaus folgen werden.

19. September 2011 | Weiterlesen
„Frau Müller muss weg“ von Lutz Hübner

„Frau Müller muss weg“ von Lutz Hübner

Elternabende. Davon also handelt das von Lutz Hübner geschriebene Stück „Frau Müller muss weg“. Regie bei dieser Aufführung des Volkstheaters führte Thomas Ott-Albrecht. Tatsächlich trifft der Titel den Nagel schon ganz gut auf den Kopf: „Frau Müller muss weg“. Die titelgebende Frau Müller ist Lehrerin. Dass sie weg muss, das finden die Eltern ihrer Schüler. Um das zu erreichen, setzt man sich also mehr oder weniger geschlossen zusammen und will sie dazu bewegen, „freiwillig“ die Klasse abzugeben. Natürlich läuft das alles nicht so reibungslos ab, wie die fünf beteiligten Elternteile sich das vorher vorgestellt hatten. Da werden Konflikte zwischen Ost und West ausgetragen, wird grundsätzlich das eigene Kind besser gesehen als alle anderen und Noten der Frau Müller sind ja eh viel zu schlecht und unfair. Und warum das ganze Gezeter? Es ist das entscheidende Jahr, in dem sich klärt, ob die Kleinen künftig aufs Gymnasium dürfen. Da sind schlechte Noten natürlich das Letzte, was die Schüler (bzw. eher: ihre Eltern) gebrauchen können. Es tritt dann natürlich das ein, was man am allerwenigsten gebrauchen kann: Streit untereinander. Man ist sich nicht einig, was nun eigentlich genau die Gründe sind, die umstrittene Lehrerin loszuwerden und zofft sich letztlich mehr miteinander als das Problem anzugehen. Und die Müller selbst, die gibt auch noch Widerworte, statt die Klasse einfach abzugeben. „Schönes Thema und auch sehr authentisch gemacht, auch was die Typen der Eltern angeht“, findet Theaterbesucherin Jule. „Es war total lustig und unterhaltsam. Die Schauspieler waren super“, ergänzt der ebenfalls im Publikum sitzende Matthias. Ein Sonderlob verteilen die beiden dann noch für Jenny Maria Meyer, die in der Rolle der Karrierefrau Jessica Höfel für die beiden klar das Highlight der Aufführung war. Dass es über die Höhepunkte der Inszenierung durchaus unterschiedliche Meinungen gab, zeigen die Aussagen der anderen Besucher der Vorstellung im Theater im Stadthafen. Neben der bereits erwähnten Jenny Maria Meyer fand auch die Darstellung des von Ulf Perthel gespielten Wolf Heider großen Zuspruch. „Immer an der Grenze zwischen weinerlich und cholerisch – und durchweg superlustig“, fand ein Besucher. Und gerade die Eltern und/oder Lehrer im Publikum konnten nicht anders als die Authentizität der unterschiedlichen Elterntypen zu bestätigen. „Das kommt schon alles ziemlich gut hin, durchaus nicht unrealistisch“, fand ein älteres Elternpaar. Die Koproduktion mit dem Mecklenburgischen Landestheater Parchim wird am 13. Oktober zum letzten Mal im Theater im Stadthafen aufgeführt. Fotos 1 und 2: Mecklenburgisches Landestheater Parchim

19. September 2011 | Weiterlesen
„Lichträume“ von Sonja Rolfs in der Galerie „Wolkenbank“

„Lichträume“ von Sonja Rolfs in der Galerie „Wolkenbank“

Sonja Rolfs ist Forscherin, visuelle Forscherin, nicht im naturwissenschaftlichen Sinn, sondern im künstlerischen. Seit vielen Jahren beschäftigt sich die Rostocker Künstlerin, die 1947 in Ahlbeck bei Ueckermünde geboren wurde, mit dem Phänomen Licht. Sie fängt es ein und setzt es in eine Umgebung aus Collage, Farbe und Raum. Sechs dieser Lichträume werden derzeit in der Galerie „wolkenbank“ ausgestellt. Eingerahmt von Sperrholzplatten und versehen mit einem Fenster, wecken sie die Neugier des Besuchers. Wirft dieser einen Blick hinein, lässt er Formen und Farben von unterschiedlicher Intensität auf sich wirken. Denn im Inneren der Lichträume sind transparente Folien zu sehen, in die die Malerin Pastellkreide hineingerieben hat. Darunter befinden sich kräftige Farben: Rot und Gelb. Beleuchtet werden diese Bilder durch eine verborgene elektrische Lichtquelle. In den großen Lichtraum Rot, der zentral im Ausstellungsraum aufgestellt ist, kann ein Besucher sogar hineingehen und wird so fast vollständig von Sonja Rolfs Lichtraum umgeben. Mit künstlichen Lichtmitteln ist sie darin dem natürlichen Licht der Sonne auf der Spur. Ihre Position und Farbe erscheinen unterschiedlich, auf ihrem Gang durch das Fenster, der Verbindung zwischen den Räumen, Innen und Außen. „Wie komme ich an mein Innerstes am besten heran?“, ist eine Frage, die Sonja Rolfs bei ihrer Arbeit antreibt. Grundlagen dafür sammelte sie schon während ihres Studiums an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. Seither hat sie ihre Werke in zahlreichen Ausstellungen Mecklenburg-Vorpommerns zur Schau gestellt. Die aktuelle zeigt ihre neusten Installationen, die in diesem Jahr entstanden sind. Der große Lichtkasten ist für Sonja Rolfs der wichtigste. „Ich wollte einen Lichtraum machen und habe dafür mit geschlossenen Augen angefangen, den Raum abzutasten und mir die Gegenstände darin bewusst gemacht“, erläutert sie ihre Vorgehensweise. Mit dem Öffnen des Fensters komme ein Draußen hinzu, andere Geräusche, raschelnde Bäume, vorbeifahrende Autos rundeten ihre Eindrücke ab, die sie in ihrer Malerei und ihren künstlichen Welten auszudrücken versucht. Die Ausstellung kann noch bis zum 22. Oktober mittwochs bis samstags von 14 bis 19 Uhr und nach Vereinbarung in der Galerie „wolkenbank“ in der Wollenweberstraße 24 besucht werden.

18. September 2011 | Weiterlesen
Grünflächenbereisung 2011 in der Steintor-Vorstadt

Grünflächenbereisung 2011 in der Steintor-Vorstadt

Das Grün hat es nicht leicht in unserer Hansestadt. Besonders die Stadtbäume leiden unter dem Straßenverkehr, der immer mehr Parkflächen beansprucht. Aber vor allem die zunehmende Fülle an Leitungen im unterirdischen Baumraum macht den grünen Riesen zu schaffen. Versiegelungen nehmen den Pflanzen die Luft und das Wasser zum Leben. Streusalz, Urin und ungünstige Wechselwirkungen mit benachbarten Gebäuden sind ebenfalls nicht gerade zuträglich und können das Absterben der Straßenbäume verursachen. Bevor totes Holz zur Gefahr für die Verkehrsteilnehmer wird, rückt das Amt für Stadtgrün, Naturschutz und Landschaftspflege mit seinen Sägen an. Aber nicht nur dafür ist das Amt zuständig. Einblick in sein Tätigkeitsfeld gewähren seine Mitarbeiter alljährlich bei der Grünflächenbereisung. Themenschwerpunkte in diesem Jahr waren die Kriegsgräber, die Stadtbäume und die Kinderspielplätze in Rostock, für deren Pflege das Amt zuständig ist. Diese drei Aspekte wurden gestern bei einem Rundgang durch die Steintor-Vorstadt beleuchtet, an dem Vertreter aus Politik und Verwaltung sowie interessierte Anwohner teilnahmen. Eigentlich gibt es in diesem Villenviertel Rostocks, das seit 1991 Denkmalbereich ist, vergleichsweise wenig öffentliche Grünflächen. Private Vorgärten und durchgrünte Hinterhöfe bringen hier das Grün ins Stadtbild. Aber auch viele Alleen säumen die alten Straßen, die ab 1887 angelegt wurden. Seit einem Jahr liegt nun für diesen Stadtteil ein Straßenbaumentwicklungsplankonzept vor. Für jede einzelne Straße wurde der Baumbestand erfasst und bewertet. Es gibt Empfehlungen, wie mit den alten Bäumen und Neupflanzungen umzugehen sei. In der Blücherstraße hat das „Team Stadtbäume“ von Steffi Soldan schon begonnen, es umzusetzen. Sie berichtet, dass die Straße ursprünglich komplett mit Altbäumen – vorwiegend einheimische Winterlinden – versehen war. In den letzten 15 Jahren wurde die Belastung für sie jedoch immer größer. Viele wurden zu „Intensivpatienten“, deren Zustand regelmäßig begutachtet wird. Im letzten Jahr mussten einige davon schließlich weichen. Sie machten Neupflanzungen von Silberlinden Platz. „Es gibt Baumarten, die wir nicht mehr pflanzen können. Wir müssen uns auf die besinnen, die funktionieren“, kommentiert die Teamleiterin ganz pragmatisch. Auch in der anliegenden Dehmelstraße tut sich was. Eingestuft als Straße mit alleeartigem Charakter, ist sie eine der wenigen, für die Neupflanzungen empfohlen wurden. „Wir haben einen Antrag von Anwohnern, die gerne Bäume nachgepflanzt haben möchten. Die Fachprüfung des Leitungsbestandes, Abstimmung mit dem Tiefbauamt, ist jetzt fertig, sodass wir jetzt die Nachpflanzungen vornehmen“, berichtet Steffi Soldan. Erfreulich ist es für die Stadtgrünamtsmitarbeiter auch, dass sich ein Sponsor für einen Baum an der Ecke Georg-Büchner-Straße gefunden hat. Etwa 500 Euro kostet die Pflanzung eines Stadtbaumes, informiert Amtsleiter Dr. Stefan Neubauer, der aufgrund der Leitungsproblematik von eigenmächtigen Baumpflanzaktionen im öffentlichen Raum abrät. Während die Bäume ums Überleben ringen, ist der Graswildwuchs auf dem Vormarsch. Wurde er zu DDR-Zeiten noch mit chemischen Mitteln bekämpft, beobachtet Stefan Neubauer seit etwa fünf Jahren verstärkt sogenanntes Fugengrün. „Das sieht nicht nur nicht schön aus, sondern macht auch richtig Straßen kaputt.“ Mittlerweile sei der Zustand besorgniserregend und in der ganzen Stadt ein Riesenproblem, so der Amtsleiter. Seit einiger Zeit gebe es einen eigenen Trupp bei der Stadtentsorgung, der versucht, das hohe Gras zwischen den Gehwegplatten zu bändigen. Doch es sei nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Hiervon zu wenig Grün, davon zu viel – Tatsache ist wohl, dass unsere Stadt immer grüner wird. Zumindest steigt die Fläche, für die das Amt für Stadtgrün, Naturschutz und Landschaftspflege zuständig ist, durchschnittlich um 30 ha pro Jahr. Im letzten sind es sogar 39 ha gewesen. Die Schattenseite des an sich erfreulichen Zuwachses ist, dass die Mittel, die für die Pflege nötig wären, nicht wachsen. So beklagt der Amtsleiter: „Es ist paradox. Das Grünamt tritt bei Bauaktivitäten auf die Bremse und sagt: Macht nicht so viel öffentliches Grün. Wir können das hinterher nicht pflegen.“ Von 800 ha Grünflächen konnten im letzten Jahr gut 100 ha vor allem in den Randbereichen Rostocks sowohl mit eigenen als auch mit fremden Kräften nicht gepflegt werden. Stefan Neubauer ist besorgt: „nicht nur, weil wir für eine ästhetische Stadtumwelt zu sorgen haben, sondern auch für Verkehrssicherheit.“

17. September 2011 | Weiterlesen
FC Hansa Rostock unterliegt Eintracht Frankfurt mit 1:4

FC Hansa Rostock unterliegt Eintracht Frankfurt mit 1:4

Nicht nur einen Punkt wollte Hansa-Trainer Peter Vollmann aus Frankfurt mitnehmen, sondern alle drei, verkündete er selbstbewusst vor dem Spiel gegen die Eintracht. Doch die Frankfurter zeigten den Rostockern heute eindrucksvoll ihre Grenzen auf. 38.500 Zuschauer verfolgen in der Commerzbank-Arena die Partie zwischen Eintracht Frankfurt und FC Hansa Rostock, bei der die Hausherren endlich ihren ersten Heimsieg der Saison feiern wollen. Es dauert nur etwas mehr als 60 Sekunden, bis das Leder das erste Mal im Netz der Rostocker landet. Nach einem Eckball der Frankfurter kann Hansa den Ball nicht richtig klären, es wird unübersichtlich im Rostocker Strafraum. Neuzugang Mohamadou Idrissou kommt aus etwa sieben Metern zum Schuss, trifft den rechten Innenpfosten, von dem der Ball ins Netz der Gäste abprallt – die frühe Führung für die Hessen ist perfekt. Insbesondere die Rostocker Innenverteidigung hat mit den schnellen und zweikampfstarken Frankfurtern ihre Mühe. So etwa in der 14. Minute, als Idrissou sowohl Matthias Holst als auch Kevin Pannewitz ganz schlecht aussehen lässt – sein Schuss von der linken Strafraumgrenze geht jedoch weit über die Latte hinweg. Hansa spielt durchaus selbstbewusst nach vorn, es mangelt jedoch an der nötigen Präzision. Und so ergibt sich die größte Chance der Gäste in der ersten Hälfte auch eher zufällig: Nach einem Rückspiel von Mohammed Lartey trifft Björn Ziegenbein den Ball nicht richtig. Sein Torschuss verkommt zu einer unbeabsichtigten Flanke, die Tino Semmer am Kopf trifft und anschließend am linken Pfosten vorbeigeht. Ebenso stark, wie das Spiel begann, verflacht es im weiteren Verlauf der ersten Hälfte zunehmend. Beide Teams können vor dem gegnerischen Tor kaum noch Akzente setzen und so verabschieden sie sich mit dem Stand von 1:0 in die Halbzeitpause. Während die Mannschaften in der Kabine sind, sorgen wieder einmal einige der mitgereisten Hansa-Anhänger für unschöne Szenen am Spielfeldrand. In der Halbzeitpause zünden die ‚Fans‘ im Gästeblock bengalische Feuer und schießen Feuerwerkskörper ab. Die zweite Halbzeit kann erst mit etwa fünf Minuten Verzögerung beginnen. Konnte Frankfurt im ersten Durchgang spielerisch noch nicht wirklich überzeugen, so ändert sich dies nach dem Seitenwechsel. Nach einem Rückpass von Constant Djakpa schiebt Alexander Meier den Ball in der 52. Minute über die Torlinie der Rostocker. Die zweite echte Torchance bringt auch das zweite Tor – an der Chancenverwertung der Gastgeber gibt es an diesem Abend nichts auszusetzen. In der 56. Minute ist es Tino Semmer, der die Chance zum Anschlusstreffer hat. Nach einem Freistoß von Lartey setzt sich Dominic Peitz im Kopfballduell durch, Semmer nimmt die Vorlage direkt, verfehlt das Tor aus fünf Metern jedoch deutlich. Nur einen Augenblick später sind es die Gastgeber, die ihre Chance nutzen und mit dem 3:0 für die Vorentscheidung des Spiels sorgen. Nach einem Fehler von Holst kann Idrissou aus der Drehung heraus sein zweites Tor erzielen – Pannewitz und Torhüter Kevin Müller sind dabei chancenlos. Für den Ehrentreffer sorgt Jänicke in der 71. Minute. Tom Weilandt startet in einem schönen Solo von der Mittellinie aus, wird nicht attackiert und kommt aus etwa 20 Metern zum Schuss. Eintracht-Keeper Oka Nikolov kann zwar parieren, bekommt den Ball jedoch nicht zu fassen. Jänicke ist zur Stelle und schiebt das Leder von der Torraumgrenze zum 1:3 ein. In der 75. Minute gibt es einen umstrittenen Handspiel-Elfmeter für die Hessen, den Benjamin Köhler jedoch vergibt. Ein Eigentor von Holst markiert in der Nachspielzeit das traurige Ende der Partie – 4:1 lautet der Schlussstand. Während die Eintracht weiter vom sofortigen Wiederaufstieg ins Oberhaus träumen darf, rutscht Hansa Rostock nach dem achten sieglosen Spiel der Saison noch tiefer in den Tabellenkeller ab. Am kommenden Sonntag ist der Karlsruher SC in der DKB-Arena zu Gast. Dann hat Hansa die nächste Chance auf den ersten Sieg in der Zweiten Liga. Tore: 1:0 Mohamadou Idrissou (2. Minute) 2:0 Alexander Meier (52. Minute) 3:0 Mohamadou Idrissou (56. Minute) 3:1 Tobias Jänicke (71. Minute) 4:1 Matthias Holst (90. + 2. Minute, ET) Aufstellung, FC Hansa Rostock: Kevin Müller (Torwart) Peter Schyrba, Matthias Holst, Kevin Pannewitz, Sebastian Pelzer (Kapitän) Dominic Peitz, Timo Perthel (Lucas Albrecht, ab 81. Minute) Björn Ziegenbein (Tom Weilandt, ab 64. Minute), Tobias Jänicke Mohammed Lartey Tino Semmer (Marcel Schied, ab 64. Minute) Fotos: Eibner-Pressefoto

16. September 2011 | Weiterlesen
Klima-Aktionstag am Hauptbahnhof

Klima-Aktionstag am Hauptbahnhof

Unter dem Motto „Mobil fürs Klima in Rostock!“ stand am Freitag ein Aktionstag der Hansestadt Rostock und des Amts für Umweltschutz. Auch die Deutsche Bahn, die RSAG sowie der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club waren an der Ausrichtung beteiligt. Für solch eine Veranstaltung gab es mehr als nur einen Anlass. Zunächst einmal ist da die alljährlich stattfindende Europäische Mobilitätswoche zu nennen, eine Initiative des Klimabündnisses europäischer Städte. Dabei soll es zwar vor allem, aber nicht nur darum gehen, darauf aufmerksam zu machen, etwa öfter das Fahrrad zu benutzen. Auch die Förderung des öffentlichen Nah- und Fernverkehrs ist Thema. Dieses Jahr wurde der Rostocker Hauptbahnhof 125 Jahre alt. Was liegt da also näher, als diese Ereignisse zu kombinieren, und den Klimatag gleich vor dem Bahnhof zu veranstalten. Und was kann der Hauptbahnhof noch gebrauchen? Die Radler und die Stadtverwaltung waren sich schnell einig: Eine Fahrradstation sollte hier entstehen. In dieser könnten Fahrräder nicht nur abgestellt werden, sie wären auch bewacht und vor Witterung geschützt. In Kooperation mit DB, RSAG und ADFC beauftragte man ein Rostocker Architekturbüro mit einer Machbarkeitsstudie. Die Studie geht von Stellplätzen für zunächst 400 Fahrräder aus. Auch eine Werkstatt und Ladestationen für Pedelecs sollen dazugehören. Die Studie wird in den nächsten Monaten als Grundlage für weitere Gespräche dienen, in denen ergründet werden soll, wer ab wann diese Station bauen und betreiben könnte und welche Fördermöglichkeiten es zu deren Finanzierung gibt. Schon jetzt werden am Hauptbahnhof täglich über 300 Fahrräder abgestellt. Ebenfalls ein großes Thema war das Stadtradeln 2011. „Die Grundidee des Stadtradelns ist eigentlich, dass bundesweit möglichst viele Städte für drei Wochen aufs Fahrrad steigen und das Auto einfach stehen lassen“, so Ilona Hartmann vom Amt für Umweltschutz. Die Radfahrer traten in Teams an und registrierten ihre gefahrenen Kilometer online. In Rostock beteiligten sich 27 Teams mit über 370 Teilnehmern. Sie sind innerhalb von drei Wochen zusammengerechnet über 47000 Kilometer gefahren. Auszeichnungen gab es am Klima-Aktionstag unter anderem für das aktivste oder das originellste Team. Über einen Preis als bester Radler durfte sich Lukas Vogel vom ebenfalls prämierten Team „Bunte Speiche“ freuen. Er legte in den drei Wochen satte 1044 Kilometer zurück. Die Veranstaltung bot interessierten Radfahrern auch die Möglichkeit der kostenlosen Fahrradcodierung zum besseren Diebstahlschutz.. Uwe Gruner, ehrenamtlich bei der Deutschen Verkehrswacht tätig, führte diese Codierung durch und erklärte die Vorteile: „Durch die Codierung kann die Polizei im Fall eines Diebstahls den wirklichen Eigentümer des Fahrrads ermitteln“. Zunächst wird ein Code in den Rahmen graviert und dann zusammen mit Namen und Anschrift des Eigentümers an die Polizei übermittelt. Bei begründetem Verdacht, dass ein Fahrrad gestohlen ist, kann die Polizei dann aktiv werden und den wirklichen Eigentümer des Rades ermitteln.

16. September 2011 | Weiterlesen
Reisen und Erobern. Die Attraktionen der Fremde im 19. Jhd.

Reisen und Erobern. Die Attraktionen der Fremde im 19. Jhd.

Seit jeher haben sich Menschen über längere Strecken von einem Ort zum anderen fortbewegt. Jedoch war es eher ein Muss als ein Vergnügen. Unbefestigte Wege, über die die Wagen rumpelten und auch gern mal umkippten, und andere Gefahren machten das Reisen für Händler und Fahrensleute beschwerlich. Im 19.Jahrhundert, dem Zeitalter der Industrialisierung, änderte sich das. Eisenbahn und Dampfschiffe machten das Reisen komfortabler und schneller. Eine Zuggeschwindigkeit von 30 km/h galt damals schon als rasant. „Da machte man sich größte Sorgen um Leib und Leben. Es gab Stimmen, die sagten, die inneren Organe würden dem wohl nicht standhalten. Durch das rasante Vorbeiziehen der Bilder könnte man möglicherweise den Verstand verlieren“, berichtet Annelen Karge vom Kulturhistorischen Museum über die Ängste angesichts der schwindelerregenden Entwicklungen im 19. Jahrhundert. Seit zwei Jahren hat die Kuratorin die Ausstellung „Reisen und Erobern. Die Attraktionen der Fremde im 19. Jahrhundert“ vorbereitet. Bis Mitte Februar kann diese nun in drei Räumen des Klosters zum Heiligen Kreuz besichtigt werden. Die meisten Exponate stammen aus den Beständen des Museums. Aber auch aus privaten Sammlungen und anderen Museen und Archiven wurden Ausstellungsstücke zusammengetragen. Besonders stolz ist man auf die originalen Zeremoniengegenstände und andere Holzobjekte aus der Südsee und Afrika. Sie stammen aus der Sammlung des ehemaligen „Ethnografischen Museums zu Rostock“, dessen Bestand im Zweiten Weltkrieg größtenteils verloren ging, und werden nun zum ersten Mal wieder gezeigt. Die Stücke drücken die Begeisterung für die Buntheit und Andersartigkeit fremder Völker aus, so Annelen Karge. Wer nicht selbst reisen konnte, war trotzdem der Faszination erlegen – mit dem Aufkommen der Fotografie konnte auch ihnen geholfen werden. Bilder ferner Länder wurden in Rostock in einem sogenannten Kaiserpanorama öffentlich präsentiert. Es ermöglichte bis zu 25 Personen, stereoskopische Bilder zu betrachten. Mit 5000 Dias besitzt das Rostocker Kulturhistorische Museum die zweitgrößte Sammlung in Deutschland, doch leider kein Präsentationsgerät. Für die Ausstellung „Reisen und Erobern“ hat man sich nun eins aus Celle ausgeliehen, das zwölf Personen Platz bietet. „Sie müssen sich eine Dame vorstellen, die im Korsett bis zum Hals geschnürt und über Hagenow-Land nie hinausgekommen ist, dann an diesem Kaiserpanorama in die Okulare hineinsieht und sich plötzlich mitten in einem afrikanischen Dorf voller nackter, schwarzer Menschen befindet und absorbiert wird von den dreidimensionalen Szenen“, beschreibt die Kuratorin den Kulturschock. Heute würden wir den wahrscheinlich gar nicht mehr nachempfinden können. Drei Dia-Serien hat das Rostocker Museum für das Kaiserpanorama zusammengestellt. Bis zum 2. November sind Bilder von 1910 aus Konstantinopel, Marokko, Kairo und Alexandria zu sehen. Bis zum 4. Januar werden Ansichten aus Südamerika aus dem Jahre 1905 gezeigt. Die letzte Serie nimmt den Betrachter schließlich mit auf die Reise nach China und auf die Insel Java ins Jahr 1910. Farbige Gesichter und ungewöhnliche Kleider zu sehen wurde bald immer selbstverständlicher. Das Thema Exotik hielt auch in den Kinderzimmern Einzug und fand sich in der Werbung für Kaffe, Zigaretten und Kakao wieder. Die Euphorie für fremde Länder und die wachsende Selbstverständlichkeit zu Reisen weckten in Europa Begehrlichkeiten. Ab 1884 ist Deutschland Kolonialmacht. Wie andere Kolonialmächte auch herrscht es brutal über die eroberten Gebiete. Auch dieses düstere Kapitel beleuchtet die aktuelle Ausstellung und spart nicht mit Zahlen und Fakten über die Tausenden getöteten Ureinwohner. Befremdlich aus heutiger Sicht sind auch die Völkerschauen, von denen Werbeplakate im Museum zeugen. Von 1870 bis 1940 brachte man Menschen aus Afrika und anderen Kontinenten nach Europa, um sie hier zwischen Zebras und Elefanten vorzuführen. Viele starben, weil sie das Klima nicht vertrugen und schlecht behandelt wurden. Die Ausstellung „Reisen und Erobern“ zeigt die Ambivalenz dieses wachsenden Interesses am Fremden im 19. Jahrhundert. Begleitet wird die Schau von einer Vortragsreihe, die einzelne Aspekte noch einmal vertiefend beleuchtet.

16. September 2011 | Weiterlesen
FC Hansa Rostock bei Eintracht Frankfurt zu Gast

FC Hansa Rostock bei Eintracht Frankfurt zu Gast

„Wir spielen um die Punkte und wir werden versuchen, alle zu holen.“ Mit einem Unentschieden möchte sich Hansa-Trainer Peter Vollmann heute Abend in der Mainmetropole nicht zufriedengeben. Dabei könnten die Voraussetzungen der beiden Mannschaften unterschiedlicher kaum sein. Erstligaabsteiger Eintracht Frankfurt hat den sofortigen Wiederaufstieg im Blick, in dieser Saison noch kein Spiel verloren und immerhin 13 Punkte auf dem Konto stehen. Hansa Rostock ist auch nach dem siebten Spieltag sieglos, konnte bisher nur drei Tore erzielen und steht mit mageren fünf Punkten auf dem 15. Tabellenplatz. Auch was die Etats angeht, liegen Welten zwischen Hansa Rostock und Eintracht Frankfurt. Kurz vor Transferschluss konnten die Hessen ihren Kader mit Rob Friend und Mohamadou Idrissou noch um zwei hochkarätige Angriffsspieler erweitern. „Es wird sowieso ein schwerer Ritt nach Frankfurt“, stellt Vollmann klar, wer der klare Favorit ist. „Trotzdem ist es so, dass auch wir unsere Chancen haben“, gibt sich der Hansa-Coach optimistisch, dass die Partie durchaus anders enden kann, als alle erwarten. Mit im Bus nach Frankfurt sind die „130 Prozent, die wir in so einem Spiel brauchen, um ein außergewöhnliches Ergebnis zustande zu bekommen.“ 130 Prozent Aggressivität, Zweikampfstärke, Zusammenspiel und Geschlossenheit. Problemkind bleibt mit drei erzielten Toren in sieben Begegnungen die Offensive. „Wir haben nicht erwartet, dass unsere drei offensiven Mittelfeldspieler, die letzte Saison 20 Tore oder mehr gemacht haben, im Moment überhaupt nicht zünden. Dass jetzt ein Marek Mintal verletzt ist, haben wir natürlich auch nicht erwartet“, beschreibt Vollmann die aktuellen Probleme der Mannschaft. „Wir haben Vertrauen in uns selber, dass wir die Kurve bekommen“, gibt sich der Hansa-Coach dennoch gelassen, dass seine Spieler das Toreschießen nicht völlig verlernt haben. Vor dem gegnerischen Kasten helfen soll Neuzugang Dominic Peitz, auch wenn er nicht Torjäger zu Hansa gekommen ist. „Mein Job ist ja erstmal, Tore zu verhindern und mannschaftlich dagegen zu halten“, stellt Peitz klar, der in 79 Zweitligaspielen acht Treffer erzielen konnte. „In Standardsituationen oder sonstigen Überraschungsmomenten“ sieht der 26-Jährige für sich selbst Chancen, Tore zu erzielen. „Prinzipiell haben wir da aber Spieler, die das sehr, sehr gut beherrschen und wenn ich die in Szene setze, dann haben wir das mannschaftliche Ziel erreicht.“ Um 18 Uhr wird die Partie heute Abend angepfiffen, zwischen 35.000 und 38.000 Fans werden dazu in der Commerzbank-Arena erwartet. Von Nervosität ist bei Peitz nichts zu spüren. „Jeder Fußballer wünscht sich, vor so einer tollen großen Kulisse Fußball zu spielen“, freut sich der Sechser auf seinen ersten Auswärtseinsatz für Hansa Rostock. Bericht vom Spiel Hansa Rostock gegen Eintracht Frankfurt

16. September 2011 | Weiterlesen
Rollstuhlbasketball in der Scandlines Arena

Rollstuhlbasketball in der Scandlines Arena

Tino Ammon ist Basketballer. Doch er ist kein gewöhnlicher Sportler. Er sitzt wegen eines Halswirbelbruchs seit seinem 21. Lebensjahr im Rollstuhl. Doch statt sich aufzugeben, versuchte der 26-Jährige, das Beste aus seiner Situation zu machen. Er fing schon im Zuge seiner Rehabilitationsmaßnahmen mit dem Rollstuhlsport an. Zunächst war es Rollstruhlrugby, das er auch heute noch betreibt. Seit nun schon fast vier Jahren spielt er zusätzlich auch noch Rollstuhlbasketball in der Regionalliga-Mannschaft des PSV Rostock. Wie hat man sich nun also Rollstuhlbasketball vorzustellen? Die Antwort ist einfacher als man sich das im ersten Moment vorstellt. Er ist nämlich tatsächlich weitestgehend genauso wie gewöhnlicher „Fußgängerbasketball“. Die Körbe hängen auf der gleichen Höhe. Spieldauer, Spielzeit und Spielfeld sind identisch, die Anzahl der Spieler auf dem Feld ebenfalls. Die Regeln sind im Grunde komplett gleich. Das Einzige, was aus offensichtlichen Gründen anders geregelt ist, ist der Schrittfehler. Als „Schritt“ zählt es hier, die Hände an die Räder zu nehmen, um sich vorzuschieben. Erlaubt sind dabei dann auch zwei „Schritte“, wie im normalen Basketball. Anders als im normalen Basketball ist es allerdings erlaubt, zunächst zu dribbeln, den Ball dann aufzunehmen und dann anschließend wieder mit dem Dribbeln anzufangen. Ein Klassifizierungssystem sorgt dafür, dass zu jeder Zeit Sportler eines gewissen Handicaps auf dem Feld sein müssen. Je nach Grad der Beeinträchtigung erhält ein Spieler Punkte. Jemand wie Tino Ammon, der von der Brust abwärts gelähmt ist, fällt hierbei in die niedrigste Kategorie mit 1 Punkt. Nur minimal eingeschränkte oder gar gänzlich gesunde Spieler werden mit 4,5 Punkten gezählt. Insgesamt dürfen die fünf aktuell auf dem Feld befindlichen Spieler dann zu keiner Zeit 14 Punkte überschreiten. So ist gewährleistet, dass nicht zu viele zu gesunde Basketballer das Spiel untereinander ausmachen. Angesprochen auf den geringen Bekanntheitsgrad seines Sports und dessen generell eher geringe Akzeptanz sagt Tino Ammon: „Jeder kann sich das auch gerne mal beim Training angucken kommen, oder sich selbst mal in den Stuhl setzen. Einfach um mal einen Eindruck zu gewinnen“. Es ist im ersten Moment kaum zu glauben, wie agil und dynamisch die Sportler in ihren speziell angefertigten Sportrollstühlen unterwegs sind. Und was schon auf Basketball nicht zutrifft, trifft dann auch auf Rollstuhlbasketball kein Stück mehr zu. Es geht um die Mär vom „körperlosen Spiel“, das ja angeblich so kontaktarm sein soll. Weder hier noch dort trifft sie zu. Die Rollstuhlbasketballer sind nicht nur flink unterwegs, sie gehen dabei auch noch richtig zur Sache. Da wird sich gegenseitig geblockt und in den Rollstuhl gefahren, dass es nur so kracht. Selbst zu Überschlägen eines Sportlers mitsamt seinem Untersatz kommt es dabei schon mal. Es ist wirklich jedem Basketballinteressierten ans Herz zu legen, dieser Variante des Sports ruhig mal eine Chance zu geben und sich am Besten gleich am Sonnabend den Meyra Cup in der Scandlines Arena anzusehen. Wer immer noch nicht überzeugt ist, dem sei gesagt, dass der Eintritt frei ist! Neben dem PSV Rostock treten im Meyra Cup noch fünf weitere Regionalliga-Mannschaften an: die Achim Lions, Stralsund Pirates, Greifswalder Wikinger, RSC Berlin und Nusse RAMS. Der Meyra Cup ist ein Vorrundenturnier, von denen es in verschiedenen Städten Deutschlands insgesamt sechs gibt. Die Gewinner der Vorrunden treten anschließend am 1. Oktober in Hannover zum Finale an. Spielbeginn ist am Sonnabend in der Scandlines Arena um 9:30 Uhr, das Finale wird gegen 15:30 Uhr stattfinden.

15. September 2011 | Weiterlesen
Ausstellung „Stadtansichten“ auf der Stephan Jantzen

Ausstellung „Stadtansichten“ auf der Stephan Jantzen

Es mutet im ersten Moment sehr seltsam an. Eine Ausstellung auf einem Eisbrecher? Auf einem Schiff? Diese eigenwillige Idee wurde tatsächlich umgesetzt. An Bord der „Stephan Jantzen“ zeigt nun eine Ausstellung Gemälde der Künstlerin Heidi Hopfmann. Die „Stephan Jantzen“ ist ein stillgelegter Eisbrecher, der unweit des Theaters im Stadthafen zu finden ist. Betrieben und erhalten wird er ehrenamtlich von einer gleichnamigen Interessengemeinschaft, der IG Eisbrecher „Stephan Jantzen“. Normalerweise finden auf dem Schiff Besucherführungen oder auch der eine oder andere Vortrag statt. Aber eine Ausstellung, das ist neu. Es war dem Kapitän der IG, Michael Egelkraut, ein Bedürfnis, das Angebot des kulturellen Beitrags zu vergrößern. Die nun ausgestellten Gemälde sollen eine Kombination von „maritimem Milieu und architektonischer Realität“ schaffen, so Egelkraut. Wie der Name schon andeutet, zeigt die Ausstellung „Stadtansichten“. Ihre Thematik gehe allerdings über bloße Stadtansichten hinaus, erzählte die Künstlerin selbst. Viel mehr habe sie bei ihrer immerwährenden Suche nach Motiven „Steine der Vergangenheit“ gefunden, die nun ihr großes Rahmenthema seien. Die derzeitige Ausstellung zeigt vor allem Motive aus der Hansestadt Rostock, wie die Nikolai- oder Petrikirche. Manche Motive habe sie auch in den umliegenden Städten und Orten gefunden. Doch alle Gemälde zeigen die „Norddeutsche Backsteingotik“. Was bei der Betrachtung der Ölbilder auffällt, sind die bewusst eingesetzten „schiefen“ Linien. Heidi Hopfmann beschreibt den Grund dieser Eigenheit damit, dass sie nicht nur die Häuser gesehen habe, sondern auch die Menschen darin. Diese Menschen seien fröhlich gewesen und daher würden die „wackelnden“ Steine und Mauern ihr selbst und dem Betrachter „zuwinken“ und ihn grüßen. Die aktuelle Ausstellung ist noch bis zum 25. Oktober auf der „Stephan Jantzen“ zu finden. Es soll die erste von vielen weiteren derartigen Veranstaltungen sein.

14. September 2011 | Weiterlesen
„Zu dir oder zu mir?“ von Royce Ryton

„Zu dir oder zu mir?“ von Royce Ryton

Die neue Spielzeit des Volkstheaters Rostock hat begonnen. Passend zu ihrem Motto „Liebe Macht Alles“ beginnt sie mit der entscheidenden Frage, die sich ein frisch gefundenes Paar, das die Nacht miteinander verbringen will, stellt: „Zu dir oder zu mir?“ Zu ihm geht es letztendlich, in dem Zweipersonenstück des englischen Dramatikers Royce Ryton (1924-2009), das in der Kleinen Komödie gezeigt wird. Nach einer Party landen die beiden in seiner ordentlich eingerichteten Junggesellenwohnung mit Blick über Londons City und ausgestattet mit schwarzer Ledercouch und nach Farben geordneten Büchern. Hierhin hat Er, der gestandene Geschäftsmann, schon oft seinen Damenbesuch gelockt. Stolz auf seine gute Kinderstube, die ihm Höflichkeit und Zuvorkommenheit gebietet, geht er dabei offen und ehrlich vor. Er will einfach nur Sex („Es ist der größte Spaß, den man auf der Welt haben kann“), anonym und ohne Absicht sich wiederzusehen. Jetzt nur noch ausziehen und dann, ohne großes Vorspiel, zusammen ins Bett gehen, so zumindest lautet sein Plan auch für diesen One-Night-Stand. Doch es kommt natürlich alles anders. Die junge, hübsche Dame in ihrem engen Kleid, schwarz-weiß, wie eine Nonne und knallroten High Heels, nimmt ihm bald das Heft aus den Händen und stiftet zur nachtschlafenden Stunde allerlei Unruhe. Anfangs befürchtet er: „Du willst eine Partnerschaft, du willst deine Fühler ausstrecken, dein Netz um mich herumspannen“. Doch weiß er wirklich, worauf sie aus ist? Die Regisseurin Petra Gorr hat „Zu dir oder zu mir?“ selbst schon über 300 Mal in Rostock gespielt. Nun inszeniert sie das Stück mit Björn-Ole Blunck und Laura Bleimund als Er und Sie. „Mit viel Fröhlichkeit und nicht mit so vielen Klischees“, gefiel es Brigitte Zimmermann, die mit ihrer Freundin die Aufführung gesehen hatte. Besonders beeindruckt waren beide von der Darbietung der jungen Schauspielerin. Die nächste Vorstellung gibt es am 16. September. Bis zum 4. November steht das Stück noch elf Mal auf dem Spielplan des Volkstheaters Rostock. Fotos: Dorit Gätjen, VTR

14. September 2011 | Weiterlesen
Kindermenschenkette für Kinderrechte

Kindermenschenkette für Kinderrechte

Im Rahmen der Rostocker Aktionswoche „Unsere Stadt in Kinderhände“ im Vorlauf des Weltkindertags rief UNICEF alle Kinder der Stadt dazu auf, sich an einer Veranstaltung zu beteiligen. Auf dem Neuen Markt, direkt vor dem Rathaus sollte eine Kinderkette gebildet werden. Hieran beteiligten sich zahlreiche Kinder aus Rostock und Umgebung. Als die Kette aufgereiht vor dem Rathaus stand, riefen die Kinder wieder und wieder im Chor: „Kinder haben Rechte“. Dabei ging es sowohl um Kinderrechte weltweit als auch speziell in Rostock. „Ausgaben für Bildung, Freizeit- und Sportmöglichkeiten dürfen nicht gekürzt werden“, erklärte Kristine Karstens von UNICEF Rostock den direkten Appell in Richtung Rathaus. Auch in etwas größeren Rahmen, deutschlandweit, machte man sich Gedanken. So sei es auch ein Anliegen, die Regierung dazu zu bewegen, Rechte für Kinder explizit im Grundgesetz zu verankern. Derzeit wären diese nicht ausdrücklich formuliert, sondern nur als Teil der allgemeinen Menschenrechte. Alles Weiterreichende sei lediglich eine stillschweigende Übereinkunft, aber keine verbindliche Rechtsgrundlage nach dem Grundgesetz. Auffälliger und extremer seien Kinderrechtsverletzungen natürlich in vielen Entwicklungsländern. Die Verweise darauf ergaben sich in der Kundgebung dann aber vor allem durch die Verwendung afrikanischer Trommelklänge, die zur Musikuntermalung verwendet wurden. Nichtsdestotrotz ging es den Organisatoren auch um deren Rechte. So müssten für eine gerechtere Welt in jedweder Hinsicht zwangsläufig zunächst auch besonders die Kinderrechte in Dritte-Welt-Ländern gestärkt werden. Neben der Menschenkette selbst beteiligten sich die Kinder auch an der Gestaltung von zahlreichen Tapeten und Plakaten. Diese wurden anschließend an die Stadt Rostock übergeben. Zu den beteiligten Kindern gehörte auch der 7-jährige Alexander, der seine Vorstellung von Kinderrechten knapp auf den Punkt brachte. „Es soll allen Kindern gut gehen“, sagte er. Diesem Wunsch stimmten wohl nicht nur alle teilnehmenden Kinder zu, sondern auch die Organisatoren. Ihr Ziel war es, zu artikulieren, was Kinder selten alleine ausdrücken können, aber wollen. Mit dieser Kindermenschenkette und der Aktion darum verschaffte man ihnen und ihrer gemeinsamen Stimme nun zusätzlich Gehör. Abschluss und Höhepunkt der Festwoche wird am Sonnabend ein großes Fest auf dem Universitätsplatz.

14. September 2011 | Weiterlesen
Bürgerforum zur Neugestaltung der Warnemünder Mittelmole

Bürgerforum zur Neugestaltung der Warnemünder Mittelmole

Die Warnemünder Mittelmole ist ein Filetstück, so hörte man es immer wieder gestern Abend im Technologiezentrum Warnemünde. Für jährlich 250.000 Kreuzfahrer, etwa zwei Millionen Touristen an Bord der Fähren und zahlreichen anderen Reisenden markiert es das seeseitige Tor zur Hansestadt Rostock. Nachdem die stadteigene Wohnungsgesellschaft WIRO hier eine 67.000 qm große Fläche von der Scandlines-Reederei erworben hat, soll das Areal zwischen Altem Strom und Seekanal nun neu gestaltet werden. Davon will die Stadt etwa 1000 qm selbst bewirtschaften. Das zumindest hält Oberbürgermeister Roland Methling zum gegenwärtigen Zeitpunkt für machbar. Gemeinsam mit der WIRO bereitet die Hansestadt die Auslobung eines städtebaulichen Wettbewerbs für die Warnemünder Mittelmole vor. „Es ist zunächst ein Ideenwettbewerb, dessen Ergebnisse dann in einen Bebauungsplan münden“, erklärt Ralph Müller, Leiter des Amtes für Stadtentwicklung. Die Erwartungen daran sind hoch. Etwa hundert interessierte Rostocker kamen gestern zum ersten Bürgerforum, auf dem die städtebaulichen, verkehrs- und freiraumplanerischen Zielsetzungen vorgestellt wurden. Um die Bürger frühzeitig in die Planungen einzubinden, sollten sie hier Gelegenheit haben, ihre Bedenken und Wünsche zu äußern. Doch leider – so bemängelten einige Teilnehmer – machten viel zu wenig junge Leute von dieser Beteiligungsmöglichkeit Gebrauch, werde doch vor allem für zukünftige Generationen gebaut. Dennoch war das Spektrum der Wünsche ausgesprochen vielseitig und reichte von der Errichtung eines neuen markanten, wiedererkennbaren Ensembles bis zur Erweiterung des historischen Bereichs. Hans-Joachim Richert vom Gemeinnützigen Verein Warnemünde sprach sich für den Erhalt des ortstypischen Bildes aus und sorgt sich, dass im nördlichen Bereich ein dominierender Komplex entsteht. „Die höchste Grenze des Gebäudes müsste unter unserem Heiligtum Leuchtturm festgelegt werden“, so seine Forderung. „Warum schaffen wir nicht ein neues Wahrzeichen?“, fragt hingegen Claudia Wilcken und wünscht sich, dass Neues entwickelt wird, auch was die Höhe betrifft. Nicht nur die Höhe der Gebäude, auch ihr Zweck war umstritten. WIRO-Geschäftsführer Ralf Zimlich bekräftigt: „Dass unser Interesse an Mietwohnungen hängt, sagt unser Name schon. Wir wollen jedoch keine Ferien- und Eigentumswohnungen. Bei allem anderem unterwerfen wir uns dem Wettbewerb, soweit es wirtschaftlich möglich ist.“ Ida Schillen sieht die Wohnnutzung auf der Mittelmole jedoch aufgrund der zu erwartenden hohen Mietpreise und den durch Immissionen belasteten Standort kritisch. Sie fragt: „ob man diese herausragende Lage nicht nutzen sollte, um eine Infrastruktur zu schaffen, die andere Attraktionen für die Nebensaison für eine breite Masse von Menschen anbieten kann“. „Die Mittelmole ist der Empfang für Rostock. Das kann man nicht mit Wohnungen zubauen“, stimmt Brigitte Harder dagegen. „Das ist ein ganz trauriger Platz, um da zu wohnen. Da muss ein Knaller hin, etwas ganz Tolles“, wünscht sich die Warnemünderin. Wie der Knaller aussehen soll, auch dafür wurden zahlreiche Ideen in den Raum geworfen. Kopenhagen und Helsinki dienten hier einigen als Vorbild. Für Kultur, Sport und Events soll die Mittelmole ausreichend Platz bieten, so die Vorstellungen vieler Anwesenden auf dem Bürgerforum. Auch das nördliche Hafenbecken soll erhalten bleiben und sinnvoll genutzt werden, beispielsweise für ein Schifffahrtsmuseum und als Standort des Traditionsschiffes, so einige Vorschläge. Die Interessen von Segelsport und Kreuzschifffahrt als bedeutende touristische Größen Warnemündes müssten berücksichtigt werden. Wichtig war den Forumsteilnehmern auch das Thema Verkehrsbelastung und ruhender Verkehr auf der Mittelmole. Von „keinen zulassen“ bis hin zum Konzentrieren im südlichen Teil und an die Randbereiche reichten hier die Meinungen. Alle Anregungen und Vorschläge wurden aufgenommen und dokumentiert. Die Ergebnisse des Bürgerforums werden als Anhang der Auslobung zum Wettbewerb den Teilnehmern zur Verfügung gestellt, erläutert Uwe Drost, dessen Hamburger Büro für die Durchführung des Wettbewerbs zuständig ist. Nach dem Verfahren wird es eine Ausstellung für die Öffentlichkeit geben, voraussichtlich bereits im nächsten Sommer.

13. September 2011 | Weiterlesen
Tag des offenen Denkmals: Ständehaus und Koßfelderstr.11

Tag des offenen Denkmals: Ständehaus und Koßfelderstr.11

Stau in der Koßfelderstraße! Vor der Hausnummer 11 reihen sich die Menschen. In der prallen Sonne stehend warten sie geduldig auf Einlass. Denn hinter der schlichten klassizistischen, blassblauen Fassade, so viel ahnen sie schon, verbirgt sich eine wahre Pracht der Innenausstattung. Den gestrigen Tag des offenen Denkmals nutzten sie, um Einblick in das ansonsten verschlossene Haus zu erhalten. Etwa 800 Gäste werden von zehn Uhr bis zum Nachmittag durch den prunkvoll ausgestatteten Flur geleitet, schätzt die Organisatorin des diesjährigen Rostocker Tages des offenen Denkmals Uta Jahnke. Die Denkmalpflegerin ist eine der beiden Gruppenleiterinnen, die den neugierigen Besuchern Details und Hintergründe des Hauses näherbringt. Die andere ist Anna Dettweiler. Bereits als Kind hat sie mit ihrer Mutter und den beiden Geschwistern hier gewohnt. Sie erinnert sich noch gut an den Anblick der Trümmer 1946. Da war sie fünf Jahre alt. Nachdem sie Rostock 1956 in Richtung Hamburg verlassen hatte, ist sie zurückgekehrt und bewohnt nun wieder einen Teil des Hauses. Mittlerweile gleicht hier wieder vieles dem Zustand, wie er von Friedrich Groth erschaffen wurde. Der Rechtsanwalt lebte von 1870 bis 1910 in dem Wohnhaus, dessen Ursprünge vermutlich bis ins 16. und 17. Jahrhundert zurückreichen. 1875 wurde der palaisartige Wohnsitz geteilt. Der südliche und mittige Teil des damals schon etwas maroden Hauses wurde abgebrochen und durch einen Neubau ersetzt. Der rechte Teil wurde umgebaut und so hergerichtet, wie er heute zu sehen ist. Beeinflusst vom damalig vorherrschenden Historismus trug Friedrich Groth eine bemerkenswerte Innenausstattung zusammen. Während anderswo die alten Stile jedoch nur nachgeahmt wurden, sind in der Koßfelderstraße 11 einige Stücke tatsächlich Originale und bis auf das 16. Jahrhundert zurückzudatieren. Wie zum Beispiel die Delfter Kacheln, die eine Wand und einen Ofen im Eingangsbereich schmücken. Der Heizkörper musste in diesem Sommer abgerissen werden, weil er von unten her verbröselte, erzählt Anna Dettweiler. Ein neues Fundament soll ihn nun vor aufsteigender Feuchtigkeit schützen, sodass seine barocken Säulen und das Dach aus schwerer Eiche wieder im alten Glanz erstrahlen. Auch die imposant geschnitzten Holztüren ziehen die Blicke der Besucher auf sich. Anna Dettweiler erklärt, dass die Türen zwar neu seien, die Schnitzereien, die Engel und Girlanden jedoch alt. Bis auf einige Ausnahmen, wo Restauratoren verloren gegangene durch neue Schnitzereien ersetzten. Nicht immer zur Freude der professionellen Denkmalschützer, wie die Bewohnerin durchblicken lässt. Aber was tut man nicht alles für beeindruckende Schönheit und Harmonie. Nach diesem Prinzip scheint auch das Ständehaus am Rosengarten gestaltet worden zu sein. 1893 fertiggestellt, zeigt es „eine Formenfülle … mehr geht eigentlich nicht“, staunt Stadtkonservator Peter Writschan. „Hier ist wirklich aus den ganzen Möglichkeiten der damaligen Architektur und des Kunsthandwerkes geschöpft worden.“ Verantwortlich für die Gestaltung war der Architekt Gotthilf Möckel. Durch seine Tätigkeiten im Kirchenbau – er ließ das Doberaner Münster und die Rostocker Universitätskirche sanieren – hatte er reichlich Erfahrungen mit dem gotischen Stil. Ein Stil, den sich auch die eher konservativen mecklenburgischen Stände für das Versammlungshaus ihrer Vertreter in Rostock wünschten. Es sollte ihre Macht symbolisieren, als Gegengewicht, um ihre Interessen gegenüber dem Herzog in Schwerin durchzusetzen. Balkon und Erker lassen an der Fassade erkennen, dass der Architekt auch auf Gestaltungsmittel der Renaissance zurückgriff. Im Inneren des prachtvollen Gebäudes dominiert jedoch die relativ sakrale Atmosphäre, die die gotischen Elemente ausstrahlen. Davon konnten sich auch die Besucher des Tages des offenen Denkmals überzeugen. Denn das Oberlandesgericht, was heute im Ständesaal seinen Sitz hat, gewährte Eintritt in den Lichthof und den üppig ausgestatteten großen Saal. Die durch das Gestühl bewirkte Kirchenstimmung versuchte man hier durch gemalte Teppiche, wie sie in Palästen zu finden waren, abzumildern. Alles ist im Original erhalten geblieben, erklärt Peter Writschan. Zwar wurde im Wechsel der Nutzungen einiges überstrichen, aber nichts sei umgebaut worden. Nachdem zunächst die Fassade mit seinen filigranen Türmchen restauriert war, wurden auch im Inneren umfangreiche Sanierungsarbeiten vorgenommen, das Holz von Farb- und Lackschichten befreit und die Malereien nach Originalbefunden wieder hergestellt. Viele Besucher waren davon so begeistert, dass sie die vielen Details mit ihrer Kamera festhielten, obwohl das Fotografie-Verbotsschild am Eingang für Verwirrung sorgte.

12. September 2011 | Weiterlesen
Warnow-Radtourenfahrt und Rostocker Radmarathon 2011

Warnow-Radtourenfahrt und Rostocker Radmarathon 2011

Das Rostocker Wetter präsentierte sich heute unerwartet noch einmal von seiner sommerlichen Seite. Das kam gerade recht, hatte doch dieses Wochenende einige Sportereignisse an der frischen Luft zu bieten. Schon am Sonnabend fanden der 14. Sporttag und die Skaternight statt. Heute stand nun die jährlich stattfindende Warnow-Radtourenfahrt auf dem Plan. Angeboten wurden Strecken über 25, 53, 75, 118, 163 und 206 Kilometer. Die 25 km stellten hierbei eine „Familientour“ dar. Im krassen Gegensatz dazu stand der 206 km lange 8. Rostocker Radmarathon, der die Fahrer stark forderte. Die gesamte Rundfahrt hatte mehr als 150 Teilnehmer, von denen sich lediglich sieben für die kürzeste Strecke entschieden hatten. Bei der Königsdisziplin über 206 km traten 47 Radler an. Start und Ziel war die Radrennbahn in der Rostocker Südstadt. Der Schwierigkeitsgrad des Radmarathons sei im Vergleich zwar eher als „mittelschwer“ einzuschätzen, erzählte Iris Turlach vom veranstaltenden Rostocker Radsport-Verein. Doch habe man sich bei der Planung einige Mühe gegeben, es den Teilnehmern nicht zu leicht zu machen. So war die Strecke weitestgehend flach, was im typisch nordischen Flachland nicht überraschen dürfte. Trotzdem war manch ein Fahrer erstaunt, wenn er eine Strecke ohne Anstiege erwartete, auf der ihm höchstens der Wind Probleme bereiten konnte, mussten doch insgesamt über 900 Höhenmeter gemeistert werden. Diese befanden sich vor allem in den Gebieten um Neukloster, Kühlungsborn und den Bastorfer Leuchtturm. In zahlreichen Sonderkategorien wurden Auszeichnungen verliehen. So gab es einen Preis für den ältesten Teilnehmer, Horst Schrödter aus Schwerin. Im Alter von 80 Jahren fuhr er die 53-Kilometer-Strecke mit. Als jüngster Teilnehmer wurde der siebenjährige Max David Briese geehrt. Er absolvierte die Strecke über 75 Kilometer. Teilnehmerstärkster Verein war der Doberaner SV mit zehn Sportlern, gefolgt vom Mecklenburger Fahrradtörn mit acht Fahrern. Nachdem die ersten Teilnehmer des Radmarathons langsam wieder eintrafen, erzählte Christian Herzog vom RV Rostock dann noch, dass das sommerliche Wetter natürlich ein glücklicher Zufall gewesen sei. Doch er ergänzte dies mit einer überraschenden Bemerkung: So sei vor einigen Jahren das Wochenende im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser gefallen und doch fanden sich selbst bei solcher Wetterlage um 7:30 Uhr morgens noch um die 40 Fahrer, die den Radmarathon starten wollten. Das Wetter war in diesem Jahr zwar schön, aber den Radsportbegeisterten hätte auch herbstliches Wetter oder gar Regen ohnehin nicht im Wege gestanden.

11. September 2011 | Weiterlesen
14. Sporttag in der City und Rostocker Skaternight 2011

14. Sporttag in der City und Rostocker Skaternight 2011

Mal dort lang düsen, wo sonst nur die Autos fahren dürfen. Aus diesem Grund nahmen gestern Abend Antje und Rieke an der Rostocker Skaternight 2011 teil. Normalerweise sind die beiden 14-Jährigen auf ihren Rollen in der Südstadt oder am Neuen Friedhof unterwegs. Die eine „schon ewig“ auf Inlineskates und die andere seit Neuestem auf einem Longboard. Für die zweimal acht Kilometer lange Strecke vom Universitätsplatz bis zum Südring und zurück schlossen sie sich den etwa 300 Skatern der Skaternight an. „Wir sind nicht so die Raser. Wir werden uns eher hinten aufhalten“, stimmten die beiden das Tempo zuvor miteinander ab. Um 18.30 Uhr fiel der Startschuss und die Inlineskater, Skateboarder und alles, was sonst noch Rollen unter den Füßen hatte, setzten sich bei langsam untergehender Sonne und wummernder Musik vom DJ in Bewegung. Auf abgesperrten Straßen geleitete eine kleine Polizeieskorte den Pulk sicher von der Langen Straße über den Schröder- und Goetheplatz hinauf zum Südring und über die August-Bebel-Straße zum Universitätsplatz wieder zurück. Zwei Krankenwagen und ein Bus folgten der rollenden Gruppe, um verletzte oder ermüdete Skater aufzunehmen. Sicher ist sicher! Auffallend leider, dass sich viel zu viele Ordner der Skaternight eher unzureichend mit Protektoren schützten. Gerade für die vielen jungen Skater, die teilweise noch recht unsicher auf den Rollen standen, hätten sie ein gutes Vorbild abgeben können. Die Skaternight, die in der Vergangenheit auch schon über 1000 Teilnehmer lockte, war krönender Abschluss des 14. Sporttages in der City. Das mittlerweile schon zur Tradition gewordene Ereignis soll „die ganze Vielfalt und Breite des Rostocker Sports in der Öffentlichkeit präsentieren. Häufig finden sie ja in Turnhallen statt, wo man sie nicht spürt“, so Dr. Roland Bothe, Vereinsberater beim Stadtsportbund. An Informationsständen konnten Passanten den Sporttag rund um den zentral gelegenen Universitätsplatz nutzen, um mit verschiedenen Vereinen ins Gespräch zu kommen und sogar einige Sportarten ausprobieren. Vor allem junge Sportler präsentierten hier ihr Können. Die achtjährige Pauline jonglierte ihren Fußball gekonnt direkt auf der Straße. Seit einem Jahr trainiert sie dreimal pro Woche beim SV Hafen Rostock, erzählt sie stolz. Tänzer, Turner, Artisten und Kampfsportler nutzten die Bühne, um mit unterhaltsamer Musik Einblick in ihre Sportart zu gewähren und das Publikum zu begeistern. 184 Sportvereine sind unter dem Dach des Rostocker Stadtsportbundes vereint. Mit fast 41.000 Mitglieder entspricht das einem Organisationsgrad von etwa 20 Prozent der Gesamtbevölkerung Rostocks. „Landesweit sind wir damit ganz vorne“, weiß Roland Bothe. 85 verschiedene Sportangebote umfasst das Spektrum. Die beliebtesten Sportarten der Rostocker sind Fußball, Turnen und Gymnastik, Schwimmen, Handball und Segeln. Seit letztem Jahr wird in unserer Hansestadt sogar – ganz trendy – American Football gespielt. Auch dem Bereich des gesundheitsorientierten Sports widmen sich immer mehr Vereine, zeigt Bothe aktuelle Entwicklungen auf. Grundlage für derartige Entwicklungen seien geeignete Sportstätten. Trotz guter Sportstättenstruktur „haben wir eigentlich immer Mangel“, beklagt der Sportfachmann. So fehlen beispielsweise gerade auch im Hinblick auf den Gesundheitssport überdachte Wasserflächen. Neben einer zweiten Schwimmhalle steht auch ein zweites Eisstadion auf seiner Wunschliste. „Eishockey, Shorttrack und Eiskunstlauf müssen sich eine Fläche teilen, die viel zu klein ist“, macht Bothe auf Engpässe der Sportler aufmerksam. Fotos vom 14. Sporttag und der Rostocker Skaternight 2011:

11. September 2011 | Weiterlesen
Skaternight Rostock 2011

Skaternight Rostock 2011

Ganz traditionell gehörte die Rostocker Innenstadt heute, zur Skaternight 2011, wieder den Fans von Inlineskates & Co. Vom Universitätsplatz aus führte die Strecke über die Breite und Lange Straße zum Schröderplatz. Weiter ging es über den Goetheplatz auf den Südring, und von dort nach einer Wende über die August-Bebel-Straße wieder zurück zum Start. Viele Rostocker nutzten die Chance, die sonst dem motorisierten Verkehr vorbehaltenen Strecken auf Rollen zu erkunden. Inlineskater, Skateboarder und Rollerfahrer auf dem Südring – ein seltener Anblick! Bericht von der Rostocker Skaternight 2011

10. September 2011 | Weiterlesen
Hansa Rostock: Neuer Technik-Park für Nachwuchsakademie

Hansa Rostock: Neuer Technik-Park für Nachwuchsakademie

„Das Kopfballtraining macht auf jeden Fall viel Spaß“, freut sich der zehnjährige Willi. Gemeinsam mit seinen Fußballfreunden der E-Jugend des FC Hansa Rostock kann das junge Talent seit einigen Tagen den neuen Technik-Park der FC Hansa Nachwuchsakademie nutzen. „Den finde ich richtig gut“, stimmt auch Luca zu. Profifußballer möchte der Zehnjährige später einmal werden. Seit vier Jahren trainiert er schon. Zweimal pro Woche sind Trainingseinheiten beim FC Hansa angesetzt, zusätzlich einmal beim Leichtathletikverband. Nun stehen ihm und etwa 120 weiteren Nachwuchsfußballern des FC Hansa Rostock neue Übungsmöglichkeiten zur Verfügung. Auf einer Fläche von 410 qm gleich neben dem Spielfeld an der Geschäftsstelle des Fußballvereins wichen Rasen, Büsche und 17 Fichten einem neuen Kunstrasen. Frühere Fußballgenerationen mussten noch mit Schusswänden und Garagentoren vorlieb nehmen. Heute bietet der neue Technik-Park ein und zwei Meter hohe Prellwände sowie vier höhenverstellbare Kopfballpendel. Auch eine Spielfläche für Fußballtennis wurde darauf eingerichtet. „Wir legen großen Wert auf Technik. Hier kann man viel mehr Sachen ausprobieren, zum Beispiel beim Kopfballtraining. Das ist schon sehr gut“, lobt Trainer Michael Dörnbrack die neue Anlage, auf der er mit seinen Jungs schon die ersten Trainingseinheiten absolviert hat. „Vorher hat man sich irgendwie beholfen und den halben Platz verschenkt,“ erinnert er sich an die Zeiten, in denen es auf dem anliegenden Kunstrasenplatz mit mehreren Mannschaften schon mal etwas enger wurde. „Ich hoffe, dass irgendwann mal ein Kleiner, der hier 100 Mal den Ball sicher gegen die Bande schießen kann, drüben in der DKB-Arena ankommt. Dann hat sich das gelohnt“, wünscht sich Juri Schlünz, Leiter der Nachwuchsakademie des FC Hansa Rostock. Er beziffert den Wert der neuen Anlage auf 100.000 Euro. Eine Investition, an der sich auch Sponsoren beteiligten und die die Qualität der Nachwuchsausbildung weiter verbessern soll, so Schlünz.

10. September 2011 | Weiterlesen
FC Hansa Rostock - Eintracht Braunschweig endet 0:0

FC Hansa Rostock - Eintracht Braunschweig endet 0:0

Es war ein Trauerspiel, was den 14.200 Zuschauern am Freitagabend in der DKB-Arena geboten wurde. Eintracht Braunschweig war bei Hansa Rostock zu Gast und es hätte ein spannendes Nord-Derby der beiden Aufsteiger werden können. Hätte. Doch die Mannschaften kämpften heute nicht um Punkte oder gar Tore, sondern versuchten sich vielmehr gegenseitig in Langeweile zu überbieten. Die Abwehrsorgen stellen sich für Hansa-Trainer Peter Vollmann glücklicherweise nicht so dramatisch dar, wie vor dem Spiel befürchtet. Sowohl Kevin Pannewitz als auch Timo Perthel sind fit und finden den Weg in die Startelf. Wie vorab erwartet, ersetzt Matthias Holst den Gelb-gesperrten Innenverteidiger Michael Wiemann. Nach langwieriger Knieverletzung und 16 Monaten Zwangspause gibt Holst damit sein Pflichtspiel-Debüt für Hansa und der abrasierte Bart, den er sich in dieser Zeit wachsen lies, bildet fast schon den einzigen Höhepunkt des Abends. Neben Neuzugang Dominic Peitz spielt Perthel auf der Sechser-Position, Robert Müller kommt nicht zum Einsatz. In der Spitze gibt Vollmann Tino Semmer den Vorzug vor Marcel Schied. Nach einer Vorlage von Björn Ziegenbein versucht es Tobias Jänicke in der 5. Minute von der Strafraumgrenze aus, trifft den der Ball jedoch nicht richtig – der Schuss geht am linken Pfosten vorbei. Nach einem Rückpass von Mohammed Lartey schießt Perthel in der 9. Minute Matthias Henn an – unabsichtliches Handspiel, kein Strafstoß für die Rostocker. Rostock ist in der Anfangsphase aktiver, hat mehr Ballbesitz, kann sich jedoch keine ernsthaften Torchancen herausspielen. Aber auch die Gäste bleiben in ihren Konterversuchen nicht ungefährlich. Nach einer Ecke von Damir Vrancic kommt Marcel Correia in der Mitte zum Kopfball, verfehlt das Tor auf der linken Seite jedoch deutlich (39. Minute). Auf der Gegenseite flankt Lartey den Ball von rechts gefährlich vor das Tor, Semmer verpasst die Vorlage allerdings knapp (44. Minute). Torlos verabschieden sich die Mannschaften in die Halbzeitpause. Was den beiden Mannschaften auf dem Spielfeld an Feuer fehlt, entzünden Eintracht-Anhänger auf den Rängen. Nachdem das Bengalische Feuer im Gästeblock erloschen ist, kann die Langweile auf dem Rasen ihren Lauf nehmen. In der 54. Minute haben die Rostocker ihre beste Chance in der Begegnung. Jänicke flankt von links, Ziegenbein kommt nicht heran, doch die Flanke wird immer länger und kann von Schlussmann Daniel Davari gerade noch mit den Fingerspitzen ins Aus gelenkt werden. Auf der Gegenseite wird es in der 69. Minute gefährlich. Ken Reichel passt von links zentral vors Rostocker Tor, wo Kapitän Dennis Kruppke zur Stelle ist, den Ball aus etwa sechs Metern jedoch knapp über die Latte schiebt. In der 86. Minute bringt Hansa-Coach Vollmann mit Lucas Albrecht für Ziegenbein und Schied für Semmer zwei frische Offensivspieler, bei den Gästen übernimmt Benjamin Fuchs für Domi Kumbela. Doch das Spiel können sie nicht mehr wenden – die Partie zwischen Hansa Rostock und Eintracht Braunschweig endet torlos. Dass Hansa Rostock massive Probleme im Sturm hat, lässt sich nach den ersten sieben Spieltagen kaum noch bestreiten. Doch haperte es gegen Braunschweig keineswegs nur im Abschluss, die Rostocker konnten sich in der gesamten Partie nicht eine einzige zwingende Torchance erarbeiten. Einziger Trost: Die Defensive stand auch ohne Wiemann gut und Holst gab ein ordentliches Debüt. Insgesamt können – oder eher müssen – beide Mannschaften mit dem einen Punkt zufrieden sein. Die Gäste aus Braunschweig können mit dem Ergebnis besser leben, mit 14 Punkten bleiben sie an der Tabellenspitze dran. Hansa Rostock hingegen setzt sich nach sieben sieglosen Spielen und mehr als bescheidenen fünf Punkten langsam aber sicher im Tabellenkeller fest. Tore: keine Aufstellung, FC Hansa Rostock: Kevin Müller (Torwart) Peter Schyrba, Matthias Holst, Kevin Pannewitz, Sebastian Pelzer (Kapitän) Dominic Peitz, Timo Perthel Björn Ziegenbein (Lucas Albrecht, ab 86. Minute), Tobias Jänicke (Tom Weilandt, ab 72. Minute) Mohammed Lartey Tino Semmer (Marcel Schied, ab 86. Minute) Fotos: Joachim Kloock

10. September 2011 | Weiterlesen