Neueste Nachrichten aus Rostock und Warnemünde
Bauarbeiten an der Vorpommern- und der Schleusenbrücke
Grundinstandsetzung der Vorpommernbrücke Vom 10. bis einschließlich 12. Oktober 2011 werden im nördlichen Straßenbauabschnitt von der Gleisquerung auf der westlichen Seite bis zum Knoten Verbindungsweg/Petridamm Fräs- und Asphaltierungsarbeiten durchgeführt. Dies teilt das Tief- und Hafenbauamt mit. Hierzu ist es notwendig, die neue Warnowstraße Richtung L 22 zu sperren. Autofahrer werden um Verständnis und erhöhte Aufmerksamkeit gebeten. Behelfsumfahrung der Schleusenbrücke im Mühlendamm Im Auftrag der Hansestadt Rostock laufen die Arbeiten an der Umfahrung für den Ersatzneubau der Schleusenbrücke im Mühlendamm, teilt das Tief- und Hafenbauamt mit. In der Nacht vom 14. zum 15. Oktober 2011 wird es aufgrund der Baumaßnahme ab 22 Uhr zeitweise zu Vollsperrungen im Bereich der Schleusenbrücke kommen. Die Behelfsbrücke für die Umfahrung wird in drei Teilen aufgelegt. Daher wird der Mühlendamm in der Nacht jeweils für den Zeitraum des Abladens und Montieren der Brückenteile voll gesperrt. Quelle: Hansestadt Rostock, Pressestelle
7. Oktober 2011 | Weiterlesen
James Blunt: „Some kind of Trouble“- Tour 2011
„You’re beautiful“ – welche Frau hört diese Worte nicht gern? Wenn schon nicht vom eigenen Partner, dann doch wenigstens gesungen von James Blunt. Wie, im Radio reicht es noch nicht? Na dann ab in die Stadthalle. Für etwa 3000 Besucher gab es hier gestern Abend die Liveversion vom britischen Schmusesänger, der auf seiner „Some kind of Trouble“- Tour 2011 in unserer Hansestadt Station machte. Der Name der Tour und des neuesten Albums schien Programm. Zum Glück nur sanfte „Some kind“ – der Sänger hat sich schließlich seit seinem ersten Hit 2005 vor allem als sympathischer und sensibler Songwriter in den Herzen seiner Fans etabliert. Die fanden es dann natürlich toll, als der 37-jährige Frauenschwarm durch die Zuschauerreihen zur Bühne schritt und dabei die entgegengestreckten Hände abklatschte. Der Bestuhlungsplan war aber hin. Hunderte Mädels hielt es nicht auf ihren Plätzen. Sie drängten sich glücklich aufgeregt nach vorn, um ihren bescheiden in Jeans und grauem T-Shirt gekleideten Star anzuhimmeln. Andere blieben brav bei ihren Männern. In ihren Armen schunkelten sie sanft zu den gefühlvollen Balladen und schlichten Poprocksongs. Darunter viele Favoriten seiner drei Alben wie „1973“ oder „Same Mistake“. Hier und da leuchtete ein Feuerzeug auf. „It’s great to see you smile“ – rief James Blunt etwas scheu lächelnd dem Rostocker Publikum zu. Von Anfang an hatte er es auf seiner Seite. Mit „These are the Words“ brachte er die Massen zum begeisterten Klatschen. Bei „Carry You Home“ und anderen Titeln sangen die Fans textsicher mit. Manchmal, wie bei „High“, reichten auch nur die ersten beiden Worte, um ihnen einen Applausschwall zu entlocken. Begleitet wurde der Sänger, der selbst zwischen Gitarre und Klavier wechselte, von einer fünfköpfigen Band. Mit ihr durfte es dann ab und zu auch etwas greller und troubliger werden, sprang er doch voller Elan zum Trocken-Surfen aufs Klavier und beim letzten Titel vor den drei Zugaben sogar zum Stagediving ins Publikum. „Er kam sehr sympathisch rüber“, lobt Heike Czihur den Sänger, den sie schon von seinen Alben her gut kennt. Ihre Tochter Kati hat sie ihr geschenkt. Gemeinsam waren die beiden aus Greifswald und Grimmen zum Konzert nach Rostock gereist. „Ich habe ihn schon vor drei Jahren in Hamburg gesehen in einer viel größeren Halle. Aber hier war es auch sehr schön“, schwärmt die 25-jährige Kati. „For a small town, you make a wonderful noise”, stellte auch der Musiker James Blunt am Ende fest und machte von der begeistert applaudierenden Halle ein Erinnerungsfoto.
7. Oktober 2011 | Weiterlesen
Feierliche Immatrikulation 2011 an der HMT
Welch ein „Dilemma“! Mit diesem Schlagwort begrüßte die HMT-Studentin Anne-Elise Minetti heute im Kammermusiksaal der Hochschule ihre neuen Kommilitonen und führte sie auf witzige Art und Weise in das aufregende Studentenleben und das Schlafproblem während des Studiums ein. Begleitet von mitreißendem Gesang, Musik und ermutigenden Worten fand heute die feierliche Immatrikulation der neuen Studierenden an der Hochschule für Musik und Theater Rostock (HMT) statt. Um 11 Uhr gaben Joshua Löhrer, Konstanze Glander und Katharina Groß als musikalisches Trio den Auftakt zu einer Stunde voll mit optimistischen Worten, begleitet von künstlerischen Darbietungen jetziger Studierender und vielen Informationen für die Neuankömmlinge. Begrüßt wurde das Publikum durch Rektor Prof. Christfried Göckeritz, der die 69 neuen Studenten willkommen hieß, und sich zuversichtlich an die neuen Studenten wandte. Er wünsche allen „eine gute und erfüllte Zeit in Rostock“. Neben einer schauspielerischen Darbietung von Kleist gab es Klaviermusik mit Gesang für die Ohren. Nicht nur der Auftritt von Rabih Lahoud und Phillipp Wisotzki mit dem Song „Moon River“ sprach für die gute Ausbildung an der Hochschule. Ebenfalls das Publikum begeistern, wenn auch erst in ein paar Jahren, wollen die neuen Studentinnen Julia Schuhmacher (21) aus Perleberg und Melina Duttge (19) aus Hamburg. „Weil ich die Stadt so schön fand“, erzählt Melina, „habe ich mich dann für Rostock entschieden.“ Auch wenn sie noch eine weitere Zusage hatte, ist der Bewerbungsprozess alles andere als einfach. Unter den insgesamt 1180 Bewerbern konnten sich gerade einmal 69 Studenten an der HMT durchsetzen. An der Rostocker Hochschule möchte sich die Hamburgerin künftig dem Violinenstudium widmen. „Am liebsten Kammermusik“, beschreibt sie ihr ehrgeiziges Berufsziel. Julia möchte hingegen einmal als Opernsängerin auf der Bühne stehen. Sie hat sich für das Gesangsstudium an der HMT entschieden. Beide erhoffen sich durch das Studium eine gute Ausbildung und berufliches Weiterkommen. Neben der Schönheit von Stadt und Hochschule haben sie auch die namhaften Professoren gelockt. Insgesamt sind in diesem Jahr 511 Studierende aus über 40 Nationen eingeschrieben. Speziell den internationalen Studenten möchte das Akademische Auslandsamt die Orientierung im Studiumsalltag erleichtern und bietet ihnen dieses Jahr erstmals Deutschkurse an. Allen Studenten offen steht seit diesem Semester die anonyme psychologische Beratung, für die sich der Studierendenrat der Hochschule eingesetzt hat. Die Erwartungen und die Talente sind groß bei den Neuankömmlingen der Hochschule. Es bleibt zu hoffen, dass die Studierenden die Hochschule genauso feierlich und zuversichtlich verlassen, wie sie heute begrüßt wurden.
6. Oktober 2011 | Weiterlesen
Mechthild Mannewitz „Musik in der Malerei“
Betritt man die Kreuzgänge der Hochschule für Musik und Theater (HMT), kann man derzeit Bilder der Rostocker Malerin Mechthild Mannewitz betrachten. Dort, wo junge Menschen täglich vorbei kommen, um ihrem Studium der Musik oder Schauspielerei nachzugehen, hängen jetzt Ölgemälde der Ausstellung „Musik in der Malerei“. In den Kreuzgängen kommen sie gut zur Geltung, die kräftigen, leuchtenden Farben und die dynamischen Formen, die so typisch für die Malerin sind. Vor allem neuere Werke werden in der aktuellen Ausstellung gezeigt. Unter den knapp 40 Ölgemälden findet man vor allem Stillleben von Blumen und Früchten. Wie das Bild der zwei Ananas in einer Schale. Drei ovale Formen dominieren das Bild, harte Kanten im Hintergrund schaffen einen interessanten Kontrast. Neben den Stillleben findet man auch beeindruckende Porträts, wie das Bild der 14-jährigen „Cornelia“. Hier wusste Mechthild Mannewitz sehr gut das Leben des Mädchens einzufangen und in einer ganz besonderen Stimmung einzubetten. Vielleicht kann der Betrachter auch hier die Musik in der Malerei sehen, einen Klang oder eine Melodie in den Formen erkennen. Wie Mechthild Mannewitz selbst sagte: „Die Farben sprechen durch unsere Augen mit unserem Inneren. Da kommt etwas zum Klingen. Aber nicht bei Allen. Manche bevorzugen Schwarz-Weiß.“ Schwarz-Weiß kann man bei dieser Ausstellung nicht erwarten. Es sind farbenfrohe Bilder, stimmungsvoll und sehr kontrastreich. Auch die Umgebung, die Kreuzgänge der HMT, das alte Gebäude bietet einen interessanten Rahmen für die moderneren, impressionistischen oder kubistischen Ölgemälde. So schafft die HMT, auch das Zusammenspiel von Musik und Malerei in Szene zu setzen. Geboren am 3. Dezember 1926 in Rostock, wurde Mechthild Mannewitz im Alter von 17 Jahren kriegsverpflichtet und arbeitete in den Dornier-Werken in Wismar. Nach dem Krieg bildete sich ihr Wunsch aus, künstlerisch tätig zu sein. Sie wurde Schülerin von Egon Tschirch und Thuro Balzer und heiratete 1954 den Restaurator, Maler und Glasfenstergestalter Lothar Mannewitz. Von ihren drei Kindern sind zwei ebenfalls künstlerisch tätig. Mit ihrer Tochter hatte sie bereits eine gemeinsame Ausstellung in Schwaan. Um den 85. Geburtstag der Künstlerin zu ehren, eröffnete jetzt der Kunstverein zu Rostock in Zusammenarbeit mit der HMT diese Ausstellung, die man noch bis zum 1. November besuchen kann.
5. Oktober 2011 | Weiterlesen
Studienbeginn 2011 an der Universität Rostock
Wo muss ich hin? Wie bastle ich mir meinen Stundenplan zusammen? Antworten auf diese Fragen suchte Stefanie Asmus gestern auf dem Campustag. Die 19-Jährige ist eine von etwa 3500 Erstsemestern, die in dieser Woche ihr Studium an der Universität Rostock aufnehmen. 300 Studenten mehr als im letzten Jahr. Für sie hatte der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) in Zusammenarbeit mit dem Studentenwerk und der Studienberatung den Campustag organisiert. Ein Tag, der alle wichtigen Informationen zum Studienbeginn auf dem Ulmencampus bündelt. Über 3000 junge Leute tummelten sich am Vormittag auf dem Gelände zwischen dem modernen Audimax und dem historischen Kasernenkomplex. Um 10 Uhr ging es los mit der Vorstellung einiger Einrichtungen der Universität und Studierendenschaft im größten Hörsaal. Der war so rappelvoll, dass viele auf eine spätere Wiederholung vertröstet werden mussten. Großer Andrang herrschte auch an den über 70 Ständen. „Die Leute vom AStA haben mir schon sehr geholfen“, sagt Stefanie Asmus nach einem ihrer ersten Anlaufpunkte. In den Seminarräumen des Thünenhauses kann die Lehramtsstudentin bei ihren Fachschaften Mathematik, Germanistik und Anglistik erste Kontakte knüpfen. Universitätsbibliothek, Rechenzentrum und Studentenwerk bieten ebenfalls wesentliche Informationen für einen erfolgreichen Studienbeginn. Vorlesungsverzeichnis, Bibliotheksausweis und Internetanschluss sind aber noch nicht alles, was man zum Studieren braucht. Jobvermittlung und Stiftungen, die einem bei der Studienfinanzierung helfen, Hochschulgruppen und vieles, was Studenten sonst noch interessieren könnte, waren auf dem Campustag vertreten. Und so warben auf der Freifläche und in einem 600 qm großen Zelt auch zahlreiche Service-Anbieter wie Krankenkassen, Wohnungsvermieter, Medienvertreter, Kultureinrichtungen und Studentenclubs um potenzielle Kunden. „Es ist schön hier. Ich kann mir gut vorstellen, hier zu studieren“, sagt Stefanie Asmus über ihren ersten Eindruck. Für die Berlinerin ist Rostock die dritte Wahl, nachdem es in ihrer Heimatstadt und Potsdam nicht geklappt hat. 65 Prozent der Bewerber an der Universität Rostock kommen mittlerweile nicht aus Mecklenburg-Vorpommern, erläutert Uni-Pressesprecher Dr. Ulrich Vetter. Vor allem der Anteil der westdeutschen Studienanfänger steige signifikant an. „Es hat sich inzwischen herumgesprochen, dass Rostock eine interessante Universitätsstadt ist“, erklärt er die Entwicklung. Neben Leipzig zähle die Universität Rostock zu einer der beliebtesten Hochschulen Ostdeutschlands. Nicht unwesentlich für ihre Attraktivität sind die über hundert Studiengänge. Ingenieur- und Technikwissenschaften, Naturwissenschaften, ein großer medizinischer Bereich und ein umfangreiches Angebot für Lehrämter – hier kann man so ziemlich alles studieren. Doch bevor die Vorlesungen und Seminare in diesem Semester so richtig anfangen, war gestern Abend erst einmal feiern beim traditionellen Studentenbandfestival angesagt. Vier Studentenbands auf der Open-Air-Bühne und ein leiseres Kulturprogramm im Audimax sorgten für Unterhaltung bei den über 2500 Leuten, die sich noch bis zum späten Abend auf dem Ulmencampus aufhielten. „Morgen geht es richtig los“, freut sich Stefanie Asmus auf die Einführungsveranstaltungen in dieser Woche. Am 15. Oktober findet dann in der St. Marienkirche die traditionelle Immatrikulationsfeier statt, auf der in diesem Jahr sogar eine Festrede des Bundespräsidenten Christian Wulff erwartet wird.
5. Oktober 2011 | Weiterlesen
Dermaleinst: Neue Arbeiten von Rando Geschewski
Geheimnisvolle Fantasiewelten nehmen in den neuesten Werken des Rostocker Künstlers Rando Geschewski Gestalt an. Noch bis in den November werden sie in der Galerie Art Fuhrmann im Fischereihafen ausgestellt. Der Titel der Schau, das veraltete Wort „Dermaleinst“, schafft Distanz zum Alltag der Gegenwart. Es weist sowohl in die Zukunft als auch in die Vergangenheit. Und aus der Vergangenheit – einer Zeit, in der das Wünschen noch half – stammen auch die düsteren Märchenfiguren, die Rando Gescheswki mit schwarzer Tusche gezeichnet hat. Unheimliches steckt ohnehin in den alten Geschichten. Doch das, was sich jeder Märchenhörer oder -leser selbst mal mehr oder weniger drastisch in seiner Fantasie ausmalt, hat der Künstler ganz konkret aufs Papier gebracht, weitergesponnen und verdreht. Ein dunkler Wolfsmann, der mit seinem muskulösen Armen eine Sense gepackt hat. Mit wütendem Blick und aufgerissenem Maul kommt er auf den Betrachter zu, steht eigentlich schon direkt vor ihm. Hinter ihm erstreckt sich ein Feld mit Rotkäppchenköpfen. Nur noch einmal den Sensenarm mit Schwung ausgeholt … „Aschenputtel“ daneben ist schon tot oder schläft sie nur? Entkleidet und barfüßig liegt sie zwischen den verstreuten Erbsen. Ihr Kopf auf dem Kissen toter Tauben gebettet. Ein Happy End sieht anders aus. Dunkle Mächte haben auch das „Fliedermütterchen“ ergriffen. Gestalt und Kopf des Wesens, was an seinem Busen säugt, bleiben verborgen. Die fein geritzten Striche lassen den Körper jedoch behaart erscheinen und verraten den animalischen Ursprung. Und was ist nur aus Rosenrot geworden? Ihr Mut scheint sich in Übermut verwandelt zu haben. Selbstbewusst und sexy schaut sie unter dem Bärenpelz hervor. Eine Pose, die denen heutiger Models gleicht. Auf der gegenüberliegenden Wand der Galerie werden diese neuen Märchenfiguren zu den alten in Beziehung gesetzt. Doch müssen Ausstellungsbesucher erst eine steile Treppe erklimmen, um in die dunklen Abgründe der Märchenwelt zu sehen. Empfangen werden sie in der Galerie mit einer Explosion intensiver Farben und bunter Flächen. „Man soll Freude haben“, sagt Rando Geschewski zu diesen Malereien. Er nimmt das Schöne, was ihm auf seinen Reisen ins Auge fällt, auseinander und fügt es zu neuen surrealen Traumwelten wieder zusammen. Menschenleere Landschaften und Städte entstehen aus den scheinbar chaotisch geordneten Mustern auf den großformatigen Leinwänden. Auch die gedruckten und gewebten Verzierungen der Möbelbezugsstoffe, die als Malgrundlage dienen, integriert der Maler in seinem opulentem Bilderkosmos. In leuchtendem Blau erstrahlen sie. Mit Schwarz, Weiß und Orangetönen setzt der Maler starke Akzente. Ein besonderes Bild für Rando Geschewski ist „Lucian“. Ein Porträt Lucian Freuds, das er nach dessen Tod im August angefertigt hat. Als „ehrlichen und konsequenten Maler“ würdigt der Rostocker Künstler eines seiner Vorbilder. „Ich wollte schon immer Maler werden. Seit ich zehn war, habe ich gezeichnet und gemalt“, kommentiert der gebürtige Berliner (Jahrgang 1963) seinen Werdegang. Nach einer Tischlerlehre folgten Studien in Heiligendamm, Leipzig und Halle. Seit 1978 lebt Rando Geschewski mit Unterbrechungen in Rostock. Parallel zu seinen Malereien und Zeichnungen entstehen hier in seinem Atelier auch fotografische Arbeiten, deren Motive er in fernen Ländern findet und zu Collagen in Panoramagröße entwickelt. Dem Reiz fremder Welten ist der Künstler auch hier auf der Spur.
4. Oktober 2011 | Weiterlesen
Deutsche Meisterschaft im Match Race 2011 in Rostock
Eine leichte Brise weht über die alte Neptunwerft in das Rostocker Segelstadion am Stadthafen. Der Himmel ist an diesem Feiertags-Montag leicht bedeckt und es ist eigentlich das perfekte Wetter für einen leisen und romantischen Spaziergang. Dann ein gellendes, kurzes Hupen, und die Stille des angenehmen Spätsommertages ist dahin. Der Grund: Die Deutsche Meisterschaft im Match Race gastierte dieses Jahr das erste Mal im hanseatischen Segelstadion. Match Race, das bedeutet im Gegensatz zu normalen Segelregatten 66 Duelle von jeweils zwei der zwölf angetretenen Teams. Während des dreitägigen Wettbewerbs kam es so immer wieder auf die besonderen Fähigkeiten der Skipper an. Zwei Boote vom gleichen Typ (polnische Skippi) – da entscheidet nur noch das Können der Crews und das Wetter. Zu diesem erklärte Organisator Wolfram Kummer vom See- und Segelsportverein Rostock: „Wir hatten schwierige Windbedingungen in den vergangenen Tagen.“ Diese resultierten aus einem ablandigen Wind, der sich nur schwer seinen Weg zwischen den Häusern suchen konnte. Das Ergebnis, viele Windlöcher auf dem Wasser, die die Teams umschiffen mussten. War der Wind am Samstag und Sonntag noch sehr zurückhaltend, so frischte er heute noch einmal auf Stärke zwei bis drei auf und ermöglichte so einige rasante Segelmanöver. Die Zuschauer, die sich zu Livemoderation und einem kühlen Bier eingefunden hatten, sahen bei den pro Rennen zwei geleisteten Runden durch das Segelstadion einige spektakuläre Aktionen. Seien es die zeitweise aneinander krachenden Masten bei engen Wendemanövern oder das Überbordgehen eines der Segler, dem jedoch nichts passierte. Am besten mit den Bedingungen kam Jan-Eike Andresens Crew zurecht. „Wir haben uns nicht verrückt machen lassen und hatten außerdem das gewisse Quäntchen Glück“, so der Hamburger Skipper zu seinem Titel in der Deutschen Meisterschaft. Der Sieger und seine zwei Teamkollegen Tobias Aulich und Florian Weser zeigten sich vom Austragungsort begeistert. „Mit diesem besonderen Segelstadion so nah an den Zuschauern zeichnet sich die Stadt aus.“ Auf dem zweiten Platz landete der Schweriner Steuermann Ingo Köhn mit seiner Crew, gefolgt von Carsten Kemmling aus Hamburg. Kemmling hatte bis zum 16. Flight, einer Gruppe aus drei Duellen, in Führung gelegen. Anschließend übernahm Andresen, der sich am Ende mit zehn Siegen aus elf Rennen durchsetzten konnte. Vorjahressieger Stefan Meister musste sich mit Rang vier zufriedengeben. Der Rostocker Ralf Kudra gewann zwei von elf Regatten und belegte schließlich Platz zehn. Doch auch die fast perfekte Leistung an der Pinne seines Bootes rette Andresen nach der Siegerehrung nicht. Von Mannschaftskameraden und Kontrahenten wurde er kurzerhand ins Rostocker Hafenbecken befördert. Eine Erfrischung, die dem neu gebackenen Deutschen Meister jedoch nicht viel ausgemacht haben sollte.
3. Oktober 2011 | Weiterlesen
17. Hanse Cup der Short Tracker 2011 in Rostock
Geduckt stehen die Läufer an der Startlinie und warten auf den Schuss. Es knallt und das Rennen startet ruckartig und schnell. Auf der nur 111 Meter langen Bahn drängen sich die vier Starter bereits in der ersten Kurve eng an die Innenseite des Ovals. Die Kurven scheinen extrem eng und werden vor den Augen des aufgepeitschten und laut anfeuernden Publikums noch enger, angesichts der Short Track Besonderheit, dass sich alle Wettkämpfer eines Laufes eine Bahn teilen. Bereits in der zweiten Runde verzerrt sich das Gesicht des ersten Läufers, seine Oberschenkel brennen. Ein Aufgeben kommt nach all den langen Trainingsstunden jedoch nicht infrage. Dann mit einem Mal passiert das, was eigentlich nicht passieren sollte, ein Sturz, ein Schlittern doch nichts Ernsthaftes, die Matte an der Seitenplanke verhindert Schlimmeres. Einige Sekunden später der Aufschrei des Publikums, das Rennen ist aus. Zum 17. Mal brachte der Hanse Cup der Short Tracker am vergangenen Wochenende das Eis zum Schmelzen. Starter aus Deutschland, Schweden und Tschechien kämpften Samstag und Sonntag um die Topplatzierungen in acht Leistungsgruppen. Ein rasantes Spektakel, das mit engen Kurven, hohem Tempo und einigen Stürzen auf dem Eishockeyfeld der Rostocker Eishalle ausgetragen wurde. Der Sport wurde bereits zu DDR-Zeiten in Rostock heimisch und war eher eine Geburt aus der Not heraus, wie Peter Anders, Vereinspräsident der ESV Turbine Rostock, die lange Tradition erklärt. Da es in Rostock nie die Möglichkeit gab, den Eisschnelllauf auf einer 400-Meter-Bahn anzubieten, wich man auf das kleinere Format aus den USA aus. „Der Unterschied zum Eisschnelllauf ist, dass es beim Short Track viel explosiver zur Sache geht“, so Jens Liebscher, Abteilungsleiter Short Track. Diese Explosivität war auch heute bei den Finalläufen zu spüren. Nachdem die meisten Halbfinalrennen bereits am Samstag stattfanden, lag am Sonntag die Anspannung der alles oder nichts Entscheidungen in der Luft. Die 140 Teilnehmer des Wettbewerbs absolvierten ihre sportlichen Läufe hoch konzentriert und versuchten sich unter anderem wichtige Qualifikationspunkte für die Junioren Weltmeisterschaft zu erfahren. Bei der untersten Leistungsstufe, den sogenannten „Kids on Ice“ konnte sich Cedric Vahle aus Rostock durchsetzten, vor Sophie Wegener auf Platz zwei und Svea Rothe (beide Turbine Rostock) auf dem dritten Rang. Ebenfalls erfolgreich aus Rostocker Sicht war Rick Deike in der Bewertung der Junioren Bronze 2. Er verwies Dominika Simandlova aus Tschechien und Alicia Erichson ebenfalls aus Rostock auf die Plätze. Insgesamt fünf Siege konnte der Eislaufverein Dresden auf sein Konto verbuchen und damit die meisten Goldmedaillen mit nach Hause nehmen.
2. Oktober 2011 | Weiterlesen
Sommertag im Oktober dank Hoch Sepideh
Relaxte Klänge eines Saxofons dringen aus der Bootshalle der Yachthafenresidenz Hohe Düne. Die Türen sind weit geöffnet. Menschen schlendern durch und um die Halle über den „Markt am Meer“, wo regionales Kunsthandwerk und Delikatessen feilgeboten werden. Eine lange Schlange hat sich draußen beim Eisverkäufer gebildet. Frisch gepflückte Äpfel stimmen herbstlich. In der prallen Sonne bei 24 Grad zeichnet ein Maler. Etwas schattiger haben es zwei gut gemästete, schneeweiße Gänse, die aus einem viel zu engen Laufgatter schnattern und für sich als Martinsgans oder Weihnachtsbraten Werbung machen. „Ist ja gar nicht mehr so lange hin. Wir haben ja schon Oktober!“, stellt eine Passantin verblüfft fest, als sie mit Faszination und Mitleid die Tiere erblickt. Vom Yachthafen her steigt der Geruch von Diesel in die Nase. Zwei Speedboote werden startklar gemacht für den Rennspaß auf dem Wasser. Aber noch herrscht idyllische Ruhe am Strand. Weiße Yachten ankern vor der Küste. Das Blau des Himmels geht fast nahtlos in das Blau des Meeres über. Viele Sonnenanbeter hat es an den Strand gezogen. Einige Ungläubige bleiben noch zögerlich in langen Jeans und Pullover. Andere sagen Ja zum Sommerwetter und entledigen sich ihrer Kleidung. Bei Wassertemperaturen um die 17 Grad Celsius genießen gar nicht wenige den Badespaß in der Ostsee. Sogar eine wilde Robbe sonnt sich mittendrin am Ufer und lässt sich von staunenden Strandbesuchern beäugen und fotografieren. So ein schöner Sommertag und das mitten im Herbst! Schon seit einigen Tagen beglückt uns das Hochdruckgebiet Sepideh mit Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen. Auch heute blieb das Quecksilber nur knapp unter der einen Sommertag definierenden 25 Grad-Marke. Doch auch ein stabiles Hoch muss irgendwann wieder weichen. Schon in den nächsten Tagen weht uns der Westwind ein Tief vom Atlantik herüber und wird für wechselhaftes und windiges Wetter sorgen, heißt es vom Deutschen Wetterdienst. Das wird wohl das letzte Spätsommerwochenende in diesem Jahr gewesen sein. Hoffentlich habt ihr es genießen können!
2. Oktober 2011 | Weiterlesen
Marco Polo beschließt Kreuzfahrtsaison 2011 in Warnemünde
Am 20. April eröffnete das Kreuzfahrtschiff „Marco Polo“ die Saison 2011 im Passagierhafen Rostock-Warnemünde, morgen setzt der Kreuzliner auch den Schlusspunkt für dieses Jahr. Von Kopenhagen kommend wird die „Marco Polo“ gegen 8 Uhr im Ostseebad erwartet, um 22 Uhr wird sie den Pier 7 in Richtung Tallinn wieder verlassen. 1965 auf der Mathias-Thesen-Werft in Wismar gebaut, fuhr das Kreuzfahrtschiff bis 1990 unter dem Namen Aleksandr Pushkin für die ehemalige Sowjetunion. Bis 2007 war es für die legendäre „Orient Lines“ unterwegs, aktuell steht das Schiff im Dienst der britischen „Cruise and Maritime Voyages“. Die 176 Meter lange „Marco Polo“ bietet auf ihren acht Decks insgesamt 850 Passagieren Platz. Die 158 Anläufe des Jahres stellen nicht nur einen neuen Rekord für den Rostocker Kreuzfahrthafen dar, das Ostseebad kann damit auch mehr Anläufe als jeder andere deutsche Hafen für sich verbuchen. „Nie zuvor wurde ein deutscher Hafen so häufig von Kreuzfahrtschiffen angelaufen wie der Passagierhafen Warnemünde in diesem Jahr“, freut sich Ulrich Bauermeister, Chef der Hafen-Entwicklungsgesellschaft Rostock.
1. Oktober 2011 | Weiterlesen
LiLy's Ton & Träume - Lyrik im Peter-Weiss-Haus
Zum zweiten Mal startete am Freitag LiLy’s Ton und Träume in Rostock. Ein Festival für Musik und Lyrikfans aus dem Ostseeraum, das sich im vergangenen Jahr bereits großer Beliebtheit erfreute. Ziel des Festivals ist es, dänische und deutsche Künstler zusammen auf die Bühne zu bringen. So fand der erste Teil des Festivals bereits vor einer Woche in Kopenhagen statt, bevor es über die Ostsee ins Peter-Weiss-Haus (PWH) schwappen konnte. Die Veranstalter, die Literaturhäuser in Kopenhagen und Rostock, versuchen, die Grenze zwischen Sprache und Ton verschwimmen zu lassen. Heraus kommt eine zeitweise recht skurril anmutende Darbietung, die jedoch in der familiären Atmosphäre durchweg Zuspruch fand. Morten Søndergaard und Randi Pontoppidan eröffneten den Abend mit einer Klangmischung, die die zwei Künstler mithilfe ihrer DJ-Pulte erzeugen. Inspiriert von der ägyptischen Wüste wird es zuweilen recht laut und nicht immer melodisch. Besondere Verwunderung verspürte ich, als die DJs anfingen merkwürdige Geräusche in das Mikrophon zu hauchen oder mit dem Regenmacher hantierten. Den beiden Dänen folgten Ulrike Almut Sandig und Marlen. Die Lyrikerin und Songwriterin schlugen etwas melodischere Töne an und präsentierten Stücke aus ihrem gemeinsamen Album Märzwald. Dabei lieferte Ulrike Almut Sandig auch gleich das inoffizielle Motto des Abends: „Gebt Euch keine Mühe, das zu verstehen.“ Und sofort hatte ich das Gefühl der Abend aus deutschen, dänischen und englischen Worten, Tönen und Musik hatte eine Zusammenfassung erhalten. Das Highlight ihres Auftritts boten die beiden mit einer, zum Motto des Festivals passenden, maritimen Version des Kultklassikers „Marmor, Stein und Eisen bricht“. Den Skurrilitätenhöhepunkt des Abends brachten jedoch Lars Skinnebach und Johanna Borchert auf das Bühnenparkett. Zu Beginn des Auftritts saß die Jazzpianistin fast außer Sichtweite und ganz am Rand der Bühne. Zur gleichen Zeit stand der Lyriker in der Mitte und las passend zu den einzelnen Tönen des Klaviers seine Gedanken auf Dänisch vor. Gebt Euch keine Mühe, das zu verstehen. Das war jedoch noch nicht alles, im zweiten Teil des Auftritts verschwindet Johanna Borchert unter ihr Piano, um es an der Unterseite zu bespielen, während Lars Skinnebach inzwischen dazu übergegangen ist deutsche Texte vorzulesen, die nicht immer ihren Zusammenhang offenbaren. Gebt euch keine Mühe, das zu verstehen. Vielleicht muss man das aber auch gar nicht. LiLys Ton & Träume wird heute Abend im PWH fortgesetzt. Das Festival bildet den Auftakt zu den nordischen Wochen im Literaturhaus. Noch bis 19. Oktober werden hier Kultautoren, Spoken-Word-Artisten, Musiker sowie DJ’s erwartet und Einblicke in die isländische und dänische Kultur und Literatur gewähren.
1. Oktober 2011 | Weiterlesen
Das Moya ist wieder da
Geradezu atemberaubend war die Feuershow, die die Berliner Performancekünstler Loooop gestern Abend bei der Premierengala im Moya zeigten. Mit beeindruckenden Feuerbildern rauschten sie über die Bühne, sodass einem schon Angst und Bange um die frisch eingezogene Kulturbühne werden konnte. Mit Artistik, Chansons und Feuershow wurde das neue Moya wieder eröffnet. Nachdem die Konzerthalle Ende letzten Jahres wegen Eigenbedarfs aus dem Erdgeschoss eines Kaufhauses in Rostocks Einkaufsstraße ausziehen musste, hat sie in einer alten Lagerhalle in Rostock Marienehe ein neues Domizil gefunden. Wo früher für die Heinkel-Flugzeugwerke und das Fischkombinat gearbeitet wurde, sollen zukünftig Konzerte, Comedyshows, Kleinkunst, Sportevents und andere Veranstaltungen die Gäste des Moyas unterhalten. Auch für private Anlässe können die Räumlichkeiten gemietet werden. „Alles ist möglich, nur keine Disco“, fasst Norbert Heß, einer der beiden Betreiber des Hauses, die Nutzungsmöglichkeiten zusammen. Bis zu 750 Sitzplätze können in der 950 qm großen Halle untergebracht werden. „Es ist viel höher und die Säulen sind endlich weg“, lobte Janet Härtle bei ihrem ersten Besuch das neue Moya. Bei einer Höhe von über sieben Metern lässt sich sogar ein Trapez aufhängen, wie die Artistin „Sol Air“ es bei der Eröffnungsgala eindrucksvoll demonstrierte. Die Inneneinrichtung ist der alten sehr ähnlich. Die beiden Bars wurden hinübergerettet. Die beiden Jongleure „Take Two“ machten gestern schon mal vor, wie kunstvoll und originell Cocktails gemixt werden können. Zur Freude der Gratulanten: Für sie gab es die Drinks gratis. Auch die monumentale Kugellampe vom Einlass begrüßt wieder in einem in Rot gehaltenen Entrée die Besucher. Schon am Donnerstagabend erlebte das neue Moya ein kleines Warm-up, wurden von hier doch live im Fernsehen die Punkte aus Mecklenburg-Vorpommern für Stefan Raabs Bundesvision Songcontest übermittelt. Am Freitagabend dann die offizielle Eröffnungsgala. „Es ist noch nicht alles fertig“, kündete Moya-Geschäftsführer Niels Burmeister zu Beginn des Abends an. Das blieb auch den Gästen nicht verborgen. Kabelleitungen, die sich noch als Strauchelfalle entpuppten; Spots, die nicht immer dem Künstler auf der Bühne folgten; Musiktitel, die nicht immer passend eingespielt wurden und eine im Geländer eingebaute Handtasche versprühten den Charme einer improvisierten Generalprobe. Dennoch überzeugten die Künstler und sorgten für gute Stimmung. Bis weit nach Mitternacht wurde zur Live-Musik von „Good Vibes“ getanzt. Die nächsten Highlights sind schon angekündigt. Am 22. Oktober gastiert die Comedy-Truppe „Eure Mütter“ wieder im Moya. Im November haben sich Achim Reichel und Pankow angesagt.
1. Oktober 2011 | Weiterlesen
Hansa Rostock unterliegt Erzgebirge Aue mit 0:1
Zwei Änderungen nahm Hansa-Trainer Peter Vollmann im Vergleich zur Partie gegen den Karlsruher SC an der Startelf vor. Wie bereits im Spiel gegen Frankfurt kamen Matthias Holst neben Michael Wiemann in der Innenverteidigung zum Einsatz und – etwas überraschend – Dexter Langen auf der Flügelposition. Dominic Peitz und Kevin Pannewitz übernahmen die Sechser-Positionen, im Sturm gab es mit Marcel Schied erneut nur eine echte Spitze. Nach den Ausschreitungen in der Partie gegen Eintracht Frankfurt muss Hansa heute in Aue auf die Unterstützung durch seine Fans verzichten. Trotzdem sind es die Rostocker, die sich in den ersten Spielminuten gut in Szene setzen können. Nachdem Mohammed Lartey den Ball von rechts in den Strafraum der Gastgeber flankt, hat Timo Perthel in der 6. Minute die erste Chance des Spiels, schießt den Ball jedoch am rechten Pfosten vorbei. In der 8. Minute ist es Langen, dessen Kopfball von der rechten Torraumecke aus ins Außennetz geht. Hansa bestimmt in den ersten Minuten das Spiel, insgesamt kommen beide Mannschaften jedoch nur langsam in Fahrt. Erzgebirge Aue zeigt sich in der 30. Minute erstmals gefährlich vor dem Tor der Gäste. Nach einer Eingabe von Guido Kocer kommt Ronny König zum Schuss, der Ball geht jedoch am linken Pfosten vorbei. In der 40. Minute ist es erneut König, der aus etwa 15 Metern den rechten Pfosten trifft, bevor nur eine Minute später Kocer einen Fehler von Wiemann ausnutzen kann, den Ball aus 10 Metern jedoch weit über die Latte schießt. So geht es torlos in die Halbzeitpause. Erzgebirge Aue nimmt den Schwung aus den letzten Spielminuten der ersten Hälfte mit und kann bereits vier Minuten nach dem Seitenwechsel die Führung für sich verbuchen. Jan Hochscheidt bringt aus halbrechter Position einen Freistoß in den Strafraum der Gäste, den König mit dem Kopf ins Netz der Rostocker lenkt. Nur vier Minuten später gibt es für Hansa Rostock die erste Chance zum Ausgleich, als Dominic Peitz den Ball nach einer Lartey-Ecke knapp über das Tor der Auer schießt. Die Rostocker starten immer wieder gefährliche Konter, im Abschluss fehlt jedoch das Glück. So geht Jänickes Kopfball (56. Minute) nach einer tollen Flanke von Lartey knapp am linken Pfosten vorbei. Eine Minute später ist es erneut eine schöne Flanke von Lartey, die Kevin Pannewitz jedoch nicht nutzen kann – er köpft das Leder direkt in die Arme von Aue-Torwart Martin Männel. Doch auch die Gastgeber bleiben gefährlich. Nach einer Flanke von Hochscheidt (76. Minute) verpassen sowohl Skerdilaid Curri als auch König den Ball im Rostocker Strafraum nur um wenige Zentimeter. In der Schlussphase kann Lartey zwei Chancen für sich verbuchen. In der 79. Minute versucht er es aus gut zehn Metern ins kurze Eck – der Ball streift jedoch nur den linken Außenpfosten. Nach einem groben Fehler von René Klingbeil kommt er drei Minuten später an der rechten Torraumecke zu einer Riesenchance – sein Schuss ins linke untere Eck geht jedoch wieder einmal um wenige Zentimeter am Tor vorbei. So bleibt es für die Rostocker bei der knappen 0:1-Niederlage. Wie so oft hatte Hansa Rostock auch heute reichlich Chancen, versagte jedoch erneut im Abschluss. Der FCH wartet damit weiter auf seinen ersten Sieg in der Zweiten Liga und setzt sich mit mageren sechs Punkten vor Schlusslicht Alemannia Aachen auf einem Abstiegsplatz fest. In 14 Tagen gibt es die nächste Chance für den ersten Dreier. Dann empfangen die Rostocker vor heimischer Kulisse die Mannschaft von 1860 München. Tore: 1:0 Ronny König (49. Minute) Aufstellung, FC Hansa Rostock: Kevin Müller (Torwart) Peter Schyrba, Michael Wiemann, Matthias Holst, Sebastian Pelzer (Kapitän) Dominic Peitz, Kevin Pannewitz Dexter Langen (Tobias Jänicke, ab 46. Minute), Timo Perthel (Tom Weilandt, ab 67. Minute) Mohammed Lartey Marcel Schied Fotos: Eibner-Pressefoto
30. September 2011 | Weiterlesen
FC Hansa Rostock bei Erzgebirge Aue zu Gast
Nach zuletzt sieben sieglosen Spielen gelang Erzgebirge Aue vor einer Woche mit dem Auswärtssieg beim FC St. Pauli die Kehrtwende. Entsprechend selbstbewusst dürfte die Mannschaft von Cheftrainer Rico Schmitt heute Abend auftreten. „Die werden auch sagen, Hansa Rostock kommt uns jetzt gerade recht“, so Peter Vollmann, doch „wir fahren nicht als Kanonenfutter hin. Wir haben auch in Aue unsere Chancen.“ Wichtig sei es, den Gegner weit vom Tor wegzuhalten, so der Hansa-Coach. Taktisch tendiert Vollman zum 4-4-2-System, „um eigene Möglichkeiten nach vorne zu entwickeln.“ „Es ist so, dass wir eben nicht diesen Brecher vorne drin haben, der 1,90 groß ist und da auch in der Höhe was bewältigen kann. Dann muss man es möglicherweise mit zwei kleineren Spielern versuchen, die am Boden sehr gut sind.“ Drei Baustellen sieht Vollmann derzeit bei seinem Team: zu viele Ballverluste, schlecht ausgeführte Standardsituationen und individuelle, gravierende Fehler, die dann zu Gegentoren führen. „Wenn wir diese drei Punkte um 30 Prozent verbessern würden, wäre das schon eine gute Quote.“ Die derzeitige Situation ist absolut unbefriedigend, erklärt Vollmann, aber auch nicht so, dass wir nach neun Spieltagen bereits abgestiegen wären. „Jeder kann aus seiner Position einfach noch viel mehr rausholen. Sprachlich rausholen, körperlich rausholen, auch fußballerisch rausholen.“ Wir sind zu nett, stellt Vollmann fest und fordert mehr Aggressivität von seinen Spielern – auch untereinander, damit sich die „dann auch gegen den Gegner entwickelt.“ Dies sei besonders in Aue wichtig, wo der Hansa-Trainer eine „sehr aggressive Gesamtatmosphäre“ erwartet: „Es ist eine sehr kompakte Mannschaft, die auch sehr aggressiv spielt und gefährliche Standardsituationen macht.“ Auf die Unterstützung seiner Fans kann Hansa Rostock gegen Aue nicht zählen. Nach den Ausschreitungen während der Partie gegen Frankfurt ist es das erste der beiden Auswärtsspiele, die Hansa ohne Fans bestreiten muss. „Das ist auf jeden Fall ein Nachteil, dass wir im Grunde genommen nur Feindgebiet haben rundherum“, beschreibt Peter Vollmann den psychischen Nachteil: „Wir haben immer eine große Fangemeinschaft auswärts mit, dann ist es schon für die Spieler ungewohnt.“ Anpfiff ist heute Abend um 18 Uhr. Bericht vom Spiel Erzgebirge Aue gegen Hansa Rostock
30. September 2011 | Weiterlesen
Schülerfirma „Otto Snacks“ gewinnt 12. IHK Schulpreis 2011
Kalkulieren, Werben, Einkaufen, Produzieren, Verkaufen – wer gut wirtschaften will, muss einiges beherzigen, um am Ende ein dickes Plus auf dem Konto zu haben oder zumindest sein Auskommen zu sichern. Dass das gar nicht so einfach ist, können wir derzeit in den Medien verfolgen, die täglich von Finanz-, Schulden- und Wirtschaftskrisen berichten. Früh übt sich also, wer im komplexen Wirtschaftskreislauf bestehen will. Ganz praktisch zum Beispiel in einer eigenen Firma. Die gibt es auch schon für Schüler. An der Regionalschule Otto Lilienthal beispielsweise kümmert sich der Hauswirtschaftskurs der siebten und achten Klasse zwei Mal in der Woche um die Pausenverpflegung. Dafür haben sie im letzten Jahr die Schülerfirma „Otto Snacks“ gegründet. Snacks und kleine Leckereien gehören zu ihrem Angebot. Mittwochs wird in der Schulküche sogar eine warme Mahlzeit zubereitet, berichtet Lisa. Besonders stolz sind die Schüler auf ihre Otto-to-Go-Tüte, in der sich ein Brötchen, ein Getränk und Obst befinden. „Es ist erstaunlich, wie kreativ und erfinderisch sie sind und mit welchem Spaß sie dabei sind“, bemerkt Lehrerin Anette Marx, die die Schüler gemeinsam mit Sandro Bischof vom BilSE-Institut berät. Maik erzählt: „Wir teilen uns die Arbeit in vier Gruppen: Einkauf, Verkauf, Werbung und Hygiene.“ „Wir wechseln die Gruppen regelmäßig, sodass jeder in allen Bereichen arbeiten kann“, ergänzt Cynthia. „Wir müssen pünktlich sein, wirklich gründlich zählen und Händewaschen,“ zählt die 15-Jährige das Gelernte auf. „Man lernt auch, was man nicht möchte“, räumt Julius ein. Verkaufen möchte der Schüler später nicht, beruflich orientiert er sich eher in Richtung Metallbau. Berufliche Perspektiven zu entwickeln ist nur ein Ziel der Schülerfirmen. Wirtschaftliches Denken und Handeln zu üben ein weiteres. Junge Menschen, die sich schon vor dem Eintritt in das Berufsleben ernsthaft mit wirtschaftlicher Praxis auseinandergesetzt haben, können sich bei der Industrie- und Handelskammer zu Rostock um den IHK-Schulpreis bewerben. In diesem Jahr hat die IHK bereits zum 12. Mal 117 Schulen aus ihrem Bezirk dazu aufgerufen. „Mit dem IHK-Schulpreis zeichnen wir innovative Projekte und Leistungen aus, die in der Schule nachhaltiges, theoretisches ökonomisches Wissen mit der Praxis verbinden und damit dieses Wissen festigen. Wir wollen vorbildliche Aktivitäten von Schülern und Lehrern und besonderes Engagement belohnen“, sagt die Vizepräsidentin der IHK zu Rostock Doreen Jacobsen. Zwölf Schulen nahmen schließlich mit 13 Projekten an der diesjährigen Verleihung teil. Den mit 500 Euro dotierten dritten Platz erhielt die Schülerfirma „Green-Power“-Recycling von der Rostocker Werkstattschule. Über 1000 Euro mehr in der Kasse und den zweiten Platz beim IHK-Schulpreis können sich Desiree und Laura vom Geschwister-Scholl-Gymnasium in Bützow freuen. Erst letztes Jahr hatten sie ihre Firma „A & O ModeDesign“ gegründet und seitdem schon erfolgreich an Messen und Märkten teilgenommen. Gewinner des Wettbewerbs wurde „Otto Snacks“. Die Schüler der Otto Lilienthal Schule wurden für ihr Engagement mit einem Geldpreis von 1500 Euro belohnt. Einen Sonderpreis in Höhe von 150 Euro verlieh die Rostocker Volks- und Raiffeisenbank an die „bookmark Schüler GbR“ vom Gymnasium Europaschule Teterow.
29. September 2011 | Weiterlesen
Highlights der Physik 2011 - Auftaktshow in der Stadthalle
„Physik gefällt mir sehr gut“, lautet die Ansage von Carsten, der eine sechste Klasse in Bad Doberan besucht. Gestern Abend in der Stadthalle Rostock stellte er sich freiwillig für ein Experiment zur Verfügung. Aufgefordert dazu hatte Ranga Yogeshwar, der den offenen und interessierten Jungen auf der Bühne begrüßte. Leichtes Spiel also für den bekannten TV-Moderator, der vor 2500 Stadthallenbesuchern angetreten war, um Begeisterung für die Physik zu wecken. Mit „Unterhaltung und Erkenntnis“, so sein ausdrücklicher Anspruch der Highlights-Show, die eine ganze Woche voller „Highlights der Physik“ einleitete. Es handelt sich dabei um ein Wissenschaftsfestival, das seit 2001 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und der Deutschen Physikalischen Gesellschaft veranstaltet wird und in jedem Jahr in einer anderen Stadt gastiert. In diesem Jahr haben die Wissenschaftler ihre Zelte auf dem Neuen Markt in Rostock aufgeschlagen. Mit Experimenten, einer Ausstellung und Vorträgen wollen sie noch bis zum 6. Oktober auf unterhaltsame Weise die Zusammenhänge zwischen Physik und Medizin erklären und erlebbar machen. Das diesjährige Thema „Röntgen & Co“ stellte auch bei der Highlights-Show den ersten inhaltlichen Schwerpunkt dar. Die unterschiedlichen bildgebenden Verfahren zur Diagnose des menschlichen Körpers wurden mit einem Versuch demonstriert, auf den sich der Rostocker Radiologe Dr. Steffen Meißner einließ. Er sollte herausfinden, was auf Ultraschall-, Röntgen-, Computertomografie- und Kernspintomografieaufnahmen zu sehen ist. Durch lautes Denken ließ er die Zuhörer an der Modellierung seiner Erkenntnisse teilhaben und veranschaulichte so die Möglichkeiten der Medizintechnik. Letzte Zweifel aber blieben beim Mediziner. „Vertrauen Sie Ihrem Instinkt. Sie dürfen jetzt nicht zu intellektuell rangehen“, empfahl ihm Ranga Yogeshwar, der sich zwischendurch immer mal wieder zu einem Dieter-Bohlen-Bashing hinreißen ließ und so seinen intellektuellen Anspruch betonte. „Ein Hamburger“, so die richtige Antwort von Steffen Meißner, die das amüsante und lehrreiche Ratespiel beendete. Und wie sieht das Ganze nun beim Menschen aus? Bei dieser Frage kam schließlich Carsten ins Spiel, der in einen Kernspinsimulator geschoben wurde. „Die gute Nachricht: Du hast ein Gehirn“, beruhigten ihn die Wissenschaftler zur Belustigung des Publikums. Das Bild seines Kopfes erschien auf großen Leinwänden und wurde erläutert. Leider jedoch, ohne auf die entsprechenden Stellen zu zeigen, sodass das „Hier“ und „Da“ für Nichteingeweihte unsicher bleiben musste. Der methodische Fauxpas sei jedoch verziehen, verstand es Fernseh-Physik-Lehrer Yogeshwar ansonsten ganz gut, den zweistündigen Frontalunterricht (sitzen, sehen, hören) in der Stadthalle zu einer abwechslungsreichen Show aufzumotzen. Natürlich nicht ohne ein großes Team an Helfern, darunter vielen Rostocker Studenten und weiteren Wissenschaftlern, die ihr Tätigkeitsfeld mit spannenden Experimenten vorstellten. Zwischendurch lockerten Varieté-Nummern von Artisten, Musikern und Comedians das Programm auf und brachten das Publikum zum Staunen und Lachen. Unterstützung erhielt Yogeshwar auf der Bühne auch von Dietrich Grönemeyer, der nicht nur als Bruder von Herbert, sondern auch als Arzt bekannt geworden ist. Mehrere medizinische Ratgeber hat er schon verfasst und überreichte diese auch gern an die erfolgreichen Quizkandidaten der Highlights-Show. Für alle Zuhörer hatte er darüber hinaus jede Menge statistische Zusatzinformationen und Ratschläge parat. „Turne bis zur Urne“ war so einer, den er einer pensionierten Ärztin mit auf den Weg gab, als diese gerade nach einem Quiz die Bühne wieder verlassen wollte. Und was haben die Zuschauer sonst noch so mitgenommen? Ist Physik jetzt interessanter geworden? „In der Schule finde ich Physik nicht so schön, weil es manchmal sehr uninteressant ist. In der Show gab es viele Experimente. Dadurch war es sehr anschaulich und viel spannender als in der Schule“, sagt die sechzehnjährige Ellen, die mit ihrer Familie die Highlights-Show besuchte. Ein Anliegen der Veranstalter war es, jungen Menschen die beruflichen Perspektiven des Faches zu zeigen, gerade auch für Frauen. Dazu sagt die Werkstattschülerin: „Ich finde gut, dass es auch Frauen in diesem Fach gibt, aber mich selber begeistert es nicht so. Ich werde später auf jeden Fall nicht in Richtung Physik gehen.“ Ihrem dreizehnjährigen Bruder Paul hat die Show auch gut gefallen. Erst im nächsten Halbjahr wird er sich der Physik auch im Unterricht widmen können.
28. September 2011 | Weiterlesen
Hansa Rostock - Infos zum Auswärtsspiel bei Erzgebirge Aue
Der Entscheidung des DFB vom 21. September 2011 gemäß, ist es an diesem 10. Spieltag der 2. Bundesliga den Fans des
28. September 2011 | Weiterlesen
Hier anlegen! Rostock Business möchte Investoren locken
„Hier anlegen!“ lautet das Motto, wenn sich Rostock Business Anfang Oktober auf Investorensuche in München begibt. „Die Entwicklung an den Kaikanten steht in diesem Jahr im Vordergrund“, erläutert Geschäftsführer Christian Weiß das Motto. Zusammen mit 14 Partnern möchte die Wirtschaftsförderungsgesellschaft der Hansestadt auf der Expo Real für den Immobilienstandort Rostock werben und Investoren gewinnen – für Wohnungen, Büros, Gewerbe und Industrie. Die Fachmesse gilt als wichtigster Treffpunkt für Gewerbeimmobilien und Investitionen in Europa. Bereits zum achten Mal präsentiert Rostock Business die Hansestadt in München. Ob das Möbelhaus Ikea, das am Schröderplatz entstehende Motel One, das Karavelle-Quatier auf der Holzhalbinsel oder das Baugebiet „Groter Pohl“ in der Südstadt – viele Projekte nahmen auf der Expo Real ihren Anfang. Grundstücke am Wasser bilden in diesem Jahr einen Schwerpunkt der Messepräsentation. Neben dem Gelände der ehemaligen Neptun-Werft werden auch für die Flächen auf der Holzhalbinsel, im neuen Petriviertel sowie am ehemaligen Friedrich-Franz-Bahnhof Investoren gesucht. Insgesamt sollen hier, an der östlichen Peripherie der Hansestadt, über 1.000 neue Wohneinheiten entstehen. Es entspricht dem allgemeinen „Trend der Rückkehr in die Städte, solche zentrumsnahen Wohngebiete zu entwickeln“, erläutert Ralph Müller, Leiter des Amtes für Stadtentwicklung. „Fakt ist, dass Rostock wächst“, sieht auch Ralf Zimlich, Geschäftsführer der kommunalen Wohnungsgesellschaft WIRO, eine steigende Nachfrage auf dem Wohnungsmarkt. „Die Wohnungsnachfrage hängt jedoch stark davon ab, dass neue Arbeitsplätze geschaffen werden“, stellt Zimlich klar. Und so möchte Rostock Business vor allem neue Firmen von den Qualitäten der Hansestadt überzeugen. Mit im Messe-Boot sitzt in diesem Jahr die Hafenentwicklungsgesellschaft Rostock. „Wir wollen auf der Messe die Vorteile kommunizieren, die der Hafen bietet“, setzt Weiß auf transportintensive Branchen sowie auf den Maschinen- und Anlagenbau. Die Vorgabe ist klar: „Wir wollen Arbeitsplätze schaffen!“ Raum für neue Ansiedlungen soll es in Zukunft reichlich geben. Mit den Vorbehaltsgebieten für die Hafenentwicklung stehen perspektivisch insgesamt 630 Hektar zur Verfügung, erläutert Ralph Müller die Dimensionen. Natürlich mit breiter Bürgerbeteiligung, verspricht Rostocks oberster Stadtplaner, sind doch längst nicht alle von der geplanten Hafenerweiterung begeistert.
27. September 2011 | Weiterlesen
„Es gibt Tage“ - Armin Mueller-Stahl in der Stadthalle
Armin Mueller-Stahl dürfte vielen vor allem als Schauspieler bekannt sein. Seine Film-Karriere, die in der DDR begann, brachte ihn als einer der wenigen Deutschen bis nach Hollywood. Auch als Schriftsteller und Maler hat sich der 80-Jährige einen Namen gemacht. Ursprünglich hat Armin Mueller-Stahl jedoch Musik studiert. Als Musiker und Dichter konnten ihn am Montagabend die 650 Besucher der Stadthalle erleben, wo er mit seiner „Es gibt Tage“-Tour 2011 gastierte. Viele Stücke des Konzerts stammten von seinem gleichnamigen, im letzten Jahr erschienenen Album. „Sie merken schon: Diese Texte sind nicht von heute. Sie sind vor 45 Jahren entstanden. Aber einige Texte haben auch, wie ich finde, Aktualität. Sie könnten heute sein“, erklärte Armin Mueller-Stahl dem Rostocker Publikum. Mit einer leisen, etwas heiseren („eine Grippe hat mich erwischt“) Stimme trug er seine Lieder und Gedichte vor. Sie bringen zum Schmunzeln, stimmen immer aber auch nachdenklich. Die Texte erzählen Geschichten von Liebe, Sehnsucht und politischen Skurrilitäten. Da dies gerade in DDR-Zeiten nicht offen und direkt möglich war, griff Armin Mueller-Stahl auf Metaphern aus in der Literatur bekannten Tierfabeln zurück, um Menschen zu beschreiben. „Die Spinne und der Floh“ ist so ein Stück, das er auch auf dem Konzert vorstellte. Ein Konzert, das sich durch eine angenehme Schlichtheit auszeichnete. Sogar das Lichtspiel sollte nach den ersten Titeln abgestellt werden. Die Konzentration der Musiker und des Publikums konnte also voll auf dem Gehörten liegen. Zu vernehmen waren ruhige Töne: von melancholisch, romantisch bis heiter und leicht beschwingt. Begleitet wurden die Lieder, die sich musikalisch zwischen Chanson und Jazz bewegten, von Tobias Morgenstern am Akkordeon, Tom Götze am Kontrabass und von Armin Mueller-Stahls langjährigem Freund Günther Fischer am Klavier. Dieser setzte auch mit dem Saxofon und anderen Blasinstrumenten musikalische Akzente. Selbst der studierte Geiger Armin Mueller-Stahl griff zur Violine und spielte auf zwei Flöten gleichzeitig. Die Virtuosität der Musiker begeisterte das Publikum so sehr, dass sie jedes Solo nutzten, um danach gern und ausgiebig Beifall zu klatschen.
27. September 2011 | Weiterlesen
Highlights der Physik 2011 in Rostock gestartet
Mmmh … lecker Torte gab es heute Morgen als zweites Frühstück auf dem Neuen Markt – spendiert von der Konditorei Röntgen aus Warnemünde zur Eröffnung der „Highlights der Physik“, die 2011 in Rostock stattfinden. „Röntgen & Co“ heißt in diesem Jahr das Motto des Wissenschaftsfestivals, das den Besuchern die Zusammenhänge zwischen Medizin und Physik näherbringen will. Ziel der Veranstalter, dem Bundesministerium für Bildung und Forschung, der Deutschen Physikalischen Gesellschaft und der Universität Rostock, ist es, die Begeisterung für die Physik zu fördern. Dafür wird noch bis zum 2. Oktober ein umfangreiches und kostenfreies Programm aus Mitmach-Experimenten, Wissenschaftsshows und Vorträgen von Spitzforschern angeboten. Hauptaustragungsort ist der Neue Markt, wo nach dem Verzehr der Sanddorncremetorte die Zelte für Entdeckungen geöffnet wurden.
27. September 2011 | Weiterlesen
1st Danceworks with Orchestra von Bronislav Roznos
Samstagabend, Zeit für einen Theaterbesuch. Auf dem Programm „1st Danceworks with Orchestra“, dargestellt vom Tanztheater Bronislav Roznos, zum ersten Mal musikalisch live begleitet von der Norddeutschen Philharmonie Rostock. Also auf ins Theaterzelt, am Besten mit der Straßenbahn. Als ich mich der Haltestelle nähere, s(ch)wingt die Bahn schon voll besetzt auf den Gleisen. Innen kulturelles Kontrastprogramm: dicht an dicht Fußballfans, grölend und hüpfend. Einen tanzenden Triebwagen kann der Straßenbahnfahrer nicht steuern. Also schnell ein anderes Gefährt gesucht, die Theater-Vorstellung beginnt bald. Das dachten auch eine Schauspielerin, der Bekannte eines Schauspielers und ein junger Jurist, die ebenfalls wieder auf die Straße sprangen und mit denen ich mich in einem Taxi wiederfand. Letzterer kann mit Tanz, erst recht nicht mit modernen, kaum etwas anfangen, gehe eigentlich nur wegen seiner Begleitung ins Theater, erzählt er auf der Fahrt gespreizt. Immerhin übernimmt er großzügig die Taxirechnung für die Rückbänkler. Schließlich sitze ich im Theaterzelt, ziemlich weit vorn. „1st Danceworks with Orchestra“ beginnt mit dem zarten Klaviersolostück „Naval“ von Yann Tiersen. Direkt links neben mir erklingt der Flügel. Hinter ihm, getrennt durch eine dünne Zeltwand, schlürfen unüberhörbar die Tänzer, die sich für ihren Auftritt aufwärmen. Zum ersten Mal im Rostocker Volkstheater werden sie live von Musikern begleitet. Vor der Bühne hat die Norddeutsche Philharmonie Platz genommen. Ziemlich weit auseinander sitzen die Musiker. Ganz rechts außen befindet sich die Percussiongruppe, die zwischen den einzelnen Stücken des ersten Teils mit Schlagzeug-Improvisationen glänzt. Die Musik unter der Leitung von Manfred Hermann Lehner breitet sich von allen Seiten vor mir aus. Ein sehr reizvoller Raumklang, der durch Musik aus der Konserve und Musiker auf der Bühne ergänzt wird. Das Besondere an dieser Aufführung ist nämlich, dass sich zuweilen auch die Musiker – Bläser und Streichtrio – den Bühnenraum mit den Tänzern teilen. Für den Konzertmeister Markus Hoba ein tolles Gefühl. „Auch mal den Tänzern von Nahem zuzuschauen, finde ich ganz interessant. Es ist eine erstaunlich intensive Aktion, die sie da vollführen“, berichtet der Violinist, der auch den etwas andersartigen Kontakt zum Publikum als angenehm empfindet. Ausgesucht hat sich Regisseur und Choreograf Bronislav Roznos kein klassisches musikalisches Werk, sondern moderne Stücke im minimalistischen Stil. Verschiedene internationale Komponisten der Gegenwart wie Alberto Ginastera, Philip Glass oder Arvo Pärt liefern die Musik für die vielen kleinen abgeschlossenen Geschichten, die eigentlich nichts miteinander zu tun haben. Es geht um Liebe, Konflikte, Spaß. Unterschiedliche Stimmungen und Gefühle werden durch sie in „1st Danceworks with Orchestra“ musikalisch und tänzerisch zum Ausdruck gebracht und in kleinen Arbeitsproben aneinandergereiht. Es geht weniger um eine umfassende Handlung, sondern viel mehr um die ästhetische Qualität. „Mir war es wichtig, gute Musik und ein schönes tänzerisches Bild zu zeigen“, erklärt Bronislav Roznos. Überbrückt werden die einzelnen Komponisten-Stücke im ersten Teil durch Schlagzeug-Improvisationen, die auf Grundmaterial aufgebaut sind, die Takashi Yoshimatsu in seiner zweiten Sinfonie „At Terra“ verwendet. Die drei Sätze Ost, West, Süd bilden den zweiten Teil des Tanzabends. Das Miteinander der einzelnen Bilder entsteht dann doch durch die Ausstattung von Robert Schrag. Rot-schwarz sind die wechselnden Kostüme der fünf Tänzer und vier Tänzerinnen. Allein, zu zweit oder in der Gruppe bewegen sie sich miteinander, gegeneinander, frei, aber auch in traditionellen Tanzformen in einem schwarzen Raum. Weiße Linien auf den Flächen geben Richtungen vor und kommen auf den Zuschauerraum zu. Rote, unterschiedlich große geometrische Körper, die transportiert und bespielt werden können, ermöglichen es den Raum in mehreren Dimensionen zu erkunden. Zum Schluss stapeln die Tänzer alle Teile scheinbar kreuz und quer aufeinander und pferchen sich einzeln in den Spalten wie unter Trümmern ein. Mit diesem kompakten Chaos-Standbild endet nach gut zwei Stunden „1st Danceworks with Orchestra“, das vom Publikum mit viel Applaus belohnt wird. Weitere Vorstellungen zeigt das Volkstheater am 23. und 27. Oktober sowie am 6. und 25. November.
26. September 2011 | Weiterlesen
FC Hansa Rostock - Karlsruher SC endet 1:1
Nach neun Spieltagen muss Hansa Rostock weiter auf seinen ersten Saisonsieg warten. Trotz Führungstor kamen die Rostocker vor 14.500 Zuschauern gegen den Karlsruher SC (KSC) nicht über ein 1:1 hinaus. Wie im Vorfeld angedeutet nahm Hansa-Trainer Peter Vollmann einige Änderungen in der Mannschaftsaufstellung vor. Tom Weilandt rückte erstmals in die Startelf der Profis, für Matthias Holst kehrte Michael Wiemann in die Innenverteidigung zurück und Marcel Schied kam hinter Tino Semmer als zweite Spitze zum Einsatz. Nach einem Pass von Alexander Iashvili hat Klemen Lavric in der 4. Minute die erste Chance für die Gäste. Sein Schuss aus halbrechter Position geht jedoch deutlich am linken Pfosten vorbei. Eine echte Torchance gibt es hingegen in der 9. Minute für die Rostocker, als Dominic Peitz nach einer Ecke von Timo Perthel frei zum Kopfball aufsteigen kann – KSC-Torhüter Dirk Orlishausen pariert jedoch glänzend. In der 25. Minute können die Hansa-Fans endlich jubeln. Nach einem Foul an Kevin Pannewitz entscheidet der Nürnberger Schiedsrichter Benjamin Cortus auf Vorteil und lässt weiterspielen. Marcel Schied nutzt seine Chance und schießt die Rostocker von der linken Torraumecke aus in Führung – das erste Heimtor der Hansa-Kogge seit mehr als 360 Spielminuten! Hansa ist in dieser Phase zwar die bessere Mannschaft, kann sich in den ersten 45 Minuten jedoch nur noch eine weitere Torchance erarbeiten, als Timo Perthel kurz vor der Pause in einem schönen Solo von der Mittellinie startet, der Abschluss aus gut 15 Metern jedoch um wenige Zentimeter am rechten Pfosten vorbeigeht. Die frühe Vorentscheidung gelingt nicht, sodass es mit der knappen 1:0-Führung in die Pause geht. Hansa bestimmt auch nach dem Wiederanpfiff das Spielgeschehen, gute Aktionen gibt es in den ersten 20 Minuten der zweiten Hälfte jedoch auf beiden Seiten nicht zu sehen. Einen Distanzschuss von Semmer (68. Minute) kann Orlishausen zur Ecke klären. In der 70. Minute zeigen sich dann auch die Badener wieder gefährlich vor dem Tor der Gastgeber, als ein Kopfball von Lavric nur knapp über die Latte geht. Sieben Minuten später ist es erneut eine Flanke von Iashvili, die den völlig unbedrängt stehenden Lavic zum Kopfball aufsteigen lässt. Unhaltbar für Torhüter Kevin Müller versenkt er den Ball zum Ausgleich ins rechte obere Eck. Bis zum Schlusspfiff passiert wenig auf beiden Seiten, gute Torchancen kann sich keines der Teams mehr erarbeiten, es bleibt beim Endstand von 1:1. Die Blau-Weißen aus Karlsruhe können mit dem für sie schmeichelhaften Unentschieden die Serie von zuletzt fünf Niederlagen stoppen. Der FC Hansa Rostock hingegen rutscht nach der neunten sieglosen Partie und mageren sechs Punkten auf den vorletzten Tabellenplatz ab. Am kommenden Freitag ist Hansa Rostock bei Erzgebirge Aue zu Gast. Aufgrund der DFB-Strafe müssen die Rostocker in Thüringen allerdings ohne die Unterstützung ihrer Fans auskommen. Tore: 1:0 Marcel Schied (25. Minute) 1:1 Klemen Lavric (77. Minute) Aufstellung, FC Hansa Rostock: Kevin Müller (Torwart) Peter Schyrba, Michael Wiemann, Kevin Pannewitz, Sebastian Pelzer (Kapitän) Dominic Peitz Tom Weilandt (Tobias Jänicke, ab 65. Minute) Timo Perthel (Björn Ziegenbein, ab 82. Minute) Mohammed Lartey Marcel Schied (Robert Müller, ab 75. Minute) Tino Semmer Fotos: Joachim Kloock
25. September 2011 | Weiterlesen
Scan-o-Dent soll Röntgenstrahlen beim Zahnarzt ersetzen
Röntgenstrahlen sollen aus den Zahnarztpraxen verbannt werden. Stattdessen soll ein spezielles Ultraschallgerät, ähnlich der Form einer Zahnbürste, Bilder vom Zustand des Zahnes liefern. Entwickelt wird diese Weltneuheit von einem Forschungsverbund, dem der IT-Dienstleister S&N Systemhaus für Datentechnik GmbH sowie verschiedenen Einrichtungen der Universität Rostock angehören. Die Kosten für das Gesamtprojekt betragen 1,74 Millionen Euro. 1,37 Euro werden vom Wirtschaftsministerium aus Mitteln Europäischer Förderfonds bereitgestellt. Innerhalb von drei Jahren soll Scan-o-Dent, so der Name des bereits patentierten Ultraschallgerätes, zur Produktreife geführt werden. „Der Ultraschall bietet uns die Möglichkeit, verschiedene Materialien aufgrund unterschiedlicher Materialdichte zu unterscheiden“, erklärt Dr. Mareike Warkentin vom Lehrstuhl Werkstoffe der Medizintechnik der Universität Rostock das Funktionsprinzip. Dafür wird ein Schallkopfarray über den Zahn geschwenkt. Durch die Ultraschallsignale kann der Werkstoffzustand des Zahnes sehr genau erfasst und die Zahnstruktur bildhaft gemacht werden. Auf diese Weise sollen Füllungen, prothetische Versorgungen, Implantate und der Knochenstatus mit Scan-o-Dent überprüft werden. Auch Randspalten- und Plaquebildungen sowie Sekundärkaries können entdeckt werden. „Das Sensationelle ist, dass man unter festzementierte Kronen und Brücken schauen kann, ob Karies drunter ist. Das bis jetzt nicht möglich ist. Das ist geradezu revolutionär für uns“, sagt Zahnärztin Dr. Anne Sandmann. Weitere Vorteile: Diese Diagnosemöglichkeit ist nicht invasiv und kann ohne großen Aufwand direkt auf dem Zahnarztstuhl erfolgen. Außerdem lassen sich die 3D-Ultraschalldarstellungen beliebig oft erstellen. „Ich brauche nicht darüber nachzudenken, ob ich noch ein zweites oder drittes Bild mache, und kann so die Qualität sichern“, zählt Anne Sandmann die praktischen Vorzüge auf. Vor allem aber ist diese Methode strahlungsfrei. 37 Prozent der in der Medizin erstellten Röntgenaufnahmen, stammen aus der Zahn- und Kieferheilkunde. Immer noch sind sie für die Befunderhebung bei der Behandlung unverzichtbar, so Prof. Dr. Peter Ottl von der Zahnklinik, die die klinischen Prüfungen während der Entwicklungsphase übernehmen wird. Trotz aller Schutzmaßnahmen könne die Röntgenstrahlenbelastung bei Betroffenen und medizinischem Personal nicht ausgeschlossen werden. Der Einsatz von Ultraschall anstelle von Röntgenstrahlung bedeutet nicht zuletzt für Kinder und Schwangere bessere Diagnosemöglichkeiten. Auch ältere und pflegebedürftige Menschen, deren Anzahl der demografischen Entwicklung nach zunehmen wird, profitieren von dieser Erfindung. Denn nicht nur in der Zahnarztpraxis soll das Ultraschallgerät angewendet werden können. Auch in der privaten Vorsorge soll es einmal dazu dienen, dass die Patienten ihre eigenen Screenings durchführen können. Weitere Einsatzmöglichkeiten können sich die Wissenschaftler in der See-, Luft- und Raumfahrt, der Veterinärmedizin und in der Materialforschung vorstellen. Aber das ist noch eine Zukunftsvision.
25. September 2011 | Weiterlesen
Hansa Rostock empfängt den Karlsruher SC (KSC)
„Jeder kennt die Tabelle, weiß, wie gut drei Punkte in dem Moment tun, ganz besonders dann noch gegen einen Mitkonkurrenten“, fasst Hansa-Trainer Peter Vollmann die Situation vor dem Heimspiel gegen den Karlsruher SC zusammen. Mit zwei Siegen in den ersten drei Begegnungen ist der KSC gut in die Saison gestartet, anschließend folgten jedoch fünf Niederlagen in Folge. Mit sechs Punkten stehen sie aktuell auf der 15. Position und damit einen Tabellenplatz vor Hansa Rostock. Für beide Mannschaften kann es – kurzfristig zumindest – ein „richtungsweisendes Spiel“ werden, so Vollmann. Karlsruhe-Trainer Rainer Scharinger droht bei einer erneuten Niederlage die Entlassung und auch Hansa möchte nach acht sieglosen Partien endlich den ersten Dreier der Saison einfahren. „Ich glaube, dass es für beide Mannschaften ein psychologisch sehr anstrengendes Spiel werden wird“, sieht Hansas Trainer seine Spieler vor allem mental gefordert. „Der Schlüssel wird sein, wer zuerst ein Erfolgserlebnis für sich verbuchen kann. Und die Erfolgserlebnisse sind nicht nur Tore, das sind Zweikämpfe, Laufbereitschaft, das ist Einsatz, Kampf, Moral.“ So wie so beim „Skispringer auf der Schanze“ müsse der richtige Absprung gefunden werden. Mit welcher Aufstellung Hansa gegen Karlsruhe startet, steht noch nicht fest, doch „es ist möglich, dass es mehr als eine Veränderung geben wird“, so Vollmann. Jede Position stehe auf dem Prüfstand, wichtig sei zudem die mentale Stärke oder wie unbelastet ein Spieler in die Partie gehen kann. Nach erfolgreichen Kurzeinsätzen könnte Tom Weilandt am Sonntag erstmals in die Startelf rücken, doch auch taktische Änderungen sind möglich. „Im Moment glaube ich, dass wir es insgesamt etwas weiter nach vorne schieben müssen, damit der Weg zum Tor nicht zu lang wird“, erklärt Vollmann. Möglicherweise kommt morgen nur ein Sechser zum Einsatz. Zwischen vierzehn- und sechzehntausend Zuschauer werden in der DKB-Arena erwartet, angepfiffen wird das Spiel um 13:30 Uhr. Bericht von der Partie Hansa Rostock gegen den Karlsruher SC
24. September 2011 | Weiterlesen
“Von Angesicht zu Angesicht” im Hafenhaus Rostock
75 Porträts verteilt auf 37 Rahmen. So viele Bilder sind es, die derzeit in der Kleinen Galerie auf Betrachter warten. Es sind Fotografien von Gerda und Lothar Heintze aus Dessau-Roßlau. Schon zum vierten Mal werden Werke der beiden Hobbyfotografen in der Kleinen Galerie ausgestellt. Lothar Heintze erzählt: „Nach der zweiten Ausstellung wurden wir von den Mitarbeitern der Hanse Sail angesprochen, ob wir nicht mal eine Ausstellung machen könnten, die nur Porträts zeigt“. Eigentlich sei zunächst seine Frau Gerda die Fotografin gewesen und er selbst eher „stiller Mitarbeiter“. Er erklärt: „Als meine Frau dann den neuen Fotoapparat bekommen hat, hab ich den alten übernommen und mitgemacht. Das ist jetzt die zweite Ausstellung, die ich jetzt gemeinsam mit meiner Frau mache“. „Unsere Bilder sind fast nie gestellt. Das sind alles Momentaufnahmen, Schnappschüsse. Um zu zeigen, wie die Menschen schauen: Wie sie erstaunt, freudig, konzentriert schauen. Das sind Aufnahmen, von denen wir sagen: Da muss man mit dem Auge ran, von Angesicht zu Angesicht“, sagt er über die ausgestellten Fotos. Auch seien die Bilder nicht nachbearbeitet, sondern so belassen, wie sie entstanden sind. Auf die stilistischen Unterschiede zwischen ihren Fotos angesprochen, sagt Gerda Heintze: „Man sieht das ganz gut bei den Bildern, die dasselbe Motiv zeigen. Ich zeige meist eher Nahaufnahmen, bin am Porträt im Detail interessiert“. Lothar Heintze ergänzt: „Ich bin mehr daran interessiert, auch den Kontext zu zeigen, die Umgebung und Umstände, unter denen das Foto entstanden ist. Also mehr Dinge im Bild zu haben als nur das reine Porträt“. Günter Senf, Vorsitzender des Hanse Sail Vereins, erklärt: „Wir haben mit der Familie Heintze schon seit 2008 die ersten Kontakte geknüpft“. Er erläutert weiter: „Damals war eine wunderschöne Ausstellung in Güstrow. Wir sind hingefahren, haben uns die Bilder angeschaut und haben gesagt: Das brauchen wir auch in Rostock“. „Sie sind immer mit der Kamera unterwegs. Alle Lebensbereiche werden von ihnen aufgenommen, man ist nirgends sicher“, sagt Senf schmunzelnd. Ein Jahr lang waren sie für die Fotos dieser Ausstellung unterwegs.
24. September 2011 | Weiterlesen
19. Rostocker FilmFest 2011
Die Attraktivität einer alten Weide ist für einen jungen Mann größer, als die der ihm zugeneigten Freundin? Diese Ungewöhnlichkeit mag wohl viele gestern Abend beim 19. Rostocker Filmfest verblüfft haben. Dass man sich zu einem Lieblingsort oder Baum besonders hingezogen fühlt, liegt vielleicht noch im Bereich des Vorstellbaren. Zu ihm eine Art Liebesbeziehung aufzubauen, seine Freundin dafür abblitzen zu lassen und eine erotische Nacht mit ihm zu verbringen, erscheint dann doch eher befremdlich. Nach dem „Was-wäre-wenn-Prinzip“ haben Malte Pätz und Paula Bandach dieses Gedankenspiel in dem gut 18-minütigen Kurzspielfilm „Ein Baum“ in Szene gesetzt. Dabei sind die beiden 22-jährigen Rostocker Regisseure mit der Kamera (André Jagusch) und beim Schnitt so raffiniert vorgegangen, dass sie die dreiköpfige Filmfest-Jury überzeugten und mit dem Preis „Die silberne Kopftrommel“ ausgezeichnet wurden. Doch damit nicht genug. Auch Hauptdarsteller David Nádvornik wurde mit dem „Goldenen Toaster“ belohnt, ein Preis, der ihm für seine herausragende darstellerische Leistung des Nähe und Geborgenheit suchenden Jonas‘ beim Rostocker Filmfest verliehen wurde. Die beste Filmidee hatte jedoch, so zumindest das Jury-Urteil, die Rostocker Filmgruppe New X-iT. Für ihren Film „HELMUT“ wurden sie mit den „Glänzenden Synapsen“ prämiert. Gruppenmitglied Aaron erklärt, wie es zu dieser Idee kam: „Es war in der heißen Zeit der Castor-Transporte. Inspirierend war, dass wir einen Bericht über einen Polizisten gehört hatten, der gegen seinen Willen bei einem Castor-Transport die Strecke überwachen musste, obwohl er selbst persönlich Atomkraftgegner ist. Uns hat daran interessiert, wo die Grenzen verschwimmen.“ Einen weiteren Preis vergab die Jury für den besten Animationsfilm. Die „Beatrix“ durften Anne Mantei, Kathleen Teichmann, Lutz Teichmann und Hannes Sternkiker mit nach Hause nehmen. In ihrem mit dem Figurenstopp-Trickverfahren animiertem Kurzfilm „Der Mond“, nach einem Märchen der Brüder Grimm, hauchten sie den drahtigen Figuren durch beeindruckende Lichteffekte Leben ein. Mit „Der Mond“ konnten sich die jungen Filmemacher gegenüber den noch jüngeren Filmemachern von der Kindertagesstätte „Schritt für Schritt“ durchsetzen. Das fröhliche Chaos ihrer Legetrickgeschichte „Kptn. Käptn – Die Insel ist die Rettung“ sorgte nicht nur beim Festpublikum für Erheiterung, sondern war auch der Jury eine lobende Erwähnung wert. Die Gunst des Publikums lag allerdings bei Philip Klein. In seiner Dokumentation „unbeDINGT“ setzt er sich mit der Beziehung zwischen Mensch und DING und der Frage nach dem Sein und Haben auseinander. Um „dieses Thema authentisch zu vermitteln“, lässt er zahlreiche Menschen zu Wort kommen. Sein Qigong-Lehrer, der Sohn von Bekannten seiner Eltern und Menschen, die er in Sehbehinderten- und Gehörlosenvereinen kennengelernt hat, stellen ihr Verhältnis zu materiellen Werten und ihre Bedeutung für das persönliche Glück dar. Für diese Arbeit erhielt der zukünftige Student für Medienkunst und -gestaltung den mit 300 Euro dotierten Publikumspreis „Goldener Arthus“. Insgesamt wurden Geldpreise im Wert von 650 Euro sowie zahlreiche Sachpreise beim 19. Rostock Filmfest vergeben. 31 Filme wurden zuvor eingereicht, von denen 13 schließlich im MAU-Club gezeigt wurden. Die Entscheidung sei nicht einfach gewesen. Auf Ausgewogenheit sei es angekommen, erklärt Festivalbegründer Mattias Spehr die Programmauswahl, sowohl was Genre (Kurzspielfilme, Animation, Musikclip, Dokumentation) betrifft, als auch eine weite Alterspanne (ab fünf Jahre aufwärts) sei der Programmjury wichtig gewesen. Ein breites Spektrum aktueller, nichtkommerzieller Produktionen Rostocker Filmemacher sollte gezeigt werden. Der Wettbewerb wird durch den Bundesverband Deutscher Film-Autoren ausgeschrieben und vom Institut für Neue Medien Rostock veranstaltet.
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