Neueste Nachrichten aus Rostock und Warnemünde

10. Winterserenade 2012 in der Östlichen Altstadt

10. Winterserenade 2012 in der Östlichen Altstadt

Geigen und Gitarrenklänge ertönten gestern aus kleinen Cafés und Galerien in der Östlichen Altstadt. Zu Beginn des neuen Jahres lud die 10. Winterserenade rund um die Nikolaikirche zu einem Abend voller klassischer Musik. Etwa 600 Besucher, so der Veranstalter Dr. Robert Uhde von der Agentur Sphinx ET, erwarben die kleinen bunten Perlen. Als Eintrittskarten öffneten sie ihnen die Türen zu elf verschiedenen Veranstaltungsorten. Eine Senior-Clubnacht sozusagen, denn auch viele ältere Zuhörer waren neugierig auf die Musikanten. In guter Gesellschaft, aber nicht zu gedrängt, genossen sie zu jeder vollen Stunde das Programm der musikalischen Solisten und Duos. In der Hochschule für Musik und Theater (HMT) füllte das Tanzprojekt von Romy Hochbaum wieder den Katharinensaal. Bläser präsentierten im Kammermusiksaal Werke aus verschiedenen Jahrhunderten. Und auch andernorts waren es wieder vor allem Studenten und Absolventen der HMT, die die winterliche Abendmusik gestalteten. Eine von ihnen war Darya Ashmankevich, eine von „drei Geigensternchen der HMT und meine Favoritin“ wie mir ein junger Student der Fachhochschule Stralsund verrät. Doch bevor er ins Kuhtor ging, wo die Geigerin unter anderem das sehr anspruchsvolle 20. Caprice von Paganini spielte und mit der „Melodie“ aus Christoph Willibald Glucks „Orpheus und Eurydike“ die Zuhörer verzauberte, lauschte er den barocken Sonaten des Duos Adam Solta und Ernesto Martinez im Haus Böll. Die beiden Musiker gehören mittlerweile schon zu den alten Hasen bei der Winterserenade, genauso wie Dorle Fassmann und Suleika Bauer, Katharina Weyer und Gregor Siegmund, die beiden Schwestern Sornitza und Petia Patchinova oder Peter Müller. Der Tenor sang seine Opernarien und Lieder, die er selbst mit der Gitarre begleitete, in diesem Jahr in dem alten Gemäuer der Gewölbegalerie und zum später auch in der Nikolaikirche. Hier fand nämlich die 10. Winterserenade ihren Abschluss. Die letzten Töne schickten jedoch Ulrike Kunzmann und Sabine Tkaczick mit der Orgel und der Flöte in die Nacht. Anders als die anderen Musiker, die ihr Programm zu jeder vollen Stunde wiederholten, hatten sie zuvor in der Likörfabrik jedes Stück nur einmal gespielt. Und wenn die Welt bis dahin nicht untergegangen ist, so Robert Uhde, so wird es im nächsten Jahr die elfte Auflage der Winterserenade geben.

15. Januar 2012 | Weiterlesen
Sonne, Wind und viel Meer in Warnemünde

Sonne, Wind und viel Meer in Warnemünde

Kaum scheint die Sonne, erwacht das beschauliche Ostseebad Warnemünde aus seinem Winterschlaf. Nach den grauen und verregneten Tagen sehnten sich wohl viele Besucher nach wärmenden Sonnenstrahlen und frischer Meeresluft. Sturmtief Elfriede hatte heute beides im Gepäck und so wurde es eng am Warnemünder Strand. Nicht nur, weil sich hier viele Spaziergänger die steife Brise um die Nase wehen ließen – auch eine leichte Sturmflut trieb das Meer heute über die gewohnten Ufer. Hoch spritzte die Gischt an der Westmole – trotz Sonnenschein wären Gummistiefel angebracht gewesen, doch die Kleinen hatten auch so ihren Spaß. Und auch der Strand musste Land einbüßen. Wo im Sommer die Sonnenbader auf ihren bunten Handtüchern liegen, rollten heute schäumende Wellen. Ideale Bedingungen für wagemutige Kitesurfer, die sich diese Chance nicht entgehen ließen. Aber nicht nur auf dem Wasser nutzten die Sportler die Kraft des Windes. Von ihren Lenkdrachen gezogen sausten gleich mehrere Kitebuggys zwischen Schneezäunen, Zwei- und Vierbeinern entlang – ein fast normaler Wintertag am Strand von Warnemünde.

14. Januar 2012 | Weiterlesen
UNICEF-Ausstellung „Wasser ist Leben“ eröffnet

UNICEF-Ausstellung „Wasser ist Leben“ eröffnet

Pro Tag verbraucht jeder Deutsche durchschnittlich 120 Liter Wasser, nach drei bis vier Tagen ohne Trinkwasser verdurstet ein Mensch. Wasser ist somit eines der wichtigsten Elemente in unserem Leben. Umso erstaunlicher ist es, dass ungefähr 1,1 Milliarden Menschen nicht genug Wasser zum Leben haben. Über doppelt so viele Menschen, also ein Drittel der Weltbevölkerung, müssen ohne Latrinen oder eine Abwasserentsorgung auskommen. Ein Missstand, auf den die UNICEF-Arbeitsgruppe Rostock mit der Fotoausstellung “Wasser ist Leben” in der Marienkirche aufmerksam machen will. UNICEF setzt sich seit 1946 im Auftrag der Vereinten Nationen für Kinder ein. Neben politischer Arbeit und einem Einsatz für die Menschenrechte ist vor allem die Verbesserung der Lebenssituation von Kindern das zentrale Ziel der Gruppe. Dazu gehören insbesondere bessere gesundheitliche Rahmenbedingungen und eine menschenwürdige Hygiene. Zwei Punkte, die eng zusammengehören und direkt mit der Wasserversorgung zusammenhängen. Darum hat man sich entschieden, von 2012 bis 2014 Aktionsjahre zum Thema Wasser zu machen. Am Ende sollen 500.000 Kinder mehr mit Wasser versorgt sein. Insgesamt 18 Bilder zeigen die Situation der Menschen in Afrika. Dort werden die Dörfer teilweise noch mit Brunnen versorgt. Gerade für Kinder ist es schwer vorstellbar, dass man nicht einfach einen Wasserhahn aufdrehen oder jeden Tag duschen kann. Neben Problemen wie fehlenden sanitären Anlagen oder Krankheiten durch verschmutztes Wasser macht die Organisation auch auf Hilfsmöglichkeiten aufmerksam. Schon mit einer Spende von 25 Euro kann ein afrikanisches Kind, zum Beispiel durch Brunnenbauten, mit Wasser versorgt werden. Eröffnet haben die Ausstellung Christin Kwasny und Kristine Karstens. Die beiden Frauen arbeiten ehrenamtlich für UNICEF-Rostock, Christin seit etwa einem Jahr, Kristine seit über zwei Jahren. Sie erzählt: „Es ist zwar Wahnsinn, was für eine Menge Wasser wir verbrauchen, aber noch schlimmer ist, dass viele Menschen gar kein Wasser haben und denen wollen wir helfen.“ Vor allem Schulen müssen mit Wasser und Latrinen versorgt werden. „Wassermangel trägt entscheidend dazu bei, dass Mädchen nicht zur Schule gehen können.“ Daher sei es wichtig, dass auch Schulklassen die Ausstellung in der Marienkirche besuchen. Für die ungefähr 15 Mitglieder der Rostocker Ortsgruppe bestand die besondere Schwierigkeit darin, einen passenden Ort zu finden. „Für uns war es schon wichtig, die Bilder in einer Kirche zu zeigen“, berichtet Christin. Dass es für alle Seiten ein Gewinn ist, bestätigt auch Pastor Scholl: „Der Kirche ist es immer ein Bedürfnis, für die Gesellschaft zu arbeiten. Diese Ausstellung ist ein wichtiger Blick über den Tellerrand.“ Noch bis zum 15. Februar kann man die Ausstellung anschauen und Infomaterial mitnehmen. Für ganz kleine Gäste gibt es einen Erkundungsbogen, der spielerisch dazu einlädt, sicher über das Thema zu informieren. Die nächste größere Aktion ist für den Weltwassertag am 22. März geplant.

14. Januar 2012 | Weiterlesen
Weniger Umschlag im Rostocker Seehafen 2011

Weniger Umschlag im Rostocker Seehafen 2011

Im gesamten Rostocker Hafengebiet gab es 2011 mit 24 Millionen Tonnen ein Minus von fünf Prozent zu verzeichnen. „In der Summe sicherlich nicht sehr erfreulich“, wertete Dr. Ulrich Bauermeister die Zahlen, die er heute bei der Vorstellung der Jahresbilanz bekannt gab. Dies gelte umso mehr für die 22,3 Millionen Tonnen, die im Überseehafen umgeschlagen wurden, führte der Geschäftsführer der Hafen-Entwicklungsgesellschaft Rostock (HERO) weiter aus. Im Vergleich zum Jahr 2010 liegt das Minus hier bei sechs Prozent. „Insbesondere der heftige Einbruch beim Rohölumschlag verhagelte uns die Umschlagbilanz des Seehafens für das Jahr 2011“, so Bauermeister. Um 1,7 Millionen Tonnen oder 38 Prozent ging der Umschlag von Flüssiggütern im Vergleich zum Vorjahr zurück. Die Ursache sieht der HERO-Chef in der zu geringen Tiefe des Rostocker Seekanals. Solange Tanker mit einem Volumen von 120.000 Tonnen die Hansestadt nicht anlaufen können, ohne vorher in anderen Häfen um ein Drittel geleichtert zu werden, habe Rostock erhebliche Wettbewerbsnachteile. Vom Bund forderte Bauermeister die Vertiefung der Bundeswasserstraße von aktuell 14,50 auf 16,50 Meter. Ein leichtes Minus von drei Prozent gab es 2011 beim Schüttgut zu verzeichnen. Größtes Problem war hier im vergangenen Jahr das Wetter, das zu schlechten Ernteergebnissen führte. „Wo kein Getreide ist, kann man auch keins umschlagen“, erklärte Bauermeister den Rückgang beim Getreideumschlag um 800.000 Tonnen. Deutlich besser entwickelte sich der Bereich der Stückgüter, bei dem ein 50-prozentiger Zuwachs auf 550.000 Tonnen zu verzeichnen war. Bei den Fährgütern gab es 2011 eine leichte Steigerung von 11,5 auf 11,7 Millionen Tonnen, die Zahl der Fährpassagiere entwickelte sich hingegen leicht rückläufig auf 2,01 Millionen (minus 50.000). Unter Berücksichtigung der umfangreichen Baumaßnahmen und des Rückzugs von Tallink aus dem Fährverkehr nach Helsinki zeigte sich Bauermeister zufrieden mit diesem Bereich. Mit der Fertigstellung des neuen Fähranlegers und dem Einsatz der beiden neuen Scandlines-Fähren ab dem Frühjahr soll jedoch auch hier eine Trendwende geschafft werden. Durchweg zufriedenstellend entwickelte sich im vergangenen Jahr das Kreuzfahrtgeschäft. Mit 181 geplanten Anläufen scheint sich der positive Trend mit den Kreuzfahrtschiffen in Rostock-Warnemünde auch 2012 fortzusetzen. Erstmalig wird an den drei Kreuzfahrt-Liegeplätzen in Warnemünde ab diesem Jahr die Annahme und Aufbereitung von Schiffsabwässern möglich sein – 1,7 Millionen Euro wurden dafür von der Hafen-Entwicklungsgesellschaft investiert. Insgesamt investierte die HERO 2011 über 55 Millionen Euro in die Infrastruktur des Seehafens, für dieses Jahr sind rund 50 Millionen Euro geplant. Trotz rückläufiger Umschlagsergebnisse schreibe der Hafen auch 2011 wieder „sehr vernünftige schwarze Zahlen“, erklärte Bauermeister, ohne diese weiter zu präzisieren.

13. Januar 2012 | Weiterlesen
6. Gründermesse MV LeinenLos 2012

6. Gründermesse MV LeinenLos 2012

„Diebe sollten sich warm anziehen, denn es wird eine regelrechte Jagd nach gestohlenen Fahrrädern geben“, kündigt Steffi Wulf an. Die 24-jährige Studentin setzt dabei auf den Informationsfluss des Social Webs. Gemeinsam mit Martin Jäger und Anton Marcuse startet sie ab Februar eine eigene Website. Auf der Plattform fahrrad-jaeger.de können dann gestohlene Fahrräder gemeldet, von jedem Nutzer anhand einer Smartphone-App identifiziert und so deutschlandweit aufgespürt werden. „Fahrradjäger ist ein Anlaufpunkt für alle, die ihr Fahrrad verloren haben oder es im Vorfeld schützen wollen.“ Denn auch Tipps und Tricks für die Sicherheit sowie ein warnender Registrierungsaufkleber werden angeboten, erklärt Martin Jäger. Nachdem dem Studenten innerhalb von nur drei Jahren fünf Fahrräder gestohlen wurden, wollte er etwas gegen die dreisten Diebe tun und entwickelte das Konzept für die Fahrradjäger. Ein Konzept, das bereits im letzten Sommer mit dem zweiten Platz des Ideenwettbewerbs der Universität Rostock ausgezeichnet wurde. Bevor es im nächsten Monat nun so richtig losgeht, rührten die Jungunternehmer gestern auf der 6. Gründermesse Leinenlos noch einmal die Werbetrommel. Mehr als 250 Besucher kamen ins Hotel Radisson Blu. Existenzgründer oder solche, die sich mit dem Gedanken tragen einer zu werden, aber auch bereits etablierte Unternehmer nutzten das Angebot des Virtus-Instituts und stellten ihr Geschäft bei einer Präsentation oder mit einem Stand vor. IT-Unternehmer, Künstler, Marktforscher, Masseure, Rechtsanwälte, Journalisten, Aufräumer oder eine mobile Diätassistentin tauschten so Erfahrungen aus und knüpften neue Kontakte. Unter den 45 Ausstellern befanden sich auch zahlreiche Ansprechpartner, die den Existenzgründern beratend bei ihren ersten Schritten zur Seite stehen und mit Geld und Räumlichkeit bei der Umsetzung der Ideen behilflich sein können. „Am Anfang ist es doch mehr Arbeit, als die meisten gedacht haben. Gerade wenn man Kapital braucht, ist ein logischer Businessplan wichtig. Dafür ist jedoch relativ viel Recherche und Vorbereitung nötig“, beschreibt Virtus-Geschäftsführer Olaf Arnd die Herausforderungen auf dem Weg in die Selbstständigkeit. Seine Einrichtung berät schon seit einigen Jahren junge Existenzgründer. Die meisten Gründungen gebe es im Dienstleistungsbereich, hat er beobachtet. Überwiegend alles, was mit Web zu tun hat, aber auch grafische Leistungen seien sehr gefragt. In diesen Bereichen wollen sich auch Nils Gerbode und Sascha Hofmann mit ihren Ein-Mann-Firmen etablieren. Beide kennen sich seit ihrem Studium an einer Rostocker Designschule, das sie im September abgeschlossen haben. Nils Gerbode hat sich auf die Gestaltung von Drucksachen wie Logos, Visitenkarten oder die komplette Geschäftsausstattung spezialisiert. Sascha Hofmann bietet Multimedialeistungen mit seiner Firma Flying Rabbit Productions an und entwickelt 3D-Animationen, erstellt Webkonzepte und Videobearbeitungen. „Wenn ein Kunde einen Neustart plant, braucht er ein Corporate Design (einheitliches Erscheinungsbild) und heute definitiv auch eine ansprechende Website. Das erarbeiten wir zusammen. Ich liefere meinem Partner die Farbvorgaben, der daraus eine Website entwickelt“, erläutert Nils Gerbode. Vor einigen Monaten haben sie den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt. „Das birgt ein gewisses Risiko: Man muss steuerliche Rechte und Pflichten erfüllen und sich selbst um Kunden kümmern“, ist sich Sascha Hofmann bewusst. Doch die Anstellungsmöglichkeiten in Rostocker Agenturen seien gering. Anstatt jedoch für ein unbezahltes Praktikum nach Hamburg oder Berlin abzuwandern, sind die beiden ins kalte Wasser gesprungen. „Es wurde uns immer gesagt, in Rostock braucht man es nicht zu probieren. Es gibt hier keine Chancen. Doch es läuft nicht schlecht. Wir hätten uns das holpriger vorgestellt“, resümiert Nils Gerbode. Ihr Ziel ist es nun, ihr Unternehmen auf sichere Beine zu stellen und auch Spaß bei der Arbeit zu haben. Mit der Teilnahme an der Gründermesse wollen sie ihren Namen bekannt machen und ihr Netzwerk erweitern.

13. Januar 2012 | Weiterlesen
Vapiano-Restaurant ab März auch in Rostock

Vapiano-Restaurant ab März auch in Rostock

Auf dem Neuen Markt – in der guten Stube Rostocks – wird weiter aufgetafelt. Mit Pasta, Pizza und Dolci können ab März hungrige Mäuler im Vapiano-Restaurant gestopft werden. Qualitativ anspruchsvoll, aber kein Edelitaliener, ein Restaurant für jedermann, in schönem Ambiente, mit fairen Preisen verspricht Franchisenehmer Benny Müller. „Essen bei Freunden“, so laute der Grundsatz der Systemgastronomiekette, in der der Koch zum Freund wird. Nach den Wünschen der Gäste bereitet er ihnen das Essen vor ihren Augen frisch zu, erklärt der Betriebsleiter das Konzept, das Fast Food und Casual Dining ohne Tischbedienung kombiniert. Rostocker, die in ihrer Mittagspause eine schnelle Alternative zu Kantine und Imbissbude suchen, aber auch Touristen möchte das Unternehmen mit seinem kulinarischem Angebot ansprechen. Der Name Vapiano ist von dem italienischem Sprichwort „Chi va piano va sano e va lontano“ abgeleitet, was so viel heißt wie: Wer alles im Leben locker und gelassen angeht, lebt gesünder und länger. Das möchte auch Benny Müller mit 50 Mitarbeitern zukünftig in seinem über 300 Quadratmeter großen Restaurant mit Showküche, Lounge, Kamin und Bar umsetzen. Vor etwa fünf Jahren hat er die Restaurantkette kennengelernt und sich ausbilden lassen. „Ich kann in meinem Restaurant tatsächlich jeden Job. Ich hab an der Spüle gearbeitet, genauso wie hinter der Pizzastation. Später habe ich die Chance bekommen schon in jungen Jahren Restaurants leiten zu dürfen“, erzählt Müller. Nun kehrt der 23-Jährige in seine Heimatstadt Rostock zurück und eröffnet das erste Vapiano-Restaurant Mecklenburg-Vorpommerns. Auch die Rechte für die weitere Entwicklung im Land hat er sich gesichert. Doch damit bis zu 120 Gäste im Innenraum Platz finden, muss noch einiges getan werden. Denn noch sind die Räumlichkeiten am Neuen Markt 9/10, wo zuvor das traditionsreiche Porzellangeschäft Vitrine zu finden war, eine Baustelle. Der Keller, der Anbau für die Sanitäranlagen im Hof und der Gastraum müssen noch fertiggestellt werden. Auch über die Anzahl der Außenplätze wird derzeit noch verhandelt. Ähnlich wie auf einem italienischen Platz, wo man in lauen Sommernächten bis spät abends draußen das Essen genießt, so wünscht sich die zuständige Ortsamtsleiterin Stephanie Hameister den Neuen Markt. Für sie stellt die Vapiano-Ansiedlung daher eine Aufwertung des großen Platzes vor dem Rathaus dar. Wegen mangelnder Zufahrtsmöglichkeiten und anderer Gründe hatten sich die Geschäfte hier in den letzten Jahren zurückgezogen, deshalb will man nun mit gastronomischen Angeboten einen Schwerpunkt setzen. „Wir wollen eine Freifläche schaffen, die nicht nur aus Kopfsteinpflaster und einem umstrittenen Brunnen besteht, sondern auf der auch Leben stattfindet“, so die Rostockerin. Das erste Vapiano-Restaurant wurde vor zehn Jahren in Hamburg eröffnet. Seither wächst die Kette. Mehr als 40 Filialen gibt es schon in Deutschland. Über 100 sind es weltweit. Italien allerdings ist Vapiano-freie Zone.

12. Januar 2012 | Weiterlesen
„Die young or live forever“ auf der Bühne im PWH

„Die young or live forever“ auf der Bühne im PWH

Erst Vergewaltigung und Mord, dann eine Aufarbeitung von Lichtenhagen 92 und zuletzt Terrorismus in Deutschland. Die Freie Theater Jugend hat keine Angst vor großen Stoffen. Da verwundert es auch nicht, dass „Die young or live forever“, ihr neustes Stück, wieder Stoff für reichlich Diskussionen bietet. Nach einer Filmadaption und zwei eigenen Stücken wagt sich die Gruppe nun erstmals an ein schon bestehendes Theaterstück, jedoch nicht ohne es stark zu verändern. Das Originalstück von Frank Wedekind erschien 1891 unter dem Titel „Frühlings Erwachen.“ Der Autor selbst bezeichnete das Stück als Kindertragödie und sorgte für große Empörung unter damaligen Zeitgenossen. Wedekind zeigte drei junge Menschen und ihre Probleme: Melchior und Wendla machen erste sexuelle Erfahrungen miteinander, was zu einer Schwangerschaft führt und Moritz zerbricht unter Leistungsdruck und begeht Selbstmord. Besonders die Elternrollen werden kritisch gezeigt. Christof Lange, der Leiter der Freien Theater Jugend, hat das Stück unter Einbeziehung einer Neuinterpretation von Nuran David Calis für Rostock relativ stark verändert. „Ich habe bei ‚In meinem Himmel‘ gelernt, dass es befremdlich wirkt, wenn junge Menschen alte Figuren verkörpern sollen. Daher haben wir alle Erwachsenenrollen gestrichen.“ Stattdessen gibt es nun von jeder der Figuren ein jüngeres und ein älteres Ich, die immer wieder Zwiegespräche führen und die eigenen Handlungen kommentieren. Zwar treten bei Wedekind auch noch weitere Jugendliche auf, doch diese spielen nur Nebenrollen. Für Rostock wurden vier davon weiter ausgearbeitet, mit Problemen versehen und zu Hauptrollen gemacht. Hans (Lukas Gabriel/Alex Friedland) ist schwul und wird deswegen von Ernst (Artur Büttner/Henning Goll) gehänselt, der selbst nur unfähig ist, seine wahren Gefühle zu ergründen. Ilse (Nele Rolfs/Anna Lucie Wegener) gibt sich nach außen hin stark und dominant, ist innerlich aber sehr verletzlich und Martha (Lucy Alison Lauer/Sophie Uloth) wird von ihren Eltern geschlagen. Und auch die Probleme von Wendla (Lea-Marie de Boor/Ulrike Page), Moritz (Felix Bengelsdorf) und Melchior (Pierre Schwoch/Albrecht Pelz) haben keineswegs an Aktualität verloren. Das Stück ist sehr fragmentarisch und eine zentrale Geschichte tritt in den Hintergrund. Vielmehr werden Figuren gezeichnet, sowohl allein, als auch in Beziehung zueinander. Szenen, Momente und Gefühle werden eingefangen und über allem steht irgendwie die Suche nach dem Sinn und dem eigenen Ich. Es werden die Fragen gestellt, die sich jeder wohl schon mal gestellt hat: Warum bin ich hier, was wird aus mir und wie fühle ich? „Wir wollen, dass die Zuschauer bei uns ertragen müssen“, sagt Christof. Und es ist auch wirklich kein leichtes Stück. Da werden die Probleme nicht hinter der Bühne versteckt, sondern offensiv gezeigt. Und auch die Art der Darstellung ist gewohnt explizit und teilweise schwer zu ertragen. Das kann für einige Zuschauer zu viel sein, zwingt einen aber, sich mit dem Thema intensiv zu befassen. Kombiniert mit einem spannenden Einsatz von Licht und Schatten, einer passenden Musikauswahl, tollen Kostümen und großartigen Leistungen der 13 Schauspieler zwischen 15 und 24 Jahren hat die Freie Theater Jugend wieder ein sehr intensives, aber auch schweres Theatererlebnis geschaffen. Am Freitag feiert das Stück Premiere im Peter-Weiss-Haus, an den zwei Folgetagen gibt es weitere Vorstellungen. Tickets können über die E-Mail-Adresse: freietheaterjugend[at]googlemail.com reserviert werden. Bis in den Frühsommer wird es insgesamt zehn Vorstellungen geben und ab Februar wird dann auch, passend zum 20. Jahrestag von den Ereignissen in Lichtenhagen, das Stück „Bis zum Anschlag“ wieder aufgeführt.

12. Januar 2012 | Weiterlesen
Steuerschulden - Hoffnung für Hansa Rostock?

Steuerschulden - Hoffnung für Hansa Rostock?

Der durch eine anstehende Steuernachzahlung in Höhe von 4,5 Millionen Euro finanziell unter Druck geratene FC Hansa Rostock kann neue Hoffnung schöpfen. Rostocks Oberbürgermeister Roland Methling schlug Bürgerschaftspräsidentin Karina Jens heute vor, für den 17. Januar eine Dringlichkeitssitzung der Bürgerschaft einzuberufen. Dabei solle nicht nur „ein klares politisches Zeichen“ gesetzt werden, erklärte Methling, sondern es gehe konkret darum, „auch die notwendigen Entscheidungen in der Hansestadt Rostock zu treffen, um den FC Hansa Rostock eine Zukunft zu geben“. Es solle auch in Zukunft „alles dafür getan werden“, dass Hansa Rostock „Wirtschafts- und Werbeträger unseres Landes bleibt“, erklärte Rostocks Stadtoberhaupt in einer Pressemitteilung. Wie die Hilfe konkret aussehen könnte, wurde bislang nicht bekannt. Ohne einen weitreichenden Erlass und eine Stundung der aktuellen Steuerschulden durch Stadt und Land dürfte es Hansa Rostock jedoch kaum möglich sein, die Auflage der Deutschen Fußball Liga (DFL) zu erfüllen. Die Zeit eilt: Bis zum 18. Januar muss der Hansa-Vorstand gegenüber der DFL einen Nachweis erbringen, wie die Steuerschuld beglichen werden kann. Bis dahin ist es Hansa Rostock untersagt, sportlich dringend notwendige Spielertransfers zu tätigen.

11. Januar 2012 | Weiterlesen
Peter Bauer in der Galerie Art Fuhrmann

Peter Bauer in der Galerie Art Fuhrmann

Schmunzelnd und kichernd, manchmal auch betroffen, steht man als Besucher derzeit in der Galerie Art Fuhrmann. Ausgelöst werden diese Reaktionen durch das Betrachten der Zeichnungen des Rostocker Grafikers und Karikaturisten Peter Bauer. Zu seinem 60. Geburtstag sind hier etwa 70 Arbeiten aus den letzten zehn Jahren zusammengestellt worden. Eine Vielzahl, die auch die Vielseitigkeit des Künstlers zur Geltung kommen lassen soll. Von feinsinnigen und raffinierten Zeichnungen, die zum Verweilen auffordern, bis zu farbenfreudigen Straßenplakaten, die jedoch nicht weniger tiefgründig und humorvoll angelegt sind. Wie beispielsweise seine Arbeiten für eine Zivilcourage-Kampagne der Diakonie. Mit dem Moralin tropfenden Image der kirchlichen Hilfsorganisation hatte Peter Bauer zunächst zu kämpfen. „Ich hab mich angestrengt, auch etwas Ernsthaftes zu machen. Das ging nicht“. Schließlich brachte er bunte Vögel und andere Tiere aufs Papier, um so das menschliche Verhalten heiter überspitzt und mit viel menschlicher Wärme darzustellen. Diesen Kunstgriff benutzt Peter Bauer gern. Schon zwei Bücher hat er mit Katzen und Hunden gefüllt. In der Ausstellung sind vor allem letztere wiederzufinden. „Ich wühle das Thema durch“, erklärt Peter Bauer, erfindet fantasiereich neue Rassen und versammelt alle in einem großen Familienporträt. Satirisch malt er die Vierbeiner in sehr menschlichen Situationen mit menschlichen Zügen. Menschen malt er natürlich auch. Rostocker Geschäftsleute, Woody Allen, Charles Darwin und Persönlichkeiten aus der mecklenburgischen Geschichte hat er abgebildet oder einen König. Seine Krone ist ihm vor die Augen und Ohren gerutscht, in der Hand hält er anstelle eines prunkvollen Reichsapfels eine gezündete Bombe, unten am Bildrand ist das abgebrannte Streichholz zu sehen, als Bildunterschrift. Doch man muss schon ein bisschen dichter herangehen und vor dem Bild verweilen, damit sich der Witz Stück für Stück erschließt. Denn Peter Bauer liebt es, über Vordergründigkeiten hinauszugehen und mit feinen Details Pointen zu setzen. „Das ist der erste in Deutschland gebaute Schraubenraddampfer, 1851 in Rostock. Das ist alles wahr bis auf die Schraube“, sagt er mit einem verschmitzten Lächeln und deutet auf die Baumarkt-Schraube, wo sich eigentlich der Schiffspropeller befinden sollte. Vor allem zeitlose Themen beschäftigen Peter Bauer, aber auch zu aktuellen Ereignissen äußert sich der Rostocker Karikaturist mit seinen Zeichnungen, die er manchmal noch mit bissigen sprachlichen Ergänzungen garniert. Genauso wichtig wie die Idee für eine Zeichnung ist ihm jedoch auch deren grafische Umsetzung. Vom Rubensstil, über technische Zeichnungen, Radierungen bis zu Cartoons beherrscht er eine große Bandbreite und weiß sie delikat einzusetzen. Gelernt hat er sein Handwerk während seines Studiums an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. Seine ersten Malversuche unternahm er schon als Kind, im Zeichenzirkel in der Schule oder allein zu Hause. „Während die anderen zur Disco gegangen sind, bin ich auf den Dachboden gegangen und hab die Balken gezeichnet“, erinnert sich Peter Bauer, der 1951 in Wismar geboren wurde. Seit 1978 lebt Peter Bauer in Rostock und ist hier freiberuflich tätig. Mit seinen Bildern illustrierte er Bücher für Kinder und Erwachsene. International ausgezeichnet werden seine Arbeiten unter anderem vom Deutschen Museum für Karikatur und Zeichenkunst Wilhelm Busch Hannover und dem Saatchi Online Gallery London gesammelt. Die Ausstellung „Zeichnungen 2000-2011“ ist noch bis März in der Galerie Art Fuhrmann zu sehen. Auch wenn sie im Fischereihafen etwas abgelegen liegt, lohnt sich ein Besuch – montags bis freitags 10 bis 18 Uhr, am Samstag von 11 bis 13 Uhr.

11. Januar 2012 | Weiterlesen
Karl-Heinz Moeller präsentiert Malerei „Nördlich von Siena“

Karl-Heinz Moeller präsentiert Malerei „Nördlich von Siena“

Manchmal genügt schon ein kleiner Zufall. So ein Zufall führte auch dazu, dass der Landschaftsmaler Karl-Heinz Moeller im Internet den Link zur Galerie Möller fand. Er kontaktierte die Namensverwandtschaft und man entschied, eine gemeinsame Ausstellung zu machen. Ab morgen werden die Bilder unter dem Titel „Nördlich von Siena“ in der Galerie in Warnemünde zu sehen sein. Geboren wurde der Maler 1950 in Wismar. Seit den 80er Jahren ist seine zweite Heimat Berlin, wo er seit 1999 auch Mitglied im ältesten deutschen Kunstverein, dem Verein deutscher Künste, ist. Wieder durch einen Zufall gab es für den Maler ab 1986 jedoch auch noch eine dritte Heimat. Ein Freund kaufte ein Haus im italienischen Imperia und bat Moeller, ihn zu begleiten. Seitdem pendelt der Künstler mehrmals im Jahr zwischen Deutschland und Italien und Motive aus beiden Ländern bestimmen seine Arbeiten. Hinter dem Titel „Nördlich von Siena“ verstecken sich 29 Bilder mit mediterranen Motiven. Sowohl kleine Acrylbilder auf Karton als auch große Ölgemälde auf Leinwand sind zu sehen und machen Lust auf Sonne. Denn die Motive aus Südfrankreich und Italien sind herrlich farbenfroh und warm, ganz im Gegensatz zum momentanen Rostocker Winterwetter. Außerdem setzt Moeller eine Technik mit mehreren Farbschichten ein, welche die Bilder schon fast plastisch erscheinen lässt. Galeristin Ulrike-Sabine Möller beschreibt: „Ich mache das schon seit Jahren so, dass die erste Ausstellung im Jahr besonders farbintensiv ist, damit den Besuchern warm ums Herz wird.“ Besonders hat es Karl-Heinz Moeller die „Villa Ephrussi de Rothschild“ im südfranzösischen Cap-Ferrat angetan. „Ich versuche mindestens einmal im Jahr dorthin zu pilgern“, beschreibt der Künstler. Das Haus mit einer einzigartigen Gartenanlage liegt auf einer schmalen Insel, sodass man auf einer Bank sitzen und zu beiden Seiten das Meer bestaunen kann. Viele Motive aus dieser Gegend sind nun auch in Warnemünde zu sehen. „Ich lasse in meinen Bildern bewusst menschliche Figuren raus. So sind die Gemälde fast wie Stillleben und können eine größere meditative Wirkung entfalten“, erzählt Karl-Heinz Möller. Trotzdem ist der Mensch nicht komplett aus seinem Schaffen verschwunden – von Menschen geschaffene Architektur und Landschaftsgestaltungen sind überall präsent. Außerdem wird durch den Blick des Betrachters eine weitere wichtige menschliche Komponente hinzugefügt. „Jeder Betrachter sollte selbst in den Bildern spazieren gehen“, bringt der Maler es zum Ausdruck. Die Ausstellung wird morgen um 19 Uhr in der Galerie Möller am Alten Strom in Warnemünde eröffnet. Die Eröffnungsrede hält die Galeristin Petra Lange aus Berlin, die, ein weiterer Zufall, gebürtig aus Warnemünde kommt. Bis zum 21. Februar sind die Bilder von Karl-Heinz Moeller zu sehen und natürlich auch zu erwerben und hoffentlich haben wir dann selbst wieder gutes Wetter, sodass wir gar nicht mehr in die Ferne schweifen müssen.

11. Januar 2012 | Weiterlesen
Sherko Fatah stellt seinen Roman „Ein weißes Land“ vor

Sherko Fatah stellt seinen Roman „Ein weißes Land“ vor

Schon wieder ein Buch über den Nationalsozialismus? Ja und nein. Denn der neue Roman „Ein weißes Land“ von Sherko Fatah spielt zwar auch zu großen Teilen im Berlin des Zweiten Weltkriegs, jedoch dient dem Autor das Geschehen hauptsächlich als Kulisse für einen spannenden Abenteuerroman. Diesen stellte er bei der vierten Lesung der Literatour Nord 2011/2012 in der anderen buchhandlung vor. Einen großen Pluspunkt konnte der Autor schon zu Beginn der Lesung verbuchen. Anders als bei den anderen Veranstaltungen der Literatour Nord hatte man gestern das Gefühl, durch die Lesung geführt zu werden. Sherko Fatah gab zu Beginn eine Einführung in die Geschichte und gab auch nach jeder Passage einen Überblick, wo sich die Zuhörer gerade in der Handlung befinden. So konnte man ihm und Hauptheld Anwar sehr gut folgen. Dieser beginnt sein Abenteuer im Bagdad der 30er Jahre. Dort wächst er in schwierigen Verhältnissen auf und gerät immer wieder in gefährliche Situationen und an zwielichtige Personen. Die erste große Wendung nimmt Anwars Geschichte dann im Jahr 1941. In diesem Jahr kommt er im Gefolge des Großmuftis von Jerusalem nach Berlin und erlebt doch eine für ihn fremde Welt – die des Nationalsozialismus. Die letzte Station ist ein Lazarett, in das der Protagonist nach einem Zwischenfall im Krieg an der Ostfront gebracht wird. Sherko Fatah mischt in seinem Buch geschickt Wahrheit und Fiktion. So sind Orte, Handlungen und Personen historisch korrekt, die Geschichte um Anwar jedoch fiktional. Was im ersten Moment jedoch nach ganz viel Politik klingt, ist in Wahrheit ein großes Abenteuer. Immer wieder lernt Anwar neue Orte und Kulturen kennen, trifft spannende Menschen, erlebt Freundschaft und natürlich auch die Liebe und Gefahren. Kontrovers geht es teilweise auch in dem Buch zu. So erlebt der Leser aus den Augen Anwars ein Treffen des Großmuftis mit Heinrich Himmler. Diesen lässt der Autor dann auch die Idee des „weißen Landes“ äußern. Ein Land, das durch Zerstörung wieder bei null anfangen kann, befreit von allem „islamischen Menschentier“. Zum Schluss urteilt der Hauptheld: „Himmler war mir unheimlich, den Führer mochte ich lieber.“ Dieser Abschnitt sorgte bei einer Lesung in Lübeck für eine Diskussion im Publikum, inwieweit man Himmler überhaupt als literarische Figur auftreten lassen dürfe. „Ich glaube die Leute haben die Autorenmeinung mit der Figurenrede verwechselt“, stellte der Autor fest. Deshalb betonte er noch einmal explizit, dass die Schilderung Himmlers rein fiktional ist und nichts mit seiner Meinung zu tun habe. „Die Leser sollen versuchen, die damalige Zeit mit den Augen Anwars zu sehen.“ Sowohl um die Hauptfigur als auch die Schwierigkeiten ein Buch über eine Zeit zu schreiben, die man als Autor selbst nicht mehr erlebt hat, ging es im anschließenden Gespräch mit Literaturprofessor Lutz Hagestedt. Dieser betonte, dass sich der Held der Geschichte gegen seinen Autor durchgesetzt habe. Fatah hat Anwar bewusst mit vielen negativen Charakterzügen ausgestattet und trotzdem erreicht er die Herzen der Leser. Gerade in der Vermischung seines „dummen“ Helden mit der Zeit des Nationalsozialismus sieht der Autor den besonderen Reiz des Romans: „Anwar ist zu dumm, um den Nationalsozialismus zu reflektieren – daher muss es der Leser tun.“ Die nächste Lesung übernimmt in zwei Wochen Gregor Sander, der seinen Roman Winterfisch präsentiert. Wünschenswert, dass dieses Mal mehr Zuschauer den Weg ins Literaturhaus finden, als bei seiner letzten Lesung im März 2011.

11. Januar 2012 | Weiterlesen
Der Rostocker Zoo begibt sich 2012 auf Darwins Spuren

Der Rostocker Zoo begibt sich 2012 auf Darwins Spuren

Von der Urzelle bis zur Stammzelle – ab Ende August sollen sich die Besucher des Rostocker Zoos auf eine Zeitreise durch die menschliche Entstehungsgeschichte nach der Theorie von Charles Darwin begeben können. Denn dann soll das Darwineum eröffnet werden. „Es ist das größte Ereignis überhaupt, was der Zoologische Garten Rostock erlebt und gebaut hat“, sagt Zoodirektor Udo Nagel. Vor gut elf Jahren entstand erstmals die Idee für ein neues Menschenaffenhaus. Im letzten Frühjahr begannen die Bauarbeiten im Barnstorfer Wald. Im Moment laufen die Arbeiten im Inneren des 9 ha großen Gebäudes auf Hochtouren. Sand wird verschoben, Balkone für die Bepflanzung vorbereitet. „Von dem Beton ist nachher nichts mehr zu sehen“, erklärt Zooplanerin Kirsten Jacobi. Dafür sorgen nicht zuletzt auch die drei Maler unter der Anleitung von Uwe Thürnau. Auf den beiden großen Giebelwänden lassen sie mit Abbildungen von Bäumen und Wasserfällen die Illusion eines Urwalds entstehen. Eine Mischung aus asiatischem und afrikanischem Urwald, wie Thürnau erklärt. „Das Ganze soll eine Schlucht werden, wo der Besucher durchgeht.“ Mit etwas Abstand betrachtet er die Farbflächen, die bereits in den letzten beiden Wochen aufgetragen wurden und versucht sich vorzustellen, wie das Bild mit der Haustechnik und den davor stehenden Pflanzen am Besten in Einklang zu bringen ist. In dieser Kulisse sollen in ein paar Monaten die Rostocker Menschenaffen leben. Gorillamännchen Assumbo wird wieder Gesellschaft erhalten. Im Nachbargehege ziehen die Orang-Utans ein. Schnabeligel, Axolotl, Flughunde – etwa 40 Tierarten wird der Rostocker Zoo im Darwineum präsentieren. „Eine museale Ausstellung zusammen mit lebenden Tieren und Dioramen“, kündigt Frank Fuchs an. Als Leiter der Abteilung Edutainment ist er Chefdidaktiker im Zoo und hat mit seinem Team in der Darwinbox eine Ausstellung zum Darwineum vorbereitet. Durch Schautafeln, Fotos und Modelle sollen sich hier „Erwachsene und Kinder ein bisschen Appetit machen“ auf das, was dann im Sommer fertig sein soll. Die Eröffnung des Darwineums ist sicherlich der größte, aber nicht der einzige Glanzpunkt im Zoojahr 2012. Passend zum Thema können sich Ferienkinder im Sommer „Auf Darwins Spuren“ begeben. Klassiknacht, Zuckertütenfest und Taschenlampenkonzert sind weitere von 20 Veranstaltungen, mit denen der Zoo Besucher anlocken möchte. Eisbärennachwuchs wird es hingegen wohl erst mal nicht geben, ließ der Zoodirektor heute durchblicken. Noch bis Ende Januar soll Eisbärin Vienna auf der Mutter-Kind-Anlage bleiben, bevor sie wieder mit Eisbärmännchen Blizzard flirten darf. Dennoch ist der Zoo auf rund 80 Jungtiere, die im letzen Jahr geboren wurden, stolz. Einige, wie die Seebären Eddy und Anele, die Seehunde Botsmann und Kleiner Onkel oder die zukünftigen Darwineumbewohner, die Kattas Maurice und Pili, haben sich schon zu richtigen Besucherlieblingen entwickelt. Im letzten Jahr hat es knapp 525.000 Gäste zu den Tieren in den Barnstorfer Wald gezogen, gut 20.000 mehr als im Vorjahr. Mit dem Darwineum sollen es noch mehr werden. Neue Parkflächen sollen dafür jedoch in absehbarer Zeit nicht gebaut werden, informiert Udo Nagel. Als nächstes großes Projekt steht dann eine neue Anlage für die Eisbären an, so der Wunsch des Zoodirektors. Die jetzige Bärenburg stammt aus dem Jahr 1956.

9. Januar 2012 | Weiterlesen
Kreisverkehr in Lütten Klein wirkt als Geschwindigkeitsbremse

Kreisverkehr in Lütten Klein wirkt als Geschwindigkeitsbremse

Seit der Fertigstellung des Kreisels in der Warnowallee (Stadtteil Lütten Klein) registrierte die Polizei im Bereich des ehemaligen Unfallschwerpunktes lediglich einen alkoholbedingten Verkehrsunfall. Befürchtungen von Verkehrsteilnehmern und Anwohnern, dass die veränderte Verkehrsführung zu unübersichtlich wäre, haben sich nicht bestätigt. Am vergangenen Mittwoch (04.01.2012) trafen sich nochmals Vertreter der städtischen Verkehrsbehörde, der Polizeiinspektion Rostock sowie des örtlich zuständigen Polizeireviers zu einem abschließenden Vororttermin. Beamte des Reviers Lichtenhagen hatten die Verkehrssituation an dem neuen Kreisverkehr regelmäßig überwacht. Besonders auffällig – die Autofahrer fahren wesentlich langsamer in den Kreisverkehr ein. Vor der Umgestaltung waren Geschwindigkeitsüberschreitungen auf der zweispurigen Warnowallee an der Tagesordnung. Aus Sicht der Polizei ist die Verkehrsführung damit wesentlich sicherer geworden. Veränderungen bzw. zusätzliche Beschilderungen sollen nicht vorgenommen werden. Der Kreisverkehr entspricht den gültigen Vorschriften. Wenn alle Verkehrsteilnehmer aufmerksam unterwegs sind, dann wird es hoffentlich auch zukünftig keine schweren Verkehrsunfälle im Bereich Warnowallee / Osloer Straße mehr geben. Das bedeutet insbesondere, dass alle Verkehrsteilnehmer die Regeln zum Befahren eines Kreisverkehrs beachten. So haben in den Kreisel einfahrende Fahrzeuge, den im Kreisverkehr befindlichen Verkehrsteilnehmern grundsätzlich die Vorfahrt zu gewähren. Das Tempo sollte deshalb bei Annäherung an einen Kreisverkehr herabgesetzt werden. Bei Ein- und Ausfahrt ist besonders auch auf querende Radfahrer und Fußgänger zu achten, da auch diese sich im Kreisverkehr befinden und damit Vorrang haben. Quelle: Polizeiinspektion Rostock, Foto: Hansestadt Rostock

9. Januar 2012 | Weiterlesen
5. Volleyball-Neujahrsturnier 2012 der HSG der Uni Rostock

5. Volleyball-Neujahrsturnier 2012 der HSG der Uni Rostock

Bevor nächste Woche die Volleyballsaison 2012 so richtig losgeht, pritschten und baggerten sich Volleyballspielerinnen und -spieler aus Norddeutschland beim 5. Volleyball-Neujahrsturnier nach der Pause zum Jahreswechsel wieder warm. 48 Mannschaften aus verschiedenen Freizeitligen bis zur 2. Bundesliga folgten der Einladung der Hochschulsportgemeinschaft der Universität Rostock (HSG) und des Hochschulsports, die dieses Freizeitturnier bereits zum fünften Mal ausrichteten. Gespielt wurde auf insgesamt zwölf Spielfeldern in Lütten Kleiner Turnhallen, die von quietschenden Turnschuhen, Anfeuerungsrufen und Siegesgesängen erfüllt waren. „Wie die Tiere!“, bemerkte eine Zuschauerin erstaunt, als das Herrenteam von WiWa Hamburg einen Angriff auf das Team der Uni Rostock vorbereitete. Hart smashten sich beide Teams die Bälle um die Ohren. Die Hamburger blieben aber immer um ein paar Punkte voraus, sodass sie letztendlich das finale Spiel für sich entscheiden konnten und als Sieger des A-Cups bei den Herren hervorgingen. Das Spiel um den dritten Platz gewann das Team der Uni Cottbus. Bei den Damen wurde die entscheidende Runde im A-Cup zwischen zwei Mannschaften vom 1. VC Stralsund ausgemacht. „Wie ein Trainingsspiel“, kommentierte eine Spielerin, die sich mit ihrem Team ab 14. Januar wieder den Herausforderungen der 2. Bundesliga stellt. Nach einem spannenden Spiel mit wechselnden Führungen konnte sich schließlich die zweite Mannschaft über den Sieg freuen. Auf den dritten Platz kämpften sich die Damen vom SV Warnemünde vor den Parchimerinnen. Auch im B- und C-Cup trafen die Damen und Herren nach den Vorrunden, die seit dem Morgen ausgetragen wurden, auf etwa gleich starke Gegner und spielten bis in die Abendstunden um die vorderen Plätze. Detaillierte Ergebnisse gibt es demnächst auf der Website der HSG.

8. Januar 2012 | Weiterlesen
Sternsinger segnen Rostocks Rathaus

Sternsinger segnen Rostocks Rathaus

Volles Haus im Rostocker Rathaus. Ungefähr 100 Kinder bringen frischen Wind in die Machtzentrale der Hansestadt. Doch sie haben nicht nur frischen Wind mitgebracht, sondern auch Geschenke. So wie es die Weisen aus dem Morgenland damals in Nazareth getan haben sollen. Doch statt Weihrauch, Gold und Myrrhe, brachten die Kinder Geld und Süßigkeiten, die sie am Vormittag in der Stadt gesammelt hatten. Seit über 50 Jahren gehört das Sternsingen zu einer festen Tradition in Deutschland. In diesem Jahr waren in Rostock wieder über 100 Kinder der Christusgemeinde, der St. Joseph- und der Thomas-Morus-Gemeinde unterwegs. In tolle Verkleidungen gehüllt erbaten sie an den Türen Geld- oder Sachspende. Im Gegenzug segneten sie das Haus mit den Buchstaben „C+M+B.“ Die Buchstaben stehen nicht – wie man vermuten könnte – für die Namen der Heiligen Drei Könige: Caspar, Melchior und Balthasar, sondern für „Christus mansionem benedicat“ – Christus segne dieses Haus. Und natürlich wurde auch das Rathaus wieder gesegnet. Die Hausherren Karina Jens und Roland Methling waren begeistert von den vielen toll verkleideten Kindern. Um sich den Segen zu verdienen, spendete die Stadt zusammen mit der Ostseesparkasse 250 Euro und stellte den Sängern ein kleines Büffet zur Verfügung. Im letzten Jahr kamen deutschlandweit insgesamt 41.766.374,63 Euro zusammen, die für den guten Zweck gespendet wurden. Bevor die Aufkleber mit dem Segen angebracht wurden, sangen alle Sänger gemeinsam das diesjährige Mottolied: „Klopft an Türen, pocht auf Rechte.“ Darin zeigt sich auch, dass der Fortschritt selbst vor alten Bräuchen nicht Halt macht, denn vor allem in den Strophen werden die Sternsinger zu Sternrappern. Das diesjährige Beispielland ist Nicaragua. Die Kinder helfen mit, dass dort bedürftige Familien unterstützt werden können. Aber auch in Rostock gibt es arme Menschen und so betonte Pastor Beyrau: „Alle Einwohner sind mitverantwortlich, den Kranken und Sozialschwachen zu helfen.“ Nur so könne man ein erträgliches Miteinander erreichen. Zu dritt unterwegs waren Hanna, Johanna und ihre Schwester Franziska. Für Hanna war es das dritte Sternsingen, für die Schwestern sogar schon das vierte Mal. „Die Leute waren fast alle nett und haben auch was gespendet“, berichtet Johanna. Auch Franziska hat die Tour rund um die Christuskirche und in den Polizeigärten Spaß gemacht. Nur das Wetter hat nicht ganz so gut gepasst. „Der Regen hat ein paar Kronen kaputtgemacht, sonst sind wir aber gut durchgekommen“, erzählt Hanna. Alle drei wollen einen Teil ihrer Süßigkeiten der Rostocker Tafel zur Verfügung stellen. Mit dem Segen soll das Rathaus gut auf das kommende Jahr vorbereitet sein.

7. Januar 2012 | Weiterlesen
Kriminalbiologe Mark Benecke zu Gast in der Stadthalle

Kriminalbiologe Mark Benecke zu Gast in der Stadthalle

„Wenn ich zu einem Tatort gehe, stelle ich mein Gehirn auf erwachsene, schwangere Schmeißfliege.“ Mit diesem Vorgehen überprüft Kriminalbiologe Mark Benecke, wo die Insekten ihre Eier ablegen könnten und wo somit Maden zu erwarten sind. Mit Hilfe von Insekten und Spinnen kann er zum Beispiel die Liegedauer von Leichen bestimmen und so zur Aufklärung von Todesfällen beitragen. Bei seinem Vortrag in der Stadthalle gab er den Zuschauern einen spannenden Einblick in sein Arbeitsleben. Bevor jedoch die ersten Leichen gezeigt wurden, zeigte der Wissenschaftler den Ablauf eines typischen Tages. Es beginnt ganz normal mit Frühstück (mit einer Madentasse, ein Geschenk aus Rostock), dann folgt der Weg ins Labor, dort wird experimentiert und dann folgt auch schon die Zugfahrt nach Rostock. Dass den Kriminalbiologen selbst Kleinigkeiten interessieren, bewies er mit einem Foto von einem Kothaufen in einem Gleisbett: „Da frage ich mich doch, wie der da hingekommen ist!“ Schon im ersten Teil stellte er, ganz nebenbei, die wichtigsten Arbeitsregeln und Prämissen eines Kriminalbiologen vor. „Ich bin ein Universaldilettant und daher ist Neugier auch sehr wichtig.“ Um alles gut erkennen zu können, muss man nah rangehen und Sachen einsammeln oder fotografieren, die von Bedeutung sein könnten. Und die wichtigste Regel, die Benecke regelmäßig wiederholte, ist keine Annahmen anzustellen. Man muss das Denken abstellen und nur hinterfragen, was da ist. „An einem Tatort macht nichts Sinn, weil die Täter fast immer spinnen.“ Für den zweiten Teil durfte das Publikum dann ein Thema auswählen. Da jedoch gleichviele Gäste für „Mord im Museum“ und für „Insekten und Leichen“ waren, musste die Münze entscheiden. So kamen die Rostocker in den Genuss von Käsefliegen, Spinnen, Schmeißfliegen und natürlich Maden. „Maden und Insekten sind meine stillen Assistenten. Mit ihnen arbeite ich schon 15 bis 20 Jahre zusammen.“ Benecke erklärte anhand von verschiedenen Leichen, was Insekten an Tatorten verraten, aber auch, was sie verschleiern. So können scheinbare Kratzspuren einer Leiche im Wald auch von Nacktschnecken kommen, die Hautschichten beim Rüberkriechen abraspeln. Ein besonders skurriler Fall handelte von einer toten alten Frau. Auf ihrem Bein war eine offene, inzwischen schwarz abgefaulte Stelle, in der auch tote Maden lagen. Das war merkwürdig, denn Maden verlassen den Ort, wo sie gefressen haben. Es stellte sich raus, dass die Dame schon vor dem Tod eine kranke, von Maden befallene Stelle am Bein hatte. Da sie nicht wollte, dass die Insekten in der Wohnung umherkriechen, band sie das Bein mit einer Plastiktüte ab. Die Maden starben und das Bein entzündete sich schlimmer, woran die Frau dann starb. Da der Wissenschaftler viele verschiedene Vortragsthemen hat, kann man auch immer wieder kommen. Henni Donner und Dschaaan aus Rostock haben Mark Benecke auch schon fünfmal live erlebt. „Es ist immer wieder spannend, da er sich in einer Stadt auch nie wiederholt. Er schafft es, eine ganz andere Sichtweise auf die Dinge zu zeigen“, sagt Henni. Sie und Mark haben sich über ein Internetradio kennengelernt und sind inzwischen befreundet. „Wir kommen nicht nur des Vortrags wegen, sondern auch, um Mark einfach mal wiederzutreffen.“ Wer jetzt auch Lust hat, in die Welt der Maden und Leichen abzutauchen, kann sich den 18. September vormerken. Dann ist Mark Benecke im Moya zu Gast. Außerdem steht auch schon ein Termin für das Jahr 2013 fest. Am 4. Januar wird er dann wieder in der Stadthalle vortragen. Bis dahin kann man einen Blick in eins der zahlreichen spannenden Bücher der Kriminalbiologen werfen.

7. Januar 2012 | Weiterlesen
Vogelinventur: Stunde der Wintervögel 2012

Vogelinventur: Stunde der Wintervögel 2012

Spatzen, Amseln, Meisen – jetzt, da die Bäume kein Laub tragen, lassen sie sich gut beobachten. Auch wenn der Winter sich bisher von seiner milden Seite zeigt, schaut der eine oder andere Piepmatz vielleicht auch mal beim Futterhäuschen vorbei. Doch wie viele sind es und von welcher Art? Der Naturschutzbund (NABU) ruft an diesem Wochenende dazu auf, sich eine Stunde Zeit zu nehmen und die Vögel vor der Haustür, auf dem Balkon, im Garten oder Park zu zählen und die beobachteten Arten und deren Anzahl bis zum 16. Januar zu melden. Von der zum zweiten Mal durchgeführten „Stunde der Wintervögel“ erhofft sich der NABU Aufschluss über generelle Entwicklungen in der Vogelwelt in Städten und Dörfern. Im Mittelpunkt stehen die häufigeren Vogelarten im Siedlungsbereich, über deren Bestände teilweise weniger bekannt sei als über manche Seltenheit, so die Naturschützer. Über die Jahre sollen so Erkenntnisse über das Zugverhalten von bei uns brütender Arten, aber auch von Gästen aus den Kälteregionen gewonnen werden, das nicht zuletzt auch durch die Klimaentwicklung beeinflusst wird. „In Rostock hat man den Vorteil, dass hier eine Reihe von Vögeln sind, die hier gar nicht geboren wurden, sondern aus Nord- und Osteuropa stammen“, weist der Ornithologe Mathias Vieth auf besondere Gäste unserer Hansestadt hin. So lassen sich mit etwas Glück sogar Seidenschwänze, die durch ihre bunten Farben und Federhaube auffallen, beobachten. Im Stadthafen und auf anderen Wasserflächen fällt der Blick vielleicht auch auf Kormorane oder Schellenten. Um an der Stunde der Wintervögel teilzunehmen, sind keine besonderen Qualifikationen erforderlich. Zur Unterstützung stehen auf der Website www.stundederwintervoegel.de auch Porträts der häufigsten Vogelarten und eine Zählhilfe zur Verfügung. Am Samstag, 7. Januar, und Sonntag, 8. Januar, ist zudem jeweils von 10 bis 18 Uhr eine kostenlose Telefonhotline zur Meldung der Beobachtungen geschaltet: Telefonnummer 0800-1157-115. Im letzten Jahr nahmen in Deutschland etwa 85.000 Naturfreunde an der Stunde der Wintervögel teil und notierten etwa 2,6 Millionen Vögel. Die häufigste Art war die Kohlmeise, gefolgt von Haussperling und Amsel. Eingeführt wurde die Wintervogelerfassung durch wissenschaftliche Laien schon vor mehr als einem Jahrhundert in den USA. Damals wurden die Vögel noch bei der Jagd erlegt, bevor man die Flinte durch ein Fernglas austauschte. Seit den 1950er Jahren erfassen Naturfreunde bei der Mittwinterwasservogelzählung an der gesamten deutschen Ostsee- und Nordseeküste den Vogelbestand, informiert Mathias Vieth. In diesem Jahr findet sie am nächsten Wochenende statt.

6. Januar 2012 | Weiterlesen
Hansa Rostock muss 4,5 Millionen Euro Steuern nachzahlen

Hansa Rostock muss 4,5 Millionen Euro Steuern nachzahlen

Der Bundesfinanzhof (BFH) hat die Revision des F.C. Hansa Rostock zurückgewiesen. Auf Grund dieser Entscheidung wird der F.C. Hansa Rostock im Wesentlichen zur Zahlung von circa 4,5 Millionen Euro Steuern einschließlich Zinsen verpflichtet, die sich aus der Entscheidung des Finanzgerichts Mecklenburg-Vorpommern vom November 2010 ergeben. Bei dem Rechtsstreit mit dem Finanzamt Rostock war zu klären, ob der F.C. Hansa zu unrecht in den Jahren 1999 bis 2001 Zahlungen für Transferentschädigungen, Provisionen an Spielervermittler und Ausbildungs- und Förderungsentschädigungen für Amateurspieler und Vertragsamateure, die beim aufnehmenden Verein Lizenzspieler werden, als sofort abziehbare Betriebsausgaben behandelt hat; oder ob diese zu aktivieren und über die Vertragslaufzeit abzuschreiben gewesen wären. Angesichts dieses Urteilstenors greift die Ende Dezember 2011 erteilte Auflage der Deutschen Fußball Liga (DFL). Die Auflage zur Überprüfung der wirtschaftlichen Situation verlangt bis zum 18.01.2012 einen beweiskräftigen Nachweis des F.C. Hansa Rostock mit welchen finanziellen Mitteln beziehungsweise Maßnahmen diese Steuerschuld zahlungswirksam erbracht werden kann. Bis zum Nachweis der Zahlungsfähigkeit ist es dem F.C. Hansa Rostock untersagt, Spielertransfers zu tätigen. Bernd Hofmann, Vorstandsvorsitzender des F.C. Hansa Rostock erklärt: „Es ist bedauerlich, dass das höchste Finanzgericht in seinem Urteil nicht die veränderten Bedingungen im Lizenzfußball nach der sogenannten „Bosman– Entscheidung“ des Europäischen Gerichtshofes berücksichtigt hat. Wir sind seit längerem in Gesprächen mit den beteiligten Parteien und sind zuversichtlich, dass wir die entsprechenden Vereinbarungen in der nächsten Woche treffen, um die Zahlungsfähigkeit des Vereins bis zum 30.06.11 zu erhalten und somit die Auflage der DFL zu erfüllen.“ Nachdem der F.C. Hansa Rostock den Rechtsstreit in der ersten Instanz vor dem Finanzgericht Mecklenburg-Vorpommern verloren hatte, wurde beim Bundesfinanzhof Revision eingelegt. Zugleich hat der F.C. Hansa Rostock auf Grund des verlorenen Gerichtsverfahrens im Jahresabschluss zum Stichtag 30. Juni 2011 Rückstellungen für Steuerverbindlichkeiten wegen Körperschaftsteuer, Solidaritätszuschlag, Gewerbesteuer und Zinsen in Höhe von insgesamt circa 4,43 Millionen Euro gebildet. Somit entstehen durch das Urteil bilanziell keine neuen Verpflichtungen, jedoch ist es zur Sicherung der Liquidität des Vereins notwendig, Zahlungsvereinbarungen zu treffen. Quelle: FC Hansa Rostock

6. Januar 2012 | Weiterlesen
Neuer technischer Vorstand der RSAG: Michael Schroeder

Neuer technischer Vorstand der RSAG: Michael Schroeder

Die Rostocker Straßenbahn AG (RSAG) hat einen neuen technischen Vorstand. Zum Jahresbeginn hat Michael Schroeder die Arbeit in dem Rostocker Verkehrsunternehmen aufgenommen. Der Diplomverkehrsingenieur aus Berlin löst Wilfried Eisenberg ab, der als Vorstandschef zur Bremer Straßenbahn AG wechselte. In einem deutschlandweit ausgeschriebenen Bewerbungsverfahren konnte sich Michael Schroeder im letzten August durchsetzen und wurde für fünf Jahre bestellt. An der Seite von Jochen Bruhn, der seit 26 Jahren für den kaufmännischen Bereich der RSAG verantwortlich ist, wird er nun die Geschicke der traditionsreichen Rostocker Straßenbahn AG lenken. Seine Karriere begann der 50-Jährige 1981 als Omnibusfahrer bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG). Nach einem Studium und weiteren Qualifikationen arbeitete Michael Schroeder hier in verschiedenen Führungspositionen. Zuletzt war er als alleiniger Geschäftsführer der BT Berlin Transport GmbH tätig. Das 100-prozentige Tochterunternehmen der BVG, mit fast 2.000 Mitarbeitern, erbringt Fahrdienstleistungen für die BVG und wurde mit dem Ziel gegründet Kosten einzusparen bspw. mit einem eigenen Manteltarifvertrag. Zu unserer Hansestadt habe der „Urberliner“ seit vielen Jahren eine enge Beziehung, ist er doch mit einer Rostockerin verheiratet. Das habe ihm die Entscheidung für einen Standortwechsel erleichtert, erklärt der Vater einer erwachsenen Tochter. Den Schritt von einem großen Unternehmen einer Großstadt nach Rostock betrachtet Michael Schroeder als eine weitere Herausforderung. „Ich sehe hier ein gutes Unternehmen, was sich in den Jahren hervorragend entwickelt hat. Meine Zielstellung ist, daran anzuknüpfen, dass dieser erfolgreich eingeschlagene Weg auch zukünftig weiter nachhaltig verfolgt wird.“ Seit vier Tagen hat er nun schon die Ärmel hochgekrempelt. Zunächst will er sich mit den Partnern, zuständigen Behörden und der Bürgerschaft bekannt machen. Heute Morgen war er unterwegs, um sich einige aktuelle Infrastrukturschwerpunkte, wie das Nordkreuz, das kurz vor seiner Vollendung steht, anzuschauen. Aber auch weitere Fragen der besseren Anbindungen liegen auf seinem Arbeitstisch. Dazu will sich die RSAG in diesem Jahr umfangreich mit Marktforschung beschäftigen. Im Mittelpunkt steht die Verbindung zwischen Innenstadt und Warnemünde. Auch die Neubaugebiete wie Schmarl und Groß Klein hat die RSAG im Blick. Doch „wir gehen nicht davon aus, dass wir da mit der Straßenbahn fahren werden“, sagt Jochen Bruhn und äußert sich auch zurückhaltend zu Plänen, Straßenbahnlinien in den Stadthafen zu führen. Bis März soll die Wirtschaftlichkeit dieses Vorhaben berechnet werden, bevor eine Entscheidung über die Realisierung getroffen wird. Neben dem Ausbau der Infrastruktur steht die Fahrzeugbeschaffung dick auf der Agenda der RSAG. Bereits seit letztem August rollen fünf neue Hybridbusse durch Rostocks Stadtviertel. Ab Mitte 2013 sollen 13 neue Straßenbahnen peu a peu in Rostock eingesetzt werden. Vielleicht werden sie sogar mit einem Anschluss zum Aufladen von E-Bikes ausgestattet sein. Nachhaltigkeit und E-Mobilität sind die Schlagwörter, mit denen die RSAG ihre Kunden und Noch-nicht-Kunden überzeugen will, statt ins Auto in öffentliche Verkehrsmittel einzusteigen. Für viele ist das nicht zuletzt auch eine Frage des Preises. Ab 1. Februar gelten bei den Fahrkarten neue, erhöhte Tarife.

5. Januar 2012 | Weiterlesen
„Magic of the Dance” in der Stadthalle

„Magic of the Dance” in der Stadthalle

Silvester ist gerade erst ein paar Tage vorbei und trotzdem gab es heute schon wieder das nächste Feuerwerk zu bestaunen. Die 16 Akteure von der Show „Magic of the Dance“ brauchten jedoch kein Schießpulver oder Raketen, um es richtig knallen zu lassen. Ihnen genügten ein Paar Steppschuhe, denn Magic oft he Dance ist ein musikalisches und tänzerisches Feuerwerk. Nach inzwischen über 2500 Shows in über 1000 Städten gastierte die Gruppe heute Abend in der Rostocker Stadthalle. In „Magic oft he Dance“ wird die Geschichte eines Liebespaares im Dublin des frühen 19. Jahrhunderts erzählt. Ihre Liebe wird von einem Dämon bedroht, der auch dafür sorgt, dass sich beide auf dem Abschiedsfest vor der Reise ins Gelobte Land Amerika aus den Augen verlieren. Doch natürlich gibt es ein Happy End und beide finden sich wieder, der Dämon wird besiegt und am Ende können die beiden glücklich heiraten. Das alles wird tanzend erzählt. Zwar gibt es auch kurze Erzählpassagen und Gesangseinlagen von der irischen Sängerin Deirdre Shannon, die meiste Zeit über klackert und knallt es aber auf der Bühne. Bis zu 16 Tänzer sind gleichzeitig auf der Bühne und liefern eine atemberaubende Choreographie ab. Es ist unglaublich, wie präzise die Bewegungen abgestimmt sind und wie schnell die Schritte ausgeführt werden. Ergänzt mit einem typisch irischen Soundtrack, der aber auch moderne Elemente enthält, entsteht so eine einmalige Show auf der Bühne. Neben mehrfachen Irish Dance Weltmeistern standen heute auch die New York Tap All-Stars auf der Bühne. Die Gruppe tanzte im stilechten Ambiente eines amerikanischen Lokals in feiner Abendgarderobe. Dafür wurden auch drei Herren aus dem Publikum geholt, die kurzerhand zu Dean Martin, Frank Sinatra und Sammy Davis Junior umfunktioniert wurden. Es wirkte zwar teilweise etwas unbeholfen und lustig, die Männer schlugen sich aber insgesamt sehr gut und wurden mit viel Jubel aus dem Publikum belohnt. Auch der Rest der Show kam sehr gut an, sodass es am Ende sogar stehende Ovationen gab. Es wurde aber auch einiges geboten. Tänze in verschiedensten tollen Kostümen, Einsatz von Trommeln, Fässern und Besen als Takt gebende Hilfsmittel und sogar eine Pyroshow. Denn nicht mal ein Tanzfeuerwerk kommt ganz ohne Knaller aus. Am Ende legte Tänzer Ciaran Maguire sogar im wahrsten Sinne des Wortes eine heiße Sohle aufs Parkett: In brennenden Schuhen steppte er einige Momente für die begeisterten Zuschauer. Unter ihnen waren auch Hannes Schönian und Jessica Matz. Hannes tanzt selbst seit fünf Jahren Irish Dance und kennt auch einige der Tänzer persönlich, so war der Abend für ihn eine Pflichtveranstaltung. „Ich habe Riverdance gesehen und wusste damals, das will ich auch machen. Mich faszinieren vor allem die irische Kultur und das ganze Drumherum.“ Der 19-Jährige hat sogar selbst schon an Europameisterschaften teilgenommen. Auch Freundin Jessica war begeistert, sie gestand aber: „Für mich wäre das nichts, mir fehlt da glaube ich der Nerv zu. Trotzdem war es ein toller Abend.“ Vielen Gästen kribbelte es nach der Show in den Füßen und sie probierten selbst einige Tanzschritte aus. Vielleicht ist das ja eine gute Alternative für das nächste Silvester: statt Böller und Raketen lieber Stepptanz und irische Folklore. Ein großer Vorteil ist, dass hinterher keiner sauber machen muss. Und Spaß und Krach macht es sicher trotzdem.

4. Januar 2012 | Weiterlesen
Arbeitskreis mediävistischer Nachwuchswissenschaftler

Arbeitskreis mediävistischer Nachwuchswissenschaftler

„Lego hat mein Mittelalterbild geprägt.“ Thomas Linke ist Student an der Universität Rostock und wie die meisten Menschen kam er erstmals im Kindesalter in Kontakt mit Rittern und Burgen. Das Interesse für dieses Thema hat sich bis heute gehalten und wurde sogar Teil seiner Staatsexamensarbeit. Um noch gezielter arbeiten zu können, gründeten er und fünf weitere Studierende im August letzten Jahres den Arbeitskreis mediävistischer Nachwuchswissenschaftler. Die Idee zur Gründung hatte Annika Bostelmann. „Ich war im Frühjahr in Köln und dort gab es auch so einen Arbeitskreis. Das fand ich toll und dachte, das brauchen wir auch.“ Die Mediävistik beschäftigt sich ganz allgemein mit dem Mittelalter vor allem in Europa. „Die Gruppe wurde zwar von Historikern und Germanisten gegründet, sie steht aber auch allen anderen Fachrichtungen offen“, beschreibt die Doktorandin. Ziel des Arbeitskreises ist vor allem die Vernetzung, sowohl innerhalb der Uni als auch deutschlandweit. So wird es am 26. Januar einen Gastvortrag von einem Doktoranden aus Münster geben, der sich mit den Herolden im römisch-deutschen Reich beschäftigt. Neben stark germanistisch gefärbten Arbeiten, wie zu bekannten Lyrikern, beschäftigt sich zum Beispiel Stephan Hynek mit der Wirtschafts- und Sozialgeschichte des Klosters zum Heiligen Kreuz. Bei den regelmäßigen Treffen des Arbeitskreises wird immer eine Abschlussarbeit vorgestellt. Dazu ist jeder eingeladen, der sich für Mediävistik interessiert. „Wir kennen uns schon untereinander und auch die Arbeiten der anderen, daher freuen wir uns immer, wenn neue Leute dazu kommen, die auch ganz andere Blickwinkel mitbringen“, erzählt Annika. Neben der thematischen Arbeit können die Nachwuchsforscher so auch den wissenschaftlichen Vortrag üben und an Selbstsicherheit gewinnen. Eine Frage stellt sich jedoch: warum das Mittelalter, eine Zeit die doch so weit entfernt von uns scheint? Sind es wirklich die Ritterburgen aus Lego allein, die das Thema so faszinierend machen? „Ich finde es ungemein spannend, dass wir mit Texten arbeiten, die einmalig sind. Wenn man sich vorstellt, dass da ein Mensch Jahre dran gesessen hat, um die Handschrift zu beenden, das ist schon Wahnsinn“, berichtet Thomas Linke begeistert. Außerdem sind die Themen heute immer noch brandaktuell: Hass, Liebe und Drama finden sich genauso wie geistliche Lieder und politische Texte. Annika ergänzt: „Wir Mediävisten sind vielleicht alle etwas verrückt, aber wir machen etwas, an dem unser Herz hängt.“ In Zukunft sollen dann nicht nur die Arbeiten vorgestellt werden, sondern auch größere Projekte organisiert werden. Unabhängig vom Arbeitskreis wird am 24. Januar in der HMT ein besonderes Stück der Rostocker Mediävistik vorgestellt. Dort wird das Rostocker Liederbuch, eine der wichtigsten lokalen Liedsammlungen, in einem ganz besonderen Gesprächskonzert von Studenten vorgestellt. Ein idealer Einstieg in die Welt des Mittelalters, fernab von Rittern und Burgen. Fotos 1+2: Arbeitskreis

3. Januar 2012 | Weiterlesen
Steffen Baumgart ist neuer Co-Trainer von Hansa Rostock

Steffen Baumgart ist neuer Co-Trainer von Hansa Rostock

Aller guten Dinge sind drei. Nachdem Steffen Baumgart bereits als Spieler vier, beziehungsweise drei Jahre die Kogge auf der Brust getragen hat, wird der ehemalige Stürmer ab sofort Co-Trainer des F.C. Hansa Rostock. „Ich bin davon überzeugt, dass wir gemeinsam unsere Ziele erreichen werden und freue mich sehr auf meine interessante und spannende Aufgabe beim F.C. Hansa Rostock“, erklärt Steffen Baumgart. Baumgart erhält in Rostock einen Vertrag bis Saisonende ohne weitere Option. Wolfgang Wolf freut sich ebenso auf die zukünftige Zusammenarbeit: „Ich habe Steffen damals aus Rostock nach Wolfsburg geholt und kenne ihn daher gut. Er wird unserer Mannschaft durch seine offene und kompetente Art weiterhelfen und den Trainerstab bereichern.“ Steffen Baumgart wurde am 5. Januar 1972 in Rostock geboren und begann seine Fußball-Karriere im Jahre 1980. 1994 holte der einstige Hansa-Trainer Frank Pagelsdorf den Stürmer zum F.C. Hansa Rostock. In jener Zeit markierte Baumgart 26 Tore in 118 Spielen und war neben Uwe Ehlers, Heiko März, Hilmar Weilandt oder dem heutigen Manager Stefan Beinlich einer der Aufstiegsgaranten in die Bundesliga. Die Profi-Stationen des 39-Jährigen waren der VfL Wolfsburg, Hansa Rostock, Union Berlin, Energie Cottbus und der 1. FC Magdeburg. Als Trainer arbeitete der dreifache Familienvater unter anderem beim 1. FC Magdeburg als Cheftrainer. Quelle: F.C. Hansa Rostock

3. Januar 2012 | Weiterlesen
Schifffahrtsmuseum sucht Exponate über die DSR

Schifffahrtsmuseum sucht Exponate über die DSR

In diesem Jahr jährt sich zum 60. Mal die Gründung der Deutschen Seereederei Rostock (DSR). Mit dem 1. Juli 1952 nahm die Staatsreederei der DDR ihre Arbeit auf. Das Schiffbau- und Schifffahrtsmuseum Rostock plant dazu im Sommer 2012 eine Sonderausstellung mit dem Arbeitstitel „Kunst und Kommerz – Werbung und Kunstförderung in der Deutschen Seereederei“. Neben einer Übersicht über die Entwicklung des Unternehmens soll die Ausstellung sich vor allem der Außendarstellung der Reederei widmen und das Schifffahrtsunternehmen im Spiegel seiner Werbung zeigen. Nicht wie in bisherigen Jubiläumsausstellungen wird es einen „Rundumschlag“ zur Geschichte der Seereederei und ihrer Aktivitäten geben, sondern diesmal umfasst einer der Schwerpunkte die Werbeabteilung der DSR und ihre Aufgaben. Darunter auch die Ausrichtung von internationalen Messeauftritten und die Mitwirkung bei der Betreuung von Kunden im Ausland. Ein weiterer Schwerpunkt der Ausstellung wird sich mit Kunst als Mittel des Marketings beschäftigen. So wurden Künstler mit der Gestaltung von Werbemitteln wie Kalendern oder Neujahrsgrußkarten beauftragt, die bei Kunden in aller Welt die Deutsche Seereederei Verbreitung fanden und von der Leistungsfähigkeit der Reederei kündeten. Von den Auftragswerken, die an bildenden Künstler vergeben wurden, sind die in Anlehnung an die historischen „Kapitänsbilder“ der Segel- und Dampfschifffahrtszeit entstandenen Schiffsporträts von Frachtschiffen der Deutschen Seereederei bemerkenswert. In Vorbereitung der Ausstellung möchte das Schiffbau- und Schifffahrtsmuseum Rostock seine Sammlung rund um die DSR aufstocken. Werbemittel wie Plakate, Prospekte, Kugelschreiber oder Schmuckteller, aber darüber hinaus auch Uniformteile, persönliche Dokumente wie Ausweise oder Briefe, Fotos aus dem Verwaltungsbereich oder vom Schiffsbetrieb oder auch Amateurfilme sind von Interesse. Das Museum möchte möglichst viele Dinge aus der Vergangenheit für zukünftige Generationen bewahren, ist dabei vor allem auf Schenkungen und Spenden angewiesen. Ankäufe sind nur in Ausnahmefällen möglich. Für die Sonderausstellung nehmen die Museumsmitarbeiter jedoch bei Eignung auch gerne Leihgaben entgegen, die nach Beendigung der Ausstellung an die Eigentümer zurückgeführt werden. Gesucht werden im Vorfeld der Ausstellung jedoch auch Gesprächspartner, die in irgendeiner Weise in Werbung und Kunstförderung der Deutschen Seereederei tätig waren bzw. die im Auslandsdienst die Reederei fernab der Heimat vertraten und so die Wirksamkeit von Werbemaßnahmen erlebten. Entsprechende Meldungen und Angebote nimmt das Schiffbau- und Schifffahrtsmuseum auf dem Traditionsschiff unter den Telefonnummern: 0381 12831- 361,-362 und -364 entgegen. Quelle: IGA Rostock 2003 GmbH

3. Januar 2012 | Weiterlesen
Leuchtturm in Flammen 2012 in Warnemünde

Leuchtturm in Flammen 2012 in Warnemünde

Symptome von Triskaidekaphobie grassierten noch vor einigen Wochen rund um den Leuchtturm von Warnemünde, drohte doch die 13. Auflage des beliebten Neujahrsevents „Leuchtturm in Flammen“ 2012 auszufallen. Doch die Besorgnis konnte mit Sponsorengeldern kuriert werden und auch der ungemütliche Regen legte rechtzeitig eine Pause ein. Die 13 erwies sich schließlich als Glückszahl, sodass unter dem Motto „Glück“ und bei frühlingshaftem Wetter mit fast zehn Grad und einer schwachen Brise dem „13. Leuchtturm in Flammen“ nichts im Wege stand. Wie schon in den letzten Jahren so dürften es auch dieses Mal wieder etwa 70.000 Schaulustige gewesen sein, die für die traditionelle Neujahrsparty mit Feuerwerk, Lasershow und Musik nach Warnemünde strömten. Apolda, Kessin, Wuppertal – neben den Rostockern waren Zuschauer aus ganz Deutschland und auch aus dem Ausland ins Ostseebad gereist. Auch Benjamin Roggatz, der in Karlsruhe wohnt, zog es zum Jahreswechsel in seine alte Heimatstadt zurück. „Für mich war das noch mal ein schöner Abschluss, weil ich morgen wieder abreise“, sagt der 27-Jährige, der mit seinen Freunden vom Strand aus das Spektakel verfolgte. „Mir gefällt es schon sehr gut, weil es immer eine Mischung aus verschiedenen Musikstilen ist und das Feuerwerk ist auch immer darauf abgestimmt.“ Regelmäßig besucht er das Neujahrsevent rund um das Warnemünder Wahrzeichen. Schon einige Stunden zuvor begann die Party. Buden entlang der Promenade versorgten die Hungrigen mit allerlei Leckereien. Für Stimmung sorgte Radiomoderator Steffen Holz, der es verstand, die Menschenmassen mit alten und neuen Hits zum Mitsingen zu animieren. Viele Besucher nutzten den Neujahrsabend, um noch die restlichen Feuerwerkskörper von der Silvesternacht zu zünden. Doch ihre Raketen und Wunderkerzen wurden von hellen Palmen, Chrysanthemen und Goldregen aus Feuer überstrahlt. Pünktlich ab 18 Uhr wurden sie in einem 23-minütigen Programm über dem 37 Meter hohen, in bunten Farben und Mustern eingetauchten Leuchtturm in den Himmel gepflanzt. Feuerpois auf der Bühne und eine Lasershow, die über die Promenade strahlte, ergänzten das Lichtspektakel. Dessen Dramaturgie sich an den getragenen, klassischen bis rockigen Tönen bewährter Musiker wie Pavarotti und Zucchero, Guns N‘ Roses oder Peter Maffay orientierte. Eine Premiere erlebte das Publikum mit der Rostocker Sängerin Katharina Wild, die ihren neuesten Titel „Free“ vorstellte. Unter ihrem neuen Künstlernamen Aaniyah übrigens, was allerdings bei der Moderation irgendwie untergegangen war. Ihre erhebende Pop-Hymne passte zur optimistischen Aufbruchsstimmung zum Jahresbeginn. „Ich fand es schön, um ins Jahr zu starten“, resümiert Kati Fischer, die zum ersten Mal bei „Leuchtturm in Flammen“ dabei war, anschließend. Nun dürften die bösen Geister mit dem Feuerwerk gründlich vertrieben worden sein, sodass einem glücklichen 2012 fast nichts in die Quere kommen kann. Wir wünschen es euch jedenfalls! Fotos von Leuchtturm in Flammen 2012:

1. Januar 2012 | Weiterlesen
33. Silvesterlauf 2011 des ESV Lok Rostock

33. Silvesterlauf 2011 des ESV Lok Rostock

314 Läufer – männlich, weiblich, jung, etwas älter, mit und ohne Schuhe oder auf kleinen Rädern – traten heute Vormittag an der Startlinie bei der Turnhalle in der Erich-Schlesinger-Straße in der Südstadt zum Silvesterlauf an, um das alte Jahr sportlich zu verabschieden. Ein richtiger Volkslauf also, der bereits zum 33. Mal zum Jahreswechsel stattfindet und gegebenenfalls auch mal zum Neujahrslauf umgetauft wird. Seit 1979 ist Siegfried Ebert vom ESV Lok Rostock an den Vorbereitungen beteiligt. Bei ihm liefen auch bei dieser Ausgabe wieder alle Fäden zusammen. Obwohl der 78-Jährige vor einem Jahr seinen Rücktritt von der Leitung erklärt hatte, konnte bisher kein Nachfolger für ihn gefunden werden. „Es sind in Rostock schon fünf Läufe ausgefallen. Das wollten wir auf jeden Fall für den Nikolaus– und Silvesterlauf vermeiden, damit wir die Tradition erhalten“, sagt der ehrenamtliche Cheforganisator und hofft, dass bald jemand seine Aufgabe übernimmt. Eine Aufgabe für die er und sein Team heute viel Dank ernteten. „Sehr gut, schön bergig, anspruchsvoll“, lobt Rüdiger Pardon, der sich auf die 11-Kilometerstrecke begeben hatte. „Um vital zu bleiben“, erklärt der 66-Jährige, der zum 30. Mal am Rostocker Silvesterlauf teilnimmt. Mit Blick auf die letzten drei Jahrzehnte schmunzelt der vielseitige Sportler: „konstant gehalten!“ Auch Jana Millat ist stolz auf ihre Leistung. „Weil es Spaß macht und man bleibt immer fit“, lautet ihre Motivation nun schon zum zweiten Mal beim Rostocker Silvesterlauf teilzunehmen. Die junge Triathletin lief nach 3,2 Kilometern in 15 Minuten als Achte ins Ziel ein und belegte damit den zweiten Platz bei den Damen. Genug Vorsprung also, um ihre Nachbarin und ihren Papa anzufeuern, die nach längeren Distanzen auf der Zielgeraden einbogen. Bereits nach 9:58 Minuten war für Max Glöckner der diesjährige Silvesterlauf beendet. Mit großem Abstand lief er als Erster auf der 3,2 km Strecke über die Ziellinie. Gut drei Minuten später folgten Wiebke Dethloff, als erste Läuferin, und Fabian Hauke. Die Königsdisziplin des Silvesterlaufs war jedoch der 22 km lange Rundlauf, der 66 Läufer vor die Tore der Stadt über Papendorf bis nach Pölchow führte. Nach einer Stunde und 13:05 Minuten kehrte Falk Zielisch als Erster wieder zurück. Christian Köhler und Tilo Segert folgten auf den Plätzen zwei und drei. Barfußläufer Kai Martin hatte sich ebenfalls die längste Strecke ausgesucht. „Ich fühl mich in Sportschuhen ziemlich unwohl. Wenn der Boden nicht zu dreckig ist, dann ist es angenehm. Man gewöhnt sich dran“, erklärt der Güstrower, für den Schuhe nur bei Minusgraden infrage kommen. Die meisten Läufer begaben sich jedoch auf die 11 Kilometer lange Strecke. Mit 34:34 Minuten der Schnellste war hier Triathlet Sebastian Rank, der sich im kommenden Jahr für die Olympischen Spiele in London qualifizieren möchte. Dicht auf den Fersen war ihm Ironman Michael Raelert, der nach 35:08 Minuten über die Ziellinie lief. Dennis Weu wurde Dritter. Bei den Frauen siegte Grit Ehlers vor Birgit Schuckmann und Laura Michel. Auch über die 7,2 km Strecke wurden die Besten ermittelt: Die Reihenfolge bei den Herren hier: Johannes Vogel (28 Minuten) vor Robert Rieckmann und Martin Kehnscherper, die gleichzeitig das Ziel erreichten. Bei den Damen liefen Stefanie Schulz, Ina Bauermann, Julia Böttner auf die ersten drei Plätze. Bei idealen Wetterbedingungen beendete der 33. Silvesterlauf in Rostock das Laufjahr 2011. Was man den Läufern normalerweise nicht wünscht, scheint zum Jahreswechsel jedoch ganz passend: Guten Rutsch! Fotos vom 33. Silvesterlauf 2011 des ESV Lok Rostock:

31. Dezember 2011 | Weiterlesen
9. Eiszeit bei Karls 2012 - Eisskulpturen in Rövershagen

9. Eiszeit bei Karls 2012 - Eisskulpturen in Rövershagen

Manege frei für die 9. Eiszeit in Karls Erlebnisdorf bei Rövershagen. Clowns und Jongleure, Artisten und Schlangenmenschen, Magier und Dompteure beeindrucken die Zuschauer nicht durch ihre Kunst, sondern durch ihre kunstvolle Beschaffenheit. Aus klarem, marmoriertem oder milchigem Eis sind sie entstanden. Elf internationale Künstler haben sie in drei Wochen aus 1300 Blöcken geschnitzt. Bis zu drei Meter bäumen sich die Zirkuspferde in die Höhe. Sie wirken angespannt und voller Energie, so genau wurden ihre Glieder, Muskeln und Sehnen mit Kettensägen, Messern und Stechbeitel herausgearbeitet. Doch der impulsive Moment ist in Eis erstarrt. Als ursprünglichste der dargebotene Künste im klassischen Zirkus ist die Pferdedressur auch bei Karls Eiszeit im Herzen der 1200 großen Fläche zu finden. Drumherum werden in insgesamt sechs Manegen weitere Attraktionen geboten: von gefährlichen Raubkatzen und waghalsige Akrobaten bis zu verspielten und lustigen Skulpturen, wie der kleine Mops, der ein ungewöhnlich artistisches Talent an den Tag legt, um sein Bein zu heben. Bringt die Zirkuswelt an sich nicht schon die Fantasie in Bewegung, so erdachte sich Yuri Kosterin aus der Ukraine mit einem Elch und einem Tiger auf Motorrädern eine Nummer, wie sie wohl bestenfalls in Comics dargestellt werden könnte und den Betrachter zum Schmunzeln bringen. Auch Bartosz Chylewski ließ bei seinen Figuren der Fantasie freien Lauf. Inspirieren ließ er sich dabei jedoch mehr von Bildern, als von eigenen Zirkuserlebnissen. Wegen der Tierhaltung hatte er schon als Junge Zirkusbesuche abgelehnt, erzählt der polnische Bildhauer, der sich zum zweiten Mal an Karls Eiszeit beteiligt. Bei Minus zehn Grad muss er sich um die riesigen Elefanten, Tiger, Löwen und Gorilla aus Eis bei Karls Eiszeit jedoch keine Sorgen machen. Warm angezogen dürften sich die Besucher ebenfalls gut unterhalten fühlen, nicht nur durch den Anblick der Eisskulpturen, sondern die Kleinen auch auf der Eis-Rutsche und dem neuen Eis-Karussell und die Großen bei einem frischen Getränk an der Eisbar. Noch bis zum 26. Februar 2012 dauert die 9. Eiszeit in Karls Erlebnisdorf bei Rövershagen an und kann täglich von 9 bis 19 Uhr besucht werden. Eine Eintrittskarte kostet 7 Euro, für Kinder bis zum 12. Lebensjahr 5 Euro und ist zugleich Dauerkarte, sodass die 9. Eiszeit damit mehrmals besucht werden kann. Im Preis enthalten ist auch der Verleih von Schlittschuhen. Denn wie auch in den letzten Jahren, so gibt es auch bei der neunten Auflage der Eiszeit wieder die Möglichkeit zum Schlittschuhlaufen auf der 400 qm großen Eislaufbahn. Neu diesmal ist das Bratpfannencurling. Fotos von der 9. Eiszeit bei Karls in Rövershagen:

31. Dezember 2011 | Weiterlesen