Neueste Nachrichten aus Rostock und Warnemünde
Galerie Möller: „Zwei Magdeburger in Warnemünde“
Die Zusammenarbeit scheint sich bewährt zu haben. Bereits zum dritten Mal stellen Schmuckdesignerin Gabriele Putz und Maler Manfred Gabriel ihre Werke gemeinsam aus. Die beiden Künstler verbindet nicht nur die Natur als Inspirationsquelle, sondern auch das Studium an der Hochschule für Design in Halle, Burg Giebichenstein. In Magdeburg lernten sie das Ehepaar Möller kennen, mit dem sie bis heute befreundet sind. Die Malereien von Manfred Gabriel sind auch deswegen schon zum siebten Mal in der Galerie Möller zu bewundern. Die ausgestellten Bilder des Malers zeigen fast ausschließlich den Prerower Strand, den er als Kind kennen- und lieben lernte. Grautöne gemischt mit unscheinbarem Blau und Grün dominieren die Farbkomposition. Die beiden horizontalen Komponenten, Meer und Himmel, werden durch große, schlaksige Figuren miteinander verbunden. Verwaistes Strandgut, umherstreunende Tiere und einsame Boote erzeugen eine leicht melancholische Wirkung. Durch das vergnüglich scheinende Strandtreiben der Menschen wird diese jedoch wieder gebrochen. Und so bleibt vor allem ein angenehmes Gefühl von Ruhe und Endlosigkeit beim Betrachter zurück. Seit der Eröffnung der Galerie Möller im Jahr 1986 gehören neben Bildern und Plastiken auch Schmuckstücke zu den Ausstellungswerken. „Die Schmuckgestalter können im Gegensatz zu anderen Künstlern mehr auf die Individualität der Nutzer eingehen“, so Ulrike-Sabine Möller. Und die Schmuckstücke von Gabriele Putz sind sehr individuell. Denn während des Entstehungsprozesses experimentiert sie gerne. Und das nicht nur bei der Gestaltung, sondern auch bei der Verarbeitung ihrer Stücke. Zum Beispiel wendet sie das Verfahren der sogenannten Granulation an, das bereits die Etrusker kannten und das heute nicht mehr verbreitet ist. Unter anderem diese Details machen den Schmuck der Magdeburgerin, der größtenteils aus Silber und Gold, seit einigen Jahren auch aus Edelsteinen oder Perlen besteht, unverwechselbar. Die Besucherinnen der Ausstellungseröffnung waren von den Kunstwerken Gabriele Putz hingerissen. Vor der Vitrine drängelten sich zahlreiche Frauen, die die 20 ausgestellten Halsketten genau in Augenschein nehmen oder gleich anprobieren wollten. Auch Monika Dietrich legte eine der Edelsteinketten um, die farblich schon sehr gut zu ihrem Outfit passte. „Die entspricht genau meinem Geschmack“, erklärte die Warnemünderin ihre Wahl. Ob sie die Kette kaufen wird, weiß sie allerdings noch nicht. „Aber ich habe bald Geburtstag und das wäre ein perfektes Geschenk“, schmunzelte sie. Die Strandmomente von Manfred Gabriel sind zusammen mit den Schmuckstücken von Gabriele Putz noch bis zum 4. Oktober in der Galerie Möller zu sehen.
25. August 2011 | Weiterlesen
2. Rostocker Firmenlauf 2011
Der Rostocker Firmenlauf stand in diesem Jahr zunächst unter keinem guten Stern. Der erste Termin Ende Juni musste aufgrund zu starker Regenfälle kurzfristig abgesagt werden. In den vergangenen acht Wochen hatten dann nicht nur die Läufer Zeit, sich noch einmal intensiv auf den Wettkampf vorzubereiten, sondern auch der Sommer konnte endlich aus seinem Tiefschlaf erwachen. So erwarteten die Teilnehmer am Mittwochabend schwülwarme 25 Grad und auch vereinzelte Strahlen der langsam untergehenden Sonne. Zum ersten Firmenlauf 2010 starteten noch 44 Teams mit jeweils vier Mitgliedern. In diesem Jahr waren es mehr als doppelt so viele. Insgesamt 89 Teams hatten sich für dieses Ereignis auf dem Parkplatz vor dem MAU-Club eingefunden. Die Laufstrecke bestand aus zwei Runden am Rostocker Stadthafen entlang. Die Entfernung betrug dabei fast genau sieben Kilometer. Alle Teams starteten gleichzeitig und die Gesamtzeiten der einzelnen Läufer wurden am Ende für die Gruppenauswertung addiert. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO aus Rostock nahm zum ersten Mal beim Firmenlauf teil. Für das Mixed-Team bedeutete die Veranstaltung vor allem Spaß. Trainiert haben sie eher nebenbei. Um ihre Läufer Jenny Krampff, Sybille Rentz, Thomas Mangold und Immo Stapelfeldt zu unterstützen, jubelten ihnen ihre Arbeitskollegen mit zwei großen Bannern am Start- und Zielbereich zu. Bereits nach der ersten Runde stand der Tagessieger fest. Matthias Ahrenberg passierte weit vor seinen Mitläufern zum ersten Mal den Zielbereich. Für sein Team „EBC“, also den Ersten Basketballclub Rostock, holte er die Bestzeit von 23 Minuten und einer Sekunde. Während der letzten Runde hatten seine Mitstreiter jedoch aufgeholt und so kamen mit nur kurzer Verzögerung viele weitere Läufer ins Ziel. Nach den 34 schnellsten Männern erreichte Laura Michel als erste Frau die Ziellinie. Die 18-jährige startete für das Team BHW. Dass sie den ersten Platz belegen würde, sei für sie keine große Überraschung gewesen. Schließlich trainiere sie viel und nehme regelmäßig an Stadtläufen teil. „Letzten Samstag war ich beim Seenlauf in Krakow“, so die Sportlerin des 1. LAV Rostock. Den Sieg für ihr Team konnte sie trotz einer Zeit von 28 Minuten und 22 Sekunden allerdings nicht holen. Innerhalb einer Stunde nach dem Start kamen nach und nach alle Teilnehmer ins Ziel. Einige von ihnen sichtlich mitgenommen. Immo Stapelfeldt lief nach etwa 33 Minuten als erster des BDO-Teams ins Ziel ein. Die durch die Anstrengung und Sommerhitze ausgelaugten Sportler wurden sofort mit Getränken und „Vitaminbomben“ versorgt. Auch Verletzungen, wie aufgeschürfte Knie, wurden an Ort und Stelle behandelt. Der anschließenden Siegerehrung konnte also nichts mehr im Weg stehen. Ausgezeichnet wurden zum einen Laura Michel und Matthias Ahrenberg als schnellste Läufer des Tages, zum anderen die drei besten Teams der Kategorien Herren, Damen und Mixed. Die „DRK“ belegte mit zwei männlichen und zwei weiblichen Läufern den dritten Platz, das Team „Kienbaum“ den zweiten. Als Sieger der Kategorie Mixed wurde die Läufer von „Eurawasser 2“ geehrt. Bei den Herren belegten die Vorjahressieger der Firma „Gesundschuh“ nur den dritten Platz, den zweiten holte der „EBC“. Die Rostocker Berufsfeuerwehr mit dem einprägsamen Teamnamen „Titelverteidiger“ erreichte die beste Gesamtzeit des Tages. Den dritten und zweiten Platz unter den Frauen sicherten sich „Eurawasser 3“ und „Nordex Ladies Power“. Mit einer Zeit von 2 Stunden und knapp 22 Minuten konnten „Amtshopper 2“ die Wertung für sich entscheiden. Der zweite Rostocker Firmenlauf war, gemessen an der Teilnehmerzahl, für die Organisatoren von Pro Event ein großer Erfolg. Im nächsten Jahr soll die magische Marke von 100 mitlaufenden Teams geknackt werden. Ob die Rostocker Berufsfeuerwehr ihren Titel 2012 verteidigen kann, bleibt bis dahin wohl abzuwarten. Die nächste Gelegenheit, für Rostocker Sportlerinnen Schnelligkeit zu beweisen, bietet der 9. Rostocker Frauenlauf am 4. September. Fotos vom Rostocker Firmenlauf 2011:
24. August 2011 | Weiterlesen
„Freiheit und Zensur“ - Ausstellungseröffnung im Haus Böll
Die Filme der Deutschen Film AG (DEFA) erfreuen sich auch heute noch großer Beliebtheit. „Die Legende von Paul und Paula“, „Heißer Sommer“ oder „Die Geschichte vom kleinen Muck“ gehören vermutlich zu den berühmtesten DEFA-Filmen. Die Ausstellung „Freiheit und Zensur – Filmschaffen in der DDR zwischen Anpassung und Opposition“ beleuchtet jedoch auch „Nischenfilme“, wie Claus Löser sie nennt. Der Berliner Filmkritiker hat die Ausstellung konzipiert und die Texte dafür verfasst. Für ihn ist Filmgeschichte „eine Folie oder auch ein Kommentar“ zur aktuell herrschenden politischen Lage. „Man darf die DEFA nicht allein als Vollzugsorgan der Tagespolitik sehen“, so Löser. Denn es gebe nicht nur propagandistische, sondern auch künstlerisch anspruchsvolle und humanistische Filme aus dieser Zeit. „Gerade heute, 20 Jahre nach dem Ende der DDR, haben wir die Chance, diese Filme in einem anderen Licht zu sehen und dabei vielleicht umzuwerten.“ Auf 22 Plakaten wird jeweils ein ausgewählter Film der DEFA vorgestellt. Die Fakten zu den einzelnen Filmen werden mit Informationen zur Zeitgeschichte, Fotos und einem Zeitstrahl ergänzt. Ganz unten ist jeweils ein Kommentar des Kabarettisten Peter Ensikat zu lesen. Er bewertet die Filme unter dem Pseudonym „Atze“ aus seiner eigenen, sehr persönlichen Sichtweise. Der Autor, der 1941 geboren wurde, hat die Zeit, die sich in den DEFA-Filmen widerspiegelt, aktiv miterlebt. Filme, die auf Druck der SED-Führung entstanden und die Vorzüge des Sozialismus propagieren, wie „Ernst Thälmann – Sohn seiner Klasse“, betrachtet er dabei besonders satirisch. Die Ausstellungsplakate sind in vier Kategorien unterteilt, von „Kriegsende und Aufbruch“ bis „Von der Biermann-Affäre zur Wiedervereinigung“. Die unterschiedlichen Farben helfen dem Besucher die Übersicht zu behalten. Auf einem Fernseher im hinteren Teil der Ausstellung können außerdem Ausschnitte von sieben DEFA-Filmen angeschaut werden. Aufbereitet und ausgewählt wurden sie von Matthias Spehr und dem Institut für neue Medien Rostock (ifnm). Zusätzlich wurde in die Ausstellung eine Filmreihe integriert. Angelehnt an den regelmäßig stattfindenden Filmclub „Blickfang“ des ifnm werden im Haus Böll vier DEFA-Filme mit anschließendem Filmgespräch gezeigt. Für die Ausstellungseröffnung fiel die Wahl auf den ersten Nachkriegsfilm, „Die Mörder sind unter uns“ von 1946. Zwischen den Trümmern von Berlin wird eine Geschichte über Vergangenheitsbewältigung und Zuversicht erzählt. Darin zu sehen ist die junge deutsche Schauspielerin Hildegard Knef in ihrer ersten großen Filmrolle. Auch 65 Jahre nach der Premiere beeindruckt der Film noch durch eine ausgeprägte Bildsprache und verschiedene Blickwinkel auf die Hauptdarsteller – im Spiegel oder als Schatten. Die teilweise skurrilen Charaktere und der trockene Humor der Hauptfigur Hans Mertens bringen das Publikum im Haus Böll in manchen Momenten zum Lachen. Der Ernst der Nachkriegsjahre ist jedoch durchgängig zu spüren. Wie der traumatisierte Hans Mertens sinniert, sei der Frieden nur ein kurzes Atemholen bis zum nächsten Massensterben. Hinter der Ausstellung im Haus Böll steht das Wilhelm-Fraenger-Institut Berlin und die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Anfang August wurde sie bereits in Berlin, zum 50-jährigen Jubiläum des Mauerbaus präsentiert. Im Haus Böll ist die Ausstellung noch bis zum 29. September, montags bis donnerstags jeweils von 10 bis 17 Uhr zu besichtigen. Die nächsten drei DEFA-Filme werden am 30. August („Berlin-Ecke Schönhauser“) sowie am 6. („Spur der Steine“) und 13. September („Einer trage des anderen Last“) jeweils um 20 Uhr gezeigt.
24. August 2011 | Weiterlesen
Computergeschichte an der Uni Rostock: Von Zuse zu Zuse
Wenn im Kulturhistorischen Museum zur Entenjagd geblasen wird, mag das schon ein wenig seltsam erscheinen, auch – oder gerade – wenn es sich dabei um virtuelle Tiere auf einem Computerbildschirm handelt. Ein Kleincomputer aus DDR-Zeiten war es, der Bildungsminister Henry Tesch gestern zum Zocken verführte. Bildungspolitisch vielleicht nicht ganz korrekt lief auf ihm das Spiel „Entenjagd“, das man fast schon als einen der Urväter moderner Ballerspiele bezeichnen kann. Bei Henry Tesch weckte der Rechner Erinnerungen an seine Studienzeit in Leipzig. An solch einem KC-Rechner aus Mühlhausen habe er seine ersten Computererfahrungen gemacht, erzählt der Minister. Der im Kulturhistorischen Museum gezeigte KC 85/4 ist Teil der Ausstellung „Von Zuse zu Zuse. Eine Rostocker Computergeschichte“. Anlässlich der Einweihung des neuen Rechenzentrums der Uni Rostock, das gestern auf den Namen des Computerpioniers Konrad Zuse getauft wurde, gewährt die Kabinettschau einen Einblick in die Rostocker Computergeschichte von 1964 bis 1990. Den klassischen Rechenschieber findet man in der Ausstellung ebenso wie mechanische Rechenmaschinen. Den Triumphator CRN 2 beispielsweise, ein Sprossenradrechner aus dem Jahre 1960, der seinerzeit knapp 500 Mark kostete und auf vielen Schreibtischen in der Verwaltung zu finden war. Die Größe und Dicke eines guten Wälzers hat ein ausgestellter Ferritkernspeicher, der gerade einmal 0,0097 MB aufnehmen konnte. Kleine Perlen aus Ferrit wurden auf isolierte Kupferdrähte gefädelt – durch Stromfluss magnetisiert, konnten sie die Binärwerte 0 und 1 speichern. Mehr als 8.000 solcher Speichermodule kamen etwa beim Zeiss-Rechen-Automat 1 (ZRA 1) zum Einsatz. Er war der erste serienmäßig hergestellte Großrechner der DDR, der ab 1964 an der Rostocker Universität seinen Dienst verrichtete. Unter der Leitung von Professor Holger Helbig haben die drei Studenten Stefanie Kohl, Stefanie Russow und Philipp Kluwe in der Arbeitsgemeinschaft „Wissenschaft ausstellen“ die Exponate zusammengetragen. Neben dem KC 85/4, dem Lerncomputer LC 1 und dem Heimcomputer Z9001 gibt es auch die klassischen Bürorechner, wie den Robotron A 5120, den EC 1834 oder den Bildungscomputer A 5105 zu sehen. Nicht weniger interessant ist der Vergleich zwischen dem ersten tragbaren PC von IBM, dem 5155, und einem modernen Laptop des Herstellers. „Der spinnt, der meint Kassette“, erinnert sich Minister Tesch an eine weitere Anekdote aus seiner Studienzeit, als Kommilitonen von Disketten berichteten. An der Leipziger Uni haben sie Mitte der Achtziger noch Kassetten in die Kleincomputer geschoben. „Für ‚Kabale und Liebe‘ habe ich ein Szenenbild an solch einem Rechner erstellt – das waren meine ersten Computererfahrungen“, erzählt Tesch. Ganze Computerkurse wurden damals auf Kassetten herausgebracht und die Programme wurden sogar übers Radio ausgestrahlt –mit dem Rekorder mitgeschnitten wurden sie anschließend in den Rechner eingespielt. Kassetten dienten natürlich auch im Westen als Speichermedium. Keine Datasette, sondern gleich ein richtiges Floppylaufwerk konnte Djamshid Tavangarian sein Eigen nennen. „Der C64 war mein erster eigener Rechner“, erinnert sich der Professor vom Lehrstuhl für Rechnerarchitektur. Der 64er von Commodore, aufgrund seiner Form auch liebevoll Brotkasten genannt, war im Westen das, was der Mühlhausener Kleincomputer für den Osten. Seinen allerersten Rechner habe er jedoch selbst entworfen, erzählt Tavangarian. Die schnelle Fourier-Transformation war Thema seiner Diplomarbeit. Lochkarten, Kassette oder Diskette? Den meisten der heutigen Studenten dürfte weder das eine noch das andere geläufig sein. Auch daran kann man erkennen, wie schnell sich die Computertechnik entwickelt hat und es ist sicher auch für die heutige Smartphone-Generation ein guter Grund, dem Kulturhistorischen Museum einen Besuch abzustatten. Noch bis zum 23. Oktober kann man hier immer dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr eine kleine, aber feine Zeitreise in die Computerwelt der vergangenen Jahrzehnte antreten. Der Eintritt ist frei.
23. August 2011 | Weiterlesen
Yachthafenresidenz Hohe Düne - Anklage gegen Betreiber
Mit Anklageschrift vom 19. August 2011 wirft die Staatsanwaltschaft Rostock dem norwegischen Staatsangehörigen Per Harald Løkkevik Subventionsbetrug im Zusammenhang mit dem Bau und Betrieb der Yachthafenresidenz Hohe Düne vor. Nach dem Ergebnis der Ermittlungen ist er hinreichend verdächtig, in der Zeit zwischen Mai 2002 bis April 2006 durch künstliche Aufspaltung und falsche Angaben bei der Umsetzung des Großprojektes Yachthafenresidenz Hohe Düne zu Unrecht insgesamt rund 13,5 Mill. Euro Fördermittel erlangt zu haben. Der Angeschuldigte befand sich zunächst in der Zeit vom 02. Februar 2011 bis 23. März 2011 in dieser Sache in Untersuchungshaft. Nachdem das Landgericht Rostock den Haftbefehl zunächst aufgehoben und das Oberlandesgericht Rostock auf Beschwerde der Staatsanwaltschaft den Haftbefehl wieder in Vollzug gesetzt hatte, wurde der Angeschuldigte aus Spanien ausgeliefert und befindet sich seit dem 03. Juni 2011 wieder in Untersuchungshaft in der JVA Waldeck. Die Ermittlungen hinsichtlich weiterer Beschuldigter, die seinerzeit im Landesförderinstitut bzw. im Wirtschaftsministerium und bei einer kreditgebenden Bank verantwortlich waren, dauern noch an. Für sie, wie auch für den nunmehr Angeschuldigten Løkkevik, gilt auch weiterhin der Grundsatz der Unschuldsvermutung. Quelle: Staatsanwaltschaft Rostock
23. August 2011 | Weiterlesen
Uni Rostock eröffnet „grünes“ Rechenzentrum
Kirschrot, mit viel Glas präsentiert sich der Neubau des Instituts für Informatik, der heute auf dem Südstadtcampus der Universität Rostock eingeweiht wurde. Doch im Herzen ist das Gebäude „grün“, wird die Abwärme der Server und Großrechneranlagen doch umweltfreundlich genutzt, um das Gebäude weitgehend autark zu beheizen. Neben dem Institut für Informatik finden in dem hochmodernen Neubau das Rechenzentrum sowie das audiovisuelle Medienzentrum ihren Platz. Nur mit der Abkürzung ITMZ für das IT- und Medienzentrum mochte sich Rektor Wolfgang Schareck heute noch nicht anfreunden. „Ich bin etwas traurig, dass sich mein Gedanke des ‚MIT Rostock‘ nicht durchgesetzt hat“, spielte Schareck auf das berühmte Massachusetts Institute of Technology an. „Es hätte gepasst.“ „Wir könnten kaum noch ohne Computer leben“, wies der Rektor auf die Bedeutung des Informatikzentrums für alle Bereiche der Forschung und Lehre ebenso wie für die Verwaltung hin – für ihn sei es das „Rückgrat“ der Universität. Den Höhepunkt der Einweihung bildete die Namensgebung des Gebäudes durch Prof. Dr. Horst Zuse, Sohn des Computerpioniers Konrad Zuse. Vor 70 Jahren, im Mai 1941, stellte Konrad Zuse seine Rechenmaschine Z3 vor, die als erster funktionsfähiger frei programmierbarer Computer in die Geschichte eingehen sollte. Für bis zu 168 Mitarbeiter werden die 4.200 Quadratmeter des viergeschossigen Konrad-Zuse-Hauses künftig ihr neuer Arbeitsplatz sein. Neben dem Rechenzentrum ist hier auch der zentrale Internetanschluss ans X-WiN des Deutschen Forschungsnetzes (DFN) untergebracht. Für Forschung und Lehre stehen 24 Labore, vier Seminarräume sowie ein großer Vorlesungsraum mit 100 Plätzen zur Verfügung. Neben zwei PC-Pools verfügt das Medienzentrum jetzt auch über ein eigenes Aufnahmestudio. Besonders die bislang zum großen Teil noch in Baracken untergebrachten Mitarbeiter des Medienzentrums dürften sich über die neuen Arbeitsbedingungen freuen. Aber auch dem bisherigen Plattenbau der Informatiker fehlte es nicht nur an Glanz und Atmosphäre, waren die oberen Etagen für Rollstuhlfahrer doch beispielsweise gar nicht erreichbar. „Um Software zu entwickeln, muss man viel kommunizieren“, räumte Institutsdirektor Peter Forbrig mit dem Mythos auf, dass Informatiker mit einer Cola im Keller sitzen würden. „Dieses Gebäude gibt uns dazu die Gelegenheit.“ Besonders dankbar zeigte er sich für das großzügige Atrium, das „ganz großartige Möglichkeiten schaffe.“ Anfangs kostenmäßig kaum für realisierbar gehalten, wurde es fest ins Energiekonzept des Gebäudes eingebunden. „Wir haben schon übermorgen die erste internationale Konferenz, die wir hier durchführen können“, freute sich Forbrig. 21,3 Millionen Euro wurden in den Neubau der Informatik investiert. Weitere 142 Millionen Euro sollen in den nächsten drei Jahren an der Universität Rostock in Bauinvestitionen fließen. Neben dem Informatikzentrum entstehen bereits die Neubauten des Instituts für Physik sowie der Profillinie Leben, Licht & Materie.
22. August 2011 | Weiterlesen
29. Rostocker Triathlon 2011 in Warnemünde
„Das sind keine 18 Grad“, sagte einer der Teilnehmer am diesjährigen Rostocker Triathlon, als er in das kalte Wasser des Alten Stroms in Warnemünde sprang. Trotz des schönen Wetters hatte dieser wohl nicht ganz eine zufriedenstellende Temperatur erreicht. Nichtsdestotrotz fiel schließlich jedoch der Startschuss für die 29. Ausgabe dieses einmaligen Sportevents. Mit diesmal 307 Anmeldungen jeglichen Alters lud der TC FIKO Rostock e.V. an diesem schönen Samstag zu einem Wettkampf in den Disziplinen Schwimmen, Radfahren und Laufen. Es wurden sogar neue Kategorien ergänzt und somit die Veranstaltung vielschichtiger und interessanter gemacht als im Vorjahr. So gab es neben der Olympischen Distanz die Sprintdistanz („Halbe Strecke“, 0,5 km Schwimmen, 20 km Radfahren und 5 km Laufen), die Staffel sowie die Landesmeisterschaft für Mecklenburg-Vorpommern. Im letzten Jahr konnte Michael Raelert mit einem neuen Streckenrekord den ersten Platz in der Olympischen Distanz ergattern. In diesem Jahr gewann Udo van Stevendaal vom SV Großhansdorf die Einzelwertung bei den Männern mit einer Zeit von 1:51:52. Ihm auf den Versen folgten Robert Prahl (TriTeam FIKO Rostock) und Olaf Ueberschär (LFV Oberholz). Bei den Frauen gewann die Schweizerin Sarah Schütz (TG Hütten) in 2:04:54 nur knapp vor Julia Hübner. Worin liegt das Geheimnis eines Siegers beim Triathlon? Udo van Steevendaal beantwortete diese Frage mit einem plausiblen „Weniger ist manchmal mehr“. Er hatte in dieser Saison nämlich erst an vier Wettkämpfen teilgenommen und somit Kraft getankt für einzelne und besondere Ereignisse. Sarah Schütz war sogar nur zufällig in Rostock, weil der Neffe eines Freundes seine Einschulung feierte. Aber eine Sportlerin wie sie, die auch schon beim berühmten „Iron Man“ mitmachte, kann auch bei solchen Besuchen mal eben einen Sieg beim Triathlon herausholen. Bei den Teams konnte sich über die olympische Distanz das Team „Little John Bikes meets FIKO“ mit Stephan Reis, Marcel Seidel und Tom Gröschel durchsetzen. Einen neuen Streckenrekord gab es in diesem Jahr leider nicht, aber immerhin gab es die Chance für Teilnehmer, die nur die Hälfte der Strecke absolvieren wollten, einen Preis zu bekommen. Auf dieser Distanz konnten sich Dennis Weu (TriTeam FIKO Rostock) und die Rostockerin Carolin Stut den Sieg sichern. Ein besonderer Dank ging an die gesamte Organisation unter der Leitung von Katrin Steinhagen und alle ehrenamtlichen Helfer des TC FIKO Rostock, die wieder für einen reibungslosen Ablauf sorgten. Bleibt abzuwarten, welche Überraschungen uns beim 30-jährigen Jubiläum im kommenden Jahr erwarten werden.
20. August 2011 | Weiterlesen
FC Hansa Rostock - Alemannia Aachen endet 0:0
In einem Punkt sollte Hansa-Trainer Peter Vollmann Recht behalten. „Wenn am Freitag nicht gewonnen wird, ist trotzdem einen Tag später Samstag“, versuchte er seiner Mannschaft vor dem Spiel gegen Alemannia Aachen den Druck zu nehmen. Nun, es ist tatsächlich Samstag und die Hansa-Kogge hat inzwischen das dritte torlose Punktspiel in Folge absolviert. Auch gegen die Tabellenletzten aus Aachen gelang den Rostockern kein Treffer, Hansa muss weiter auf seinen ersten Saisonsieg warten. Vor 14.700 Zuschauern gibt es in der Aufstellung der Gastgeber keine Überraschung. Kevin Pannewitz übernimmt für den verletzten Pavel Kostal von Beginn an die Rolle des Innenverteidigers, ansonsten vertraut Vollmann auf die Startelf aus der Partie gegen Duisburg. In der 9. Minute flankt Tino Semmer von links in die Strafraummitte, wo Ziegenbein sich im Kopfballduell durchsetzen kann, das Leder jedoch nicht richtig trifft. Zwei Minuten später ist es erneut Ziegenbein, der Akzente setzen kann. Nach einem schönen Rückpass von Tobias Jänicke geht Ziegenbeins Flachschuss aus 15 Metern nur denkbar knapp am linken Pfosten vorbei. In der 22. Minute tauchten die Gäste das erste Mal vor dem Rostocker Kasten auf und das gleich richtig gefährlich. Marco Stiepermann flankt von links, Benjamin Auer kommt acht Meter vor dem Tor frei zum Schuss und Kapitän Sebastian Pelzer kann gerade noch klären. Bei den Gästen wächst das Selbstbewusstsein. Nach einem Freistoß landet der Kopfball des Nigerianers Seyi Olajengbesi in der 28. Minute am linken Pfosten. Doch auch Hansa hat seine Chancen, etwa als Pannewitz nach einer Ecke von Mohammed Lartey in der 33. Minute aus nächster Distanz an Aachens Schlussmann Boy Waterman scheitert. Die Partie wirkt in dieser Phase ausgeglichen, beide Mannschaften haben gute Chancen, können diese jedoch nicht verwerten. Torlos geht es in die Halbzeitpause. Zu Beginn der zweiten Halbzeit hat Lartey zwei gute Chancen. Erst scheitert er mit einem Flachschuss aus der Drehung am Aachener Torhüter (51. Minute), kurz darauf trifft er nur das Außennetz. Die Partie wird zunehmend flacher, Fehler häufen sich, beide Teams kommen kaum noch aus dem Mittelfeld heraus und können sich keine Chancen mehr herausarbeiten. Peter Vollmann reagiert und bringt in der 69. Minute Tom Weilandt und Marcel Schied ins Spiel. Offensiver werden die Rostocker jedoch erst wieder in der Schlussphase der Begegnung. In der 82. Minute verlässt Keeper Waterman sein Tor. Marcel Schied kann den Ball aus spitzem Winkel an ihm vorbeischießen, doch das Leder rollt parallel zur Torlinie wenige Zentimeter am Kasten der Gäste vorbei. In der Nachspielzeit hat Hansa dann noch eine hundertprozentige Torchance. Einen Schuss von Ziegenbein kann Waterman zwar abwehren, bekommt ihn jedoch nicht zu fassen. Lartey ist zur Stelle, spielt den Ball aber direkt in die Arme des sich gerade erst wieder aufrichtenden Aachener Torhüters. Wieder einmal klemmt es bei den Rostockern im Abschluss – 0:0 lautet der Endstand. Am nächsten Freitag muss Hansa Rostock an der Donau antreten. Die gastgebenden Ingolstädter stecken nicht nur als Vorletzter im Tabellenkeller fest, sie weisen mit 2:10 auch das derzeit schlechteste Torverhältnis der 2. Liga auf. Gute Voraussetzungen für die Hanseaten, um den Knoten im Abschluss endlich platzen zu lassen. Tore: keine Aufstellung, FC Hansa Rostock: Kevin Müller (Torwart) Peter Schyrba, Michael Wiemann, Kevin Pannewitz, Sebastian Pelzer (Kapitän) Robert Müller (Tom Weilandt, ab 69. Minute), Timo Perthel Björn Ziegenbein, Tobias Jänicke Mohammed Lartey Tino Semmer (Marcel Schied, ab 69. Minute) Fotos: Joachim Kloock
20. August 2011 | Weiterlesen
Frittenbude-Konzert im MAU-Club
„Noch etwas kühl hier“, meinte Hannes Naumann von der Band „Captain Capa“ noch zu Beginn des Abends. Doch schon nach wenigen Liedern heizten die beiden Thüringer dem Rostocker Publikum mächtig ein. „Captain Capa“, die an diesem Abend vor „Frittenbude“ auf die Bühne traten, waren nicht zum ersten Mal in der Hansestadt. Sie waren schon Vorband von „Supershirt“, die im vorletzten Jahr mit „8000 Mark“ einen deutschlandweiten Disco-Hit lieferten. Was alle drei genannten Bands vereint: der Synthesizer als zentrales Instrument und die Bezeichnungen „Elektropop“ oder „Elektropunk“. Elektropop ist keinesfalls eine neue Erfindung der Musikindustrie – sorgten doch schon in den Siebzigern „Pink Floyd“ oder „Kraftwerk“ für elektronische Klänge – jedoch scheint der immer da gewesene Synthie-Pop einem neuen Hype unterlegen zu sein. Große Stadien können Bands wie „Supershirt“ und „Frittenbude“ zwar noch nicht füllen, aber auf Festivals und Indie-Partys sind ihre Lieder heiß begehrt. So auch an diesem Freitag im Rostocker MAU-Club. Mit „Wir sind Frittenbude“ eröffneten die drei Jungs recht unspektakulär ihr spektakuläres Konzert. Der erste Song, „Hildegard“, ist einer der vielen Remixe, die die Band auszeichnen und schon vor einigen Jahren berühmt machten. Lieder von „Egotronic“ oder „Supershirt“ werden dabei nicht nur musikalisch, sondern auch inhaltlich neu interpretiert. Im Fall von „Hildegard“ mit der Refrainzeile: „Für mich soll’s heute Acid regnen“. Oft geht es in ihren Liedern um Partys, Drogen und das Nachtleben im Allgemeinen, aber manchmal auch um Beziehungen und Kritik an der schnelllebigen Gesellschaft – „Ihr seid alle jung und niedlich, wir sind alt und abgefuckt.“ Die schnellen und wortreichen Lieder ihrer beiden Alben „Nachtigall“ und „Katzengold“ brachten selbst die Menschen in der letzten Reihe zum Mitwippen und die eingängigen Refrains wurden von vielen lauthals mitgesungen. Und spätestens beim vorerst letzten Song, dem Hit „Mindestens in 1000 Jahren“ gab es für die Zuschauer kein Halten mehr. Der Bereich vor der Bühne bestand aus einer einzigen, hüpfenden Masse. Doch das reichte den Rostocker „Frittenbude“-Fans noch nicht, sie verlangten eine Zugabe und die Band kam für zwei weitere Lieder auf die Bühne. Anne Heinke und ihr Freund Christoph Maaß waren sich nach dem Auftritt einig, sie würden jederzeit wieder ein „Frittenbude“-Konzert besuchen. Für den 28-Jährigen war es auch nicht das erste. „Vor fünf oder sechs Jahren hab ich sie mal auf einem Festival gesehen.“ Doch im Gegensatz zu ihm konnte Anne fast alle Liedtexte mitsingen. „Ich habe mir vorher die Songs im Internet angehört.“ Live hat sie die Band dann auch überzeugt. „Beide Daumen hoch“ war ihr knapper, aber eindeutiger Kommentar zum heutigen Konzert. Und Christoph nickte nur zustimmend. Zur Bühnenshow von „Frittenbude“ gehörten Klassiker wie die La-Ola-Welle, Sprechchöre, Stagediving und gemeinsames In-die-Luft-Springen. Das Publikum, das brav alles mit sich machen ließ, erhielt von Sänger Johannes Rögner den besonderen Spitznamen „Rosti“. Ob sich die Rostocker damit ins Gedächtnis der drei Bayern eingebrannt haben? Umgekehrt war das zweifellos der Fall.
20. August 2011 | Weiterlesen
Neptun Werft baut Tiefseeforschungsschiff „SONNE“
Die Tiefsee ist der größte und gleichzeitig unbekannteste Lebensraum der Erde. In völliger Dunkelheit existieren dort Bakterien und Tiere, die dem Menschen noch vollkommen unbekannt sind. Auch unschätzbare Ressourcen, wie Metalle oder Öl, befinden sich vermutlich in den Tiefen der Meere. Die Erschließung der Tiefsee kann also nicht nur der Wissenschaft neue Erkenntnisse über die Entstehung des Lebens liefern, sondern auch den drohenden Rohstoffmangel noch etwas hinauszögern. Moderne Roboter- und Computertechnik hat die Tiefseeforschung, die seit dem 19. Jahrhundert existiert, stark vorangetrieben. In Bremerhaven wurde 1969 das Forschungsschiff „SONNE“ gebaut, das bis heute über 200 Expeditionen durchgeführt hat und 3,2 Millionen Kilometer weit gefahren ist. Es wurde mehrmals umgebaut, modernisiert und in den Neunzigern sogar um 11 Meter verlängert. Trotz allem hat das Schiff nun ausgedient und wird 2015 durch seinen gleichnamigen Nachfolger ersetzt. Die Tiefseeforschungsschiff GmbH & Co. KG schrieb die Entwicklung und den Bau international aus. Durchsetzen konnte sich die Meyer Werft mit Sitz in Papenburg und die Reederei RF Forschungsschiffahrt aus Bremen. Die Neptun Werft ist Teil der Unternehmensgruppe Meyer Werft und mit dem Bau des Schiffes betraut. In Warnemünde wurde heute der Bau- und Bereederungsvertrag für die „neue“ „SONNE“ unterzeichnet. Dazu kamen Bundesforschungsministerin Annette Schavan und die niedersächsische Wissenschaftsministerin Johanna Wanka an die Ostseeküste. Mit den Küstenländern Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Hamburg und Bremen wurde vor drei Jahren der Nachfolgebau vereinbart. Der Heimathafen der „SONNE“ wird nach der Fertigstellung Wilhelmshaven sein. Die Kosten des Baus, die sich auf knapp 125 Millionen Euro belaufen, werden zu 90 Prozent vom Bund übernommen. Die restlichen Kosten teilen sich die einbezogenen Bundesländer. Das digitale Modell ist bereits fertig, der eigentliche Bau soll Ende nächsten Jahres beginnen. „Mitte 2013 wird der Schiffkörper bereits fertig sein“, so Klaus Dieter Meyer, Geschäftsführer der Tiefsee FS GmbH & Co. KG. Die Pläne für das Forschungsschiff entstanden allerdings nicht in Warnemünde, sondern in Papenburg. Das Schwesterunternehmen Meyer Werft war für die Entwicklung zuständig; nun liegt es an der Neptun Werft, die am Computer entstandene Darstellung des über 100 Meter langen Schiffs umzusetzen. Wie Bundesministerin Schavan betonte, wird die „SONNE“ „sowohl die Meeresforschung stärken als auch Arbeitsplätze in der deutschen maritimen Wirtschaft sichern.“ Insgesamt 440 Neptun-Mitarbeiter und ungefähr die gleiche Anzahl an Arbeitern aus Partnerfirmen werden mit dem Bau des Forschungsschiffes beschäftigt sein. Gerade im Hinblick auf die Werftenkrise, die im vergangenen Jahr große Schlagzeilen machte, ist dieser Großauftrag besonders wichtig. „Bund und Länder müssen zusammenstehen, wenn es um den Schiffsbau geht, denn die ausländische Konkurrenz ist groß“, bemerkte auch Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Jürgen Seidel. Das neue Forschungsschiff wird ab 2015 die Tradition der „SONNE“ fortführen. Sowohl bei deutschen als auch bei ausländischen Wissenschaftlern war das – trotz seines Alters – moderne Schiff sehr beliebt. Das werde auch in Zukunft so bleiben, ist sich die niedersächsische Wissenschaftsministerin Johanna Wanka sicher. Im Vergleich zu seinem Vorgänger ist die „SONNE“ zum einen natürlich größer, aber auch energieeffizienter und damit umweltfreundlicher. So wird sie zu zahlreichen Expeditionen in ihre Haupteinsatzgebiete, den Indischen und Pazifischen Ozean, fahren. Diese Meere sind für die Wissenschaft besonders interessant, weil sie das Weltklima stark beeinflussen.
19. August 2011 | Weiterlesen
Hansa Rostock empfängt Alemannia Aachen
Drei Punkte aus vier Partien, die letzten beiden Begegnungen endeten torlos und Hansa Rostock wartet weiterhin auf den ersten Sieg der Saison. Der Auftakt in der 2. Bundesliga hätte für die Rostocker durchaus positiver verlaufen können. Heute Abend ist mit Alemannia Aachen der Tabellenletzte in der DKB-Arena zu Gast. Aachen ist am schlechtesten in die Saison gestartet und hat alle vier Spiele verloren, zudem konnten sie an der Ostseeküste bisher noch nie punkten. Ist bei diesen Voraussetzungen der erste Dreier für Rostock nicht schon Pflicht? Hansa-Trainer Peter Vollmann versucht, der Mannschaft den Druck zu nehmen. „Wenn am Freitag nicht gewonnen wird, ist trotzdem einen Tag später Samstag“, bemüht er sich, die Bedeutung des Spiels zu relativieren. „Ein großer Druck bedeutet immer mehr Stress für die Spieler.“ Zusätzlicher Stress von außen könne durchaus zu einem Leistungseinbruch führen, sodass wir versuchen, diesen zusätzlichen Druck von der Mannschaft fernhalten, erklärt Vollmann. Hauptproblem ist bei Hansa derzeit die Chancenverwertung. „Im Abschluss klemmt es im Moment“, legt der Hansa-Coach den Finger in die Wunde, „aber ich bin da zuversichtlich und habe auch das Vertrauen zu unseren Stürmern.“ Dazu könne man auch schon mal zwei oder drei Spiele benötigen, so Vollmann und zeigt sich froh darüber, „dass wir überhaupt in die Situation kommen, Torchancen zu vergeben.“ Für ihn das beste Zeichen, „dass die Kette davor stimmt“ und Hansa gute Spiele macht. „Wir haben kein Stürmerproblem“, ist der Trainer überzeugt. Verzichten muss Peter Vollmann heute wohl auf Pavel Kostal, der im Spiel gegen den MSV Duisburg bereits in der 26. Minute verletzt vom Platz musste. Nach aktuellem Stand würde Kevin Pannewitz den Platz in der Startelf einnehmen, so Vollmann. „Der Kevin hat in Duisburg ein gutes Spiel gemacht und einen vernünftigen Eindruck hinterlassen.“ Auf Gelb stehen die Ampeln auch für Michael Wiemann. In den ersten vier Spielen hat der Rostocker Abwehrspieler bereits vier Mal gelb gesehen. Kommt heute eine weitere Verwarnung hinzu, fehlt der 24-Jährige eine Woche später beim Auswärtsspiel gegen den FC Ingolstadt. Was die nächsten Spiele betrifft, muss Hansa Rostock auch weiterhin ohne Marek Mintal planen. Der 33-jährige Slowake kann nach wie vor noch nicht schmerzfrei laufen. „Das wird sich sicherlich noch über die nächsten vier Wochen hinziehen“, gab Vollmann bekannt. Dass Hansa sich auf dem Transfermarkt noch einmal nach einer Sturmverstärkung umschauen könnte, ist dennoch unwahrscheinlich. „Das kann ich mir nicht vorstellen“, so Vollmann, „ich gewinne ja heute nicht im Lotto.“
19. August 2011 | Weiterlesen
Grundsteinlegung für Universitätsgebäude in der Südstadt
Eine der Profillinien der Universität Rostock ist das interdisziplinäre, also Fakultäten-übergreifende Thema „Leben, Licht und Materie“ (LL&M). Seit 2007 besteht dieser Schwerpunkt, der die Forschungen der Natur- und Ingenieurwissenschaften und die der Medizin verbinden soll. Um die Wissenschaftler und Studenten, die sich mit diesem Thema beschäftigen auch räumlich zusammenzubringen wird bis Ende 2013 auf dem Südstadt-Campus ein eigenes LL&M-Gebäude gebaut. Erst letzte Woche wurde hier der Neubau für das Institut für Informatik und das IT- und Medienzentrum in Betrieb genommenen, der am Montag als „Konrad-Zuse-Haus“ offiziell eingeweiht wird. Doch das LL&M-Gebäude ist nicht das einzige Bauprojekt, das hier entsteht. Zwischen Studentenwohnheimen und der Mensa werden in Zukunft zwei neue Universitätsgebäude stehen, die durch eine Glasbrücke miteinander verbunden sein werden. Denn auch das Institut für Physik, das bislang am Universitätsplatz beheimatet ist, erhält neue, modernere Lehr- und Forschungsräume. Nicht nur Institutsdirektor Stefan Lochbrunner freut sich, dass in Zukunft alles unter einem Dach stattfinden kann. „Bisher waren die Lehrveranstaltungen über die ganze Stadt verstreut, das wird sich nun endlich ändern“, so Lochbrunner. Außerdem bietet das neue Gebäude ausreichend Platz für moderne und anspruchsvolle Experimente. Neben anwendungsorientierter Forschung, die schnell neue Arbeitsplätze im Land schaffen kann, soll dort aber auch Grundlagenforschung betrieben werden. „Das sind die Anwendungen von übermorgen, die längerfristig gesehen auch großen Fortschritt bringen“, erklärte der Institutsdirektor bei der heutigen Grundsteinlegung. Auch Karl-Heinz Meiwes-Broer, Leiter des Departments für „Leben, Licht und Materie“, stellte fest, dass die beiden Gebäude die Attraktivität des Wissenschaftsstandorts Rostock bereits jetzt schon steigern. Allerdings seien die unzureichend ausgebauten Fahrradwege ein großer Kritikpunkt am Südstadt-Campus, wie er am Rande anmerkte. Der Spatenstich im Dezember wurde durch starken Bodenfrost erschwert. Und auch heute hat das Wetter der letzten Woche seine Spuren in der Baugrube hinterlassen. Die Grundsteinlegung musste daher am Rande der Baustelle vorgenommen werden, „da wir ja alle trockene Füße behalten wollen“, wie der Geschäftsführer des BBL-MV, Heinz-Gerd Hufen, meinte. Die starken Regenfälle haben die Arbeit an den Gebäuden ungemein erschwert und die Grube regelmäßig in einen „Groß-Swimmingpool“ verwandelt. Auch wenn das Wetter einige Probleme verursachte, die die Bauarbeiten weiter verzögern könnten, soll der Fertigstellungstermin so gut wie möglich eingehalten werden. In die beiden Grundsteine legten Universitätsrektor Wolfgang Schareck, Heinz-Gerd Hufen und Bauminister Volker Schlotmann zwei Kartuschen. Darin enthalten sind eine Tageszeitung, Informationsmaterial zu den Gebäuden, eine unterschriebene Urkunde und Euro-Münzen. Sie sollen, genauso wie die Bauwerke, mehrere Jahrzehnte überdauern. Insgesamt 52 Millionen Euro kosten die Gebäude, die bald Labor-, Unterrichts- und Büroräume für zwei Forschungsbereiche enthalten werden. Vor allem in die Erkenntnisse der LL&M-Wissenschaft steckt die Universität viel Hoffnung. Wie Woldemar Venohr herausstellte, sei der Unicampus Südstadt bereits jetzt schon ein „Leuchtturm für die Wissenschaftslandschaft in Mecklenburg-Vorpommern.“ Der Grundstein oder besser gesagt die beiden Grundsteine für die Erweiterung des Südstadt-Campus sind nun also gelegt. In gut zwei Jahren werden die Studenten des Instituts für Physik in einem der drei Hörsäle sitzen, in den modernen Labors arbeiten oder eine kurze Verschnaufpause im grünen Innenhof machen. Und dort, wo jetzt noch ein „Swimming-Pool“ ist, werden bald vielleicht bahnbrechende Erfindungen entstehen.
18. August 2011 | Weiterlesen
Klinikum Südstadt erhält Fördermittel für neues MRT
Insgesamt 1,2 Millionen Euro kostet das Gerät, das im Krankenhaus für die sogenannte Kernspintomographie genutzt wird. Seit den Siebzigerjahren hilft das MRT bei der Diagnose von Krankheiten durch das Anzeigen von Veränderungen an Gewebe und Organen. Für das dringend benötigte MRT des Südstadtklinikums wurden Fördergelder des Landes beantragt. Diese mit einer Gesamtsumme von 762.000 Euro übergab Gesundheitsministerin Manuela Schwesig heute Verwaltungsdirektorin Renate Fieber. Die Direktorin nahm den Fördermittelbescheid in der Radiologie-Station entgegen und gab ihn gleich an Stationsleiter Klaus-Rainer Bogun weiter. Der Oberarzt arbeitet bereits seit einiger Zeit mit dem neuen MRT. Da das Gerät selbst gerade nicht in Benutzung war, konnte es von der Ministerin in Augenschein genommen werden. Bei einem anschließenden Rundgang durch verschiedene Bereiche des Klinikums sollte Schwesig noch mit weiteren Problemfeldern vertraut gemacht werden, die der Förderung des Landes bedürfen. Im Zentrum steht dabei die Erweiterung des Krankenhauses, die bereits in Planung ist. „Im Jahr 2010 hatte das Krankenhaus 2 Millionen Euro Jahresüberschuss“, so Fieber. Dieses Geld soll nun in das Bauvorhaben fließen. Jedoch benötigten sie, laut der Direktorin, noch mehr finanzielle Unterstützung dafür. Auch Kaja Ludwig, ärztlicher Direktor, plädiert für eine Erweiterung. „Von Ludwigslust bis Usedom werden Patienten zu uns geschickt, da wir hier bessere Möglichkeiten als viele kleine Krankenhäuser haben.“ Die Klinik ist daher stets ausgelastet und musste die Liegezeiten pro Patient verkürzen, weil die Raumkapazitäten ausgeschöpft sind. Täglich werden im Klinikum Südstadt 35 bis 40 Patienten operiert. Der Aufwachraum der Intensivstation enthält allerdings nur 12 Betten. „Im normalen Betrieb ist das gerade ausreichend. Wenn jedoch mehrere Schwerstverletzte gleichzeitig eingeliefert werden, wird es schon eng“, so Stationsleiter Klaus Wagner. Bis das große Bauvorhaben realisiert ist, soll ein kleiner Anbau Platz schaffen. Dort soll die Intensivstation mit der Intermediate Care-Station – eine „Intensivüberwachungspflege“ für Schwerkranke – eine eigene Etage bilden. Kürzere Wege und personalübergreifendes Arbeiten sind nur zwei Vorteile der Interimslösung. Manuela Schwesig hatte nach dem Rundgang durch das Klinikum noch zwei Anliegen. Sie fragte nach der, bereits vor einigen Jahren vorgeschlagenen, krankenhauseigenen Kindertagesstätte. „In Schwerin haben wir bereits eine und sie hilft den Klinikmitarbeitern entschieden dabei, Beruf und Familie zu vereinbaren“, so die Gesundheitsministerin. Finanzsenator Georg Scholze, der heute in Vertretung des Oberbürgermeisters erschien, erklärte das zögerliche Vorankommen. „Wir warten noch auf eine Rechtsformänderung, die dem Krankenhaus mehr Flexibilität und Eigenständigkeit zugesteht“, so Scholze. Das Südstadtklinikum ist kommunal und daher der Hansestadt Rostock untergeordnet. Außerdem forderte Schwesig eine bessere Zusammenarbeit des Krankenhauses mit dem Universitätsklinikum. „Es soll keine Konkurrenz herrschen, sondern die beiden Kliniken sollten sich ergänzen. Nur dann ist Rostock als Gesundheitsstandort gut aufgestellt.“ Laut ärztlichem Direktor sei das Verhältnis „trotz einiger Reibungspunkte“ hingegen schon immer kollegial. Im Südstadtklinikum gibt es neben dem Bauvorhaben noch einiges, das finanzieller Unterstützung bedarf. Das neue MRT soll aber so schnell nicht ersetzt werden und die nächsten Jahre noch bei der Diagnose von Krankheiten helfen. „Als nächstes werden wir uns ein neues, größeres CT anschaffen, das vor allem übergewichtigen Menschen mehr Platz bietet“, so Verwaltungsdirektorin Fieber.
17. August 2011 | Weiterlesen
Neuer Sponsor: Hansa Rostock kooperiert mit der AOK
Hansa Rostock hat einen neuen Sponsor. Der Fußballverein und die AOK Nordost haben einen neuen Vertrag über die Zusammenarbeit in den kommenden zwei Jahren unterzeichnet. Bereits seit 2009 ist die Krankenkasse offizieller Förderer der FC Hansa Nachwuchsakademie. „Jetzt soll der gesamte Verein unterstützt werden“, erläuterte Matthias Auth, Marketing-Leiter der AOK Nordost. Dr. Peter Zeggel, Marketing-Vorstand von Hansa Rostock, zeigte sich erfreut über die Erweiterung der Partnerschaft. Sie trage nicht nur zur Aufrechterhaltung der Nachwuchsakademie bei, sondern sei für ihn ein weiterer Schritt vom klassischen Fußball- hin zum Sportverein. „Wir möchten das Gesundheitsbewusstsein innerhalb unserer Fans und Mitglieder fördern“, erklärte Zeggel, der den neuen Sponsor als „exklusiven Gesundheitsberater“ präsentierte. „Wir beraten den Verein, aber wir reden natürlich auch über harte Euros“, bekräftigte Auth, dass die AOK mit der Unterzeichnung des neuen Vertrages auch ihr finanzielles Engagement erhöht hat, speziell, was die Nachwuchsakademie betrifft. Mit der Sportart Fußball können die Angebote für eine gesunde Lebensweise gerade im Kinder- und Jugendbereich „ohne den erhobenen Zeigefinger“ präsentiert werden, beschreibt Auth einen Vorteil in der Kooperation. Neben der Nachwuchsakademie möchte die AOK die Zusammenarbeit nutzen, um Gesundheitskommunikation zu betreiben. So könnten weitere gemeinsame Aktionen von Verein und Kasse etwa auch klassische Männerthemen wie die Darmkrebsvorsorge aufgreifen. „Wir sind am Beginn“, sieht Auth für die Zukunft viele Möglichkeiten der Zusammenarbeit, zu denen neben Fan-Aktionen auch spezielle Angebote für AOK-Mitglieder gehören könnten. Zuletzt unterstützte die AOK den Verein bei der Ausrichtung des 2. Jugendtrainingstages. 155 Jungen und Mädchen im Alter von 6 bis 14 Jahren trainierten Anfang August mit Trainern und Nachwuchsspielern von Hansa Rostock. „Diesen AOK-Jugendtrainingstag wird es hundertprozentig wieder geben“, bestätigte Nachwuchs-Chef Juri Schlünz.
17. August 2011 | Weiterlesen
Regen-Unwetter: Aktionsplan für Evershagen Dorf vorgestellt
Während einer Einwohnerversammlung im Mehrgenerationenhaus Evershagen hat die Stadtverwaltung heute einen Aktionsplan für das Wohngebiet Evershagen Dorf vorgestellt. Die Maßnahmen wurden innerhalb der Verwaltung, aber auch mit dem Wasser- und Bodenverband, dem Warnow Wasser- und Abwasserverband und mit betroffenen Einwohnerinnen und Einwohnern erarbeitet. Im Rahmen von Sofortmaßnahmen wurden Sandsäcke zur Verfügung gestellt, Saugstellen und Sandsackbarrieren errichtet. Außerdem erfolgten Durchstiche vom Mahlbusen Schöpfwerk Schmarler Bach zum Altarm des Schmarler Baches im IGA-Park und durch die Verwallung am Schmarler Bach im Bereich Maxi-Wander-Ring zur unmittelbaren Ableitung des aufgestauten Oberflächenwassers von der Obstplantage. Noch in dieser Woche erfolgt die zusätzliche Ableitung von Oberflächenwasser in das verrohrte Gewässer Nr. 2/6 über einen "Schlucker" im Bereich Annette-Kolb-Ring. In diesem Monat werden die Straßengräben von Bewuchs und anderen Abflusshindernissen beräumt und die Straßeneinläufe gesäubert. Parallel dazu erfasst und dokumentiert die Stadtverwaltung alle relevanten Daten und Berichte der Ämter, Verbände und Betroffenen zum Schadensereignis. Kurzfristig sollen ein Fanggraben mit Verwallung zwischen der Obstplantage und der Wohnbebauung entlang Annette-Kolb-Ring bis Maxi-Wander-Ring und ein neuer Straßendurchlass in der Theodor-Körner-Straße errichtet werden. Außerdem wird die Verwaltung ein hydrologisches / hydraulisches Gutachten für das Einzugsgebiet des Schmarler Baches auf den Weg bringen und die Beschaffung weiterer leistungsstarker Saugpumpen prüfen. Zur Verbesserung des Abflusses im Schmarler Bach sollen behindernde Gehölze im Bereich zwischen dem Wohngebiet Evershagen Dorf und der Gartenanlage "Am Fischerdorf" gefällt werden. Auf der Maßnahmenliste für die kommenden Jahre stehen eine Prüfung der baulichen Ergänzung der Regenentwässerung im Hedda-Zinna-Weg, die Planung und Umsetzung der im hydrologisch / hydraulischen Gutachten empfohlenen Baumaßnahmen sowie die Einleitung der notwendigen Genehmigungsverfahren und die Umgestaltung des Schöpfwerkes und der Sperrwerke am Schmarler Bach. Das Wohngebiet Evershagen Dorf war in den vergangenen Wochen mehrfach durch Oberflächenwasser von der Obstplantage, durch aufsteigendes Wasser aus der Regenentwässerung sowie durch hoch anstehendes Grundwasser überflutet worden. Die Stadtverwaltung unterstreicht, dass durch die jeweils verantwortlichen Institutionen die vorgeschriebenen Regelwerke eingehalten wurden. Die entstandenen Schäden sind auf die außergewöhnlich starken Niederschläge zurückzuführen. Quelle: Hansestadt Rostock, Pressestelle
16. August 2011 | Weiterlesen
Schiffe, Schiffe, Schiffe auf der Hanse Sail 2011
Nicht berühmte Musiker, ein großes Feuerwerk oder Cocktails und zwei Meter lange Bratwürste, nein, die unzähligen Schiffe, die am vergangenen Wochenende nach Rostock kamen, sind immer noch der Hauptanziehungspunkt für die meisten Besucher der Hanse Sail. Ob im Stadthafen oder in Warnemünde, überall gibt es Windjammer, Boote und Barkassen zu bestaunen und vor allem auch zu besichtigen. Die Gelegenheit das berühmteste Segelschulschiff der deutschen Marine aus der Nähe zu sehen, bietet sich den meisten „Landratten“ nicht oft. Auch ausländische Schiffe, zum Beispiel aus Russland oder dem diesjährigen Partnerland Norwegen luden am Wochenende zum „Open Ship“ ein. Wenige, wie die berühmte „Bounty“ oder die „Gorch Fock“ lagen an allen vier Festtagen „vor Anker“. Doch die meisten Schiffe fuhren mit ihren Gästen auch auf die Ostsee. Abends konnte man sie dann, von der Ost- oder Westmole aus beobachten, wie sie an ihren Anliegeplatz zurückkehrten. Je nach Wetterlage mit gesetzten Segeln, dem Schiffsdiesel oder mithilfe der Schlepper, die im Dauereinsatz waren. Und wenn so ein großes Segelschiff wie die polnische „Dar Mlodziezy“ den Warnemünder Passagierkai ansteuerte, blieben die Menschen in Massen an der Kaikante stehen. Bestimmt beobachteten einige zum ersten Mal, wie so ein großes Schiff anlegt. Doch nicht nur Windjammer bestimmten die Hafensilhouette von Rostock. Auch ein paar Seltenheiten waren zwischen den Segelbooten zu entdecken. So zum Beispiel eine Dampfbarkasse, die mit rauchendem Kamin den Stadthafen für einen Ausflug verlässt. Auch, wenn im Voraus schon Karten für Tagestörns über das Internet vertrieben wurden, gab es doch bei den meisten Schiffen noch den ein oder anderen freien Platz. So konnte man sich auch spontan für eine Fahrt raus auf die Ostsee entscheiden. Regenkleidung war in diesem Fall besonders empfehlenswert, denn das Wasser kam am Wochenende – wie die Besucher deutlich gespürt haben – auch von oben.
15. August 2011 | Weiterlesen
Die Hanse Sail 2011 in Rostock
Kaum hat die Hanse Sail begonnen, ist sie auch schon wieder vorbei. Das bietet die Gelegenheit für einen kurzen Rückblick. An den vier Hanse Sail Tagen kamen etwa 750.000 Besucher, von denen rund 25.000 die Gelegenheit nutzten, auf einem Segelschiff oder Boot mitzufahren. Highlights waren in diesem Jahr der Nachbau der „Bounty“ sowie das Segelschulschiff „Gorch Fock“. Wie schon im letzten Jahr wurde der maritime Höhepunkt der Hansestadt auch diesmal wieder von dicken Regenwolken überschattet, lediglich am Samstag bot der strahlend blaue Himmel den perfekten Hintergrund für Schiffsfotos. Während es Sonntag noch regnet, treffen wir vor der Hanse-Sail-Bühne die in Rostock lebenden Andreas (30) und David (34) und fragen nach ihrem Resümee. Beide fanden die Hanse Sail insgesamt gut. „Von der Sail selbst haben wir nicht so viel mitgekriegt, wir waren mehr abends unterwegs“, berichten sie. Samstagabend waren sie im Besitos, „die haben um zwölf ‚Last Christmas‘ gespielt, das war ein bisschen verrückt, aber okay.“ Am Freitag hatte es eine eigene Party mit angereisten Freunden aus ganz Deutschland gegeben. Die Hanse Sail lockt eben nicht nur Rostocker. Ebenfalls am Stadthafen getroffen haben wir Wolf-Dieter (50) und Gabi (47) aus Rathenow im Havelland. Beide fanden die Hanse Sail „super“, hätten sich aber besseres Wetter gewünscht. Bei einer Bootsfahrt im Mississippi-Dampfer nach Warnemünde hat sich auch die Sonne blicken lassen, berichten die beiden, die im nächsten Jahr wiederkommen wollen. Beeindruckend fanden Maria (19) und Philipp (18) die Traditionssegler vor der Kulisse des Stadthafens. Die beiden Rostocker haben während der Sail an einem Bier- und Cocktailstand gearbeitet und genossen am Sonntag ihren einzigen freien Tag. Sie schätzen die Hanse Sail als Kulturereignis und finden es schön, dass so viele alte Schiffe von nah und fern anreisen. Holger Bellgardt, Chef der Hanse Sail, freute sich, dass trotz der Schwierigkeiten mit der Witterung „ein unwahrscheinlich freundliches und friedliches Sommerfest“ ohne große Zwischenfälle gelungen ist. Lange könne er sich aber nicht ausruhen, denn in Kürze beginnt bereits die Planung fürs nächste Jahr. Das Gastland, das 2011 Norwegen war, stünde für 2012 noch nicht fest. Bellgardts Favorit ist allerdings Frankreich, „vielleicht ist da die eine oder andere Kooperation möglich.“ Die 22. Hanse Sail wird vom 9. bis 12. August 2012 stattfinden.
15. August 2011 | Weiterlesen
Polizeikontrolle mit Schülern der Kinderkunstakademie
Es ist Montagmorgen und der erste Schultag nach den langen Sommerferien. Nach und nach trudeln die Schülerinnen und Schüler der Kinderkunstakademie in Rostock-Kassebohm ein. Viele Kinder kommen mit dem Bus, einige werden von ihren Eltern mit dem Auto gebracht. Da bietet sich doch eine gute Gelegenheit, um die Fahrzeugführer einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Bei einer gemeinsam geplanten Aktion sollen Schüler und Schülerinnen der 5. und 6. Klassen gemeinsam mit Polizeibeamten kontrollieren, ob ihre Mitschüler korrekt bei der Schule abgeliefert werden. „Das Hauptaugenmerk heute Morgen liegt auf § 21 der Straßenverkehrsordnung“, also der Verwendung von Kindersitzen bei Kindern mit einer Körpergröße unter 150 Zentimetern, erklärt Polizeihauptmeisterin und Präventionsberaterin Kerstin Lange. Zusammen mit drei Kollegen unterstützt sie die Kinder in der Kontroll- und Aufklärungsarbeit vor der Schule. „Wenn die Kinder die Erwachsenen belehren, fruchtet das vielleicht mehr, als wenn die Polizei das immer wieder sagt“, hofft sie. Kinder und Polizeibeamte teilen sich in kleine Gruppen und postieren sich an den kritischen Stellen rund um die Schule. Es dauert nicht lange, da kommt schon das erste Auto. Die Schüler Marc und Tim (beide 11) gehen mit Polizeiobermeisterin Nicole Engel zielsicher auf das Fahrzeug zu. Als die Eltern aussteigen und die Polizistin sehen, reagieren sie zunächst etwas erschrocken. „Wir waren das nicht!“, ruft die Mutti. Doch die Situation entspannt sich schnell, als die Schüler sich und die Aktion vorstellen. Der Vater zeigt ihnen den Kindersitz und erklärt kurz die Notwendigkeit für die Sicherheit. Weil alles optimal ist, bekommt er von den Schülern ein kleines Geschenk: ein grünes Band mit einem Ampelmännchen-Anhänger aus Papier. Er freut sich und winkt zum Abschied. Auch bei den nächsten Fahrzeugen gibt es nichts zu beanstanden. Die meisten Eltern reagieren zurückhaltend auf die uniformierten Beamten. Nachdem die Polizistin die Situation freundlich erklärt hat, entspannen sie jedoch und freuen sich über die kleinen Belohnungen für korrektes Verhalten. Gegenüber der Bushaltestelle auf der anderen Straßenseite läuft es weniger vorbildlich. Immer wieder parken Eltern ihre Fahrzeuge am Straßenrand, um ihre Kleinen schnell zum Klassenzimmer zu bringen. Dadurch wird eine Fahrspur der engen Straße blockiert und Autos und Busse kommen nicht mehr vernünftig durch. „Das staut sich hinten auf und wir kommen nicht mehr über die Straße“, beschweren sich die Schülerinnen Luisa und Charlotte (beide 11), die hier kontrollieren. Als die Fahrzeugführerin zurückkommt, sprechen sie sie auf ihr Fehlverhalten an, doch sie reagiert uneinsichtig. „Es gibt hier nun mal keine freien Parkplätze“, erklärt sie genervt. Als sie schon wieder weggefahren ist, kommt eine Anwohnerin und beschwert sich über die Autos, die hier parken. „Das ärgert mich wirklich“, bekräftigt sie. Im Anschluss an die Aktion gibt es eine Auswertung in der Schule. Im Foyer werden alle Schüler versammelt und die Präventionsbeamten Kerstin Lange und Jörg Matthies erklären den Schülern kindgerecht und geduldig, wie wichtig es ist, im Auto angeschnallt zu sein. Dann holen sie die Kinder, die an der Aktion beteiligt waren, nach vorne und lassen sie von ihren Erlebnissen mit der Polizei erzählen. Kerstin Lange erklärt die Wichtigkeit der gemeinsamen Aktion. „Der Schulbeginn liegt der Polizeiinspektion am Herzen“, sagt sie. Kontaktbeamte seien jetzt verstärkt in Schulnähe unterwegs und schauen, dass die Kinder nicht gefährdet werden. Es sei wichtig, dass alle Fahrzeugführer die zulässigen Geschwindigkeiten penibel einhalten, denn Kinder sind nicht wie Erwachsene. Sie können Geschwindigkeiten nicht einschätzen, reagieren spontan und können nicht unterscheiden zwischen Sehen und gesehen werden. Die Verkehrskontrolle an der Kinderkunstakademie hat gezeigt, dass viele Eltern Wert auf die Sicherheit ihrer Kinder im Auto legen, aber auch, dass es immer noch Defizite bei der Parkplatzsituation vor der Schule gibt.
15. August 2011 | Weiterlesen
7. Wahl zur Miss Hanse Sail Rostock 2011
Aus Zucker durften die Kandidatinnen der heutigen Wahl zur Miss Hanse Sail nicht sein, denn schon kurz nach Beginn der Veranstaltung meldete sich der inzwischen gewohnte Dauerregen zurück. Zur Einstimmung auf die Bikinischönheiten präsentierten im Vorfeld Schülerinnen und Schüler der Tanzschule Marquardt leicht bekleidet einige ihrer Tänze. Mit Stepptanz und Modern Dance erheiterten sie das Publikum und lockten Neugierige in Richtung Hanse-Sail-Bühne. Unter den Augen zahlreicher Zuschauer und bei den letzten Sonnenstrahlen konnte die Wahl der Miss Hanse Sail beginnen. Jörg Schalk von der MGO, die die Miss-Wahlen in Deutschland organisiert, stellte zuerst die Jury vor. Zu dieser gehörten unter anderem Vertreter der Sponsoren, die amtierende Miss Hanse Sail Inken Warnow, der Fotograf Remo Schütt, sowie Anna-Carina Woitschak, welche durch die Sendung Deutschland sucht den Superstar bekannt wurde. Von 160 Bewerberinnen hatten sieben das Finale auf der Hanse-Sail-Bühne erreicht. In der ersten von drei Runden stellten die Kandidatinnen Street Wear, also legere Alltagskleidung vor. Bei einer kurzen Vorstellung erhielt das Publikum erste Hintergrundinformationen zu den Mädchen. Alle waren schlank, sehr hübsch, zwischen 16 und 25 Jahre und hatten Hobbys wie Singen und Tanzen. Da in der zweiten Runde andere Kleider vorgestellt werden sollten, mussten sich die Mädchen umziehen und die Zeit sinnvoll überbrückt werden. Diese Gelegenheit wurde von der Schneiderinnung Rostock und Umgebung genutzt, um in der Modenschau „Hanse Couture Meck Pomm“ Mode aus Dekorationsstoffen vorzustellen. Die liebevoll gefertigten Kleidungsstücke, wie beispielsweise ein Leuchtturmkleid, waren zwar nicht alltagstauglich, dafür aber unterhaltsam und hübsch anzusehen. Anschließend kamen wieder die Kandidatinnen zur Miss Hanse Sail auf die Bühne. In der zweiten Runde wurden Abendkleider vorgestellt und die Mädchen machten in fließenden Stoffen und langen Beinen trotz strömendem Regen eine gute Figur. Um die Aufmerksamkeit weg von oberflächlichen Reizen zu lenken, wurden jeder noch ein paar persönliche Fragen gestellt. So erfuhren wir etwa, dass Kandidatin Nummer 3, Antje Schultz, gerade mit ihrem Jurastudium angefangen hat und später Rechtsberaterin für Umwelt- und Tierschutz werden will. Die Kandidatin Michelle Krack ist von Sternzeichen Schütze und hält sich für leidenschaftlich und temperamentvoll, während die mit 16 Jahren jüngste Kandidatin, Laura Rieck, am liebsten in ihrer Elektro-Pop-Band singt. Um das letzte Umziehen zu überbrücken, wurden wieder Entwürfe der Schneiderinnung gezeigt, diesmal waren es Bademoden im Wandel der Zeit. Zur Unterhaltung wurden kreative und abwechslungsreiche Badeanzüge, -hosen und Bikinis von 1900 bis 1990 vorgestellt. Von der Schneiderinnung gestiftet ist auch das Norwegen-Kleid aus Crash-Taft, das für einen guten Zweck versteigert werden soll. Auf ähnliche Weise kamen so im letzten Jahr 901 Euro zusammen, die dem Segelschulschiff General Zaruski zugutekommen. Unter den kritischen Augen der Jury traten die Miss Hanse Sail-Kandidatinnen dann nochmals auf die Bühne, diesmal ebenfalls in Bademode. Unter den knappen Bikinis ließ sich kein Makel verstecken, doch die bildhübschen Mädchen nahmen das gelassen und stolzierten selbstsicher durch den Regen. Nachdem Anna-Carina Woitschak ihren Song „Turn the Music on“ performt hatte, verkündete die Jury endlich das mit Spannung erwartete Ergebnis. Der Dauerregen hatte die meisten Zuschauer vertrieben, sodass nur noch der harte Kern mit Regenschirmen und Kameras bewaffnet miterlebte, wie Laura Rieck aus Gägelow bei Wismar zur Miss Hanse Sail 2011 gekürt wurde. Die 16-Jährige war nicht nur die jüngste, sondern auch die größte Teilnehmerin. Ihr winken nicht nur ein Präsentkorb, sondern auch ein Wochenende für zwei Personen in Halle-Leipzig sowie ein professionelles Fotoshooting auf einer Segelyacht. Als Miss Hanse Sail wird sie Rostock, Warnemünde, die Hanse Sail und den Tourismusverband auf Messen repräsentieren. Nachdem die Miss Hanse Sail 2010, Inken Warnow, ihr die glitzernde Krone überreicht hat, ist Laura erst einmal sprachlos. Die Bewerbung war eine spontane Entscheidung, erzählt sie mir. Sie freue sich über die grandiosen Gewinne und sei stolz, dass sie nicht über ihr langes Kleid gestolpert ist. Wer im nächsten Jahr auch an der Miss-Wahl teilnehmen möchte, kann sich bei der MGO bewerben.
14. August 2011 | Weiterlesen
MSV Duisburg - FC Hansa Rostock endet 0:0
Endlich sind sie da, die lang ersehnten drei Punkte! Doch leider gelang Hansa Rostock auch in Duisburg nicht der erhoffte Dreier, lediglich in der Summe stehen nach den ersten vier Spieltagen der Liga drei Punkte auf dem Konto. Auf seinen ersten Saisonsieg muss der FC Hansa Rostock weiter warten. Vor 13.777 Zuschauern, darunter etwa 1.000 mitgereisten Hansa-Fans, wollte auch der MSV Duisburg den ersten Saisonsieg einfahren. Im Mai noch gegen Schalke im DFB-Pokalfinale, sind sie mit einem Punkt aus den ersten drei Begegnungen ähnlich schlecht wie Hansa in die neue Saison gestartet. Was die Startelf betrifft, vertraut Trainer Peter Vollmann der Mannschaft aus dem Bochum-Spiel. Hansa findet gut ins Spiel und hat bereits in der 5. Minute die erste große Chance, als Mohammed Lartey in den Duisburger Strafraum eindringt und den Ball nach einem schönen Pass von Björn Ziegenbein nur knapp verfehlt. Nur zwei Minuten kommt Tobias Jänicke nach einem Zuspiel von Tino Semmer auf halblinker Position frei zum Schuss, der jedoch knapp am linken Pfosten vorbeigeht. In der 9. Minute zeigen sich erstmals die Gastgeber in Aktion. Dzemal Berberovic flankt von links auf Daniel Brosinski, der im spitzen Winkel jedoch nur die Latte trifft – Glück für Rostock. Rostock spielte sich im weiteren Verlauf gute Konterchancen heraus, etwa in der 21. Minute, als Duisburgs Torwart Florian Fromlowitz einen Schuss von Lartey gerade noch klären kann. Im Abschluss bleiben die Hanseaten jedoch zu harmlos. Zehn Minuten vor der Pause hat Hansa erneut eine große Chance. Lartey trifft den von Timo Perthel nahe der rechten Eckfahne getretenen Freistoß mit dem Kopf jedoch nicht richtig und auch Kevin Pannewitz kommt anschließend am langen Pfosten einen Augenblick zu spät. Die Duisburger Zebras können in den ersten 45 Minuten kaum Akzente setzen, was von den eigenen Fans mit Pfiffen bedacht wird. Hansa spielt klar besser, kann seine Chancen jedoch nicht verwerten, sodass es torlos in die Halbzeitpause geht. Duisburg-Coach Milan Sasic brachte im zweiten Durchgang mit Jiayi Shao einen zweiten Stürmer ins Spiel. Und die Gastgeber schienen mit dem Wiederanpfiff aufgewacht zu sein. In der 50. Minute geht ein Distanzschuss von Brosinskis gefährlich knapp am Rostocker Kasten vorbei. Fünf Minuten später steht Jürgen Gjasula frei vor Kevin Müller, doch der Rostocker Torhüter kommt zum richtigen Zeitpunkt aus dem Tor und kann klären. In der 64. Minute melden sich die Rostocker zurück. Lartey spielt den Ball perfekt von links in den Strafraum, doch Semmer verpasst die Vorlage um Haaresbreite. In der 70. Minute ist es erneut Semmer, der Keeper Fromlowitz mit einem Flachschuss aus knapp 15 Metern prüft. Fromlowitz kann den Ball jedoch abwehren und bevor Jänicke nachsetzen kann, klärt Bruno Soares. Nach einem Lupfer des eingewechselten Shao zappelt der Ball in der 75. Minute dann im Rostocker Netz. Doch auch wenn die Fahne spät gehoben wird, ist es Abseits. Drei Minuten vor Spielschluss versuchte es Lartey noch einmal mit einem direkten Freistoß aus etwa 20 Metern, verfehlt das lange Eck jedoch knapp. Das Spiel endet torlos, insgesamt geht das Remis in Ordnung. Was es sonst noch gab? Die vierte Gelbe im vierten Spiel für Michael Wiemann und ‚Problemkind‘ Kevin Pannewitz kam mal wieder zum Einsatz. Der bereits vor der Partie angeschlagene Pavel Kostal muss in der 26. Minute mit einer Fußverletzung vom Platz gehen. Seinen Job machte Pannewitz erwartungsgemäß gut, bleibt nur zu hoffen, dass es um seine Disziplin künftig ebenso gut bestellt ist. Positiv betrachtet ist Hansa im dritten Spiel in Folge ungeschlagen, doch langsam wird es Zeit für den ersten Dreier. Das Hauptproblem der Hansa-Kogge liegt nach wie vor Am in der unzureichenden Chancenverwertung. Freitagabend ist Alemannia Aachen, der Tabellenletzte, in der DKB-Arena zu Gast – wann, wenn nicht dann … Tore: keine Aufstellung, FC Hansa Rostock: Kevin Müller (Torwart) Peter Schyrba, Michael Wiemann, Pavel Kostal (Kevin Pannewitz, ab 26. Minute), Sebastian Pelzer (Kapitän) Robert Müller, Timo Perthel Björn Ziegenbein, Tobias Jänicke (Dexter Langen, ab 84. Minute) Mohammed Lartey Tino Semmer (Marcel Schied, ab 72. Minute) Fotos: Christoph Reichwein
14. August 2011 | Weiterlesen
12. Kanoniers- und Böllertreffen zur Hanse Sail 2011
Ein etwas beißender Geruch liegt in der Luft. Schießpulver. Eine Männerstimme ruft „Gebt Feuer!“ und ein lauter Knall durchzieht den ruhigen Samstagmorgen. Man hört ihn am Ufer noch etwas nachhallen. Aber nicht lange, denn sogleich folgt wieder das Kommando und der nächste Schuss ertönt. Rauchschwaden bilden sich über der Warnow und das Rostocker Panorama ist nicht mehr zu sehen. Schuld an dem Ganzen ist das Kanoniers- und Böllertreffen, das anlässlich der Hanse Sail schon zum zwölften Mal stattfindet. Schützenvereine, beziehungsweise deren Untergruppen, aus allen Teilen Deutschlands treffen hier zusammen. Im Gepäck Nachbauten von historischen Kanonen. Veranstaltet wird das Treffen vom Rostocker Schützenverein „Concordia“. Stückmeister Manfred König, der Mann, der die Kommandos gibt, ist erstaunt, wie viele Vereine trotz der allgemein schlechten Wetterlage angereist sind. „Unser Platz ist zwar überschwemmt, aber mit ein bisschen Improvisation konnten wir das Problem lösen.“ Kurz vor 10 Uhr werden die ersten Schüsse freigegeben und die Schützen haben Glück. Der Regen hat aufgehört und am Himmel ist bereits die Sonne zu erkennen. In den letzten Jahren fand das Treffen schon unter schlechteren Bedingungen statt. „Bei Nieselregen werden die Pulverwannen einfach abgedeckt“, erklärt Jürgen Sternbeck, Präsident der historischen Abteilung der Schützengilde Fehrbellin. Er trägt eine Uniform, wie sie die brandenburgischen Soldaten im Krieg gegen Schweden 1675 trugen. Und nicht nur bei Treffen wie diesem sind die Schützen aus Brandenburg vertreten, sondern auch bei Nachstellungen von großen Schlachten. Knapp über zehn kleine und große Geschütze sind am Gehlsdorfer Ufer in Richtung Stadthafen aufgebaut. Sie läuten den dritten Tag der Hanse Sail ein. „Am Donnerstag standen wir in Warnemünde und haben die Segler begrüßt“, berichtet König. Das traditionelle Schießen zur offiziellen Eröffnung der Hanse Sail am Donnerstagnachmittag fiel in diesem Jahr jedoch aus. Der Grund dafür war die Anteilnahme der Hansestadt Rostock am Unglück, das sich Ende Juli in Norwegen ereignete. Das Land ist Partner der Hanse Sail 2011. Doch zum Abschluss des Großereignisses nehmen die Kanonen bei der „Parade der Nationen“ ihren Platz auf den Schiffen ein und verabschieden damit Besucher und Teilnehmer der Hanse Sail. „Wir sind sehr stolz, ein fester Bestandteil dieses Fests zu sein – wenn auch ein ganz kleiner“, sagt König bescheiden. Das ungewöhnliche Treiben am Gehlsdorfer Ufer lockt einige Besucher an. Auch, wenn die meisten davon sich die Ohren zuhalten, verfolgen sie gespannt das Geschehen. Nach jedem Schuss werden die Kanonen gereinigt und neu geladen. Mit Schwarzpulver und Mehl. „Das Mehl ist ein Ersatz für die Kugeln, mit denen früher geladen wurde“, erklärt Sternbeck die Zusammensetzung. Eine Kugel aus seiner Kanone würde zwei bis vier Kilometer weit fliegen. Nach sieben Durchgängen ist das koordinierte Schießen für diesen Vormittag vorbei. Eine Stunde lang können die Vereine jedoch noch ihr restliches Schießpulver verfeuern. Auch im nächsten Jahr soll die Tradition des Kanoniers- und Böllertreffens weitergeführt werden. Wahrscheinlich dann auch wieder mit der historischen Abteilung der Schützengilde Fehrbellin. „Solange wir können, wollen wir natürlich auch dabei bleiben.“ Bis dahin wünschen wir allen Vereinen, die in diesem Jahr teilgenommen haben, allzeit: „Gut Schuss!“
14. August 2011 | Weiterlesen
Hanse Sail 2011 - Regatta der Traditionssegler
Petrus meinte es endlich mal gut mit der Hanse Sail 2011. Statt Regen gab es am Sail-Samstag Sonnenschein, ein paar Wolken und leichten Wind, der mit Stärke 2 aus nördlicher Richtung blies. Ideale Bedingungen also für die Regatta der Traditionssegler vor Warnemünde. Gute Chancen wurden der 2010 erbauten „Wylde Swan“ eingeräumt. Der niederländische 2-Mast-Schoner unter Kapitän Stephan Kramer konnte in diesem Jahr bereits das Tall Ship Race für sich entscheiden. Tatsächlich lag die „Wylde Swan“ das gesamte Rennen über vorn, verfehlte jedoch die Ziellinie und kam nach einer Ehrenrunde nur auf den dritten Platz in der Gruppe der Schoner & Galeassen. Über den Pokal des Oberbürgermeisters darf sich in dieser Klasse die Mannschaft der 1930 gebauten „Qualle“ freuen. In der Gruppe der Rahsegler gab sich der Nachbau der russischen Fregatte „Shtandart“ keine Blöße und konnte die Kategorie wie schon im Vorjahr für sich entscheiden und bekommt dafür am Sonntag den Pokal des Ministerpräsidenten überreicht. Schnellstes Schiff des Tages war jedoch ein kleiner Einmaster. In 51 Minuten und 58 Sekunden konnte die 23 Meter lange „Ernestine“ aus dem Jahr 1899 die diesjährige Regatta der Traditionssegler für sich entscheiden. Insgesamt nahmen 15 Schiffe an der Wettfahrt teil, die um 13:15 Uhr vor Wilhelmshöhe gestartet wurde und in Richtung Heiligendamm führte. Zehn Traditionssegler kamen ins Ziel, die anderen fünf gaben unterwegs auf. Auch die vielen Mitsegler und Zuschauer an Land konnten bei bester Sicht das bunte Treiben der Segelschiffe vor Warnemünde genießen. Neben den fast 250 Teilnehmerschiffen der Hanse Sail zeigten sich auch viele private Segelboote auf der Ostsee. „Insgesamt waren etwa 500 Segler im Gebiet vor Warnemünde auf dem Wasser“, gab Wettfahrtleiter Rainer Arlt bekannt. Einer der Höhepunkte war dabei sicherlich die „Alexander von Humboldt“ mit ihren nicht nur aus der Bierwerbung bekannten grünen Segeln. Für die Bark dürfte es unter der Flagge der Deutschen Stiftung Sail Training (DSST) ihr letzter Besuch in Rostock gewesen sein, steht das Nachfolgeschiff, die „Alex II“ doch schon in den Startlöchern. Ergebnisse der Hanse-Sail-Regatta vom 13. August 2011: Gruppe A, Rahsegler: Shtandart, Fregatte Atlantis, Barkentine Gruppe B, Schoner & Galeassen: Qualle, Schoner/Kahjik Twister, 2-Mast-Schoner Wylde Swan 2-Mast-Schoner Baltic Beauty Brigantine Albert Johannes 3-Mast-Gaffelschoner Gruppe C, Einmaster: Ernestine, Jagtquatze Peregrine, Dschunke Ellen, Gaffelkutter Fotos von der Hanse-Sail-Regatta 2011:
14. August 2011 | Weiterlesen
1. Internationale Liederregatta zur Hanse Sail 2011
Nachdem wir am vorletzten Tag der Hanse Sail doch noch mit Sonnenschein und Sommerwetter überrascht wurden, gab es am Abend auch ein kleines musikalisches Highlight. Abseits des Trubels am Stadthafen lud die Marienkirche am Neuen Markt zur 1. Internationalen Liederregatta ein. Drei Rostocker Chöre – der Montagschor, der Studentenchor Celebrate sowie der Shanty-Chor „Luv un Lee“ – boten dem Publikum in den imposanten Hallen der Kirche ein abwechslungsreiches Konzert. Vor dem Konzert gab es ein paar einleitende Worte von Pastor Tilman Jeremias, der den multinationalen Charakter der Hanse Sail betonte und unterstrich, dass Musik der schönste Ausdruck zur Verbindung unterschiedlicher Menschen sei. Ein weltliches Konzert im Gotteshaus sei möglich, weil die Marienkirche schon immer ein Versammlungsort gewesen sei, wurde dort doch etwa die erste norddeutsche Universität gegründet. Ministerpräsident Erwin Sellering, der Ehrenmitglied bei „Luv un Lee“ ist, befürwortete das besondere Angebot des Konzertes und wünschte sich die Liederregatta als Tradition der Hanse Sail auch in den kommenden Jahren. Mit dem Läuten einer Schiffsglocke begann das musikalische Programm. Die Damen des Montagschores sangen hoch oben auf dem Balkon der Orgel einen klassischen italienischen Titel, wobei es ihnen tatsächlich gelang, die riesigen Hallen der Kirche musikalisch zu füllen. Anschließend stimmte der Shanty-Chor mit Begleitung eines Akkordeons das Seemannslied „Über alle sieben Meere“ an, bevor eine stimmungsvolle musikalische Darbietung des Universitätschores Celebrate folgte. Bei einem gemeinsamen Lied auf die Melodie von „Amazing Grace“ hallte die volle Stimmgewalt der Chöre durch die Hallen, gefolgt von weiteren Einzeldarbietungen. Der Montagschor umfasst etwa 35 Sängerinnen, die bis auf wenige Ausnahmen keine musikalische Ausbildung haben. Der Name leitet sich vom Wochentag ihrer ersten Chortreffen ab. Die Damen singen klassische Titel ohne instrumentelle Begleitung. Celebrate singen Rock, Pop und Gospel. Der etwa 80 Mitglieder umfassende Universitätschor wurde im Jahr 2000 gegründet, steht aber auch Nicht-Studenten offen. Der Shanty-Chor „Luv un Lee“ feierte im Januar sein 30-jähriges Bestehen und war damit der Oldie unter den drei Chören. Die sympathischen Herren haben 105 Titel unterschiedlicher Genres im Repertoire, neben Seemannsliedern auch Country und Fremdsprachiges. Sie sind präsent bei Hafen- und Stadtfesten in der Umgebung und hatten sogar einen Auftritt beim G8-Gipfel in Heiligendamm. Obwohl die drei Chöre kaum unterschiedlicher sein könnten, war das Programm insgesamt stimmig. Die Mischung aus klassischem Chorgesang, sehnsuchtsvollen Seemannsliedern und modernen Popsongs war interessant und abwechslungsreich, wobei der riesige Klangkörper der Marienkirche eine eindrucksvolle akustische Kulisse bot. Da bleibt zu hoffen, dass dies nicht die letzte Internationale Liederregatta war.
14. August 2011 | Weiterlesen
„Sailor’s Feuerwerk“ zur Hanse Sail 2011
Ein schöner und vor allem sonniger Tag auf der Hanse Sail ging heute Abend zu Ende. An den Fahrgeschäften blitzten die LED-Leuchten auf und auch das eine oder andere Segelschiff erhellte seine Umgebung mit einer Lichterkette. Der Stadthafen, der den ganzen Tag über schon gut besucht war, füllte sich zu den Abendstunden noch mehr. Doch die Hauptattraktion waren heute nicht die vielen Bühnen und Partyzelte, sondern das bunte Lichterschauspiel am Himmel über Rostock. Nur wenige zog es unterdessen nach Warnemünde, wo Hilmar Herrmann am Nachmittag bereits mit seinen Kollegen die Feuerwerkskörper installiert hatte. Die Firma von Mathias Kürbs, aus der Nähe von Pirna, ist in diesem Jahr zum fünften Mal dabei. Schief gelaufen sei dabei noch nie etwas. „Vor zwei oder drei Jahren hatten wir starken Regen und mussten Planen über die Raketen ziehen“, berichtet Herrmann „aber das war nicht weiter schlimm.“ Also hätte auch das gestrige Wetter dem geplanten Feuerwerk keinen Strich durch die Rechnung gemacht. „Gefährlich wird es erst bei Sturm“, so der Pyrotechniker. Die allerersten Feuerwerke gab es vermutlich schon vor 1000 Jahren im alten China. Und genau da werden auch heute noch die meisten Neuerungen auf diesem Gebiet entwickelt. Mathias Kürbs fährt deshalb selbst oft nach China. „Vor zwei Tagen haben wir erst eine Container-Ladung aus Asien erhalten“, so Herrmann. „Also können wir den Hanse Sail-Besuchern heute Abend das Neueste vom Neuen präsentieren.“ Über 500 Feuerwerkskörper haben die Pyrotechniker an der Ostmole aufgebaut. Die Höchsten davon können bis zu 200 Meter weit in den Himmel fliegen. Kurz vor halb elf brachte die S-Bahn die letzten Schaulustigen nach Warnemünde. „Der Ausstieg befindet sich … Backbord“, lautete heute ausnahmsweise die Durchsage. Auf dem Passagierkai bot sich den Ankommenden dann ein traumhaftes Panorama: Leuchtfeuer, Segelschiffe, Riesenrad und ein goldgelber Vollmond. Viele Windjammer kehrten kurz vor Beginn des Spektakels von ihren Tagestörns in den Hafen zurück. Einige Kleinboote fuhren hingegen auf die Ostsee hinaus, um sich das Feuerwerk von dort anzusehen. Obwohl die erste Rakete eher klein und unscheinbar war, blieben alle Zuschauer sofort wie angewurzelt stehen. Viele zückten ihre Fotoapparate oder nahmen ihren Partner in den Arm. Auf besonders schöne und aufwendige Motive am Nachthimmel folgte das bekannte „Ohhh“ oder „Ahhh“ und ab und zu gab es auch einen kleinen Applaus. Die Cafés des Ostseebades waren zu dieser Zeit wie leer gefegt. Einheimische und Touristen hatten sich schon im Voraus eine geeignete Stelle gesucht, um dem fein abgestimmten Feuerwerk folgen zu können. Der Warnemünder Hafen wurde vom Anfang bis zum Ende in ein rot-gelb-blaues Lichtermeer getaucht. Und nicht nur der Himmel erstrahlte, sondern auch die Warnow, die auf der Wasseroberfläche das Spektakel widerspiegelte. Nach dem fulminanten Finale ertönten von überall her Schiffshupen und Applaus. Auch, wenn das Feuerwerk leider viel zu schnell vorbei war, ist es doch immer wieder ein wunderbarer Höhepunkt der Hanse Sail. Und nach so einem lauen Sommertag und seinem krönenden Abschluss konnte man die Regenschauer der letzten Tage doch glatt vergessen.
13. August 2011 | Weiterlesen
Hanse Sail 2011 in Warnemünde
Dunkle Wolken, wohin das Auge reicht. Auch am zweiten offiziellen Tag der diesjährigen Hanse Sail lässt der Regen die Hansestadt nicht los. Nach den fortwährenden Güssen am Donnerstag hat wohl jeder Tourist gemerkt, worauf es momentan hier ankommt: wasserfeste Kleidung. Die Rostocker wissen das ja nun schon seit einigen Wochen. Doch so schnell lassen sich die Urlauber ihre Ferien und die Einwohner ihre Hanse Sail nicht verhageln. In Warnemünde trotzen zumindest Einige am Freitagnachmittag der Nässe. Bei Sonnenschein und 30 Grad wäre jedoch sicherlich mehr los gewesen. Irgendwie hat das Wetter ja auch sein Gutes: Weniger Leute bedeuten immerhin mehr Platz zum Flanieren und freie Sicht auf die ein- und ausfahrenden Windjammer – natürlich nur, wenn einem gerade kein Schirm den Blick versperrt. Zwischen den festgemachten Schiffen bleiben immer wieder Menschen an der Kaikante stehen, um die vielen Segelschiffe zu betrachten. So wie die „Alexander von Humboldt“, deren grüne Segel sofort an den Bierwerbespot erinnern, in dem sie zu sehen ist. Manche der Windjammer segeln bereits seit über einem Jahrhundert. Zum Beispiel die „Bischopp van Arkel“, aus dem Jahr 1900, die „Alexander von Humboldt“ (1906) oder auch die „Flying Dutchman“ (1903). Wenn man selbst auf einem der Windjammer mitsegeln möchte, musste man schnell sein. Weit im Voraus konnte man dafür Tickets im Internet erwerben. Doch wer nicht mitsegeln kann oder will, hat trotzdem die Möglichkeit an Bord zu gehen. In Warnemünde befinden sich die meisten für Besucher frei begehbaren Schiffe. Dazu gehören die norwegische „Sørlandet“, die Fregatte „Mecklenburg-Vorpommern“ sowie die beiden russischen Segelschulschiffe „Mir“ und die „Sedov“. Die „Gorch Fock“ ist in Warnemünde zweifelsohne die Hauptattraktion in diesem Jahr. Bereits am ersten Open-Ship-Tag zog sie mehrere Tausend Besucher an. Doch auch der Dreimaster „Sørlandet“, der 1927 gebaut wurde, ist interessant. Immerhin ist er das älteste noch segelnde Vollschiff der Welt. Das Segelschulschiff wird heute auch für Reisen durch die Nordsee oder die Karibik genutzt. Auch wenn sich das große Jahrmarkttreiben, das ebenso zur Hanse Sail gehört, im Stadthafen abspielt, gibt es in Warnemünde ein paar Buden entlang des Kais. Und sogar ein – wenn auch etwas kleineres – Riesenrad. Die Sail in Warnemünde lädt aber eher zum Flanieren als zum Verweilen ein. Entlang des Passagierkais, an der Mole oder auf der Promenade. Wenn man am nördlichsten Punkt, dem grünen Leuchtfeuer, angekommen ist, hat man einen schönen Blick auf die bunt zusammengewürfelte Schiffsgruppe im Meer. Darunter die Fähren und Segelboote, die sich immer dort befinden, aber auch Windjammer und Koggen, die an die Hanse-Zeit erinnern. Angelika und Karl-Heinz Friedemann sind bereits das 18. Mal auf der Hanse Sail und entdecken immer wieder Neues. Auf die Frage hin, was sie in diesem Jahr schon gesehen haben, antwortet Angelika knapp „Regen“ und lacht. Die beiden Berliner lassen sich davon aber nicht unterkriegen. Mit orangenen Regenjacken und Gummistiefeln kann das Wetter einem schließlich wenig anhaben. „Aber so viel Regen hatten wir noch nie zur Hanse Sail“, bemerkt Karl-Heinz. Für ihre letzten beiden Tage in Rostock hoffen sie einfach das Beste. Auch die einlaufenden Windjammer haben mit den Witterungen zu kämpfen und so rücken oft Schlepper aus, um die Segelschiffe an ihren Liegeplatz zu bringen. Zu erkennen sind die teilnehmenden Schiffe übrigens an der gehissten „Hanse Sail“-Flagge. Bei manchen, wie der „Gorch Fock“, muss man die aber erst einmal zwischen den vielen internationalen Flaggen finden. Auch wenn sich ein Besuch zur Hanse Sail in Warnemünde bei jedem Wetter lohnt, hegen alle Besucher vermutlich nur einen einzigen, sehnlichen Wunsch: Sonnenschein an den letzten beiden Sail-Tagen. Fotos von der Hanse Sail 2011 in Warnemünde:
13. August 2011 | Weiterlesen
Hansa Rostock beim MSV Duisburg zu Gast
„Duisburg hat wenig Punkte, wir haben wenig Punkte“, stellt sich für Trainer Peter Vollmann die Ausgangssituation vor dem Auswärtsspiel gegen den MSV Duisburg dar. Beide Mannschaften konnten in dieser Saison noch kein Spiel für sich entscheiden und beide möchten morgen gern den ersten Dreier landen. „Wenn nicht gegen Rostock, wann dann?“ gab es auf Duisburger Seite zu hören, so Vollmann. Auch wenn der Hansa-Coach auf solche „Spielersprüche auf Mario-Basler-Ebene“ nicht viel gebe, zeige es doch, dass der Gegner eine gewisse Nervosität hat und „das ist immer eine gute Voraussetzung.“ „Wir müssen sehen, dass wir sie unruhig halten, vielleicht auch das Publikum gegen uns aufbringen“, setzt Vollmann auf die Verunsicherung der Duisburger. Kompaktheit, Lauffreudigkeit und Nadelstiche sieht der Trainer als Mittel, um den „Gegner in die Knie zwingen zu können.“ Dafür muss allerdings auch die Chancenverwertung stimmen. Gestern hat die Mannschaft im strömenden Regen noch einmal intensiv den Torabschluss geübt, auch wenn man nicht alles zu hundert Prozent nachstellen kann und viel Erfahrung, Instinkt und Kaltschnäuzigkeit dazugehöre, so Vollmann. Das Potenzial sieht der Hansa-Coach vor allem in den „Zwischendingen“, etwa im Umkehrspiel von der Abwehr auf den Angriff und umgekehrt. Was die Startelf betrifft, dürften im Vergleich zur letzten Begegnung gegen Bochum kaum Änderungen anstehen. „Personell gibt es eigentlich keinen Grund, die Mannschaft groß zu verändern“, sagt Vollmann, „wir haben ein gutes Spiel gemacht. Alle.“ So könnte der FC Hansa Rostock morgen um 13:30 Uhr in Duisburg auflaufen: Kevin Müller (Torwart) Peter Schyrba, Michael Wiemann, Pavel Kostal, Sebastian Pelzer (Kapitän) Robert Müller, Timo Perthel Björn Ziegenbein, Tobias Jänicke Mohammed Lartey Tino Semmer Bericht vom Spiel zwischen dem MSV Duisburg und Hansa Rostock
13. August 2011 | Weiterlesen



