Neueste Nachrichten aus Rostock und Warnemünde

Weihnachtstauchen 2012 in Warnemünde

Weihnachtstauchen 2012 in Warnemünde

„Ist das kalt an der Gusche! Wieso tue ich mir das überhaupt an?“ – derartige Flüche blieben heute Vormittag am Alten Strom eine absolute Ausnahme, als über dreißig Taucher zum Weihnachtstauchen ins drei Grad kalte Wasser stiegen. Am verschneiten Ufer auf und südlich der Bahnhofsbrücke zittern bei Temperaturen leicht unter dem Gefrierpunkt in Mützen und Schals gewärmte Schaulustige beim Anblick der winterlichen Tauchsportler. „Wie kann man nur so verrückt sein?“, schüttelt eine Zuschauerin, die sich ihre Hände am heißen Glühwein wärmt, lachend den Kopf. „Der Anfang ist blöd. Wenn das Wasser bis zur Hüfte steht, dann überlegt man noch einmal“, schildert Andreas Schuldt, der sich mit einem halbtrockenen Neoprenanzug ausgerüstet hat, und fügt an: „Bloß dann ist auch alles zu spät und man taucht unter.“ Schon vier Mal hat der gebürtige Rostocker, der seit zehn Jahren in Hamburg wohnt, am Warnemünder Weihnachtstauchen teilgenommen. Nach 38 Jahren ist die Aktion ein fester vorweihnachtlicher Brauch geworden, zu dem der Tauchsportclub Warnemünde alljährlich im Dezember einlädt. Am Vereinshaus prasselt ein kleines Feuer, Tee und heiße Erbsensuppe stehen zur inneren Erwärmung bereit. Doch die Taucher zieht es zunächst ins kalte Nass. 300 Meter bis zur Bahnhofsbrücke gilt es unter Wasser zurückzulegen. Ohne Zeitdruck, ohne B-Note – es kommt auf den Spaß beim gemeinsamen Tauchgang an. Durch die Kälte ist das Wasser klar. Vor allem die ersten Taucher haben eine schöne, freie Sicht. Spätere müssen mit den aufgewirbelten Staubwolken klarkommen. Das Ziel ist ein geschmückter Weihnachtsbaum, der von der Brücke in den Alten Strom versenkt wurde und auch von oben gut am Grund erkennbar ist. „Es ist immer wieder schön, wenn man an der Brücke steht, man hochkommt, die Leute klatschen und sich darüber freuen“, erzählt Andreas Schuldt. Weihnachtlich geht es nicht nur unter Wasser, sondern auch auf der Wasseroberfläche zu. Viele Weihnachtstaucher haben ihre Bojen, mit denen ihre Position gut von Land aus zu verfolgen ist, weihnachtlich geschmückt. Die schönste Boje, so wurde offiziell festgelegt, hat Andreas Schuldt gebastelt. „Da habe ich meinem Vater wieder die Show gestohlen“, kommentiert er seinen Sieg schmunzelnd. Sein Vater war es, der ihn mit dem Tauchsport „infiziert“ hat. Seine ganze Familie betreibt dieses Hobby. Seiner Mutter sei es aber zu kalt gewesen, erklärt er. Was er selbst jedoch gar nicht bestätigen kann. Sein Oberkörper dampft förmlich, als er – wieder an Land – den Anzug öffnet. Fotos vom Weihnachtstauchen 2012 in Warnemünde:

8. Dezember 2012 | Weiterlesen
Norwegischer Weihnachtsbasar im Edvard-Munch-Haus

Norwegischer Weihnachtsbasar im Edvard-Munch-Haus

Vorweihnachtliche Gemütlichkeit erfüllte heute die Räume im Edvard-Munch-Haus. Der Verein der Freunde Norwegens in Rostock hatte zu dem traditionellen norwegischen Weihnachtsbasar eingeladen. Überall im ehemaligen Fischerhaus am Alten Strom waren kleine Rentierfiguren in allen Formen mit viel roter Farbe zu finden. Für Kinder gab es Märchen und Basteleien. Weihnachtliche Melodien erklangen, Reiseerinnerungen aus Norwegen wurden mit Lichtbildern geteilt und der Duft norwegischer Spezialitäten erfüllte den Raum. In traditionellen Kleidern boten Aina und Linn den Besuchern kleine typisch norwegische Geschenkideen an. Es muss ja nicht immer der große Rostocker Weihnachtsmarkt sein.

8. Dezember 2012 | Weiterlesen
„Fokus Junge Kunst“ in der Rostocker Kunsthalle

„Fokus Junge Kunst“ in der Rostocker Kunsthalle

Da hängen zwei Schreibtische an der Wand. Außerdem noch ein Lampenständer, der in einer Zielscheibe steckt. Julia Leschik macht räumliche Kunst. Sie löst Objekte aus ihrer ursprünglichen Umgebung heraus und lässt so neue Bedeutungswelten entstehen. Sehen kann man eine kleine Auswahl ihrer Arbeiten in der Ausstellung „Fokus Junge Kunst“, die heute in der Rostocker Kunsthalle eröffnet wurde. Die beiden mit Lackfarbe bearbeiteten Schreibtische tragen den Titel „resistencia“. Ihre Schubladen sind geschlossen, sie verstecken ein Geheimnis. Ein Motiv, das sich durch alle in der Kunsthalle gezeigten Exponate der Neuruppinerin zieht. Ein Versteck, ein Schutzraum, der erschaffen wird. Es ist die individuelle Aufgabe des Betrachters, die Geschichte hinter diesem Raum zu lüften und die Schubladen gedanklich mit Inhalt zu füllen. Ebenso wie Julia Leschik hat auch Martina Stein in Greifswald studiert. In ihrer Zeit dort wurde sie auf den kleinen Ort Loitz aufmerksam. In der 4000-Einwohner-Gemeinde zwischen Demmin und Greifswald entdeckte die Künstlerin im Jahr 2009 ein Haus, das sie zu einem künstlerischen Gesamtprojekt machte. „Dieses Haus hat mich einfach angesprochen“, erzählt die 30-Jährige. Um das Schicksal des Hauses ranken sich verschiedene Geschichten. Sicher ist nur, dass die Anwohner das Gebäude kurz nach dem Mauerfall über Nacht verlassen haben. Julia Leschik hat sich der alten Bausubstanz angenommen und mit den Fundstücken eine Installation erarbeitet. Zuerst wurde jedoch jedes Fundstück mit einem Fineliner inventarisiert. So sind 580 Zeichnungen entstanden, die spannende Geschichten ganz ohne Worte erzählen. Ganz anders ist es in den Arbeiten von Paetrick Schmidt. Er nutzt für seine Bilder und Skulpturen bewusst Schrift als grafisches Mittel. „Wir waren glücklich“ oder „This town ain´t big enough for both of us“ schreit es einem förmlich entgegen. Doch die Wörter sind nur ein kleiner Aspekt seiner Werke. Viel läuft bei dem Grafiker aus Wismar auch über immer wiederkehrende Fratzen, abgedrehte Figuren und schrille Farben. „Bei Paetrick wuselt es nur so“, erzählt Dr. Ulrich Ptak von der Kunsthalle, der die Ausstellung in Zusammenarbeit mit den Künstlern kuratiert hat. Paetrick Schmidt erschafft sich ganz eigene Welten, die zwar kindlich anmuten, wie etwa das „Tuko Land“, aber oft auch kriegerische Aspekte beleuchten. Mit seinem intensiven Einsatz von Farben und Symbolen erinnern seine Arbeiten oft an Comics und beinhalten – mal offensichtlich und mal versteckt – Anspielungen auf Filme und andere moderne Medienerscheinungen. Ganz im Gegensatz zu den grell überzeichneten Bildern von Paetrick Schmidt stehen die minimalistischen Arbeiten von Christin Wilcken. Auch die gebürtige Güstrowerin hat wie Julia Leschik und Martina Stein in Greifswald studiert und ist auch in Rostock keine Unbekannte. Hier hat sie schon in der Galerie wolkenbank ausgestellt und war im März für ein Stipendium im Schleswig-Holstein-Haus. Ausschnitte aus zwei Serien sind in der Kunsthalle zu sehen. Bei „Einsiedel“ handelt es sich um eine besondere Form der Landschaftsmalerei, die mit Kohle und Graphit räumliche Strukturen entstehen lässt. Und auch „Die großen Berge“ zeigen ganz besondere Landschaften. Durch speziell gefaltetes Papier entstehen Muster, die mit Graphit akzentuiert sind. Eine Verbindung zu Gebirgen, die ja ebenfalls durch Faltung entstanden sind, liegt nahe, aber auch ganz eigene Interpretationen lassen sich in den Bildern wiederfinden. Organisiert und finanziert wurde die Ausstellung „Fokus Junge Kunst“ von der Jürgen Ponto-Stiftung. Ziel ist es, junge Künstler aus bestimmten Regionen zu fördern. Die Kunsthalle ist nach Altenburg im letzten Jahr die zweite Station der Reihe. Mit den 30.000 Euro wird nicht nur die Ausstellung selbst gefördert, die noch bis zum 27. Januar besucht werden kann, sondern auch ein eigener Katalog für jeden der Nachwuchskünstler.

8. Dezember 2012 | Weiterlesen
Große Pötte im Stadthafen

Große Pötte im Stadthafen

Ein großer Pott hat sich in die idyllische Kulisse des winterlichen Stadthafens eingeschlichen. Am Donnerstag hat das Frachtschiff Carina an der Haedgehalbinsel festgemacht. Ungewöhnlich – laufen große Frachter doch normalerweise den Überseehafen an. Doch der wäre zu teuer geworden, begründet die zuständige Schiffsagentur CST Comet. Nun ist das 122 Meter lange und 19 Meter breite Schiff, das normalerweise Container über die Nord- und Ostsee befördert, für Reparaturarbeiten die Warnow hoch bis ins Herz Rostocks vorgefahren. Dort, wo eigentlich nur kleinere Passagierschiffe und Jachten anlegen. Seeverkehr wird hier schon lange nicht mehr abgewickelt. Der blaue Brückenkran und die beiden Portalkräne dienen nur noch als Zeugen des früheren Umschlagsortes. Ohne Ballast sei die Carina mit 4,40 Meter Tiefgang gut in den Stadthafen gekommen, berichtet der Hafenmeister. Größere Schiffe wie die Stubnitz haben in der Vergangenheit durchaus bemängelt, dass die Warnow in diesem Bereich immer flacher werde. Wie lange die Carina im Stadthafen liegen wird, ist noch ungewiss. Die Reparaturarbeiten unter anderem am Bug des 1990 gebauten Schiffes könnten vermutlich noch bis Januar dauern. Stubnitz kommt frühesten im Januar nach Rostock zurück Frühestens ab Mitte Januar steuert auch die Stubnitz, das vor allem bei jungen Leuten beliebte Kultur- und Partyschiff, seinen Heimathafen wieder an, verkündet Stubnitzchef Urs Blaser. Sicher sei das aber noch nicht, verhandle die Crew doch gerade um einen neuen Liegeplatz in London. Seit Anfang Juli weilt das ehemalige Kühlschiff in der britischen Hauptstadt. Etwa 40 Veranstaltungen auch während der Olympischen Spiele haben an Bord stattgefunden. Gern würde die Crew noch länger bleiben, um die nötigen Geldmittel für die 2014 anstehende Klassifizierung, dem TÜV für Schiffe, zu erwirtschaften. „Das kriegen wir mit Aktivitäten in Deutschland nicht hin“, erklärt Urs Blaser. Bis Mai würde das Schiff dann in Rostock bleiben, so der Plan für 2013, in dem auch eine Reise nach Dünkirchen angedacht ist.

8. Dezember 2012 | Weiterlesen
EBC Rostock Seawolves besiegen ALBA Berlin II mit 72:68

EBC Rostock Seawolves besiegen ALBA Berlin II mit 72:68

Am vergangenen Freitagabend, 07.12.2012, strömten bei eiskaltem Winterwetter knapp 600 Rostocker Basketballfans in die Ospa-Arena und sahen, wie ihre EBC Rostock Seawolves einen dramatischen 72:68-Erfolg gegen ALBA Berlin II einfuhren. Vier Sekunden vor Schluss erzielte Sven Hellmann (21 Punkte) die entscheidenden Punkte per Korbleger. Nach zuletzt drei Niederlagen in Folge war dieser Sieg aus Seawolves-Sicht enorm wichtig, um den Platz im Mittelfeld der Tabelle zu festigen. Bester Korbjäger der Rostocker war Jens Hakanowitz mit 22 Punkten. Bei den Berlinern erzielte Sebastian Fülle 24 Zähler. Die Hanseaten stehen jetzt auf dem 4. Tabellenplatz, jedoch stehen an diesem Spielwochenende noch fünf weitere Partien an. Den 7. Rang haben sie sich aber in jedem Fall gesichert. Bei den Seawolves standen zu Spielbeginn Eric Bill, Sven Hellmann, Kwame Morgan, Christian Strenge und Jens Hakanowitz auf dem Parkett, um der Anfangsformation der Gäste Paroli zu bieten. ALBA Berlin schickte mit Sebastian Fülle, Joey Ney, Steven Monse, David Herwig und Can-Jonathan Kleiner gleich fünf Doppellizenzspieler ins Rennen, also Spieler, die auch beim Bundesligateam im Kader stehen. Rostock ließ sich davon wenig beeindrucken. Sven Hellmann zog nach zehn Sekunden mit voller Kraft zum Korb und ließ die knapp 600 Zuschauer in der Ospa-Arena erstmals jubeln. Die Berliner verfehlten ihre Würfe, Rostock suchte verstärkt den Weg zum Korb. In der fünften Minute lagen die Gastgeber mit 11:4 vorn. Jens Hakanowitz war bei den Seawolves nicht zu stoppen und punktete mal trotz Foul, später mit beidhändigem Dunking oder nach bemerkenswerten Körpertäuschungen. Nach dem ersten Viertel hatte der Däne bereits elf Zähler auf seinem Konto. Rostock stand in seiner Zonenverteidigung felsenfest und erzwang zahlreiche ALBA-Würfe aus der Distanz, weil ein Durchkommen zum Korb nicht möglich war. Außerdem gelang es den Albatrossen zwei Mal nicht, innerhalb der 24 Sekunden Angriffszeit einen Wurf loszuwerden. 21:13 lautete der Spielstand nach zehn Minuten, als Hellmann in der letzten Sekunde einen Korbleger verwandelte. Zur Halbzeit lagen die Hausherren nach einem zwischenzeitlichen 10:0-Lauf mit 36:26 in Führung. Gäste-Guard Joey Ney tankte sich in den Schlusssekunden des zweiten Durchgangs zum Korb und stellte dadurch den Zehn-Punkte-Rückstand her. Nach dem Seitenwechsel kamen die Hauptstädter besser aus der Kabine. Ein 7:0-Lauf brachte die Gäste wieder in Schlagdistanz; aus dem 36:26 zur Pause wurde in weniger als zwei Minuten nach Wiederbeginn ein 36:33. Berlin zeigte sich fortan auf Augenhöhe, suchte häufiger den Weg zum Korb und verwandelte auch seine Dreipunktewürfe. Die Seawolves konnten den knappen Vorsprung bis zur 29. Minute halten. Dann trat David Herwig an die Freiwurflinie und brachte ALBA erstmals an diesem Abend in Führung (46:48). Hakanowitz war es, der kurz vor dem Ende des dritten Durchgangs den 48:48-Ausgleich einnetzte. Der Schlussabschnitt startete mit vier ALBA-Zählern in Folge. Die Seawolves bissen in Form von Moritz Westkämper zurück. Der Rostocker Bankspieler traf zwei Dreipunktewürfe in Folge und hielt sein Team damit im Rennen, wenngleich ALBA nun die Zügel über das Spielgeschehen in den Händen hielt. Anders als in den ersten drei Abschnitten waren es nun die Gäste, die die Partie und das Tempo kontrollierten. Rostock hielt mit Einzelaktionen dagegen. 16 der letzten 18 Seawolves-Punkte gingen auf das Konto des Trios Hakanowitz (4), Morgan (4) und Hellmann (8). Im gesamten Schlussviertel deutete sich ein spannungsgeladenes Finale an. Die Führung wechselte in den letzten fünf Minuten sechs Mal. In der Schlussphase legte ALBA den Ball immer wieder in die Hände von Ney, der konsequent den Weg Richtung Brett suchte und zweimal nur durch ein Foul zu stoppen war. Seine sechs sowie acht Zähler von Fülle im letzten Durchgang hielten Berlin auf Kurs. Rostock sollte aber die letzten fünf Punkte beim letzten Seawolves-Heimspiel des Kalenderjahres 2012 erzielen: In der Schlussminute holte Strenge mit einem Sprungwurf vom Zonenrand die Rostocker Führung zurück, Hakanowitz traf wenig später einen Freiwurf und nach einem verlorenen ALBA-Ball, den Morgan sicherte und auf den ins Vorfeld sprintenden Hellmann passte, fiel die Entscheidung per Korbleger vier Sekunden vor Schluss. Bei ALBA Berlin II punkteten vier Spieler zweistellig. Sebastian Fülle (24 Punkte) und Joey Ney (16) waren die besten Angreifer der Gäste. Bei den EBC Rostock Seawolves erzielte Jens Hakanowitz 22 Punkte, acht Rebounds und drei Steals. Sven Hellmann beendete das Spiel mit 21 Punkten und vier Korbvorlagen. Kwame Morgan kam auf 13 Punkte, sieben Rebounds und drei Steals. Beide Teams nahmen jeweils 63 Würfe aus dem Feld. Während die Hausherren 48 Punkte in der Zone erzielten, warf ALBA II insgesamt 28 Mal von jenseits der Dreipunktelinie auf den Korb und traf sieben Mal. Das nächste Heimspiel der EBC Rostock Seawolves findet am 12. Januar 2013 gegen die Bodfeld Baskets Oberharz statt. Im Hinspiel Anfang Oktober kassierten die Rostocker eine knappe 89:86-Niederlage. Der Beutezug 2013 startet mit großen Hunger auf eine Revanche. Viertelstände: 21:13, 15:13, 12:22, 24:20 Für die EBC Rostock Seawolves spielten: Eric Bill (2), Jörn Boghöfer (2), Jens Hakanowitz (22, 8 Rebounds), Sven Hellmann (21), Norman Holl (-), Eric Lehmann (-), Kwame Morgan (13), Arne Ritter (-), Hans Christian Strenge (8), Moritz Westkämper (6) Quelle: EBC Rostock Seawolves, Foto: Christian Hering

8. Dezember 2012 | Weiterlesen
Volkstheater zeigt „Drei Mal Leben“ von Yasmina Reza

Volkstheater zeigt „Drei Mal Leben“ von Yasmina Reza

Was wäre wenn? Diese Frage hat sich wohl jeder schon einmal gestellt. Für die Figuren in dem Stück „Drei Mal Leben“, das gestern im Theater im Stadthafen seine Premiere feierte, wird diese Utopie jedoch zur Realität. Drei Mal müssen sie den gleichen Abend bestreiten, jedoch immer in einer veränderten Version. Und jedes Mal läuft irgendwas verkehrt. Schon zu Beginn des Stückes wird man als Zuschauer auf eine harte Probe gestellt. Haben sich die Theaterleute in der Jahreszeit geirrt oder warum hoppeln Franziska Reincke als Sonja und Stephan Fiedler als Henri in flauschigen Hasenkostümen über die Bühne? Das junge Paar versucht krampfhaft, den sechsjährigen Arno ruhig zu stellen. Erst mit Strenge, dann mit einem Keks und zum Schluss mit Käse und Fernsehen. Sowohl die Eltern als auch das Kind (welches in einem überdimensionalen Kassettenrekorder sitzt) schreien viel und zu allem Unglück steht auch noch das Ehepaar Finidori einen Tag zu früh vor der Tür. Also schnell raus aus dem Hasenkostüm, rein in normale Kleidung und versuchen zu retten, was nicht mehr zu retten ist. Denn Hubert (Jakob Kraze), der dem erfolglosen Physiker Henri eigentlich eine feste Stelle vermitteln sollte, bringt eine berufliche Hiobsbotschaft mit. Zu allem Überfluss kämpft Ines (Sonja Dengler) auch noch mit einer Laufmasche, sodass die Stimmung schnell im Keller ist. Das Kind schreit, jeder zickt jeden an und andauernd fliegen Kissen auf die Bühne. Der Pegel steigt, die Hemmungen fallen und am Ende bringt es Hubert Finidori treffend auf den Punkt: „Hier herrscht ja heute Abend der reine Wahnsinn.“ Auch die zwei weiteren Leben sind nur wenig harmonischer und geprägt von Partnertausch, Enttäuschung und verrückten Dialogen. „Das ist das Aufregendste: Das Leben der Durchschnittlichen“, heißt es in dem Stück und genau da setzt auch der Text von Yasmina Reza ein. Es sind bekannte Situationen, Gespräche und Momente, die dem Zuschauer vorgeführt werden und eine komische Skurrilität erreichen. Chaos. Ein Wort, das den Abend treffend beschreibt. Denn nicht nur die Konstellationen der Figuren ist chaotisch, sondern auch die Bühne. Am Anfang sind es nur vier Sitzkissen, doch nach und nach fliegen immer mehr Polster in den Raum. Diese werden zu Burgen gebaut, für Schlachten genutzt oder als Behälter für Knabbereien. Am Ende herrscht, so wie im Leben der Figuren, ein heilloses Durcheinander. Die vier Schauspieler liefern eine starke Leistung ab. Slapstick trifft auf Melancholie, Stimmungsschwankungen sind der Normalzustand und dann wird auch noch zu Michael Jacksons „Thriller“ getanzt. Mit einer guten Bühnenpräsenz meistern Stephan Fiedler, Franziska Reincke, Jakob Kraze und Sonja Dengler aber auch diese, etwas deplatziert wirkende, Klippe und kämpfen sich mit viel Kraft durch die drei Abende. Einige Ideen der insgesamt mutigen Rostocker Inszenierung sind nicht wirklich schlüssig und wie so oft beim Volkstheater, scheitert auch „Drei Mal Leben“ viel zu oft an dem Versuch, Lacher mit Klamauk zu erreichen. Darunter leidet besonders die erste Stunde, denn erst zum Ende hin wird klar, dass hinter dem Stück mehr steckt, als ein weiterer lustiger Aufguss der schon bekannten Paarthematik. Auch wenn es drei Mal heißt „Was wäre wenn“, gibt es kein klassisches Happy End. Immer ist es ein kleines Detail, das einen harmonischen Abend zu einer Katastrophe werden lässt. Hinter den kleinen Tragödien des Alltags versteckt sich die fast schon philosophische Erkenntnis, dass der Mensch oft machtlos seinem Schicksal ausgesetzt ist. Zu den Premierengästen gehörte auch Robert Grabow. Der Rostocker besuchte die Vorstellung im Rahmen einer Firmenveranstaltung und erzählt, sonst eher wenig Theatererfahrung zu besitzen: „Dafür war es aber besser als erwartet.“ Besonders von der schauspielerischen Leistung und den humorvollen Einlagen war der 28-Jährige sehr begeistert. Speziell bei der Elternthematik konnte er sich wiederfinden, da er auch bald Vater wird. „Ich könnte mir vorstellen, dass es bei uns genauso wird, dass meine Frau eher strenger ist und ich der lockere Papa werde“, erzählt er lächelnd. Die nächste Gelegenheit, in das Chaos des alltäglichen Lebens einzutauchen, habt ihr am morgigen Sonntag. Wer schon was vorhat: Das Stück läuft neben zwei Terminen im Dezember auch noch im nächsten Jahr. Dann übernimmt jedoch Nadine Rosemann die Rolle der Sonja. Weitere Vorstellungen: So 05.05. 2013, 20:00 Uhr, Theater im Stadthafen Fr 10.05. 2013, 20:00 Uhr, Theater im Stadthafen Sa 25.05. 2013, 20:00 Uhr, Theater im Stadthafen Fotos 1 – 4: Klaus Gigga, Volkstheater Rostock

8. Dezember 2012 | Weiterlesen
Eislaufmusical Ice Age Live -  Ein mammutiges Abenteuer

Eislaufmusical Ice Age Live - Ein mammutiges Abenteuer

Draußen vor der Tür hat der Winter Einzug gehalten, hinter den Türen der Stadthalle herrscht die Eiszeit. Eine gut 20 mal 30 Meter große Eisfläche ist hier für das Eislaufmusical Ice Age Live entstanden – benannt nach der erfolgreichen Filmreihe, die seit zehn Jahren die Kinogänger vor die Leinwand lockt. Nachdem im Sommer bereits der vierte Film anlief, können die Fans von Faultier Sid, Mammut Manni und Säbelzahntiger Diego nun ihre Helden auch live erleben. Am Wochenende gastiert die Show „Ice Age – Ein mammutiges Abenteuer“ in Rostock. Als technische Herausforderung bezeichnet Christina Stresing von der Stadthalle die Produktion für das kleinste der 14 Häuser, in denen die Show in diesem Winter Halt macht. Seit Montag wurde die Eisfläche Schicht für Schicht hergestellt. Eine riesige Videowand und 27 Tonnen schwere Traversen unter der Decke für Luftakrobaten, Scheinwerfer und überdimensionale Eiszapfen bilden die Kulisse, die die Stadthalle zu einer eiszeitlichen Höhle werden lässt. Hier schlittern die drei Hauptfiguren durch ein völlig neues Abenteuer. 1.800 große und kleine Besucher ließen sich bei der Premierenveranstaltung gestern Nachmittag nicht entgehen, wie Mannis Tochter Peaches vom Urzeitvogel Shadow und seiner Bande gekidnappt wird. Na klar, dass die alten Freunde Sid und Diego dem Mammutvater bei der Rettung zur Seite stehen, auch wenn sich der Rückweg dank Sids Tollpatschigkeit als schwierig erweist. Diese spannende mit viel Humor erzählte Geschichte ist das Herzstück im Konzept der Ice Age Eisshow. Vorgetragen wird sie mit peppigen Liedern verschiedenster Musikstile, in englischer Sprache und deutschen Dialogen. Für Sid, der zum Liebling der Kinder avancierte, konnten die Produzenten die deutsche Originalsynchronstimme aus den Filmen gewinnen. Mit einem sympathischen Lispeln hatte der beliebte Komiker Otto Waalkes für die Charakterisierung des etwas ungeschickten, aber großherzigen Faultiers Maßstäbe gesetzt, die selbst ab dem zweiten Teil von der Ice Age-Geburtsstätte Hollywood übernommen wurden. Der größte Charme dieser Show geht wohl von ihren bezaubernden Figuren aus, die den computergenerierten Filmvorlagen täuschend ähneln. Bedächtig und mit freundlich klimpernden Augen gleiten die großen, zotteligen Mammuts über das Eis. 3,80 Meter ist Manni, das Familienoberhaupt hoch. Flink huschen die Opossum-Brüder Crash und Eddie durch die „Herde“. Mit Sid sind sie die einzigen der Hauptfiguren, die sich flott auf Kufen bewegen. Diegos Stärke liegt hingegen in der Kampfkunst, wie er eindrucksvoll in verschiedenen Szenen herausstellt. Seine Gegner sind drei urzeitliche Wildvögel, die allerdings nicht fliegen können. Anders als ihr Anführer Shadow, der hoch oben durch die Halle schwebt und extra für diese Ice Age-Geschichte erfunden wurde. Doch er ist nicht der einzige Luftakrobat. Auch Schneeflocken tanzen weit über dem Eis und verzaubern mit ihren grazilen Bewegungen das Publikum. Mit Akrobatik, Kampfkunst und dem Tanz auf dem Eis gelingt es den athletischen Künstlern, immer wieder die Zuschauer zu begeistern. Anerkennende Reaktionen lösen insbesondere die eiskunstläuferischen Einlagen aus, sind sie doch in der Eisshow vergleichsweise selten. Einen Glanzpunkt setzt der Paarlauf der beiden Säbelzahneichhörnchen Scrat und Scrattie mit ihrer legendär gewordenen Jagd nach der geliebten Nuss. Auch die Schneeflocken und Füchse zeigen in großen Formationen, was der Eiskunstlauf zu bieten hat. Wer allerdings sportliche Sprünge und waghalsige Hebefiguren à la Holiday on Ice, der Show, die in den letzten zehn Jahren in der Vorweihnachtszeit in der Stadthalle gezeigt wurde, erwartet, wird enttäuscht sein. So erging es zumindest Kati Riffert aus Admannshagen. Mit drei Mädchen war sie für Ice Age nach Rostock gekommen. Die waren begeistert. Die bunten Eiszapfen, die tollen Kostüme und die Akrobatik kamen bei den zwölfjährigen Luca und Henriette und bei ihrer sechsjährigen Schwester Sarah am besten an. Auch „Sid’s Fanclub“, viele kleine Mini-Faultiere, die Sid in einem mit Pyrotechnik gespickten Tanz als Feuergott verehren, wird ihnen in guter Erinnerung bleiben.

7. Dezember 2012 | Weiterlesen
Hansa Rostock empfängt die SpVgg Unterhaching

Hansa Rostock empfängt die SpVgg Unterhaching

„Wer jetzt hier noch groß träumt, der sollte lieber aufwachen“, fasst Hansa-Trainer Marc Fascher die Situation nach vier Spielen ohne Sieg zusammen. 29 Punkte, Platz neun der Tabelle und acht Zähler Rückstand auf den Relegationsplatz, „da müssen wir echt mal ein bisschen bescheiden bleiben und einfach mal die Realität walten lassen.“ Den Negativtrend abwenden, wieder in die Erfolgsspur kommen und punkten lautet das Motto des Hansa-Trainers, der dabei nicht auf die Tabelle schauen möchte. „Wir werden uns Samstag gewaltig strecken müssen, um denen hier einen heißen Tanz zu liefern“, schätzt Fascher die SpVgg Unterhaching hoch ein, die trotz des geringen Budgets mit nur einem Punkt Rückstand auf den Relegationsplatz derzeit auf dem fünften Tabellenrang steht. Unterhaching zeige, „was man mit Ehrgeiz, Leidenschaft und mannschaftlicher Geschlossenheit alles erreichen kann.“ Ob auch Hansa Rostock das Zeug zum Spitzenteam hat? Zu dieser Frage möchte sich Fascher erst nach der Winterpause äußern. „Als ich hier angefangen habe, als wir auch personell noch richtig gut bestückt waren, hat die Mannschaft positive Ergebnisse erzielen können. Von daher steckt da natürlich was in der Mannschaft, was es gilt, in den letzten beiden Spielen wieder abzurufen“, so der Hansa-Trainer. Mit 35 Treffern ist Unterhaching derzeit das angriffsstärkste Team der Liga. Ob Florian Niederlechner (8 Treffer), Stephan Thee (6) oder Dominik Rohracker (5) – bei der Spielvereinigung können viele Spieler Treffer erzielen, „die teilen sich die Tore schön auf“, so Fascher. „Dementsprechend müssen wir uns auf das Gesamtgebilde Unterhaching konzentrieren und müssen zusehen, dass wir deren Schwächen ausnutzen und deren Stärken im Keim ersticken.“ Während die Oberligabegegnung der zweiten Mannschaft am Sonntag gegen Luckenwalde aufgrund der Schneedecke im Volksstadion bereits abgesagt wurde, soll die Partie gegen Unterhaching auf jeden Fall stattfinden. „Wir tun alles dafür“, erklärt Pressesprecher Lorenz Kubitz und verweist auf die Rasenheizung in der DKB-Arena. Alles andere als optimal zeigten sich nach dem Wintereinbruch in dieser Woche die Trainingsbedingungen, doch „Alibis gibt es für mich nicht“, so Fascher. „Wasserballverdächtig“ am Dienstag, „Schneeball“ am Mittwoch und gestern konnte auf dem Platz gar kein Training absolviert werden. Positives gibt es hingegen vom Kader zu vermelden. Noёl Alexandre Mendy konnte nach leichten Magen-Darm-Problemen gestern wieder mittrainieren und auch die beiden „Sechser“ Ken Leemans und Leonhard Haas stehen nach ihrer Sperre gegen Unterhaching wieder zur Verfügung. Zwischen sieben- und neuntausend Zuschauer werden morgen in der DKB-Arena erwartet, die Stadionkassen öffnen um 10 Uhr, Anpfiff ist um 14 Uhr. Der NDR überträgt die Begegnung zwischen Hansa Rostock und der SpVgg Unterhaching ab 13:55 Uhr live im Internet. Das Hinspiel verloren die Rostocker mit 0:3.

7. Dezember 2012 | Weiterlesen
Weiße Nikolausnacht: Winter 2012 in Warnemünde

Weiße Nikolausnacht: Winter 2012 in Warnemünde

Nicht nur mit kleinen Aufmerksamkeiten gefüllte Stiefel, sondern auch eine weiße Pracht dürfte nach der Nikolausnacht viele Rostocker in Verzückung gebracht haben. Ein Wintereinbruch hatte für reichlich Schnee und eisige Temperaturen gesorgt. Und wie das bei Schneefall oft so ist, nicht nur zur Freude der Eingeschneiten. Glätte und Schneeverwehungen auf Rostocks Straßen machen vor allem den Verkehrsteilnehmern zu schaffen. Bereits seit den Vorabendstunden wurden die Räumfahrzeuge des Winterdienstes in die Spur geschickt. Vorerst wird uns der strenge Winter wohl noch erhalten bleiben. Nach einem kurzen Zwischenhoch heute Nacht erwarten die Meteorologen ein weiteres Schneetief von der Nordsee. „Am Freitag bleibt es winterlich bei Dauerfrost“, kündigt Diplom-Meteorologe Wolfgang Harno vom Deutschen Wetterdienst an. Winterspaziergang in Warnemünde – Fotoimpressionen:

6. Dezember 2012 | Weiterlesen
S-Bahn-Haltestelle Holbeinplatz saniert

S-Bahn-Haltestelle Holbeinplatz saniert

Trotz Aufzug und Rampe, eine Hürde bleibt für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste, die am Holbeinplatz in die S-Bahn Richtung Warnemünde oder Hauptbahnhof ein- oder aus dieser aussteigen wollen. Die Lücke zwischen Bahnsteig und Zug ist auch nach der umfangreichen Sanierung der Haltestelle immer noch zu groß. 3,6 Millionen Euro haben Bund, Land und die Bahn für die Modernisierung der S-Bahn-Station Holbeinplatz ausgegeben. Nachdem die Bauarbeiten im Sommer 2011 begannen und sich die Fertigstellung um gut ein Jahr verzögerte, wurde die Haltestelle heute offiziell übergeben. Zwei neue Wetterschutzhäuser und eine von Grund auf erneuerte Dachkonstruktion bieten Schutz vor Wind und Niederschlägen. Wegeleitung und Blindenleitsysteme erleichtern die Orientierung. Über einen kleinen Aufzug, eine Rampe und einen neuen Personentunnel gelangen Reisende jetzt stufenlos zu den Bahnsteigen. Wenn jedoch Rollstuhlfahrer von hier aus in den Zug einsteigen wollen, sind sie weiterhin auf Hilfe angewiesen. Frühestens 2014 werde es hierfür eine Lösung geben, heißt es seitens der Bahn. Der Holbeinplatz im Hansaviertel ist ein wichtiger Knotenpunkt des öffentlichen Nahverkehrs zwischen dem Nordwesten und der Innenstadt Rostocks. Etwa 4.000 Fahrgäste nutzen ihn täglich, um zwischen S-Bahn, Straßenbahn und Bussen umzusteigen.

6. Dezember 2012 | Weiterlesen
Lagebericht des Rostocker Winterdienstes

Lagebericht des Rostocker Winterdienstes

Ein Schneefallgebiet erreichte das Stadtgebiet Rostock am 6.12.2012 gegen 2 Uhr. Bereits seit 20 Uhr des Vorabends waren noch sechs Fahrzeuge des Winterdienstes der Stadtentsorgung Rostock im Einsatz. Ab 2.00 Uhr wurden weitere 19 Fahrzeuge sowie ab 4.00 Uhr weitere zwei Fahrzeuge im A und B-Straßennetz eingesetzt. Seit 4.00 Uhr wurden nicht die klassischen Räumtouren gefahren, sondern Räumkomplexe mit zwei bis drei Fahrzeugen um die Schneemassen von den Straßen zu bringen. Nach Erledigung der Hauptverkehrswege sind weitere Räumkomplexe in B-Straßen durchgeführt worden. Die Beräumung dauert an. Die Gehwegreinigung wurde ab 4 Uhr mit 9 Fahrzeugen begonnen. Während des Winterdienstes in den letzten zwei Tagen sind drei Einsatzfahrzeuge vorübergehend wegen Defekte ausgefallen. Neben den Fahrzeugen der SR GmbH sind zahlreiche Einsatzfahrzeuge und Einsatzkräfte der Verkehrsunternehmen sowie beauftragter privater Unternehmen mit Kehrtechnik im Einsatz. Durch den anhaltenden leichten Schneefall während der gesamten Einsatzzeit, wurden auch gekehrte Flächen wieder zugeschneit und zugeweht. Entsprechend der städtischen Winterdienstkonzeption sind umgehend Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Amtes für Stadtgrün, Naturschutz und Landschaftspflege und der Straßenmeisterei des Hafen- und Tiefbauamts zur Unterstützung des Winterdienstes herangezogen worden. Vorrangig manuell wurden Kreuzungsbereiche, der Weihnachtsmarkt und andere neuralgische Bereiche vom Schnee befreit und abgestumpft. Unwetterwarnungen liegen nicht vor. Nach aktueller Auskunft vom Deutschen Wetterdienst sind weitere gelegentliche Niederschläge im Tagesverlauf bei Temperaturen deutlich unter dem Gefrierpunkt zu erwarten. Die Einsatzbereitschaft wird weiter auf höchster Stufe festgelegt. Die Stadtverwaltung bitte alle Grundstückseigentümer ihrer Räum- und Streupflicht dringend nachzukommen. Kontrollkräfte der Stadtverwaltung sind im Einsatz, um nicht gewährleistete Verkehrssicherungspflichten zu erfassen. Quelle: Pressestelle Rathaus

6. Dezember 2012 | Weiterlesen
Bürgerschaft schließt Theater-Fusion nicht mehr aus

Bürgerschaft schließt Theater-Fusion nicht mehr aus

1, 4 oder 7 – welches Theaterstrukturmodell soll es sein? Die Vorschläge zur Neuordnung der Theaterlandschaft, die Kultusminister Mathias Brodkorb im September vorgelegt hat, haben die Diskussion um das Rostocker Volkstheater noch einmal durcheinandergewirbelt. Eigentlich, so das erklärte Ziel der stolzen Hansestädter, soll das Volkstheater in der größten und prosperierendsten Stadt des Landes eigenständig bleiben (Modell 1). Ginge es nach den Wünschen der Rostocker, gebe es zukünftig in Mecklenburg-Vorpommern drei öffentlich geförderte Theaterstandorte: Vorpommern, Schwerin und Rostock. Eine Fusion mit Schwerin soll nun aber nicht mehr ausgeschlossen werden. So entschied gestern Abend die Rostocker Bürgerschaft. Die Fraktionsvertreter der Linken, SPD, Grünen und CDU, die die Fusion mit Schwerin entweder zu einer gemeinsamen Landesoper (Modell 4) oder zu einem Staatstheater (Modell 7) als „Diskussionsgrundlage in Betracht ziehen wollen“, wie es in der Beschlussvorlage heißt, betonen die Offenheit der Gespräche mit dem Land. Diese seien dringend notwendig, denn „ohne das Land im Boot werden wir das Volkstheater in der jetzigen Form nicht halten können“, merkt Frank Giesen (CDU) an. „In diesen Gesprächen geht es nicht um Details“. „Mit diesem Beschluss wird nichts festgelegt“, „Ich sehe nicht, dass wir auf Eigenständigkeit des Volkstheaters verzichten“, beschwören Dr. Ingrid Bacher (SPD), Steffen Bockhahn (Die Linke) und Dr. Ulrich Seidel (FDP) in Richtung Zweifler. Zu ihnen zählt Dr. Sybille Bachmann (Rostocker Bund/Graue 09). Sie bekräftigt: „Eine Fusion mit Schwerin lehnen wir deutlich ab, aus künstlerischen und betriebswirtschaftlichen Erwägungen.“ Ihre Kritik richtet sich auch an den Politikstil der vier Fraktionen, die den Vorstoß ohne die Theaterschaffenden gemacht haben und „sich nicht trauen über den Kulturabbau mit der Landesregierung zu reden“. Am Dienstag waren Vertreter der vier Fraktionen zu einem Gespräch mit der Landesregierung nach Schwerin gereist und dann „umgekippt“, wie ihnen Oberbürgermeister Roland Methling vorwarf. Für ihn war bereits klar, dass eine gemeinsame Position für ein selbstständiges Theater in Rostock auch bei den Fraktionen Zustimmung fand. „Eine Fusion steht auch bei uns nicht zur Debatte. Variante 1 schließt Kooperationen nicht aus“, zementierte er seinen Standpunkt. Wie viele Sparten dieses eigenständige Theater dann haben soll, bleibt dabei noch offen. Während sich die Linke für ein eigenständiges Vierspartentheater ausspricht, heißt es bei Sybille Bachmann ein Mehrsparten-Theater. Das, so deutet der Oberbürgermeister zustimmend, könne aber auch zwei Sparten bedeuten. Einigkeit herrscht hingegen darüber, dass das Land einen Theaterneubau bezuschussen soll und die 35,8 Millionen Euro Landesmittel für die vier Theaterstandorte gerechter verteilt werden sollen. Rostock habe weniger als ein Viertel erhalten, weist Methling auf eine Benachteiligung hin und auch zusätzliche Mittel des Landes seien vor allem zugunsten des Staatstheaters in Schwerin geflossen. Nun soll er mit dem neuen Beschluss die Verhandlungen fortführen. Bis Januar sollen Ergebnisse im Hauptausschuss vorliegen, so der Anspruch der Bürgerschaftsmitglieder. Mit den neun Modellen zur Weiterentwicklung der Theater- und Orchesterstruktur, die von der Münchener Beraterfirma Metrum für die Landesregierung entwickelt wurden, will das Kultusministerium die steigenden Kosten für die öffentlichen Bühnen durch eine Neustrukturierung in den Griff bekommen und drängt auf eine Einigung der kommunalen Theaterträger. Der Druck des Landes ist aber nicht der Einzige, der auf dem Volkstheater Rostock lastet. Es stehe finanziell mit dem Rücken zur Wand, verdeutlicht Aufsichtsratsmitglied Eva-Maria Kröger. Um eine drohende Insolvenz abzuwenden, erneuerte die Bürgerschaft ihren Beschluss vom November, dem Volkstheater mit einer Soforthilfe bis zu 1,3 Millionen Euro und einer Gehaltssteigerung unter die Arme zu greifen. Dagegen hatte der Oberbürgermeister Widerspruch eingelegt. „Sieben bis acht Euro pro Nase an Steuern müssen für die Leistung aufgebracht werden“, hat er ausgerechnet, die über die Erhöhung der Grundsteuer B gedeckt werden sollen, um einen ausgeglichenen Haushalt zu sichern, so sein Vorschlag.

6. Dezember 2012 | Weiterlesen
Die Wildtier-WG im Darwineum wächst

Die Wildtier-WG im Darwineum wächst

Die Wildtier-WG im Darwineum des Rostocker Zoos wächst munter weiter. Gut eingelebt haben sich die beiden Jemenchamäleons (Chamäleon calyptratus), die im März 2011 geschlüpft sind. Die Tiere stehen unter Artenschutz und haben ihr Terrarium in der Tropenhalle gegenüber von den Zwergseidenäffchen bezogen. Noch im Dezember wird ein Paar Weißhandgibbons erwartet. Nach der obligatorischen Übergangszeit in Quarantäne werden auch die tagaktiven Baumbewohner ihr Quartier im Darwineum beziehen. Gut getarnt und eine schnelle Zunge Das Jemenchamäleon ist im Jemen und in Saudi-Arabien beheimatet. Chamäleons sind bekannt für ihre einzigartige Anpassungsfähigkeit. Je nach Stimmung und körperlicher Verfassung können die Leguane ihre Farbe und mitunter sogar ihre Erscheinung ändern. Der Farbwechsel, der für Chamäleons typisch ist, dient vorrangig der Kommunikation mit den Artgenossen und steht zudem mit der Tageszeit, Luftfeuchtigkeit und mit anderen äußeren Einflüssen in Verbindung. Mit ihren Augen, die sie um 360 Grad drehen können, sind sie fähig, bis zu einem Kilometer weit scharf zu sehen, ohne dafür den Kopf zu bewegen. In der Regel erreichen die Tiere eine Länge von 45 bis 60 cm und ein Alter von bis zu sechs Jahren. Jemenchamäleons sind Kleintierfresser, vor allem Insekten werden in bekannter Chamäleonmanier mit der schnellen Zunge „erlegt“. Die Chamäleonzunge entspricht der Länge des gesamten Tieres einschließlich seines ausgerollten Schwanzes. Die Tarnungskünstler verschmähen aber auch kleinere Wirbeltiere bis zur Größe halbwüchsiger Mäuse nicht. Auf dem Speiseplan steht zudem pflanzliche Nahrung in Form von Blättern. Quelle: Zoo Rostock

5. Dezember 2012 | Weiterlesen
EBC Rostock Seawolves unterliegen ASC 46 Göttingen

EBC Rostock Seawolves unterliegen ASC 46 Göttingen

Am vergangenen Samstag, 01.12.2012, waren die EBC Rostock Seawolves erneut auswärts unterwegs und ließen erneut die Punkte beim Gegner liegen. Stark ersatzgeschwächt kämpften acht Wölfe verbissen um den Sieg, doch der ASC Göttingen lief in voller Besetzung auf und behielt nach langem Kampf die Nase mit 86:78 vorn. Ohne Stüdemann, Strenge, Holl, Westkämper und Breitschuh fehlte es dem Team zum Ende der Partie an Kraft, das Blatt zu wenden. Das war die zweite Niederlage der Rostocker in Folge, die auf den 8. Platz gerutscht sind, aber immer noch mit einer ausgeglichenen Bilanz von fünf Siegen und fünf Niederlagen dastehen. Momentan ist die personelle Lage bei den Seawolves alles andere als rosig. Viele Verletzte und die Konzentration aufs Studium sowie den Beruf bereiten Coach Wild aktuell einige Sorgenfalten. So startete erstmals in dieser Spielzeit Eric Lehmann am Samstagabend für Axel Stüdemann in der ersten Fünf, neben Morgan, Hellmann, Hakanowitz und Bill. Die Partie begann auf beiden Seiten ausgeglichen, sodass es nach sechs gespielten Minuten 14:14 stand. Die Warnowstädter punkteten kontinuierlich durch Zug zum Korb und Anspiele auf die Center, die direkt am Brett oder aus der Nahdistanz erfolgreich abschließen konnten. Die Hausherren trafen anfangs sehr sicher jenseits der 6,75 m Dreierlinie und auch aus der Mitteldistanz waren sie nicht weniger erfolgreich. Dem EBC gelang zwar zum Ende des 1. Spielabschnitts (acht Zähler von Kwame Morgan) ein schneller 10:0 Lauf und eine daraus resultierende Führung mit zehn Punkten, doch der ASC agierte sofort und hielt sich seinerseits mit erfolgreichen Aktionen im Rennen. Nach zehn Spielminuten war es wieder ausgeglichen beim Stand von 28:28. Im 2. Viertel stellten die Niedersachsen dauerhaft auf Zonenverteidigung um, was der Rostocker Offensive jedoch nicht unbedingt Sorgen bereitete. Die große Sorge lag in der Verteidigungsarbeit, welche die Wölfe weiterhin nur sporadisch ausübten und dem Gastgeber dadurch viele offene Würfe ermöglichten. Diese wurden aus Göttinger Sicht auch eiskalt genutzt. Allein neun erfolgreiche 3er fanden am Ende der Partie den Weg ins Ziel. Eine weitere Schwächung im Team der Gäste war Mitte des 2. Viertels das 3. persönliche Foul von Jens Hakanowitz, was den ohnehin schon körperlich klar unterlegenen Rostockern nicht unbedingt weiterhalf. Verdient führte der ASC zur Halbzeit mit 51:46. Nach dem Pausentee starteten die Göttinger konzentrierter in die 2. Hälfte. Speziell Center Bode, bisher Göttinger Topscorer in der laufenden Saison, nutzte nun den Platz unterm Korb effektiv und punktete oder schaffte durch kluge Anspiele Möglichkeiten für seine Mitspieler. Daraus resultierend trafen die Niedersachsen drei erfolgreiche 3er im dritten Spielabschnitt. (68:54 ASC-Führung 26. Spielminute) Der EBC agierte nach einer Auszeit viele konzentrierter in der Verteidigung und variierte nun fast mit jedem Angriff die Formation. Sven Hellmann sorgte eigenhändig mit einem 8:0 Lauf zum Ende der 3. Viertels für den Anschluss 70:62 und gestaltete dadurch die letzten zehn Minuten wieder offener für die Basketballer von der Ostseeküste. Mit viel Kampf und großem Aufwand kamen die Seawolves noch mal bis auf sechs Punkte heran, doch am Ende reichte die Substanz nicht mehr aus, um dem Gegner die Stirn zu bieten. Hinzu kam, dass die Hausherren in kritischen Phasen immer die entsprechende Antwort parat hatten und somit den EBC auf Distanz hielten. In der Offensive spielten die EBC Rostock Seawolves zwar eine recht effiziente Partie, jedoch fand man auch aufgrund der dünnen Personaldecke nie ein Mittel gegen die präzisen Angriffsbemühungen der Gastgeber. Jetzt heißt es schnell Wunden lecken und den Blick aufs Spiel gegen ALBA Berlin 2 richten, die bereits am Freitag, 07.12.2012 ab 19:45 Uhr, in der Ospa-Arena zum letzten Heimspiel des Jahres empfangen werden. Punkte EBC Rostock Seawolves: Sven Hellmann (20), Kwame Morgan (23), Eric Bill (7), Jörn Galdirs (-), Jens Hakanowitz (19), Jörn Boghöfer (4), Eric Lehmann (5), Arne Ritter (-) Quelle: EBC Rostock Seawolves, Foto: Katharina Süß

3. Dezember 2012 | Weiterlesen
Adventssingen 2012 am Leuchtturm von Warnemünde

Adventssingen 2012 am Leuchtturm von Warnemünde

Advent, Advent, der Leuchtturm brennt. Na gut, bis dahin dauert es noch einen Monat. Doch auch wenn gestern nur die Kerzen auf dem Adventskranz angezündet wurden, stand der Warnemünder Leuchtturm trotzdem im Mittelpunkt einer schönen Tradition. Zum zwölften Mal versammelten sich an seinem Fuße die Hobbysänger des Seebades und ihre Gäste, um die Weihnachtszeit mit fröhlicher Stimmung und Musik zu begrüßen. Als Vorsänger fungierten in diesem Jahr der Shantychor „De Klaashahns“, zusammen mit dem Kinderchor der Heinrich-Heine-Grundschule und der Frauengesangsgruppe „Sing man Tau“. Unterstützt wurden sie nicht nur lautstark von mehreren Hundert Anwohnern, sondern auch von den Musikern Klaus Lass und Heide Mundo. Diese stellte auch fest: „Leider hat es in diesem Jahr nicht mit dem Schnee geklappt.“ Bis auf ganz wenige weiße Fussel blieb die Kulisse gestern schneefrei. So war es aber wenigstens nicht zu kalt und jeder konnte die deutschen, englischen und lateinischen Lieder ohne Bibbern in der Stimme mitsingen. Wer sich dennoch aufwärmen wollte, konnte auf Glühwein und Stollen zurückgreifen, um zu neuen Kräften zu kommen. Aber nicht nur der Schnee fehlte, sondern auch ein anderer alter Bekannter ließ sich nicht blicken. Der Weihnachtsmann, der sonst in jedem Jahr der Stargast war, musste seine Sprechstunde auf dem Warnemünder Weihnachtsmarkt vorbereiten und konnte so in diesem Jahr keine Geschenke an die Kinder verteilen. Doch Grund zur Enttäuschung bestand nicht, denn die Mitglieder des Förderverein Leuchtturm Warnemünde e. V. hatten alles vorbereitet. Nach dem letzten Lied wurden die Geschenksäcke von der Brüstung heruntergelassen und ihr leckerer Inhalt an die jungen Sänger und Sängerinnen verteilt. Wer wollte, konnte die Musik in diesem Jahr sogar auf CD mit nach Hause nehmen. Auf der Platte „Weihnachten in Warnemünde“ interpretieren lokale Musiker die beliebtesten Weihnachtsklassiker. Außerdem findet sich auf dem Tonträger auch der Song „Weihnachten im Dezember“ von Lutz Damman, der sich im vergangenen Jahr auf dem Weihnachtsmarkt großer Beliebtheit erfreute. Zum dritten Mal beim Adventssingen in Warnemünde waren gestern auch Philipp und Anne Holtz. Für die Warnemünder war es in diesem Jahr etwas Besonders, weil zum ersten Mal ein kleines Kind dabei war und an die schöne Tradition herangeführt wurde. „Außerdem gibt es hier meistens den ersten Glühwein des Jahres“, erzählt Philipp Holtz. Für die Familie ist es die Atmosphäre, welche die Veranstaltung zu einer so gelungenen Einstimmung auf das Weihnachtsfest macht. Gemeinsam mit vielen anderen Besuchern führte der Weg von Familie Holtz nach dem Singen Richtung Kirchenplatz, wo in diesem Jahr zum vierten Mal der Warnemünder Weihnachtsmarkt aufgebaut ist. Wem der große Bruder in der Rostocker Innenstadt zu überlaufen ist, findet im Ostseebad eine angenehme Alternative. Ausgewählte Stände, gebrannte Mandeln, Glühwein und eine Eisenbahn für die Besucher bieten alles, was man für ein Weihnachtsmarktvergnügen braucht. Und dort war er dann auch, der Weihnachtsmann, umringt von einer Kinderschar. Wie an jedem weiteren Advent nahm er in seiner Sprechstunde Wunschzettel entgegen. Als Gegenleistung dafür mussten die Kinder dann natürlich auch Gedichte aufsagen oder Lieder singen. Und auch, wenn es erst Anfang Dezember war, klappte das schon richtig gut.

3. Dezember 2012 | Weiterlesen
Rostocker Kunstpreis 2012 geht an Iris Thürmer

Rostocker Kunstpreis 2012 geht an Iris Thürmer

„Es ist meine Leidenschaft zu zeichnen“, sagt Iris Thürmer gestern Abend in der Kunsthalle. Sie ist sichtlich dankbar, kann es kaum in Worte fassen. Viele Serien sind in den letzten Jahren entstanden, in denen sie „alles aus sich herausgeholt hat“. Ihre harte Arbeit, in die sich die Künstlerin dafür, wie sie selbst sagt, „bis an die Grenzen der Belastbarkeit“ gestürzt hat, neben ihren Verpflichtungen „man muss ja auch noch Geld verdienen“, haben sich ausgezahlt. Sie hat den diesjährigen Rostocker Kunstpreis gewonnen. Ein krönender Abschluss in doppelter Hinsicht. Denn neben den 10.000 Euro Preisgeld freut sie sich besonders über die Wertschätzung der Fachleute. Eine zehnköpfige Jury aus Kunstprofessoren, Galeristen und Künstlern hatte in der 7. Ausgabe des Rostocker Kunstpreises die Aufgabe, den Künstler mit den besten freien Grafiken und Handzeichnungen zu ermitteln. Aus 80 Bewerbungen kamen Malte Brekenfeld, Alexander Klenz, Julia Körner, Susanne Rast und Iris Thürmer in die engere Auswahl. Eine Auswahl ihrer Werke war seit gut einem Monat in der Kunsthalle zu sehen. Angesichts der großen Unterschiedlichkeit der Nominierten zeigte sich Iris Thürmer von ihrer Auszeichnung überrascht: „Ich habe wirklich nicht damit gerechnet. Es hätte jeder den Preis verdient.“ Als „Andacht“ bezeichnet Wilfried Schröder, Juryvertreter und Kunstpreisträger für freie Grafik 2008, das Zeichnen von Iris Thürmer. „Ihr Zeichnen, wie auch ihr Malen, ist Freiheit des Entstehens, ist etwas Elementares, ein Beginnen, ein Wiederaufgreifen, ein Fortsetzen von etwas, was ist oder einmal war“, schwärmt er seiner fast 20-minütigen Laudatio. Nach Jürgen Weber (Malerei, 2006), Thomas Jastram (Plastik, 2007), Wilfried Schröder (freie Grafik, 2008), Tim Kellner (Schwarz-Weiß-Fotografie, 2009), Matthias Wegehaupt (Malerei, 2010) und Dirk Wunderlich (Plastik, 2011) ist Iris Thürmer die siebte Gewinnerin des Rostocker Kunstpreises. Sie wurde 1962 in Leipzig geboren und lebt und arbeitet seit 1997 im vorpommerschen Wolthof. An der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig studierte sie bei Bernhard Heisig Malerei und war zunächst der figürlichen Malerei verpflichtet. Im Laufe der Jahre aber wendete sich die Künstlerin zugunsten abstrakter Darstellungen zunehmend von ihr ab, wobei sie häufig mit Schrift und Zeichen arbeitete. Dies gilt für ihre Malerei ebenso wie für die Zeichnungen, in denen die Künstlerin häufig Linien, Muster, Schraffuren und Buchstaben verwendet. Während sie in der Malerei das Prinzip der vielschichtigen Überlagerung in Richtung monochromer Arbeiten verfolgt, entwickelte sie für ihre Zeichnungen eine spezielle Technik, für die sie selbst hergestellte Schablonen benutzt. Die so entstehenden Blätter, in Rot oder Schwarz gehalten, erinnern an Strichcodes oder abstrahierte Baupläne. Der Rostocker Kunstpreis wird von der Kulturstiftung Rostock initiiert, der Provinzialversicherung finanziell ausgestattet und gemeinsam mit der Hansestadt Rostock verliehen. Zusätzlich zum Preisgeld möchte die Stadt seit diesem Jahr für jeweils 1000 Euro ein Werk der fünf für den Rostocker Kunstpreis nominierten Künstler erwerben. „Rostock will einen Beitrag leisten und anfangen die Sammlung zeitgenössischer Kunst fortzusetzen“, erklärte Kultursenatorin Dr. Liane Melzer während der Preisverleihung und erntete dafür viel Beifall. Den Künstlern ist diese Absicht jedoch noch nicht ausreichend kommuniziert worden. Der Marktwert der Bilder von Malte Brekenfeld für eines seiner ausgestellten großformatigen Bilder liegt derzeit über dieser Summe. Aber er wird wohl kein Drittel von seinen Zeichnungen abschneiden, sondern ein kleineres für diesen Zweck zur Verfügung stellen. Eine Option, über die auch andere Künstler nachdenken.

2. Dezember 2012 | Weiterlesen
Mince pies #3 in der Galerie wolkenbank

Mince pies #3 in der Galerie wolkenbank

Naturkunde mal anders. Zur dritten Auflage der alljährlichen Jahresabschlussausstellung Mince pies in der Galerie wolkenbank haben sich sechs Künstler auf kreative Weise mit dem Rostocker Pfeilstorch auseinandergesetzt. Unter dem Motto „archer“ gibt es Objekte, Druckgrafiken, Soundinstallationen und weitere vielfältige Interpretation des berühmten Tieres, das sich in der Zoologischen Sammlung der Universität Rostock befindet. Als im Jahr 1822 ein Weißstorch mit einem Pfeil im Hals erlegt wurde, war das eine wissenschaftliche Sensation. Da es sich zweifelsfrei um einen afrikanischen Pfeil handelte, konnte man belegen, dass die Tiere im Winter nach Süden ziehen. Vorher gab es wilde Spekulationen, unter anderem, dass sie sich in Sümpfen verstecken oder zu Mäusen werden. Den Aspekt des Vogelzugs hat Tanja Zimmermann in das Zentrum ihrer Arbeiten gelegt. Bei „geheime Flugroute 1“, einer Ei-Tempera-Malerei, zeigt sie die Welt von oben, aus der Sicht des Vogels. Es begeistert sie, wie die Tiere sich orientieren können und immer wieder nach Hause zurückkehren. „Wir haben selbst ein Nest vor dem Haus und ich glaube, es ist immer der gleiche Storch, der für einen Tag dort seinen Zwischenhalt einlegt“, erzählt die Künstlerin. „Ich wollte bewusst nichts zum Thema Storch machen“, erzählt Tino Bittner. Der Schweriner zeigt fünf Objekte aus der Serie „arrows“, die anhand von Pfeilen, Kabeln und Zielscheiben Prozesse der menschlichen Kommunikation andeuten. Sehr technisch und mit feinem Humor zeigt er, dass nicht jeder Schuss genau ins Schwarze geht. Der Berliner Wolfgang Müller zeigt nicht nur 14 Zeichnungen aus der Reihe „Wandertaube“, sondern auch eine sehr spannende Videoinstallation. „Séance 2 – ein Gebärdenspiel“ lässt längst ausgestorbene Vogelarten wieder lebendig werden. Aus den detaillierten Beschreibungen der Tierlaute konstruierte er einen Text, der in einem Video in Gebärdensprache wiedergegeben wird. Besucher der Ausstellung sehen also, wie sich bestimmte Vögel mal angehört haben könnten. Ebenfalls akustisch geht es bei Ulrike Mundt zu. Zwei große Lautsprecher hängen unter der Decke wie der Storch in der Luft. Aus ihnen kommen die bekannten Laute, die dem Vogel den Spitznamen Klapperstorch verpasst haben. „Ich habe die Geräusche selbst aufgenommen und dann am Computer nachgestellt, damit sie eine technischere Komponente bekommen“, erzählt Ulrike Mundt. Komplettiert werden die dritten Mince pies von Lucia Schoop, die in ihren drei Drucken mit dem Titel „den Vogel abschießen“ kriegerische Auseinandersetzungen mit dem Thema der Vogeljagd kombiniert, und Christoph Rodde. Er lässt den „Adebar“ aus der Fabel zum Ende seiner Reise in das beleuchtete Gasthaus „Zum Schuss“ einkehren, wo es frischen Frosch als Delikatesse gibt. Zum ersten Mal hat Galerist Holger Stark die Mince pies nicht selber kuratiert, sondern die Aufgabe an Claudia Wanda Reichardt abgegeben. „Ich fand den Pfeilstorch einfach ein sehr spannendes Thema, das auch gut nach Rostock passt“, erzählt die Dresdenerin. Die Arbeiten, die komplett unabhängig voneinander entstanden sind, ergänzen sich in ihrer Andersartigkeit und bilden so einen gelungenen Jahresabschluss für die Galerie in der Östlichen Altstadt. „Es war ein gutes Jahr. Wir haben viele neue Leute erreicht, darunter auch Fachpublikum“, resümiert Holger Stark. Er will neben der Arbeit als Galerist auch weiterhin vor allem die künstlerischen Netzwerke fördern und ausbauen, wozu auch die jetzige Ausstellung beiträgt. „Für das kommende Jahr sollen nicht nur weitere professionelle Kooperationen entstehen, sondern auch kommerzielle Aspekte ausgeweitet werden“, erzählt Holger Stark. Bis zum 12 Januar 2013 kann man sich die Mince pies #3 in der Galerie wolkenbank anschauen. Danach geht das Haus in eine wohlverdiente Winterpause.

2. Dezember 2012 | Weiterlesen
Hansa Rostock unterliegt den Stuttgarter Kickers mit 0:2

Hansa Rostock unterliegt den Stuttgarter Kickers mit 0:2

12:12 lautet nicht etwa das Ergebnis der Partie zwischen Hansa Rostock und den Stuttgarter Kickers, sondern das Zeichen des stillen Protests. Unter dem Motto „12:12 – Ohne Stimme, keine Stimmung“ richtet sich der bundesweite Fan-Protest gegen das geplante Sicherheitskonzept, das auf der Vollversammlung der DFL am 12. Dezember beschlossen werden soll. Und so herrschte gestern auch im Gazi-Stadion auf der Waldau für 12 Minuten und 12 Sekunden Schweigen auf den Rängen. Doch nur wenig später rauchten im Hansa-Fan-Block schon wieder die Bengalos … Doch zurück zum Spielgeschehen auf dem gefrorenen Rasen im Stuttgarter Gazi-Stadion. Im Vergleich zur Begegnung gegen Rot-Weiß Erfurt nimmt Hansa-Trainer Marc Fascher zwei Änderungen in der Aufstellung vor. Johan Plat steht von Beginn an für Nils Quaschner im Sturm, Julien Humbert ersetzt den gesperrten Leonhard Haas. Als zweiter Sechser vertritt Ben Zolinski – wie schon in Erfurt – den Rot-gesperrten Ken Leemans. 4.050 Zuschauer, darunter gut 1.000 mitgereiste Hansa-Anhänger, sehen von Anfang an offensive Gäste. Bereits nach einer Minute haben die Rostocker ihre erste Chance. Nach einem abgewehrten Freistoß von Michael Blum bringt dieser den Ball über Johan Plat erneut in den Strafraum der Stuttgarter, wo Tom Weilandt aus sechs Metern frei zum Schuss kommt, jedoch an Kicker-Torwart Günay Güvenc scheitert. Auf der rechten Seite versucht es Noёl Alexandre Mendy in der 5. Minute fast von der Grundlinie aus. Güvenc klärt zur Ecke, die Blum von links in den Strafraum der Hausherren bringt. Weiland zieht nahe dem Elfmeterpunkt ab, Güvenc ist aber wieder zur Stelle. In der 21. Minute köpft Ondrej Smetana nach einer Mendy-Flanke den Ball links am Gehäuse vorbei und dann haben auch die Hausherren ihre erste Gelegenheit durch Tobias Rühle, dem die Kugel auf dem gefrorenen Boden jedoch verspringt (27. Minute). Als Marco Grüttner an der Strafraumgrenze von Sebastian Pelzer gestoppt wird, geht der anschließende Strafstoß von Thorben Stadler nur knapp am linken Winkel vorbei. Bis zum Halbzeitpfiff verflacht die Partie dann zunehmend und so geht es für die Mannschaften torlos zum Pausentee. Wenig verändert präsentiert sich das Spiel nach dem Seitenwechsel: Mit unveränderten Teams spielt sich das Geschehen vornehmlich im Mittelfeld ab, Rostock hat die größeren Spielanteile – bis zur 57. Minute. Nach einem von Pelzer per Kopf abgewehrten Freistoß muss sich Kevin Müller strecken, um diesen über den Querbalken zu lenken. Der anschließende Stadler-Eckball landet bei Marco Grüttner, der aus zehn Metern fast unbedrängt zum Führungstreffer kommt. Der elfte 11. Saisontreffer für den Kickers-Knipser – die schlafende Rostocker Abwehr hätte gewarnt sein müssen. Beflügelt von der Führung machen die Stuttgarter jetzt richtig Druck und drängen auf das 2:0. Mehrfach fehlen den Hausherren nur Zentimeter zum Führungsausbau. Die Kickers dominieren jetzt klar das Spiel, bei Hansa hingegen läuft kaum noch etwas zusammen. Daran können weder Neuzugang Emil Rilke (für Ben Zolinski) noch Lucas Albrecht für (Julien Humbert) etwas ändern. Im Gegenteil: Marcos Alvarez kommt in der 83. Minute an der Strafraumgrenze zwar ins Straucheln, kann aber noch den frisch eingewechselten Fabio Leutenecker bedienen, der im direkten Duell mit Müller aus sieben Metern zum 2:0-Endstand erhöht. Hansa bäumt sich in der Schlussphase noch einmal auf, doch es reicht nicht zum Anschlusstreffer und so bleibt es nach einer starken zweiten Hälfte bei einem durchaus verdienten Sieg der Stuttgarter Kickers. „Sobald wir in Rückstand geraten, ist bei uns der Ofen aus“, resümierte Hansa-Trainer Marc Fascher nach dem Spiel. Mit 29 Punkten und acht Zählern Rückstand auf den Relegationsplatz hängt Hansa Rostock zum Start der Rückrunde auf dem 9. Rang im Niemandsland der Tabelle fest. Zwei Partien stehen bis zur Winterpause noch auf dem Spielplan. Am kommenden Samstag ist die SpVgg Unterhaching in der DKB-Arena zu Gast, bevor die Hansa-Kogge am 16. Dezember zum Ost-Derby beim SV Babelsberg antreten muss. Tore: 1:0 Marco Grüttner (57. Minute) 2:0 Fabio Leutenecker (83. Minute) Aufstellung, FC Hansa Rostock: Kevin Müller (Torwart) Noёl Alexandre Mendy, Matthias Holst, Sebastian Pelzer, Michael Blum Ben Zolinski (Emil Rilke, ab 64. Minute), Julien Humbert (Lucas Albrecht, ab 82. Minute) Tom Weilandt, Denis Berger (Manfred Starke, ab 78. Minute) Johan Plat, Ondrej Smetana Fotos: Eibner-Pressefoto

2. Dezember 2012 | Weiterlesen
„IMK Versenken“ - Demo zur Innenministerkonferenz

„IMK Versenken“ - Demo zur Innenministerkonferenz

„IMK Versenken“ – unter diesem Motto zogen heute Nachmittag knapp 200 Menschen durch Rostocks Innenstadt. Anlass war die Innenministerkonferenz (IMK), die von Mittwoch bis Freitag im Hotel Neptun in Warnemünde stattfindet. Innenminister und –senatoren der Bundesländer werden sich dann mit einem möglichen NPD-Verbot, der Sicherheit in Fußballstadien und der zukünftigen Ausrichtung des Verfassungsschutzes nach den Pannen im Zusammenhang der NSU-Mordserie befassen. Die Kundgebung heute bildet den Auftakt zu einer Aktionswoche. Teilnehmer aus Berlin, die mit zwei Bussen angereist waren, verstärkten den Protestumzug, der sich am Nachmittag vom Hauptbahnhof aus in Bewegung setzte. Auf Plakaten und Transparenten forderten die Demonstranten die Abschaffung des Verfassungsschutzes und setzten sich gegen die Abschiebung und Residenzpflicht von Flüchtlingen ein. Bei Zwischenkundgebungen auf dem Doberaner Platz und dem Neuen Markt sprachen sich Redner gegen Überwachung, Rassismus und die aktuelle Asylpolitik aus. „Die Rostocker Polizei zieht eine positive Bilanz und geht nach dieser Auftaktprotestkundgebung anlässlich der Herbstkonferenz der Innenminister und -senatoren der Länder auch weiterhin von friedlichen Protesten im Verlauf der kommenden Woche aus“, heißt es von Seiten der Polizei.

2. Dezember 2012 | Weiterlesen
Black Watch beschließt Kreuzfahrtsaison 2012

Black Watch beschließt Kreuzfahrtsaison 2012

Es hätte ja fast geklappt. Aber dann haben sich die beiden Gegensätze Kreuzfahrtschiff und Schnee doch nicht in Warnemünde getroffen. Trotz Regen und Temperaturen leicht über dem Gefrierpunkt hat sich der Schnee zum heutigen meteorologischen Winteranfang dann doch nicht aus der Deckung gewagt. Dafür hatte ein Kreuzfahrtschiff am Passagierkai festgemacht. Ungewöhnlich, denn die meisten Urlaubsschiffe haben sich in die wärmeren südlichen Meere zurückgezogen. Zwei Monate nachdem die AIDAblu als letzte aus Warnemünde ausgelaufen war, wurde die Winterruhe des Kreuzfahrtterminals für die 205 Meter lange Black Watch der englischen Reederei Fred Olsen unterbrochen. Nein, sie befand sich nicht auf Polarexpedition, sondern auf Weihnachtsmarkttour durch die Ostsee. 655 vornehmlich britische Passagiere haben sich am 22. November auf die Reise begeben. Start- und Endpunkt ist die südenglische Hafenstadt Southampton. Auf ihrer thematischen Kreuzfahrtreise „Baltic Christmas Markets“ stehen auch die vorweihnachtlich geschmückten Städte Kopenhagen, Tallinn, Kiel und St.Petersburg auf dem Programm und heute der Rostocker Weihnachtsmarkt. „Das ist das erste Kreuzfahrtschiff, das wir zu so einem späten Zeitpunkt im Jahr in Warnemünde begrüßen können“, sagt Ulrich Bauermeister, Geschäftsführer der Hafen-Entwicklungsgesellschaft Rostock mbH und ergänzt: „Hier liegt noch ein großes Potenzial. Es wäre schön, wenn es der beteiligten Wirtschaft und uns gelingen würde, zukünftig noch mehr Passagierschiffe im Herbst und Winter an unsere sehr gut geeigneten, aber auch teuren Hafenanlagen in Warnemünde zu holen. Mit dieser Saisonverlängerung wären die Anlagen über das Jahr besser ausgelastet. Davon profitieren würde auch in erheblichem Umfang die lokale Wirtschaft.“ Mit 181 Anläufen von 40 Hochseekreuzfahrtschiffen navigiert der Passagierhafen Rostock-Warnemünde auch 2012 wieder an der Spitze aller deutschen Kreuzfahrthäfen. 25 internationale Reedereien hatten den bei Passagieren und Besatzungsmitgliedern beliebten Kreuzfahrthafen in der südlichen Ostsee in ihre Routenplanung als Basishafen oder Ausgangspunkt für Ausflüge in die Hansestadt, das Urlaubsland Mecklenburg-Vorpommern und in die deutsche Hauptstadt Berlin aufgenommen. Fotos vom Kreuzfahrtschiff Black Watch in Warnemünde:

1. Dezember 2012 | Weiterlesen
Hansa Rostock bei den Stuttgarter Kickers zu Gast

Hansa Rostock bei den Stuttgarter Kickers zu Gast

„Die Tabelle lügt nicht, das ist Mittelmaß“, zieht Hansa-Trainer Marc Fascher sein Fazit der Hinrunde. Platz acht und ein negatives Torverhältnis (22:24) – „das ist einfach nur Durchschnitt“. Auch wenn die persönliche Bilanz seit seinem Start deutlich besser ausfällt, sieht der Coach „noch Luft nach oben“. Die richtige Trainerarbeit fängt für ihn erst mit der Wintervorbereitung an, wenn er vier Wochen am Stück für den Feinschliff seiner Mannschaft hat. Nach drei sieglosen Spielen in Folge möchte Hansa Rostock zum Start der Rückrunde bei den Stuttgarter Kickers endlich wieder einen Dreier einfahren. Als problematisch könnten sich nach dem Wintereinbruch in Süddeutschland die Platzverhältnisse erweisen. Minusgrade und Schnee – vorbereiten könne man sich darauf nur insofern, dass „die Jungs das richtige Schuhwerk mitnehmen“, so Fascher. Problematisch gestaltet sich für den Hansa-Trainer insbesondere die Situation im zentralen Mittelfeld. „Alternativen? So viele gibt es da gar nicht mehr“, spielt Fascher auf seine beiden „Sechser“ Ken Leemans (Rote Karte) und Leonhard Haas (5. Gelbe Karte) an, die gegen die Kickers nicht zur Verfügung stehen. Neben Youngster Ben Zolinski, der bereits gegen Erfurt in der Startelf stand, dürfte somit wohl auch Julien Humbert von Beginn an spielen. Positive Nachrichten gibt es hingegen, was die rechte Seite betrifft. Neuzugang Emil Rilke ist seit Donnerstag spielberechtigt. „Er hat große Chancen, dass er im Kader ist“, bestätigt Fascher, für den der Tscheche „mehr der Vorbereiter als der Vollstrecker“ ist. Seine Schnelligkeit und die Qualität, sich im Zweikampf durchzusetzen, sind die Attribute, die den 29-Jährigen für den Hansa-Trainer besonders wertvoll machen. Auch wenn die Kickers mit 17 Punkten gerade so auf einem Nichtabstiegsplatz stehen, möchte Fascher den Gegner nicht unterschätzen: „Das ist schon ein angeschlagener Boxer, der gefährlich sein kann.“ Die Abwehr der Stuttgarter musste in der laufenden Saison erst 23 Gegentore in Kauf nehmen (Hansa: 24) und mit Marco Grüttner (10 Treffer) verfügen die Gastgeber über den fünftbesten Torschützen der Liga. Etwa viertausend Zuschauer werden heute zur Begegnung zwischen den Stuttgarter Kickers und Hansa Rostock im Gazi-Stadion auf der Waldau erwartet, darunter auch etwa 1.000 Hansa-Fans. Anpfiff ist um 14 Uhr, das Hinspiel konnte Hansa mit 2:1 für sich entscheiden.

1. Dezember 2012 | Weiterlesen
Medinetz hilft Menschen ohne anerkannten Aufenthaltsstatus

Medinetz hilft Menschen ohne anerkannten Aufenthaltsstatus

Es geht immer noch schlimmer. Schwer traumatisiert von Ereignissen in ihrem Heimatland flüchtet eine Frau aus dem Libanon nach Europa, zunächst nach Schweden. Doch auch hier findet sie keine Ruhe und macht sich mit ihrem Bruder auf den Weg nach Deutschland. Im Zug zwischen dem Fährhafen und der Stadt werden die beiden von der Polizei aufgegriffen. Der Aufenthaltsstatus des Bruders ist gültig, ihrer nicht. Die beiden werden getrennt. Die Frau kommt ins Flüchtlingsheim ohne ihren Bruder, der für sie die letzte Brücke ins Leben ist. Denn entkräftet und verstummt durch ihre traumatischen Erlebnisse hat sie große Schwierigkeiten im Alltag zurecht zukommen. „Diese Szene im Zug ist emblematisch für das, was der Frau passiert ist und was generell in Sachen Asylpolitik und Abschiebung passiert“, urteilt Christian, Medizinstudent der Universität Rostock. Der 27-Jährige kann noch viele solcher Geschichten erzählen. Er engagiert sich im Rostocker Medinetz, an das sich Hilfesuchende mit ausländischer Herkunft wenden. Etwa 15 Studenten, fast ausschließlich zukünftige Mediziner, haben sich hier zusammengefunden, um Flüchtlinge ohne anerkannten Aufenthaltsstatus im Krankheitsfall zu unterstützen. Aus Angst vor Abschiebung scheuen sie den Gang zum Arzt und verzichten auf ihr Recht auf medizinische Behandlung. Allzu oft verschlimmert sich ihre Situation dadurch. Eine Notfallversorgung ist im Krankenhaus immer gewährleistet, erklärt Birger Birkholz, Sprecher der Südstadtklinik. Doch sei eine Wahrung der Anonymität schwierig und liege im Ermessen der Ärzte. Die befinden sich in einer Zwickmühle. Ärzte machen sich zwar nicht strafbar, wenn sie „illegalen“ Menschen helfen, es ist ihre ärztliche Pflicht, zu der auch die Schweigepflicht gehört. Das Problem liegt vielmehr in der Kostenübernahme. Von einem Pflaster ist da nicht die Rede, doch im Falle einer aufwendigen Behandlung und Diagnose, beginnt im Krankenhaus eine Recherche nach einem Kostenträger, beschreibt Birger Birkholz die dann anlaufenden Prozesse. Dabei kommen dann öffentliche Behörden wie das Sozialamt ins Spiel. Das rechnet zwar die Leistung auch für Menschen ohne Aufenthaltsgenehmigung gesetzmäßig ab. Doch spätestens bei geplanten Behandlungen, also wenn es sich nicht um Notfälle handelt, ist auch das Sozialamt verpflichtet, die Daten an die Ausländerbehörde zu übermitteln. Weil dann nämlich der Patient selbst einen Krankenschein beantragen muss und die ärztliche Schweigepflicht nicht mehr greift. Eine Abschiebung droht. Wie die Rostocker Behörden mit solchen Fällen konkret umgehen, dazu äußerten sie sich auf unsere Nachfrage nicht. Ganz selten gibt es solche Fälle im Alltag, hören wir aus der Ärztekammer. „Es gibt eine Lücke im System. Leider kümmert sich der Staat nicht um diese Menschen, sodass andere Strukturen greifen müssen, um ihnen zu helfen“, begründet Victoria ihr freiwilliges Engagement bei Medinetz. In der letzten Woche war sie für das Medinetzhandy verantwortlich, das immer einer dabei hat. „Die meisten rufen zuerst unser Telefon an.“ Kurz vor einem Seminar klingelt es. Eine Mitarbeiterin der Schwangerschaftsberatung fragt, ob sie einer jungen Mutter asiatischer Herkunft mit ungeklärter Krankenversicherungslage bei der Nachsorge helfen können. Sie machen einen Termin für die nächste Sprechstunde aus. Immer dienstags von 17 bis 18 Uhr nehmen sich zwei Studenten Zeit für die Beratung Hilfesuchender. „Wir untersuchen nicht. Wir sind auch keine Experten“, betont Medizinstudent Daniel, „wir versuchen aber herauszufinden, welche Probleme die Menschen haben, und vermitteln dann Kontakte zu Ärzten.“ Medinetz-Mitglied Anne Kunert erläutert: „Wir haben alle Rostocker Ärzte einmal angeschrieben. Einige haben sich zurückgemeldet. Mit denen haben wir vereinbart, dass wir mit unseren Patienten einen Termin ausmachen können.“ Oft wird dann die Krankenakte unter einem Pseudonym geführt und die Kosten zu speziellen Konditionen abgerechnet. „Wenn keiner die Kosten übernimmt, versuchen wir zu helfen“, sagt Daniel. Das Geld für Behandlung und Medikamente treiben die jungen Leute beispielsweise bei Benefiz-Veranstaltungen wie etwa bei der Medinetz Party heute Abend im Peter-Weiss-Haus auf. Wenn die Medinetz-Helfer ihre Patienten zu den Ärzten begleiten, ist oft auch ein Dolmetscher dabei, auf den sie dank ihres Netzwerkes zugreifen können. Denn neben der Finanzierung stellt die Verständigung oft eine weitere Herausforderung bei der medizinischen Versorgung von Flüchtlingen dar. Fremdsprachen wie Vietnamesisch, Arabisch oder den Sprachen aus dem ehemaligen Jugoslawien machen die Kommunikation vor allem im medizinischen Kontext ziemlich schwer, berichtet Student Daniel. Hinzu kommen psychische Störungen, die durch Ängste, Konflikte und Kriegserfahrungen ausgelöst werden. „In Rostock gibt es bei den Ärzten und auch bei uns damit nur wenig Erfahrung“, so die Einschätzung der Studentin Victoria. Die Frau aus dem Libanon sprach aus diesem Grund nicht mal mehr arabisch. Sie blieb stumm. Nachdem sie auf der Straße zusammengebrochen war, übernahm das Medinetz ihren Fall. Ihre rechtliche Situation war ungewiss. Klar war hingegen, dass sie unter akuten Traumata und inneren Beschwerden litt. Die Kommunikation verlief schriftlich. In einem 30-seitigen Abschiedsbrief offenbarte sich den Studenten, wie sehr ihr Leben bedroht war. Völlig erschöpft wurde sie schließlich in eine Klinik eingewiesen, wo sie innerhalb von einigen Wochen wieder einigermaßen zu Kräften kam. „Doch die Polizei machte Druck, weil sie nicht geduldet war“, erzählt Daniel. Gemeinsam berieten sich die Studenten im Medinetz über eine Perspektive für diese Frau und versuchten sogar Kontakt nach Schweden aufzubauen, um eine weitere Betreuung dort sicherzustellen. Resigniert willigte sie schließlich ein, nach Schweden zurückgeführt zu werden. Dann verliert sich ihre Spur für das Rostocker Medinetz. Als ungerecht und menschenverachtend, bezeichnet Medizinstudent Christian in diesem Fall den Begriff Abschiebung und kritisiert, dass die Frau systematisch zur Erschöpfung geführt wurde. Politische Arbeit und Öffentlichkeitsarbeit um Menschen für das Thema zu sensibilisieren werde daher für Medinetz Rostock auch immer wichtiger. Seit der ersten Sprechstunde im Herbst 2009 war der Waldemarhof der Treffpunkt des Medinetz Rostock, wo Sprechstunden angeboten wurden und sich die Gruppe gemeinsam beriet. Ab nächster Woche sind die Studenten jedoch in der Ökovilla (Hermannstraße 36) zu finden. Webtipp: Medinetz Rostock In einer Broschüre informiert die Ärztekammer über die medizinische Flüchtlingshilfe (PDF)

30. November 2012 | Weiterlesen
Schiffstouristen sorgen für 70 Millionen Euro Umsatz

Schiffstouristen sorgen für 70 Millionen Euro Umsatz

Wenn die großen Dampfer in Warnemünde festmachen, klingelt es in den Kassen. Über 70 Millionen Euro kamen im Jahr 2012 über die Gäste und Besatzung von Kreuzfahrt- und Fährschiffen nach Rostock und Umgebung. Damit haben die Schiffsreisenden einen Anteil von 13,5 Prozent am Gesamtumsatz durch Touristen, der bei 522,9 Millionen Euro liegt. Zu diesem Ergebnis kam eine Untersuchung des Instituts für Marketing und Dienstleistungsforschung der Universität Rostock. Es ist zu einer jährlichen Tradition geworden, dass die Universität zusammen mit der Hafen-Entwicklungsgesellschaft Rostock die Effekte der Passagierschifffahrt ermittelt. In den vergangenen Jahren wurden dazu Urlauber direkt befragt. „In diesem Jahr wollten wir das Bild mal von der anderen Seite betrachten“, berichtet Prof. Dr. Martin Benkenstein, Leiter des Instituts für Marketing & Dienstleistungsforschung. Darum haben er und seine Kollegen in diesem Jahr die Unternehmen der Stadt und des Umlands befragt, um herauszubekommen, wie viel Geld aus Übersee in der Hansestadt bleibt. Von Juni bis Oktober wurden 395 Händler, Hoteliers, Gastronomen und weitere Dienstleister befragt. Über zwei Drittel von ihnen gaben an, dass sie Umsätze durch Fähr- und Kreuzfahrtouristen erzielen. Mit über 91 Prozent profitieren Transportunternehmen besonders stark von den Gästen. Und das ist auch logisch, schließlich wollen viele Besucher vor allem das Stadtzentrum sehen, nachdem sie mit dem Schiff im Hafen festgemacht haben. Das spiegelt sich auch in der Verteilung der Umsätze wieder. Knapp 48 Millionen Euro wurden allein in Rostock-West und der Stadtmitte ausgegeben. An dritter Stelle folgt Warnemünde mit etwa 15 Millionen Euro. Bei der Frage nach dem Grund, warum sich Fähr- und Kreuzfahrttouristen für ein Unternehmen entscheiden, liegt die Lage allerdings nur an zweiter Stelle. Viel entscheidender sei nach Einschätzung der Dienstleister das Sortiment und der Service. Nur wenn ausländische Zahlungsmittel akzeptiert werden, Angebote auch in verschiedenen Sprachen vorhanden sind und Personal entsprechend geschult ist, fühlen sich die Urlauber wohl und kommen auch wieder. Hier wollen die befragten Unternehmer auch in den nächsten zwei Jahren noch weitere Arbeit investieren. Daneben wird an speziellen Werbemaßnahmen gearbeitet. Doch auch eine bessere Kooperation mit Reiseunternehmen und Reedern wird in Zukunft eine immer größere Rolle spielen, um den Gästen einen rundum gelungenen Aufenthalt zu sichern. „Durch Kreuzfahrer kommen Geld und Arbeitsplätze in die Region“, resümiert Ulrich Bauermeister, Geschäftsführer der Hafen-Entwicklungsgesellschaft Rostock. Insgesamt zeigt er sich mit dem vergangenen Jahr sehr zufrieden. Es gab 181 Schiffsanläufe mit insgesamt 300.000 Kreuzfahrtpassagieren, dazu kommen noch einmal etwa zwei Millionen Fährpassagiere. Mit der „Black Watch“, die morgen auf ihrer Weihnachtsmarkttournee durch die Ostsee in Warnemünde einläuft, wird dann auch das Kreuzfahrtjahr 2012 geschlossen. Die Hafen-Entwicklungsgesellschaft Rostock hofft, auch zukünftig mehr solche späten Gäste im Hafen begrüßen zu können, da so die Saison verlängert und auch über das Jahr gesehen eine bessere Auslastung erreicht werden könnte. Allerdings trauen sich viele Reeder noch nicht, die Herbst- und Wintermonate für Reisen anzubieten. Dazu kommt ein weiteres Problem, wie Ulrich Bauermeister berichtet: „Viele der Schiffe sind nur für Reisen in warmen Gefilden geeignet. Für die kalte Jahreszeit fehlt die entsprechende Ausrüstung und eine Nachrüstung ist sehr teuer.“

29. November 2012 | Weiterlesen
Neujahr 2013: Leuchtturm in Flammen

Neujahr 2013: Leuchtturm in Flammen

Auch 2013 lässt der erste Veranstaltungshöhepunkt in Warnemünde nicht lange auf sich warten. Das Jahr ist noch keine 24 Stunden alt, da lockt gleich am Neujahrsabend „Leuchtturm in Flammen“ Zehntausende Rostocker und Gäste zum Alten Leuchtturm am Warnemünder Strand. Pyrotechnik, Laser, Feuer und Live-Performance sind die vier Zutaten der 25-minütigen Show, die um 18 Uhr beginnt. In diesem Jahr konnten die Veranstalter, der Leuchtturmverein Warnemünde und die Veranstaltungsagentur MV Event aus Plate, die Band Rauschhardt als musikalischen Glanzpunkt gewinnen. Die Musiker um Gitarrist Tom Rauschhardt haben sich vor vier Jahren zusammengefunden und unter anderem den Titel „Song for You“ aufgenommen, den sie bei „Leuchtturm in Flammen“ darbieten werden. Eine auf die Sekunde genau durchgetimte Show sei zwar ungewöhnlich für die Band, es ist jedoch eine Ehre für sie dabei zu sein, freut sich Tom Rauschhardt. Der Titel passt zum diesjährigen Motto der Show „Für Dich“. Mit 120 Scheinwerfern, Projektoren und Effekten, Barock- und Höhenfeuerwerk sowie einer Lasershow mit einer Farbpalette von Millionen von Farbnuancen wird es visuell in Szene gesetzt. Musikalisch wird es neben der Live-Band auch rockige Hymnen aus der Konserve geben, verspricht Torsten Sitte. In der letzten Nacht hat er den Regieplan fertiggestellt. Die besondere Herausforderung: Es gibt nur einen Versuch, keine Proben, keine Wiederholung. „Wir erwarten, wie in den letzten Jahren, wieder eine unwahrscheinlich emotionale Veranstaltung“, sagt Klaus Möller vom Leuchtturmverein und freut sich über den wachsenden Zuspruch der Veranstaltung, die sich aus ihrem Vorgänger namens „Ümbläddern“ entwickelt hat. 70.000 Menschen werden auch am Neujahrsabend 2013 wieder am Leuchtturm erwartet. „Warnemünde bäumt sich gleich zum Jahresanfang auf. Das ist auch lohnenswert für den Tourismus“, sagt Tourismusdirektor Matthias Fromm. So setze „Leuchtturm in Flammen“ Saison verlängernde Buchungsanreize beim diesjährigen Jahreswechsel, der auf die Nacht zu einem Dienstag fällt. Mittlerweile hätten Busunternehmen aus ganz Norddeutschland das Event in ihr Angebot aufgenommen und steuern mit ihren Bussen Warnemünde zum 1. Januar an. Damit alle die Show akustisch gleichermaßen gut wahrnehmen können, werden die Lautsprecher die Musik bis zum Hotel Neptun übertragen. Mit einer Bummelmeile, die bereits ab Mittag kulinarische Köstlichkeiten anbietet, soll die Veranstaltung auch auf der Promenade attraktiv gemacht werden. Ab 15 Uhr gibt es bereits ein Vorprogramm mit Moderation und zwei Livebands auf der Bühne unter dem Leuchtturm. Ein Anreiz früher zu kommen, denn „nach wie vor bleibt die Verkehrssituation angespannt“, erklärt Torsten Sitte. Die S-Bahn wird in kürzeren Abständen nach Warnemünde fahren und einen Waggon mehr anhängen. Auch der Busverkehr wird erhöht und auf besondere Buslinien geleitet. Ab Hotel Hübner wird das Seebad für den Verkehr gesperrt. Die Polizei wird Vorort sein und, wenn nötig, an weiteren Punkten reagieren, erläutern die Veranstalter die Sicherheitsvorkehrungen. Regieplan fertig, Sicherheitskonzept steht und auch, anders als im letzten Jahr, die Finanzierung. Das Engagement des Hauptsponsors Scandlines fällt in diesem Jahr zwar deutlich geringer aus. Dafür konnten sechs weitere regionale Geldgeber für die komplett durch Sponsoren finanzierte Veranstaltung gewonnen werden.

29. November 2012 | Weiterlesen
Rostocker Informatik-Studenten gewinnen den NEWRC

Rostocker Informatik-Studenten gewinnen den NEWRC

Am Sonntag, (25. 11.) erkämpfte sich ein Team der Universität Rostock den ersten Platz beim North Western European Regional Contest (NWERC) 2012, der an der TU Delft in den Niederlanden ausgetragen wurde. Der NWERC ist der nordwesteuropäische Vorentscheid des ACM International Collegiate Programming Contest (ICPC), dem international angesehensten Programmierwettbewerb. Das Rostocker Team bezwang somit alle der 82 Teams aus den Beneluxländern, Dänemark, Deutschland, Finnland, Großbritannien, Irland, Island, Norwegen und Schweden, inklusive namhafter Universitäten wie Oxford oder Cambridge und der gut aufgestellten Konkurrenz aus Deutschland wie beispielsweise den Eliteuniversitäten RWTH Aachen oder der TU München. Neben dem Gewinnerpreisgeld von 1024 Euro sicherten sich die Studenten mit ihrem Sieg, zusammen mit dem zweitplatzierten Team aus Leiden (Niederlande), die Teilnahme an den World Finals, die vom 30. Juni bis zum 4. Juli 2013 in St. Petersburg (Russland) stattfinden werden. Der ICPC wird seit 1977 von der ACM (Association for Computing Machinery), einer angesehenen US-amerikanischen Informatikgesellschaft, durchgeführt. Die Studenten müssen während der fünf Stunden, die der Contest dauert, möglichst viele der zehn bis elf anspruchsvollen Aufgaben lösen. Dazu sind fundierte Kenntnisse in theoretischer und praktischer Informatik sowie Mathematik notwendig. Gregor Behnke (9. Semester), Robert Engelke (7. Semester), Max Görner (9.Semester) und Christian Koch (9. Semester) werden seit vier Jahren von den beiden Rostocker Wissenschaftlern Ragnar Nevries und Dr. Christian Rosenke trainiert. Die beiden Trainer berichten: „Wir haben uns in den letzten Jahren von ganz unten an die Spitze vorgearbeitet. Nachdem wir 2010 bereits eine Silbermedaille nach Hause bringen konnten, sind wir sehr stolz, dass bei den kommenden World Finals Nordwesteuropa durch die Universität Rostock repräsentiert wird.“ Quelle: Universität Rostock

29. November 2012 | Weiterlesen
Kunterbunte Party in der Ökovilla

Kunterbunte Party in der Ökovilla

Klarinettenmelodien und Kinderlachen im Erdgeschoss, das Aroma warmer Suppe und Fahrradgeklingel eine Etage darüber und ganz schräg: Unterm Dach vermischen sich lautes Hämmern mit Vogelgezwitscher und Fledermausgeklacker. Verbunden ist das bunte Treiben mit einer langen Wäscheleine mit Secondhand-Klamotten, die zum Tauschen einladen. Die Ökovilla in der Hermannstraße 36 feierte heute Abend eine kunterbunte Hausparty und öffnete ihre Türen für neugierige Besucher. Die konnten mal einen Blick in die Arbeitsräume, der unter dem Dach der alten Gründerzeitvilla versammelten Vereine und Initiativen, werfen. Auch wer schon mal dort gewesen ist, wird feststellen, dass immer Bewegung auf den vier Etagen ist. Regelmäßig finden hier in den Seminarräumen Veranstaltungen, Vorträge und Sitzungen statt. Nicht nur der Ökohaus e.V. mit seinen verschiedenen Projekten, auch die anderen Mieter wie der Naturschutzbund (NABU) mit seiner Umweltbibliothek, die Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung (ANU), der Weltladen, der Kinderladen „Kellermäuse“ und der frisch eingezogene Allgemeine Deutsche Fahrrad Club (ADFC) arbeiten hier für ein besseres Miteinander zwischen Mensch, Mensch und Natur. Das „Öko“ im Namen der Villa, die so idyllisch zwischen Wallanlagen und Rosengarten und dennoch mitten in der Stadt liegt, rührt aber nicht nur von dem Profil der Mieter her. Auch das Haus selbst wurde Mitte der 1990er Jahre unter ökologischen Aspekten umgebaut. Mit Grasdach, Korkdämmplatten, Lehmsteinen, Warmwasserbereitung mit Solarkollektoren und Gasbrennwertkessel wurden bei der Sanierung der baufälligen Villa neue Maßstäbe gesetzt. Die Komposttoiletten, die ohne Wasserspülung auskommen, waren die ersten ihrer Art in einer öffentlichen, innerstädtischen Einrichtung.

28. November 2012 | Weiterlesen