Neueste Nachrichten aus Rostock und Warnemünde

Fünf Rostock Port Partys 2012 in Warnemünde
Fünf besondere Anläufe von Urlauberschiffen können in dieser Saison am Passagierkai in Warnemünde mit einem kleinen maritimen Fest gefeiert werden. Auch in diesem Jahr ist es der Hafen-Entwicklungsgesellschaft Rostock gelungen, Sponsoren und Partner für die bei Einheimischen, Urlaubern und Kreuzfahrttouristen beliebten Rostock Port Partys zu gewinnen. Jeweils um 19 Uhr beginnen die Schiffsverabschiedungen mit Moderation, Live-Musik und Schlepper-Ballett. Zum Abschluss einer jeden Party gibt es auch dieses Jahr ein Höhenfeuerwerk. Die erste „Rostock Port Party“ des Jahres findet am 15. Mai anlässlich des ersten Doppelanlaufs der Saison von „AIDAsol“ und „Emerald Princess“ in Warnemünde statt. Beide Schiffe werden zwischen 6 und 7 Uhr morgens festmachen und gegen 21 Uhr mit einem Höhenfeuerwerk aus dem Passagierhafen verabschiedet werden. Weitere Partys sind für den 12. Juni, 6. Juli, 3. sowie 22. August in Warnemünde geplant. Die „Rostock Port Partys“ werden in diesem Jahr unterstützt vom Norddeutschen Rundfunk, der Tourismuszentrale Rostock & Warnemünde, Karls Pier 7, der Hanseatischen Brauerei Rostock, dem Lotsbetrieb Mecklenburg-Vorpommern, den Rostocker Schleppern, Joost’s Ostsee-Express sowie den Unternehmen Parken & Meer und MV de Luxe. Seit 2005 organisiert die Hafen-Entwicklungsgesellschaft gemeinsam mit Partnern diese beliebte Veranstaltungsreihe in Warnemünde. Mit 181 angemeldeten Anläufen von 40 Hochseekreuzfahrtschiffen ist Rostock-Warnemünde in diesem Jahr erneut der bedeutendste deutsche Kreuzfahrthafen. Quelle: Hafen-Entwicklungsgesellschaft Rostock mbH
24. Februar 2012 | Weiterlesen
FC Hansa Rostock empfängt den FC Ingolstadt 04
„Wir schauen ja nicht auf die Tabelle“, versucht Hansa-Trainer Wolfgang Wolf dem heutigen Kellerduell die Brisanz und seinen Spielern den Druck zu nehmen. „Ich habe es meinen Jungs verboten und die werden das machen, was ich ihnen sage. Hoffentlich.“ Doch es geht um viel. Mit einem Sieg könnte Hansa Rostock den Ingolstädtern nicht nur die Rote Laterne mit auf die Heimreise geben, die Kogge würde sich direkt auf den Relegationsplatz vorkämpfen, egal wie der Karlsruher SC (15.) am Sonntag beim FSV Frankfurt (16.) spielt. Der Druck sei gegen Ingolstadt allerdings nicht größer als in jedem anderen Spiel, so Wolf. Im Gegenteil! Trainer und Mannschaft freuen sich darauf, „dass wir die Möglichkeit haben, weit an die anderen ranzukommen und sie zu überflügeln. Wir haben uns solche Situationen gewünscht.“ „Wir dürfen uns nicht einlullen lassen“, warnt Wolf jedoch davor, die spielstarken Gäste aufgrund des Tabellenplatzes zu unterschätzen. „Die haben sich enorm verstärkt.“ Auch wenn die Ingolstädter Neuzugänge Adam Nemec und Florian Heller bislang noch nicht getroffen haben, gibt Wolf offen zu, dass er den einen oder anderen Spieler selbst gern geholt hätte, „aber im finanziellen Bereich sind wir da gar nicht klargekommen.“ „Schwierig, aber machbar“, schätzt der Hansa-Coach daher das Kellerduell ein und kündigt eine offensive Taktik an: „Wir müssen zuhause angreifen, müssen das Tempo vorgeben, versuchen Torchance herauszuspielen.“ Personell kann Wolf fast aus dem Vollen schöpfen. Edisson Jordanov hat nach dem Foul im Duisburg-Spiel zwar noch mit Adduktorenproblemen zu kämpfen, dürfte heute Abend aber ebenso wie Michael Wiemann zur Verfügung stehen. Auch Kevin Pannewitz trainiert seit Montag wieder mit der Mannschaft. Obwohl Kondition und Kraft noch etwas fehlen, hat Wolf ihn auf der Liste. Dass es die Ingolstädter waren, die Hansa Rostock nach den Relegationsspielen vor zwei Jahren in die Drittklassigkeit schickten, dürfte vielen Hansa-Fans noch in schmerzlicher Erinnerung sein. Für Wolfgang Wolf spielt es keine Rolle: „Ich habe das auch nur im Fernsehen gesehen, das ist Vergangenheit, da halten wir uns gar nicht groß auf.“ Anpfiff in der DKB-Arena ist heute Abend um 18 Uhr. Mit knapp zehntausend Zuschauern wird gerechnet. Für solch ein richtungsweisendes Spiel etwas enttäuschend, aber „wenn wir in die richtig heiße Phase kommen, wird unser Stadion brummen“, ist Wolf überzeugt. Über die gesamte Saison sei zu viel kaputt gegangen, speziell auch zuhause – „da muss man sich die Leute jetzt wieder Spiel für Spiel zurückerarbeiten“. Bericht vom Spiel Hansa Rostock – FC Ingolstadt 04
24. Februar 2012 | Weiterlesen
Elektroschmuck und Grafiken in der Galerie Möller
Volles Haus in der Galerie Möller in Warnemünde. Nachdem mit Karl-Heinz Moeller ein einzelner Maler das Ausstellungsjahr 2012 eröffnete, sind es nun gleich drei Künstler, die ihre Werke in der kleinen Galerie am Alten Strom ausstellen. Holger Koch zeigt seine vielfältige Malerei und Karolina Dworzecka und Marina Nörren präsentieren ihre Elektronik-Schmuckstücke. Bei den drei spannenden Künstlern und dem großen Freundeskreis der Galerie ist es nicht verwunderlich, dass zur Ausstellungseröffnung am heutigen Abend auch besuchertechnisch volles Haus angesagt war. Gut 40 Gäste lauschten den Begrüßungsreden von Galeristin Ulrike-Sabine Möller ebenso wie der Loungemusik von Gitarrist Tommy Thomann und nutzen im Anschluss daran die Gelegenheit, mit den Ausstellenden ins Gespräch zu kommen. Der Freiberger Holger Koch ist schon ein alter Bekannter an der Ostseeküste. Seit über zehn Jahren arbeitet er mit der Galerie Möller zusammen, was vor der aktuellen schon zu zwei weiteren Ausstellungen führte. Der Maler hat sich nicht auf eine Technik festgelegt, sondern arbeitet mit ganz unterschiedlichen Formaten und Materialien. Unter den ungefähr 50 ausgestellten Arbeiten befinden sich Ölbilder, Handzeichnungen, Aquarelle, Radierungen und sogar sieben Skulpturen. Seine Bilder fallen durch die farbenfrohe Bildkomposition und immer wiederkehrende Motive und Symbole auf. Dabei wirken viele Motive wie fantasievolle Illustrationen eines Kinderbuches. Da tummeln sich Elefanten, Vögel und auch menschliche Wesen vor komischen Kulissen. „Ich beginne meist einfach mit dem Arbeiten und ein wirkliches Bild entwickelt sich erst im Prozess“, beschreibt der Maler seine Arbeitsweise. Etwas anders war es bei dem Bild „Riesentraum.“ Da hatte er schon vorher die Idee, dass man ja meist von Dingen träumt, die man sich wünscht. „Ich dachte mir, dass vielleicht auch Tiere träumen. Und wahrscheinlich träumen Hasen von Riesenkarotten, was ich dann in dem Gemälde umgesetzt habe.“ Anders als die anderen Wesen kamen die Hasen nicht wieder in anderen Bildern vor und blieben so einzigartige Gaststars. Einzigartig sind auch die Schmuckstücke von Karolina Dworzecka und Marina Nörren. Sie verarbeiten Elektroschrott zu Ketten, Ohrringen und anderen wertvollen Gegenständen. Die Idee kam den beiden Freundinnen sehr spontan. Bei einem Umzug im Jahr 2007 fiel ein Fernseher runter, zerbrach und gab so den Blick auf sein Innenleben frei. Die Frauen entdeckten die eigentümliche Schönheit der Transistoren und Platinen. „Sie schrien förmlich nach Schmuck“, erzählt Marina Nörren. Beide Künstlerinnen machen zwar auch einzeln Schmuck, am liebsten arbeiten sie aber gemeinsam. Dies ist jedoch schwierig, da Marina in Hamburg und Karolina in Oslo lebt. „Wenn wir zusammenarbeiten, ist es wie eine Person, weil wir uns auch menschlich so gut verstehen“, erzählt Karolina Dworzecka. Ganz neue Geräte eignen sich übrigens weniger für die Transformation, am besten eignen sich Elektrogeräte aus den 80er Jahren. Da ist dann aber die Vielfalt auch groß – Telefone, Fernseher, Kameras, sie alle können ihr Innenleben zu Schmuck machen lassen. Die Ausstellung kann die nächsten sechs Wochen besichtigt werden und natürlich können alle Stücke auch gekauft werden. Ab dem 4. April werden in der Galerie Möller Grafiken von Walter Herzog und Objekte von Iris Stoff zu sehen sein.
23. Februar 2012 | Weiterlesen
EBC Rostock gegen Magdeburg - Vorbericht
Am kommenden Samstag, 25.02.2012 um 19:00 Uhr, treten die Herren des EBC Rostock zum Nachholspiel des 1. Spieltages bei den BBC Febro Eagles Magdeburg an und wollen an die gezeigten Leistungen aus der Partie gegen Oldenburg anknüpfen. Noch sind es sechs ausstehende Partien, bis die Saison vorbei ist und die Hoffnung auf den Klassenerhalt ist noch da. Nach Magdeburg folgen noch drei Heim- und zwei Auswärtsspiele gegen direkte Konkurrenten, so dass der EBC alles in eigener Hand hat. Doch jetzt steht erstmal das Duell zwischen dem 4. und dem 11. der 1. Regionalliga Nord an und da gab es bereits im Hinspiel eine Überraschung zu Gunsten der Rostocker. Die Ausgangssituation war eine ähnliche und die Hanseaten schlugen in eigener Halle die Anhaltiner ganz knapp und glücklich mit 79:77. Jetzt hat sich das Blatt gedreht und der EBC spielt in der Elbstadt und hofft natürlich das Hinspielergebnis zu wiederholen, um wichtige Punkte im Abstiegskampf zu sammeln. Bei den Gastgebern hat sich die personelle Situation etwas verändert, denn US-Spieler Brandon Shingles hat den Verein wohl schon nach dem Spiel am 05.02. gegen Itzehoe verlassen und hinterlässt als Topscorer des Teams mit 16,7 Punkten pro Spiel natürlich eine Lücke, die das Team erstmal kompensieren muss. Neu hinzugekommen ist seit der Partie in Rostock Steven Monse, der zuletzt im Kader der Brose Baskets (Beko Basketball Bundesliga) stand und seit vier Spielen die Mannschaft von Trainer Michael Opitz tatkräftig unterstützt. Das Hinspiel ist noch gar nicht so lange her. Erst am 07.01. kam es zum Aufeinandertreffen der beiden Kontrahenten. Nach dem starken Heimauftritt will die Mannschaft von Trainer Dirk Stenke jetzt auch auswärts endlich punkten. Nach den zuletzt guten Leistungen gegen Oldenburg kann durchaus ein Sieg in Sachsen-Anhalt geholt werden. Wenn alles stimmt, ist durchaus auch bei den Eagles etwas drin, um wichtige Punkte für den Klassenerhalt zu sammeln. Die gezeigte Defensivleistung im Hinspiel war ausschlaggebend für den Sieg. Wenn die Warnowstädter diszipliniert, mit Kampf und Leidenschaft in fremder Halle auftreten, gibt es auch im Rückspiel eine Chance zwei wichtige Zähler einzusammeln. Es wird nicht leicht, aber es ist machbar für den EBC Rostock, am kommenden Samstag bei den BBC Febro Eagles Magdeburg zu bestehen. Wir wünschen viel Erfolg!!! Kader EBC Rostock gegen Magdeburg: Sven Hellmann, Eric Lehmann, Florian Nuelken, Jörn Galdirs, Michael Buse, Norman Holl, Jörn Boghöfer, Peter Maischak, Axel Stüdemann, Robert Schmidt 1. Spieltag 1. Regionalliga Nord 25.02.2012 Hermann Gieseler Halle, Klaus-Miesner-Platz 2, Magdeburg 19:00 Uhr BBC Febro Eagles Magdeburg – EBC Rostock Quelle & Foto: EBC Rostock
23. Februar 2012 | Weiterlesen
Cindy aus Marzahn in der Stadthalle Rostock
Zauberstäbe, glitzernde Kronen und ganz viel pink in allen Ausführungen sind Pflicht, wenn Cindy aus Marzahn auf der Bühne steht. Auch die Freundinnen Yvonne und Netti aus Rostock waren stilecht mit Diadem und pinker Perücke zur Show in die Stadthalle gekommen. „Die Verkleidung ist ein Muss, so kann man sich viel besser mit Cindy identifizieren“, erzählt Netti. Yvonne hat die Karte als Geburtstagsgeschenk bekommen und war ganz aus dem Häuschen, die Berlinerin zum ersten Mal live zu sehen. Dabei stand der Auftritt in der Stadthalle unter gar keinem so guten Stern. Vor einer Woche musste Cindy, die mit bürgerlichen Namen Ilka Bessin heißt, einen Auftritt in Münster abbrechen. Und auch gestern war sie noch angeschlagen. Ein Wirbel sei eingeklemmt gewesen und so musste sie sich an ihrem Thron abstützen und hatte trotz Wärmepflaster scheinbar noch starke Schmerzen. Ein Umstand, den sie jedoch für ganz viel Mitleid der 2500 Fans ausnutzte. Damit war die Halle ausverkauft und viele Zuschauer nutzen so die vorvorletzte Chance, das Programm „Nicht jeder Prinz kommt uff´m Pferd“ noch einmal live zu sehen. Damit in der ausverkauften Halle jeder etwas erkennen konnte, wurde alles gefilmt und live auf zwei Leinwänden seitlich der Bühne gezeigt. Im dritten Jahr spielt Cindy dieses Programm nun schon und am Freitag findet dann die große Abschlussshow in Berlin statt. Schon am Beginn des Abends gab es stehende Ovationen, als die Komikerin das Titellied des Programms sang. Die Suche nach dem richtigen Mann zog sich dann auch als thematischer roter Faden durch den Abend. So teilte Cindy negative Erfahrungen mit einem Blind Date mit, erzählte aus dem Zusammenleben mit einem blinden Mann und berichtete, wie sie voller Verzweiflung sogar einen Hellseher aufsuchte, der ihr jedoch auch nicht wirklich helfen konnte. Auch das Publikum wurde immer wieder mit einbezogen. So wurde gleich zu Beginn der Show das Geburtstagskind des Tages auf die Bühne geholt und bekam ein gemeinschaftliches Ständchen. Die zehnjährige Jenny wurde zum jüngsten Kind des Abends bestimmt und bekam als Dankeschön zwei prall gefüllte Beutel mit Fanartikeln. Doch es herrschte nicht nur Harmonie, es wurde auch geschimpft. Gäste mit verschränkten Armen und Leute, die während der Show die Halle verließen, mussten sich einen bissigen Kommentar gefallen lassen. Besonders häufig traf es David aus Pölchow. Er machte den Fehler, zu Beginn noch mit Jacke im Publikum zu sitzen und so wurde er zum Lieblingsopfer. „Freust du dich, dass ich hier bin? Wahrscheinlich bin ich die einzige Frau, die du nicht aufblasen musst“, schlug sie verbal auf den Mann ein. Jedoch wurde das Verhältnis nach der Pause harmonischer und am Ende wurde David sogar zum Prinzen des Abends gewählt. Dafür bekam er Blumen und ein T-Shirt und durfte auf einem elektrischen Schaukelpferd in den Abend hinausreiten. Ihren Prinz hat auch Julia aus Stralsund gefunden. Freund Martin aus Ueckermünde hat sich extra Urlaub genommen, um sich das Programm von Cindy aus Marzahn mit seiner Freundin anzuschauen. „Es ist eindeutig besser live dabei zu sein, als es vor dem Fernseher zu sehen“, sagt er. Und auch Julia ist begeistert: „Ich habe vor Lachen Tränen geheult.“ Für sie ist die Humoristin auch ein Vorbild, da sie das Leben nicht so ernst nimmt und auch über sich selber lacht. „Ich wollte sie schon immer mal live sehen und bin froh, dass es jetzt geklappt hat.“ Kurzentschlossene haben heute noch ein letztes Mal die Möglichkeit, sich das Programm in Neubrandenburg anzuschauen. Das Finale in Berlin ist schon ausverkauft. Cindy versprach allerdings auch, bald wieder in die „Gauckstadt“ zu kommen. Dann will sie auch die Breakdancenummer zeigen, auf die sie gestern aus gesundheitlichen Gründen verzichtet hat.
23. Februar 2012 | Weiterlesen
RGS lässt 14 Bäume vor dem Kröpeliner Tor fällen
Mit grünbestrichenen Holzkreuzen auf dem Platz vor dem Kröpeliner Tor werden 14 Bäume betrauert, die bis gestern früh noch hier standen. Am Morgen wurden sie im Auftrag der Rostocker Gesellschaft für Stadtentwicklung (RGS) gefällt. Die Fällung steht im Zusammenhang mit der Sanierung der Vorfläche. Als im letzten Jahr die Pläne für die Umgestaltung bekannt wurden, regte sich bereits heftiger Widerspruch. Ein wesentlicher Kritikpunkt war, dass eine Reihe von Bäumen entfernt werden sollte. Nicht zum ersten Mal sorgt der Umgang der RGS mit dem Stadtgrün für Unmut. So wird auch die Neugestaltung des Kanonsberg, der sich heute nahezu vollständig von Grün befreit zeigt, im Allgemeinen als missglückt bezeichnet. Für die Wallanlagen hatte die Bürgerschaft Anfang Februar entschieden, dass keine Baumfällungen durchgeführt werden dürfen, bevor die Planungen für diesen Bereich endgültig abgeschlossen sind. „Mit dieser Fällung setzt sich die RGS meiner Meinung nach über den Beschluss der Bürgerschaft hinweg. Wir werden uns nun verstärkt für den Erhalt der Gehölze in den übrigen Wallanlagen einsetzen, wo die Abstimmungen und die eingeforderte Öffentlichkeitsbeteiligung noch ausstehen“, sagt Dr. Thomas Pitsch von der Initiative „Rostocker Frühling“, die sich für den Erhalt Rostocker Stadtbäume einsetzt. Die RGS hingegen sieht laut Medienberichten keinen Widerspruch zum Beschluss, da die Bäume vor dem Stadttor nicht zu den Wallanlagen gehören. Man habe die Fällgenehmigung vor dem Beschluss eingeholt und sich formal korrekt verhalten. Bereits im Mai letzten Jahres stellte die RGS in Aussicht, dass nach der Sanierung ca. 30 Bäume neu gepflanzt werden. Die Bauarbeiten auf dem Platz sollen in den nächsten Wochen beginnen.
22. Februar 2012 | Weiterlesen
Panzer-Suche am Rostocker Mühlendamm geht weiter
Fast siebzig Jahre wusste Kilina Rima Vasilievna nichts über das Schicksal ihres Vaters. Als sie ein Jahr alt war, wurde Kleshchov Vasiliy Afanasevich an die Front geschickt. Er kam nie zurück und galt als vermisst. Seit einigen Wochen weiß die heute in Perm lebende Russin, dass ihr Vater am 1. Mai 1945 in Rostock ums Leben kam. 1924 in Klevakino geboren, war er wahrscheinlich der Fahrer des Panzers des 2. Panzerbataillons, der von der Roten Armee zur Aufklärung nach Rostock vorgeschickt wurde. Als er den T-34 auf die Mühlendammbrücke vor den Toren der Stadt fuhr, detonierte eine Seemine, wie sie zur Sprengung von Kriegsschiffen verwendet wurden. Der mächtige Knall sei weit bis in die Stadt zu hören gewesen. Der Rostocker Gerhard Holtz erinnert sich: „Wir waren damals am weißen Kreuz, etwa 400 Meter entfernt, und wollten über die Brücke. Der Panzer war schon weiter vorgefahren und explodierte. Später als Kinder waren wir noch hier. Da lagen hier Teile vom Panzer, die später zugeschüttet wurden oder versunken sind. Aber das waren nur kleine Teile.“ Seit heute Morgen steht der Rentner an der Baustelle am Mühlendamm, verfolgt die Bergungsarbeiten und schildert als begehrter Zeitzeuge den Journalisten seine Eindrücke von damals. Eine Handvoll Kamerateams und weitere Reporter sind nach Rostock gereist, um für die russischen Medien zu berichten. Denn auch in Russland hat man mit Interesse den Fund des Panzerturms am 16. November des letzten Jahres zur Kenntnis genommen. „Für uns war das eine sehr große Überraschung, die nicht jeden Tag passiert“, sagt Vladimir Kukin von der Russischen Botschaft. Ungewöhnlich sei nicht nur der Panzerturm „so große Teile sind selten“, sondern auch der Fund menschlicher Überreste. Mittlerweile konnten die Namen der Panzerbesatzung dank offener Archive im Internet und der Bestätigung durch Behörden eindeutig identifiziert werden. Eine Zuordnung der gefundenen Gebeine sei jedoch nicht sicher möglich, dazu wären Vergleichsproben nötig, erklärt Joachim Kozlowski vom Umbettungsdienst der Deutschen Kriegsgräberfürsorge. Am 1. oder 8. Mai, so der Vorschlag der Rostocker Stadtverwaltung, könnten die sterblichen Überreste der Besatzungsmitglieder auf dem Soldatenfriedhof der Roten Armee am Puschkinplatz, der größten sowjetischen Kriegsgräberstätte in Mecklenburg-Vorpommern, im Rahmen einer Gedenkveranstaltung bestattet werden. Auch die Angehörigen der Kriegstoten, die nach einer groß angelegten Suche in den russischen Medien ausgemacht werden konnten, sind zu der Beisetzung eingeladen worden. Während sich die Vertreter Russlands, der Stadt Rostock und des Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge über die Bestattung der Besatzungsmitglieder weitestgehend schon einig sind, ist der Verbleib des Panzerwracks weiterhin unklar. Oberbürgermeister Roland Methling spricht sich dafür aus, dass der Panzer, der Eigentum der Russischen Förderation ist, in Rostock ausgestellt wird. „Wir befassen uns mit einem Stück Zeitgeschichte, das auf besondere, authentische Weise das Ende des Zweiten Weltkrieges und einen komplizierten Neuanfang nach 1945 widerspiegelt. An einem solchen Beispiel wird deutlich, wie schwer sich Geschichte nachvollziehen lässt und wie wichtig es ist, dass gerade junge Menschen mit dieser Geschichte auch lebendig konfrontiert werden“, begründete er diesen Vorschlag am Morgen auf einer Pressekonferenz. Seit heute früh wird am Explosionsort, diesmal an der anderen Straßenseite, weitergesucht. „Der Turm wurde weggeschleudert. Die Frage ist, ob die Wanne des Panzers noch da ist oder damals schon entfernt wurde“, erläutert Robert Mollitor, Leiter des Munitionsbergungsdienstes die Arbeiten. Durch eine computergestützte Sondierung war eine große Anomalie am nord-westlichen Brückenkopf entdeckt worden. „Das Problem ist, wir können nicht unterscheiden, ob es sich um Munition, Teile vom Panzer oder der Brücke oder nur um Schrott handelt“. Die Grabungen am Vormittag beförderten zunächst eine Menge Schrott und Ziegel zutage. Vermutlich wurde nach dem Krieg der Mühlendamm aufgeschüttet, der zuvor noch fast zwei Meter tiefer lag. „Ein Baum kommt weg zum Nachgraben. Heute Nachmittag oder morgen früh kommen wir an die Stelle, wo wir den Rest vermuten“, erklärt Robert Mollitor den Plan. „Wenn wir hier durch sind und immer noch keinen Panzer gefunden haben, wäre die nächste Chance, dass er weiter unten oder in der Warnow liegt. Dann wäre jedoch zu überlegen, wie man weiter vorgeht, denn es ist dann keine Gefahrenabwehr mehr“, so der Munitionsbergungsleiter weiter. Die Ausgrabungen erfolgen nicht zuletzt wegen des Verdachts, dass von übrig gebliebenen Kampfmitteln noch eine Gefährdung ausgehen könnte. Finanziert werden sie aus Landesmitteln. Sollte man sich für eine Suche im Bereich der Warnow entscheiden, wäre der Bund zuständig. Aktualisierung, 22. Februar 2012: Bei der Suche nach der Panzerwanne des russischen T34-Panzers wurden heute weitere Panzerteile gefunden, wie der Munitionsbergungsdienst Mecklenburg-Vorpommern mitteilte. Neben zwei Panzerplatten (1,5 x 0,8 Meter, 100 mm stark sowie 1,5 x 1,5 Meter, 50 mm stark) wurden eine Feder und ein Handrad entdeckt. Munition oder sterbliche Überreste der Panzer-Besatzung wurden nicht gefunden. Da es keine weiteren Hinweise auf größere Teile der Panzerwanne mehr gibt, wurden die Grabungen heute endgültig abgeschlossen. Am Donnerstag werden nur noch Verfüllarbeiten vorgenommen.
21. Februar 2012 | Weiterlesen
Halb Brücke, halb Tunnel - Querung der L22 / Am Strande
Auf der Grundlage eines Beschlusses der Bürgerschaft vom Mai 2011 soll für den Bereich Christinenhafen und Bussebart zwischen der Langen Straße und der Warnow ein städtebaulicher Ideenwettbewerb durchgeführt werden. Beide Standorte sind gegenwärtig noch mit Großparkplätzen belegt und im städtebaulichen Rahmenplan für das Rostocker Sanierungsgebiet potenzielle Bauflächen. „Die Innenstadt stärker ans Wasser zu entwickeln und dabei die noch bestehenden Potenziale standortgerecht zu nutzen ist eine Schwerpunktaufgabe der Stadtentwicklung“, erklärte Oberbürgermeister Roland Methling während einer Veranstaltung mit den Vorsitzenden der Fraktionen der Rostocker Bürgerschaft gestern Nachmittag im Rathaus. Der Empfehlung des damaligen Bauministeriums im Ergebnis der Voruntersuchungen zur Ausweisung von Teilen des Stadthafens zum Sanierungsgebiet folgend, ist der erste Schritt, über einen Wettbewerb Ideen für die Entwicklung des Areals einzusammeln, der richtige Weg. Zur Vorbereitung der Auslobung, die im Vorfeld analog zum Wettbewerb Mittelmole öffentlich diskutiert werden soll, ist durch die Stadtverwaltung eine Verkehrsuntersuchung zur städtebaulichen Integration der L22 im Bereich des Stadthafens beauftragt worden. Auftrag des Hannoveraner Verkehrsplanungsbüros SHP war das Aufzeigen von technischen Varianten für niveaufreie Querungen der Straße am Strande zwischen Kanonsberg und Holzhalbinsel, die die Qualität der fußläufigen Verbindung von der Innenstadt in den Stadthafen wirkungsvoll verbessern. Das jetzt vorliegende Gutachten stellt in der Vorzugsvariante eine sehr gute städtebauliche und verkehrliche Lösung vor: Ein etwa 350 Meter breites Plateau zwischen der Badstüberstraße und der Wokrenterstraße überspannt die in diesem Bereich die leicht abgesenkte L22. Diese „breite Brücke“ ist völlig autofrei und dient somit den Fußgänger auch in der Verlängerung der Schnickmannstraße als Flanierstrecke zwischen der City und dem Stadthafen. Das Ergebnis des Gutachtens wird nun Eingang in die Vorbereitung des städtebaulichen Wettbewerbs „Christinenhafen/Bussebart“ finden, der auf der Grundlage des inhaltlichen Konzeptes für den Neubau eines Theaters in der Hansestadt Rostock und der dann fortzusetzenden Diskussion zu den Standorten 2013 ausgelobt werden soll. Die öffentliche Vorstellung und Diskussion dieser Untersuchung zur L22 wird im Rahmen der geplanten Beteiligung zum städtebaulichen Wettbewerb „Christinenhafen/Bussebart“ stattfinden. Quelle: Hansestadt Rostock, Pressestelle, Visualisierung: Amt für Stadtplanung / Verkehrsplanungsbüro SHP
21. Februar 2012 | Weiterlesen
FRIEDA-Aktie im Rathaus vorgestellt
Wenn es um Kultur geht, geht es fast immer auch um Geld. Bereits im Vorfeld der Oberbürgermeister-Wahl lockte das Kandidatengespräch zum Thema Kultur zahlreiche Besucher in die Bühne 602. Thema war dort auch die Frieda 23 – ein besonders ambitioniertes Projekt, um ein kulturelles Zentrum in Rostock zu schaffen. Mit der Vorstellung der FRIEDA-Aktie wurde heute im Rathaus ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Fertigstellung des Kulturzentrums getan. Ursprünglich war das Haus in der Friedrichstraße ein Schulgebäude, 2005 zogen Kunstschule und Institut für Neue Medien hier ein. Gleichzeitig bemühten sich die beiden Einrichtungen um einen Umbau der Frieda 23. Anfangs noch als GbR wurde Ende 2008 die gemeinnützige Aktiengesellschaft KARO (Kultur-Aktien Rostock) als Betreibergesellschaft gegründet. Das Ziel der Organisation ist es, gemeinnütziges Kulturkapital zu sammeln. Vier Akteure haben sich zur KARO gAG zusammengeschlossen: das Institut für Neue Medien, die Kunstschule Rostock, das Lichtspieltheater Wundervoll (Li.Wu.) und der lokale Radiosender Lohro. Die vier Einrichtungen wollen dann auch bis Ende 2013 das Gebäude beziehen. Insgesamt werden 2800 Quadratmeter Fläche zur Verfügung stehen und neben den vier großen Partnern wird es auch Platz für kleinere Ateliers und Büros geben. So soll ein Ballungsraum geschaffen werden, in dem sich die Einrichtungen auch untereinander positiv beeinflussen. Insgesamt wird momentan mit ungefähr 4,8 Millionen Euro Baukosten gerechnet. Diese werden durch Städtebaufördermittel (2,9 Mio Euro) und Finanzierungsmittel der Stadt (150.000 Euro) gedeckt. Zusätzlich wurden jedoch auch zwei Kredite aufgenommen: 1,25 Millionen Euro kommen von der Bochumer GLS Bank (Gemeinschaftsbank für Leihen und Schenken), 350.000 Euro von der OstseeSparkasse. Bereits jetzt wird mit 150.000 Euro Eigenmitteln der KARO gAG gerechnet. Um diese Eigenmittel aufzutreiben, wurde die FRIEDA-Aktie geboren, die Anne Kellner, Chefin des Li.Wu. und Vorstandsmitglied der KARO, heute im Rathaus vorstellte. Jeder, der die Kunst- und Kulturarbeit des Vereins fördern möchte, kann ein Aktienpaket erwerben. Eine Aktie hat den Gegenwert von 25 Euro. Angeboten werden die Papiere in Paketen zu 100, 500 und 2000 Euro. Es wird zwar keine klassische Dividendenauszahlung geben, dafür gibt es eine kulturelle Rendite. Sie zeigt bürgerliches Engagement und das Interesse an der Rostocker Kulturszene. Bislang wurde bereits Aktienkapital in Höhe von 82.700 Euro gezeichnet. Neben den drei Paketen gibt es auch noch eine spezielle Kunstaktie. Dafür soll jedes Jahr ein Rostocker Künstler besondere Bilder zur Verfügung stellen, die dann zusammen mit der Aktie an den Käufer übergeben werden. Eine Kunstaktie entspricht einer FRIEDA-Aktie, kostet aber 555 Euro. In diesem Jahr hat der Grafiker Wolfgang Friedrich eine Collage aus fünf Bildern zusammengestellt. Einer, der von dem Ergebnis profitieren wird, ist Ingo Körber von Radio Lohro. „Jeder, der schon mal bei uns in der Margaretenstraße war, weiß, dass eine räumliche Verbesserung nötig ist. Und wir glauben, dass mit der Frieda 23 ein gutes Zusammenspiel verschiedener Medien möglich ist.“ Er beschreibt die Aktie als Versuch, neue Wege in Rostock zu gehen. Kultur sei immer schwer zu finanzieren und so versuche man, eine neue Möglichkeit zu nutzen, Gelder dafür aufzutreiben. Doch nach der Frieda 23 soll noch nicht Schluss sein. „Wir wollen mit der KARO gAG einen langfristigen Kulturpartner in Rostock etablieren.“ Bleibt abzuwarten, ob sich das Konzept einer Kulturaktie durchsetzt. Momentan steht einzig die Frieda 23 im Zentrum der Arbeit, jedoch ist fest geplant, auch nach der Fertigstellung weitere Projekte zu starten, die dann auch von einer Aktienfinanzierung unterstützt werden.
20. Februar 2012 | Weiterlesen
Sunrise Avenue in der Stadthalle Rostock
Die Szene hätte auch aus dem Märchen Die goldene Gans stammen können. Sechs junge, hübsche Mädchen zogen aneinandergeklebt durch die Stadthalle Rostock. Objekt der Begierde war jedoch keine goldene Gans, sondern das Handtuch von Samu Haber, dem Frontmann der finnischen Band Sunrise Avenue. Nach gut eineinhalb Stunden schweißtreibendem Konzert hatte dieser es gebraucht in die tosende Fangemeinde vor der Bühne geworfen. Drei Mädchen griffen zu. Nur leider waren sie nicht befreundet. Ihre Wege würden sich nach dem Abend wieder trennen. Wer sollte also das heiß begehrte Erinnerungsstück mitnehmen dürfen? Ihre Freundinnen eilten zu Hilfe und krallten ihre Hände ins weiße Frottee. Würde dieses Märchen etwa ein böses Ende nehmen? Fairytale gone bad – so heißt der Titel mit dem Sunrise Avenue 2006 der Durchbruch in Deutschland gelang. Seither sind die vier Jungs mit ihren eingängigen Rock-Popnummern nicht mehr aus den Radioprogrammen wegzudenken. Im letzten Jahr lief ihr Hollywood Hills knapp 50.000 Mal über den Äther. Damit war er nach Angaben von EMI Music der meistgespielte Song im deutschen Radio 2011. Gestern spielten die vier Jungs ihren größten Hit, mit dem sie bis auf Platz drei der deutschen Charts kletterten, live in der Stadthalle. Knapp 3000 Fans waren zu dem Rostocker Gig ihrer Out of Style-Tour durch Europa gekommen. Benannt ist sie nach dem vor fast einem Jahr veröffentlichtem aktuellen dritten Album der Band, die sich 2002 in Helsinki gründete. Darauf enthalten auch die melodiösen, melancholischen Balladen Stormy End und Somebody Help Me sowie I Don’t Dance, bei dem eine übergroße Discokugel inmitten der Bühne auftauchte. Aber auch Songs der beiden Vorgängeralben wie Welcome to my Life oder dem kräftigen Forever Yours durften nicht fehlen. Ab und zu bedienten sich Samu Haber, Raul Ruuto, Sami Osala und Riku Rajamaa, die von Osmo Ikonen am Keyboard unterstützt wurden, auch bekannter Songs aus der Popmusik. Besonders Destiny, das sie im Gewand eines Reggaesongs interpretierten, war durchsetzt von fremden Federn von Popdiven wie Private Dancer, Rolling in the Deep oder Touch Me. Mit dem Queen-Klassiker Bohemian Rhapsody kehrten sie schließlich wieder ins bombastisch rockige zurück. Ja, auch die härteren Gangarten des Rocks beherrschen die Musiker und stehen dann ganz in der Tradition ihrer finnischen Kollegen von The Rasmus, Lordi oder Him, deren Düsterheit sie jedoch nie erreichen. Die Sonne geht auf mit Sunrise Avenue. Energiegeladen springen sie auf der Bühne auf Podeste und fliegen über Rampen. Das Publikum wird angesteckt. Kräftig klatscht es mit. Ab Fairytale hält es sogar die Zuschauer auf den Rängen nicht mehr auf ihren Sitzplätzen. „Super toll“, schwärmt Anne nach dem Konzert. „Sie machen gute Musik und sehen toll aus“, ist ihre Freundin Rica fasziniert von Sunrise Avenue. Das Handtuch von Samu Faber haben die 15-Jährigen dann aber doch den anderen überlassen. „Ganz oder gar nicht“, kommentiert Anne etwas enttäuscht, als ihr Blick auf das zerrissene Stück Stoff fällt, das die anderen unter sich verteilt haben. Trotz des kleinen Wermuttropfens überwiegt jedoch die Freude in ihren Gesichtern. Es ist eben nicht alles einfach gut oder böse, wie im Märchen.
20. Februar 2012 | Weiterlesen
Maybebop in der Stadthalle Rostock
R.E.M., Nirvana, Die Scorpions, Spandau Ballet und Vadder Abraham und die Schlümpfe in fünf Minuten auf einer Bühne. Unmöglich? Keinesfalls! Maybebop machen es möglich. In ihrem Welthitmedley treffen alle Künstler aufeinander und das sogar a cappella. Doch das Covern von Hits ist nur ein kleiner Teil des umfangreichen Repertoires der vier Musiker. Was sie noch alles so drauf haben, zeigten sie gestern bei ihrem Konzert in der Stadthalle. Leider waren nicht so viele Leute zur Rostock-Premiere der Band gekommen, was sie jedoch mit Humor nahmen: „Wir sind das erste Mal in Rostock und trotzdem ist jemand da, das hätten wir nicht erwartet.“ Die Gäste, die den Weg in die Stadthalle gefunden hatten, kamen dafür voll auf ihre Kosten und jubelten extra laut, sodass man die leeren Plätze fast gar nicht bemerkte. Maybebop ist eine Kombination aus den englischen Worten maybe und Bebop. Bebop ist ein Jazzstil, im weiteren Sinne also eine Musikrichtung, und maybe bedeutet vielleicht. Es gibt also vielleicht Jazz, vielleicht aber auch andere Musikrichtungen auf den Konzerten der Band, jedoch ist es immer überraschend für die Gäste. Seit zehn Jahren machen Jan, Lukas, Sebastian und Oliver schon mit diesem Credo Musik und seit der aktuellen Tour gibt es sogar wirklich einen Bebop im Programm – „Es tanzt ein Bebop-Butzemann in unserm Kreis herum.“ Doch auch das ist ja wieder nur eine Coverversion. Den Großteil des Programms machten aber ihre eigenen deutschen Popsongs aus. Diese erzählen lustige Geschichten des Alltags. So ging es um Mülltrennung beim Frühstück, den Wunsch, einmal „Panzerfahrn“ zu können und natürlich auch um „Kuscheln, Sex und Händchenhalten“. Ein besonderes Highlight waren zwei spontan improvisierte Songs. Das Publikum sollte Begriffe rufen und eine Musikrichtung nennen und daraus machten Maybebop einen Song. Dabei kam zuerst eine Reggaenummer mit den Begriffen Leuchtturm, Tischler, Schule, Unterhose und Abstiegskampf heraus. Der zweite Song war eine Rocknummer mit einer hohen Aktualität. Es wurde besungen, wie der ehemalige Bundespräsident Christian Wulff betrunken am Ostseestrand sitzt und fragt, was er nun tun soll. Auch das Publikum wurde mit eingebunden. Um den Fortbestand des Volksliedes zu sichern, wurden zwei Gäste ausgewählt, die ein Quiz auf der Bühne spielen durften. Maybebop sangen dazu einen bekannten Volksliedtext auf eine andere Melodie. Wer drei der Melodien erraten konnte, sollte der Gewinner sein. Durchsetzen konnte sich Sebastian aus Rostock, der zum Beispiel erkannte, dass sich hinter „Sah ein Knab ein Röslein stehen“ in Wahrheit „Alle Vögel sind schon da“ versteckte. Für ihn gab es als Preis eine DVD der Band. Noch vor dem Konzert scherzte er mit seiner Sitznachbarin: „Zum Glück sitzen wir nicht in der ersten Reihe, die müssen ja meist mitmachen.“ Trotzdem hat er den Spaß gerne mitgemacht. Der Mann ist auch ganz der Aufforderung des Bandnamens gefolgt und hat sich komplett überraschen lassen. „Ich wusste vorher nicht, was mich erwartet. Ich bin auf gut Glück hergekommen und bin jetzt ziemlich begeistert und finde den Abend sehr lohnenswert.“ Auch wenn es natürlich schade war, dass so wenig Publikum da war, bringt es Sebastian sehr gut auf den Punkt: „Es ist doch besser, wenn wenige Leute da sind und die aber sehr viel Spaß haben, als wenn der Saal voll ist und die Hälfte in der Pause geht.“ Das ist gestern nicht passiert. Es ist niemand in der Pause gegangen und viele Gäste nutzten die Gelegenheit, nach der Show noch mit den Musikern zu erzählen und sich Autogramme zu holen.
20. Februar 2012 | Weiterlesen
EBC Rostock unterliegt Oldenburg mit 72:105
Am vergangenen Samstag, 18.02.2012, kassierte der EBC Rostock gegen den Aufstiegsfavoriten Baskets Akademie Weser-Ems/Oldenburg eine 72:105-Heimniederlage. Dadurch rutschten die Hanseaten auf den vorletzten Tabellenplatz ab. Rostock zeigte vor knapp 150 Zuschauern in der Rostocker Scandlines Arena eine kämpferische Leistung, fand aber gegen die spielerisch überlegenen Niedersachsen keine Mittel. Bester Werfer des EBC Rostocks war Sven Hellmann mit 32 Punkten. Bei den Gästen trumpfte der US-Amerikaner Michael Scott Taylor groß auf und erzielte 36 Punkte, darunter acht verwandelte Dreipunktewürfe. Die Steigerung gegenüber dem Hinspiel macht Mut für die letzten sechs Spiele der Saison und Hoffnung auf den Klassenerhalt in der 1. Regionalliga Nord. Bedingt durch die Ausfälle von Peter Maischak und Axel Stüdemann musste EBC-Coach Dirk Stenke die erste Fünf umbauen und schickte Eric Bill, Sven Hellmann, Florian Nuelken, Robert Schmidt und Jörn Boghöfer zu Beginn aufs Parkett. Im ersten Abschnitt standen sich beide Teams auf Augenhöhe gegenüber. Es war der hochprozentigen Trefferquote der Rostocker geschuldet, dass sie die stark aufspielenden Gäste im ersten Viertel ärgern konnten. Ein Dreipunktespiel von Robert Schmidt brachte den EBC in der vierten Spielminute mit 12:7 in Führung, kurze Zeit später stand es 16:12 für die Gastgeber. Allerdings währte dieses Minipolster nicht lange, denn der US-amerikanische Schütze Michael Scott Taylor nahm ein ums andere Mal Maß von außen und schenkte den Rostockern in den ersten zehn Minuten elf Zähler ein. Rostock hielt dagegen und konnte durch zehn Zähler von Sven Hellmann den Pausenrückstand erträglich gestalten. Mit 22:26 ging es in das zweite Viertel, in dem die Oldenburger einen Gang höher schalteten. Mit beinahe perfektem Teamspiel und dynamischer Defensive, um zahlreiche EBC-Ballverluste zu forcieren, nutzten sie einen 17:4-Lauf, um sich erstmals deutlich mit 30:45 (15. Min) abzusetzen. Rostock biss sich gegen die physisch überlegenen Kontrahenten die Zähne aus und lag bereits zur Halbzeit mit 35:64 in Rückstand. Ende des zweiten und Anfang des dritten Abschnitts erzielte das Team von Coach Mladen Drijenic 18 Zähler in Folge, ohne dass Rostock Punkte verbuchte. Nach einem kurzzeitlichen Aufbäumen der Gastgeber, die mit einem 9:0-Zwischenspurt auch das Publikum wieder wach rüttelten und auf 48:75 herankamen, übernahm der niedersächsische Aufstiegsfavorit wieder die Kontrolle über das Spiel und lag bis zum Spielende stets mit mindestens 28 Punkten in Führung. Sven Hellmann war bester EBC-Korbjäger mit 32 Punkten und 14 von 17 verwandelten Treffern aus dem Feld. Robert Schmidt verbuchte 14 Zähler. Bei den Gästen punkteten fünf Spieler zweistellig. US-Guard Taylor traf zwölf seiner 18 Wurfversuche, darunter acht Dreipunktewürfe, und beendete den Abend mit 36 Punkten. Rostock steht nach dieser Niederlage auf dem elften Tabellenplatz in der 1. Regionalliga Nord mit fünf Siegen aus 16 Spielen. Die Baskets Akademie Weser-Ems/ Oldenburg bleibt weiterhin Tabellenführer mit makelloser Bilanz. Viertelstände: (22:26, 13:38, 24:27, 13:14) Für den EBC Rostock spielten: Eric Bill (8), Jörn Boghöfer (4), Michael Buse (5), Jörn Galdirs (2), Sven Hellmann (32), Norman Holl (-), Eric Lehmann (5), Florian Nuelken (2), Robert Schmidt (14) Quelle & Foto: EBC Rostock
19. Februar 2012 | Weiterlesen
Joachim Gauck soll Bundespräsident werden
Der parteilose Rostocker Theologe, DDR-Bürgerrechtler und ehemalige Bundesbeauftragte für die Stasiunterlagen Joachim Gauck soll Bundespräsident werden. Das gab Bundeskanzlerin Angela Merkel am Abend zusammen mit den Parteivorsitzenden von FDP und SPD im Kanzleramt bekannt. Merkel, die sich lange gegen Gauck gesträubt hatte, lobte „die Idee der Freiheit in Verantwortung“. Bei aller Verschiedenheit sei es das, was sie mit Joachim Gauck verbinde, erklärte die Kanzlerin. Bereits am Nachmittag hatte sich die FDP dem Vorschlag von Sozialdemokraten und Grünen angeschlossen und Gauck ihre Unterstützung ausgesprochen. „Ende gut, alles gut“, fasste SPD-Chef Sigmar Gabriel das Ergebnis zusammen. Schon bei der letzten Bundesversammlung 2010 hatten SPD und Grüne Joachim Gauck für das Amt vorgeschlagen. Laut Umfragen kann der 72-Jährige auf eine breite Akzeptanz in der Bevölkerung zählen. Als parteiloser und parteienübergreifender Kandidat hat Gauck es nach seiner Wahl in der Hand, die Menschen im Land wieder für die Demokratie zu begeistern.
19. Februar 2012 | Weiterlesen
Hansa Rostock und Alemannia Aachen trennen sich 0:0
„Das kann zum enormen Nachteil werden, wenn wir nicht so schnell wie möglich wirklich die Plätze freibekommen“, schimpfte Hansas Cheftrainer Wolfgang Wolf am Freitag noch über die schlechten Trainingsbedingungen vor dem Auswärtsspiel gegen Alemannia Aachen. Und doch wären die schneebedeckten Trainingsplätze fast die ideale Vorbereitung auf die heutige Begegnung im Aachener Tivoli gewesen. Die wohl schwierigste Entscheidung hatte der Unparteiische Markus Wingenbach nämlich schon vor Spielbeginn zu treffen: Anpfeifen oder nicht? Bei Temperaturen um den Nullpunkt und heftigem Schneetreiben sah es anfangs nicht danach aus, dass die Partie zwischen Hansa Rostock und Alemannia Aachen heute stattfinden kann. Auch wenn die 14.178 Zuschauer im Stadion, darunter etwa 1.000 Hansa-Anhänger, enttäuscht gewesen wären, stand doch im Vordergrund, dass sich keiner der Profis auf dem Platz verletzt. Mit 40-minütiger Verspätung konnte das Spiel dann starten und die gute Nachricht vorweg: Verletzt hat sich niemand. Ab 14:10 Uhr rollt endlich der Ball in Aachen – mehr oder weniger gut. Die Spielbedingungen müssen doch eher als irregulär eingestuft werden. Beide Mannschaften haben mit dem Platz so ihre Probleme, zielgenaue Pässe und schöner Kombinationsfußball sind bei diesen Bedingungen nahezu unmöglich. Hohe, lange Bälle und Standards dominieren das Spiel. Nach einer Ecke kommt Marek Mintal in der 8. Minute zum Schuss, Timo Achenbach kann diesen jedoch abwehren. Auf der Gegenseite ist es drei Minuten später Freddy Borg, dessen Klärungsversuch fast ins eigene Netz trifft – bezeichnend für die widrigen Bedingungen auf dem Rasen. Wenn der Ball auf dem Grün nicht rollt, probiert man es, klar, per Kopf. Nach einem Freistoß und einer Kopfballstafette (Tobias Feisthammel, Albert Streit, Stephan Gusche und wieder zurück zu Feisthammel) landet das Leder jedoch direkt in den Armen von Hansa-Schlussmann Kevin Müller (21. Minute). Die vielleicht spannendste Situation des Spiels bekommen die Zuschauer kurz vor der Halbzeitpause zu sehen. Nach einem misslungenen Klärungsversuch von Gusche hat Aachens Stürmer Benjamin Auer plötzlich freie Bahn. Kevin Müller kommt aus dem Kasten und bringt Auer im Strafraum zu Fall. Eigentlich ein klarer Elfer, doch Schiri Wingenbach pfeift nicht (41. Minute). Kurz vor Ende der ersten 45 Minuten zeigt sich die Sonne in Aachen und Youngster Edisson Jordanov hat noch eine gute Chance für die Rostocker, sein Flachschuss aus knapp 20 Metern streicht jedoch am rechten Pfosten vorbei. So verabschieden sich die Teams mit dem Stand von 0:0 in die Pause. Die Bedingungen zeigen sich in der zweiten Hälfte etwas besser, auch wenn der Rasen weiterhin rutschig ist und Torszenen Mangelware bleiben. Die ersten Möglichkeiten haben die Rostocker. In der 56. Minute misslingt Borg ein Schuss von der Strafraumgrenze, eine Minute später kann sich Jordanov im Strafraum durchsetzen, spielt zu Mintal, der das Leder per Querpass auf den frei stehenden Perthel spielt. Doch der Ball verspringt – wen wundert es, bei diesen Platzverhältnissen! Auf der Gegenseite ist es Streit, der nach einem Abwehrfehler in der 58. Minute gefährlich in den Rostocker Strafraum dringt. Kevin Müller kann die Situation jedoch gerade noch mit den Fingerspitzen bereinigen. Nach einem Freistoß wird es in der 72. Minute wieder im Strafraum der Hausherren gefährlich. Den Kopfball von Gusche hält Aachens Schlussmann Boy Watermann jedoch problemlos. Tore bekommen die Zuschauer auch in der Schlussphase nicht mehr zu sehen, es bleibt – wie im Hinspiel – beim 0:0. In einer ausgeglichenen, aufgrund der Platzverhältnisse jedoch insgesamt schwachen Partie kann die Hansa-Kogge einen wichtigen Punkt im Kampf gegen den Abstieg erringen. Nachdem die Ingolstädter heute gegen Fürth ebenfalls einen Punkt erkämpfen konnten, bleiben die Rostocker vorerst allerdings auf dem letzten Tabellenrang, mit zwei Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz und drei Zählern bis zum rettenden Ufer. Weiter geht es für Hansa Rostock bereits in fünf Tagen. Am Freitag um 20 Uhr ist im Kellerkampf der direkte Tabellennachbar FC Ingolstadt 04 in der DKB-Arena zu Gast. Dann können die Rostocker den Gästen die ungeliebte Rote Laterne mit auf die Heimreise geben. Tore: keine Aufstellung, FC Hansa Rostock: Kevin Müller (Torwart) Marek Janecka, Matthias Holst, Stephan Gusche, Sebastian Pelzer Robert Müller, Michael Wiemann Edisson Jordanov (Tom Weilandt, ab 83. Minute), Marek Mintal, Timo Perthel Freddy Borg Fotos: Andreas Steindl
19. Februar 2012 | Weiterlesen
Bosse holt ausgefallenes Konzert in der Stadthalle nach
Wenn man nach einem Konzert in der Straßenbahn steht und die Leute sich wundern, warum man über das ganze Gesicht grinst, hat der Künstler etwas richtig gemacht. Bosse ist das Kunststück gestern gelungen. Vor über 900 Fans holten sie in der Stadthalle das Konzert der Wartesaal-Tour nach, welches ursprünglich für den letzten November geplant war. Ende 2011 war keine gute Zeit für Konzertbesucher in Rostock. Axel Bosse und Matthias Reim waren gesundheitlich angeschlagen und konnten ihre Auftritte nicht wahrnehmen. Nachdem der Schlagerstar Anfang des Monats sein Konzert nachholte, war gestern dann Bosse dran. Schon vor seinem Auftritt kam der Musiker auf die Bühne und bedankte sich bei allen Fans, dass nur 18 Karten umgetauscht wurden. „Ich habe richtig Bock, Rostock!“ Doch bevor es soweit war, durfte noch eine Vorgruppe auf sich aufmerksam machen. Die Band Pilot aus Köln ließ extra den Karneval ausfallen, um bei der Tour von Bosse dabei zu sein. Die drei Musiker durften etwa 30 Minuten Songs vorstellen und konnten dabei überzeugen. In einem Monat erscheint ihr neues Album „Zuhören“, aus dem sie auch schon einige Lieder spielten. Besonders gut kam beim Publikum der Song „Beweg dich“ an. Das erste Mal an diesem Abend wurde dazu getanzt und geklatscht – es sollte jedoch nicht bei diesem einen Mal bleiben. Denn schon bei den ersten Tönen von „Metropole“, dem ersten Song von Bosse, ging ein Ruck durch die Stadthalle und es wurde ausgelassen gefeiert und mitgesungen. Schnell zeigte sich auch, was die Konzerte der Band neben den tollen Songs so besonders machen. Sänger Alex ist einfach unglaublich symphytisch und natürlich. Schon beim dritten Lied „3 Millionen“ ging er von der Bühne und stieg ins Publikum, um zwischen den Leuten zu singen und zu tanzen. Ein Konzert zum Anfassen sozusagen. Später verteilte er Wasser an die Leute, erzählte viele Geschichten („Das erste Mal onaniert habe ich glaube ich zu Lambada“) und putschte die Leute richtig auf. So forderte er mehrmals dazu auf, so laut zu klatschen und mitzusingen, dass die Leute bei Kaya Yanar, der im großen Saal zu Gast war, von den Stühlen fallen. Er spielte auch nicht nur sein Programm runter, sondern improvisierte zum Beispiel spontan auf Publikumszuruf eine Rumbaversion des Liedes „Kraft“ vom ersten Album. Doch außer Tanzen, Springen und Singen durfte das Publikum auch ganz viel kuscheln, denn neben den lauten Tönen ist bei Bosse auch immer Platz für ruhige Töne. So spielten sie zum Beispiel „Wenn wir schlafen“, ein Lied, das Axel für die Verkäuferin in einem Berliner Kiosk geschrieben hat. Aber auch Lieder wie „Die Nacht“ oder „Yipi“ vom letzten Album präsentierte der Sänger mit viel Gefühl. Bosse ist jedoch nicht nur Sänger Axel. Für den Sound an dem tollen Abend sorgten auch Pianist Tobias Philippen, Schlagzeuger Björn Krüger, Gitarrist Thorsten Sala und Bassist Theofilos Fotiadis. „Rostock, verdammt noch mal, ich finde es so gut mit euch“, sagte Axel irgendwann während des Konzertes. Und wenn man bei anderen Konzerten oft denkt, das sagt der Künstler nur so, hatte man gestern wirklich das Gefühl, dass es vom Herzen kommt. Richtig begeistert waren auch Mathias, Jule, Netti und Steffi. Netti und Steffi hatten Bosse schon auf der Hanse Sail gesehen und fanden es so gut, dass sie auch Karten für das Konzert im November kauften. Mathias bekam die Karten von Jule zum Geburtstag geschenkt. „Ich fand es toll, dass er so publikumsnah war und man nicht das Gefühl hatte, dass die Show nur gestellt war“, urteilt Jule. Freund Mathias hatte bei „Yipi“ sogar Gänsehaut. Auch Steffi war hin und weg: „Man will am liebsten direkt zu Hause die CDs noch mal anhören, so toll war das.“
19. Februar 2012 | Weiterlesen
HMT-Interdisziplinär 2012: Preisträgervorstellung
Musiker der klassischen und populären Musik, Komponisten, Schauspieler, Lehrer und Wissenschaftler werden an der Hochschule für Musik und Theater (HMT) ausgebildet. Eine Vielfalt, von der auch die etwa 550 Studenten profitieren können, wenn sie die Gelegenheit nutzen, um mit Kommilitonen anderer Institute in Kontakt zu kommen und voneinander in gemeinsamen Projekten zu lernen. Eine solche Gelegenheit bietet alljährlich der hochschulinterne Wettbewerb „HMT- Interdisziplinär“. Zum sechsten Mal waren die Studenten aufgerufen, eine 40- bis 50-minütige Bühnenpräsentation zu erarbeiten. Bedingung: Es müssen Studenten aus mindestens zwei Instituten der HMT eingebunden sein. Eine weitere Herausforderung: Von der Idee bis zur Umsetzung liegt der Produktionsprozess komplett in den Händen der Studenten. 19 Studenten – deutlich weniger als im letzten Jahr – folgten dem Aufruf zum Wettbewerb, bei dem Preisgelder von insgesamt 6000 Euro vergeben werden. Vier Stücke sind so entstanden, die bereits am 16. und 17. Februar Premiere hatten. Heute fand die Preisverleihung statt. Die Projektidee, die Interdisziplinarität, der dramaturgische Aufbau, die künstlerische Umsetzung und der Gesamteindruck wurden von einer achtköpfigen Jury beurteilt und bewertet. Den Sonderpreis für eine hervorragende Projektidee hat sie jedoch nicht vergeben, gibt HMT-Rektor Professor Christfried Göckeritz bekannt, bevor er den drittplatzierten Joshua Löhrer, Lysann Schläfke, Leon Siewert, Moritz Stephan und Philipp Wöllner zu ihrem Stück „Das saukalte Herz“ gratuliert. Ein zweiter Platz wurde ebenfalls nicht verliehen, dafür zwei erste. Nach den Glückwünschen stellten die beiden Siegerensemble ihre Stücke dem Publikum im Katharinensaal vor. Maximilian Hirning, Julia Hoffmann, Matthias Kurmann, Thomas Lettow, Camilla Nowogrodzki und Luis Antonio Quintana hatten sich mit Szenen aus Georg Büchners Dramenfragment „Woyzeck“ einen Klassiker vorgenommen. Schauspielstudent Thomas Lettow übernahm die Hauptrolle Franz Woyzeck, einen gedemütigten einfachen Soldaten, der zum Mörder seiner lieben Marie wird. Besonders stark präsentierte sich Julia Hoffmann in der Rolle des Arztes – die erste derartige Erfahrung als Schauspielerin für die Geigerin. „Für mich war das Schauspielen eine Überwindung. Man muss Mut haben, alles rauszulassen“, erzählt die Studentin, die durch dieses Projekt „völlig neue Sichtweisen“ gewonnen hat, aber auch Parallelen bei der Erarbeitung feststellen konnte. „Erst muss man das Stück technisch beherrschen, um dann das Gefühl einzubringen“, beschreibt sie ihre Erkenntnisse, die sie auch zukünftig anwenden möchte. Neben ihrer neuen Rolle als Schauspielerin konnte sie auch als Musikerin glänzen. Als Musiker bewährten sich auch die Schauspieler des zweiten Siegerprojektes. Auf sehr originelle Weise erzeugten sie Klänge und untermalten so ihr Bühnenstück „Hysterikon“ nach einer Satire von Ingrid Lausund. Auf bissige Weise nimmt sie darin die moderne Konsumwelt kritisch aufs Korn. Die Schauspielstudenten Anastasija Bräuniger, Katharina L. Goebel und Hannes Schumacher, die vom Pop- und Weltmusiksänger Johannes Meißner unterstützt wurden, verstanden es hervorragend, als hysterische Einkäufer in einem Supermarkt Pointen zu setzen und so dem Wahnsinn ein Gesicht zu geben. Dem Publikum hat es gefallen. Mit Szenen- und Schlussapplaus bestätigte es auf eigene Weise die gelungene Arbeit der Studenten.
18. Februar 2012 | Weiterlesen
FC Hansa Rostock bei Alemannia Aachen zu Gast
Nachdem letzte Woche gegen Duisburg der zweite Dreier der Saison gelang, „gilt es mit aller Entschlossenheit nach Aachen zu fahren und dort weiterzumachen – nicht mehr, nicht weniger“, gibt Hansa-Cheftrainer Wolfgang Wolf die Marschrichtung vor. Einfach wird es nicht. Seit sechs Spielen ist Aachen ungeschlagen, vier Unentschieden und zwei Siege bescherten der Alemannia zehn wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg. „Die haben eine breite Brust, aber wir auch“, so Wolf. Der Hansa-Trainer rechnet mit offensiv aufspielenden Gastgebern. Aimen Demai (Gelb-Sperre) und Albert Streit (Infekt) stehen Alemannia-Trainer Friedhelm Funkel wieder zur Verfügung, dazu kommt David Odonkor. Die haben „absolut Offensiv-Qualitäten“, stellt Wolf klar und denkt dabei besonders an das Spiel gegen St. Pauli zurück, das Aachen mit 2:1 gewann: „Da haben sie 30 Minuten ein Feuerwerk abgebrannt, da hat St. Pauli gar nicht gewusst, was los ist.“ Das soll Hansa Rostock morgen nicht passieren. „Wenn wir zu tief stehen und nicht nach vorne spielen, den Gegner selbst nicht auch in Verlegenheit bringen, werden wir das Spiel verlieren.“ Entscheidend sei, schnell ins Spiel zu finden, so Wolf, „also, werden wir auch versuchen, nach vorne zu spielen und das eine oder andere Tor zu machen.“ Ob der zuletzt Gelb-gesperrte Kapitän Sebastian Pelzer in der Startelf steht, ließ der Hansa-Coach offen. „Das Kapitänsamt heißt noch lange nicht, dass einer immer spielen muss“, stellt Wolf klar, dass von ihm niemand eine Stammplatzgarantie bekomme. „Es spricht nichts gegen ihn, weil er in Bochum ein ganz gutes Spiel gemacht hat. Es spricht aber auch nichts dafür, dass ich die Mannschaft groß verändere, weil die, die gegen Duisburg gespielt haben, auch ein gutes Spiel gemacht haben“, lässt der Hansa-Trainer die Entscheidung offen. Möglicherweise kommen gar Pelzer und Perthel zum Einsatz? Abgesehen vom verletzten und mit einer Gelb-Sperre belegten Kevin Pannewitz könnte Wolf voll auf die Startelf aus dem Duisburg-Spiel setzen. Auch das Trainerduell ist morgen ein besonderes. „Ich freue mich, ihm die Hand zu geben“, sagt Wolf mit Blick auf seinen Kollegen Friedhelm Funkel, mit dem ihn eine lange Freundschaft verbindet. „Für 90 Minuten wird unsere Freundschaft ruhen, dann wird man sehen, dass wir uns danach wieder in die Augen gucken können – so wie wir es immer gemacht haben.“ Anfang der 80er haben sie beim 1. FC Kaiserslautern „viele Schlachten geschlagen“ und auch Trainer-Duelle gab es in der Vergangenheit etliche, etwa als der damalige Wolfsburg-Trainer Wolf mit seinem Sieg gegen Rostock für die Entlassung von Hansa-Trainer Funkel sorgte. „Es ist natürlich nicht schön, wenn man sich gut kennt, dass dann ein Trainerkollege gerade durch die Niederlage seinen Job verliert, aber das ist das Geschäft“, erklärt Wolf und betont, dass es ihrer Freundschaft nicht geschadet hätte. Anpfiff im Tivoli ist am Sonntag um 13:30 Uhr. Etwa 13.000 Zuschauer werden in Aachen erwartet, darunter 1.500 mitgereiste Hansa-Fans. Bericht von der Partie Hansa Rostock – Alemannia Aachen
18. Februar 2012 | Weiterlesen
Schwedische Kunst in der Kunsthalle Rostock
„Ist das Kunst oder kann das weg?“ – so ähnlich soll gestern Morgen ein Mitarbeiter der Reinigungsfirma gefragt haben, der die Kunsthalle für die Eröffnung der neuen Ausstellung putzte. „Endlich haben wir seit Beuys diesen Satz auch mal in unserem Haus gehört“, freut sich Kunsthallenleiter Dr. Jörg-Uwe Neumann, als er am Abend die ersten Gäste zu „Falling from Grace“ begrüßt. „Das wurde nicht richtig weggeräumt“, raunen auch einige Nachzügler, als sie in die Ecken der oberen Etage des Kunstmuseums blicken – dort, wo 13 junge schwedische Künstler ihre Werke präsentieren. Hier und da liegen Kartonschnipsel verstreut, als wären sie vom Auspacken der Leinwände, Zeichnungen und Objekte übrig geblieben. Aber nein, sie wurden von Johanna Karlin dort installiert, genauso wie ihre dynamischen Kartons. Ausgangspunkt für ihre freie Konstruktion war eine Papierfabrik in den Wäldern von Småland. Fasziniert von den kontinuierlichen Bewegungen einer Stanzmaschine, drehte sie einen Film, der im Loop bodennah an die Wand projiziert wird. Die Kartons brachte sie mit nach Rostock und warf die weiße und hellbraune Pappe locker zu einer raumfüllenden Installation. Leichtigkeit und Behaglichkeit vermittelt die Stockholmerin, die für ihre minimalistischen Arbeiten bekannt ist. Sie präsentiert damit eine eher ungewöhnliche Position für die Ausstellung mit dem Titel „Falling from Grace“ (in Ungnade fallen). „Sie findet ihren Ausgangspunkt in Studien über den Wohlfahrtsstaat Schweden, die zeigen, dass junge Menschen, die in den 1990er und 2000er Jahren in Schweden aufgewachsen sind, einen niedrigeren Lebensstandard haben als ihre Elterngeneration“, erklärt Kurator Martin Schibli vom Kunstmuseum Kalmar, das für diese Schau mit der Kunsthalle Rostock zusammenarbeitet. „In Schweden ist man gewohnt, dass alles besser wird“, weist er auf ein Dilemma hin, das den Schweden zunehmend zu schaffen mache. Die Transformation der Sozialsysteme sei schon längst im Gange, wie Daniel Segerbergs Installation „Change of System“ verdeutlicht, die er extra für diese Ausstellung aus quadratischen Laminatteilen wie ein luftiges dreidimensionales Puzzel symmetrisch in die Höhe wachsen ließ. „Der Boden unter den Füßen der Sozialwohnungsbewohner löst sich auf“, deutet ein Besucher das Kunstwerk. Doch „nichts ist perfekt“, meint Bo Christian Larsson und kann dem Dilemma auch positive Seiten abgewinnen. Alles nur ein Spiel? Unvollkommen hat er Wände geschwärzt und so eine Bühnensituation geschaffen. Als Schauspieler treten alte UFA-Mimen in Form von Bildern auf einem Fake-Ofen auf. Ihre Essenz: Augen, Ohren, Nasen sind herausgeschnitten. Daneben hat eine alte Standuhr auf „ekligen Holzfüßen“ ihren Geist aufgegeben. Ihr Innenleben ausgespuckt hat sie ihre Bedeutung als Uhr verloren. Die Möbelstücke erinnern an die Vorliebe der Schweden, sich ein gemütliches Heim einzurichten. Ikea lässt grüßen. Im Kontrast zu den urigen Objekten von Bo Christian Larsson steht in unmittelbarer Nähe ein weiß lackiertes Ding von Gustav Helberg. Die Form erinnert an einen Bunker. Und tatsächlich beschützt es ein lebhaftes Inneres. Als Besucher muss man sich schon bücken, um die beiden Filme in der Mitte zu entdecken, die der Schwede aus Realityshows zusammengeschnitten hat. „Was ist wirklich, was ist nicht wirklich, Schutz, drinnen und draußen“, darum geht es dem Künstler, der, wie andere Künstler der Ausstellung auch, seit Jahren in Berlin lebt. Zum ersten Mal in Deutschland hingegen stellt Sara-Vide Ericsson ihre Malereien und Zeichnungen aus. Sich betrogen fühlen, Misstrauen, Angst sind Themen, welche die 28-jährige Künstlerin beschäftigen. In ihren Porträts studiert sie, wie diese Gefühle den Gesichtsausdruck verändern. Von Leichtigkeit bis Misstrauen, Filmclips, Objekte, Malerei – das Bild von der heilen Astrid Lindgren Welt ist nicht alles, was Schweden zu bieten hat. Parallel zu der Ausstellung „Falling from Grace“ sind in der unteren Etage Malereien und Grafiken aus der Sammlung der Kunsthalle zu sehen. Sie stammen aus den sechziger bis achtziger Jahren, als in Rostock die Ostseebiennalen stattfanden. An die Tradition, Kunst aus dem Ostseeraum zu zeigen, möchte die Kunsthalle mit diesen beiden Ausstellungen wieder anknüpfen, erklärt Jörg-Uwe Neumann. Die Ausstellung „Falling from Grace“ ist noch bis zum 9. April und „Schwedische Malerei und Grafik aus der Sammlung der Kunsthalle Rostock“ bis zum 4. März dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr zu sehen. Der Eintritt kostet sechs, ermäßigt vier Euro.
17. Februar 2012 | Weiterlesen
Volkshochschule Rostock mit neuem Programm für 2012
Das neue Programm der Volkshochschule für das Frühjahrssemester 2012 liegt ab heute (17. Februar 2012) an vielen Einrichtungen der Hansestadt kostenlos aus, so beispielsweise in Buchläden, in allen Zweigstellen der Stadtbibliothek, im Foyer des Rathauses und in beiden Geschäftsstellen der Volkshochschule Am Kabutzenhof 20 und in der Kopenhagener Str. 5. Außerdem finden Interessenten das komplette Programmangebot auch im Internet unter www.vhs-hro.de. Von dort aus können sich Interessenten auch direkt online für viele Kurse anmelden. Wer jedoch eine persönliche Beratung bevorzugt, kann dies in beiden Geschäftsstellen der Volkshochschule, zu den üblichen Sprechzeiten dienstags und donnerstags von 9 bis 12 Uhr und von 13 bis 17.30 Uhr tun. Über 400 verschiedene Bildungsangebote stehen im neuen Programm zur Auswahl bereit. Ob man zeitgeschichtliche Zusammenhänge besser verstehen, etwas über Fossilienfunde am Ostseestrand erfahren, sich künstlerisch-kreativ betätigen, mehr für die Gesundheit tun, eine von 13 Sprachen erlernen oder einen Schulabschluss nachholen möchte – alles und noch vielmehr ist an der Volkshochschule der Hansestadt Rostock möglich. Quelle: Hansestadt Rostock
17. Februar 2012 | Weiterlesen
Hansa Rostock: Lernzentrum Rostock nimmt die Arbeit auf
Oft sind es negative Schlagzeilen, mit denen die Fans von Hansa Rostock von sich reden machen. Dabei sind es nur wenige Leute, die mit ihren Aktionen eine gesamte Fangemeinschaft in Verruf bringen. Dass es auch ganz anders geht, zeigt ein neues Projekt, das der Verein Soziale Bildung zusammen mit dem Fanprojekt Rostock ins Leben gerufen hat. Das Lernzentrum Rostock soll die Faszination für den Fußball mit einer Begeisterung für das Lernen kombinieren. Das Fanprojekt Rostock ist seit 2007 eine wichtige sozialpädagogische Einrichtung der Jugendhilfe. Die Mitarbeiter sind Anlaufstelle für alle Probleme rund um den Verein und die Fanszene. Dabei geht die Arbeit auch mal in den privaten Bereich und wird zu einer Lebenshilfe. Der Verein Soziale Bildung arbeitet schon über zehn Jahre vor allem im Bereich der politischen Jugend- und Erwachsenenbildung. So wurden über verschiedene Projekte Jugendliche an Themen der Demokratie und sozialen Bildung herangeführt. Martin Arndt, der Projektmitarbeiter vom Verein beschreibt: „Wir haben festgestellt, dass der Fußball die Jugendkultur ist, der sich Jugendliche mit Abstand am meisten zugehörig fühlen.“ So entstand die Idee einer Zusammenarbeit. Das Besondere am Lernzentrum ist, dass die Wissensvermittlung aus der Schule rausgehoben und in ein neues Lernumfeld gebracht wird. Dazu wurde Hansa Rostock als Unterstützer des Projektes gewonnen. Der Verein stellt für das Lernzentrum die DKB-Arena kostenlos zur Verfügung. Auch ist eine inhaltliche Zusammenarbeit für die Zukunft geplant, jedoch steht dazu noch nichts Genaues fest. Martin Arndt betont: „Es ist super, dass der Verein uns unterstützt, jedoch soll es keine Werbeveranstaltung werden. Auch Jugendliche, die sich nicht für Fußball interessieren, sollen angesprochen werden.“ Im Laufe der nächsten Monate werden verschiedene Kurse angeboten, die sich hauptsächlich an Schulen der Region richten. Ein erster Trainingskurs zum Thema „Peer-Education“ mit zehn Schülern der Borwinschule kam im letzten Monat sehr gut an. Anna Hillebrand vom Fanprojekt berichtet: „Die wenigsten Schüler waren wirklich Fußballfans. Und trotzdem waren sie begeistert, einmal in einem Presseraum zu sein und dort zu arbeiten. So bleibt auch inhaltlich etwas hängen.“ Neben den Schulkursen wird es als Ferienangebot auch Sozialkompetenz-Trainings geben. Gefördert wird das Lernzentrum von der Bundesliga Stiftung und von der Robert Bosch Stiftung. Rostock ist der elfte Standtort in Deutschland, der so über das Medium Fußball soziale Verantwortung lehrt. Im ersten Jahr stehen 50.000 Euro zur Verfügung, wie es danach weitergeht, hängt auch ein wenig vom Erfolg ab. Geplant ist aber eine langfristige Institution für demokratische Arbeit zu etablieren. Den offiziellen Anstoß für das Projekt wird es am 21. Februar in der DKB-Arena geben. Und vielleicht nutzt Hansa ja den positiven Aufwind, um am Wochenende wieder einen Sieg an die Küste zu holen.
16. Februar 2012 | Weiterlesen
Lidl kauft Ruine der Anker-Brennerei in der Doberaner Straße
Als Roland Methling nach der Wiederwahl seine Ziele für die zweite Amtszeit vorstellte, sprach er auch davon, dass einer der letzten großen Schandflecke der Hansestadt endlich verschwinden soll – die Ruine der ehemaligen Anker-Brennerei in der Doberaner Straße. Nun wurde bekannt, wer hier investieren möchte: Der Lebensmittel-Discounter Lidl hat das Grundstück vom Münchener Vorbesitzer erworben. Noch hält sich die Handelskette bedeckt, was sie mit der ehemaligen Anker-Ruine vorhat. Von Wohnungen und Geschäften ist die Rede und auch eine Filiale des Discounters selbst dürfte wahrscheinlich sein. Kino, Kletterwand, Büro- und Dienstleistungszentrum, Seniorenresidenz – seit das Gebäude 1994 von der Treuhand verkauft wurde, gab es viele Pläne für den Backsteinbau aus dem späten 19. Jahrhundert, verwirklicht wurde keiner. Ein Stück Rostocker Industriegeschichte, doch nach zwei Jahrzehnten Leerstand ist von dem denkmalgeschützten Komplex nicht mehr geblieben als eine vom Verfall gezeichnete Ruine. Nun aber könnte es in diesem Jahr tatsächlich losgehen an der Doberaner Straße. Details zu den Plänen soll es bereits in einem Monat geben. Hoffentlich beinhalten diese auch ein Konzept für den Malzturm, das markante Wahrzeichen des Ensembles.
16. Februar 2012 | Weiterlesen
Space Pirates erobern mit ihren Comic-Monstern das PWH
Monochrome Flächen können eine auffordernde Wirkung entfalten, wie oft an Häuserwänden, Fernwärmeleitungen oder anderen Oberflächen in der Stadt zu beobachten ist. Heimlich werden dann Farbspraydosen gezückt und auffällige Buchstaben auf die Flächen geschnörkelt, zum Ärger der Wandbesitzer und auch vieler Passanten. Als wirkungsvoller Schutz der Fassaden vor unliebsamen Tags und Graffitis haben sich seit einigen Jahren Wandmalereien erwiesen. Immer öfter peppen sie monotone Giebelwände auf, machen ein unscheinbares Trafohäuschen zum Blickfang und einen dunklen Häuserdurchgang etwas freundlicher. Nicht nur unter geschützten Dächern von Galerien und Ausstellungsräumen lassen sich so bemerkenswerte Gemälde betrachten. Auch auf den Straßen Rostocks sind einige interessante Malereien zu entdecken – eine Open-Air-Galerie for free sozusagen. Dass diese bemalten Wände, die ganz offiziell von den Hauseigentümern zur Gestaltung freigegeben und sogar in Auftrag gegeben wurden, auch von illegalen Schmierereien verschont bleiben, hängt nicht zuletzt damit zusammen, dass viele der Maler aus der Szene stammen oder zumindest dort bekannt sind und ihr Werk respektiert wird. Auch die Space Pirates sind mit der hiesigen Graffiti-Szene vertraut und haben einige Wände, ganz offiziell versteht sich, in der Stadt gestaltet. Ungefähr sechs Mal sieben Meter sind die beiden Hauswände der studentischen Wohnanlage „Ulmenhof“ groß, die Sebastian Volgmann und Alexander Kalfa im Herbst 2010 bemalt haben. Getreu dem Werbeslogan der Universität Rostock „Studieren am Meer“ zeigen sie einen Studenten, der im Strandkorb liest. Musik, Hausputz, Mahlzeiten – alles, was Studenten mit einem Wohnheim verbindet, wird durch einen Roboter bereitgestellt. An der Konzentration auf eine übersichtliche Farbpalette, vor allem aber am Roboter selbst und der lebendig gewordenen Lampe ist unschwer der Stil der Space Pirates zu erkennen. Ihr Comic-Universum wird von merkwürdigen Wesen, Robotern und Maschinen bevölkert. In fantasievollen Science-Fiction-Wimmelbildern findet der Betrachter immer wieder neue humorvolle Details und Minigeschichten. „Die alten Geschichten haben mich nicht mehr weiter gebracht“, erklärt der gelernte Mediendesigner Sebastian Volgmann seine neuen Arbeiten: eine Reihe von Gesichtern auf Holz, die auf einem Raster aus einfachen Formen basieren. Zu sehen sind diese ab kommendem Samstag nicht auf den Straßen Rostocks, sondern im Flur des Peter-Weiss-Hauses (PWH). Hier hat auch Christof Kukla ein Porträt der vier Space Pirates mit leuchtenden Farben direkt auf die Wand gebracht. Unter dem Namen Kukuschinski veröffentlicht der Bühnenmaler, der zurzeit in Leipzig wohnt, Comic-Hefte. Darin tauchen auch die Space Pirates auf. „Eine Parodie. Schwierige Typen, die an mysteriöse Weltraummonster geraten. Gut und Böse gibt es hier nicht. Hier gibt es nur Böse“, lacht er schelmisch beim Anblick eines grimmig dreinblickenden King Kong-Pappmodells. Humor ist ihm wichtig, deshalb räumt Christof Kukla schnell mit einem Augenzwinkern ein: „Aber wir mögen uns als Gruppe schon.“ Zum Glück. So hängen neben den actiongeladenen, raubeinigen Comicmotiven, auch die stilleren Naturstudien von Karl Constien. Unverkennbar in seinen Gemälden ist das Interesse des Illustrators an der japanischen Malerei, die ihn bei der Bildaufteilung und der Arbeit mit dem Nichtgemalten inspirierten. Große Flächen lässt Karl Constien unbemalt und so bleibt Raum für die Fantasie. Ist das Rote, was unter dem Eisvogel schimmert, etwa eine Cola-Dose, die das Tier als Beute ausgemacht hat? Der Einfluss des Menschen auf die Natur sei sein großes Thema, sagt der Maler, der auf dem Land unweit von Rostock lebt. So beobachtet er, wie künstliches Licht eine Motte irritiert, wie vorbeifahrende Autos Insekten von den Grashalmen reißen, und stellt sie im Bild dar. Aber nicht ohne einen Hauch humoriger Übertreibung. So bekommt der Spatz einen Sturzhelm, damit er für das Wettrennen mit seinem Beutetier gewappnet ist. „Ich benutze die Malerei, um Geschichten zu erzählen“, erklärt der gelernte Grafikdesigner. Geschichten, in denen Tiere die Hauptrolle spielen und wie Fabeln auch viel über die Menschen selbst erzählen. Wer es nicht in die PWH-Ausstellung schafft, wird auch in Rostocks Straßen Bilder von Karl Constien entdecken, wie beispielsweise auf den Fassaden einer Musikschule in der Wismarschen Straße oder der Kitas Zwergenhaus und Lütt Sparling. Zur Vernissage am Samstag ab 20:30 Uhr gibt es neben den Bildern und Objekten auch Livemusik von Ride on, Akustik Labor und Marten Pankow. Bis zum 31. März könnt ihr die Space-Pirates-Ausstellung im PWH besuchen, es lohnt sich!
16. Februar 2012 | Weiterlesen
EBC Rostock gegen Oldenburg - Vorbericht
Am kommenden Samstag, 18.02.2012 um 19:30 Uhr, kommt es zum Topspiel der EBC Herren gegen den ungeschlagenen Tabellenführer Baskets Akademie Weser-Ems/Oldenburg. Der absolute Aufstiegsfavorit Oldenburg reist mit einer Bilanz an, die durchaus in den deutschen Regionalligaverbänden seines gleichen sucht. Mit einer Bilanz von 15 Spielen und 15 Siegen sind sie das einzige Team ohne Niederlage in allen vier 1. Regionalligen und verfolgen konsequent ihr ausgegebenes Saisonziel – Aufstieg in die 2. Bundesliga ProB. Der EBC hingegen kämpft am anderen Ende der Tabelle um den Klassenerhalt in der 1. Regionalliga und befindet sich gerade auf dem 11. Platz. Leider können Maischak und Stüdemann das Team am Wochenende nicht unterstützen, sodass Trainer Stenke nicht aus dem vollen schöpfen kann. Das Hinspiel war eine Lehrstunde für die EBC Herren um Trainer Dirk Stenke. Mit einer sehr deutlichen 116:65-Auswärtsniederlage hatten die Rostocker in dieser Partie nichts entgegenzusetzen. Einzig Sven Hellmann erreichte annähernd Normalform und streute den Oldenburgern 23 Punkte ein. Gegen groß gewachsene Oldenburger, die sechs Spieler über zwei Meter in ihren Reihen haben, wird es auch am kommenden Samstagabend ein harter Brocken für die Hanseaten. Die Gäste werden von US-Boy Michael Taylor geführt, der das Team in Punkten (23,6), Assists (3,9) und Steals (1,8) anführt. Eine weitere wichtige Säule im Team ist der 34-jährige Routinier Chris Heinrich, der bereits bis hoch zur Bundesliga schon Erfahrungen gesammelt hat und das Team in die 2. Bundesliga führen soll. Die Mischung aus erfahrenen und Nachwuchsspielern, die noch in der NBBL auf Korbjagd gehen. Da kommt ein richtiger Brocken auf die Jungs von Trainer Dirk Stenke zu, die versuchen werden sich vor heimischer Kulisse bestens zu verkaufen. Die Ambitionen liegen hier sicherlich nicht darin, einen Sieg einzufahren, doch mit Kampfgeist und Leidenschaft für jeden Korb zu kämpfen. Los geht’s am Samstagabend um 19:30 Uhr in der Scandlines Arena, wenn der EBC Rostock zum nächsten Heimspiel gegen den ungeschlagenen Tabellenführer einlädt. Kader EBC Rostock gegen Oldenburg: Eric Bill, Sven Hellmann, Eric Lehmann, Florian Nuelken, Jörn Galdirs, Michael Buse, Norman Holl, Jörn Boghöfer Robert Schmidt 20. Spieltag 1. Regionalliga Nord 18.02.2012 Scandlines Arena 19:30 Uhr EBC Rostock – Baskets Akademie Weser-Ems/Oldenburger TB Quelle & Foto: EBC Rostock
16. Februar 2012 | Weiterlesen
Zukunft der Straßenbäume im Hansaviertel
Das Hansaviertel zählt zu den grünsten Stadtteilen Rostocks. Doch viele Baumarten, die hier mit dem Bau des Wohnviertels in den 1930er Jahren gepflanzt wurden, haben mittlerweile ihre Altersgrenze erreicht. In einigen der für das Hansaviertel typischen Alleen befinden sich bereits unübersehbare Lücken. In Mecklenburg-Vorpommern werden Alleen als Kulturgut gesetzlich geschützt. Generell stehen in Rostock alle Bäume mit einem Umfang ab 50 Zentimeter unter Schutz. Doch wie mit dem alten Baumbestand, der zunehmend abstirbt, umgehen? Wie können Neupflanzungen erfolgen? Dazu gibt jetzt ein Straßenbaumentwicklungskonzept für das Hansaviertel Empfehlungen. Nach Warnemünde und der Steintorvorstadt ist es die dritte Studie dieser Art für Rostock. Gestern wurde sie von Stefan Patzer vom Amt für Stadtgrün dem Ortsbeirat des Hansaviertels vorgestellt. Dafür wurde der Baumbestand von 57 Straßen und Plätzen untersucht. Bis auf den Kosegarten, wo als einzige Straße im Hansaviertel kein Baum wächst, wurden insgesamt 2180 Bäume erfasst und auf ihren Gesundheitszustand hin überprüft. Bewertet wurden neben denkmalpflegerischen Aspekten auch die baulichen Gegebenheiten am konkreten Standort des Baumes, sowohl im Bereich der Straßen, Gehwege und Plätze als auch im unterirdischen Baumraum. Denn die mächtigen Wurzeln mussten sich im Laufe der Zeit zunehmend das Erdreich mit Versorgungsleitungen teilen. Zu jeder Straße ist so eine 16-seitige Dokumentation entstanden, in der Zustand und Maßnahmevorschläge nachgelesen werden können. Erstes Ziel für das Amt für Stadtgrün sei es, wieder ein einheitliches Alleenbild zu entwickeln. Das Straßenbaumentwicklungskonzept sei jedoch keine Objektplanung. „Es ist ein Abwägungsmaterial, wenn es um andere Vorhaben und Planungen, die im Straßenbereich anliegen, geht“, betont Stefan Patzer. Daher sei es nicht nur für die Arbeit des Amtes für Stadtgrün relevant, sondern auch für andere Ämter wie das Straßenbauamt oder Versorgungsunternehmen, die Fernwärme, Gas, Abwasser oder andere Leitungen an den Bäumen vorbeiführen. „Wir wollen als Stadtverwaltung diese Fachplanung selbst verpflichtend einhalten und auch Versorgungsunternehmen nahelegen dieses Konzept zu beachten – gerade beim Baumbestand, den wir langfristig sichern wollen, aber auch dort, wo wir perspektivisch nachpflanzen wollen“, so Stefan Patzer. Die unterschiedlichen Nutzungswünsche für die Straßen in Einklang zu bringen, ist dabei nicht immer einfach. So sei jede einzelne Neupflanzung in der Parkstraße ein Kompromiss gewesen, erinnert sich Patzer. Vor 80 Jahren sei sie als „Parkstraße“ angelegt worden. Alle acht Meter wurde eine Pappel gepflanzt. Nun durchziehen jedoch zahlreiche Leitungen das Erdreich, sodass der Mindestabstand von 2,50 Metern zwischen Baum und Leitung nicht immer eingehalten werden kann und nur durch einen erhöhten technischen Aufwand Neupflanzungen vorgenommen werden konnten. Für den Hansaplatz schließt Patzer Neupflanzungen hingegen aus. Zu sehr ist er von unterirdischen Leitungen durchzogen, die es 1950, als die Bäume hier gepflanzt wurden, noch nicht gegeben hat. Wegen Verdunkelung habe es auch keinen Sinn in Vorgärten, die kleiner als vier Meter breit sind, Bäume zu pflanzen, weist der Planungsleiter vom Amt für Stadtgrün auf Anfragen von Anwohnern hin, die sich mehr Licht in ihren Wohnungen wünschten. Auch beim Bau des Verkehrskreisels am Dürerplatz haben andere Interessen Vorrang. Drei bis vier Bäume werden hier weichen müssen, kündigt Patzer an. Wegen der Bauarbeiten auf dem Gelände des Universitätsklinikums fielen bereits mehrere Pappeln in der Rembrandtstraße der Säge zum Opfer. Hier soll jedoch eine neue Baumreihe entwickelt werden. So sehen es zumindest die Planungen vor, die gemeinsam mit dem Bauherrn vor einigen Jahren im Zuge der Neuordnung der Straßenverhältnisse auf diesem Campus entwickelt wurden. In der Schillingallee und in der Ernst-Heydemann-Straße konnte dieses Konzept schon weitestgehend umgesetzt werden. Ein maroder Fahrradweg wurde entsiegelt. Und durch den Einsatz von Bügeln wurde das Parken auf die Straße verlagert und so der Boden vor Verdichtung geschützt. „Wenn die Mauer an der Strempelstraße saniert werden muss, werden auch die Bäume weichen“, blickt Patzer voraus. Die Baumreihe hier sei lückenhaft und in einem schlechten Zustand. „Die Bäume hier können nicht leben und nicht sterben“, fasst er ihren Zustand zusammen. „Das Konzept sieht vor, dass wir perspektivisch eine Baumreihe mit allen technischen Aufwendungen, die nötig sind, einrichten, einen durchgängigen Parkstreifen und den Gehweg an die Mauer der Klinik heran verlagern.“ Sehr große Lücken in den Baumreihen haben die Planer auch in der Liskowstraße ausgemacht, der sich das Amt im nächsten Jahr zuwenden will. Vorausgesetzt die Mittel werden bereitgestellt, soll hier eine komplette Neupflanzung erfolgen, um wieder ein einheitliches Alleenbild herzustellen. Die Linden in dem Bereich der Thierfelderstraße, wo demnächst ein neues Wohnviertel entstehen soll, gelten hingegen als „städtebaulich markant und wichtig und sind zu erhalten“, so Patzer bei seinen beispielhaften Ausführungen zum Straßenbaumentwicklungskonzept für das Hansaviertel. Ortsamtsleiter Thomas Wiesner begrüßt, dass dessen Ergebnisse jetzt vorliegen. „Wenn wir uns diese Überlegungen nicht machen, wäre es so, dass es tatsächlich in 40/50 Jahren baumlose Straßen geben wird in Rostock“, lobt er die Arbeit. Das Straßenbaumentwicklungskonzept für das Hansaviertel ist fast abgeschlossen. In Kürze soll es an die Fachämter, Versorgungs- und Wohnungsunternehmen und die Universität als Empfehlung verteilt werden.
15. Februar 2012 | Weiterlesen
57. Internationaler Springertag und 18. FINA Diving Grand Prix
Spitzenleistung von Brett und Turm zeigten in den letzten drei Tagen die Wasserspringer in der Neptunschwimmhalle. Aus 24 Ländern der Welt waren sie nach Rostock gekommen, um beim 57. Internationalen Springertag, bei dem gleichzeitig der 18. FINA Diving Grand Prix ausgetragen wurde, ihre Kräfte zu messen. Mit den Kanadiern Alexandre Despatier und Jennifer Abel sowie dem Australier Matthew Mitcham – um nur einige zu nennen – befanden sich zahlreiche erfolgreiche Teilnehmer der Olympischen Spiele und Weltmeisterschaften unter den Athleten. Aber auch sehr junge Wasserspringer gingen an diesem Wochenende an den Start. Für viele waren die Wettkämpfe ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu den Olympischen Spielen Ende Juli in London. Denn in der Neptunschwimmhalle konnten sie sich für den Weltcup ab 20. Februar in London qualifizieren, um sich dort vielleicht noch eine Startposition für die Olympischen Spiele zu erspringen. Mit fünf ersten Plätzen schnitten die Chinesen in den vergangenen Wettkampftagen am erfolgreichsten ab. Allein Sonntag konnten sie bei allen drei Finalen aufs oberste Siegertreppchen steigen. Jie Lian und Sheng Ping Wu ließen die Australierinnen Alexandra Croak und Melissa Wu sowie Christin Steuer und Nora Subschinski vom Deutschen Schwimmverband beim Zehn-Meter-Synchronspringen auf den Plätzen zwei und drei zurück. Am Nachmittag sprangen Han Wang und Qulin Zheng vom Drei-Meter-Brett am synchronsten ins 30 Grad warme Becken – vor den Kanadierinnen Jennifer Abel und Emilie Heymans sowie Olena Fedorova und Anna Pysmenska aus der Ukraine. Bei den Herren überzeugte Ai Sen Chen die Kampfrichter mit seinen Sprüngen vom Zehn-Meter-Turm. Sein Landsmann Siyi Xie belegte den zweiten Platz und der Dresdner Newcomer in der deutschen Nationalmannschaft Martin Wolfram sprang auf Rang drei. Mit zwei Siegen kam das Team aus Deutschland auf den zweiten Platz der Gesamtwertung des 57. Internationalen Springertages. Stephan Feck und Patrick Hausding holten sich bereits am Samstag den Sieg beim Drei-Meter Synchronspringen der Herren. Und am Nachmittag lieferten die amtierenden Olympia-Silbermedaillen-Gewinner Patrick Hausding und sein Partner Sascha Klein, der das Rostocker Publikum bereits im Dezember beim Vierländerwettkampf begeisterte, beim Sprung vom Zehn-Meter-Turm die beste Leistung ab. Alle sportlichen Ergebnisse gibt es auf der Website des Springertages. Fast 140 Sportler und Sportlerinnen traten insgesamt bei den Wettkämpfen des 57. Internationalen Springertages in Rostock an. Etwa achtzig ehrenamtliche Helfer unterstützten bei der Vorbereitung und Durchführung des Sportereignisses. Eine Generalprobe, denn schon im nächsten Jahr und 2015 werden in unserer Hansestadt die Europameisterschaften im Wasserspringen ausgerichtet. Vielleicht sollten sich die Organisatoren dann noch einmal Gedanken über den Transport der Teams innerhalb der Stadt machen. Denn als die jungen Sportler am Abend alle auf einmal die Neptunschwimmhalle verließen, mussten sie in den viel zu engen Linienbus des Sponsors RSAG abtauchen. Fotos vom 57. Internationalen Springertag 2012 in Rostock
13. Februar 2012 | Weiterlesen
Hansa Rostock besiegt den MSV Duisburg mit 4:2
Vor 9.200 Zuschauern kann Hansa Rostock gegen den MSV Duisburg endlich den zweiten Sieg der Saison einfahren. Tobias Jänicke, Freddy Borg und zweimal Marek Mintal schießen die Hansa-Kogge zum hochverdienten Erfolg. Neben dem zuletzt gesperrten Robert Müller standen heute Kevin Pannewitz und Tobias Jänicke in der Startelf. Marek Janecka und Timo Perthel übernahmen die Außenseiten der Viererkette, vorn vertraute Cheftrainer Wolfgang Wolf wieder auf Neuzugang Freddy Borg. Hinter ihm stellte Wolf Edisson Jordanov, Marek Mintal und Jänicke auf. Spannend wird es für die Zuschauer in der DKB-Arena bereits in der zweiten Spielminute, als Borg kurz vor dem Elfmeterpunkt vom Duisburger Dzemal Berberovic von den Beinen geholt wird – der Pfiff des Unparteiischen Benjamin Cortus bleibt jedoch aus. Hansa macht von Beginn an viel Druck und kann das Geschehen auf dem Platz klar bestimmen. Allein im Abschluss hapert es wieder einmal und so dauert es bis zur 30. Minute, ehe die Fans auf der Tribüne zum ersten Mal jubeln können. Nach einem Freistoß von Perthel legt Stephan Gusche den Ball per Kopf vor die Füße von Mintal, der das Leder zur 1:0-Führung für Hansa Rostock einschiebt. Von nun an geht es Schlag auf Schlag. Drei Minuten später muss Kevin Müller das erste Mal richtig eingreifen. Nach vorangegangener Ecke kann der Rostocker Schlussmann den Schuss von Zvonko Pamic noch über die Latte lenken. Im zweiten Anlauf passiert es dann aber: Bruno Soares verlängert den Eckball und Duisburgs Torjäger Branimir Bajic kann den Aufsetzball per Kopf ins Netz der Gastgeber befördern. Zwei Minuten später sind dann wieder die Rostocker am Zug. Nach einer schönen Jordanov-Flanke von rechts bekommt die Duisburger Abwehr den Ball im Strafraum nicht geklärt. Jänicke nutzt seine Chance und bringt Hansa aus drei Metern erneut in Führung. Doch wieder sollte der Vorsprung nur vier Minuten halten und erneut ist es ein Eckball, der den Duisburgern zum Ausgleich verhilft. Goran Sukalo kann den Ball ungestört von der Rostocker Abwehr annehmen und aus 13 Metern Entfernung zum Ausgleich im Rostocker Kasten versenken. Wenn etwas in dieser Spielphase bezeichnend ist, dann sind es die teils eklatanten Defensivprobleme auf beiden Seiten. Dennoch ist es für die Gäste ein schmeichelhaftes 2:2, mit dem es in die Halbzeitpause geht. Erst ist es ein Eckball von Perthel, den Pannewitz knapp über die Latte köpft (47.), eine Minute später kann er eine Flanke von Mintal nicht nutzen. In der 52. Minute klappt es dann aber, erneut nach einer Standardsituation: Robert Müller verlängert den Freistoß von Perthel per Kopf in Richtung langer Pfosten, wo Mintal einmal mehr goldrichtig steht, den Ball direkt nimmt und auf 3:2 erhöht. In der 82. Minute kann Freddy Borg dann alles klar machen für die Hanseaten. Hätte den Rostockern in der 2. Minute ein Elfmeter zugestanden, gab es diesen nun als Geschenk. Nach einer Rostocker Ecke kommen Emil Jula und Valeri Domovchiyski dem Rostocker Borg etwas nahe – Schiedsrichter Cortus zeigt auf den Elfmeterpunkt. Wie von Trainer Wolf vor dem Spiel angekündigt, schlüpft Borg dieses Mal in die Rolle des Elfmeterschützen und verwandelt den Strafstoß souverän ins rechte untere Eck. Beim Stand von 4:2 bleibt es bis zum Abpfiff – ein hochverdienter Sieg für die Hansa-Kogge. Hansa steht zwar weiterhin auf dem letzten Platz der Tabelle, konnte den Abstand zu den Konkurrenten im Abstiegskampf an diesem Spieltag jedoch verringern. Drei Punkte sind es jetzt bis zum rettenden Ufer, lediglich ein Zähler trennt Hansa noch vom Relegationsplatz. Die nächste Chance, Punkte im Kampf gegen die Drittklassigkeit zu sammeln, bietet sich den Rostockern am kommenden Sonntag. Dann muss Hansa Rostock bei Alemannia Aachen antreten. Tore: 1:0 Marek Mintal (30. Minute) 1:1 Branimir Bajic (34. Minute) 2:1 Tobias Jänicke (36. Minute) 2:2 Goran Sukalo (40. Minute) 3:2 Marek Mintal (52. Minute) 4:2 Freddy Borg (82. Minute, FE) Aufstellung, FC Hansa Rostock: Kevin Müller (Torwart) Marek Janecka, Stephan Gusche, Matthias Holst, Timo Perthel Robert Müller, Kevin Pannewitz (Michael Wiemann, ab 71. Minute) Edisson Jordanov (Tom Weilandt, ab 86. Minute), Marek Mintal, Tobias Jänicke (Tino Semmer, ab 80. Minute) Freddy Borg Fotos: Joachim Kloock
12. Februar 2012 | Weiterlesen