Neueste Nachrichten aus Rostock und Warnemünde
FC Hansa Rostock beim FSV Frankfurt zu Gast
Es ist der Spieltag der Kellerkinder. Am 14. Spieltag der 2. Bundesliga treten die sechs am Tabellenende stehenden Mannschaften in direkten Duellen gegeneinander an. Mit einem Befreiungsschlag besiegte der Karlsruher SC bereits gestern seinen Abstiegskonkurrenten FC Ingolstadt 04 und rettete sich damit vom 17. auf den 13. Platz. Morgen ist der MSV Duisburg (15.) bei Alemannia Aachen (18.) zu Gast, Hansa Rostock (15.) tritt beim FSV Frankfurt (14.) an. „Die Spielpaarungen drücken schon alleine die Wichtigkeit des Spieltages aus“, so Hansa-Trainer Peter Vollmann. „Ich denke, dass Einsatz, Kampf, individuelle Klasse und grobe Fehler dieses Spiel letztendlich entscheiden werden.“ „Es wird kein Spiel sein, das von Spielwitz getragen wird oder wo lecker Fußball gespielt wird, sondern ich glaube, dass es da richtig zur Sache gehen wird“, so Vollmann weiter. Frankfurt möchte seinen unmittelbaren Verfolger mit einem Sieg auf Distanz halten, Hansa Rostock könnte sich mit dem ersten Auswärtsdreier auf Rang 13 vorschieben. „Beide Mannschaften wissen, was es für ein Spieltag ist, dass man aus diesem Spieltag für sich eine gute Ausgangsposition für die nächsten Spiele machen kann.“ Aufgrund der Wichtigkeit des Spieltages „werden beide Mannschaften voll auf Sieg spielen“, ist Vollmann überzeugt. Hansa konnte in dieser Saison auswärts noch nicht gewinnen, der FSV Frankfurt keinen Heimsieg erringen. Davon möchte sich der Hansa-Trainer jedoch nicht täuschen lassen. Auch wenn Frankfurt das letzte Heimspiel gegen Düsseldorf mit 2:5 verlor, lagen sie doch nach der ersten Halbzeit mit 2:1 in Führung und haben die Düsseldorfer in der 1. Hälfte förmlich „in die Knie gezwungen, durch aggressives Spiel, durch aggressives Forechecking – da stellen wir uns auch drauf ein.“ Dass Marek Mintal nach der kurzen Einwechslung gegen Energie Cottbus in Frankfurt wieder in der Startelf stehen wird, ist für Vollmann so gut wie sicher – bei 85 Prozent liegt die Wahrscheinlichkeit. Im Training konnte man wieder sehen, welche Fähigkeiten er im Torabschluss hat, selbst bei verunglückten Flanken. „Das kann nur er, deswegen sind es jetzt schon 90 Prozent, dass er spielt“, witzelte der Hansa-Coach. Auch wenn Kevin Pannewitz aus sportlicher Sicht durchaus fehlen dürfte, ist diese Personalie für Peter Vollmann abgeschlossen. „Er hat jetzt mittlerweile die 90 Kilo erreicht. Man sieht daran, wie er darauf reagiert, es liegt an ihm selber.“ Die gesamte Mannschaft hat diese Woche gut trainiert, so Vollmann: „Wir werden da den nötigen Ersatz finden.“ Er hofft, dass die Spieler, die Pannewitz ersetzen, „besonders gute Leistungen bringen, um ihn vergessen zu machen.“ Gute Chancen, die Position im defensiven Mittelfeld zu übernehmen, hat Robert Müller. Wenn er das, was er beim Training an Ansprache und Aggressivität bringt, mit ins Spiel rübernehmen kann, so Vollmann, „dann hat er große Chancen, von Anfang an zu spielen.“ Anpfiff im Frankfurter Volksbank Stadion ist morgen um 13:30 Uhr. 4.500 Zuschauer werden am Bornheimer Hang erwartet, darunter etwa 1.500 Hansa-Fans. Bericht von der Begegnung zwischen dem FSV Frankfurt und Hansa Rostock
5. November 2011 | Weiterlesen
Rostocker Lichtwoche 2011 steht vor der Tür
„Licht ist Leben.“ Das ist nichts Neues. Schon 1928 bei der ersten Rostocker Lichtwoche lautete so einer der Leitsprüche. Damals wollte man Werbung für die immer stärker aufkommende Elektrizität machen. Auch wenn dies heute nicht mehr nötig ist, gehört die Veranstaltung zu den festen Terminen im November. Zum 10. Mal heißt es ab Montag Licht an und Bühne frei für die Rostocker Lichtwoche. Veranstaltet wird die Rostocker Lichtwoche von den Stadtwerken Rostock. Das Unternehmen hat sich auch in diesem Jahr wieder vorgenommen, den dunklen November mit vielen tollen Aktionen aufzuhellen. Ausgangspunkt ist ein neues Festzelt vor dem Rostocker Hof. Dort kann man sich treffen und einen Glühwein für den guten Zweck trinken. In diesem Jahr gibt es erstmals zwei Stände, um dem steigenden Bedarf gerecht zu werden. Insgesamt 22.000 Euro kamen bis 2010 so schon zusammen. Von dort aus kann man die Innenstadt erkunden, die für eine Woche mit bunten Leuchtelementen geschmückt sein wird. Neonröhren, Strahler und Leuchtfäden sind nur einige der verwendeten Formen. Wer den Weg nicht alleine beschreiten möchte, kann auch an den zur Tradition gewordenen Laternenwärterrundgängen teilnehmen, die jeden Tag beim Universitätsplatz starten. Seit einigen Jahren wird auch das Haus der Stadtwerke in der Kröpeliner Straße als kultureller Außenposten genutzt. Dort gibt es eine Fotoausstellung mit dem Titel „10 Jahre Lichtwoche“ zu sehen. Und auch die im letzten Jahr eingeführte Reihe „Kunst auf der Treppe“ findet eine Fortsetzung. Täglich um 18:30 Uhr spielen verschiedene Musiker Klassik auf vielfältigen Instrumenten und singen teilweise auch dazu. Oliver Brünnich, Vorstandsmitglied der Stadtwerke, wird am Montag um 17:00 Uhr auf dem Uniplatz die Lichtwoche eröffnen. „Unser Ziel ist es, mit der neuen Rostocker Lichtwoche, die alten Traditionen wieder aufzugreifen.“ Dazu wird natürlich auch nicht auf die schönsten Programmpunkte am Freitag und Samstag verzichtet. Zuerst gibt es den größten Rostocker Laternenumzug zu bestaunen, dann wird für die Kleinen auf der Bühne Rapunzel als Puppentheater aufgeführt und zum Abschluss gibt es eine Laserperformance. Am letzten Tag wird die Lichtwoche von einem großen Barockfeuerwerk abgerundet. Doch nicht nur alte Traditionen werden in diesem Jahr fortgesetzt. Anlässlich des Jubiläums wurden spezielle Bildpostkarten und eine auf 10.000 Stück limitierte Sonderzeitung produziert. Das Extrablatt wird von historisch gekleideten Zeitungsjungen in der Innenstadt verteilt – zu ihnen gehört auch Lorenz Knuth, ein 15-jähriger Schüler aus der Hansestadt. Ein weiteres Highlight ist in diesem Jahr das Benefizkonzert im Barocksaal. Zugunsten des Projektes JeKi (Jedem Kind ein Instrument) wird es am Dienstag ein Konzert mit Schülern der Young Academy Rostock geben. Karten sind noch begrenzt vorhanden und alle Einnahmen gehen direkt an das Projekt. Es ist also wieder einmal so weit. „Immer im November, immer in der City“ lautet auch dieses Jahr wieder das Motto. Die letzten Vorbereitungen laufen noch, doch im Moment sieht alles gut aus. Wenn jetzt noch das Wetter mitspielt, wird der Rostocker Innenstadt ab Montag ein Licht aufgehen.
4. November 2011 | Weiterlesen
Volker Strübing eröffnet die 25. Rostocker Kulturwoche
„Never judge a city by its Bahnhofsviertel.” Dies ist nur eine der vielen Weisheiten, die Volker Strübing heute in der „anderen buchhandlung“ zu Gehör brachte. Der Schriftsteller, Musiker und Vorleser hatte die große Aufgabe, die 25. Rostocker Kulturwoche zu eröffnen. Mit viel Witz und tollen Texten meisterte er die Angelegenheit mit Bravour und sorgte für heitere Stimmung bei den rund 100 Gästen. Volker Strübing bezeichnet sich selbst als einen „der weltweit unbekanntesten Popstars.“ Seit 15 Jahren singt und schreibt er schon bei verschiedenen Lesebühnen, unter anderem der LSD (Liebe statt Drogen), die er auch selbst mitgegründet hat. Und 15 Jahre hat es auch gedauert, bis er das erste Mal literarisch in Rostock zu Gast war. Zu seiner Premiere vor ausverkauftem Haus brachte er kurze Geschichten mit, die teilweise auch in seinen Büchern zu finden sind. Der Popstar blieb jedoch in der Schublade, möglicherweise wegen der Erkältung, die ihm sichtbar zusetzte. Schon die erste Geschichte, die der Autor wie viele weitere als Geschichte mit dem Titel „Ohne Titel“ ankündigte, sorgte für viele Lacher im Publikum. Der Autor schildert darin eine typische Situation: Ein Pärchen sitzt morgens am Frühstückstisch und er hat ihren Geburtstag vergessen. Daraufhin bricht ein Streit los, in dessen Verlauf der Mann diverse Inventarteile an den Kopf geworfen bekommt. Die Frau ist enttäuscht: „Du hast gesagt, du änderst dich, aber du wurdest noch scheißer!“ Die Situation löst sich jedoch auf, als sie herausfinden, dass eine verwechselte Kontaktanzeige zu ihrer Beziehung geführt hat. Der Berliner schaffte es nicht nur durch die genial beobachteten Erzählungen die Gunst des Publikums zu gewinnen, sondern auch durch eine überzeugende Vortragsweise. Er verlieh den Figuren durch Stimmnuancen einen ganz eigenen Charakter. Man merkte, dass er schon lange Poetry-Slam-Erfahrung sammeln und dabei auch schon diverse Preise gewinnen konnte. Strübing hatte auch eine Geschichte über Rostock dabei, die er mit dem Satz „Rostock ist hässlich“ begann. Er relativierte jedoch relativ schnell, dass jede Stadt hässlich sei und der eigentliche Anlass auch nicht Rostock, sondern ein Besuch in Oldenburg gewesen sei. So könne man jede Stadt in den Text einsetzen und es sei auch überhaupt nicht schlimm, man müsse die Hässlichkeit nur akzeptieren. Die Erklärung dafür lieferte der Autor auch gleich mit: „Städte sind hässlich, weil der Mensch sie hässlich haben will!“ Im Laufe des sehr unterhaltsamen Abends erfuhr man auch viel über den Künstler selbst. So sei es für ihn besser, 40 statt 39 Jahre alt zu sein und „okay, an gebrochenem Herzen zu sterben, jedoch nicht als Jungfrau.“ Weiterhin erfuhren wir, warum er nicht mehr lange im Berliner Stadtteil „Prenzlauer Berg“ wohnen wird und wie er den Entschluss fasste, Serienmörder zu werden – beides hängt mit einer ausverkauften vegetarischen Tiefkühlpizza zusammen. Wie viele der vorgestellten Geschichten jedoch auf wahren Begebenheiten beruhen, wollte Strübing nicht verraten. Als letzten Text vor den Zugaben las er „Fleischsalat.“ „Dieser Text ist für mich das, was Fiesta Mexicana für Rex Gildo war“, verriet der Autor. So wird er immer wieder darauf angesprochen und ein Zuschauer brachte dem Berliner sogar eine Packung Fleischsalat zur Lesung mit. In dem Text geht es darum, wie ein Mann seiner Freundin mit dem Satz: „Hier Schatz, Fleischsalat“ seine Zuneigung zeigen will. Das Rostocker Publikum war auch ohne Fleischsalat begeistert, zum Beispiel Thomas Biener und Tom Seiler. Tom entdeckte vor drei Jahren den animierten Comic „Klos und Spinne“ von Strübing im Internet und wurde zum Fan. So brachte er auch seine Freunde auf Strübing, unter anderem Thomas, der ihn zur Lesung begleitete. Beiden hat es ausgesprochen gut gefallen. „Es ist allerdings schwer zu sagen, welcher Text der beste war, da ja die meisten ohne Titel waren.“ Die beiden Schüler werden am Montag noch zum Poetry Slam der Kulturwoche gehen. Neben dem Poetry Slam gibt es auch noch viele weitere spannende Veranstaltungen im Rahmen der Kulturwoche. Und für die meisten gibt es sogar noch Karten. Der Auftakt mit Volker Strübing hat auf jeden Fall schon einmal Lust auf mehr gemacht.
3. November 2011 | Weiterlesen
Kunstförderung: Gaststipendiaten für 2012 ausgewählt
Gestern, am 2. November 2011, wählte eine Jury aus 36 Bewerbungen Gaststipendiatinnen und Gaststipendiaten der Hansestadt Rostock für die Künstlerateliers im Rostocker Schleswig-Holstein-Haus aus. Im nächsten Jahr werden, vorbehaltlich der Haushaltsführung der Hansestadt Rostock im Jahr 2012, die Lyrikerin Ines C. Baumgartl aus Kraatz, die Autorin Daniela Boltres aus Rostock, der Filmemacher Andreas Ehrig aus Rostock, die Grafikerin Christin Wilcken aus Mühl-Rosin und die Malerin Miro Zahra aus Plüschow in den Gastateliers Amberg 13 arbeiten. Unter Vorsitz der Senatorin für Jugend und Soziales, Gesundheit, Schule und Sport, Kultur, Dr. Liane Melzer, gehörten der Jury als Vorstandsmitglied des Künstlerbundes MV e. V. im BBK Jorinde Gustavs, als Vorstandsmitglied des Literaturrates MV e.V. Katinka Friese, sowie Sylvia Napp und Gesine Karge als Vertreterinnen der Kulturbehörde an. Seit 1995 konnten bisher kontinuierlich 77 Künstlerinnen und Künstler aus Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern zwei Gastateliers in Rostock, Amberg 13, nutzen. Das Rostocker Atelierprogramm zur Förderung des Berufsstandes der Künstlerinnen und Künstler unterstützten bisher die Hansestadt Rostock, das Land Mecklenburg-Vorpommern und das Land Schleswig-Holstein mit der Vergabe von Stipendien. In einer Ausstellung werden die Ergebnisse dieser Stipendiatenaufenthalte regelmäßig der Öffentlichkeit vorgestellt. Die diesjährige Präsentation ist noch bis zum 19. November 2011 in der Galerie Amberg13 mit einem Exponat im öffentlichen Raum in der Slüterstraße zu sehen. Die Galerie ist dienstags, donnerstags und freitags von 13 bis 18 Uhr, mittwochs von 15 bis 20 Uhr und samstags von 12 bis 16 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Quelle: Hansestadt Rostock, Pressestelle
3. November 2011 | Weiterlesen
Janet Zeugner - „Neuer Strom“
„China ist bunt, wirklich bunt und knallig“, so das Fazit von Janet Zeugner, die vor einiger Zeit für zwei Wochen dort verweilte. Auf ihrer Reise durch Tsingtau, Beijing und Schanghai hat sie eine Menge Fotos gemacht und wieder daheim in Rostock in ihrer Dunkelkammer entwickelt. Die ersten Ergebnisse können nun bis zum 26. November in der Galerie Wolkenbank besichtigt werden. Nun darf man von einer Fotografin natürlich keine simplen Urlaubsschnappschüsse erwarten. Von Janet Zeugner im Speziellen auch keine dokumentarischen Aufnahmen, wie sie in Hochglanzmagazinen zu finden sind. Die Künstlerin hat sich der experimentellen Fotografie verschrieben. Gelernt hat die 1977 in Berlin geborene Diplom-Designerin ihr Handwerk an der Hochschule Wismar. Die Fotografien dienen ihr als Ausgangsmaterial, im Labor unterzieht sie diese einer intensiven Nachbearbeitung. Mit chemischen Mitteln verwandelt die Künstlerin ihre Aufnahmen zu neuen Bildern. Sie kombiniert mehrere Negative, verwischt Details, verringert die Konturenschärfe und schafft fließende Übergänge. So entstehen Bilder, die eher an romantische Malereien erinnern, als an sachliche Dokumentation. Durch die Unschärfe entrücken dem Betrachter die abgebildeten Motive. Durch das relativ kleine Format ist er aufgefordert, nah heranzutreten und die Fotografien konzentriert anzuschauen. Immer wieder sind Menschen zu erkennen. Sie sind das Hauptsujet der Fotografin und werden teilweise nur sehr schemenhaft wiedergegeben. Die farbliche Verfremdung verstärkt den Eindruck eines vagen Gefühls aus der Vergangenheit. „Meine Hauptarbeit beschäftigt sich mit ‚Erinnerung‘“, erklärt Janet Zeugner, die ihre Arbeiten zu diesem Thema schon in mehreren deutschen Städten ausgestellt hat. Auch bei ihrem Chinaprojekt, welches ihr durch ein Stipendium des Kultusministeriums Mecklenburg-Vorpommerns ermöglicht wurde, bleibt „Erinnerung“ wesentlicher Gestaltungsansatz. „Im Prinzip gehe ich der Frage nach, warum Rostock und Tsingtau eine gemeinsame Erinnerung haben“, erläutert die Fotografin und erzählt die Geschichte vom mecklenburgischem Herzog Johann Albrecht, der 1910 die damalige deutsche Kolonie Tsingtau besuchte und hier für eine Kirche ein Altarfenster mit einem Stierkopf, dem Wappentier Mecklenburgs, stiftete. Es stammte von einem Künstler, der ein ähnliches Altarfenster bereits für die Rostocker Universitätskirche geschaffen hatte. Das Fenster gebe es heute zwar nicht mehr, dennoch hat die westliche Architektur in Tsingtau unübersehbare Spuren hinterlassen. Obwohl die Hafenstadt mit über acht Millionen Einwohnern die Größe moderner europäischer Metropolen übersteigt, erscheint sie im Vergleich zu anderen chinesischen Großstädten eher traditionell, berichtet Janet Zeugner von ihren Eindrücken. „Für mich ist China eine neue Welt. Teilweise kommt es mir vor, als wenn ich in der Vergangenheit bin, so wie bei uns Ost und West während der Wendezeit. Andererseits ist es hochmodern. Da sind wir noch lange nicht.“ Mit ihren Bildern erzählt die Künstlerin unterschiedliche Geschichten, die die Vielfalt des Landes offenbaren. Die Menschen, die sie porträtiert, hat sie auf der Straße und auf öffentlichen Plätzen gefunden. Immer wieder haben die Massen die europäische Reisende beeindruckt. Gern legt sie zwei Bilder so übereinander, dass einzelne Personen wie Riesen zwischen den Menschen- oder Autoansammlungen herausragen. Kleine schattenhafte Figuren am Rande eines weiten Raumes verdeutlichen die Dimensionen des Landes in umgekehrter Weise. Aber auch Nähe und persönliche Beziehungen bildet die Fotografin ab. Ein Hochzeitspaar beispielsweise, das sich bei einer Massentrauung das Ja-Wort gegeben hat. Gleich 30 bis 40 Paare ließen sich von ihren Fotografen und deren Assistenten aufnehmen. Mitten hinein geraten drückt die deutsche Beobachterin ihren Auslöser. Auch als eine Mutter ihre Tochter fotografiert, stellt sie sich direkt daneben. „Eine absurde Situation“, erinnert sich Janet Zeugner. Als absurd mag eine Gruppe Chinesen auch die Faszination der Rostockerin für ein Huhn empfunden haben, das sich mit großer Selbstverständlichkeit frei auf der Straße in der Millionenstadt bewegte. Das Tier wurde auf einem Foto verewigt. Es wird die Fotografin wohl immer an die lachenden Chinesen hinter ihrem Rücken erinnern. In der Galerie Wolkenbank ist nun der erste Stand ihres Chinaprojektes zu sehen, mit dem Janet Zeugner den Bezug zwischen beiden Städten Tsingtau und Rostock herstellen will, unter dem Titel „Neuer Strom“. 92 kleine Fotografien wurden dafür wie ein Band an die Wand gepinnt. Es ist ein buntes Band geworden, so bunt wie China selbst. Dafür hat die Fotografin, die ansonsten eher schwarz-weiß bevorzugt, starke Farben ins Bild gebracht. „Es ist ja noch nicht alles, was hier hängt. Man könnte immer wieder neue Sachen entdecken“, sagt Janet Zeugner und macht auf weitere Arbeiten neugierig.
2. November 2011 | Weiterlesen
Warum denn so ernst? - Smileys und Monster for free
Warum denn so ernst? Verursacht der Blick auf das Konto etwa Sorgenfalten auf der Stirn? Oder vielleicht die Tatsache, dass an die Scheibe eines Geldinstitutes wild ein Handzettel geklebt wurde? Um die Gesichtszüge wieder geradezubiegen, darf sich jeder ein Lächeln mitnehmen. Die gibt es auf kleinen Papierschnipseln in der SB-Sparkassenfiliale am Ulmenmarkt – solange der Vorrat reicht. Ebenfalls „for free“ ein Schnipsel mit einem Monster, die gemeinhin eher als Sinnbild allen Übels auftreten. Doch mit ihrem schrägen Aussehen und verschmitztem Grinsen besitzen diese hier ebenfalls die Macht, dem Betrachter die Mundwinkel nach oben zu schieben. Etwas Frohsinn von einem Handzettel eines Unbekannten, nachdem man dem Geldautomaten oder Kontoauszugdrucker den Rücken zugekehrt hat – bei einigen war dies schon sehr gefragt.
2. November 2011 | Weiterlesen
Neuer Radweg zwischen Warnemünde und Groß Klein
Zwischen Warnemünde und Groß Klein gibt es einen neuen Radweg. Entlang der Werftallee wurde seit Mitte August daran gearbeitet, die Lücke zwischen dem südlich vorhandenen Radweg und der Haltestelle Warnemünde Werft zu schließen. Radfahrer und Fußgänger sollen sich nun auf einem etwa 310 Meter langen und 2,50 Meter breiten Asphaltweg sicher zwischen den Rostocker Stadtteilen Groß Klein und Warnemünde bewegen können. Gut 120.000 Euro hat das Bauvorhaben gekostet, das von der STRABAG AG umgesetzt wurde. Dafür wurden sechs Bäume gefällt, Regenwasserabläufe und ein Sickergraben gebaut und neue Straßenschilder aufgestellt. Neu eingedeckte Gleise und Blindenleitelemente am Bahnübergang sollen zukünftig auch hier für mehr Sicherheit sorgen. Heute wurde der Radweg offiziell von Holger Matthäus freigegeben. Rostocks Bau- und Umweltsenator erinnert sich an die bisherige angespannte Situation auf diesem Straßenabschnitt: „Die Werftallee ist eine viel befahrene Straße. Wenn Werksschluss war oder wenn die Fähren Warnemünde – Hohe Düne angelegt haben, waren hier Massen an Autos. Als Radfahrer oder Fußgänger musste man sich hier zwischendurch quälen.“ Vor allem von Einheimischen, aber auch von Touristen wird die Strecke benutzt. Im Sommer führt sie viele Badelustige über die Fähre bis zum Strand nach Hohe Düne. „Ich nutzte den neuen Radweg, um zur Arbeit zu kommen“, sagt Thomas Hahn. Der 26-jährige Sport- und Fitnesskaufmann arbeitet in Hohe Düne und fährt täglich von seinem Wohnort Groß Klein hin und zurück. Den neuen Radweg findet er „gut“, musste er bisher doch auf die Straße ausweichen. Aus Reutershagen kommen Christel und Wolfgang Reuter. Sie gehören zu den ersten, die heute mit ihren Rädern über den neuen Asphalt rauschen. Für sie ist der neue Weg „perfekt“. Nur einige herausragende Verbundsteine auf dem angrenzenden alten Radweg erregen noch Skepsis bei den ersten Nutzern, könnten sie doch zur Sturzgefahr werden. Die Übergabe des Radweges erfolgte kurz vor der Eröffnung des neuen ÖPNV-Verknüpfungspunktes Warnemünde Werft am 14. November.
1. November 2011 | Weiterlesen
Hansa Rostock suspendiert Kevin Pannewitz
Nachdem Kevin Pannewitz zum gestrigen Training verspätet und erneut mit zu vielen Kilos auf den Rippen erschien, zieht der Verein die Reißleine: Der 20-jährige Mittelfeldspieler wird auf unbestimmte Zeit suspendiert. Er gehört mit sofortiger Wirkung nicht mehr zum Profikader und wird bei der Zweiten Mannschaft von Hansa Rostock trainieren. Kevin Pannewitz machte in dieser Saison bereits mehrfach mit Disziplinlosigkeiten von sich reden. Bereits beim Trainingsauftakt am 13. Juni musste der 1,83 Meter große Spieler einsam seine Runden drehen, nachdem er die von Hansa-Trainer Peter Vollmann vorgegebenen 84 Kilogramm überschritt. Ende Juli wurde Pannewitz zusammen mit vier weiteren Spielern suspendiert. Am letzten Donnerstag gab es beim Training vor dem Heimspiel gegen Energie Cottbus erneut Gewichtsprobleme. Dennoch zeigte sich Vollmann gnädig und nahm den Mittelfeldspieler in die Startelf. Auch wenn das Mittelfeld-Talent von Hansa Rostock bei seinen Einsätzen durchaus zu überzeugen wusste, scheint das Maß nun endgültig voll zu sein. „Leider ist diese Maßnahme unabdingbar“, erklärte Hansa-Manager Stefan Beinlich. „Es gehört zum Leben eines Profis dazu, einen entsprechenden Lebensstil zu pflegen und seinen Beruf diszipliniert auszuüben. Ich wünsche Kevin, dass er den Ernst seiner Lage erkennt und entsprechend handelt.“
1. November 2011 | Weiterlesen
25. Rostocker Kulturwoche 2011
In einer alten Fabrikhalle auf dem Gelände des ehemaligen Dieselmotorenwerkes herrscht kreatives Treiben. Nico stampft mit einem Holzbesen den Grundbeat auf den Boden. Denise schüttelt einen mit Körnern gefüllten Kunststoff-Eimer. Der Klang-Teppich für die Bateria ist damit gelegt. Darauf sollen nun die anderen Mitglieder der Rostocker Percussionband Movimento improvisieren, ebenfalls mit Instrumenten, wie sie in jedem Haushalt zu finden sind. Töpfe, Saug-Druck-Pumpe, Flaschen – alles, was interessante Töne hervorbringt, kommt dafür infrage. „Smallpercussion“ – so lautet der Arbeitstitel für dieses Stück. „Wir wollen damit etwas Neues ausprobieren, neue Klänge entdecken“, unterstreicht Jan den Laborcharakter. Die Forschungsergebnisse will Movimento am 5. November im Peter-Weiss-Haus im „Percussionlabor“ präsentieren. Aber noch mehr Ingredienzien werden für diese Veranstaltung vorbereitet. Inzwischen sind die Freizeitmusiker an ihre eigentlichen Instrumente zurückgekehrt. Mit Surdos, Timbas, Caixas und anderen brasilianischen Instrumenten haben sie sich auf Samba- und Reggaerhythmen aus Südamerika spezialisiert. Viele Stücke sind traditionellen Ursprungs. Inspiriert von moderner Popmusik haben sich die Trommler einiges auch selbst ausgedacht. Nach und nach stoßen Les Bummms Boys, Rostocker Capoeiristas und freie Trommler zu den Proben hinzu. In unterschiedlichen Kombinationen werden sie beim Percussionlabor gemeinsam musizieren, aber auch eigene Stücke vortragen. „Einen Querschnitt durch die Rostocker Trommelszene“, verspricht Matthias Rust von den Freien Trommlern für diesen Abend „Es ist die erste Veranstaltung dieser Art, ein Novum, ein Experiment. Die Idee war ein abwechslungsreiches Programm zu gestalten.“ Was für das Percussionlabor gilt, gilt auch für die gesamte 25. Rostocker Kulturwoche, in die das Trommelevent eingebettet ist. „Ein abwechslungsreiches Programm mit großartigen Künstlern von außerhalb, genauso aber auch aus Rostock“, macht Caroline Heinzel neugierig. Die 22-jährige Studentin ist Referentin für Veranstaltungen im Allgemeinen Studierenden Ausschuss (AStA) der Universität Rostock. Einmal pro Semester unterstützt sie mit einem Team aus Studenten die Rostocker Kulturwoche. Von Anfang an dabei ist auch Cheforganisator Daniel Karstädt. „Ich hätte nie gedacht, dass es die Kulturwoche ein 25. Mal gibt“, blickt er auf die kleine Jubiläumsausgabe, die am Donnerstag gleich mit zwei Veranstaltungen eingeläutet wird. Ab 20 Uhr wird im Bunker mit einer echten Band beim Live Karaoke Abend gesungen und in der „anderen buchhandlung“ den rasanten, skurrilen und lustigen Texten von Volker Strübing gelauscht. Überhaupt hat in der 25. Kulturwoche viel Humorvolles Platz gefunden. Das Stimmungsbüro Kreitmeier, der deutsche Poetry-Slam-Meister Marc-Uwe Kling, Koggenziehergewinner Fil & Sharkey, Muttis Kinder und das Kabarett ROhrSTOCK sind nur einige Protagonisten der Kulturwoche, die für gut trainierte Lachmuskeln sorgen wollen. Mit Musik, Tanz, Literatur, Theater, Film und bildender Kunst versuchen die Organisatoren vom 3. bis zum 13. November ein breites Spektrum kultureller Veranstaltungen an unterschiedlichen Orten anzubieten. „Ich finde es sehr schön, dass sich so viele Rostocker für unsere Kulturwoche interessieren“, sagt Caroline Heinzel und betont, dass die Veranstaltungsreihe auch für Nichtstudenten offen ist. Das ausführliche Programm der 25. Rostocker Kulturwoche 2011 gibt es auf der Website www.kulturwoche-rostock.de.
31. Oktober 2011 | Weiterlesen
Galerie auf Zeit stellt bei „Albert & Emile“ aus
„Ich liebe es, Essen zu fotografieren. Das macht mir total viel Spaß“, erklärt Nadine Jünger. Na da passt es ja gut, dass die gelernte Fotografin und ihre sieben Mitstreiter der Galerie auf Zeit bei „Albert & Emile“ ein neues Domizil gefunden haben. Noch bis zum 31. Dezember stellen die jungen Künstler aus Rostock und der Region ihre Werke in den oberen Räumlichkeiten des französischen Restaurants in der Altschmiedestraße 28 in der Östlichen Altstadt aus. Von Nadine Jünger hängen drei Fotografien an der Wand. Das Besondere an ihren Stillleben: Die üblichen Accessoires wie Besteck oder Dekoration hat sie zuvor mit Aquarellfarben auf weißem Untergrund gemalt. Helle freundliche Bilder von sommerlichen, mediterranen Speisen sind so entstanden. „Léger“ eben, so wie der Titel der Ausstellung es vorgibt. Locker, leicht und schwerelos wie die Eichhörnchen, die behänd durch die Baumkronen flitzen oder die Vögel, die in den Himmel abheben – ob in den Scherenschnitten von Christof Chciuk oder den Fotodrucken des Grafikdesigners Marcus Hoehr – gleich mehrfach fleuchen diese Tiere über die Kunstwerke durch das Restaurant. „Wir wollen einfach mal schauen, wie das zusammenwirkt“, sagt Christof Chciuk „Mit léger haben wir uns ein Thema gesucht, mit dem wir versuchen etwas konzentrierter zu arbeiten. Ein bisschen ruhiger und dezidierter, weniger aufs Auge, als in vorherigen Ausstellungen, bei denen es mehr Stile und mehr Leute gab.“ Eine weitere wichtige thematische Vorlage lieferte auch der Ausstellungsort selbst. Für „Insignia Imperialis“ ließ sich die Forschungsgruppe Kunst von einem Gemälde Napoleons auf dem Kaiserthron inspirieren und fragte sich, was wohl angesichts der Folgen des Klimawandels die zukünftigen Kennzeichen der Macht seien: Baguette und Wein bzw. Brot und Wasser? „Hmm – frisch gegrillter Fisch“ können Restaurantbesucher auf den Comic-Zeichnungen von Andreas Hedrich lesen, die er an die weiße Wand geheftet hat. Sie sind seinem Comic-Heft „Talfahrt“ entnommen. Sozusagen ein Appetithappen, der die Abenteuer-Geschichte eines Deutschen, der sich im karibischen Dschungel verirrt, schmackhaft machen soll. Das ganze Heft hängt gleich daneben. Während der Koch also die Speisen vorbereitet, können sich die wartenden Gäste in die Lektüre vertiefen oder eines der anderen Kunstwerke im Restaurant betrachten.
31. Oktober 2011 | Weiterlesen
Lange Nacht der Museen 2011 in Rostock
Eine lange Nacht liegt hinter uns. Heute Morgen um 3 Uhr wurde die Uhr um eine Stunde zurückgestellt. Viele nutzten die „geschenkte Zeit“ um länger zu schlafen, andere hingegen dehnten ihre Nachtausflüge aus und gingen erst später ins Bett. In Rostock gab es dafür schließlich einige interessante Anlaufpunkte. So luden gestern Abend 13 museale Einrichtungen teilweise bis nach Mitternacht neugierige Besucher in ihre Häuser. Gut hundert von ihnen zog es um 18 Uhr auf das Traditionsschiff, wo die Lange Nacht der Museen 2011 offiziell eröffnet wurde. Passend zu der Sonderausstellung des Schiffbau- und Schifffahrtsmuseums „Unsinkbar. Das Wikingerschiff in Werbung, Kunst und Alltag“ stand diese ganz im Zeichen des kriegerischen Seefahrervolkes aus dem Norden. Für Leben und Action angesichts der stillen Exponate sorgten die Warnow Wölfe. Eine Gruppe junger Männer, die sich in ihrer Freizeit mit der Wikingerkultur beschäftigen und auf Märkten und Veranstaltungen wie der Langen Nacht der Museen ihre frühmittelalterliche Kampfkunst und Ausrüstung präsentieren. Einen Krieger mit Hörnerhelm, so wie es dem populären Bild eines Wikingers entsprechen würde, erwarten die Zuschauer jedoch vergeblich. „Wir haben schon das Bestreben, dass das Ganze authentisch ist oder zumindest irgendwo belegt ist“, erklärte Warnow Wolf und Geschichtsstudent Sebastian Mill den Anspruch der Performance, bei der auch die beiden Handpuppen Ask und Embla vom Heidentheater tatkräftig mitwirkten. Zwei Zeitreisende, die sich bestens mit dem vorchristlichen Alltag der Wikinger auskennen und den Kindern im Publikum erzählen können, dass es damals noch keine Hausaufgaben gab. In eine andere Zeit versetzt fühlen konnten sich auch die Besucher im Kulturhistorischen Museum im Kloster zum Heiligen Kreuz, die sich in historischen Kostümen ablichten ließen. „Bitte nicht lächeln!“, rief Fotograf Frank Neumann einem jungen Pärchen zu. „Heute würde man lächeln. Wenn man sich jedoch Fotos von vor 120 Jahren anschaut – und das wollen wir hier nachstellen – dann hat man im Allgemeinen steif und fast ein bisschen arrogant, aber würdevoll geguckt“, erklärt er nach der kurzen Fotosession. Genau achtet er darauf, dass Zahnspangen, Kaugummis und andere Insignien der heutigen Zeit sich nicht ins Bild schleichen. Schließlich sollen die Damen in langem Kleid und unter einem kunstvollen Hut sowie die Herren mit schwarzem Frack und Zylinder der Mode des ausgehenden 19. Jahrhunderts entsprechen. Positioniert vor einer Leinwand, die das alte Ägypten darstellt und riesigen alten Koffern, soll das Foto von der damals aufkommenden Reiselust in ferne Länder erzählen. Wer mehr darüber wissen wollte, konnte gleich die Ausstellung „Reisen und Erobern“ in der unteren Etage besichtigen. Viele Besucher der Langen Nacht der Museen nutzten die Gelegenheit sich die frisch sanierten Räumlichkeiten und die teilweise neu eröffneten Ausstellungen des Kulturhistorischen Museums anzuschauen. Vorträge, Führungen und kulturelles Begleitprogramm bereicherten das nächtliche Museumserlebnis nicht nur im mittelalterlichen Kloster, sondern auch andernorts. Ob in der Societät, der Marienkirche, der Universität mit ihrer Zoologischen und Skulpturen-Sammlung, im Kempowski-Archiv, dem Depot 12, in der Kunsthalle oder im Edvard Munch-Haus, im Heimatmuseum, auf dem Leuchtturm oder in der Kirche von Warnemünde – Tausende Nachtschwärmer nutzten die Veranstaltung, um sich auf die Spuren der Geschichte zu begeben.
30. Oktober 2011 | Weiterlesen
4. Kunst-Heute 2011 in Rostock
„Das kann ich auch,“ ist so ein beliebter Gedanke, mit dem sich einige die Kunst der Gegenwart vom Leibe halten. Sie zu verstehen, ist nicht immer einfach. Eine unüberschaubare Vielfalt an Stilen und Techniken, mit der Künstler arbeiten, führt beim Betrachter mitunter zur Verwirrung. Mit welchen Missverständnissen zeitgenössische Kunst zu kämpfen hat, zeigt jüngst das Beispiel einer Reinigungskraft, die im Museum einen Kalkfleck entfernte. Dumm nur, dass dieser Fleck Bestandteil einer Installation des Künstlers Martin Kippenberger war. Der Verband der Kunstmuseen und Kunstinstitutionen Mecklenburg-Vorpommern und der Künstlerbund Mecklenburg und Vorpommern möchten das Interesse an zeitgenössischer Kunst in Mecklenburg-Vorpommern fördern. Deshalb haben sie den Aktionstag Kunst-Heute ins Leben gerufen, der den Fokus auf das Entstehen, Vermitteln und Vermarkten aktueller Kunst im Land legt. Mit Führungen, Kunstaktionen, Lesungen, Künstlergesprächen, geöffneten Ateliers, Einzel- und Gruppenausstellungen professioneller Künstler wurde am letzten Oktobersamstag bereits zum vierten Mal ein vielfältiges Angebot im ganzen Land organisiert. In Rostock gab es auch wieder einige interessante Anlaufstellen, die einen Eindruck über das gegenwärtige künstlerische Schaffen in unserer Hansestadt vermittelten. Viele Galerien eröffneten oder beendeten aktuelle Ausstellungen. So warb die Produzentengalerie Artquarium mit dem Slogan „Wir machen dicht – kommen sie trotzdem“ für die Finissage ihrer Schau „Verdichtet“. Auch in der Kunsthalle wurde zum Ende der Andreas Mühe mit einer Führung des Künstlers persönlich ein besonderer Höhepunkt geboten. In der Abgusssammlung der Universität stand der Bildhauer Wolfgang Friedrich während einer Führung durch seine Ausstellung „Die Spur folgt der Aura“ ebenfalls für ein Gespräch zur Verfügung. Etwas abseits, in den ehemaligen Gebäuden des Dieselmotorenwerkes, gewährten Felix Fugenzahn, Marianne Tonn, Susanne Lilienthal und Christoph Chciuk Einblick in ihre frisch bezogenen Ateliers. Arbeiten aus unterschiedlichen Medien: Grafiken, Malereien, Kalligrafie schmückten die Wände im engen Flur. Nachdenkliches und Absurdes, Verträumtes und Humorvolles waren in ihren teils entrückten teils expressiven Darstellungen zu finden. „Wir nehmen uns selbst nicht so ernst“, erklärte Gastkünstlerin Elisabeth Pohl das Motto der Ausstellung „Zickezacke“. Aha – so kann man Kunst heute also auch verstehen.
30. Oktober 2011 | Weiterlesen
Blücherdenkmal auf dem Uniplatz mit Fahrrad
Für den finalen Befreiungsschlag gegen Napoleon setzte Generalfeldmarschall Blücher in der Schlacht von Waterloo noch auf das Pferd. Das Fahrrad war damals noch nicht erfunden. Wäre der Drahtesel für ihn vielleicht eine Alternative gewesen? Waren die Fahrradständer in Rostocks Innenstadt mal wieder zu knapp? Ist es einfach nur das kraftvolle Werk übermütiger Scherzkekse oder was soll uns die Statue auf dem Universitätsplatz mit dem aufgehängten Fahrrad zeigen?
30. Oktober 2011 | Weiterlesen
Hansa Rostock ringt Energie Cottbus ein Last-Minute-Remis ab
Zwei Wochen nach dem ersten Saisonsieg gegen 1860 München kann Hansa Rostock dem Team von Energie Cottbus nur mit viel Mühe und in letzter Sekunde ein Remis abringen. Vor 14.700 Zuschauern bewahrt Matthias Holst seine Mannschaft vor einer weiteren Heimpleite. Im Vergleich zur Partie gegen Fortuna Düsseldorf ersetzt Kapitän Sebastian Pelzer wieder Michael Blum auf seiner angestammten Linksverteidigerposition. Tino Semmer und Tom Weilandt rücken für Timo Perthel und Tobias Jänicke ins Mittelfeld. Bis zur 13. Minute passiert nicht viel in der DKB-Arena, dann gibt es die erste Schrecksekunde für die Hansa-Fans. Nach einem Angriff über Jules Reimerink kommt Hansa-Schlussmann Kevin Müller weit heraus und klärt mit dem Kopf – allerdings direkt in den Lauf von Dimitar Rangelov. Der siebenfache Torschütze zögert jedoch etwas zu lange und trifft das leere Tor nicht. Es sollte jedoch nicht das letzte Mal sein, dass sich Rostocks Schlussmann heute so weit von seinem Kasten entfernt. Statt Michael Wiemann die Arbeit zu überlassen, kommt Müller in der 31. Minute erneut weit aus dem Tor heraus und klärt den Ball direkt in den Lauf von Rok Kronaveter. Dieser lässt sich das Geschenk nicht entgehen – Müller kann nur noch hinterherschauen, wie der Ball aus gut 20 Metern in seinem leeren Kasten landet. Konnte sich Hansa bis dahin wenigstens noch mit einigen Ecken gefährlich vor dem Tor der Cottbusser zeigen, wirkten die Gastgeber nach dem Führungstreffer von Cottbus stark verunsichert. Nur eine Minute später hat Rostock großes Glück, als Rangelov nur das rechte Außennetz trifft. In der 39. Minute kann sich Kronaveter auf der linken Seite durchsetzen und liefert eine schöne Vorlage für Daniel Adlung. Kevin Müller kann den Kopfball jedoch abwehren und bekommt das Leder im Nachfassen unter Kontrolle. Die beste Chance für die Rostocker hat in der 41. Minute Marcel Schied, dessen Schuss nach einem Freistoß von Mohammed Lartey jedoch weit über den Kasten der Lausitzer geht. Mit dem Stand von 0:1 verabschieden sich die Mannschaften in die Halbzeitpause. Trainer Peter Vollmann reagiert und bringt zur zweiten Hälfte Tobias Jänicke für Marcel Schied und Michael Blum für Sebastian Pelzer. Hansa zeigt sich bemüht, agiert jedoch weiterhin zu harmlos. Nach einem Freistoß von Lartey geht der Kopfball von Dominic Peitz nur knapp über die Latte – in Standardsituationen zeigt sich Hansa durchaus etwas torgefährlich. Cottbus spielt mit der Führung im Rücken defensiv, nutzt jedoch seine Konterchancen. Etwa in der 60. Minute, als Rostocks Torhüter einen Ball von Daniel Adlung gerade noch irgendwie mit dem Knie über die Latte lenken kann. Drei Minuten später kann Müller einen direkten Freistoß von Kronaveter parieren. Nach einem Abwehrfehler von Roger kann Semmer in der 65. Minute den Lausitzer Schlussmann Thorsten Kirschbaum das erste Mal richtig prüfen. Etwas überrascht von dem unfreiwilligen Geschenk der Cottbusser Abwehr, gerät der Semmer-Schuss aus etwa acht Metern jedoch zu unplatziert und kann von Kirschbaum pariert werden. Nur eine Minute später läuft Kevin Müller erneut zu weit aus seinem Kasten, glücklicherweise kann Rangelov seine Chance zum Führungsausbau nicht nutzen. Nach einem Fehler von Wiemann kann Rostocks Torhüter in der 72. Minute dafür jedoch Schlimmeres verhindern, als er eins zu eins gegen Reimerink mit einer tollen Fußabwehr glänzt. Zwei Minuten Nachspielzeit werden zum Ende der regulären 90 Minuten angezeigt. Die letzten Sekunden laufen. Lartey versucht es aus halb rechter Position direkt, Kirschbaum kann gerade noch mit der Hand klären. Ecke von links, Nachschuss, abgefälscht, weitere Ecke für Hansa. Zwei Minuten Nachspielzeit sind um, doch Schiri Knut Kircher entscheidet: Ausführen! Ecke von rechts. Adam Straith köpft den Ball hinter die Grundlinie, erneute Ecke für die Rostocker – jetzt wieder von links. Und dann ist er drin. Mit dem Kopf lenkt Matthias Holst die Lartey-Ecke drei Minuten nach der regulären Spielzeit zum Ausgleich unter die Latte. Schlusspfiff. Betrachtet man die Chancen von Energie Cottbus, hätte das Spiel zum Ende der regulären Spielzeit längst entschieden sein müssen, doch zu leichtfertig vergaben die Gäste ihre guten Möglichkeiten. Dank Holst kann sich Hansa Rostock über einen Punkt freuen – eher glücklich als verdient. Die Moral stimmte, doch was die Offensive der Rostocker bot, war über weite Strecken erschreckend unorganisiert und harmlos. Daran konnte auch der nach dreimonatiger Verletzungspause eingewechselte Marek Mintal nichts ändern. Kevin Müller leistete sich heute grobe Schnitzer, bewahrte Hansa andererseits aber mit guten Reaktionen vor weiteren Treffern. Die nächste Möglichkeit zum Punkten haben die Rostocker am kommenden Sonntag – dann ist Hansa beim FSV Frankfurt zu Gast. Die Hessen stehen in der Tabelle derzeit einen Platz vor dem Vollman-Team auf dem 13. Rang – eine durchaus lösbare Aufgabe. Tore: 0:1 Rok Kronaveter (31. Minute) 1:1 Matthias Holst (90+3. Minute) Aufstellung, FC Hansa Rostock: Kevin Müller (Torwart) Peter Schyrba, Michael Wiemann (Marek Mintal, ab 74. Minute), Matthias Holst, Sebastian Pelzer (Kapitän; Michael Blum, ab 46. Minute) Dominic Peitz Tino Semmer, Mohammed Lartey, Kevin Pannewitz, Tom Weilandt Marcel Schied (Tobias Jänicke, ab 46. Minute) Fotos: Joachim Kloock
29. Oktober 2011 | Weiterlesen
Hansa Rostock empfängt Energie Cottbus
„Entschlossenheit im Vorwärtsgang“ lautet das Motto von Trainer Peter Vollmann, wenn Hansa Rostock heute Energie Cottbus in der DKB-Arena empfängt. „Ich denke, dass man sich nicht verstecken muss vor Energie Cottbus“, so Vollmann. „Wir müssen sehen, dass wir mutig agieren und Zug nach vorne entwickeln können.“ Unterschiedlicher könnten die beiden Mannschaften kaum sein, die heute Abend beim Ost-Derby in der DKB-Arena aufeinandertreffen. Mit 17 Punkten stehen die Cottbusser auf dem 8. Tabellenplatz, Rostocks neun Punkte reichen gerade für den 15. Rang – zufrieden können beide Teams damit nicht sein. Schwächen hat Energie Cottbus besonders in der Abwehr zu verzeichnen – 23 Gegentreffer gab es in dieser Saison bereits, nur Ingolstadt und Karlsruhe kassierten noch mehr. Mit 14 Gegentoren steht die Abwehr der Rostocker vergleichsweise gut da. Ganz anders stellt sich die Situation im Angriff dar. 16 Tore konnten die Lausitzer in den 12 Partien der laufenden Saison erzielen. Sieben Treffer gehen allein auf das Konto von Dimitar Rangelov – so viele, wie Hansa bisher insgesamt gelungen sind. Harmlose, aber defensiv starke Rostocker treffen auf abwehrschwache torgefährliche Lausitzer, kann die Situation ein wenig zugespitzt beschreiben werden. „50 zu 50“ sieht Peter Vollmann daher die Chancen für das Spiel gegen Energie Cottbus. Positive Nachrichten gibt es vom Kader zu vermelden. Kapitän Sebastian Pelzer kehrt wohl in die Viererabwehrkette zurück und auch Hoffnungsträger Marek Mintal dürfte nach drei Monaten verletzungsbedingter Pause endlich wieder in der Startformation stehen. „Das Entscheidende ist, dass du an dich selber glaubst“, weist Hansa-Manager Stefan Beinlich auf die Bedeutung der mentalen Stärke hin. Auch, wenn in den vergangenen Partien oft viele Möglichkeiten liegen gelassen wurden, muss sich die Mannschaft noch mehr Chancen erarbeiten und dann natürlich auch nutzen. Der Abschluss sei nicht alles, so der Hansa-Manager: „Wenn du dir keine Chancen erarbeitest, wirst du auch keine Tore schießen können.“ Das als Sicherheitsspiel eingestufte Ost-Derby spielt für Beinlich dabei nicht die entscheidende Rolle: „Für uns geht es in erster Linie darum im Moment, drei Punkte zu holen und da geht es nicht darum, ob wir die Nummer eins im Osten, Norden, Süden oder Westen sind.“ Etwa 18.000 Zuschauer werden in der DKB-Arena erwartet, angepfiffen wird das Spiel um 18 Uhr. Der Bericht von der Partie Hansa Rostock gegen Energie Cottbus ist inzwischen online.
28. Oktober 2011 | Weiterlesen
Neue Dauerausstellung im Kulturhistorischen Museum
Mecklenburg-Vorpommern ist nicht gerade bekannt für seine führende Rolle in Kunst und Kultur. Doch obwohl sich nie ein richtiges Kunstzentrum entwickelt hat, gab es auch in unserer Region Zeichner, Grafiker und Bildhauer, die ein vielfältiges und höchst interessantes Werk gestiftet haben. Einige von ihnen kann man seit gestern im Kulturhistorischen Museum im Kloster zum Heiligen Kreuz entdecken, wo die neue Dauerausstellung „Kunst im Mecklenburg“ eröffnet wurde. Neben der facettenreichen Kunst sorgt auch die Räumlichkeit der Ausstellung für Aufsehen. Zwei Jahre hat es gedauert, um den Gemäldesaal neu herzurichten. Doch die Zeit und der Aufwand haben sich gelohnt, denn dieser Raum gehört zu den technisch aufwendigsten Präsentationsflächen der Hansestadt. Es gibt eine komplett steuerbare Lichtdecke, teilweise mit LED-Strahlern, die jedes Kunstwerk in das richtige Licht setzen. Außerdem wird mit einem praktischen Schubladensystem gearbeitet. In den herausziehbaren Schaukästen werden kleinere Grafiken gezeigt. Jedoch war beim Presserundgang am Vormittag noch nicht jedes Fach gefüllt. „Das ist ganz normal. Bei uns wird immer bis zum letzen Moment gearbeitet“, sagte Museumsleiter Dr. Steffen Stuth. Zusammen mit Heidrun Lorenzen stellte er die neuen Räumlichkeiten und natürlich auch die Kunstwerke der zwei neuen Ausstellungen vor. Lorenzen war bis August 2010 Museumsleiterin und hat in dieser Zeit vor allem die umfangreiche Kunstsammlung des Museums bearbeitet. So hat sie auch die Konzeption und Zusammenstellung der neuen Ausstellungen aus diesem Bestand übernommen. „Kunst in Mecklenburg“ zeigt Gemälde, Grafiken und Plastiken von jungen Künstlern des Landes in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die Bandbreite reicht von Gemälden, über abstrakte Darstellung bis hin zu klassischen Landschaften. „Wir wollten zeigen, welche Künstler in die Mecklenburger Moderne gewiesen haben“, sagte Lorenzen. Dabei war es den Ausstellungsmachern wichtig, nicht nur bekannte Namen wie Barlach zu zeigen, sondern auch eher unbekannten Künstlern ein Forum zu geben. Den zweiten Teil des Raumes nimmt die „Verfemte Moderne“ ein. In der Zeit des Dritten Reiches wurden Objekte als entartete Kunst beschlagnahmt. Nur wenige Kunsthändler durften damit handeln, einer davon war Bernhard A. Böhmer aus Güstrow. 1947 wurden 34 Ölgemälde, neun Plastiken und 111 Grafiken konfisziert und an das Museum Rostock übergeben. Heute befinden sich insgesamt 613 Werke im Fundus des Hauses. Einige von ihnen werden, begleitet von einem selbst gedrehten Dokumentarfilm, in der zweiten Hälfte des Gemäldesaals gezeigt. Heidrun Lorenzen fasst das Ziel der Ausstellung so zusammen: „Wir wollen das Andenken an die Künstler aufrechterhalten und uns gleichzeitig gegen das Vergessen stellen.“ Dass einige Namen in beiden Raumabschnitten vorkommen, ist kein Zufall. Ernst Barlach zum Beispiel, einer der bekanntesten deutschen Bildhauer, prägte die frühe Moderne stark mit. Doch der Erfolg brachte auch Aufmerksamkeit mit sich, sodass auch seine Stücke beschlagnahmt wurden. So kam zum Beispiel die Plastik „Maske Paul Wegener 2“ in den Besitz von Böhmer. Viele weitere Kunstschaffende mussten ebenfalls unter der NS-Zeit leiden. Die neuen Ausstellungen sollen neben dem normalen Besucherverkehr auch besonders pädagogisch betreut werden. „Wir wollen ein intensives Programm für Schüler, aber auch für Studenten bieten“, sagte Steffen Stuth. Und dies ist sicher auch eine gute Idee, schließlich lässt sich bei einigen Kunstwerken nur schwer nachvollziehen, warum diese von den Nationalsozialisten als entartet markiert wurden. Neben der historischen Bewandtnis ist dem Kulturhistorischen Museum vor allem auch wieder eine künstlerisch anspruchsvolle Ausstellung gelungen, die durch den komplett neuen Raum in einem ganz besonderen Licht erstrahlt.
28. Oktober 2011 | Weiterlesen
Gelbe Seiten von Rostock
Rostocks Gelbe Seiten kommen jetzt im Herbst besonders gut zur Geltung. Ob bei strahlendem Sonnenschein oder im grau-trüben Nebel, leuchtet die helle Farbe der Blätter an den Bäumen und auf den Wegen gegen die Dunkelheit immer länger werdender Nächte. Eingebettet in dieses Naturschauspiel ist die Reklame für das neue Branchentelefonverzeichnis. Aber ob es zwischen den gelben Blättern auffällt?
27. Oktober 2011 | Weiterlesen
Microsofts „Windows Nerd Garage“ macht Station in Rostock
Studenten haben es manchmal ganz schön schwer. Frühe Seminare, überfüllte Vorlesungen und nervige Hausarbeiten sind nur einige der Stolpersteine. Gerade bei Hausarbeiten, die natürlich auf den letzten Drücker erledigt werden, passiert es häufig, dass der Computer auf einmal nicht mehr mitspielt. Da passt die Tabelle nicht, das Betriebssystem stürzt ab oder die Seitenzahlen wollen nicht so, wie man selbst. Für all diese Probleme stehen jetzt Campusexperten zur Verfügung, die mit Rat und Tat zur Seite stehen – zumindest für Produkte von Microsoft. Hoang Nguyen ist 25 Jahre alt und studiert im 12. Semester BWL. Da er zurzeit an seiner Diplomarbeit schreibt, hat er nebenbei noch Zeit für andere Sachen. Da passte es gut, dass er im Internet die Anzeige von Microsoft fand, dass sie Campusexperten suchen. „Es ist praktisch: Ich kann meine Brieftasche auffüllen und nebenbei etwas Gutes tun“, sagt der Student. Ab dem 9. November sind er und vier weitere Experten immer Mittwoch und Donnerstag von 11 bis 15 Uhr im AudiMax, um bei Problemen rund um PowerPoint, Word oder Windows zu helfen. „Wir sind bemüht, für jede Frage eine Lösung zu finden.“ Um die Hilfsaktion bekannt zu machen, hat Microsoft die Nerd Garage erfunden. Diese tourt durch fünf deutsche Universitätsstädte, um die Studenten an Microsoft-Produkte heranzuführen. Bis zum 4. November steht die Garage in Rostock, in der Albert-Einstein-Straße neben der Südstadt-Mensa. Warum es gerade eine Garage sein musste, erklärt Eventleiter Tim Stutz. „Viele Nerds haben in Garagen angefangen, zum Beispiel Steve Jobs oder Bill Gates. Dort haben sie versucht, begeistert von einer Idee, mit einem eigenen Weg ihr Ziel zu erreichen.“ Das Wort „Nerd“ stand früher häufig für Außenseiter oder Langweiler, heutzutage gilt der Begriff aber immer mehr für jemanden, der auf seinem Gebiet – meist technischer Natur – besonders gut ist. In der Nerd Garage werden täglich Workshops angeboten. Dabei wird der bessere Umgang mit Programmen geübt und es gibt Tipps zur Kreativitätssteigerung. Da Studenten jedoch nicht nur arbeiten sollen, kann auch Kaffee oder Cola getrunken und Microsofts Spielekonsole Xbox mit der Bewegungssteuerung Kinect ausprobiert werden. Abends gibt es Kinect oder PowerPoint-Karaoke Partys. Gerade die Workshops werden schon gut angenommen, jedoch kann man sich über die Homepage des Projektes noch für die ausstehenden Veranstaltungen kostenlos eintragen. Manuel Menzel hat die Garage nur zufällig auf dem Weg zur Mensa entdeckt. Der 20-Jährige studiert Mathe, Chemie und Physik auf Gymnasiallehramt. „Ich habe im Moment nur alle zwei Wochen Übungen, da hab ich also zu viel Freizeit“, erzählt der Student. Die Workshops brauche er zwar nicht, jedoch probierte er Kinect und ein Zeichentablett aus. „Ich finde die Atmosphäre hier sehr angenehm“, resümierte er. Eine interessante Aktion also von Microsoft, um Werbung für ihre Produkte zu machen. Ob diese allerdings automatisch besser sind, vermögen wir nicht zu sagen. Da muss sich jeder selbst ein Bild von machen.
27. Oktober 2011 | Weiterlesen
Führungskommando der Marine kommt nach Rostock
Der Führungsstab der Deutschen Marine wird zukünftig in Rostock sitzen, so sieht es das neue Stationierungskonzept der Bundeswehr vor, welches Verteidigungsminister Thomas de Maizière heute der Öffentlichkeit vorstellte. Der Marineinspekteur im Verteidigungsministerium in Bonn und die beiden bisherigen Höheren Kommandobehörden der Deutschen Marine – das Flottenkommando im schleswig-holsteinischen Glücksburg und das Marineamt, das 2001 nach Rostock verlegt wurde – verschmelzen zum Marinekommando mit Sitz in der Rostocker Kopernikusstraße. Die Anzahl der Dienstposten reduziert sich hier von 2.320 auf zukünftig 2.240. Der Marinestützpunkt Hohe Düne bleibt erhalten. Doch auch hier wird es einige Veränderungen geben. Das 1. Korvettengeschwader wird hier zwar nach wie vor stationiert sein, aber das 7. Schnellbootgeschwader wird aufgelöst. Die beiden ihm unterstellten Versorgungsschiffe Tender Elbe und Tender Donau werden jedoch weiterhin Rostock-Warnemünde als Heimathafen anlaufen. Weitere Dienststellen wie das Sanitätszentrum sind ebenfalls von Umstrukturierungsmaßnahmen betroffen. „Das sind gute Nachrichten für die Hansestadt Rostock“, freut sich Rostocks Oberbürgermeister Roland Methling in einer Pressemitteilung. „Mit unserer maritimen Geschichte und den Traditionen, aber auch durch die vorhandene Infrastruktur hat unsere Stadt alle Voraussetzungen, diese bedeutende Rolle auch ausfüllen zu können. Für mich ist das auch ein Stück Gleichberechtigung und gelebte deutsche Einheit.“ Erhalten bleibt auch der Standort der deutschen Luftwaffe auf dem Fliegerhorst Laage, wo das Jagdgeschwader 73 „Steinhoff“ mit Eurofightern stationiert ist. Die Anzahl der Soldaten und Zivilangestellten erhöht sich hier von 1.230 auf 1.260. Das Standortkonzept war einer der letzten Schritte, mit der die Bundeswehr neu ausgerichtet werden soll. Seit Monaten wurde sie mit Spannung erwartet. Die Truppenstärke soll mit der Reform von 250.000 auf bis zu 170.000 verringert werden. Bereits seit der Aussetzung der Wehrpflicht im Juli dieses Jahres waren 50.000 Stellen weggefallen. 31 von 328 größeren Standorten sollen nun aufgelöst werden, darunter Trollenhagen, Lübtheen und Rechlin in Mecklenburg-Vorpommern. Obwohl im ganzen Land die Anzahl der Dienstposten von bisher 14.200 auf 10.600 abgebaut wird, gibt es in Mecklenburg-Vorpommern mit 6,4 nun die meisten Dienststellen pro 1000 Einwohner (bisher 8,6) in Deutschland. Zuvor lag Schleswig-Holstein davor, das mit Rheinland-Pfalz die größten Standortkürzungen zu verzeichnen hat. Bis 2017, größtenteils aber schon bis 2015, sollen die meisten Auflösungen und Verlegungen abgeschlossen sein.
26. Oktober 2011 | Weiterlesen
Grabmal von Friedrich Witte im Lindenpark erneuert
Goldene Blätter, die vom Wind durch die engen Alleen segeln, machen einen Spaziergang durch den Lindenpark jetzt im Herbst besonders reizvoll. Hier und da kommt man an einem alten Grabmal vorbei. Es sind fast 80 auf dem etwa 17 Hektar großen Gelände. Sie zeugen von der Vergangenheit des Parks als Begräbnisstätte. Denn 1831 als erster kommunaler Friedhof Rostocks angelegt, wurden hier bis 1959 Bestattungen durchgeführt. Mit Ablauf der letzten Ruhefristen begann 1979 die Umgestaltung des Alten Friedhofs zu einem öffentlichen Park und die Grabflächen wurden beräumt. Heute wissen Jogger, Spaziergänger mit und ohne Hund und spielende Kinder den Park am Saarplatz zu schätzen. Für seine Pflege ist das Amt für Stadtgrün zuständig, das 2010 ein umfassendes Sanierungskonzept für die Grünanlage entwickelt hat, welches den verbliebenen Grabdenkmälern besondere Beachtung schenkt. Seit einigen Jahren bekommt das Amt ehrenamtliche Unterstützung vom Verschönerungsverein zu Rostock. Der Tradition eines gleichnamigen Vereins im 19. Jahrhundert folgend, haben seine 27 Mitglieder sich vor allem dem Erhalt und der Verschönerung von Grünanlagen und Gärten in Rostock verschrieben. Ausgangpunkt und wesentlicher Schwerpunkt ihres Engagements ist der Lindenpark. Dank einer Spende von 10.000 Euro der Rostocker Kaufmannsköste konnte der Verein den Grabobelisken des 1893 verstorbenen Rostocker Unternehmers und Pharmazeuten Friedrich Witte nun erneuern lassen. „Der Obelisk ist alt und stand ursprünglich an anderer Stelle. Im Zuge der Umgestaltung zu einem Park ist er in den heutigen Bereich versetzt worden, wobei der alte Sockel verloren ging. Es gibt Fotos von vor 1980, die zeigen, dass auch das alte Medaillon weg war,“ beschreibt Hannes Rother, Vorsitzender des Verschönerungsvereins, den vorherigen Zustand. Nun wurde der Obelisk restauriert. Die Firma Steinmetzhaus hat ihn wieder mit einem Sockel versehen, aufgebaut und gereinigt. Das neue Medaillon wurde vom Rostocker Bildhauer Wolfgang Friedrich angefertigt. Das Profilporträt Friedrich Wittes lehnt sich eng an die Gestaltung des Originals an, das von Frederick Roth, einem amerikanischen Verwandten der Familie, geschaffen wurde. Heute nun wurde das erneuerte Grabmal unter Anwesenheit der Urenkelin Dr. Annegret Witte aus Duisburg der Öffentlichkeit übergeben. „Ich freue mich und ich denke, auch er würde sich sehr freuen, dass jetzt wieder so etwas Schönes an ihn hier in Rostock erinnert.“ Doch wer war eigentlich Friedrich Witte? Friedrich Witte wurde 1829 in Rostock geboren. Nach der Ausbildung als Apotheker verkaufte er die alte Hirschapotheke seines Vaters, um mit dem Erlös in Rostock die chemische Fabrik Friedrich Witte in der Schnickmannstraße zu gründen, wo heute immer noch der Wittespeicher seinen Namen trägt. Er entwickelte hier Verfahren zur Herstellung von Coffein, Pepsin und Peptol und exportierte seine pharmazeutischen Produkte weltweit. Neben seinen unternehmerischen Tätigkeiten engagierte sich Friedrich Witte auch politisch. Er gehörte der national-liberalen Bismarckpartei an und war über viele Jahre lang kaufmännischer Senator in Rostock und Reichstagsabgeordneter. Wie ein intensiver Briefwechsel bezeugt, pflegte Friedrich Witte bis zu seinem Lebensende eine besondere Beziehung zum Dichter Theodor Fontane. Die beiden hatten sich in Berlin in der polnischen Apotheke kennengelernt, wo Witte Lehrling und Fontane Provisor waren. Die beiden verband ihr gemeinsames Interesse für Literatur. Diese Verbindung wurde intensiviert, als sich Friedrich Witte und seine Frau Anna um die einzige Fontane-Tochter Martha kümmerten, die sie oft in das Rostocker Familienhaus in der Lange Straße einluden. In seinem Tagebuch schreibt Fontane über Witte nach dessen Tod: Er war „ein ganz ausgezeichneter Mensch, von seltener Integrität und großer Güte.“
25. Oktober 2011 | Weiterlesen
LiteraTour Nord feiert 20. Geburtstag mit Wilhelm Genazino
Alles Gute zum Geburtstag, Literatour Nord. Seit 20 Jahren reisen Autoren durch Norddeutschland, um ihre neuen Bücher vorzustellen. Zum dritten Mal macht die Lesereise nun auch wieder in Rostock Station. Um das Jubiläum gebührend zu feiern, eröffnete in diesem Jahr ein ehemaliger Preisträger die Tour. In Rostock war es Wilhelm Genazino, der seinen aktuellen Roman „Wenn wir Tiere wären“ präsentierte. 1992 startete die erste Literatour Nord. Seitdem reisen jedes Jahr mehrere Autoren durch verschiedene norddeutsche Städte, um ihr aktuelles Buch vorzustellen. Im Anschluss an alle Lesungen entscheidet eine Jury, in der aber auch das Publikum eine Stimme hat, wer den mit 15000 Euro dotierten Preis mit nach Hause nehmen darf. Schon bei der dritten Tour konnte Wilhelm Genazino das Publikum und die Jury überzeugen und gewann mit seinem Roman „Die Obdachlosigkeit der Fische“. Seitdem ist Genazino zu einer festen Größe in der deutschen Literaturlandschaft geworden. Neben der Literatour Nord konnte der Autor fast alle wichtigen Literaturpreise gewinnen, unter anderem den Georg-Büchner-Preis. Als Ehrengast lief die erste Lesung im Literaturhaus Rostock natürlich außerhalb der Konkurrenz, trotzdem wollten 120 Gäste erfahren, was wäre, „Wenn wir Tiere wären“. Im Roman des 68-Jährigen geht es tierisch zur Sache. Ein namenloser Protagonist steht zwischen drei Frauen und ist von der Welt um sich herum überfordert. Zwischenzeitlich verstrickt er sich in Betrügereien und andere Schweinereien, unter anderem den Beischlaf mit einer Dame, die ihm besonders zugeneigt ist, wenn sie getrunken hat. Genazino lässt seinen erlebnisüberdrüssigen Protagonisten immer wieder abschweifen. Der geplante Kauf von einem Teekessel lässt ihn über seine Jugend sinnieren, woraufhin ihm einfällt, dass er den Wunsch nach einer „permanent schwangeren Lebensbegleitung“ hegt. Dieses ständige Wechseln des Themas wirkt zuweilen anstrengend, macht aber auch den eigentlichen Reiz des Romans aus. Auch wenn es absolut nicht besonders ist, wenn jemand Kürbiskerne vom Kürbiskernbrot herunter isst, schafft es der Autor mit seiner genauen Beobachtungsgabe und einem feinen Humor, solche Situationen lesenswert zu machen. Natürlich nehmen die Tiere nicht nur eine sprichwörtliche Position in dem Buch ein. So kam in dem vorgelesenen Stück ein halber Zoo vor. Eine tote Maus neben einem Pissoir, Zebras und Ponys auf einem Jahrmarkt, eine anmutige Krähe im Flug, ein Hund, der einen „Scheißhaufen“ macht, eine blöde Kuh, Zierfische, ein nicht onanierender Salamander namens Lurchi und eine Amsel, die „sang und schiss“. Schon in dieser Aufzählung merkt man, dass Genazino teilweise auch sehr explizit beschreibt. Nach seiner Lesung wurde dem Autor wie üblich ein Gespräch mit Universitätsprofessor Lutz Hagestedt „aufgezwungen“. Dieser begleitet die Tour mit einem Seminar und forderte seine Studenten auf, den Buchtitel zu ergänzen. Heraus kamen Antworten wie: „Wenn wir Tiere wären“ … … gäbe es keine Umweltsünder mehr. … wäre alles einfacher. … wären Tiere auch nur Menschen. Wilhelm Genazino selbst würde den Satz mit „wäre es die Befreiung von Glücks- und Denkzwang“ vervollständigen. Es folgte ein ausführliches Gespräch, das sich durch verschiedenste Themengebiete schlängelte. Sowohl der Sozialismus und die DDR, aber auch die Rolle der Frau als Unterwäsche kaufendes Wesen wurden thematisiert. Doch auch über die Anfänge als Schriftsteller und die damit verbundenen Ängste konnte man einiges erfahren. Trotzdem hatte man gelegentlich das Gefühl, als ob der Autor und der Professor vergaßen, dass sie ein Publikum vor sich hatten. Zeitweise war es mehr ein Zwiegespräch zwischen Experten auf ihrem Gebiet. Insgesamt war es aber wieder ein gelungener Auftakt zur 20. Literatour Nord, die am 15. November mit Inka Parei ihre Fortsetzung findet. Wer mehr über die Tour und die teilnehmenden Bücher erfahren will, kann am 8. November um 18:45 Uhr rok.tv einschalten. Dort wird dann eine von Studenten produzierte Sondersendung zur Lesereise ausgestrahlt.
25. Oktober 2011 | Weiterlesen
Hansa Rostock: Schlüsselbeinbruch bei Dexter Langen
Dexter Langen hat sich bei der Trainingseinheit am heutigen Nachmittag (25. Oktober 2011) schwer verletzt und wurde zunächst mit Verdacht auf Schlüsselbeinbruch zu weiteren Untersuchungen in die Praxis von Vereinsarzt Dr. Holger Strubelt gebracht. Bei der folgenden Röntgenuntersuchung kam rasch die Bestätigung: Hansa Rostocks Mittelfeldspieler hatte sich, als er bei einem Zweikampf sehr unglücklich auf die linke Schulter gefallen war, das Schlüsselbein gebrochen. Nach einer schweren Knieverletzung beim Saisonauftakt der vergangenen Saison im Juli 2010 (Riss des Seitenbandes sowie Teilabriss des vorderen Kreuzbandes im rechten Knie) hatte sich Dexter Langen gerade wieder an die Mannschaft herangekämpft und beim Auswärtsspiel gegen den FC Erzgebirge Aue in der Startformation gestanden. Weitere Untersuchungen werden morgen im Laufe des Tages Aufschluss über die genaue Diagnose geben. Wie lange Dexter Langen dem F.C. Hansa Rostock fehlen wird, steht noch nicht fest. Quelle: F.C. Hansa Rostock
25. Oktober 2011 | Weiterlesen
Baustart für Fernwärmeerschließung von Warnemünde
Mit den ersten vorbereitenden Baumaßnahmen am Dienstag, den 25. Oktober 2011, beginnt das Projekt „Fernwärme für Warnemünde“ mit den Erschließungsarbeiten. Die Länge dieses 1. Teilbauabschnittes beträgt 384 m und beginnt ca. 150 m vor der Kreuzung – An der Stadtautobahn, Güstrower Straße (Höhe Sonnenblumenhaus). Das Bauende dieses Abschnittes befindet sich in Höhe der Gasregelstation – Neustrelitzer Straße. Dieses erfordert für die Zeit der Baumaßnahme eine halbseitige Sperrung der Richtungsfahrbahn nach Rostock (rechte Fahrspur). Die geplante Fertigstellung und damit wiederum Freigabe der Richtungsfahrbahn ist zum 2. Dezember 2011 vorgesehen. Es erfolgt die Verlegung einer Fernwärmeleitung 2x DN 250 im Pipelineverfahren, d. h. die Verschweißung dieser Pipeline erfolgt außerhalb des Rohrgrabens und wird dann entsprechend verlegt. Bauausführender ist die Fa. STRABAG, Niederlassung Rostock, mit der in der Vergangenheit bereits größere Bauvorhaben erfolgreich realisiert werden konnten. Die Bushaltestelle „Grabower Straße“ in Lichtenhagen ist teilweise eingeschränkt und verlegt worden. Dieses ist mit der RSAG abgestimmt. Die Einschränkungen für den Verkehr als auch den öffentlichen Personennahverkehr werden auf ein Minimum begrenzt. Eine Vollsperrung der Stadtautobahn ist nicht erforderlich. Wir bitten alle Verkehrsteilnehmer für die notwendigen Einschränkungen um Verständnis. Quelle: Stadtwerke Rostock AG
25. Oktober 2011 | Weiterlesen
Hansa Rostock - Button-Aktion für traditionelles Logo
„Tradition verbindet“ ist das Motto der aktuellen Aktion des F.C. Hansa Rostock, die am kommenden Freitag, den 28. Oktober 2011 zum Heimspiel gegen Energie Cottbus starten soll. Hintergrund ist ein langgehegter Wunsch vieler Hansa-Fans, zum traditionellen und damit einem einheitlichen Logo des F.C. Hansa Rostock zurückzukehren. Auf Initiative der Fanbetreuung, allen voran Joachim „ Schuppe“ Fischer, ließ der F.C. Hansa im Zuge dessen 10.000 Ansteck-Buttons anfertigen, die genau dieses traditionelle Hansa-Logo mit dem Schriftbanner „Tradition verbindet“ zeigen. Mit den Einnahmen aus dem Verkauf der Buttons werden unter anderem die Logos direkt am Stadion, an der Hansa-Geschäftsstelle, auf dem Mannschafts-Bus, dem Show-Truck und der Fan Info-Tonne geändert und durch das traditionelle Logo ausgetauscht. Für Hansa-Fans, die dieses Projekt unterstützen wollen, gibt es beim Heimspiel gegen Energie Cottbus die Möglichkeit, die Ansteck-Buttons direkt am Spieltag von einem Verkäufer der Stadionzeitschrift „Kogge“ für mindestens 1 Euro zu erwerben – höhere "Spenden" sind natürlich gerne gesehen. Darüber hinaus sind die Ansteck-Pins von Freitag an auch im Hansa-Fanshop, im Fanhaus und im Online-Verkauf per E-Mail an die Fanbetreuung erhältlich. Quelle: F.C. Hansa Rostock
25. Oktober 2011 | Weiterlesen
Status Quo und The Hooters begeistern in Rostock
„Die wissen wenigstens noch, wie man eine Gitarre in der Hand hält“, wird gestern Abend so mancher beim Konzert der altgedienten Herren in der Stadthalle Rostock gedacht haben. Mit bis zu vier Gitarren (inkl. Bass) zelebrierten Status Quo auf und unzählige Luftgitarristen vor der Bühne den guten alten Rock’n’Roll. Dass es da auch kein Zurückhalten beim Headbangen gab, versteht sich von selbst, auch wenn die Haare bei den Fans mit der Zeit etwas schütterer geworden sind. Während Francis Rossis Zopf bereits seit einiger Zeit ab ist, weht bei Rick Parfitt immer noch die blonde Mähne zu den treibenden Gitarrenriffs. Und auch sonst ist beim Erscheinungsbild der Band, zu der auch der Bassist John Edwards, Keyboarder Andy Bown und seit 2000 Drummer Matt Letley gehören, vieles beim alten geblieben, Status Quo eben. Leger in engen Jeans und weißen Turnschuhen – Rossi wie immer in weißem Hemd und schwarzer Weste – bewegten sich die immerhin über 60-jährigen Musiker energiegeladen über die Bühne. Zur Bewunderung der über 2500 Fans in der Stadthalle, von denen sich doch einige gern einen Sitzplatz für das über zweistündige Konzert ihrer Idole aus der Jugendzeit gewünscht hätten. Bereits in den Sechzigern startete die Karriere der britischen Band. Seither haben sie über 30 Alben veröffentlicht und sind unermüdlich auf Tour. Mit der schlichten Melodie ihres ersten Hits, dem psychedelischem Pictures Of Matchstick Men, begann das gestrige Konzert, bevor die Band auf die Rostocker Bühne trat und für Caroline die Gitarrensaiten vibrieren ließ. Es folgten Hits wie Mean Girl, Down Down, What Your‘re Proposing oder Whatever You Want. „Das ist Musik!“, begeisterten sich Fans. Auch von dem neuesten Album Quid pro Quo, das im Mai erschien und der aktuellen Tour ihrem Namen gab, wurden Stücke wie Rock’n’Roll’n’You oder Two Way Traffic vorgestellt. Das alte Kennerherz erfreuten seltener gehörte Klassiker wie Gerdundula . Ein Titel, zu dem die Band von einem Pärchen aus Deutschland inspiriert wurde, erzählt Francis Rossi dem Publikum. Der Sänger hielt sich ansonsten jedoch mit Ansagen zurück. Die Titel flossen vielmehr in Medleys ineinander über, das Tempo dabei nur leicht variiert und fast immer hochtourig. Bei einem ihrer größten Erfolge In The Army Now wurde eine Entspannungspause gewährt. Inbrünstig und mit ausgestreckten Armen grölte das Publikum das „Oohohoo“ mit. Rockin’ All Over The World bildete schließlich den krönenden Abschluss, bevor Status Quo ihre Fans mit zwei Zugaben vom Rock’n’Roll Godfather Chuck Berry nach Hause schickten. „Wie immer gut“, beurteilte Martin Müller, der regelmäßig Quo-Konzerte besucht, anschließend. Der 49-Jährige zählt sich seit 1976 zur Status Quo-Fangemeinde. Er hat alle Platten und besaß sogar schon eine handsignierte Gitarre. Mit seinen Kumpels Herwig Schwanz, Ingolf Kutschke und dessen Sohn Robert ist er extra von Usedom nach Rostock gekommen. Gemeinsam fachsimpeln sie über die Anfangsjahre der Band und die besten Titel. Ganz klar, dass bei soviel Auswahl die Entscheidung nicht eindeutig ausfällt. Einig waren sie sich jedoch, dass auch die Vorband „sehr gut“ war. „Ich hab noch nie so eine gute Vorband gesehen“, staunte auch die 37-jährige Melanie Quast. Die US-amerikanische Band The Hooters hatte die Stadthalle mit ihren folkigem Pop-Rock zuvor eingeheizt. Von ihren Songs, darunter Johnny B. und All you Zombies, mit denen sie in den Achtzigern bekannt wurden, begeisterte das Publikum so, dass sie sogar Zugaben forderten. „And I like it, I like it, I like it, I like it, I Lalalalike it … ” wird nach diesem Konzertabend wohl bei vielen noch als Ohrwurm nachgewirkt haben.
25. Oktober 2011 | Weiterlesen
Lange Nacht der Museen in Rostock 2011
Nachts im Museum – ob dann die ausgestellten Wesen lebendig werden? In Hollywoodfilmen belächeln wir aufgeklärt dieses Phänomen. Doch ist so etwas auch in unserer Hansestadt möglich? Im Schiffbau- und Schifffahrtsmuseum Rostock vielleicht. Denn hier gibt es nicht nur eine Wikingerausstellung zu besichtigen, sondern auch einen ruhmreichen Wikingerkrieger, der vor Jahrhunderten in einer Schlacht gefallen war. Am 29. Oktober ab 18 Uhr sollen der Ruhelose und seine Gefährten von den „Warnow Wölfen“ an Bord des Traditionsschiffes zum Leben erwachen. Sie treffen hier nicht nur auf die Besucher der Langen Nacht der Museen, sondern auch auf Ask und Embla vom Heidentheater. Zurück aus Walhall erzählt er ihnen auf dramatische, aber familienfreundliche Weise von seiner letzten Schlacht, den Waffen und Mythen aus der alten Zeit. Einen spannungsreichen Auftakt verspricht die Rostocker Lange Nacht der Museen 2011, die bis nach Mitternacht Neugierige in die Rostocker Museen und zu historischen Sammlungen locken will. Aber auch dort, wo keine Wesen vergangener Zeiten herumgeistern, wird einiges zu erleben sein. Denn neben den Ausstellungen, die auch zu den regulären Tagesöffnungszeiten zu sehen sind, bieten einige Häuser zusätzlich kulturelle Veranstaltungen, Führungen und Vorträge. 13 Anlaufpunkte von Rostocks Innenstadt bis nach Warnemünde werden teilweise bis 1 Uhr geöffnet und mit Bus- und Schiffsshuttle zu erreichen sein. Mit Jazz klingt die Lange Nacht der Museen 2011 schließlich ab Mitternacht in der Universitätskirche aus. Der Eintritt kostet 10 Euro sowie 4 Euro für Warnowpassinhaber, Studenten, Schüler und Kinder von sechs bis zwölf Jahren. Für 20 Euro gibt es eine Familienkarte für bis zu vier Personen. Damit können alle teilnehmenden Museen und Einrichtungen sowie das Nachtkonzert besucht und der Shuttle-Service benutzt werden. Das genaue Programm und weitere Informationen gibt es im Infoblatt: http://www.kwagentur.de/News/LNdM_Rostock_2011_Flyer.pdf
24. Oktober 2011 | Weiterlesen



