Neueste Nachrichten aus Rostock und Warnemünde
15. Internationaler DLRG-Cup 2011 am Warnemünder Strand
Nanu, was war denn das gestern? Ein Sommertag mit strahlendem Sonnenschein, warmen Temperaturen und ohne Regen? Das muss ausgenutzt werden, also Badesachen eingepackt und nichts wie hin zum Strand. Aber Vorsicht, vor lauter Übermut nicht im Wasser ertrinken. In Notsituationen helfen glücklicherweise Rettungsschwimmer. In Rostock gibt es dafür die Wasserwacht. Aber auch die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) überwacht viele Strände und Badestellen an der Küste und den Binnenseen. 41 Mannschaften aus den DLRG-Ortsverbänden Deutschlands, acht Nationalteams aus Europa und ein Australier waren in den letzten beiden Tagen nach Warnemünde gekommen, um beim 15. Internationalen DLRG-Cup ihre Kräfte im Rettungsschwimmen zu messen. In fünf Einzeldisziplinen und drei Staffeldisziplinen wurden die Schnellsten ermittelt. Dabei kam es nicht nur auf kraftvolles Schwimmen an. Wer vorn dabei sein wollte, musste auch schnell laufen und paddeln können. Für das Rostocker Team lief es nicht ganz so wie erwünscht. „Dieses Jahr sind wir viel, viel schlechter als wir gedacht hätten“, zeigen sich die vier Sportler etwas zerknirscht über die Teamwertung vor dem letzten Staffelrennen des Turniers. Hier müssen sie ohne ihren Teamkollegen Björn Fähnle auskommen, der auch für das Deutsche Nationalteam startet. Dafür sind sie mit den Einzelplatzierungen zufrieden. So musste sich Daniel Wilke beim Ski Race am Freitag nur ganz knapp Shannon Eckstein aus Australien geschlagen geben. Der Profisportler wurde seiner Favoritenrolle gerecht und schwamm auch seinen Herausforderern beim Oceanman-Triathlon locker davon. Als einziger Australier konnte er beim DLRG-Cup genügend Punkte für den siebten Platz in der Nationenwertung sammeln. Die Bedingungen schätzen die Rostocker Rettungsschwimmer als „heute gut, gestern schlecht vom Wetter her“ und aus sportlicher Sicht genau umgekehrt ein. „Wir mögen es, wenn Wellen sind, da wir hier immer mit Wellen trainieren“, sagt Bengt Behrens und verspricht sich gegenüber den vielen anderen Mannschaften aus dem Binnenland einen Heimvorteil. Aber Wellen mag auch Binnenländerin Julia Schatz. Die 25-jährige Berlinerin studiert Sport in Köln, tritt aber neben der deutschen Nationalmannschaft auch für den Halle-Saalekreis beim DLRG-Cup an und das ausgesprochen erfolgreich. Gleich in mehreren Disziplinen erkämpfte sie sich Medaillenplätze. Auch die Königsdisziplin den Triathlon „Oceanwoman“ konnte sie mit deutlichem Vorsprung für sich entscheiden. Damit führt sie auch die Einzelwertung der Damen an, gefolgt von Mannschaftskollegin Aline Hundt und der Dänin Caroline Kleemann auf den Plätzen zwei und drei. „Es hat wirklich Spaß gemacht“, strahlt die glückliche Gewinnerin. „Wir hatten gestern ja viel Regen und auch Wellen, was mir persönlich ja am meisten Spaß macht. Heute dafür etwas weniger, aber die Bedingungen hier in Warnemünde sind einfach herrlich.“ Das erfolgreichste Team in der Gesamtnationenwertung war, wie im letzten Jahr, das Deutsche Nationalteam, vor dem niederländischen und dänischen Nationalteam. Die Rostocker Mannschaft errang den fünften Platz bei der Mannschaftswertung der DLRG-Gruppen. Hier die Ergebnisse und eine Fotogalerie vom zweiten Turniertag: Beach Flags Women 1. Platz Lindahl, Kristina (Schweden) 2. Platz Kröhler, Alena (DLRG Nieder-Olm / Wörrstadt) 3. Platz Riehm, Alina (DLRG Pohlheim) Beach Flags Men 1. Platz Hendriks, Robert (Niederlande) 2. Platz Kappler, Benjamin (DLRG Luckenwalde) 3. Platz Tortosa, Frederic (Schweiz) Board Race Women 1. Platz Schatz, Julia (Deutschland) 2. Platz Kleemann, Caroline (Dänemark) 3. Platz Peeters, Marianka (Niederlande) Board Race Men 1. Platz Eckstein, Shannon (Australien) 2. Platz Roggenland, Daniel (Deutschland) 3. Platz Ertel, Christian (DLRG Stralsund) Rescue Tube Rescue Women 1. Platz Deutschland 2. Platz DLRG Region Uetersen 3. Platz Niederlande Rescue Tube Rescue Men 1. Platz Deutschland 2. Platz DLRG Stralsund 3. Platz DLRG Region Uetersen Oceanwomen 1. Platz Schatz, Julia (Deutschland) 2. Platz Hundt, Aline (Deutschland) 3. Platz Kleemann, Caroline (Dänemark) Oceanmen 1. Platz Eckstein, Shannon (Australien) 2. Platz Loosen, David (Deutschland) 3. Platz Hassemeier, Marcel (Deutschland) Oceanwomen Relay 1. Platz Deutschland 2. Platz Dänemark 3. Platz Niederlande Oceanmen Relay 1. Platz Deutschland 2. Platz DLRG Halle-Saale 3. Platz DLRG Rostock Alle Ergebnisse und das komplette Gesamtergebnis auf der Website der DLRG. Fotos vom 15. Internationalen DLRG-Cup 2011 in Warnemünde:
17. Juli 2011 | Weiterlesen
Hansa Rostock unterliegt dem SC Paderborn mit 1:2
Rund 20.000 Zuschauer verfolgten heute in der DKB-Arena das Auftaktspiel des FC Hansa Rostock gegen den SC Paderborn 07. „Wir müssen unseren Vorteil nutzen“, erklärte Trainer Peter Vollmann im Vorfeld und setzte beim Saisonauftakt von Anfang an auf Angriffsspiel. Marcel Schied und Neuzugang Tino Semmer im Sturm, dahinter Phantom Marek Mintal – große Überraschungen gab es nicht in der Aufstellung des FC Hansa Rostock. Die Torwartfrage konnte der 20-jährige Kevin Müller für sich entscheiden. Die erste Schrecksekunde gibt es für die Hansa-Fans bereits in der 7. Spielminute, als Florian Mohr nach einem Freistoß das Tor der Gastgeber nur knapp verfehlt. Kurz darauf ist es Alban Meha, dessen Freistoß nur knapp am Tor der Rostocker vorbei geht. Doch auch Hansa zeigt sich gefährlich – in der 9. Minute ist es Timo Perthel, der das Tor der Gäste nach einem Zuspiel von Marek Mintal verfehlt. Jubelschreie in der 19. Minute. Tobias Jänicke setzt sich auf der rechten Seite durch und flankt den Ball in den Strafraum. Der frei stehende Tino Semmer lässt sich seine Chance nicht entgehen und schiebt das Leder zum 1:0-Führungstreffer ein. Nur zwei Minuten später sorgt Daniel Brückner dann aber schon für den Ausgleich der Gäste. Unglücklich fälschte dabei Sebastian Pelzer den Schuss von Brückner unhaltbar für Keeper Kevin Müller ins eigene Tor ab. Mit dem Stand von 1:1 geht es für die Mannschaften in die Halbzeitpause. In der zweiten Hälfte ist das Spiel der Hanseaten von mehr Übersicht geprägt. Paderborn setzt weiterhin auf schnelle Konter und zeigt sich bei Standards kreuzgefährlich. Mit einem Punkt möchte sich jedoch keines der Teams zufriedengeben. In der 64. Minute kommen Björn Ziegenbein für Timo Perthel und Mohammed Lartey für Marcel Schied ins Spiel. In der 70. Minute kommt der Ball von Ziegenbein zu Jänicke, doch leider etwas überraschend – schlecht getroffen geht das Leder knapp am linken Pfosten vorbei. In der 81. Minute ist es dann Nick Proschwitz, der die Gäste mit einem Schuss aus gut zehn Metern ins kurze Eck in Führung bringt. Die Rostocker Abwehr macht keine glückliche Figur. Doch Hansa kämpft weiter und Michael Wiemann hat nach einer Ecke in der Nachspielzeit die letzte große Chance, verfehlt den Kasten jedoch knapp auf rechter Seite – es bleibt beim Endstand von 1:2. Ein spannendes Spiel, bei dem der FC Hansa eine gute Offensive gezeigt hat, jedoch oft zu nachlässig und unkoordiniert in der Abwehr war, damit leider kein Punkt auf dem Habenkonto. Der ausführliche Bericht mit Bildern zur Partie des FC Hansa Rostock gegen den SC Paderborn 07 ist inzwischen online.
17. Juli 2011 | Weiterlesen
9. CSD in Rostock 2011
Seit der Auflehnung von Schwulen und Lesben gegen die herrschende Polizeiwillkür 1969 auf der Christopher Street (New York) hat sich einiges verändert. Homosexuelle erfahren über 40 Jahre später mehr Akzeptanz in der Gesellschaft. Doch noch immer gibt es für sie Gründe jedes Jahr im Sommer weltweit auf die Straße zu gehen. In Rostock ist es in diesem Jahr der Umstand, dass für eingetragene Lebensgemeinschaften nicht die gleichen Rechte wie für Ehen gelten. Das bezieht sich vor allem auf das Einkommenssteuer- und das Adoptionsrecht. Manuela Schwesig, Sozialministerin des Landes, hat zum ersten Mal die Schirmherrschaft über den Christopher Street Day (CSD) Rostock übernommen. In ihrer Ansprache fordert sie die deutschen Regierungen auf, für mehr Toleranz und vor allem Gleichberechtigung zu sorgen. „Das Familienrecht muss unabhängig von der sexuellen Identität eines Menschen sein“, ruft sie und erhält dafür Applaus vom Publikum am Neuen Markt. Nach dieser Eröffnungsrede kann der Mittelpunkt jedes CSDs, die Parade, beginnen. Mit fünf bunt geschmückten Wagen, lauter Musik und jeder Menge Fußvolk zieht die Demonstration durch Rostocks Innenstadt. Neben dem Politischen geht es nämlich auch noch um etwas anderes beim CSD: der Stolz auf die sexuelle Identität. Aus diesem Grund ist der Umzug meist ein buntes und schrilles Spektakel. Es gibt keinen Dresscode, von Lack und Leder bis zur Jeanshose ist beim diesjährigen CSD wie immer alles dabei. Die beiden Schleswig-Holsteiner Dennis und Wiebke sind extra für dieses Ereignis nach Rostock gereist. „Wir tingeln dieses Jahr von CSD zu CSD“, erzähle Dennis. Er ist das erste Mal bei der Rostocker Parade dabei, Wiebke das zweite Mal. Erfahrung haben die beiden aber schon bei den CSDs in Hamburg sammeln können. Ob das „Tor zur Welt“ toleranter gegenüber Schwulen, Lesben und Transgendern ist? Sie schütteln den Kopf. „Aber man kann vielleicht sagen, dass der Norden toleranter ist als der Süden Deutschlands“, fügte Wiebke noch hinzu, bevor sie sich wieder ins Getümmel mischen. Dass die Teilnehmer der Parade, ob homo- oder heterosexuell, sich für die Rechte von Lesben und Schwulen einsetzen wollen, ist klar. Aber wie sieht es mit den zahlreichen Zuschauern aus? Marion Rieck steht am Universitätsplatz und beobachtet den bunten Zug. Die 61-Jährige ist sehr aufgeschlossen und findet die Teilnehmer der Parade ehrlich und mutig. „Auch wenn ich kein direktes Maß habe, glaube ich, dass der CSD die Akzeptanz in Rostock vorangebracht hat. Aber wahrscheinlich hat auch der Fortschritt dazu beigetragen“, sagt die Rostockerin, die die Parade nun schon zum zweiten Mal verfolgt. Viele Vereine, Institutionen und politische Parteien sind wie jedes Jahr beim CSD dabei und haben einen Info-Stand am Neuen Markt und/oder einen Wagen. Die Slogans, mit denen sie auf die aktuellen Probleme von Schwulen, Lesben und Transgendern aufmerksam machen wollen, ändern sich meist jedes Jahr. Zu finden sind diesmal: „Gleiche Liebe, gleichwas aufs Maul?“ oder „Fickt euch doch alle!“ Mit diesen sehr direkten Parolen soll vor allem das junge Zielpublikum erreicht werden. Denn nicht nur bei der älteren, konservativeren Generation gibt es Diskriminierung, sondern auch in der Schule oder am Arbeitsplatz. Dem Thema „Queer im Job“ widmet sich der CSD 2011 in Lübeck („Lübeck Pride“). Er findet dieses Jahr zum zehnten Mal statt. Anlässlich dieses Jubiläums gibt es ein volles Programm, das schon Tage vor der Parade startet. Christian Till, der erste Vorsitzende des Lübecker CSD e.V. erzählt, dass es im letzten Jahr eine christliche Gegendemonstration gab. „Ich kann höchstens verstehen, wenn die Stadtreinigung gegen den CSD protestiert“, bemerkt er scherzhaft. Um zu zeigen, dass christlicher Glaube und Homosexualität sich nicht widersprechen, gibt es in diesem Jahr einen CSD-Eröffnungsgottesdienst. Der Rostocker CSD wurde wie schon 2010 von Sonnenschein gekrönt und verlief ohne Zwischenfälle. Das sind gute Voraussetzungen für das große Jubiläum im nächsten Jahr. Wer bis dahin aber nicht warten will, kann am 23. Juli nach Lübeck oder am 06. August nach Hamburg fahren, um für die Rechte von Homosexuellen einzutreten oder einfach nur das bisher Erreichte zu feiern. Fotos vom 9. Christopher Street Day (CSD) in Rostock 2011:
17. Juli 2011 | Weiterlesen
Roland Kaiser: Comeback-Tour 2011 im IGA-Park
Kaiserhysterie in Rostock! Juchzen und fröhliches Gegacker auf dem Weg zum IGA-Park – Frauen sind unterwegs, und zwar scharenweise. Ihr Ziel: Roland Kaiser. Nach seiner Lungentransplantation im Februar 2010 kehrt der 59-Jährige wieder auf die Bühne zurück. In Rostock gab er gestern bei bestem Open-Air-Wetter sein Auftaktkonzert für seine „Alles ist möglich“-Tour 2011. Bis Februar nächsten Jahres wird ihn diese durch insgesamt dreizehn deutsche Städte führen. „Besser wieder anfangen als hier kann man nicht“, sagte er zu den 12.000 Konzertbesuchern, denen er für ihre Treue und Geduld dankte. Eröffnet wurde der Abend mit dem Titelsong des neuen Albums „Alles ist möglich“. Mit seiner neunköpfigen Band präsentierte er jedoch nicht nur seine neuen Stücke, sondern auch die älteren Ohrwürmer, auf die das Publikum gespannt wartete. „Er ist viel besser geworden als zuvor. Top fit!“, freut sich Christian Egermeyer aus Güstrow, der sein Idol zum fünften Mal live auf der Bühne erlebte. Jeden Tag zu Hause und auf jeder Feier hört der 24-jährige Tischler die Musik „seines Kaisers“. Auch Kathrin Weidt ist Dauergast auf Roland Kaiser-Konzerten. Der Schlagersänger „strahlt so eine Lebensfreude aus, die ansteckt“, sagt sie begeistert. Heute an ihrem 34. Geburtstag ist sie mit ihren beiden Freundinnen Petra Juschka-Bremer und Diana Gust aus dem 200 Kilometer entfernten Oranienburg angereist. Im August wollen sie sich die große Kaisermania am Dresdner Elbufer nicht entgehen lassen. Auch bei der Generalprobe in Berlin vor einigen Wochen waren sie schon dabei. Fast „Auge in Auge“ haben sie ihrem Idol gegenübergestanden, erzählt sie stolz. Aber auch die Stimmung im IGA-Park gefällt den drei Oranienburgern ausgesprochen gut. „Man kann mitsingen und das Feeling drum herum ist sehr schön“, ergänzt Petra Juschka-Bremer. Und wie man mitsingen konnte! Bei Hits wie „Schach matt“, „Dich zu Lieben“ oder „Manchmal möchte ich schon mit Dir“ bewiesen Jung und Alt, Mann und Frau ihre Textsicherheit. Gänsehautfeeling dann beim tausendfachen Umdada -Umdada seines wohl größten Erfolgs „Santa Maria“ – das Publikum war begeistert. Dann die Zugabe: Kaiser zuckt nach seinem ersten „Joana“ selbst kurz zusammen, so tosend ist der Jubel des Publikums. Ob mit oder ohne adaptierten Antwortgesang – spätestens bei diesem Stück wollten ihn die Zuhörer gar nicht mehr ziehen lassen. „Ich freue mich, euch wieder zu sehen. Ihr habt mich heute sehr glücklich gemacht“, bedankte sich Roland Kaiser bei den Besuchern. Mittlerweile hatte sich schon die Nacht über den IGA-Park gelegt – Zeit um die Feuerzeuge und Lichtstäbe zu zücken. Und Zeit für das letzte Lied: „Bis zum nächsten Mal“. Und das wird es in Rostock schon im nächsten Sommer geben. Am 2. Juni 2012 können sich die Fans auf ein Wiedersehen mit Roland Kaiser im IGA-Park freuen. Akualisierung (20.07.): Gleich zweimal kommt Roland Kaiser 2012 nach Rostock. Schon am 28. Januar wird er auf der Bühne in der Stadthalle stehen und im Sommer wird er wieder ein Konzert im IGA-Park geben. Fotos vom Roland Kaiser Konzert 2011 im IGA-Park Rostock:
17. Juli 2011 | Weiterlesen
Eröffnung der Arkadischen Botschaft in der Kunsthalle
Arkadien – Wunschbild einer glücklichen Existenz und friedlichen Gemeinschaft im Einklang mit der Natur, frei von mühsamer Arbeit. Seit Tausenden von Jahren schwärmen Dichter, Maler und Musiker von diesem paradiesischen Sehnsuchtsort. Wer wäre nicht gern dort? Für uns Rostocker wird das zukünftig wohl etwas leichter. Denn seit gestern gibt es in unserer Hansestadt eine Arkadische Repräsentanz. Hier können Lebenslustige ein Visum erhalten und Glücklose, Sinnsucher, Utopisten, Träumer und eiskalte Realisten Asyl beantragen, umreißt Seine Exzellenz Peter Kees das Angebot der neuen Einrichtung, die gestern in der Kunsthalle mit einem Festakt eröffnet wurde. Aber wohin geht die Reise mit Arkadia Tours und Arkadia Airlines? Auf die griechische Halbinsel, wo schon im Altertum der Legende nach das „Goldene Zeitalter“ angebrochen war? „Arkadien ist mehr als ein poetischer Gegenentwurf. Arkadien ist konkret, real, in uns allen und überall“, lautet die Antwort von Peter Kees. Wie real es ist, das will der Konzeptkünstler mit konkreten Insignien wie Nationalhymne und Staatsflagge verdeutlichen. Um die Grenzen zwischen Imaginärem und Realem zu überwinden, inszeniert er einen protokollarisch genauen Empfang des Arkadischen Botschafters mit Polizeieskorte, schwarzen Limousinen, rotem Teppich und Sektempfang für die erlesenen Gäste. Einen Eindruck von der pastoralen Idylle Arkadiens vermitteln fünf friedlich auf der Wiese vor der Kunsthalle weidende Kamerunschafe (die ansonsten im Rostocker Zoo leben). Aufmerksam beobachtende und sich geschwind bewegende Journalisten scheinen mit ihren Kameras und Blitzlichtern die Bedeutung des Ereignisses in die Höhe zu treiben. Aber nicht nur sie werden Teil der Performance des Konzeptkünstlers Peter Kees. Auch alle anderen Anwesenden spielen ihre Rolle brav und vergnügt mit. So auch der Oberbürgermeister Roland Methling in seiner Festrede. Darin wies er nicht nur auf die arkadischen Verhältnisse im Rathaus. „Rostock macht sich auch für das musische Leben stark. Wir leisten uns eine Kunsthalle und ein Vierspartentheater“, betonte das Stadtoberhaupt. Ist Arkadien also in Rostock angekommen? Dem widerspricht Alexander Ludwig, Vorsitzender des Kunsthallenfördervereins. Zu seiner Ernennung zum Konsul Arkadiens sagt er: „Ich bin sehr gespannt, wie viele Rostocker in der Arkadischen Botschaft Asyl beantragen werden.“ Unterstützung erfährt die Rostocker Repräsentanz auch durch Zoodirektor Udo Nagel, der zum Gesandten ernannt wurde. Seine Frau Ieva Nagel war die Erste, die ein Antragsformular ausfüllen durfte. Am Eröffnungstag übrigens noch zu einem Sonderpreis. Die Einnahmen sollen, so Kees, auch der Kultur in Rostock zugutekommen. Und was erhofft sich die Antragstellerin vom Land der Wünsche und Träume? „Einklang mit der Natur und der Familie und 50 Prozent weniger Arbeit“, schmunzelt sie. Neun großformatige Fotografien von Peter Kees aus der Serie „Am schönsten ist es, wenn es schön ist … Unterwegs Richtung Paradies“ sollen weitere Denkanstöße geben. Sie zeigen Straßen und Wege, die ins große schwarze Nichts führen. Noch bis zum 21. August kann die Ausstellung in der Kunsthalle besichtigt werden.
16. Juli 2011 | Weiterlesen
Hagen Stüdemann – „Die schöne Passacaglia“
„Farbe spielt in meinen Werken meist keine Rolle“, zitierte die Eröffnungsrednerin Britta Naumann den Künstler Hagen Stüdemann. Doch die – größtenteils in schwarz-weiß gehaltenen – Bilder, die ab heute in der Galerie am Alten Markt hängen, wirken nicht farblos oder eintönig. Sie drücken, wie Naumann feststellte, Lebensfreude aus. Und die steckt schon im Titel der Ausstellung. Denn „Passacaglia“ ist die Bezeichnung für einen spanischen Volkstanz. Neben der Kunst spielt die Musik eine wichtige Rolle in Stüdemanns Leben. Er spielt Kontrabass und Gitarre in einer Band, die er 2001 gründete. Bei einer eigenen Ausstellungseröffnung hat er erst einmal gespielt. „Das war wirklich unangenehm. Es sind einfach zwei verschiedene Welten. Außerdem muss man als Künstler für Gespräche zur Verfügung stehen“, erklärte er. Deswegen war an diesem Tag sein Freund und Bandkollege Theo Jörgensmann für die musikalische Untermalung der Bilder zuständig. Stüdemanns Bilder zeigen meist Frauenkörper, die durch grafische Elemente leicht verfremdet sind. An den Wänden sind ausnahmslos Siebdrucke zu sehen. In der Mitte des Raumes steht jedoch etwas anderes. Es ist ein Modell für eine Holz-/Metall-Skulptur. Die „Spielenden Kinder“ sind eine Auftragsarbeit, die sich noch im Arbeitsprozess befindet. Auch bei diesem Kunstwerk lässt sich die Verfremdung von Personen in geometrische Elemente erkennen. Nicht verwunderlich ist daher, dass Stüdemann überlegt hatte, nach dem Abitur Architektur zu studieren. Er entschied sich aber dann doch für ein Grafikdesign-Studium in Heiligendamm. Den in Rostock geborenen Künstler zog es 2005 nach Berlin. Dort gönnte er sich jedoch eine Pause von der Kunst und widmete sich ganz der Musik. Vor seinem Umzug begann er bereits mit dem Aufbau einer Druckwerkstatt. Entwürfe aus dieser Zeit hat er im Vorfeld dieser Ausstellung weiterentwickelt und verwirklicht, weswegen sich bei manchen Bildern die Entstehungszeiträume 2003 – 2011 finden lassen. Von der Skizze zur fertigen Druckschablone ist es nämlich kein einfacher Schritt. „Bei einer Zeichnung hat man mehrere Linien, die das Bild bestimmen. Für den Siebdruck muss man sich entscheiden, welche Linien wichtig sind und eine bestimmte Fläche bilden sollen.“ Stüdemann ist Perfektionist. „Es muss am Ende plausibel sein, einen Sinn ergeben.“ Das Siebdruckverfahren ermöglicht dem Künstler Bilder zu vervielfältigen. Die ausgestellten Werke haben eine Auflage von 18 – 25 Stück. „Mehr wäre zu anstrengend gewesen, denn das Drucken großer Bilder ist wie Sport.“ Christof Krüger kennt die Werke von Hagen Stüdemann bereits seit knapp drei Jahren. „Ich freue mich für ihn, dass er seine Bilder in einer so großen Einzelausstellung zeigen kann.“ Wie Naumann ist auch Krüger der Meinung, dass der Rostocker Künstler ein Vorreiter des Siebdrucks in Mecklenburg-Vorpommern ist. Abgesehen vom Drucken auf klassischen Untergrund, nämlich Papier, experimentiert Stüdemann auch mit anderen Materialien. Neben dem Eingang und in der Mitte der Galerie hängen von ihm gestaltete Vorhänge, an der Fensterfront eine Glasplatte. „Ich wollte bei dieser Collage Räumlichkeit erzeugen. Das ist beim normalen Siebdruck nicht möglich, da es klare Abgrenzungen und damit nur zwei Ebenen gibt.“ Eine – augenscheinliche – dritte Ebene erzeugt die dazwischen liegende Glasplatte, indem sie das Licht filtert. Britta Naumann bewunderte die Entwicklung, die Hagen Stüdemann seit der Gründung der Druckwerkstatt durchmachte und bemerkte, dass seine aktuellen Bilder „diffiziler strukturiert sind“ als seine älteren Werke. Und auch Stüdemann will nicht so schnell das erfolgreiche Siebdrucken aufgeben und weiter experimentieren. Vielleicht ja das nächste Mal mit etwas mehr Farbe. Die Ausstellungsstücke von Hagen Stüdemann sind bis zum 20. August in der Galerie am Alten Markt zu bewundern.
16. Juli 2011 | Weiterlesen
Hansa Rostock erwartet SC Paderborn
Rund 14.000 Karten sind bereits verkauft, 20.000 Zuschauer könnten es am Sonntag werden, wenn der FC Hansa Rostock in der DKB-Arena gegen den SC Paderborn in die neue Saison startet. Der 12. Mann steht. „Wir haben den Jahresrekord von der letzten Zweitligasaison geknackt, wir sind jetzt bei 2.813 verkauften Jahreskarten“, erklärt Lorenz Kubitz, Pressesprecher des Vereins. Und auch bei den Mitgliedschaften gibt es einen großen Zulauf, so Kubitz. Etwa 60 bis 80 neue Anträge auf Mitgliedschaft treffen derzeit jede Woche ein. Wer am Sonntag in der Startelf auflaufen wird, lässt Trainer Peter Vollman noch offen: „Die Spieler erfahren das dann, wenn ich ihnen das sage.“ Sehr wahrscheinlich dürfte es sein, dass die vier Neuzugänge ab der ersten Minute auf dem Platz stehen: Pavel Kostal, Tino Semmer, Timo Perthel und natürlich Marek Mintal. Auf ihm, dem Bundesliga-Torschützenkönig der Saison 2004/2005, ruhen viele Hoffnungen. Er passt menschlich sehr gut bei uns rein, bringt sich voll ein und die Vorbereitungsspiele haben gezeigt, „dass er für uns ein wertvoller Spieler ist“, lobt Vollmann den 34-jährigen slowakischen Angriffsspieler. „Marek hat sich absolut als Teamplayer gezeigt“, pflichtet Teamkapitän Sebastian Pelzer ihm bei, „er stellt sich definitiv in den Dienst der Mannschaft.“ Spannend bleibt hingegen die Frage, wer am Sonntag das Tor der Rostocker hüten wird. Muss Jörg Hahnel (29), in der letzten Saison Stammtorwart der Hansa-Kogge, seinen Platz für den Youngster Kevin Müller (20) räumen? „Tendenzen gibt es eigentlich immer noch nicht“, beschreibt Vollman die Situation. Erst nach der letzten Trainingseinheit soll eine Entscheidung fallen, „die dann für das erste Spiel gilt.“ Was den Gegner Paderborn betrifft, rechnet der Trainer damit, dass „die Mannschaft hier sehr kompakt stehen wird.“ Mit Nick Proschwitz und Matthew Taylor verfügen die Paderborner jedoch auch über sehr gute und gefährliche Offensivspieler, so Vollmann. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Nummer 17 der Gäste: Alban Meha. Der vom Regionalligisten Eintracht Trier kommende Meha gilt als absoluter Freistoßspezialist. „Da müssen wir unbedingt darauf achten, dass wir vor dem 16-Meter-Raum keine dummen Foulfehler begehen“, so Vollmann. „Gerade im ersten Spiel gibt es überhaupt keine Favoriten“, schätzt Trainer Vollmann die Chancen für das Auftaktspiel als ausgeglichen ein, möchte jedoch den Heimvorteil nutzen. „Ich denke, dass wir in vielen Spieler Außenseiter sein werden“, dämpft er die Erwartungen für die neue Saison, „aber es gibt natürlich auch Mannschaften, wo wir auf Augenhöhe sind.“ Selbst wenn es am Anfang vielleicht nicht so top läuft, wie sich das alle wünschen, werden „wir die nötige Geduld aufwenden und uns nicht verrückt machen lassen“, gibt sich der Trainer zuversichtlich.
15. Juli 2011 | Weiterlesen
Ausstellung von Helmtrud Nyström
Helmtrud Nyströms Hauptinspirationsquelle, die Natur, ist auf jedem der ausgestellten Bilder zu erkennen. „Ich möchte hauptsächlich das Zusammenspiel zwischen Mensch und Natur abbilden“, erklärte die 72-jährige Künstlerin. Vor allem, da sich diese beiden, laut Nyström, in der heutigen Zeit immer weiter voneinander entfernen. Vielleicht lässt sich auch damit die auffälligste Eigenart ihrer Bilder begründen: Die eingefügten Menschen sind, realistisch gesehen, viel zu klein im Vergleich zu ihrer Umgebung. Die in Hannover geborene Künstlerin lebt und arbeitet seit fast 50 Jahren in Schweden. Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass ihre Bilder nur schwedische Bäume und Flüsse zeigen. Doch Nyström korrigierte diesen Eindruck sofort: „Ich male auch norddeutsche Landschaften.“ Der Unterschied sei auch nicht so groß, da sie mit ihrem Mann in Südschweden lebt, wo es eine ähnliche Umgebung gebe. Eine Entscheidung, welche der beiden Landschaften schöner ist, kann sie deshalb wohl nicht treffen. Die international berühmte Grafikerin lehrte bereits in Reykjavik, Canberra/Australien und an der Universität Greifswald. Kunstinteressierte denken da natürlich sofort an den bedeutenden Sohn der Stadt: Caspar David Friedrich. So auch Galeristin Ulrike-Sabine Möller in ihrer Eröffnungsrede. Neben der Naturabbildung habe Nyström, ihrer Meinung nach, mit dem Maler der Früh-Romantik außerdem das Melancholische gemein. „Höchstens mit dem späten Friedrich“, schränkte die Künstlerin den Vergleich jedoch sofort ein. Wenn man sich genauer mit den beiden Kunstschaffenden beschäftigt, fällt auch eine weitere Parallele auf: das Mystische. Die schwedische Malerin verwendet, vor allem in ihren Radierungen, Symbole der Ursprungsvölker, die sich wie ein roter Faden durch ihre Werke ziehen. Helmtrud Nyströms Bilder sind in der ganzen Welt zu sehen und nun auch zum wiederholten Mal in der Galerie Möller. Was der Künstlerin an Warnemünde gefällt? „Es ist eine bezaubernde Kleinstadt, die sich ihren ursprünglichen Charme bewahrt hat.“ Zur Vernissage sind viele Leute gekommen, um sich die „dunklen, aber nie düsteren“ Bilder der Schwedin anzusehen. Die Beschreibung stammt von Galeristin Möller und trifft, etwa bei der Betrachtung des Bildes „Am Weiher“, ohne Zweifel zu. Dargestellt ist eine, in dunkles Grün getauchte Waldlandschaft. In dem Fluss, der diese durchquert, watet eine kleine, grau-weiße Gestalt. Auf der Höhe des Ufers befinden sich übergroße, blaue Vögel, die die einsame Stimmung des Motivs auflockern. Die Techniken, mit denen Nyström ihre Bilder malt, sind schon sehr alt, wie das Monotypie-Verfahren. Dabei wird das Bild erst auf Glas, Acryl oder Metall gemalt, um dann auf ein Papier gepresst zu werden. Mit modernen Computergrafiken haben ihre Collagen also wenig zu tun. „Ich beabsichtige nicht mit meinen Bildern in diese Richtung zu gehen“, erklärte Nyström. Muss sie auch gar nicht, denn ihre Werke spiegeln etwas Zeitloses wieder. Ansehen kann man sich die Grafiken Helmtrud Nyströms noch bis zum 23. August oder auch bei der Jubiläumsfeier der Galerie Möller am 31. Juli, ab 17 Uhr.
15. Juli 2011 | Weiterlesen
15. Internationaler DLRG-Cup in Warnemünde
Am Wochenende wird sich die Zahl der Rettungsschwimmer in Warnemünde am Strandabschnitt 1 und 2 um ein Vielfaches erhöhen. Über 360 Aktive – Sportler, Trainer und Betreuer – werden zum 15. Internationalen DLRG-Cup am 15. und 16. Juli erwartet. 50 Mannschaften haben sich dafür angemeldet. Sie kommen nicht nur aus den bundesweiten Ortsverbänden der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), auch Rettungsschwimmer aus Belgien, Dänemark, Estland, Lettland, den Niederlanden, Schweden und der Schweiz haben sich angekündigt. Den weitesten Weg dürfte wohl der Australier Shannon Eckstein zurücklegen. Der 28-jährige Athlet aus Gold Coast an der Südostküste Australiens wird als heißer Favorit in gleich mehreren Disziplinen gehandelt, kann er doch auf eine Reihe gewonnener Einzeltitel stolz sein. Und er kennt die Ostsee vor Warnemünde. Bereits 2008 hat er hier u.a. den Weltmeistertitel im Oceanman, dem Rettungstriathlon gewonnen. Bestens vertraut mit den hiesigen Ostseewellen ist natürlich auch das 1. Rostocker Team. Im letzten Jahr konnten sie schon einen beachtlichen 3. Platz belegen. Auch in diesem Sommer rechnen sie sich gute Chancen aus. Mit dabei sind der Rostocker Kinder- und Behinderten-Schwimmlehrer Bengt Behrens und Musiker und Surf Ski Profi Daniel Wilke. Mit 17 Jahren der Jüngste im Team ist Jannis Dammann, der bereits auf zahlreiche Erfolge im Langstreckenschwimmen zurückblicken kann. Zum ersten Mal verstärken Allrounder Oliver Rieckhoff und Dörte Kamrau das Rostocker Team. Die Langstreckenschwimmerin ist auch die einzige Frau in der Mannschaft. Nicht zu vergessen: Björn Fähnle. Er setzt gleich auf zwei Pferde, startet er neben dem Rostocker Team, auch für die deutsche Nationalmannschaft. Gut vorbereitet hat sich der angehende Polizeikommissar-Anwärter, der neben der Arbeit drei bis vier Stunden pro Tag trainiert. Seit 17 Jahren übt der 27-Jährige nun schon diesen Sport aus „Die Vielseitigkeit der Sportart, die Freundschaft mit vielen Sportlern, die Professionalität und die Teilnahme an Internationalen Wettkämpfen“ motivieren den Rettungsschwimmer. „Das typische Bild eines Rettungsschwimmers fülle ich maximal zwei Wochen im Jahr auf dem Rettungsturm aus“, sagt Björn Fähnle, der vor allem den Sport in den Mittelpunkt stellt. Mit Erfolg: Bereits 2009 ist er DLRG Cup Sieger im Board Race geworden und hat auch schon an einigen Welt- und Europameisterschaften teilgenommen. Auch beim diesjährigen DLRG-Cup möchte er ganz vorn mit dabei sein und sich Medaillen erkämpfen. Schließlich sollen diese ihm die Qualifikation für die Europameisterschaften im spanischen Alicante im September sichern. Wünschen wir ihm dafür alles Gute. Wer möchte, kann übrigens live dabei sein, wenn die Rettungsschwimmer um den DLRG-Cup kämpfen. Täglich von 8 bis 17 Uhr werden die Sportler in mehreren Einzel- und Staffeldisziplinen am Ostseeufer gegeneinander antreten. Von den Tribünen der Beach-Arena oder direkt von der Wasserkante aus können die Zuschauer die Wettkämpfe unmittelbar verfolgen. Ein Höhepunkt werden die Finalläufe der Disziplin „Beach Flags“ – ein Kurzstreckensprint für reaktionsschnelle Rettungsschwimmer – am Freitagabend werden. Denn sie werden ab 19 Uhr in der Strandarena des DLRG-Cups unter Flutlicht ausgetragen. Das Rahmenprogramm des DLRG-Cups bietet mit Spielstationen und einem Kindergartenprojekt auch für die jüngsten Besucher am Strand kurzweilige Unterhaltung. Der Eintritt ist frei.
14. Juli 2011 | Weiterlesen
Kinderkonzert „Ein bunter Hund am weiten Meer“
Was macht „Quietsch, quietsch, tschadukka, doing, buff“ und steht am Warnemünder Strand? Matthias Meyer-Göllner und ungefähr zwanzig Kinder zwischen zwei und zwölf Jahren. Die Laute, die der Musikpädagoge und sein junges Publikum von sich geben, sind die einer alten Ritterrüstung. Während die Eltern nur zusehen, machen die Kinder begeistert die Bewegungen und Geräusche zum Refrain mit. Dieses Lagerfeuerkonzert gibt es mittlerweile seit drei Jahren. Und Ute Klawonn von der Tourismuszentrale ist sichtlich zufrieden damit. „Auch, wenn wir immer etwas Pech mit dem Wetter haben.“ Genauso an diesem Mittwochabend. Der Regen, der am Nachmittag einsetzte, hat zwar schon aufgehört, doch der Wind weht immer neue graue Wolke über die Ostsee. Aber selbst bei strömenden Regen hätte das Lagerfeuerkonzert stattgefunden. Dann allerdings mit Laternen statt Feuer und einem Dach über den Köpfen der Kinder. Die Anwesenden, Kinder wie Erwachsene, sind jedoch hartgesotten und trotzen den herrschenden Wetterbedingungen mit Regenjacken und guter Laune. Viele haben es sich auf Decken und Handtüchern gemütlich gemacht. Doch die Kinder bleiben nicht lange am Boden, denn Meyer-Göllner fordert sie zum Mitmachen auf. Sie müssen imaginäre Dudelsäcke aufpusten oder Insekten, mit dem Instrument Kazoo imitieren. Beim Muschelhüpfer-Tanz dürfen sogar die Eltern mitmachen, um die kalt gewordenen Glieder wieder etwas zu erwärmen. Das Piratennest ist eine schöne Kulisse für das Lagerfeuerkonzert. „Das Konzept gibt es schon seit ungefähr zehn Jahren, anfangs mit einer Holzhütte“, erzählt Klawonn. Das jetzige Piratenschiff ist ein alter Container der Rettungsschwimmer, der von Kindern bemalt wurde. Es ist ein Anlaufpunkt für die verschiedensten Aktionen, die die Tourismuszentrale für Urlauber sowie die Rostocker Kinder plant. Dazu gehört zum Beispiel auch eine Piratenfahrt oder, in diesem Jahr, das Musiktheater Rumpelstil. Auch Madeleine und Samantha Berendt sind auf das Ferienangebot am Piratennest aufmerksam geworden. Die beiden Berlinerinnen machen gerade zwei Wochen Urlaub an der Ostsee. Sie sind zwar nicht zum ersten Mal in Warnemünde, aber Matthias Meyer-Göllner haben sie dort vorher noch nie gesehen. „Es hat uns sehr gut gefallen“, erzählt die größere der beiden Schwestern, nachdem sie sich eine Postkarte des Sängers abgeholt haben. Nach über einer Stunde und zwei Zugaben, die alle Kinder lautstark vom Musiker forderten, kehrt Ruhe ein am Ostseestrand. Doch natürlich kann es an so einem Piratennest nicht lange ruhig zugehen, spätestens am nächsten Tag in der Früh kommt das Gewusel beim Piratenfest mit Schatzsuche zurück. Und auch Matthias Meyer-Göllner verabschiedet sich nach seinem Auftritt nur vorerst. Denn wer auch Kazoo spielen oder den Ritter-Tanz mit quietschender Rüstung tanzen will, kann am 18. August um 19 Uhr (noch einmal) zum Warnemünder Piratennest, am Strand in Höhe des Hotels Neptun, kommen.
14. Juli 2011 | Weiterlesen
Kunsthalle Rostock eröffnet „Kunst Zeit Raum“
Normalerweise ist es nicht ungewöhnlich, wenn irgendwo ein Geschäft eröffnet. Dann kommt zu der eh schon großen Auswahl an Bekleidungsgeschäften ein neues hinzu, man kann die Lebensmittel fast vor der Haustür kaufen oder aber die Bücher auch im kleinen Laden nebenan. Wenn jedoch eine große kulturelle Einrichtung wie die Rostocker Kunsthalle eine Filiale eröffnet, ist das schon ungewöhnlich. So geschehen heute im Rostocker Hof. „Der Rostocker Hof hat in drei Tagen so viele Besucher, wie wir in einem halben Jahr“, sagte Kunsthallenchef Jörg-Uwe Neumann. 11.000 Gäste schlendern am Tag durch die Galerie in der Kröpeliner Straße, in der sich neben Lebensmittelanbietern und Kleidungsgeschäften nun auch eine Außenstelle des Museums befindet. Mit dem Geschäft wollen die Verantwortlichen vor allem den Standortnachteil der Einrichtung am Schwanenteich etwas ausgleichen und ein wenig Werbung machen. Die fehlenden zentralen Aufsteller für kulturelle Einrichtungen und eine schlechte Beschilderung vonseiten der Stadt zwangen zu kreativen Lösungsideen. So wurde der „Kunst Zeit Raum“ geboren. Zwischen der Schließung eines Schuhgeschäftes und der Neueröffnung eines Modeladens ist dieser bis zum 14. August geöffnet. In dem kleinen Ausstellungsgeschäft soll den Gästen der Einkaufsmeile vor allem die Möglichkeit eines Ruhepols gegeben werden. Das Motto lautet: „Die KUNSThalle Rostock lädt die Besucher für eine kurze ZwischenZEIT ein, in diesem RAUM Entspannung und Anregung zu finden.“ Die Holzsessel aus dem Möbelhaus „Depot“ sind dabei auch ideal für eine kurze Pause. Währenddessen kann man die Ausstellungsplakate von vergangenen und gegenwärtigen Ausstellungen auf sich wirken lassen. Oder aber man wirft einen Blick in die verschiedenen Ausstellungskataloge. In der kleinen Schwester der Kunsthalle befinden sich aber auch selbst drei Objekte, welche die verschiedenen Ausstellungsfacetten der Kunsthalle gut abdecken. Zu sehen ist eine Bronzestatur von dem vor einem halben Jahr gestorbenen Jo Jastram, eine Videoinstallation von Udo Rathke, der im letzten Monat ausgestellt wurde und das „Objekt c“ von Armad Zelcs. Dies ist ein Miniaturklavier mit nur einer Taste, dem kleinen c. Der Besucher setzt Kopfhörer auf und hört ein Stück von Rachmaninow, wo dieser Ton fehlt und kann ihn dann selbst ergänzen. Betreut wird der Raum von Mitarbeitern der Kunsthalle und ehrenamtlichen Helfern des Fördervereins „Freunde der Kunsthalle Rostock e.V.“ Bei den Mitarbeitern rund um Fördervereinsgeschäftsführerin Elke Baaske können nicht nur Kataloge und Plakate der Ausstellungen erworben werden, sondern auch die neue (Halb)Jahreskarte. Mit dieser können Besucher die drei letzten großen Ausstellungen des Museums besuchen – sogar zu einem reduzierten Preis. Bleibt abzuwarten, wie das Experiment verläuft und ob einige der 11.000 Besucher, die täglich in den Rostocker Hof strömen, auch in die Kunsthalle weiterziehen. Wenn es klappt, ist dies sicher ein Modell, das Schule machen könnte. Und vielleicht haben wir bald in jeder Einkaufsmeile auch immer eine Außenstelle von Museen – wünschenswert wäre es allemal.
12. Juli 2011 | Weiterlesen
Hanse Sail 2011 Rostock
Nach der Jubiläumsauflage des maritimen Festes an der Warnow verspricht auch die 21. Hanse Sail vom 11. bis 14. August 2011 insbesondere durch die Attraktivität der angemeldeten Traditionssegler und Museumsschiffe ein außergewöhnliches maritimes Fest zu werden. Das Credo der Organisatoren der Hanse Sail, gemeinsam mit Baltic-Sail-Partnern dazu beizutragen, dass die „Ostsee zu dem Meer der Traditionssegler“ wird, erfüllt sich im Sommer 2011 in besonderer Weise. Attraktives Sail-Wochenende mit Stars der Windjammer-Szene Um die Attraktivität der Hanse Sail weiter zu erhöhen, werden mit dem Start in das dritte Jahrzehnt des maritimen Festes einzelne Schiffsklassen im Anfang Juli erschienenen „Hanse Sail Magazin aktuell“ näher vorgestellt und während der Sail in der maritimen Wirklichkeit präsentiert. 2011 sind das Windjammer, also rahgetakelte Großsegler, zu denen Barken, Briggs und Vollschiffe zählen. Die Besucher der Hanse Sail können mehr als ein Dutzend Windjammer an der Pier und auf hoher See erleben. Das sind so viele wie noch nie. Stars der diesjährigen Hanse Sail werden wieder die 90-jährige „Sedov“ und die 85-jährige „Kruzenshtern“ (beide Russland) sein, die anlässlich der 74. WARNEMÜNDER WOCHE, die übrigens ebenfalls vor 85 Jahren ihre Premiere hatte, ein wunderbares Podium für den traditionellen Empfang der Hansestadt Rostock bot. Zu den Gästeschiffen zählt das älteste noch segelnde Vollschiff, die „Sörlandet“ (1927), die zugleich Botschafterin Norwegens, des diesjährigen Partnerlandes der Hanse Sail, ist. Nach Monaten unruhiger See freuen sich die Organisatoren, die Rostocker und ihre Gäste besonders auf das Segelschulschiff „Gorch Fock“, das für die 20-jährige enge Partnerschaft zwischen der Deutschen Marine und der Hansestadt steht. Aus den Niederlanden kommt der schnittige Clipper „Stad Amsterdam“ (2000), aus dem Nachbarland Polen das Vollschiff „Dar Mlodziezy“ (1982) und aus Russland ihr Schwesternschiff „Mir“ (1987). Freunde der durch ihre grünen Segel und kühnen Törns berühmt gewordenen „Alexander von Humboldt“ können Abschied von der Bark nehmen. Das 105 Jahre alte Schiff wird von der „Alex II“ abgelöst, einem Neubau, der im Herbst 2011 seinen Jungfern-Törn absolviert. Das besondere Publikumsinteresse gilt garantiert einem schwimmenden Filmstar, der sich bei „Open-Ship“ im Rostocker Stadthafen präsentiert: Die „Bounty“ (1961), der Nachbau des legendären Schiffes der Meuterei, kommt erstmals aus den USA nach Rostock. Die bisher auf der Hanse Sail so noch nicht dagewesene Windjammer-Flotte wird durch die 100-jährige „Eye of the Wind“ (Dänemark), die deutsche „Roald Amundsen“ (1952) und die Niederländer „Aphrodite“ (1994), „Mercedes“ (2005), „Morgenster“ (2008), allesamt Briggs oder die Bark „Artemis“ (1926) vervollständigt. Traditionell finden unter den nahezu 250 Schiffen in Rostock die „Neulinge“, wie der 2010 gebaute Zweimast-Schoner „Wylde Swan“ (Niederlande) oder die französische Gaffelketsch „Notre-Dame des Flots“ (1942) ebenso eine besondere Würdigung, wie die Jubilare, zu denen die 60-jährige „Greif“, die zum 21. Mal an der Sail teilnimmt, gehört. Schließlich bekommen auch die vermeintlich „Kleinen“, wie z.B. die Haikutter bei ihrer 3. Regatta aus dem dänischen Nysted nach Warnemünde am 10. August ihr Podium. „Segeln Sie mit!“ heißt zur Hanse Sail die freundliche Aufforderung, der bis zu 30.000 Mitsegler nachkommen und die durch die Vielfalt der Schiffe aus 500 Jahren maritimer Geschichte und das reizvolle Ostsee-Revier vor Warnemünde in phantastischer Weise möglich wird. Und auch die Perspektive aus der Luft, das Mitfliegen, wird zur diesjährigen Sail wieder angeboten. Moderne Sail für alle Generationen Die Hanse Sail ist ein maritimes Volksfest für alle Generationen, auch und besonders für junge Leute. Für sie gibt es auf hoher See zur 21. Sail reizvolle Angebote. Dazu gehören im Vorfeld des maritimen Festes die MV-Jugendregatta für Jugendliche zwischen 15 und 25 Jahren vom 7. bis 11. August aus dem schwedischen Halmstad nach Rostock oder ein kostenloses Törnangebot für Französisch-Lernende auf der „Notre-Dame des Flots“ aus Frankreich. Möglich werden diese speziellen Angebote durch das seit 20 Jahren bewährte und immer wieder zu modifizierende Prinzip, zusätzliche Aktionen mit Partnern aus der Wirtschaft zu finanzieren. So können 2011 durch die Zahl und Größe der Schiffe entstehende Mehrkosten, z.B. durch Schlepper- und Lotsendienste, dadurch kompensiert werden, dass Firmen aus Mecklenburg-Vorpommern und darüber hinaus Schiffspatenschaften über Windjammer übernommen haben (www.hansesail.com). Die 21. Hanse Sail soll an Land sowie auf und an der Warnow spürbar attraktiver werden. Dazu gehören auch die Veranstaltungen zum Zuschauen und Mitmachen im Segelstadion in der ehemaligen Neptunwerft oder das Areal „Leben in der Hansezeit“ auf der Silo-Halbinsel mit vier Hansekoggen und einem historischen Marktspektakel. Höhepunkte der Hanse Sail Rostock als größtem Kulturfest des Landes Mecklenburg-Vorpommern mit jeweils einem Dutzend Bühnen und Ausstellungen sind 2011 das klassische Auftaktkonzert mit der „jungen norddeutschen philharmonie“ im Rahmen der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern in der Halle 207 am 10. August 2011, oder die NDR-Bühne mit Konzerten der Spitzenklasse: N-JOY startet am Donnerstag Abend mit Juli und Frida Gold in die Hanse Sail. Weitere Highlights sind sicherlich am Freitag Abend der Auftritt von Right Said Fred oder am Samstag Abend Alphaville und Johannes Oerding. Am Sail-Samstag werden in Warnemünde und Rostock schon traditionell zeitgleich zwei Feuerwerke geschossen. Die Hanse Sail Rostock gehört zu den weltweit größten Treffen von Traditionsseglern und Museumsschiffen. Seit 1991 findet das maritime Volksfest alljährlich am zweiten August-Wochenende statt. Rund 250 Teilnehmerschiffe bieten zusammen mit Kreuzlinern, Fähren und Schiffen der Marine eine lebendige maritime Weltausstellung. Jährlich besuchen über eine Million Menschen die Hanse Sail. Quelle: Büro Hanse Sail
12. Juli 2011 | Weiterlesen
Jerome Robbins „West Side Story“ in der Halle 207
Eine rauschende Premiere feierte das Musical West Side Story am Wochenende in der Halle 207. Rauschend nicht nur, weil die Darbietung der Künstler auf der Bühne großen Beifall im ausverkauften Haus erhielt. Mischte sich der aufs Dach prasselnde Regen doch zeitweise überraschend laut unter die ansonsten so schönen Klänge in der wegen ihrer sehr guten Akustik in Fachkreisen hochgelobten ehemaligen Schiffbauhalle. Und so machte der leichte Sprühnebel, der sich kurzzeitig vor den Scheinwerfern abzeichnete, unweigerlich auf die prekäre Situation im Volkstheater Rostock aufmerksam. Zu Beginn des zweiten Teils reagierte Peter Leonard, Intendant und musikalischer Leiter des Abends, unerwartet auf jüngst wieder laut gewordene Wortmeldungen von Politikern, die aus Kostengründen ein Bespieltheater für Rostock forderten. „Nur mit einem Mehrspartentheater kann man so etwas bieten“, wandte sich Leonard an das Theaterpublikum. Und in dieser Sommersaison bietet es „West Side Story“, eines der erfolgreichsten Broadwaymusicals nach einem Buch von Arthur Laurents und Texten von Stephen Sondheim. Die Uraufführung 1957 wurde von Ideengeber Jerome Robbins selbst inszeniert und choreografiert. Seither begeistert die tragische Liebesgeschichte von Tony und Maria, eine Romeo-und-Julia-Adaption, weltweit. Nicht zuletzt dank der mitreißenden Musik von Leonard Bernstein, dessen „Maria“ oder „Tonight“ zu Hits geworden sind. Eine sichere Nummer also für den aus den USA kommenden Intendanten Peter Leonard, der den Taktstock für die Norddeutsche Philharmonie führte. Die musizierte gewohnt sauber. Ein wenig zu sauber und zurückhaltend vielleicht. Wünschte man sich an einigen Stellen doch etwas mehr von der originellen Verve der Bernstein-Musik, die mit heißen Jazznummern und lateinamerikanischer Tanzmusik, zarten Romanzen und orchestraler Wucht eine große Vielfalt zu bieten hat. Passend dazu die Choreografie, die von Bronislav Roznos und Katja Taranu mit dem Tanztheater einstudiert wurde und mit der elektrisierenden Vorlage durch rasante Schritte und kraftvollen Ausdruck fast mithalten kann. Unterstützt werden die Darsteller von Sängern des Opernchors. Die Hauptrollen verkörpern Musical erfahrene Gastsänger und Schauspieler. Sie bewegen sich in einem effizient gestalteten Bühnenbild von Andrea Eisensee. Dabei konnte sie sich auf den alten Industrie-Charme der Halle verlassen. Mit nur wenigen Lichteffekten und Requisiten werden die Schauplätze der Arbeiterviertel im New York der 50er Jahre nachgestellt. Einem Maschendrahtzaun kommt darin eine entscheidende Funktion auf der Bühne zu. Er trennt nicht nur das Orchester im Hintergrund von der Spielszene, sondern verstärkt auch das Gefühl des Eingesperrtseins. Denn auch die Figuren des Stückes sind als Mitglieder zweier Jugendbanden Gefangene ihrer Lebensumstände. Auf der einen Seite die Jets, in Amerika geborene Jugendliche, die ihre Straßen gegen die Sharks, aus Puerto Rico stammende Neuankömmlinge, auf der anderen Seite verteidigen. Aus dem von Vorurteilen und Gewalt beherrschten Milieu erwächst die tragische Liebe von All-American-Boy Tony von den Jets (sehr sympathisch gesungen von Alen Hodzovic) und der schönen Einwanderin Maria, die Schwester des Sharkanführers (Gerd Achilles). Die griechische Sopranistin Evmorfia Metaxaki hat die Rolle der Maria übernommen und sticht mit ihrem klassischen Gesang hervor. Eindrucksvoll die Darbietung von Franziska Kuropka als Anita, eine der interessantesten Figuren des Stückes. Höhepunkte der Inszenierung war neben der energiegeladenen Lobeshymne „America“, vor allem die Jets-Nummer „Gee, Officer Krupke“, in der der Spaß der Darsteller unübersehbar war. Für Lacher sorgte auch die kleine Plumpsack-Szene, eine der wenigen Abweichungen in der Inszenierung von Babette Bartz, die sich ansonsten sehr eng an die originale Bühnenfassung hielt. Die nächste Vorstellung am 13. Juli ist bereits ausverkauft. Karten gibt es aber noch für neun weitere Aufführungen der „West Side Story“, die bis zum 30. Juli in der Halle 207 gezeigt werden. Für die Sommerspielzeit 2012 sind weitere geplant. Fotos: Dorit Gätjen, VTR
11. Juli 2011 | Weiterlesen
16. Drachenbootfestival - Coca-Cola-Sprintcup 2011
Auch zum heutigen, zweiten Drachenbootrennen der Warnemünder Woche schien das Wetter wie gebucht. Die Sonne lachte den 22 Teams entgegen und nur ein schwacher Wind fuhr über das Wasser. Welche Mannschaften des Langstreckenwettkampfes am darauffolgenden Tag noch antreten, wird immer erst spontan am selben Morgen entschieden. „Wir machen eine Bestandsaufnahme, wer nach der Siegerfeier im LT noch fit genug ist“, erläuterte Kampfrichter Thomas Wolfram. So wie gestern gab es auch beim heutigen Rennen bis auf Fehlstarts keinerlei Pannen. „Nach 16 Jahren sind wir schon routiniert. Selbst den Zeitplan haben wir in diesem Jahr exakt eingehalten“, so Wolfram. Das Besondere am Sprintcup ist für Viele das Zuschauerrennen. Dabei kann jeder, der Lust hat, in ein Drachenboot steigen und mit erfahrenen Paddlern des SV Breitling gegen andere Boote antreten. Nach langer Motivation durch Moderator und Crew fanden sich zur Mittagszeit bereits genug Menschen, um drei Drachenboote zu füllen. Natürlich durften die „Laien“ erst einmal ein paar Proberunden auf dem Alten Strom drehen, bevor sie sich an der Startlinie platzierten. Das Rennen über 100 Meter war schnell gefahren und die drei Teilnehmerboote lagen dicht beieinander. Der 29-jährige Gerret Braren saß im Siegerboot der ersten Zuschauerrunde. Für ihn war es das erste Mal in einem Drachenboot. „Heute Morgen hätte ich noch nicht gedacht, dass ich hier teilnehmen würde“, erzählte der Hamburger. Ob das Erlebnis ihn für das Drachenbootfahren begeistern konnte? „Es hat schon Spaß gemacht, aber ich mache hauptsächlich Triathlon und habe deshalb keine Zeit für eine zweite Sportart“, so Gerret. Beim zweiten Zuschauerrennen, das am Nachmittag stattfand, traten zwei Boote gegeneinander an. Da sich die Teamanzahl von gestern auf heute um das Vierfache verkleinert hat und die Strecke nun mehr als die Hälfte kürzer war, konnten bereits am frühen Nachmittag die finalen Runden beginnen. Die „Nordex Warriors“ belegten in einem der Halbfinalrennen den ersten Platz. Sie traten heute zum ersten Mal beim Sprintcup an. Gestern sind sie Dreißigster geworden und freuten sich, nun im Finale dabei zu sein. Am Ende des Tages reichte es aber leider nur für den 13. Platz. Für die beste Finalgruppe und damit für das letzte Rennen des Tages qualifizierten sich die „HSP Seebären“, das Jugendnationalteam, das „Hanlo Loveboat“ und die „Blues Brothers“. Für das Jugendnationalteam, das sich auf die WM vorbereitet und gestern knapp gegen „Hanlo Loveboat“ verloren hat, ging es um die Ehre. Wie in vielen Rennen konnte man im Finale schwer erkennen, wer auf der Ziellinie die Nase, oder besser gesagt den Drachen vorne hatte. Doch die Nachwuchspaddler entschieden diesen Kampf für sich und belohnten sich dafür mit einer Sektdusche zur Siegerehrung. Die Gewinner des heutigen Tages sind: Platz: Jugendnationalteam (00:24,17) Platz: Hanlo Loveboat (00:24,37) Platz: HSP Seebären (00:24,83) Platz: Blues Brothers (00:25,11) Platz: Team Neuruppin (00:25,51) Gerald Marschner, der Präsident des SV Breitling, lobte die guten Leistungen der Teams und der Organisatoren. „Ich habe das Gefühl, dass wir uns von Jahr zu Jahr steigern.“ Außerdem freut er sich darüber, dass, 20 Jahre nachdem das erste Drachenboot nach Rostock kam, der Sport einen immer größeren Bekanntheitsgrad erlangt. Dem ist fast nichts mehr hinzuzufügen. Außer: Viel Erfolg dem deutschen Jugendnationalteam bei der WM in Florida!
10. Juli 2011 | Weiterlesen
11. Warnemünder Trachtentreffen 2011
Genauso wie das Treffen der Shanty-Chöre hat das Trachtentreffen am zweiten Wochenende der Warnemünder Woche bereits Tradition. Und Tradition scheint ohnehin das Stichwort der beiden Veranstaltungen zu sein. Denn auch die Trachtenvereine wollen die Menschen mit ihren Kostümen, Tänzen und Liedern an vergangene Zeiten erinnern. Insgesamt zehn Gruppen gestalteten das bunte Programm an diesem Sonntag auf der Bühne vor dem Teepott. Wie auch am gestrigen Tag hatten die Veranstalter Petrus auf ihrer Seite und konnten wieder zahlreiche Zuschauer anziehen. Die einzelnen Trachtengruppen unterscheiden sich nicht nur äußerlich durch ihre Kleidung, sondern auch durch ihre Darbietungen. Die meisten von ihnen vereinen die Elemente Gesang und Tanz, einige zeigen jedoch nur eines von beiden. Zwischen den jeweiligen Auftritten gab es drei gemeinsame Tänze. Bei diesen war vor allem das Publikum dazu aufgerufen, sich für einen Moment den Trachtengruppen anzuschließen. Schließlich wäre die Choreografie schnell zu erlernen. Doch leider gab es wenige tanzwillige Zuschauer, weswegen die Gemeinschaftstänze auch größtenteils von den Vereinsmitgliedern dargeboten wurden. Die Trachtengruppe Alt Meteln aus der Nähe von Schwerin gibt es seit 1995. „Vor der Wende gab es zwar auch schon eine Trachtenkultur, aber nicht so ausgeprägt und ohne Verein“, verriet Inge Franz, Sprecherin der Gruppe. Ihre Tracht ist in dunkelgrün und schwarz gehalten und hat als einzigen Schmuck eine bestickte Kopfhaube. „Vorbild war ein Kostüm aus den 1940er Jahren, das wir als Original hatten“, so Franz. Die sogenannte Marie-Peters-Tracht, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelt wurde, trugen ausschließlich Dienstmädchen. Mit ihrer Gruppe tritt Inge Franz ungefähr 15 bis 20 Mal im Jahr auf, vor allem auf Dorffesten oder Jubiläen. Auch beim Internationalen Trachtenfestival in Dargun (Landkreis Demmin) werden sie Ende August dabei sein. Die Trachtentänzerin Annemarie Bergmann erwähnte ein Problem, das viele Trachtengruppen haben: den fehlenden Nachwuchs. Die 14-Jährige war in der Kindertanzgruppe, bis diese aufgelöst wurde. Nun tanzt sie bei den Erwachsenen des Warnemünder Trachtenvereins mit. Von denen hebt sie sich jedoch immer noch durch ihre andersfarbige Tracht ab. Auch Inge Franz berichtete, dass „es schwierig ist, die Kindergruppen zu halten. Viele gehen irgendwann auf weiterführende Schulen und sind dann nicht mehr in der Dorfgemeinschaft oder haben keine Zeit mehr.“ Annemarie Bergmann ist jedenfalls schon seit vier Jahren dabei. Am Anfang sei sie irgendwie da „reingerutscht“, doch es mache ihr nach wie vor großen Spaß. Wollen wir hoffen, dass sich weiterhin begeisterte junge und alte Menschen finden, die mit ihrem Gesang und Tanz traditionelles Flair in die heutige Zeit bringen.
10. Juli 2011 | Weiterlesen
16. Warnemünder Drachenbootfestival 2011
Genau 20 Paddel stechen gleichzeitig ins Wasser, der Steuermann versucht das Boot in die richtige Richtung zu lenken und schon von Weitem hört man hämmernde Trommelschläge. Stimmt, es ist Drachenbootfestival in Warnemünde. Jeweils vier Teams kämpfen dabei pro Runde auf der Strecke den Alten Strom hinunter um die beste Zeit. Neben Taktik gehört auch eine mächtige Portion Kraft dazu, die 400 Meter zügiger als die Mitstreiter zurückzulegen. Die knapp 90 Teams des diesjährigen Drachenbootfestivals stellen in den einzelnen Durchgängen über den ganzen Tag hinweg ihr Können unter Beweis. Schon früh haben sich viele Zuschauer auf der Brücke oder rund um das Ende des Alten Stroms platziert. Schließlich müssen die Teams auch motiviert werden. Dies ist auch Aufgabe des Trommlers, der an der Spitze jedes Bootes sitzt. Daneben gibt er noch den Takt vor, mit dem die Paddel ins Wasser gestochen werden sollen. Viele Freizeitvereine oder Firmen haben es sich auch dieses Jahr wieder nicht nehmen lassen, an diesem sportlichen Vergnügen teilzunehmen. Doch unter ihnen tummeln sich auch einige professionelle Drachenbootfahrer. So wie die Studenten des Hochschulsportvereins „Seebären“. Sie trainieren das ganze Jahr für genau solche Wettbewerbe. Trotzdem sind sie bescheiden. „Wir hoffen, einen guten Platz im zwanziger Bereich zu belegen“, erzählt Sabrina Erdmann nach der ersten Runde. In einem der vielen Zelte auf dem Gelände befindet sich auch die Jugendnationalmannschaft, die nach den ersten Durchgängen ganz vorne liegt. Kein Wunder, schließlich sind sie auf der Spitze ihres Trainings. Denn in der ersten Augustwoche findet die Weltmeisterschaft im Drachenbootrennen in Tampa Bay, Florida statt. „Momentan sind wir aber noch nicht aufgeregt“, sagt Annekathrin Mießner. „Wir wollen bei der WM einfach unser Bestes geben“, fügt Juliane Krasemann hinzu. Große Konkurrenz kommt dort vor allem aus den asiatischen Ländern, die das Drachenbootrennen vor über 2000 Jahren erfunden haben. Für die meisten Teilnehmer steht heute allerdings nicht der Wettkampf, sondern der Spaß an dieser Sportart im Vordergrund. Und der lässt sich meist schon an den witzigen und kreativen Teamnamen ablesen. „Die Absacker“, „die Kanalratten“ oder „De Pierknüppels“ sind nur eine kleine Auswahl. Meist gibt es zum Teamnamen noch einen Slogan, „Born to be vorn“ („Herrn Steiner Seine“) oder einen Schlachtruf, „Urlaubsdrachen – lasst es krachen“ („Die UrlaubsBootschafter“). Nach zwei Vorläufen werden die Teams, gemäß ihrer erreichten Bestzeiten, in Gruppen von A bis G eingeteilt. Innerhalb dieser Gruppen treten die Besten unter ihnen dann in den finalen Runden gegeneinander an. Die Jugendnationalmannschaft qualifiziert sich mit einer Zeit von 01:12,56 für die Endrunden. Und auch die „Seebären“ des Rostocker Hochschulsportvereins sind vorne mit dabei. Bei jeder einzelnen Runde zählt das Augenmaß des Startrichters. Denn eine feste Startlinie wie beim leichtathletischen 100-Meter-Lauf ist auf dem Wasser schier unmöglich. Und am Ende entscheiden meist Zehntelsekunden über den ersten oder zweiten Platz. Beim 75. Rennen des Tages ist es sogar so, dass alle Teams im selben Sekundenbereich von 01:11 liegen. Gut, dass diesen feinen Unterschied kein Mensch, sondern eine Maschine erkennen muss. Im kleinen Finale geht es, wie es in „Fußballdeutsch“ so schön heißt, um den dritten Platz. Den belegen beim heutigen Drachenbootfestival die „OSPA Dragons“. Das Team HSP „Seebären“ wird wider ihrer zurückhaltenden Erwartungen Sechster und kann somit motiviert in den morgigen Coca-Cola-Sprintcup starten. Im Finale treten am Ende des Tages noch 28 Teams an. Jetzt zeigt sich, wer seine Kräfte für das letzte Rennen aufgespart hat oder welche Mannschaft schon an ihre Grenzen gekommen ist. Auf der Zielgeraden gibt es meist Kopf-an-Kopf- beziehungsweise Drachen-an-Drachen-Rennen. Durchsetzen konnten sich am Ende folgende Teams: Godzilla Racing Team (01:20,30) Stadtwerke Rostock (01:19,19) SOS Paddler (01:16,42) Mein Team (01:15,22) Herrn Steiner Seine (01:13,14) Bremer Draggstars (01:11,05) Hanlo–Loveboat (01:08,57) Beim letzten Finalrennen zwischen dem Jugendnationalteam, dem Team Neuruppin, den NB-Drachen und Hanlo–Loveboat sah es erst so aus, als würden die WM-Teilnehmer alle anderen Boote hinter sich zurücklassen. Doch kurz vor der Ziellinie schafften es die Sieger des letzten Jahres, Hanlo–Loveboat, noch 36 Zehntelsekunden gut zu machen. Am Ende dieses langen und ereignisreichen Tages können sich die Teilnehmer des 16. Drachenbootfestivals nun auf den Nachhauseweg machen oder sich in ihre Team-Zelte legen und auf den morgigen Coca-Cola-Sprintcup freuen. Fotos vom 16. Warnemünder Drachenbootfestival 2011:
10. Juli 2011 | Weiterlesen
13. Shanty-Treffen zur Warnemünder Woche 2011
Seemannslieder, sogenannte Shantys, haben eine sehr lange Tradition. Was früher ein Zeitvertreib während der Arbeit und die Verarbeitung von Erlebtem war, ist heute nur noch ein Hobby. Aber eines, das überall auf der Welt und auch in ganz Deutschland praktiziert wird. „Es gibt Shanty-Chöre in München, Österreich oder den USA“, räumt einer der Hauptorganisatoren, Dietmar Bellmann, ein klassisches Vorurteil aus dem Weg. Die meisten Menschen denken bei Seemannsliedern vermutlich nur an Norddeutschland. Verständlich, bei den vielen Hafenstädten an der Nord- und Ostseeküste. Und auch die Texte, die etwa von Hamburg oder den Erlebnissen auf dem Meer handeln, lassen diesen Gedanken nahe liegen. Beim heutigen Warnemünder Shantytreffen ist jedoch ein Chor vom zweitgrößten Binnenhafen Deutschlands vertreten: die Mannheimer „Neckarmöwen“. Auch wenn sie als „Seefahrer“ aus Baden-Württemberg oft belächelt werden, ist das Shantysingen für sie eine Selbstverständlichkeit. Selbst gedichtete Liedtexte handeln daher auch nicht von den großen Weltmeeren, sondern von den Dampfern auf schwäbischem Gewässer und dem „Neckarstrand“. Das Shanty-Chor-Treffen ist ein traditioneller Programmpunkt der Warnemünder Woche. Jedes Jahr dürfen sieben Gesangsvereine auftreten. Zwei davon stehen schon vor Eingang der Bewerbungen aus ganz Deutschland fest: die beiden Lokalgrößen „De Klaashahns“ (Warnemünde) und „Luv un Lee“ (Rostock). Dass es jedes Jahr genau sieben Chöre sein müssen, hat übrigens einen Grund. „Die magische Zahl für Rostock ist die Sieben und die wollen wir aufgreifen“, erklärt Jörg Bludau, Organisator des Treffens. Noch ein zweites Vorurteil konnte an diesem Tag widerlegt werden, nämlich, dass Shanty-Chöre nur aus Männern bestehen würden. In vielen Gesangsgruppen sind zwischen den „Seemännern“ auch „Seefrauen“ zu entdecken. „So wie es heute Frauen in der Marine gibt, gibt es auch Frauen in den Chören“, berichtet Bellmann, der lange Zeit Chorleiter bei „De Klaashahns“ gewesen ist. Im nächsten Jahr wird vermutlich der „Damen-Shanty-Chor“ aus Cuxhaven auf der Warnemünder Woche auftreten. Bis jetzt gibt es in Deutschland keinen zweiten Chor mit ausschließlich weiblichen Mitgliedern. Auch wenn man bei dem Zusammentreffen der Chöre aus unterschiedlichen Regionen einen Konkurrenzkampf vermuten könnte, ist das Shantytreffen kein Wettbewerb. Um dies zu zeigen, sollen die Chöre nicht nur nacheinander, sondern zum großen Finale auch gemeinsam singen. Dieser Programmteil ist einzigartig in ganz Deutschland und lockt zum Abend hin noch einmal viele Zuschauer an. Spätestens bei dem Shanty-Klassiker „Sierra Madre del Sur“ kommt beim ohnehin schon begeisterten Publikum Schunkelstimmung auf. Auch Moderator Horst Marx vermutet, dass „Menschen, die sich eben noch nicht kannten, sich nun in den Armen liegen“. Denn neben der Tradition ist beim Shantysingen vor allem die Gemeinschaft wichtig. Früher der Zusammenhalt der Seeleute, heute die Einheit des Chores und die Begeisterung der Zuhörer. „Man will die Menschen mit den Liedern erreichen“, sagt Dietmar Bellmann, der zum finalen Gruppengesang die sieben Chöre dirigiert. Und um das umzusetzen, schwingt der ein oder andere auch schon einmal das Tanzbein mit einer Frau aus dem Publikum oder stellt sich zwischen die schunkelnde Menge. Und nicht nur die Touristen werden heute sehr erfreut darüber gewesen zu sein, bei ihrem Urlaub an der Ostseeküste etwas (vermeintlich) typisch Norddeutsches erlebt zu haben. Fotos vom 13. Shanty-Treffen 2011 in Warnemünde:
9. Juli 2011 | Weiterlesen
FC Hansa Rostock - Fan- und Familientag 2011
Handmuskeltraining beim FC Hansa Rostock. Hunderte Autogrammjäger nutzten heute den Fan- und Familientag, um sich ihre Fan-Trikots, Base-Caps und Poster von den Spielern ihrer Lieblingsfußballmannschaft signieren zu lassen. Bei dem Fest an der DKB-Arena wurde nicht nur die Mannschaft begrüßt, sondern auch ihr neues Outfit vorgestellt. Ausgestattet mit dicken, schwarzen Filzstiften stürzten sich die Kicker ins blau-weiße Getümmel großer und kleiner Fans, setzten ihren Namen auf Stoff und Papier und posierten für Erinnerungsfotos. Auch der zehnjährige Dennis, der selbst in Neubukow Fußball spielt, hat sich Autogramme und Fotos von seinen Idolen geholt. Seine Favoriten: „Marek Mintal und Björn Ziegenbein!“ „Mein Lieblingsspieler ist Kevin Pannewitz“, ruft Lisa. Die dreizehnjährige Rostockerin war mit ihrem Cousin und ihrer Mutter Kerstin Thoebe zum Familientag gekommen. In der kommenden Saison wollen sie sich gemeinsam mit ihrem Vater die Spiele im Stadion ansehen. Ihre Erwartung an die Mannschaft? „Klassenerhalt!“ Dieses Ziel hat sich der FC Hansa auch selbst für die 2. Bundesliga gesteckt, in die sie nach ihrem kurzen Ausflug in die dritte Liga sofort wieder aufgestiegen sind. Nach den Ergebnissen der letzen Saison und der Verstärkung durch drei Neuzugänge zeigt sich Team-Manager Stefan Beinlich zuversichtlich: „Die Mannschaft ist so gut gerüstet, dass sie die Klasse halten kann.“ Das ist auch die „realistische Einschätzung“ und oberstes Ziel von Trainer Peter Vollmann. Dennoch dämpft er die Erwartungen mit Blick auf die aufstiegsbedingte Qualitätssteigerung: „Gewinnen können wir in der 2. Liga leider – wahrscheinlich – nicht so oft wie in der dritten Liga.“ Trotzdem hofft auch Marktingchef Dr. Peter Zeggel, die gute Stimmung aus der letzten Saison in die neue retten zu können. „Der Dauerkartenverkauf läuft gut“, informiert er am Rande des Festes, auf dem sich die Fans schon Tickets kaufen konnten. Denn nächste Woche geht sie schon los: die zweite Fußballbundesliga. Am Sonntag, dem 17. Juli wird in der DKB-Arena das erste Spiel gegen den SC Paderborn angepfiffen. Die Vorbereitungen in den letzten Tagen stellten Trainer Vollmann zufrieden: „Aber im Spiel zählt letztendlich nur das, was man auch gesehen hat.“ Die erste Elf stehe noch nicht fest, sondern entscheidet sich erst nach dem letzten Training in dieser Woche, kündigt Vollmann an. Geklärt ist hingegen die Führungsfrage: Kapitän wird auch in dieser Saison wieder Sebastian Pelzer sein, Neuzugang Marek Mintal fungiert als sein Stellvertreter. Morgen laufen die Fußballspieler des FC Hansa noch einmal zu einer Generalprobe auf. Um 15:30 Uhr startet das Testspiel gegen den dänischen Fußballclub Brøndby IF in der DKB-Arena.
9. Juli 2011 | Weiterlesen
Aquarelle und Pastelle von Hanka und Frank Koebsch
Rostock entwickelt sich immer mehr zu einer Stadt der kreativen Ehepaare. Nachdem im letzten Monat in der Galerie Klosterformat eine Ausstellung der Eheleute Rammelt-Hadelich eröffnet wurde, gibt es seit heute im Haus der Stadtwerke Aquarelle und Pastelle von Frank und Hanka Koebsch zu sehen. Über 30 Bilder verwandeln das Gebäude des Energieversorgers in eine farbenfrohe Galerie. „Ich pendele nun schon seit vielen Jahren mit dem Auto nach Schwerin zur Arbeit. Da sieht man einiges“, beschreibt Hanka Koebsch die Grundlage des Bildes „Pendlerblues“. Aus der Fahrerperspektive eines Fahrzeuges erlebt der Zuschauer eine Collage von Eindrücken, die bei der täglichen Arbeitsfahrt auftreten können. Stau, Unfälle, Rettungsfahrzeuge. „Aber es gibt ja auch schöne Seiten, tolle Landschaften“, berichtet die Künstlerin. Diese Impressionen zieren den Rand Bildes. Vor 15 Jahren hat das Ehepaar die gemeinsame Leidenschaft für Pinsel und Farbe entdeckt. In Workshops und Lehrgängen wurden die Grundlagen in Malerei und Fotografie vermittelt und schon im Jahr 2000 konnten die ersten Bilder in der Strandhalle Ahrenshoop besichtigt werden. Sechs Jahre später wurden dann zum ersten Mal Bilder der beiden unter dem Motto „Spätsommerliche Töne“ im Haus der Stadtwerke in der Kröpeliner Straße ausgestellt. Natürlich werden die Bilder auch verkauft und haben so inzwischen schon Besitzer in ganz Deutschland, Frankreich und sogar den USA gefunden. Die jetzige Ausstellung ist thematisch und räumlich dreigeteilt. Im Erdgeschoss des Hauses gibt es eine Wand mit maritimen Arbeiten. Die Bilder zeigen das Strandleben, Seeleute bei der Arbeit und tolle Landschaften. Hier finden sich auch fünf kleinere Pastelle, die neben den Aquarellen in der Unterzahl sind. Im Treppenhaus befinden sich thematisch vielfältige Motive, darunter das schon beschriebene „Pendlerblues“. Zum Abschluss gibt es noch eine Wand mit sommerlichen Blumenmotiven. „In 90 Prozent der Fälle nehmen wir Fotografien als Grundlage für unsere Arbeit“, erzählt Frank Koebsch. Auf ausführlichen Touren werden entweder Motive gezielt gesucht oder der typische Schnappschuss gefunden. Daraus entsteht dann die Malerei. „Es kommt auch mal vor, dass ich im Hafen sitze, aber dafür muss das Wetter stimmen, ich muss Lust haben und auch die Zeit muss da sein.“ Drei Dinge, die nur selten mal aufeinandertreffen. „Der große Vorteil ist, dass man sich auch gegenseitig helfen kann“, sagt der Maler. Und seine Frau ergänzt: „Manchmal dauert ein Bild mehrere Wochen von der Idee bis zur endgültigen Umsetzung.“ Die Bilder von Frank Koebsch zeichnen sich durch harte Kanten aus, während seine Frau eher auf weiche Übergänge setzt. So haben die beiden ihren ganz eigenen Stil und die Zusammenstellung ist zu keiner Zeit langweilig. „Das Leben muss bunt sein“, sagte Hanka Koebsch in einem Gespräch. Und dieses Credo sieht man den Bildern auch an. Man bekommt bei den bunten Blumenlandschaften und Küstenstreifen richtig Lust, selbst mal den Pinsel in die Hand zu nehmen. Jeder, der dabei professionelle Unterstützung braucht, kann im September und Oktober einen Volkshochschulkurs bei Frank Koebsch belegen und sich dort Tipps von dem Künstler abgucken. Wer sich die Ergebnisse lieber nur anschauen will, kann das noch bis zum 9. September im Haus der Stadtwerke tun. Wer vorher schon mal digital einen Blick auf die Bilder werfen will, schaut einfach mal auf der Homepage des Ehepaares vorbei.
8. Juli 2011 | Weiterlesen
Sieger des Ideenwettbewerbs 2011 prämiert
Nicht nur Freude, sondern auch Besorgnis machte sich unter dem Klinikpersonal breit, als die dänische Kronprinzessin Mary, gefolgt von einer Entourage Journalisten, im letzten September die Kinderstation der Universitätsklinik besuchte. „Ich wusste: Alle Reporter fassen die Türklinken an, überall gelangen ihre Keime hin, keiner weiß, wo sie vorher waren und ob sie sich ihre Hände desinfiziert hatten. Die Kinder haben ein geschwächtes Immunsystem. Kleinste Infektionen können bei ihnen schwere Folgen haben“, erinnert sich Julian Sturm. Er ist im 2. Ausbildungsjahr als Krankenpfleger auf der Station tätig. Danach möchte er Unternehmer werden. Anstoß dafür gab ihm dieses Erlebnis. Denn das hat ihn auf die Idee gebracht, ein Medizinprodukt zu entwickeln, das – an jede Pflegekraft verteilt – die Übertragung von Keimen verhindern soll. Was sich genau dahinter verbirgt, das will der Erfinder noch nicht verraten, da sich sein Produkt gerade in der Patentierungsphase befindet. Aber der Prototyp sei schon fertig und eine zweite Variante habe er daraus auch schon entwickelt, sagt der 23-Jährige, der anfänglich noch mit einem Partner zusammengearbeitet hat. Unterstützt hat ihn dabei die Universitätsklinik, die wohl auch zu den ersten Nutzern dieses Produktes zählen wird. Der Kampf gegen Keime gehört in Krankenhäusern zum Alltag, der bereits jetzt schon mit unterschiedlichen Mitteln ausgefochten wird. „Doch die sind teurer und nur 24 Stunden wirksam“, unterstreicht Julian Sturm die Vorteile seiner Erfindung. Für diese Idee namens „Rostocker Keimpirat“ erhielt er gestern den mit 8.000 Euro dotierten zweiten Preis des Ideenwettbewerbs. Mit diesem Ideenwettbewerb möchte das Gründerbüro der Universität Rostock neue Ideen im Forschungsraum Rostock aufspüren und sie wirtschaftlich nutzbar machen. Zwei Mentoren aus Wissenschaft und Wirtschaft werden den Studierenden, Forschern und Absolventen an die Seite gestellt. Zusätzlich gibt es Seminare und Beratungen, die auf die Gründung eines eigenen Unternehmens vorbereiten. 66 Ideen wurden in diesem Jahr für den Wettbewerb eingereicht – ein neuer Rekord. Ihre Bandbreite reicht über alle Forschungsdisziplinen: von der Medizin und den Naturwissenschaften über die Informatik bis hin zu den Geisteswissenschaften. Für die drei besten Ideen aus den beiden Kategorien Studierende und Forscher/Absolventen machte das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur 38.000 Euro Preisgelder locker. Den ersten Platz bei den Studierenden belegten Michael Zimmer, Alain Steinmann und Johannes Steffen für „Scive-Scientific Services“. Denn sie haben erkannt, was kleine Technologieunternehmen für ihre Produktentwicklung brauchen, sich aber nicht immer leisten können: ein modern ausgestattetes Labor oder teure Spezialgeräte. Die gibt es in der Uni und hier werden sie gerade zwischen zwei Forschungsprojekten nicht immer gebraucht. Diese Kapazität soll besser ausgenutzt werden. Deshalb wollen sie mit ihrem Service zwischen den Einrichtungen vermitteln. In der Kategorie der Forschenden und Absolventen wurden Stefan Pforte, Anja Passehl und Konrad Jacobi mit dem ersten Preis für ihr Projekt „TEXTRAPIC“ ausgezeichnet. Sie haben eine Software entwickelt, die das Lesen umfangreicher Texte erleichtern soll. Sie erkennt Muster in Texten und wandelt sie in Grafiken um, sodass der Leser schon vor der eigentlichen Lektüre die wesentlichen Aussagen des Dokumentes erahnen kann. „Mit dieser Vorahnung ist das Lesen relativ einfach, weil es keine Überraschungsmomente gibt“, erklärt Diplom Pädagoge Stefan Pforte. Vor allem für Beratungsunternehmen, Markt- und Sozialforschungsinstitute, die Interviewanalysen machen und Wissenschaftler könnte diese Software interessant sein, so Pforte. Ideenwettbewerb 2011 an der Uni Rostock – Die Gewinner im Überblick: Kategorie Forschende/Absolventen Preis (15.000 Euro): „TEXTRAPIC“ – Anja Passehl, Stefan Pforte, Konrad Jacobi Preis (8.000 Euro): „Rostocker Keimpirat“ – Julian Sturm, Alexander Reymann Preis (4.000 Euro): „BlickArtistik“ – PD Dr. Petra Schulz, Stefan Schumacher Kategorie Studierende Preis (5.000 Euro): „SCIVE-Scientific Services“ – Michael Zimmer, Alain Steinmann, Johannes Steffen Preis (2.500 Euro): „FahrradJaeger“ – Martin Jäger, Steffi Wulf Preis (1.500 Euro): „Waldwerkstatt MV“ – Nils Vetter, Stefanie Konrad Der mit 1.000 Euro von der Rostocker Gesellschaft für Tourismus und Marketing mbH gestiftete Sonderpreis Tourismus wurde an Marek Kirschke, Steven Jacob und Benjamin Maischak für ihre Idee „Schwarzlichtsportpark“ verliehen. BioCon Valley vergab den mit 1.000 Euro dotierten Sonderpreis Gesundheitswirtschaft an Sebastian Bonk und Thomas Kröger für ihre Idee „Modulares Zellkultursystem mit integrierter Mikrofluidik-Komponente“. Auch im nächsten Jahr sollen wieder die besten Ideen im Forschungsraum Rostock prämiert werden. Bis zum 30. April 2012 werden Anmeldungen für den Wettbewerb beim Gründerbüro entgegengenommen. Weitere Informationen dazu gibt es auf der Website: www.ideenwettbewerb.uni-rostock.de
8. Juli 2011 | Weiterlesen
Port Party für Dreifachanlauf von Kreuzfahrtschiffen
Drei Kreuzfahrtschiffe mit etwa 3.000 Passagieren und 1.500 Besatzungsmitglieder sind heute im Kreuzfahrthafen Warnemünde zu Gast. Die 211 Meter lange Empress hat am Liegeplatz P8 im Werftbecken festgemacht, während die Prinsendam (204 Meter) am Cruise Center P7 und die Azamara Journey (181 Meter) am nördlichen Passagierkai P1-4 liegen. Als Kontrast zu den modernen Kreuzlinern wird gegen 16 Uhr das russische Segelschulschiff Kruzenshtern am Warnemünder Pier 5-6 erwartet. Die 1926 auf der Joh. C. Tecklenborg Schiffswerft in Bremerhaven als Padua vom Stapel gelaufene Viermastbark ging nach dem Zweiten Weltkrieg als Reparationsleistung an die Sowjetunion und wurde dort nach dem Admiral der russischen Flotte Adam Johann Baron von Krusenstern benannt. Heute dient der Viermaster als Ausbildungsschiff für die russische Fischereiflotte. Die Kruzenshtern begeht in unserer Hansestadt den 85. Jahrestag ihrer Inbetriebnahme. Zur Feier des Tages veranstaltet die Hafenentwicklungsgesellschaft Rostock heute Abend die dritte Rostock Port Party des Jahres. Veranstaltungsbeginn ist wie gewohnt um 19 Uhr am Passagierkai. Um 20 Uhr wird die Empress, gegen 21:30 Uhr die Azamara Journey beim Auslaufen mit der Rostock Port Hymne verabschiedet. Für 21:40 Uhr ist zu Walzerklängen ein Schlepperballett geplant, bevor die Prinsendam gegen 23 Uhr als letztes der drei Kreuzfahrtschiffe unter dem traditionellen Höhenfeuerwerk auslaufen wird. Den nächsten Dreifachanlauf in Warnemünde gibt es am 19. Juli. Dann werden neben der AIDAsol, die Celebrity Eclipse sowie die Seven Seas Voyager im Kreuzfahrthafen Rostock-Warnemünde festmachen. Die nächsten Port Partys stehen für den 4. und 5. August im Kalender.
8. Juli 2011 | Weiterlesen
„Schlechtes Wetter – gute Fotos“
„Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung“, heißt eine Redewendung. Wer am letzten Samstag unterwegs war, dürfte seine Zweifel haben, ob das wirklich so stimmt. Ein weiteres Indiz dagegen liefert seit heute der Colorclub Rostock. Seine Ausstellung im Kröpeliner Tor steht nämlich unter dem Motto „Schlechtes Wetter – gute Fotos.“ Für die Eröffnung hatte die Gruppe allerdings Glück mit dem Wetter. „Man darf sich eigentlich keinen Fotoclub einladen, da fotografieren sich ja alle gegenseitig“, stellte Angrit Lorenzen-Schmidt von der Geschichtswerkstatt Rostock bei ihrer kurzen Eröffnungsrede fest. Die Geschichtswerkstatt wurde vor 15 Jahren gegründet und vermittelt seitdem Regionalgeschichte. Neben Vorträgen und Stadtrundgängen ist natürlich das Kröpeliner Tor von besonderer Bedeutung. Etwa 10.000 Besucher steigen jährlich den 54 Meter hohen Turm hinauf. Neben der neuen Ausstellung des Colorclubs gibt es zurzeit eine weitere Fotoausstellung mit dem Thema „Mein schönes Stück Rostock“ und die Dauerausstellung „Dem Bürger zur Ehr – dem Feind zur Wehr“ zu begutachten. Doch wer steckt überhaupt hinter dem Colorclub? „Im Moment sind wir 20 Fotografen, die hobbymäßig gemeinsam Bilder machen“, sagt der Vorsitzende Gerald Töppel. In diesem Jahr feiert der Club sein 40-jähriges Bestehen und zu diesem Anlass soll am Ende des Jahres auch ein Buch mit den schönsten Bildern veröffentlicht werden. Die Gruppe sucht übrigens immer neue Mitglieder, dabei ist es egal, ob man digital oder analog fotografiert. Bei der Wahl des Themas gab es einige Diskussionen unter den Mitgliedern. Was ist denn überhaupt schlechtes Wetter? Und sind die Fotos dann nicht zu ähnlich? Aber die Bedenken wurden zerstreut und raus gekommen sind 45 sehr vielfältige und schöne Aufnahmen. Dabei gibt es nicht nur Rostock und Warnemünde zu sehen, sondern auch Aufnahmen aus Oslo, Kühlungsborn und Windhuk. Zu sehen sind sowohl Landschaften als auch Menschen oder Objekte. Auch wenn viele Bilder für sich selbst sprechen, war es doch spannend, die Geschichten der Clubmitglieder bei der Eröffnung zu hören. Günther Römer erzählt zum Beispiel, dass sein Bild „Nein, danke“ in Dublin entstanden ist. Dabei hat der Fotograf wirklich sehr viel Glück mit dem Schnappschuss gehabt, denn die Gesichter der zwei abgebildeten Menschen sprechen Bände. Auch Norbert Lund weiß eine Geschichte zu seinem Bild „Bank“ zu erzählen. „Es war super Wetter und nach nur zwei Fotos zog ein dichter Nebel auf. Also dachte ich mir, mach ich halt Fotos davon, wer weiß, wann man die mal gebrauchen kann.“ Als dann das Ausstellungsmotto festgelegt wurde, konnte er die Aufnahmen natürlich bestens verwenden. Barbara Trottnow ist ein großer Fan der nordischen Länder. Das spiegelt sich auch in ihren Aufnahmen wieder. Das Bild „Arbeitsschiff im Fjord“ etwa ist nördlich des Polarkreises entstanden. „Es war so kalt, dass ich kaum abdrücken konnte“, berichtet die Rostockerin. Sie beeindruckt neben den schönen Landschaften vor allem die Freundlichkeit der Menschen. Neben dem Schiff im Fjord hat sie auch noch Motive aus Oslo und von einer norwegischen Gefängnisfestung ausgewählt. Noch bis zum 31. August kann man sich alle Bilder im Kröpeliner Tor anschauen. Und dabei sollte das Wetter keine Rolle spielen. Vor allem Rostocker, die noch nie in dem Stadttor waren, sollten dies mal nachholen.
7. Juli 2011 | Weiterlesen
Richard Serra und Lin Yung-Fa in der Kunsthalle Rostock
Große schwarze Flächen hängen derzeit an den Wänden im Westflügel der oberen Etage der Kunsthalle Rostock: Rechtecke, Kreise – einfache geometrische Figuren. Kleine Abweichungen durch geschwungene Linien oder mehrfacher Farbauftrag erzeugen räumliche Tiefe. Geschaffen hat sie der 1938 in San Francisco geborene Bildhauer Richard Serra. Weltweit hat er sich vor allem mit seinen monumentalen Stahlinstallationen im öffentlichen Raum einen Namen gemacht. Einen eigenständigen Werkkomplex bilden seine grafischen Arbeiten. Obwohl sie keine vorbereitenden Entwürfe für seine dreidimensionalen Arbeiten sind, greift der Künstler auch hier Themen wie Maße, Gewicht und Gleichgewicht auf. Der Charakter einer Linie oder einer Form lässt sich für Serra am Besten in Schwarz und Weiß ausdrücken. Als Grundlage für seine schwarzen Formen wählt er Blätter aus teils handgeschöpftem Papier, Bütten und Leinwand. Mit Ölkreiden, Kohle oder Tusche entstehen so Zeichnungen und Druckgrafiken. In der Ausstellung „paperworks“ zeigt die Kunsthalle nun 38 Papierarbeiten aus den Jahren 1972 bis 2009. Filme über und von Richard Serra ergänzen den Einblick in die Arbeit eines der bedeutendsten Bildhauer der Gegenwart. Im Kontrast zu den Zeichnungen des amerikanischen Künstlers Richard Serra stehen die Malereien von Lin Yung-Fa, die im Ostflügel gezeigt werden und diesmal nicht durch einen Rundgang miteinander verbunden sind. Lin Yung-Fa kommt aus Taiwan und ist dort nicht nur als Künstler, sondern auch als wichtige kulturpolitische Persönlichkeit bekannt. Zum ersten Mal stellt er seine Arbeiten in Europa aus und hat es sich auch nicht nehmen lassen, zur Eröffnung persönlich mit seiner Familie in Rostock vorbei zuschauen. 37 seiner Bilder werden in „The Dialogue between Mountains und Oceans“, so der Titel der Schau, ausgestellt. Ganz traditionell wurden sie auf langen edlen Papierbahnen angebracht, die sich mit Bändern wieder einrollen lassen. Praktisch auch für den Transport. In nur zwei Kisten seien die Werke nach Rostock gekommen, erzählt Kunsthallenleiter Jörg-Uwe Neumann. Zu sehen sind poetische asiatische Landschaften und Naturmotive. Mit der Technik der traditionellen Tuschmalerei hat er sie in dünnen, zarten Pastellfarben und kräftigem Schwarz aufs Papier gebracht. Gelernt hat Lin Yung-Fa das Malen bei einem Meister. Doch trotz der starken traditionellen Bindung hat er sich die Freiheit eines eigenen Stils erarbeitet, sagt Lin Yung-Fa. Nicht zuletzt auch die mit den Bildern kombinierten Verse stellen seine Malerei in einen zeitgenössischen philosophischen Kontext, der sich mit der Verbindung zwischen Mensch und Natur auseinandersetzt. Wer neugierig auf die Begegnung von Ost und West, Tradition und Moderne geworden ist, kann die beiden Ausstellungen in der Kunsthalle noch bis zum 21. August besichtigen. Geöffnet ist das Kunstmuseum dienstags von 13 bis 18 Uhr sowie Mittwoch bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr.
7. Juli 2011 | Weiterlesen
7. UmweltKinderFest im IGA-Park 2011
Unsere Umwelt wirft viele Fragen auf, die vor allem Kinder meist (noch) nicht beantworten können. Wie etwa wird eine Kaulquappe zum Frosch? Oder wie kann man ein Spielzeugauto ohne Strom fahren lassen? Nur gut, dass die hilfsbereiten Erwachsenen auf dem UmweltKinderFest darauf eine Antwort haben. Und nicht nur das. An den vielen kunterbunt gestalteten Stationen können die Kinder selbst aktiv werden und auf spielerische Art Neues lernen. „So kann man den Kleinen Umweltwissen am besten vermitteln“, weiß auch Martin Götze, der am Stand des Staatlichen Amtes für Landwirtschaft und Umwelt (StALU) steht. Das Material, das er dort verteilt, besteht vor allem aus Broschüren, die die Landes- und Bundesministerien stellen. Aber auch Puzzles, Quizze und Malbücher liegen auf den Tischen. „Das Malbuch des Umweltamtes Bad Doberan erzieht die Kinder zum Beispiel dazu, keinen Müll im Wald zu hinterlassen.“ Vom Kindergarten bis zum Gymnasium sollen alle Kinder am heutigen Tag angesprochen werden. Da jedoch schon Schulferien sind, sind vor allem kleinere Kinder in KiTa- und sonstigen Betreuungsgruppen unterwegs. Um in der Masse den Überblick nicht zu verlieren, haben sich einige Erzieherinnen etwas einfallen lassen: Die Kindertrupps wurden kurzerhand mit roten Kopftüchern oder gelben Warnwesten ausgestattet, bevor sie von Station zu Station wandern durften. Der Naturschutzbund (NABU) ist seit dem ersten UmweltKinderFest 2005 dabei. „Wichtig ist, dass die Kinder die Natur kennenlernen und nicht zu viel Zeit an PC und Videokonsolen verbringen“, erklärt Ulrike Klatt vom NABU Mittleres Mecklenburg. An ihrem Bastelstand können die Kinder Schmetterlinge und Fledermäuse aus Papier oder Karton ausschneiden und auf eine Wäscheklammer kleben. „Damit wollen wir Tierarten vorstellen, mit denen sie nicht so oft in Berührung kommen. Bei Fledermäusen denken viele zum Beispiel nur an Vampire“, so Klatt weiter. Auch auf dem IGA-Park Festgelände gibt es viel Natur zu entdecken. Das macht sich vor allem Sarah Baumann zunutze, die die Kinder mit „Suchlisten“ auf Entdeckungsreise schickt. Mitbringen sollen die dann nach etwa zehn Minuten „etwas Rundes“, „etwas gut riechendes“, „etwas Schönes“ oder „etwas, das wichtig ist für die Natur“. Die Naturpädagogin bietet mit ihrem Projekt „Natursinn“ über den Sommer auch weitere Naturerfahrungskurse an. Aber nicht nur Biologie, sondern auch Physik und Chemie werden den Kindern im IGA-Park nahe gebracht. Zum Beispiel können sie Büroklammern auf der Wasseroberfläche schwimmen lassen oder ein Wasser-Maisstärke-Gemisch kneten, das nur kurzzeitig fest wird und sich ohne Fremdeinwirkung sofort wieder verflüssigt. Die Stände sind sehr vielfältig und beleuchten mithilfe verschiedener Methoden unterschiedliche Umweltthemen. Anders ist das bei einer Gruppe von Stationen, die sich ausschließlich mit einem Tier beschäftigt: dem Frosch. An einem Info-Stand wird erklärt, wie er sich vom Wasser- zum Landtier entwickelt und was sein „Lieblingsessen“ ist. Das wissen die Kinder natürlich und rufen ganz laut: „Fliegen!“ Und genau die können sie ein paar Meter weiter in das Maul eines großen Frosches „fliegen lassen“. Neben dem Kennenlernen der Natur steht beim UmweltKinderFest natürlich auch der Umweltschutz im Vordergrund. So führt das ANU-Mobil die Kinder an erneuerbare Energien heran, die ihr Erwachsenenleben später sicherlich stark bestimmen werden. Selbst zusammengebaute Autos werden dort mit einem Solardach ausgestattet und nur mit Sonnenlicht, von dem an diesem Tag reichlich vorhanden ist, betrieben. Das UmweltKinderFest war auch in diesem Jahr wieder ein voller Erfolg und die mitwirkenden Einrichtungen und Verbände werden sicher schon knobeln, mit welchen Spielen und Experimenten sie die Kinder im nächsten Jahr zum Staunen bringen können. Dem Motto „Raus ins Grüne – Natur erleben“ werden die eifrigen Entdecker nun – wenn das Wetter so bleibt – hoffentlich häufiger folgen.
7. Juli 2011 | Weiterlesen
Städtebaulicher Wettbewerb für die Warnemünder Mittelmole
„Aus unserer Sicht darf es Hotel heißen.“ Gemeint ist die „städtebauliche Dominante“, die sich Ralf Zimlich, Geschäftsführer der Wohnen in Rostock Wohnungsgesellschaft mbH (Wiro), auf der Spitze der Mittelmole vorstellen könnte. Für Zimlich sollte sie auf jeden Fall eine touristische Unterlagerung haben, sei es durch Geschäfte, Gastronomie oder ein Hotel. Wie hoch, breit oder teuer der Baukörper werden könnte, steht noch nicht fest. Ebenso wenig, wie die restliche Bebauung dieses Filetstückes aussehen könnte. Was auf der Mittelmole möglich ist, soll ein städtebaulicher Wettbewerb zeigen. Mit diesem gehen die Planungen für die Warnemünder Mittelmole in die nächste Phase. Im Rahmen des im letzten Jahr erstellten Strukturkonzeptes für Warnemünde wurde im Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan Mittelmole eine Verpflichtung zur Auslobung eines solchen Wettbewerbes festgeschrieben. Mit der Durchführung wurde die D&K drost consult GmbH aus Hamburg beauftragt. Sie wird auf Basis der Ergebnisse zum Strukturkonzept und des Aufstellungsbeschlusses die Aufgabenstellung für den Wettbewerb erarbeiten. Bevor der Wettbewerb startet, wird es kurz nach den Sommerferien ein Bürgerforum geben, auf dem die Aufgabenstellung öffentlich vorgestellt wird. Die Bürgerbeteiligung soll bei diesem Projekt so frühzeitig und transparent wie möglich erfolgen, um Ideen und Bedenken der Einwohner rechtzeitig aufzunehmen, versprechen alle Beteiligten. Der Wettbewerb wird international ausgeschrieben und in zwei Phasen aufgeteilt. Die erste Phase soll im Dezember starten und es auch kleineren Büros ermöglichen, ihre Ideen als grobe Skizze einzubringen. Im ersten Quartal 2012 soll ein Preisgericht dann 15 Teilnehmer für die zweite Phase auswählen, in der die Ideenskizzen weiter vertieft werden. Mit Ergebnissen wird zum Sommer des nächsten Jahres gerechnet. Im Anschluss wird es eine öffentliche Ausstellung sowie ein zweites Bürgerforum geben, auf dem die Ergebnisse zur Diskussion gestellt werden. Läuft alles wie geplant, könnten 2013 oder 2014 die Bagger rollen, so Zimlich. „Bauen wir Wohnungen“, umreißt Oberbürgermeister Roland Methling den Interessenkonflikt, „melden sich in Warnemünde hundert Wohnungsbesitzer und sagen: Brauchen wir nicht.“ „Wenn wir Läden dort vorsehen, kommt der Gewerbeverein und sagt: Wenn auf der Mittelmole nur noch ein Laden entsteht, können wir den Alten Strom schließen. Wenn wir sagen, wir errichten dort ein Theater, sind wir von allen guten Geistern verlassen.“ „Wir möchten auf der Mittelmole Akzente setzen, die unserer Stadt ein besonderes Gesicht geben“, erklärt Methling. Ansonsten sind wir für alle tragfähigen Konzepte offen, ist er sich mit dem Wiro-Chef einig. Einige Rahmenbedingungen gibt dieser dennoch bereits vor. Als Wohnungsbauunternehmen möchte die Wiro auf der Mittelmole in jedem Fall Mietwohnungen bauen – die Nachfrage ist da, so Zimlich. Großflächige Parkmöglichkeiten soll es hier auch in Zukunft geben, ebenso wie weiterhin Flächen für die Hanse Sail oder die Warnemünder Woche frei gehalten werden müssen. Alles Weitere soll der städtebauliche Wettbewerb klären. „Wir nehmen uns die Zeit, das Richtige zu tun“, erklärt Zimlich. Aus wirtschaftlicher Sicht bestehe für sein Unternehmen kein Grund zur Hektik, „da sich das Grundstück im Augenblick durchaus bestens trägt.“ Ende 2010 hat die Wiro, dessen alleinige Gesellschafterin die Hansestadt Rostock ist, das etwa 67.000 Quadratmeter große Grundstück für 14,2 Millionen Euro von der Scandlines-Reederei erworben. Neben dem Verwaltungsgebäude von Scandlines befinden sich auf dem Grundstück derzeit hauptsächlich Parkplätze.
6. Juli 2011 | Weiterlesen
„Feuer mit mir“ – Lesung und Diskussion mit Oliver Kluck
Es war alles etwas anders als erwartet heute. Angekündigt waren eine Lesung, ein Vortrag und ein Gespräch im Audimax, dem großen Hörsaal der Universität. Die erste Überraschung dann schon beim Betreten der Räumlichkeit. Die Veranstaltung fand nicht im Hörsaal selbst, sondern im Foyer statt. Die Stühle waren voll besetzt, sodass die Zuhörer auch dicht gedrängt auf der Treppe saßen. Alles in allem jedoch eine gute Idee, nur die Technik der Uni war nicht ganz perfekt geeignet. Organisiert wurde der Abend vom Kulturreferat des Allgemeinen Studierendenausschusses und von der Rostocker Literaturzeitung „Weisz auf Schwarz“. Um eine theoretische Grundlage für das Thema „Amokläufe an Schulen“ zu legen, sollte Robert Brumme einen einleitenden Vortrag halten. Er schrieb seine Masterarbeit zu dem Thema „School Shootings – Soziologische Analysen.“ Doch auch hier wurde kurzerhand das Programm geändert. Wissenschaftler und Autor entschieden sich, auf Vortrag und Lesung für den Anfang zu verzichten, um direkt mit einem Gespräch zu starten. Oliver Kluck wurde auf Rügen geboren und startete seine universitäre Laufbahn mit einem Studium der Ingenieurwissenschaften, welches er jedoch schnell abbrach. Sein Weg führte ihn nach Leipzig, wo er Prosa, Dramatik und Neue Medien studierte. Er schreibt Theaterstücke, für die er auch schon mit mehreren Preisen ausgezeichnet wurde. Sein Stück „Über die Möglichkeiten der Punkbewegung zur Gestaltung des Regionalen“ wird am 18. November Premiere im Theater im Stadthafen feiern. Im Zentrum des Abends sollte jedoch das Stück „Feuer mit mir“ stehen, das sich mit dem Thema School Shootings auseinandersetzt. Doch wie schon angedeutet gab es erst ganz am Ende ein kurzes Stück daraus zu hören. Dies war aber weniger schlimm, denn wer Interesse hatte, konnte sich das 14-seitige Stück kostenlos mitnehmen. In dem Gespräch wurde dann ein breites Themenspektrum abgedeckt. Zentral war der Begriff „Wut“ und die Rolle, die Wut in unserer Gesellschaft spielt. Dabei wurde nicht nur auf die bekannten Amokläufe eingegangen, sondern auch Beziehungen zu Stuttgart 21, der Rolle der Medien, unserer Vergangenheit und der Revolution in Libyen gezogen. Allen gemein ist die Tatsache, dass irgendwie Wut aufgebaut wird und irgendwo wieder entladen wurde. Dabei präsentierte das Gespräch vor allen Einblicke in die Welt der Täter. Sowohl Soziologe Brumme als auch Kluck finden diesen Bereich spannender, da vor allem auch schon weit mehr zur Rolle der Opfer geforscht und gemacht wurde. Dies sorgte jedoch in einer anschließenden Diskussion mit den Zuhörern auch für Kritik. Zu einseitig sei die Darstellung, zu wenig wirklichkeitsnah. Letztendlich hinterließ der Abend ein komisches Gefühl. Einerseits wurde die Sicht eines Autors präsentiert, die durchaus interessant war. Kluck gestand offen: „Ich hatte lange das Bedürfnis Brandbomben zu werfen.“ Jedoch blieb es insgesamt zu oberflächlich. Grundsätze und Meinungen wurden gezeigt, aber an Lösungsansätzen mangelte es insgesamt. Aber vielleicht war das auch gar nicht die Absicht. Wenn die Hauptabsicht war, nachdenklich zu machen, dann hat der Abend nämlich alles richtig gemacht.
6. Juli 2011 | Weiterlesen



