Neueste Nachrichten aus Rostock und Warnemünde

30. STOLTERA-Küstenwaldlauf 2011 in Warnemünde

30. STOLTERA-Küstenwaldlauf 2011 in Warnemünde

Arme und Beine streckend und dehnend standen heute Morgen 51 Menschen mit Walkingsticks auf dem Rasen des Sportplatzes Warnemünde. Pünktlich um 9:45 Uhr gingen sie anschließend auf ihre Acht-Kilometer-Strecke in der Kategorie Walking. Der Startschuss für den 30. STOLTERA-Küstenwaldlauf im Ostseebad Warnemünde war gefallen, auch wenn der Schuss eigentlich ein Glockenläuten war. Insgesamt gab es drei Kategorien, in denen in diesem Jahr 563 Teilnehmer an den Start gingen. Die Strecken reichten dabei von 8 Kilometern für die Walker bis hin zu 3 und 10 Kilometern für die Läufer. Ob nun im Verein oder nicht, von Jung bis Alt war alles vertreten. Dabei reichte die Spanne von den unter siebenjährigen Sportlern bis hin zu den Senioren über 75. Bei herrlichstem Sonnenschein mussten zunächst alle eine Dreiviertelrunde auf dem Sportplatz drehen, ehe sie dann auf die freie Strecke kamen. Für die 3 und 8 Kilometer ging es direkt über die Straße hinein in den Küstenwald. Hatten die Teilnehmer den Wendepunkt ihrer Distanz erreicht, ging es auf dem Fußgängerweg der Parkstraße zurück zum Sportplatz. Die Läufer der Zehnkilometerstrecke mussten zusätzlich noch den Abschnitt über die Promenade zum Warnemünder Leuchtturm und zurück absolvieren. Unglaubliche 10 Minuten und 56 Sekunden nach Start der 3 Kilometer war der erste Läufer auch schon wieder im Ziel. Adrian Poppe war in der Altersklasse (AK) 14/15 angetreten und lief für den 1. LAV Rostock. Erst ganze 73 Sekunden nach ihm folgte Holger Ude vom Verein Hannover 96 aus der Altersklasse M 50. Der Dritte im Ziel war dann wieder ein Sportler des 1. LAV. Christian Joachim war in der Klasse M 30 angetreten und nur 5 Sekunden langsamer als der Zweitplatzierte. Erstes Mädchen im Ziel war Leonie Poppe, die in der Altersklasse 12/13 ebenfalls für den 1. LAV lief. Auch auf der Zehnkilometerstrecke war der Erstplatzierte ganz besonders schnell unterwegs. Steffen Peters (AK Männer) vom HSV Neubrandenburg brauchte bloß 33 Minuten und 21 Sekunden, um durchs Ziel zu kommen. Mathias Ahrenberg (AK Senioren M 30) dürfte sich darüber sehr geärgert haben, denn der Mann vom SV Post Telekom Schwerin war nur eine Sekunde langsamer und ging so als Zweiter ins Ziel. Dritter wurde Christoph Deppe (AK Männer) vom Greifswalder SV, der mit 35 Minuten und 29 Sekunden immer noch eine super Zeit ablieferte. Auch die erste Frau im Ziel lief für den Greifswalder SV. Carmen Siewert brauchte 37 Minuten und 8 Sekunden für die Strecke. Unter den Läufern der 10 Kilometerrunde befanden sich auch vier Studenten der Universität Rostock, die sich nach erfolgreicher Werbung ihres Dozenten dazu entschieden teilzunehmen. Sowohl für Franziska Genkel und Janine Wegener als auch für Daniel Oberpichler war es der erste große Lauf. Normalerweise trainieren die Drei nur für sich selbst oder über den Hochschulsport, wie sie mir verrieten. Anfänglich war es deshalb etwas schwierig für sie gewesen sich den Lauf einzuteilen: „Ich musste erst mal abtasten, wie lang die Strecke ist“, erzählte Franziska Genkel. „Deswegen bin ich erst mal langsam gelaufen und die letzten zwei Kilometer dann schneller.“ Dafür schlugen sie sich dann aber doch recht gut, blieben sie doch alle unter einer Stunde. Ihr Kommilitone, Marcel Fischer, hatte da schon etwas mehr Erfahrung aufzuweisen. Er war bisher als Radfahrer aktiv und wolle nun Triathlet werden. Mit so viel sportlicher Vorgeschichte verwunderte es dann auch nicht, dass er mit einer Zeit von 36 Minuten und 20 Sekunden zu den sechs schnellsten Läufern gehörte. Egal ob Profi oder nicht, die Strecke an der Ostsee entlang ist schon ein kleines Highlight. Und mit einer Rekordzahl von 403 Startern auf der Zehnkilometerstrecke kann man wohl sagen, dass sich der STOLTERA-Küstenwaldlauf zu einer festen Größe in der Läufergemeinschaft etabliert hat. So werden dann wohl auch im nächsten Jahr wieder vor der traumhaften Kulisse Warnemündes die Laufschuhe ausgepackt werden. Die Planung wird jedenfalls schon bald begonnen werden, wie Günter Metelmann, Leiter der Abteilung Leichtathletik des SV Warnemünde, verriet. Er ist nun schon seit 20 Jahren Hauptorganisator.

30. April 2011 | Weiterlesen
17. Stromerwachen in Warnemünde 2011

17. Stromerwachen in Warnemünde 2011

Es ist fast schon etwas beängstigend, wie gnädig der Wettergott in diesem Jahr mit Rostock ist. Der zweitwärmste April seit 1881 sorgte auch am Samstag wieder für strahlenden Sonnenschein und einen wolkenfreien Himmel. Es war zwar etwas windig und noch frisch, aber trotzdem boten sich ideale Bedingungen, um nun auch offiziell die Saison im Seebad Warnemünde zu eröffnen. Traditionell dazu fand auch in diesem Jahr wieder das große Stromerwachen statt. Über 1000 Menschen waren nach Warnemünde gekommen und der Ort zeigte sich von seiner besten Seite. Die alte Bahnhofsbrücke war hübsch geschmückt, es roch nach frischem Fisch und die verschiedenen Eisdielen boten Soft- und Kugeleis an. Und natürlich konnte man auch an diversen Stellen Fischbrötchen erwerben, das heimliche Wahrzeichen von Warnemünde. Die Festivität war in vier Stationen aufgeteilt. Den Anfang machte der Fischmarkt rechts vom Alten Strom. In der Parkanlage beim Bootsverleih war eine Hüpfburg aufgebaut und Tret- und Motorboote konnten ausgeliehen werden. Die meisten Besucher waren aber wahrscheinlich auf der Flaniermeile „Am Strom“ unterwegs. Von der Vogtei bis hin zur Mole waren neben den normalen, vor allem kulinarischen Angeboten, viele Stände mit Schmuck, Haushaltswaren und Bekleidung aufgebaut. Die letzte Station war der Leuchtturmplatz. Dort waren für die Kinder ein kleines Riesenrad und ein Kettenkarussell aufgebaut. Seit sieben Jahren treffen sich auch die Drehorgelfreunde anlässlich des Stromerwachens. In diesem Jahr hatte das mecklenburgische Drehorgelorchester sieben unterschiedliche Instrumente aufgebaut und sorgte so für die passende akustische Untermalung des Tages. Natürlich konnte man auch den Teepott besichtigen oder den Leuchtturm besteigen. An der Vogtei, dem Haus des Gastes, war eine kleine Bühne aufgebaut. Dort sorgte der Shantychor „De Klaashahns“ aus Warnemünde für ein maritimes Flair. Nicht nur klassische Seemannslieder gab es zu hören, sondern auch die eine oder andere Seefahrerweisheit: „Auf jedem Schiff, das dampft und segelt, braucht es einen, der was regelt.“ Und nicht nur die Trachtengruppe Warnemünde in ihren historischen Kostümen schunkelte fleißig mit, sondern auch die zahlreichen Besucher. Zu ihnen gehörten auch Regina und Detlef Bethke. Sie kommen ursprünglich aus der Ostprignitz und machen mindestens einmal im Jahr eine Tour an die Küste. Dieses Mal begleitete sie ihr Enkel Lukas. Nachdem sich die Familie mit einem Backfisch gestärkt hatte, ging es „Am Strom“ entlang, wo der Fünfjährige seine Großeltern zu einem Fernglaskauf überreden konnte. „Wir haben nur durch Zufall erfahren, dass heute Stromerwachen ist“, sagte Regina Bethke. Lukas erzählte stolz, dass er schon Fähre gefahren sei. „Ich will noch Schiffe angucken. Zum Baden ist es ja noch zu kalt“, sagte der Junge. Insgesamt also wieder ein gelungener Saisonauftakt, der jedoch auch ein wenig getrübt wurde. So gab es dieses Jahr kein großes Riesenrad und auch die im Programm angekündigte Drehung der alten Bahnhofsbrücke blieb aus. Diese sei nicht durch den TÜV gekommen und müsse nun technisch überholt werden. Auch am morgigen Sonntag geht das Stromerwachen noch weiter. So ist die Bummelmeile wieder geöffnet und an der Vogtei steht um 12 Uhr der Shantychor „Luv un Lee“ auf der Bühne.

30. April 2011 | Weiterlesen
30. Europäisches Fußballturnier der Bewährungshilfe 2011

30. Europäisches Fußballturnier der Bewährungshilfe 2011

„Nicht aufgeben! Weitermachen!“ – für Bewährungshelfer dürften diese Ausrufe aus dem beruflichen Alltag nicht unbekannt sein. Damit ihre Schützlinge auf dem Weg der Tugend nicht straucheln, werden sie wohl gelegentlich damit angespornt. Gestern jedoch galten diese Zurufe den Kollegen. Gegen den sportlichen Gegner – ebenfalls Kollegen – traten sie beim Fußballspiel an und lieferten sich spannende Partien. Zum 30. Mal hatten sich Bewährungshelfer zum Europäischen Fußballturnier zusammengefunden. „Das Turnier ist ein sportlicher Vergleich unter Kollegen, der auch zum informellen Erfahrungsaustausch führt“, erklärt Organisator Michael Lübke. Vor allem aus Deutschland, aber auch aus der Schweiz, Luxemburg, Österreich, Tschechien, Schottland und England waren sie nach Rostock angereist. Nach 2000 wurde das Turnier bereits zum zweiten Mal in unserer Hansestadt ausgetragen. Das Stadtoberhaupt Roland Methling hatte die Schirmherrschaft für das Turnier übernommen, gemeinsam mit der Justizministerin Mecklenburg-Vorpommerns Uta-Maria Kuder. Beide stifteten jeweils einen Pokal: die Ministerin den für die beste Damenmannschaft und der Bürgermeister den für die Herren. 24 Herrenmannschaften und sieben Damenteams traten mit jeweils fünf Spielern auf dem Feld in der Sporthalle des HCCs in Schmarl gegeneinander an. Als besonders spannend entwickelte sich das Finale der Damen, welches erst nach der zehnminütigen Spielzeit mit Schüssen von der Strafstoßmarke (auf dem Rasen a.k.a. Elfmeterschießen) entschieden werden konnte. Ein Tor reichte für das Team „Brandenburg“ schließlich aus, um den Sieg gegen die Mannschaft „Girls League Niederrhein“ davonzutragen. Auf dem dritten Platz konnten sich die Berliner Elfen ebenfalls mit 1:0 gegen „Charley Horses“ durchsetzen. Die Mecklenburger Damenmannschaft, die zum ersten Mal an diesem Turnier teilnahm, musste sich mit dem siebten Platz begnügen und erhielt zum Trost eine rote Schlusslaterne. Bei den Herren kam es zu einem Déjà-vu-Erlebnis. Bereits im letzten Jahr traten die Berliner Bengels gegen GKZ Zürich im Finale gegeneinander an. Damals gewannen die Schweizer. Nun war für die Berliner Revanche angesagt. In den schwedischen Nationalfarben Blau und Gelb liefen beide Mannschaften auf das Spielfeld. Angesichts des beruflichen Hintergrunds der Spieler mochte der eine oder andere dabei spontan an schwedische Gardinen denken. Aber zurück zum Spiel. Das endete, wie alle vier letzten Spiele, mit 1:0 für die Berliner. Die Revanche war geglückt, sodass am Abend in Warnemünde bei der Players-Night noch einmal ausgiebig gefeiert werden konnte. „Es war ein faires, aber hart geführtes Finale“, lautete das Fazit des Berliners Dirk Miniers. Fairness ist für ihn natürlich sowieso ein hohes Gut, das er auch seinen Probanden vermitteln möchte. Gerade bei jungen Verurteilten gibt es Gruppen, in denen dieser beliebte Sport betrieben wird. „Es ist erstaunlich, wie viele gut Fußball spielen können, aber mit dem Einhalten der Regeln ist es manchmal schwierig“, erzählt der Bewährungshelfer. Den dritten Platz bei den Herren errang Strafraum Sachsen, nicht zuletzt dank einer engagierten Fangemeinschaft, gegen Westfalen Power. In einem Jahr können sich die Bewährungshelfer wieder mit ihren Kollegen aus Europa in lockerer Atmosphäre zwischen den Fußballspielen über ihre Arbeit austauschen. Dann wird nämlich das 31. Europäische Fußballturnier der Bewährungshilfe stattfinden, diesmal in Münster.

30. April 2011 | Weiterlesen
FC Hansa Rostock schlägt den SV Wehen Wiesbaden mit 3:1

FC Hansa Rostock schlägt den SV Wehen Wiesbaden mit 3:1

Der Aufstieg ist längst geschafft, vor 15.000 Zuschauern galt es für den FC Hansa Rostock heute nur noch die Kür zu absolvieren. Gegen Wehen Wiesbaden sollte den Fans endlich einmal wieder ein Sieg geboten werden, drei Punkte lautete das Ziel. Für Wiesbaden hieß es hingegen, die Chance auf den Relegationsplatz zu wahren. In der 8. Minute machte sich Björn Ziegenbein an seinem 25. Geburtstag selbst sein wohl schönstes Geschenk. Nach einem Pass von Sebastian Pelzer versenkte er den Ball zur 1:0-Führung. Mohammed Lartey kann in der 17. Minute einen Freistoß aus etwa 30 Metern direkt verwandeln. Zweite Chance, zweites Tor – in der ersten Viertelstunde gab es heute nichts zu meckern, was die Chancenverwertung der Hansa-Kogge betrifft. In der 24. Minute sieht Ioannis Masmanidis die rote Karte nach einem Foul an Schied – Wehen Wiesbaden muss fortan mit zehn Mann um den Sieg kämpfen. Wie aus dem Nichts kann Martin Abraham in der 37. Minute das Anschlusstor für die Wiesbadener erzielen. Zu Beginn der zweiten Halbzeit macht Wehen Wiesbaden trotz Unterzahl weiter Druck auf das Rostocker Tor. Für Hansa ergeben sich dadurch jedoch Lücken und immer wieder Konterchancen. In der 59. Spielminute hatte Lartey aus nicht mal fünf Metern das 3:1 auf dem Fuß, der Ball geht jedoch knapp am Pfosten vorbei. In den nächsten Minuten geht es fast nur noch in Richtung Gästetor. Marcel Schied bekam in der 69. Minute gleich zwei Riesenchancen für das 3:1 – beim Kopfball steht Michael Gurski im Weg, beim Nachschuss dann der Pfosten. In den folgenden Spielminuten machte Hansa richtig Druck vor dem Tor der Gäste. Doch auch Wehen kommt etwa in der 88. Minute noch einmal gefährlich in den Rostocker Strafraum. In der Nachspielzeit kann Lartey von der Mittellinie aus starten und läuft fast bis in leere gegnerische Tor – 3:1-Endstand für Rostock! Bei schönstem Fußballwetter bekamen die 15.000 Hansa-Fans heute ein schönes, schnelles und spannungsreiches Spiel zu sehen – der perfekte Auftakt für den ersten Teil der Aufstiegsparty – Freibier bis 17 Uhr wird verkündet! Der ausführliche Bericht mit Bildern zur Partie des FC Hansa Rostock gegen den SV Wehen Wiesbaden ist inzwischen online.

30. April 2011 | Weiterlesen
24. Rostocker Kulturwoche 2011

24. Rostocker Kulturwoche 2011

Es ist wieder soweit: Mit heißen Samba-Rhythmen warb die Rostocker Percussionband Movimento gemeinsam mit Vertretern des Kulturreferates des AStA der Uni Rostock gestern in der Innenstadt für die 24. Rostocker Kulturwoche, die heute startet. Veranstaltet wird das Ereignis von der Studierendenschaft der Uni Rostock, Fördergelder gibt es auch vom Studentenwerk. „Ursprünglich war es ein Projekt, um das Ding Kultur aus der Schublade namens ‚langweilig‘ herauszuholen“, beschreibt Organisator Daniel Karstädt das Konzept der Veranstaltung. „Wir wollen zeigen, dass Kultur Spaß macht und abwechslungsreich ist“, bringt Karstädt es auf den Punkt. Kultur ist für ihn mehr als nur Museumsbesuche und klassische Konzerte und auch „diesmal wird es garantiert nicht langweilig“, verspricht der Rostocker Student. Etwa 3.000 Besucher zählte die letzte Herbstkulturwoche. „Das entspricht einer Auslastung von 90 Prozent“, zeigt sich der Organisator mit dem Ergebnis zufrieden. Jetzt werden 7.000 Gäste angepeilt. Allein das Campuserwachen, die größte Semestereinstandsparty in MV, soll etwa 4.000 Besucher anlocken. Draußen sein, Musik hören und einfach mal mit Freunden feiern – „auch das ist Kultur“, bekräftigt Karstädt, „und mittlerweile Tradition.“ Zusammen mit Susi Felger, die im achten Semester Wirtschaftsingenieurwesen studiert, brachte Caroline Heinzel gestern in der Innenstadt die Programmhefte unter die Leute. Als Kulturreferentin liegt der Anglistikstudentin die Kulturwoche natürlich besonders am Herzen. Einige hätten ihnen die Flyer direkt aus der Hand gerissen, zeigten sich die beiden über die gute Resonanz erfreut. Und was sind die Höhepunkte der 24. Rostocker Kulturwoche, was darf man sich auf keinen Fall entgehen lassen? „Jede Veranstaltung ist ein Highlight“, gibt sich Organisator Karstädt diplomatisch. Caroline Heinzel hat dann aber doch zwei Geheimtipps. „Kunst in den Mai, am Samstag, mit Dikanda – da freue ich mich ganz doll drauf“, verrät die Kulturreferentin. Und zum Kunst- und Handwerksmarkt (1. Mai, Campus Ulmenstraße) müsse man unbedingt hin. „Das ist das erste Mal, ich hoffe da kommen ganz viele.“ Wer von den gestrigen Samba-Rhythmen nicht genug bekommen konnte, sollte sich den Freitag vormerken. „Voll auf die Ohren Vol. II“ heißt es, wenn Movimento zusammen mit den Hippie-Spaß-Rockern von „Les Bummms Boys“ im MAU-Club für gute Stimmung sorgen. Zwölf Veranstaltungen an acht verschiedenen Orten mit ingesamt 120 Künstlern stehen bei der 24. Rostocker Kulturwoche auf dem Programm – da dürfte wirklich für jeden etwas dabei sein.

29. April 2011 | Weiterlesen
Baltic Taucher - Erwin Sellering besucht „Unterwasserjungs“

Baltic Taucher - Erwin Sellering besucht „Unterwasserjungs“

Letzte Woche noch mit Wathose und modrigem Schlick im Gesicht bei der Bergung der Vagel Grip im Rostocker Stadthafen im Einsatz, war Jens Pap gestern mit Krawatte und Anzug kaum wiederzuerkennen. Schick hatte er sich gemacht für den Besuch des Ministerpräsidenten. Denn auf seiner Rundreise zu Unternehmen aus dem Bereich der Erneuerbaren Energien in Mecklenburg-Vorpommern machte Erwin Sellering auch bei den Baltic Tauchern im Rostocker Fischereihafen Halt. Zur Vorbereitung auf die internationale Kongressmesse Baltic Future Anfang Mai 2011 wollte sich der Landesvater in drei Betrieben, die sich im Bereich Offshore-Windenergie-Gewinnung engagieren, über den Stand, Entwicklungspotentiale und Risiken informieren. „Gerade jetzt, wo die Energiewende in Deutschland auch die Bundesregierung erreicht hat, ist das einfach eine wirtschaftliche Perspektive. Mir ist wichtig, dass wir in den Bereichen, die sich innovativ entwickeln, dabei sind“, will er die Chancen für Mecklenburg-Vorpommern ausgelotet wissen. Die erste Station seiner Info-Tour führte ihn in unsere Hansestadt, wo das 1993 von den Brüdern Eyk-Uwe und Jens-Olaf Pap gegründete Tauch- und Bergungsunternehmen seinen Sitz hat. „Ohne uns kriegt man keinen Windpark gebaut“, verkündet Geschäftsführer und Tauchermeister Eyk-Uwe Pap stolz. „Wir waren an allen Bauwerken in Nord- und Ostsee beteiligt.“ Optimistisch blickt er auch für weitere Windparks in die Zukunft, bei denen Taucherarbeiten für die Installation und Wartung anfallen. Die „Unterwasserjungs“ sind dann nämlich vor allem beim Verlegen der Kabel, dem Beräumen von Hindernissen und Munition sowie dem Sichern der durch die Wasserströmung entstandenen Kolke gefragt. Bis zu 50 Meter tief arbeiten die Taucher. Da dies gerade für längere Zeit sehr aufwendig ist, werden immer öfter ferngesteuerte Unterwasserroboter eingesetzt. Dafür arbeiten die Rostocker gern mit einem dänischen Unternehmen zusammen. Für den Ministerpräsidenten demonstrierte Freddy Christensen aus Sjoelund sein Arbeitsgerät. Damit könne man nicht nur im tiefen Wasser sehen, sondern auch leichtere Gegenstände transportieren, erklärt er. Für diese Methode entwickeln die Baltic Taucher derzeit gerade einen Offshore-Tauchcontainer, der im nächsten Jahr in der Nordsee zum Einsatz kommen soll, von Erwin Sellering jedoch gestern schon besichtigt werden konnte. Aber nicht nur unter Wasser, auch hoch in der Luft erledigen die Baltic Taucher ihre Arbeit „Wir kommen aus der Schifffahrt und haben sogenannte Rigger bei uns beschäftigt“, erläutert Pap. Die Kletterer sind ein wichtiger Baustein bei der Errichtung und Wartung von Windparks. Sie werden bei der Hebung von schweren Lasten vom Fundament bis zum Rotor und für die Montage eingesetzt. Auch spätere Prüfungen und Reparaturen werden von ihnen durchgeführt. Obwohl das Unternehmen besonders den Offshore Sektor im Fokus hat, bieten die Baltic Taucher auch in anderen Bereichen maritime technische Serviceleistungen an. Ihr Urstandbein ist dabei die Bergungsarbeit. Während das Heben der gesunkenen Vagel Grip aus dem Stadthafen letzte Woche für die Baltic Taucher Routine war, gehöre die Bergung eines Schiffes aus der Seine zu den verrücktesten Aufträgen, die die Baltic Taucher bisher angenommen haben, erzählen die beiden Brüder. Aber auch bei großen maritimen Projekten wie dem Bau des Warnowtunnels oder der beeindruckenden Rügenbrücke in Stralsund waren die Baltic Taucher im Einsatz. Angefangen hatte alles mit einem Fahrzeug, einem Hänger und 1200 DM, erinnert sich der Geschäftsführer, der sein erstes Büro in der Waschküche seines Bruders eingerichtet hatte. Nicht zuletzt dank der Förderung des Landes konnte das Unternehmen 2006 das jetzige Grundstück an der Warnow erwerben und darauf ein modernes Gebäude errichten, wo nun die landesweiten, aber auch internationale Einsätze geplant werden. Eine weitere Basis wurde erst vor Kurzem in Mukran gegründet. Gegenwärtig sind zwölf Berufstaucher, ein Wasserbauingenieur, ein Seevermessungsingenieur, sechs Kapitäne, Maschinisten, Techniker und Jungtaucher im Unternehmen beschäftigt. „Es ist für einen kleinen Betrieb gar nicht so einfach, sich in diesem Haifischmarkt Offshore durchzuboxen. Wir haben es aber geschafft“, lautet das Fazit von Eyk-Uwe Pap mit Blick auf die bisherige Arbeit.

29. April 2011 | Weiterlesen
Lange Nacht der Wissenschaften in Rostock 2011

Lange Nacht der Wissenschaften in Rostock 2011

„Wissenschaft ist die Voraussicht von Wiederholungen“, sagte einmal der französische Schriftsteller Antoine de Saint-Exupéry. Zum 8. Mal fand nun die Wiederholung der „Langen Nacht der Wissenschaften“ statt. Die wissenschaftlichen Einrichtungen der Stadt hatten von 18 bis 23 Uhr ihre Türen geöffnet, um den Besuchern spannende Vorträge, interessante Experimente oder eine gute Show zu liefern. Um die verschiedenen Stationen gut erreichen zu können, gab es wieder Sonderbusse der RSAG. Auch ich habe mich in die Nacht gestürzt. Hier nun mein Erfahrungsbericht. Als erste Station wählte ich das Innerstädtische Gymnasium am Goetheplatz aus, dort fand die offizielle Eröffnung statt. Durch das Programm führte der Wissenschaftler Erwin Schleuderfund. Irgendwie kam er mir bekannt vor, doch ich kam nicht drauf. Wie für eine solche Veranstaltung üblich, gab es einige Grußworte. So sprach zum Beispiel Robert Uhde. Er ist der Geschäftsführer der SPHINX ET, dem Veranstalter der Langen Nacht, der selbst vor 22 Jahren Abiturient am Innerstädtischen Gymnasium war. Natürlich durfte auch der Schulleiter Thomas Döring das Wort an die Gäste richten. Er erzählte die wahre Geschichte von einem Studenten der Uni Stockholm, der die Aufgabe, mit einem Barometer die Höhe eines Wolkenkratzers zu ermitteln, auf viele kreative Arten löste. Dieser Student war Nils Bohr, der spätere Physiknobelpreisträger. Und auch das Innerstädtische Gymnasium hat seit diesem Jahr Preisträger in seinen Reihen. Mehrere Schüler gewannen in unterschiedlichen Fächern Preise bei „Jugend forscht“ und auch der Gesamtpreis für Schulen ging an das Gymnasium. Die Zeit zwischen den Reden füllte Erwin Schleuderfund mit kleinen chemischen Experimenten. So stellte er aus Wasserstoffperoxid und Schweineblut Eis her und machte mit Kaliumjodid und Spülmittel eine Zahnpasta für Elefanten. Der Rektor der Universität, Wolfgang Schareck, betonte noch einmal die großartigen Rahmenbedingungen. „Wir haben 200 Programmpunkte an 58 Standorten, realisiert durch 800 Mitwirkende. Und dazu ist in ganz Deutschland schlechtes Wetter und bei uns, zur 8. Langen Nacht der Wissenschaft, scheint die Sonne!“ 200 Programmpunkte? Wie sollte ich das alles schaffen? Ich entschied mich, noch vor der Rede von Sozialsenatorin Liane Melzer, die Schule zu verlassen. Einen kurzen Zwischenstopp auf dem Weg zum Uniplatz legte ich am Kröpeliner Tor ein. Dort wurde ein Projekt von Christoph Ernst vorgestellt, welches Kunst und Wissenschaft verbindet. Die Installation „windmoveEnergyTunnel“ besteht aus dem 34 Meter langen Rotorblatt einer Windenergieanlage. Darauf sind 64 Elektrolumineszenzfolien befestigt, die in unterschiedlichen Farben und Rhythmen leuchten. Die Art hängt von verschiedenen Faktoren ab und man kann sogar eigene Kommentare in Lichtmuster umwandeln lassen. Mit dem Besuch der Windenergieanlage wurde es auch draußen windiger und so trieb mich die Brise weiter Richtung Universitätsplatz. Da noch etwas Zeit vor meinem nächsten Programmpunkt war, schaute ich kurz bei der Zoologischen Sammlung rein. Dort drehte sich alles um Vögel. Die Tiere bekamen sogar einen eigenen Saal, mit Präparaten und Videos. Um 20 Uhr sollte es dann auch einen Vortrag über den Vogel des Jahres 2010, den Kormoran, geben. Da hatte ich jedoch schon leider keine Zeit mehr. Denn pünktlich um 20 Uhr öffneten sich endlich wieder die Türen des Hauptgebäudes der Universität. Leider gab es jedoch keine Führung durch das Haus, wie es im Programmheft angekündigt war. Zu gefährlich wäre es gewesen und überhaupt fehle auch noch häufig der Bodenbelag in den Räumen. Aber wenigstens das Foyer konnte man besichtigen. Dort hatten Angela Hartwig vom Universitätsarchiv und Holger Kotermann vom Dezernat Technik Fotos und Pläne vorbereitet, die den Baufortschritt dokumentierten. Die auffälligste Veränderung konnte man aber auch ohne die Fotos gut erkennen. Da alte Strukturen wieder aufgearbeitet werden sollen, wurde vom Foyer wieder eine direkte Treppe ins erste Obergeschoss angelegt. Nachdem ich die staubige Baustelle verließ, war es dann auch endlich dunkel und man fühlte sich wirklich wie eine wissensbegierige Nachteule. Ich hatte jedoch ein Problem. In der Parkstraße und auch im Campus Ulmenstraße gab es einige spannende Vorträge, unter anderem zum Thema „Wie Bilder uns bewegen.“ Da die Zeit jedoch schon recht weit fortgeschritten war und die Verkehrswege zu den Orten zu weit waren, entschied ich mich schweren Herzens im Zentrum zu bleiben. Nach einer kurzen Stärkung war ich bereit, mir die Schauvorlesung im Institut für Physik anzuschauen. Diese soll schon in den letzten Jahren ganz großartig gewesen sein und so freute ich mich auch schon sehr auf die „Rostocker Stadtphysikanten“, die in diesem Jahr eine Geschichte zu den Simpsons mit physikalischen Experimenten verbanden. Nur leider war der Andrang so groß, dass ungefähr die Hälfte aller Interessierten wieder weggeschickt werden mussten – inklusive mir. Ein wenig geknickt, aber nicht zu enttäuscht, schaut ich mich einfach noch ein wenig im Institut um, denn auch dort gab es noch so Einiges zu entdecken. In einem Experimentarium konnte man selbst viele Sachen ausprobieren – alles unter dem Motto Zeit. So konnte man unter anderem testen, wie seine Zeitempfindung ist, Metronome ausprobieren oder sich eine Atomuhr erklären lassen. Letzteres sorgte bei mir als Geisteswissenschaftler doch eher für unverständiges Stirnrunzeln. Ausgedacht und zusammengestellt hat die Sammlung Wiebke Loseries, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Uni, zusammen mit Studenten. „Zeit ist ein sehr weites Thema, nicht nur physikalisch, sondern auch philosophisch.“ Und nicht nur der Andrang bei der Schauvorlesung war enorm. „Die Räume waren fast immer gut gefüllt und die Leute zeigten ein reges Interesse. Das erleben wir nicht so oft und es ist noch einmal eine deutliche Steigerung zum letzten Jahr“, zeigte sie sich sehr zufrieden. Ein letzter Vortrag stand noch an, auch am Institut für Physik. Nachdem im letzten Jahr der Laser seinen 50. Geburtstag feierte, durfte eine Präsentation der Technik auch in diesem Jahr nicht fehlen. Josef Tiggesbäumker hatte einen Vortrag mit drei Abschnitten vorbereitet. An der inzwischen doch recht frischen Luft auf dem Parkplatz hinter dem Institut ging der Wissenschaftler zuerst auf den Nutzen des Lasers für die Medizin ein. Dann wurde ein Public Lasing versucht, also mithilfe von Knicklichtern und Spiegeln selbst einen Laser zu bauen, was aber nicht ganz klappte. Zuletzt wurde noch auf die Datenübertragung mit Lasern eingegangen. Als krönender Abschluss wurde noch eine tolle Lasershow an das Institutsgebäude projiziert, die ich mir leider nicht zu Ende anschauen konnte, denn für mich stand noch ein Termin auf der Tagesordnung. Also ab ins Cinestar Capitol zur „After-Sciene-Gala.“ Dort wurde schon das erste, sehr positive Resümee gezogen und der Kommunikationspreis übergeben. Mit diesem zeichnet eine Jury einen besonders gelungenen Vortrag bei der Langen Nacht aus. Dabei ging Platz drei an das Projekt Soundscapes Rostock von der HMT. Dabei wurde untersucht, wie Rostock klingt. Platz zwei ging an die Schüler der Werkstattschule, die im Zoo eine Präsentation über das Schwarmverhalten von Tieren zeigten. Der erste Preis blieb jedoch an der Universität und ging an Dr. Peter C. Kreuz von der Klinik für Orthopädie. Sein Vortrag „Knorpeltherapie an großen Gelenken“ begeisterte die Jury am meisten. Da der Mediziner nicht mehr persönlich anwesend war, nahm der Rektor die Wissensboje stellvertretend von Jurymitglied Thomas Böhm in Empfang. Der Abend endete dann mit einer kurzen Artistiknummer von Erwin Schleuderfund. Und da hatte ich dann auch mein persönliches Aha-Erlebnis. Hinter dem Forscher steckte niemand anderes als der bekannte Rostocker Artist Arne Feuerschlund. Spätestens beim Balancieren einer Bierbank auf seinem Kinn war ich mir sicher. Insgesamt habe ich also viele spannende Stationen besuchen können. Nur leider ist die Anzahl der verpassten Projekte deutlich größer. Fünf Stunden sind einfach zu wenig für so viele spannende Sachen. Daher mein Vorschlag für die Wiederholung im nächsten Jahr: Keine „Lange Nacht der Wissenschaften“ mehr, sondern am besten gleich eine ganze Woche.  

29. April 2011 | Weiterlesen
Mobile Assistenzsysteme für intelligente Räume

Mobile Assistenzsysteme für intelligente Räume

„Die Bären interessieren sich für Fisch und Wasser, die Kühe für Gras und Wasser und die Hasen, die interessieren sich für Möhren und Wasser.“ Kurz und knackig stellte Prof. Dr. Thomas Kirste heute im Institut für Informatik seine Protagonisten vor. Wenn sich Bären, Kühe und Hasen bei den Informatikern treffen, dann steckt Hightech dahinter. Oder es ist mal wieder Zeit für die Lange Nacht der Wissenschaften. Oder beides. Noch bevor die Nacht des Wissens so richtig anbrach, stellte die Universität Rostock bereits am Nachmittag ihr Forschungsprojekt MAIKE vor. MAIKE steht für Mobile Assistenzsysteme für Intelligente Kooperierende Räume und Ensembles. Vereinfacht ausgedrückt geht es dabei nur um eins, einen intelligenten Raum, der die Menschen versteht. Dass sich Vorhänge schließen und das Licht erlischt, wenn der Projektor eingeschaltet wird, gehört dabei noch zu den leichteren Übungen. Und wie von Geisterhand kehrt sich alles um, sobald der Stift in die Hand genommen wird, um am Whiteboard zu schreiben. Derartige Intentionen des Nutzers vorausschauend zu erkennen, sei ein Schwerpunkt des Forschungsprojektes, erklärt Professor Kirste. „Präsentation hier anzeigen“, lautete da schon einer der etwas anspruchsvolleren Zaubersprüche – denn welche Präsentation ist gemeint und wo ist „hier“? Erst die Verknüpfung von Sprache, impliziten (wo stehe ich?) und expliziten (Auswahl von Dateien mittels Smartphone) Interaktionen lässt eine Umgebung wirklich intelligent erscheinen. Dass dies nicht nur lokal funktioniert, wurde in einer Verbindung mit der Hochschule Wismar gezeigt. Remotesteuerung von Licht, Kameras oder Präsentationen – alles kein Problem. Zwei geografisch verteile Konferenzräume, die miteinander kooperieren oder einfach „Videokonferenz++“, wie Professor Kirste es nannte. Intuitiv mit der Umgebung zu interagieren und die Nutzung für den Endanwender möglichst einfach, transparent und elegant zu gestalten, ist das Hauptanliegen des Forschungsprojekts. Doch zurück zu Bär, Kuh und Hase. Acht Projektoren und sechs Leinwände gibt es im SmartLab der Uni Rostock. Wo die drei Kuscheltiere im Raum auch Platz nahmen, immer wurde ihnen auf der passenden Leinwand das bevorzugte Futter angeboten – frischer Fisch, saftiges Gras oder knackige Möhren – und natürlich das Wasser. Ganz automatisch, ohne manuellen Eingriff. Gewiss, eine Spielerei, doch lässt sie bereits erahnen, welche Möglichkeiten derartige intelligente Multi-Display-Umgebungen bieten. Eine Leitzentrale etwa, bei der jedes Teammitglied automatisch die benötigten Informationen angezeigt bekommt. Aber auch ein umgebungsunterstütztes Leben (Ambient Assisted Living, AAL), bei dem beispielsweise automatisch ein Notruf ausgelöst wird, wenn der Bewohner auf dem Boden liegt und sich nicht mehr rührt, sieht Kirste als mögliches Einsatzgebiet seiner intelligenten Assistenzsysteme. Im Bereich der Pflege und Gesundheitswirtschaft gibt es für ihn ein besonders großes Potenzial. Denkbar seien kleine mobile Assistenzsysteme, die automatisch die Dokumentation von Pflegeleistungen übernehmen könnten, aber auch Geräte, die über Bewegungsmuster in der Demenzdiagnostik helfen. „Hier in Mecklenburg-Vorpommern wird die Nachfrage entstehen“, erklärte Kirste mit Blick auf das hohe Durchschnittsalter im Land und wünschte sich ein Pilotprojekt in diesem Bereich, in dem die bisher gewonnenen Erkenntnisse im Praxisbetrieb getestet werden können. Mit Blick auf Länder wie Bayern oder Nordrhein-Westfalen, die hier erhebliche Mittel investieren, warnte er davor, den Anschluss zu verlieren. Sonst haben wir die Idee, so der Professor, aber nur die anderen Länder setzen diese in Nachfragenetzwerke um und verkaufen dann nach Mecklenburg-Vorpommern. Wirtschaftsminister Jürgen Seidel, dessen Haus das Projekt im Rahmen der Verbundforschung mit fast 1,5 Millionen Euro unterstützt, hatte da eher die Kosten im Gesundheitswesen im Blick und möchte aus den bisherigen Ergebnissen lieber eine „direkte Nachfrage“ der Endkunden erzeugen. Welcher Weg der richtige ist, dürfte noch für einigen Gesprächsstoff sorgen. Dass es durchaus bereits wirtschaftliche Effekte gibt, zeigte Mirko Gärber von der BASIS GmbH Wismar, einem der Verbundpartner. Die Weiterentwicklung von der Sprachsteuerung zum Sprachdialog zählte er ebenso zu den praktischen Ergebnissen für sein Unternehmen wie den Einsatz von Sensortechnik oder die Kopplung unterschiedlichster Technik an getrennten Standorten.

28. April 2011 | Weiterlesen
„The Fairy Queen“ von Henry Purcell im Barocksaal

„The Fairy Queen“ von Henry Purcell im Barocksaal

Das Volkstheater Rostock feiert am kommenden Samstag die Premiere von Henry Purcells „The Fairy Queen“. Eine Barockoper im Barocksaal – das passt doch wie angegossen. Wo auch sonst in Rostock, im Großen Haus vielleicht? Das steht seit dem 22. Februar bekanntermaßen nicht mehr für Theateraufführungen zur Verfügung. Also wurde flugs umgeplant und die ursprünglich angesetzte Premiere von Humperdincks „Hänsel und Gretel“ vom 30. April in den Herbst (und voraussichtlich in ein Zelt) verschoben. Ein neues Stück für das Musiktheater musste her, und zwar schnell. Nur noch wenige Wochen blieben für die Vorbereitungen. Schließlich fiel die Wahl auf „The Fairy Queen“ des englischen Komponisten Henry Purcell. „In so kurzer Zeit eine Opernproduktion von null auf hundert zu führen, das hat noch nie jemand in Rostock erlebt“, macht Bernd Hobe, der seit zwei Jahren Musiktheaterdramaturg in Rostock ist, auf die erschwerten Bedingungen aufmerksam, unter denen derzeit im Volkstheater gearbeitet wird. Aber „bisher lief alles gut“, verkündet er auf der Probe am Dienstag. Auch Regisseur Alexander Herrmann gibt grünes Licht für seine erste Operninszenierung in Rostock. Es schiebe sich zum Glück alles zusammen, sagt er und verspricht einen unterhaltsamen und spannenden Theaterabend mit allen Aufregungen, die mit der Liebe zu tun haben. Denn die Grundlage für Purcells Musikstück ist die Shakespearekomödie „Ein Sommernachtstraum“ – der Klassiker schlechthin über das Ver- und Entlieben. „Ich habe versucht, mit den Mitteln des Theaters den Geist des Sommernachtstraums, die Verwirrungen der Gefühle, wie sich Paare finden, sich verlieben – auch in den Falschen – und eine Achterbahn der Gefühlswelt erleben, auf die ‚Fairy Queen‘ zu übertragen“, beschreibt der Regisseur seine Herangehensweise für die Umsetzung der Oper. Bei der es sich übrigens nicht um eine Oper im herkömmlichen Sinn handelt, sondern um eine sogenannte Semi-Oper: ein Schauspiel, in dem musikalische und auch getanzte Szenen eingeflochten sind. Diese Bühnenform erfreute sich besonders im England des 17. Jahrhunderts großer Beliebtheit. Schon damals gab es einige Zeitgenossen, die Zweifel an der Kombination von Musik und Dialog äußerten. Und auch für die Rostocker Fassung hat man sich für eine Kürzung des Stückes, das 1692 uraufgeführt wurde, entschieden. „Wir machen keine Semi-Oper, sondern nur Musik und sind auch frei mit der Anordnung der Musik und der Szenen umgegangen“, erklärt Bernd Hobe den Probenbesuchern. Ausgangspunkt ist der Streit des Elfenkönigspaares Titania und Oberon um das Wesen der Liebe. Während Oberon der Meinung ist, dass Liebe Abwechslung brauche, um von Dauer zu sein, sind für die Elfenkönigin Beständigkeit und Treue ganz wichtig. Im Laufe des Stückes entwickeln sich dann drei Episoden um drei Liebespärchen, deren Konstellation durch die magischen Kräfte einer Zauberblume durcheinandergewirbelt wird. Die Liebespaare sind nicht aus dem Stück genommen, sondern frei erfunden. Auch die allegorischen Figuren, die sich den beiden Komplexen „Nacht“ und „Jahreszeiten“ zuordnen lassen, werden in besonderer Weise in das Geschehen eingebunden. Gesungen wird in der Originalsprache Englisch. Da es keine Möglichkeit für Übertitel wie im Großen Haus gibt, dient eine deutsche Übersetzung des Librettos im Programmheft als Aushilfe. Dargestellt wird die Handlung durch acht Solisten auf einem zehn Meter langen und zwei Meter breiten Steg inmitten des Barocksaals. Von drei Seiten kann das Publikum das Bühnengeschehen verfolgen. Im hinteren Teil des prachtvollen Raumes spielt die Norddeutsche Philharmonie auf einem Podest, in kleiner Besetzung, wie es zur Barockzeit üblich war, aber mit modernen Instrumenten. Eine spezielle Orgel, ein Cembalo und Blockflöten sollen den typischen Klangcharakter der Barockmusik unterstreichen. Die musikalische Leitung übernimmt Manfred Hermann Lehner. Wie im 17. Jahrhundert noch üblich, wird der Kapellmeister selbst am Cembalo mitspielen und von dort das Orchester dirigieren. Auch der Opernchor wird in kleiner Kammerbesetzung auftreten. Zum einen, um die historische Vortragsweise zu bedienen, „aber auch aus praktischen Gründen, weil man so viele Menschen in diesem Saal schwer unterbringt“, erläutert Alexander Herrmann. „In der ganzen schwierigen Situation aufgrund der Schließung des Großen Hauses war diese Produktion im Barocksaal von Anfang an ein Lichtblick“, bemerkt Bernd Hobe. „Zum einen wegen des Raumes und vor allem wegen des Stückes.“ Organisatorische Flexibilität mit künstlerischer Kreativität zu verbinden, das wird dem Rostocker Volkstheater derzeit in besonderer Weise abverlangt. Wie das Ergebnis bei der Produktion von Henry Purcell „The Fairy Queen“ aussieht, das können die Theaterbesucher bei der Premiere am 30. April und weiteren Vorstellungen am 8. und 24. Mai erleben.

27. April 2011 | Weiterlesen
Moritz Schlick Gesamtausgabe: Nachlass und Korrespondenz

Moritz Schlick Gesamtausgabe: Nachlass und Korrespondenz

Vor gut hundert Jahren kam der in Berlin geborene Philosoph und Naturwissenschaftler Moritz Schlick nach Rostock. Zuvor hatte er Naturwissenschaften, Mathematik und Psychologie studiert und bei Max Planck promoviert. An der Universität Rostock habilitierte er im Jahre 1911 mit seiner Arbeit zum Thema „Das Wesen der Wahrheit nach der modernen Logik“. Zehn Jahre forschte und lehrte der Wissenschaftler in unserer Hansestadt und pflegte hier unter anderem eine freundschaftliche Beziehung zu Albert Einstein, der anlässlich der Verleihung seiner Ehrendoktorwürde der Universität im Haus von Moritz Schlick weilte. Als einer der ersten befasste sich Schlick mit dessen Relativitätstheorie. „Schlick war Einsteins Hausphilosoph“, sagt Dr. Olaf Engler von der Moritz-Schlick-Forschungsstelle an der Universität Rostock. Aber nicht nur mit Einstein, auch mit anderen bedeutenden Persönlichkeiten der Wissenschaft und Philosophie der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts stand Moritz Schlick in Gedankenaustausch, darunter Max von Laue, Ernst Cassirer, Bertrand Russell und Ludwig Wittgenstein. Später in Wien, wo er bis zu seiner Ermordung 1936 wirkte, gründete er einen wissenschaftlichen Diskussionszirkel, der als „Wiener Kreis“ des logischen Empirismus bekannt wurde. Neben erkenntnis- und wissenschaftstheoretischen Arbeiten beschäftigte sich Moritz Schlick auch mit Fragen der Ästhetik, Ethik und Kulturphilosophie. Als „großer Gegner Kants“ gilt er nicht nur als Revolutionär der Philosophie, sondern auch als Interpret der modernen Wissenschaften und Brückenbauer zwischen den Disziplinen, ordnet Olaf Engler die Bedeutung Schlicks ein. „Seine Schriften haben entscheidende Impulse für die moderne Sprachphilosophie und Wissenschaftstheorie gegeben“, erklärt Professor Dr. Dr. Hans Jürgen Wendel, Leiter der Moritz-Schlick-Forschungsstelle, die sich seit 1998 mit dem Leben, Werk und Wirken des Wissenschaftlers befasst. Ziel ihrer Arbeit ist es unter anderem, gemeinsam mit verschiedenen Kooperationspartnern eine 30-bändige Moritz-Schlick-Gesamtausgabe zu veröffentlichen. Erstmals soll so das gesamte Schaffen des Wegbereiters der analytischen Philosophie und Wissenschaftstheorie des 20. Jahrhunderts in einer wissenschaftlichen Edition zugänglich gemacht werden. Die ersten Bände mit den zu Lebzeiten veröffentlichten Schriften Schlicks sind bereits seit 2006 erschienen. Nun wollen sich die Wissenschaftler seinem Nachlass und seiner Korrespondenz widmen. Etwa 16.000 Blätter, darunter Manuskripte, Vorlesungen, Notizhefte und grafische Aufzeichnungen sowie 5000 wissenschaftliche und private Briefe liegen dafür in einem Archiv im niederländischen Harlem bereit und sollen in diesem Sommer vollständig digitalisiert werden. Das auf zwanzig Jahre angelegte Großprojekt wird jeweils zur Hälfte vom Bund und dem Land Mecklenburg-Vorpommern finanziert. Die Mittel werden von der Akademie der Wissenschaften Hamburg aus ihrem Programm zur Förderung geisteswissenschaftlicher Langzeitprojekte zur Verfügung gestellt. Ihr Präsident Professor Dr. Heimo Reinitzer lobt: „Die benötigten 4,2 Millionen Euro sind eingeworben worden aufgrund der hervorragenden Vorarbeit und eines überzeugenden Editionskonzeptes.“ Auch die Universität unterstützt das Forschungsvorhaben mit Personalstellen, Räumen und Technik. So konnte die Moritz-Schlick-Forschungsstelle erst kürzlich in die Parkstraße 6 umziehen. Noch in diesem, spätestens aber im nächsten Jahr soll der erste Band des Nachlasses der Gesamtausgabe erscheinen, kündigt Hans Jürgen Wendel an. Bis 2030 wollen die Forscher die Gesamtausgabe beenden. „Sie entsteht nicht zum Selbstzweck, die irgendwann in den Regalen der Bibliotheken verschwinden soll. Die Forschung ist eingebettet in weitere Arbeiten zu systematischen Fragen, die uns hier beschäftigen“, so der Leiter der Forschungsstelle. Da Moritz Schlick mehr Interesse verdient hat, als das von im Elfenbeinturm sitzenden Wissenschaftlern, ist es den Mitarbeitern der Forschungsstelle ein wichtiges Anliegen das thematische Umfeld auch einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Bereits in der Vergangenheit haben Vorträge unter dem Titel „Natur und Geist“ in der Weiland-Buchhandlung stattgefunden, die sich mit der Philosphie Moritz Schlicks beschäftigten.

26. April 2011 | Weiterlesen
Olli Schulz auch 2011 wieder in Rostock

Olli Schulz auch 2011 wieder in Rostock

Wo bleibt er denn? Schon 22:10 Uhr und Olli Schulz ist immer noch nicht auf der Bühne. Hoffentlich ist ihm nichts passiert. Nach weiteren fünf Minuten des bangen Wartens betritt der Musiker etwas zerknittert die Bühne. „Hallo Rostock. Tut mir leid, aber ich habe bis vor drei Minuten geschlafen und hätte mich der Mischer nicht geweckt, würde ich das wohl jetzt immer noch tun.“ Bei vielen anderen Musikern hätte das für Verstimmung im Publikum gesorgt, nicht jedoch beim selbst betitelten „besten Entertainer der Erde“. Hier sorgte das nur für den ersten Lacher, dem im Laufe des Abends noch viele weitere folgen sollten. Mit dem Konzert im M.A.U. Club eröffnete Olli Schulz seine „Einmal Ochsentour, bitte!“ Diese wird in den nächsten Monaten noch in über 20 weiteren Städten Station machen. Das Besondere ist, dass der Musiker dieses Mal wirklich alleine unterwegs ist. Die ersten Alben erschienen zusammen mit Max Schröder, dem Hund Marie, mit dem er auch auf Tour war. Doch schon 2008 und 2010 kam Olli Schulz auf Solopfaden nach Rostock, jedoch brachte er sich damals mit Gisbert zu Knyphausen und Daantje and the golden Handwerk noch Gastmusiker mit. Der Entertainer präsentierte zum Anfang des Konzertes viele Lieder von der neuen Platte, die im Herbst erscheinen wird. Bisher gibt es noch Unstimmigkeiten mit dem Plattenlabel, aber die sollen bis dahin geklärt sein. Vorher, schon im Sommer, soll auch endlich das erste Buch des Multitalents erscheinen. Dazu findet am 2. Juni eine Lesung in der Berliner Volksbühne statt, bei der unter anderem auch Bela B von den Ärzten als Stargast mit dabei sein wird. Das Konzert gab einen guten Eindruck, in welche Richtung die neue CD gehen wird. So gibt es wieder sehr lustige und textlich ausgefallene Lieder, wie zum Beispiel „Koks und Nutten“ oder aber den Eröffnungstitel „Halt die Fresse, krieg ’n Kind!“ Gerade bei diesen Liedern kam dann auch die zweite Stärke des Liedermachers zum Einsatz: die Ansagen. Man fühlte sich teilweise wirklich wie in einer Comedyshow. So gab es zwischendrin zum Beispiel eine Geschichte, wie Olli vor dem Konzert noch Falafel essen wollte, dann jedoch mit ansehen musste, wie eine Schweißperle des Zubereiters in sein Essen fiel. „Der Falafel liegt immer noch in meinem Auto.“ Aber auch einige nachdenkliche, ernstere Lieder gibt es auf der neuen CD, so zum Beispiel „Old Dirty Man“ und „Der Mann im Regen“. Der gebürtige Hamburger bekam auch mit, dass sein Kollege Bernd Begemann vor zwei Wochen im M.A.U. war und sagte: „Aber Olli Schulz ist anders als ich. Er ist dünn. Aber dafür sieht er nicht gut aus.“ Olli kommentierte das lächelnd mit: „Bernd Begemann ist doch so dick wie ne Wassermelone. Aber ich treffe ihn übermorgen … mitten ins Gesicht!“ Die Stimmung war großartig und auch der etwas verschlafene Olli wurde im Laufe des Konzertes immer munterer. Das Publikum war sogar live dabei, wie aus einem Freestyle mit eingestreutem „I was made for loving you“ von Kiss spontan ein neuer Song mit dem Titel „Ich kenn da einen“ wurde. Und weil Ostern war, verließ der Künstler gegen Ende des Konzertes kurz die Bühne und holte T-Shirts, die er ins Publikum warf. Dabei knallte er sich jedoch seine Gitarre gegen den Kopf, sodass er das letzte Lied „Wenn die Sonne wieder scheint“ mit einer blutenden Stirnwunde sang. „Das ist mir schon das zweite Mal passiert!“ Olli Schulz sagte: „Ich würde mit euch allen in einem Weinfass die Niagarafälle runterrauschen!“ Das musst du nicht Olli, nur einfach bald mal wiederkommen.

25. April 2011 | Weiterlesen
Bayern München II und Hansa Rostock trennen sich 0:0

Bayern München II und Hansa Rostock trennen sich 0:0

Absteiger gegen Aufsteiger – so lautete die Kurzformel der gestrigen Partie im Grünwalder Stadion in München. Für die zweite Mannschaft des FC Bayern München ist der Abstieg bereits besiegelt, der FC Hansa Rostock stand bereits am Samstag als zweiter Aufsteiger in die 2. Liga fest. Mit dem Sieg gegen Wehen Wiesbaden leistete Rot-Weiß Erfurt Schützenhilfe für die Rostocker. Die Vollmann-Elf erlebte den Moment des Aufstiegs daher etwas kurios auf einer Autobahnraststätte auf dem Weg nach München. Nachdem der junge Lucas Albrecht in der Partie gegen Sandhausen nicht überzeugen konnte, setzte Vollmann heute auf Marcel Schied als Spitze. Zudem kam auch der zuletzt Gelb-gesperrte Peter Schyrba wieder zum Einsatz. Rund 2.000 Fans verfolgten das Spiel im Grünwalder Stadion, darunter etwa 1.500 Hansa-Anhänger. Nach einem Foul an Tobias Jänicke gibt es in der 7. Minute die erste Chance für Hansa. Der von Sebastian Pelzer ausgeführte Freistoß landet jedoch nur in der gegnerischen Mauer. In der 13. Minute bringt die erste Ecke auch gleich die erste Chance für die Gastgeber – Steffen Wohlfarth köpft den Ball jedoch direkt in die Hände von Torwart Jörg Hahnel. In der 16. Minute trifft Wohlfarth aus etwa 20 Metern Entfernung nur das Außennetz, ein Fernschuss von Nicolas Jüllich geht in der 29. Minute knapp am linken Pfosten vorbei. Bis zur Halbzeitpause passiert nicht viel, allerdings zieht sich Peter Schyrba in einem Kopfballduell mit Wohlfarth kurz vor der Pause eine Platzwunde am Kopf zu und muss den Platz verlassen. Insgesamt konnten sich die Bayern in der ersten Hälfte die etwas besseren Möglichkeiten erspielen, klare Chancen gab es jedoch auf beiden Seiten kaum und so ging es ohne Tore in die Halbzeitpause. Nur kurz nach Beginn der 2. Hälfte haben die Rostocker die größte Chance des Spiels. In der 51. Minute trifft Jänicke den linken Pfosten. Im Nachgang steht Michael Blum frei vor dem Tor, zögert jedoch etwas zu lange, sodass Bayern-Keeper Rouven Sattelmaier den Ball noch parieren kann. In der 78. Minute ist das Leder dann endlich im Netz der Gastgeber. Björn Ziegenbein sieht sich nach einem Freistoß von Sergej Evljuskin schon als Torschütze, doch der Schiri-Assistent hebt die Fahne. Der im Abseits stehende Martin Stoll hat den Ball vor der Torlinie noch leicht berührt. Gefährlich wird es für die Gäste noch einmal in der 85. Minute, als Mario Erb mit einem Schuss aus der eigenen Hälfte die Latte nur knapp verfehlt. Zwei Minuten vor dem Abpfiff hat Evljuskin dann noch seine Chance zum Siegtreffer, der Ball verspringt jedoch und es bleibt beim torlosen 0:0. Insgesamt ein schwaches Spiel beider Teams und ein Punkt für den FC Hansa Rostock, der keine Bedeutung mehr hat. Viel wichtiger dürfte es für die mitgereisten Fans gewesen sein, endlich den Aufstieg mit ihrer Mannschaft zu feiern. Nach dem Öffnen der Tore hielt die Hansa-Anhänger nichts mehr auf den Rängen – sie stürmten den Rasen und feierten ausgelassen mit den Spielern. Nie mehr 3. Liga oder „Zurück aus dem Urlaub“, wie es auf den offiziellen Aufstiegstrikots heißt! Tore: keine Aufstellung, FC Hansa Rostock: Jörg Hahnel (Torwart) Peter Schyrba (Michael Blum, ab 44. Minute) , Michael Wiemann, Martin Stoll, Sebastian Pelzer (Kapitän) Robert Müller , Tom Trybull Björn Ziegenbein, Mohammed Lartey (Sergej Evljuskin, ab 63. Minute), Tobias Jänicke, Marcel Schied (Radovan Vujanovic, ab 85. Minute) Fotos: Eibner-Pressefoto

25. April 2011 | Weiterlesen
Fackelumzug und Osterfeuer 2011 in Warnemünde

Fackelumzug und Osterfeuer 2011 in Warnemünde

Nachdem bereits die Saison des Leuchtturms für eröffnet erklärt wurde, musste am gestrigen Abend nur noch dem Winter klar gemacht werden, dass er ab sofort unerwünscht ist. Zu diesem Zweck stapelte man Holz am Strand auf und verbrannte es feierlich unter dem Namen „Osterfeuer“. Aber der Reihe nach. Bevor die Flammen am Strand entfacht werden konnten, wurde das Feuer mit Fackeln am Alten Strom entlang getragen. Angeführt von der Brass-Band „Sax’n Anhalt“ und dem Osterhasen höchstpersönlich, bahnte sich ein Zug aus mehreren Hundert Menschen den Weg am Wasser entlang. Schon bevor der Tross losgezogen war, hatte die Band mit ihren Percussion-Instrumenten, einem Sousaphon und den namensgebenden Saxophonen vor der Vogtei für Stimmung gesorgt. Mit ihren Versionen von Songs wie „No woman no cry“ oder „When the saints go marching in” heizten sie Einheimischen und Touristen genauso ein, wie mit heißen Sambabeats. Immer wieder gingen sie auf das Publikum zu und schufen so allgemeine Ausgelassenheit. Der ein oder andere wagte außerdem ein Tänzchen mit dem Osterhasen, aus dessen Körbchen zur Freude der Kinder Süßigkeiten herausfielen. Auch während des Fackelumzugs hielten die Musiker immer wieder an, um für die Schaulustigen zu spielen, die sich am Wegrand aufgestellt hatten. Am Strand wurden sie unterdessen schon sehnsüchtig erwartet und nach Absolvieren des Umzuges mit lautem Applaus willkommen geheißen. Während das Feuer bereits brannte, kannte die Truppe aus Sachen-Anhalt immer noch kein Einhalten und spielte auch am Strand weiter. Das Feuer selbst, das nun schon zum 14. Mal an Ostern den Strand erhellte, wirkte vor dem immer noch strahlend blauen Himmel etwas fehl am Platz, war aber trotzdem schön anzusehen. Es sollte an diesem Abend noch bis ungefähr 21 Uhr brennen. „Das Osterfeuer bedeutet für mich das Einläuten vom Frühling. Alles, was Winter war, wird verbrannt“, meinte Cornelia Brandt. Sie und ihr Lebensgefährte Rainer Zabel waren extra von ihrem eigentlich Urlaubsort Markgrafenheide nach Warnemünde gekommen, um das Feuer zu sehen. „Ich hab mir das besonders schön vorgestellt hier am Strand mit dem Osterfeuer“, verriet die Urlauberin. Aber auch den Warnemündern gefiel das Spektakel. „Das Feuer ist von der Aufmachung gut und auch das Ambiente stimmt“, meinte Gerd Fritze. „Schade ist nur, dass die Dunkelheit fehlt.“ Auch seine Frau, Reinhild Fritze, schien es zu gefallen: „Das Feuer wird von Jahr zu Jahr besser“, stellte sie fest. Andrea Madeja gefiel vor allem die Musik: „Das schönste ist Sax’n Anhalt“, so die Warnemünderin. Ihre Freundin Christin Richter fand auch die fehlende Dunkelheit nicht sonderlich schlimm: „Wenn man es später macht, geht es ja für die Kinder nicht mehr“, so ihre Meinung. Ob das Wetter im nächsten Jahr auch so traumhaft wird, wie es an diesem Osterwochenende war, bleibt abzuwarten. Fakt ist aber, dass das Osterfeuer dann Anfang April stattfinden wird und es dementsprechend zumindest etwas früher dunkel werden sollte.

24. April 2011 | Weiterlesen
Hansa Rostock gegen Bayern München II endet 0:0

Hansa Rostock gegen Bayern München II endet 0:0

Der Aufstieg des FC Hansa Rostock in die 2. Liga war bereits gestern perfekt. Mit dem Sieg gegen Wehen Wiesbaden leistete Rot-Weiß Erfurt Schützenhilfe für die Hansa-Kogge. Nach den beiden Niederlagen gegen Saarbrücken und Sandhausen sollten heute gegen den Tabellenletzten Bayern München II aber endlich einmal wieder drei Punkte her. Nicht zuletzt hatten die Rostocker nach der 0:2-Heimniederlage aus der Hinrunde noch eine Rechnung mit den Bayern offen. Abgesehen von Ruhm und Ehre ging es heute für beide Mannschaften um nichts mehr, wenn auch mit unterschiedlichen Vorzeichen. Während Hansa Rostock den direkten Wiederaufstieg in die 2. Liga vorzeitig klarmachen konnte, stand für die zweite Mannschaft des FC Bayern München der Abstieg bereits fest. Ziemlich farblos präsentierte sich dann auch die heutige Partie zwischen Hansa und Bayern. In der Anfangsphase wirkte Rostock leicht überlegen, insgesamt konnten sich die Bayern in der ersten Hälfte aber die besseren Chancen erspielen. Für Tore reichte es jedoch auf beiden Seiten nicht, mit dem Stand von 0:0 ging es in die Halbzeitpause. Kurz nach dem Wiederanpfiff hatten die Rostocker die größte Chance des Spiels. In der 51. Minute trifft Tobias Jänicke jedoch nur den Pfosten. Im Nachgang hat Michael Blum das Führungstor auf dem Fuß, scheitert aber aus gut 10 Metern. Im Anschluss gewann das Spiel etwas an Attraktivität. In der 77. Minute konnte Jörg Hahnel einen Konter der Gastgeber parieren. Nur eine Minute später gab es Jubel bei den Hansa-Fans, das Tor von Ziegenbein wird wegen Abseits jedoch nicht gegeben. In einer insgesamt mäßigen Partie trennten sich Bayern München II und Hansa Rostock mit einer Nullnummer. Der ausführliche Bericht mit Bildern zur Partie des FC Hansa Rostock gegen Bayern München II ist inzwischen online.

24. April 2011 | Weiterlesen
18. Saisoneröffnung des Leuchtturms Warnemünde 2011

18. Saisoneröffnung des Leuchtturms Warnemünde 2011

Insgesamt ist der Warnemünder Leuchtturm 36 Meter und 90 Zentimeter hoch und ragt somit hoch über den Dächern des Ostseebades empor. Man muss 135 Stufen bezwingen, um den obersten der beiden Rundgänge zu erreichen und die grandiose Aussicht genießen zu können. Im Jahr 1979 wurde er im Zuge von Sanierungsarbeiten für Besucher geschlossen und erst 1993 wieder eröffnet. Heute begann so die 18. Saison nach der Schließung. Für dieses freudige Ereignis hatten sich wieder etliche Schaulustige um den Fuß des Warnemünder Wahrzeichens versammelt. Genauso traditionell wie der Termin am Osterwochenende war dann auch das Programm der Eröffnung, das größtenteils vom Warnemünder Shantychor „De Klaashahns“ bestritten wurde. Mit ihren maritimen Outfits und dem stimmgewaltigen Gesang versetzten sie das Publikum in Festtagslaune und begleiteten den Leuchtturm in seine nächste Saison. Unter der Moderation des Journalisten Horst Marx gab es außerdem einen weiteren wichtigen Programmpunkt. Nämlich den Dank an den Leuchtturm Förderverein, ohne dessen tatkräftige Unterstützung der Leuchtturm heute vermutlich immer noch für Besucher geschlossen bliebe. 1994 gegründet, ermöglicht der gemeinnützige Verein nicht nur jedes Jahr aufs Neue die Besichtigung des Leuchtturms, sondern unterstützt mit den daraus erzielten Einnahmen auch Kultur, Sport und Soziales. Die drei Vorstandsmitglieder Gerhard Lau, Walter Voigt und Klaus Möller bedankten sich bei den fleißigen Spendern, die es seit der Gründung ermöglicht haben, dass etwa 570.000 Euro ausgegeben werden konnten. Natürlich ging ihr Dank auch an die rund 80 Mitglieder, zu denen auch die 12 ehrenamtlichen Leuchtturmwärter gehören, die den Betrieb am Leuchtturm vor Ort am Laufen halten. Der Leuchtturm wird nun unter ihrer Obhut 164 Tage für die Besucher geöffnet sein. Jeder, der sich einen guten Überblick über Warnemünde verschaffen oder einfach nur eine gute Portion Seewind abfangen möchte, kann noch bis zum 3. Oktober die 135 Stufen erklimmen. Die Mühe wird mit einer fantastischen Aussicht belohnt werden. Aber Vorsicht, wer meint am Horizont Dänemark zu erspähen, der sollte wissen, dass es sich dabei um eine optische Täuschung handelt. Wer schon heute den Weg hinauf antreten möchte, sollte anschließend gleich noch ein bisschen verweilen. Um 18 Uhr findet nämlich der traditionelle Fackelumzug von der Vogtei am Alten Strom bis zum Strandabschnitt 2 statt. Ab etwa 19 Uhr soll dort dann das Osterfeuer am Strand den Winter in seine Schranken verweisen.

23. April 2011 | Weiterlesen
Aufstieg perfekt! Hansa Rostock ist wieder zweitklassig

Aufstieg perfekt! Hansa Rostock ist wieder zweitklassig

Nachdem der FC Hansa Rostock die ersten beiden Matchbälle gegen Saarbrücken und Sandhausen vergeben hat, ist der Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga endlich perfekt. Und das ganz ohne Spiel. Der einzige verbliebene Verfolger, SV Wehen Wiesbaden, verlor heute in der heimischen Brita-Arena gegen Rot-Weiß Erfurt mit 0:1. Mit weiterhin 12 Punkten Vorsprung auf den Drittplatzierten ist dem FC Hansa Rostock drei Spieltage vor Saisonschluss der zweite Tabellenplatz nicht mehr zu nehmen. Der Kampf um den Relegationsplatz könnte hingegen spannender kaum sein. Rot-Weiß Erfurt, Dynamo Dresden und Wehen Wiesbaden liegen mit 18 Zählern punktgleich auf den Plätzen drei bis fünf. Kickers Offenbach trennt auf Rang sechs nur ein Punkt Rückstand von dem Trio. Bevor bei den Rostockern groß gefeiert werden darf, ist die Hansa-Kogge morgen aber noch um 14 Uhr bei der Bayern-Reserve in München zu Gast. Für die zweite Mannschaft des Rekordmeisters FC Bayern München steht der Abstieg aus der 3. Liga bereits fest. Ein Sieg gegen den Tabellenletzten ist für das Team von Peter Vollmann daher Pflicht.

23. April 2011 | Weiterlesen
Stiftungsprofessur für Wasserwirtschaft an der Uni Rostock

Stiftungsprofessur für Wasserwirtschaft an der Uni Rostock

Die Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät (AUF) an der Universität Rostock ist um eine Professur reicher. Am Donnerstag unterzeichneten die Eurawasser Nord GmbH und die Universität Rostock den Stiftervertrag zur Einrichtung einer Professur für Wasserwirtschaft. Die AUF verfügt damit künftig über 18 Professuren, für die Universität Rostock ist es die achte Stiftungsprofessur. Aspekte der Energie- und Wasserwirtschaft sollen ebenso im Mittelpunkt der Professur stehen wie Verfahren der Trinkwasseraufbereitung und Abwasserreinigung oder die Regulierung des Wasserhaushalts im ländlichen Raum. Bereits sei 1994 kooperiert der Wasserversorger mit der Uni Rostock. „Mit der Stiftungsprofessur wollen wir die lockere Art der Zusammenarbeit auf festere Fundamente stellen“, erklärte Gesine Strohmeyer, Geschäftsführerin der Eurawasser Nord GmbH. Wissenschaftliche Leistungen sollen im Vordergrund stehen, aber auch mit praktischen Themen kombiniert werden, so Strohmeyer, die sich von der Stiftung auch gut ausgebildete Absolventen für ihr Unternehmen erhofft. Für Prof. Dr. Elmar Mohr, Dekan der Agrar- und Umweltwissenschaftlichen Fakultät, ist die Professur eine „tatsächliche Bereicherung der Fakultät“ und keineswegs nur das Auffangen von Einsparungen im Landeshaushalt. Eurawasser habe sich hinsichtlich der Ausrichtung der Professur sehr offen gezeigt, betonte Mohr. Es gab keine stringenten Vorgaben in eine Richtung, wie es für einen Industriepartner durchaus möglich wäre. Die Kombination zwischen Natur- und Ingenieurwissenschaften ermögliche es, „den abgesteckten Rahmen wirklich füllen zu können.“ Nachdem Anfang des Monats der Prodekan der AUF Prof. Ralf Bill sein Amt niederlegte und in den letzten Tagen verstärkt Verunsicherungen über die Zukunft der Studiengänge an der Fakultät auftraten, ging Rektor Prof. Wolfgang Schareck noch kurz auf die Umstrukturierung ein. „Es ist notwendig, dass es einen Bachelor gibt“, so Schareck, „aber vier Master.“ Neben Aquakultur, Tierproduktion und Biomasseverwertung „sollen auch die Umweltingenieurwissenschaften weiter in der Fakultät als Masterstudiengang gelehrt werden“, versicherte er. Wann genau es soweit ist und ob den aktuellen Absolventen im Bachelor Landeskultur und Umweltschutz (LKU) doch noch ein nahtloser Übergang in den Masterstudiengang ermöglicht wird, bleibt jedoch weiterhin offen. Die Stiftungsprofessur ist auf eine Laufzeit von fünf Jahren angelegt, „aber auch danach soll es weitergehen“, bekräftige Strohmeyer. Die Ausschreibung der Stelle soll in den nächsten Wochen erfolgen, bis zum Start werden aber voraussichtlich noch mindestens sechs Monate vergehen. Insgesamt 400.000 Euro stellt der Wasserversorger für Personal- und Sachkosten bereit.

23. April 2011 | Weiterlesen
DJ Dionysos Geschichten aus der Diskowelt

DJ Dionysos Geschichten aus der Diskowelt

Meistens sind es Rockmusiker, die Bücher über ihren Beruf schreiben. Häufig geht es fast ausschließlich um „Sex, Drugs and Rock’n’Roll!“ Dass es jedoch auch anders geht, beweist Hans Nieswandt. Er ist hauptsächlich DJ und Produzent von elektronischer Musik, schreibt aber schon seit mehreren Jahren für verschiedene Zeitungen wie Spex und Spiegel. Am Karfreitag war er in der Bühne 602, um sein neues Buch „DJ Dionysos Geschichten aus der Diskowelt“ vorzustellen. Der Roman ist der Abschluss seiner ersten Romantrilogie, die das Leben eines DJs beleuchtet. Nach „plus minus acht: DJ Tage, DJ Nächte“ und „Disko Ramallah: Und andere merkwürdige Orte zum Plattenauflegen“ gibt es im neuen Buch erstmals auch einen fiktiven Handlungsstrang. „Das Buch mischt zwei Textsorten: Es sind Fragmente eines unvollendeten Romans und Geschichten, die mich vom Schreiben eben dieses Romans leider abhielten“, sagte der Autor. Dabei dreht sich jedoch auch in der erdachten Geschichte alles um Turntables, Ambient Beats und Minimal Electro – alles Begriffe aus der Welt der elektronischen Musik. Hinter DJ Dionysos, dem selbst ernannten „Schutzheiligen der DJs“ steckt die Figur Dennis. Dennis ist, so wie sein Erfinder, auch DJ und steht kurz vor seinem ersten großen Auftritt. Vorher steht aber noch jede Menge Stress mit seiner Freundin und eine große, generationenübergreifende Meinungsverschiedenheit mit dem Alt-DJ Dudi Rutschke. Zu Beginn der gut besuchten Lesung nahm Hans Nieswandt einen großen Schluck Rostocker Pils. „Es ist besser als Kölsch, aber da gehört auch nicht viel dazu.“ Daraufhin gab es eine kurze Diskussion, was denn das beste lokale Bier sei. Das Ergebnis war ein Unentschieden zwischen dem Rostocker, Lübzer Pils und Stralsunder. Überhaupt war der Autor gut aufgelegt und suchte auch während der Lesung immer wieder den Kontakt mit dem Publikum. In der ersten gelesenen Passage, erklärte Nieswandt, wie er überhaupt auf die Idee gekommen ist, einen Roman in der Welt der elektronischen Musik zu schreiben. Auslöser war Andry Rajoelina, der sich 2009 selbst zum Präsidenten von Madagaskar proklamierte, denn auch er war vor seiner politischen Karriere DJ. „Er kontrollierte nicht mehr nur den Dancefloor, sondern ein ganzes Land“, kommentierte der Autor. Über einige geistige Abschweifungen kam er auf die Idee, dass Priester und DJs ja auch viel gemeinsam haben. Beide stehen für ihren Beruf auf einer Kanzel und sie versuchen, die Zuhörer zu erheben. Und wenn es DJ-Präsidenten und DJ-Priester gab, dürfe es doch auch nicht an einem DJ-Philosophen fehlen. Und so wurde DJ Dennis geboren und ein „Zauberberg der Clubkultur.“ Der gebürtige Mannheimer wechselte immer wieder zwischen Fiktion und realen Gesichten (in der Fachsprache nennt man das crossfaden). So erfuhren die Zuhörer, wie Dennis auf seinen Künstlernamen gekommen ist, aber auch wie Hans Nieswandt versucht hat, seinen Beruf auf die große Leinwand zu übertragen und dabei gnadenlos scheiterte. Veranstaltet wurde die Lesung im Rahmen des elektronischen Stadthafenfestivals „Kommt Zusammen!“ Zum siebten Mal findet es an diesem Wochenende statt, beteiligt sind viele Clubs und Auftrittsstätten am Stadthafen. Unter anderem kann man Hans Nieswandt in der Nacht von Samstag auf Sonntag auch selbst als DJ im Besitos in Aktion erleben. Am Ostersonntag endet das Festival dann mit einer großen Party auf der MS Stubnitz.

22. April 2011 | Weiterlesen
Ausstellung von Moritz Götze in der Galerie Möller

Ausstellung von Moritz Götze in der Galerie Möller

Er ist Sammler und Künstler in einer Person und das macht sich auch in seinen Werken bemerkbar. Konnte er seinen Traumberuf – den des Museumsdirektors – schon nicht ergreifen, sammelt er eben für sich alleine etliche Dinge des alltäglichen Lebens. Eben solche Dinge verarbeitet er dann auch grafisch in seinen Werken. Moritz Götze war schon in der DDR künstlerisch tätig, kann sich aber seit 1989 auch im internationalen Vergleich sehr gut behaupten. Seine Kunst ist „erfrischend unakademisch, mit ihrem dilettantisch wirkenden Zeichenstil, ihrer grellen Farbigkeit und laxen Bildkompositionen“, stellte die Galeristin Ulrike-Sabine Möller fest. Sein Repertoire reicht dabei von Siebdrucken, Malereien, Zeichnungen und Emailarbeiten bis hin zu Installationen und Kunstaktionen. In den Räumlichkeiten der Galerie Möller hat er auf Letztere allerdings verzichtet. Die Ausstellung zeigt außerdem vorrangig seine neueren Werke, unter denen sich auch extra für diesen Anlass angefertigte Bilder befinden. Dem Betrachter fallen neben den grellbunten Farben und dem „dilettantisch wirkenden Zeichenstil“ außerdem noch weitere Details auf, die charakteristisch für Götzes Werke sind und im Zuge dessen Fragen aufwerfen. Was hat zum Beispiel die Frau mit dem Kabel vor, welches sie da in der Hand hält? „Alle Bilder erzählen eine Geschichte“, verriet Götze: „Und jeder muss sich diese selbst ausdenken.“ Hinter dem Bild mit der Frau und besagtem Kabel steckt beispielsweise ein ganz aktuelles Thema. Das Kabel kommt nämlich von einem Windrad im Hintergrund und soll vermutlich zu einem Haus führen. Es endet jedoch im Nichts und wird von der Frau festgehalten. Warum die Frau es nun festhält und warum es nicht mit dem Haus verbunden ist, kann letztendlich für jeden Betrachter einen anderen Grund haben. Ähnlich verhält es sich mit anderen Werken, die allerdings eher einen historischen Kontext aufgreifen. Oft nutzt Götze historische Bildmotive und gestaltet sie nach seinen Vorstellungen um. Das Ergebnis soll wieder ein „gedanklicher Ansatz“ sein, der für „jeden eine Interpretation offen lässt.“ Aber auch wem das Interpretieren nicht sonderlich liegt, kann beruhigt sein, denn: „Es sind auch Bilder dabei, die zwar eine Geschichte erzählen, aber in erster Linie schön anzugucken sind“, so der Künstler selbst. „Ich mag seine Bilder sehr gerne und auch schon sehr lange“, verriet Dörte Brekenfeld. „Er sammelt eine Unmenge visueller Eindrücke. Mich fasziniert vor allem, wie er mit der Geschichte umgeht. Er ist kein Geschichtensammler, sondern vielmehr ein Geschichtesammler“, stellte sie in Bezug auf seine historischen Motive fest. Wer sich nun selbst eine Geschichte von Moritz Götzes Werken erzählen lassen oder sie einfach nur in Augenschein nehmen möchte, kann dies noch bis zum 31. Mai tun. Die Galerie Möller am Strom in Warnemünde öffnet ihre Türen immer montags bis samstags von 10 bis 18 Uhr und an Sonntagen von 10 bis 16 Uhr für interessierte Besucher.

22. April 2011 | Weiterlesen
Die wohl letzte Fahrt der Vagel Grip

Die wohl letzte Fahrt der Vagel Grip

Die berühmte Handbreit Wasser unterm Kiel hatte die Vagel Grip schon lange nicht mehr. Drei Monate lag sie auf dem Grund des Rostocker Stadthafens, seit sie am 15. Januar an ihrem Liegeplatz sank. Heute hatte sie zwar wieder reichlich Wasser unter dem Kiel, allerdings auch reichlich Luft. Denn seine allerletzte Fahrt legte der 68-jährige ehemalige Kriegsfischkutter nicht schwimmend zurück, sondern am Haken des Schwimmkrans Enak. Am frühen Morgen war das Hamburger Kranschiff von einem Einsatz in Wismar gekommen und an der Unglücksstelle eingetroffen. Vor gut einer Woche hatten die Baltic Taucher hier bereits begonnen die Bergung vorzubereiten und Hebegurte unter das Wrack gezogen. Bis zu drei Meter tiefer Schlick an der außen liegenden Seite sowie Bauschutt und Schrott im Heckbereich erschwerten die Arbeit, erzählt Einsatzleiter Jens Pap vom Baltic Taucherei- und Bergungsbetrieb Rostock. Die Vagel Grip war vollständig in der Warnow versunken. Nur noch die zwei Masten ragten aus dem Wasser heraus. Vermutlich habe der Eisgang im Winter ein Loch ins Heck gedrückt, woraufhin das Schiff leckschlug. Eine Öl-Sperre musste damals verlegt werden, um eine größere Verschmutzung des Gewässers durch austretende Treibstoffe zu verhindern. Neue Erkenntnisse zu den Ursachen des Untergangs der Vagel Grip gab es aber auch heute nach der Bergung noch nicht. „Selbst in den vorbereitenden Tagen konnten wir nichts sehen und sind blind getaucht“, blickt Jens Pap zurück. Auch heute machte schlechte Sicht unter Wasser die Arbeit der beiden Taucher, die die Gurte mit dem Geschirr des Krans verbanden, nicht gerade einfach. „Nur bei einem konnte man sehen. Alle anderen drei waren Schwarzarbeit!“, beschreibt Matthias Walther seinen Tauchgang. Gegen Mittag war es schließlich geschafft. Quietschend und ächzend wurde der alte Kahn an den langen Stahlseilen nach und nach aus der Tiefe gezogen. Laurent Stahl von der Enakbesatzung gab an der Kaikante für seine sechs Kollegen auf dem Schwimmkran die entsprechenden Anweisungen, um die Vagel Grip richtig aufzurichten. Nachdem das Wasser aus dem Hauptdeck abgelaufen war, kletterten die Mitarbeiter des siebenköpfigen Baltic-Taucher-Teams ins Wrack, um dort Pumpen anzubringen. Schwarz schlammig und rutschig sei es auf dem Schiff berichtet Jens Pap, als er wieder an Land war und das Wasser aus dem Rumpf des Kutters floss. „Yoo!“, raunte es plötzlich am Nachmittag vom Ufer, welches von zahlreichen Schaulustigen gesäumt wurde. Die Vagel Grip schwamm wieder. Doch das reichte nicht. Der Schaden an den Holzplanken der Außenwand sei so groß, dass es gleich wieder untergehen würde. Deshalb hievte der Kran das über 100 Tonnen schwere Schiff über die Wasserlinie. Gegen 16 Uhr konnte die Vagel Grip schließlich ihren Liegeplatz wieder verlassen. Schwebend wurde sie die Warnow hinunter bis nach Oldendorf gebracht, wo sie an Land gesetzt wurde. Was nun aus ihr wird, ob sie verschrottet oder wieder flott gemacht wird, scheint noch unklar und muss vom Eigner, der Ostsee Touristik AG, entschieden werden. Zuvor war die Vagel Grip bereits schon zweimal untergegangen. Das erste Mal 1945 wegen einer Minendetonation vor Sassnitz und das letzte Mal erst vergangenen Sommer in Warnemünde. Beide Male wurde sie wieder einsatzfähig gemacht.

22. April 2011 | Weiterlesen
Hansa Rostock unterliegt Sandhausen 0:1

Hansa Rostock unterliegt Sandhausen 0:1

Nach der 0:3-Pleite in Saarbrücken wollte der FC Hansa Rostock heute vor heimischer Kulisse gegen den SV 1916 Sandhausen endlich Nägel mit Köpfen machen. Der zweite Matchball für den Aufstieg in die 2. Liga sollte verwandelt werden. Doch erneut kam es anders als es sich die rund 20.000 Fans in der DKB-Arena erhofft hatten. Mit 0:1 unterlag der FC Hansa Rostock den Gästen aus Sandhausen. Mit einem Bein steht die Hansa-Kogge zwar weiterhin schon in der 2. Liga, der letzte Schritt über die Ziellinie ist jedoch ein weiteres Mal nicht gelungen. Die Aufstellung hält gleich die erste Überraschung parat: Trainer Peter Vollmann spielt mit nur einer Spitze – Lucas Albrecht. Nach der 0:3-Niederlage gegen Saarbrücken lässt Vollmann sowohl Marcel Schied als auch Radovan Vujanovic auf der Bank Platz nehmen. In der 8. Minute gibt es den ersten echten Angriff des Spiels und gleich das erste Tor. Nach einem Fehlpass von Robert Müller kommt Tim Danneberg an den Ball, passt zu Danny Blum, der das Leder von links hoch in den Rostocker Strafraum flankt. Frank Löning, Sandhausener Kapitän, lässt sich diese Vorlage nicht entgehen und bringt seine Mannschaft mit einem Kopfball in Führung – sein 13. Saisontreffer. Mohammed Lartey geht zwar noch mit Blum mit, kann aber nicht mehr klären. Mit Martin Stoll, Müller und Kapitän Sebastian Pelzer sind drei Abwehrspieler bei Löning, können ihn aber nicht stoppen. Die Hansa-Abwehr macht in dieser Situation gar keine gute Figur. Man merkt, dass der Gelb-gesperrte Peter Schyrba fehlt und von dem für ihn auf die rechte Position nachgerückten Tom Trybull ist nichts zu sehen. In der 20. Minute dann die erste gute Chance für den FC Hansa. Nach einem Zuspiel von Lartey verfehlt Tobias Jänicke aus gut 20 Metern das Tor der Gäste nur knapp. In der 25. Minute klärt Sandhausen-Keeper Daniel Ischdonat einen Freistoß von Lartey mit der Faust. Nach einem Alleingang von der Mittellinie aus verfehlt Jänicke das Tor aus etwa 15 Metern Entfernung nur knapp. Jänicke war heute fast der einzige Lichtblick im Rostocker Team. Insgesamt zeigen die Hansa-Kicker ein schwaches Kombinationsspiel und entwickeln wenig Ideen gegen die gegnerische Abwehr. Auch der junge, erst 20-jährige Albrecht wirkt ziemlich unsicher. Und es kommt immer wieder zu Konterangriffen von Sandhausen mit kreuzgefährlichen Situationen vor dem Rostocker Tor. Die Gäste sind in der ersten Halbzeit das klar bessere Team und kommen zu deutlich mehr Torchancen. Mit der verdienten 1:0-Führung geht es für sie in die Pause. Unverändert gehen beide Mannschaften in die zweite Halbzeit. Rostock wirkt etwas dynamischer, die Kombinationen klappen ein wenig besser, etwa in der 59. Minute zwischen Albrecht, Lartey und Jänicke. Müller bekommt den abgewehrten Ball vor den Fuß, wird jedoch gefoult. Der anschließende Freistoß von Lartey aus 20 Metern geht knapp übers Tor. In der 80. Minute gibt es eine sehr schöne Flanke von Björn Ziegenbein, die Jänicke im letzten Moment erwischt, dann allerdings nur die Latte trifft. Hansa wirkt energischer, findet heute aber einfach kein wirklich gutes Rezept gegen die dichte Abwehr der Gäste. Daran ändert auch das Einwechseln von Radovan Vujanovic (63. Minute für Kevin Pannewitz) und Marcel Schied (82. Minute für Michael Wiemann) nicht viel. Ziegenbein hat in der 88. Minute die letzte Torchance, scheitert jedoch an Keeper Ischdonat, der den Ball ins Aus lenkt. Es bleibt beim 0:1. Insgesamt ein durchaus verdienter Sieg für die Gäste – das junge Hansa-Team wusste heute weder im Angriff, noch im Mittelfeld oder der Abwehr zu überzeugen. Bei aller Enttäuschung ist die Ausgangslage für den FC Hansa Rostock nach wie vor alles andere als dramatisch. Vier Spieltage vor Saisonende ist Kickers Offenbach nach einem 2:2-Unentschieden gegen die zweite Mannschaft des VFB Stuttgart mit 13 Punkten Rückstand abgeschlagen. Wehen Wiesbaden könnte den Hanseaten theoretisch noch den zweiten Platz streitig machen, müsste dazu aber jedes der verbleibenden vier Spiele gewinnen und Hansa gleichzeitig immer verlieren. Am Ostersonntag ist Hansa beim Tabellenletzten zu Gast. Gegen die zweite Mannschaft von Bayern München haben die Rostocker dann den dritten Matchball, um endlich den Aufstieg in die 2. Liga perfekt zu machen. Tore: 0:1 Frank Löning (8. Minute) Aufstellung, FC Hansa Rostock: Jörg Hahnel (Torwart) Tom Trybull, Michael Wiemann (Marcel Schied, ab 82. Minute), Martin Stoll, Sebastian Pelzer (Kapitän) Robert Müller, Kevin Pannewitz (Radovan Vujanovic, ab 63. Minute) Björn Ziegenbein, Mohammed Lartey, Tobias Jänicke Lucas Albrecht Fotos: Joachim Kloock

21. April 2011 | Weiterlesen
Marco Polo eröffnet Kreuzfahrtsaison 2011 in Warnemünde

Marco Polo eröffnet Kreuzfahrtsaison 2011 in Warnemünde

Die „Marco Polo“ hat heute die Kreuzfahrtsaison 2011 in Rostock-Warnemünde eröffnet. Aus Kopenhagen kommend setzte das Kreuzfahrtschiff am Abend seine Reise in Richtung Amsterdam fort. 1965 auf der Mathias-Thesen-Werft in Wismar gebaut, fuhr der Kreuzliner bis 1990 unter dem Namen Aleksandr Pushkin zunächst für die ehemalige Sowjetunion. Bis 2007 war das 176 Meter lange Schiff für die legendäre „Orient Lines“ unterwegs, aktuell steht die „Marco Polo“ im Dienst der britischen „Cruise and Maritime Voyages“ (CMV). Auf acht Decks bietet das Passagierschiff insgesamt 850 Passagieren Platz. 162 Anläufe von 34 verschiedenen Kreuzfahrtschiffen stehen 2011 im Terminkalender des Ostseebades. Dies ist nicht nur eine deutliche Steigerung gegenüber den 114 Anläufen des Vorjahres, Warnemünde bleibt damit auch der beliebteste deutsche Kreuzfahrthafen. Als nächstes Schiff wird die AIDAsol in Warnemünde zu Gast sein, die am 6. Mai das erste Mal im Ostseebad anlegt und den Pier 7 in diesem Jahr 16 Mal ansteuern wird. Sechs Schiffe werden 2011 erstmalig in Warnemünde festmachen. Neben der AIDAsol, dem jüngsten Spross der AIDA-Familie, gehört dazu auch die Empress von Pullmantur Cruises, die mit 18 Anläufen am häufigsten zu Gast sein wird. 13 Dreifach- und zwei Vierfachanläufe (24. Mai und 4. August) wird es in diesem Jahr in Rostock-Warnemünde geben. Die „Marco Polo“ eröffnet nicht nur die Warnemünder Kreuzfahrtsaison, sie beschließt diese auch. Am 2. Oktober wird sie das letzte Schiff sein, das den Kreuzfahrthafen Warnemünde 2011 anläuft.

20. April 2011 | Weiterlesen
Alles nur geklaut – Produkt- und Markenpiraterie am Pranger

Alles nur geklaut – Produkt- und Markenpiraterie am Pranger

Plagiate sind in aller Munde, nicht erst seit im Internet reihenweise Doktorarbeiten von Politikern als abgeschrieben entlarvt werden. Schon 1993 schrieben Die Prinzen mit ihrem Hit „Alles nur geklaut“ die heimliche Hymne auf den Diebstahl. Unter diesem Motto zeigt das Patent- und Normenzentrum der Universitätsbibliothek Rostock zurzeit eine Ausstellung zum Thema „Produkt- und Markenpiraterie am Pranger“, die gestern in Anwesenheit des Rektors Wolfgang Schareck mit einem Vortrag von Christine Lacroix eröffnet wurde. Christine Lacroix ist Geschäftsführerin der Plagiarius Consultancy GmbH. Der Plagiarius ist ein Negativpreis, der einmal im Jahr vergeben wird und seit 1977 die dreistesten Produktkopien und Fälschungen „auszeichnet“. Der Preis hat die Form eines schwarzen Zwerges mit goldener Nase. Seit 2007 werden in einem eigenen Museum in Solingen 350 Plagiate mit den dazugehörigen Originalen ausgestellt. Häufig sind die Nachahmungen mit bloßem Auge nicht zu erkennen. In ihrem Vortrag stellte sie die drei unterschiedlichen Gruppen von geistigem Diebstahl vor. So unterscheidet man zwischen Plagiaten, Fälschungen und Markenverletzungen. Bei Plagiaten wird das Design oder die Technik eines Produktes übernommen und unter dem eigenen Markennamen verkauft. Fälschungen sind billige Kopien eines Gegenstandes, bei denen auch der Markenname übernommen wird. Markenverletzungen sind Produktnamen, die bewusst nah an schon bestehenden Namen sind, sowie Taschentücher die Tempa heißen, oder Produkte einer Marke, die es in Wahrheit gar nicht gibt. Ein Beispiel dafür sind angebliche Taschentücher der Zigarettenmarke Marlboro. Die Gruppe Plagiarius, die unter dem Leitspruch „Innovation contra Imitation“ operiert, hat sich als Ziel gesetzt, Betroffene aufzuklären und auch die Industrie zu unterstützen. Allein in Deutschland entstehen jährlich Schäden zwischen 30 und 50 Milliarden Euro. Europaweit werden über 400 Millionen Artikel beschlagnahmt. Und nicht nur die Industrie muss mit den Schäden des geistigen Diebstahls leben, auch die Konsumenten können darunter leiden. Denn häufig werden minderwertige Materialien verarbeitet, die teilweise sogar gesundheitsschädlich sind. Als einer der ersten Gäste schaute sich der Rektor der Universität, Professor Dr. Wolfgang Schareck, die Ausstellung an. Er bestaunte die etwa 50 Exponate, die das Museum in Solingen als Leihgabe zur Verfügung gestellt hat. Besonders angetan haben es ihm dabei die unterschiedlichen Versionen des Tempo-Taschentuchs. Er berichtete, dass Plagiate auch an unserer Uni Thema sind. So wurde erst vor Kurzem an der Philosophischen Fakultät ein Betrugsversuch bei einer Doktorarbeit aufgedeckt und entsprechend geahndet. Er betonte, wie wichtig der Schutz von geistigem Eigentum ist. Gerade für die Universität Rostock, die in einem Ranking der Ludwig-Maximilians-Universität München zur Unterstützung von Existenzgründungen den zehnten Platz belegte. Besonders das Patent- und Normenzentrum der UB Rostock sei für diese Aufgaben sehr wichtig. Die Ausstellung selbst zeigt die komplette Bandbreite von kopierten Produkten, zum Beispiel Eierbecher, Brillen, Spielzeuge, Schreibwaren und Rucksäcke. Dabei gibt es nicht nur Plagiate, sondern auch Fälschungen zu sehen. Und man kann häufig nicht erkennen, was Original und was Fälschung ist. Neben Textilien sind Medikamente die am häufigsten kopierten Waren. Und besonders da zeigt sich, wie gefährlich Plagiate sein können, sind doch häufig nicht die gleichen oder gar keine helfenden Inhaltsstoffe enthalten. Noch bis zum 10. Mai können sich Interessierte selbst ein Bild von Original und Kopie machen. Das Patent- und Normenzentrum findet sich im Unigebäude in der Parkstraße 6, welches auch unter dem Namen „Grünes Ungeheuer“ bekannt ist.

20. April 2011 | Weiterlesen
FC Hansa Rostock unterliegt SV 1916 Sandhausen mit 0:1

FC Hansa Rostock unterliegt SV 1916 Sandhausen mit 0:1

Vor 20.000 Zuschauern vergab der FC Hansa Rostock heute in der DKB-Arena den zweiten Matchball zum Aufstieg in die 2. Fußball-Bundesliga. Die Rostocker unterlagen den Gästen aus Sandhausen mit 0:1. Nach der 0:3-Blamage in Saarbrücken ließ Trainer Peter Vollmann sowohl Marcel Schied als auch Radovan Vujanovic auf der Bank sitzen. Dafür stand der 20-jährige Lucas Albrecht in der Startaufstellung. Bereits in der 8. Minute schocken die Gäste den FC Hansa Rostock mit einem frühen Tor. Frank Löning bringt Sandhausen mit einem Kopfball in Führung. Danach machen die Gäste es Rostock mit ihrer dichten Defensive schwer, setzen fast nur noch auf Konterchancen. Hansa ist zwar meist im Ballbesitz, tut sich jedoch besonders im Angriffsspiel sehr schwer. Die Rostocker zeigen ein schwaches Kombinationsspiel und haben wenig Ideen gegen die gegnerische Abwehr. Auch der junge Albrecht wirkt ziemlich unsicher. Ein paar gute Chancen hat der FC Hansa Rostock in der zweiten Hälfte, doch richtig torgefährlich werden die Rostocker nie. Sie finden heute einfach kein wirklich gutes Rezept gegen die dichte Abwehr der Gäste. Das ändert sich auch nicht mit dem Einwechseln von Radovan Vujanovic (63. Minute für Kevin Pannewitz) und Marcel Schied (82. Minute für Michael Wiemann). In den letzten Spielminuten kann Hansa noch mal richtig Druck vor dem gegnerischen Tor aufbauen, allein Tore wollten heute einfach nicht gelingen. Dabei hätte ein Unentschieden an diesem Abend genügt, um den Aufstieg ganz sicher zu machen. Der Drittplatzierte Kickers Offenbach trennte sich zuhause nur mit einem 2:2-Unentschieden gegen den VFB Stuttgart II, Wehen Wiesbaden siegte allerdings in Aalen mit 2:1. 12 Punkte Vorsprung auf den SV Wehen Wiesbaden genügen dem FC Hansa Rostock rechnerisch immer noch nicht ganz für die lang erwähnte Aufstiegsparty. Am Ostersonntag haben die Rostocker beim Tabellenletzten, der zweiten Mannschaft von Bayern München, den dritten Matchball, um den Aufstieg endlich in trockene Tücher zu bringen. Der ausführliche Bericht mit Bildern zur Partie des FC Hansa Rostock gegen den SV 1916 Sandhausen ist inzwischen online.

20. April 2011 | Weiterlesen
„Filomena“ – ein Filmprojekt von Holger Löwe

„Filomena“ – ein Filmprojekt von Holger Löwe

Holger Löwe träumt von der großen Leinwand. Als Autor und Filmemacher arbeitet der 31-Jährige fleißig daran, seine Ideen cineastisch zum Ausdruck zu bringen. Vor allem mit Kurzfilmen hat er in den letzten Jahren auf sich aufmerksam gemacht. Für „Regeln der Filmkunst“ räumte er gleich zwei Preise beim 13. StudentenFilmFest „Golden Toaster“ im letzten Herbst ab, darunter auch den begehrten Publikumspreis. Dabei war dies nur ein Abfallprodukt des eigentlichen Kurzfilms „Supershow“, der erst kürzlich in der Hochschule für Musik und Theater (HMT) Premiere feierte. In seinem jüngsten Projekt erzählt der Autorenfilmer die Geschichte der Trapezkünstlerin „Filomena“. Sie ist der große Publikumsmagnet im kleinen Zirkus „Fantasia“. Doch nachdem sie von dem Messerwerfer Corelli verlassen wurde, fehlt es ihr an Selbstvertrauen, um ihre Akrobatiknummern in schwindelerregender Höhe präsentieren zu können. Der Zirkus verliert damit eine wichtige Attraktion und droht unterzugehen, sollte Filomena sich nicht von ihren Blockaden freimachen können. „Mich interessiert, was passiert, wenn man persönlich starke Rückschläge hatte und unfähig ist, klar zu denken“, sagt Holger Löwe. Für ihn ein Balanceakt, für dessen Darstellung sich das Bild eines Trapezes mit seiner großen Fallhöhe geradezu anbot. Mit dem Zirkus Fantasia im Rostocker Stadthafen fand sich auch schon ein geeigneter Drehort. „Mir ist schon seit Jahren aufgefallen, dass mitten in der Betonwüste des Stadthafens ein Zirkuszelt steht. Wieso hat da noch niemand gedreht?“, fragte er sich verwundert. Nun will er im Sommer dort seinen Film „Filomena – Hungrig nach Freiheit“ realisieren. Das Buch dafür ist schon fertig. In den letzten drei Monaten hat er intensiv daran geschrieben. Dank eines Stipendiums der Hansestadt Rostock konnte er sich dafür in ein Gastatelier des Schleswig-Holstein-Hauses zurückziehen. „Es war ganz toll einen Tapetenwechsel zu haben. Hier gibt es viel Platz zum Denken und die weißen Wände fördern die Kreativität“, schwärmt der Autor, der normalerweise mit einem Arbeitsbereich in seiner eigenen Wohnung vorlieb nehmen muss. Die mit dem Aufenthaltsstipendium verbundene Fördersumme von monatlich 775 Euro hat er zum Großteil seinen Künstlerkollegen zur Verfügung gestellt. Gemeinsam mit den Rostocker Regisseuren Mark Auerbach, Andreas Ehrig und André Jagusch arbeitet er an dem Projekt Filmspiel 4 „Hungrig“. Sein Film „Filomena“ ist einer von vier zwanzigminütigen Kurzspielfilmen, die in diesem Sommer mit Schauspielstudenten der Rostocker HMT und der Unterstützung des Instituts für Neue Medien produziert werden sollen. Wenn alles klappt, dann wird im Oktober Premiere gefeiert. Und das nächste große Projekt plant Holger Löwe auch bereits: ein abendfüllender Spielfilm, die Königsklasse der Filmkunst. Schließlich gibt es noch einiges zu tun, damit er mit einem halben Glas Sekt auf der Berlinale auf seine Arbeit anstoßen kann.

20. April 2011 | Weiterlesen
NIKE wird neuer Ausrüster des FC Hansa Rostock

NIKE wird neuer Ausrüster des FC Hansa Rostock

„NIKE wird ab der kommenden Saison der Ausrüster des FC Hansa Rostock werden“, gab Bernd Hofmann, Vorstandsvorsitzender des Vereins, heute in der DKB-Arena bekannt. Ab der Saison 2011/12 wird NIKE die Lizenzmannschaft sowie die Nachwuchsteams des FC Hansa Rostock einkleiden und als offizieller Sponsor des Vereins auftreten. Die Vereinbarung mit dem Sportartikelhersteller umfasst die Ausrüstung der Mannschaften mit Trikots, Trainingsbekleidung und Schuhen. Zusätzlich wird NIKE das Fan-Trikot sowie weitere Merchandising-Produkte des Vereins produzieren. „NIKE wird den Verein sowohl im Sachmittelbereich als auch im finanziellen Bereich unterstützen“, erklärte Hofmann. Der Vertrag mit NIKE ist langfristig angelegt, er wird eine Laufzeit von fünf Jahren haben. Ein fester Fünf-Jahres-Vertrag sei auch für NIKE nicht üblich und zeuge vom gegenseitigen Vertrauen beider Partner, so Hofmann. Bernd Schmider, verantwortlich für den Bereich Teamsport bei NIKE Deutschland, zeigte sich „sehr, sehr stolz, Hansa Rostock unter Vertrag nehmen zu können. Für NIKE sei es „ein Verein, der als Traditionsverein gilt und viele Sympathien genießt.“ Besonders für seine Jugendarbeit lobte Schmider die Rostocker, aber auch das Offensivspiel von Hansa passe gut zur Philosophie von NIKE. Er sei sich sicher, dass der Verein hier noch nicht am Ende ist. Wir haben ein gutes Angebot gemacht und „sind uns ziemlich schnell einig geworden“, bekräftige Schmider, „das zeugt davon, dass wir den Verein haben wollen.“ Die Trikots sind in den Vereinsfarben Weiß-Blau gehalten: Das Heimtrikot ist blau, auswärts wird in Weiß gespielt. Die Auswärtsvariante Gelb-Blau entspricht den ursprünglichen Farben der Traditionsmannschaft von Empor Rostock. Bewegung und Geschwindigkeit soll der ‚NIKE Swoosh‘ repräsentieren, der ab der nächsten Saison die Brust der Spieler ziert. Abgeleitet ist der Name des US-amerikanischen Sportartikelherstellers von der griechischen Siegesgöttin Nike. Wenn das kein gutes Omen ist!

19. April 2011 | Weiterlesen