Neueste Nachrichten aus Rostock und Warnemünde

Hansa Rostock unterliegt dem 1. FC Kaiserslautern mit 1:3
Im Vergleich zum Chemnitz-Spiel nahm Hansa-Trainer Wolfgang Wolf drei Veränderungen vor. Der genesene Stephan Gusche rückte für den verletzten Matthias Holst in die Innenverteidigung, Noёl Alexandre Mendy ersetzteTom Weilandt und im Sturm bekam Ondrej Smetana den Vorzug vor Johan Plat. 7.700 Zuschauer, darunter etwa 500 FCK-Anhänger, sehen bei tropischen Temperaturen in der DKB-Arena eine kompakte Heimmannschaft. Hansa Rostock lässt wenig zu und lauert eher auf Konterchancen. Glück haben die Hausherren, als ein Schuss von Mohamadou Idrissou aus acht Metern knapp am rechten Pfosten vorbeistreicht (10.). In der 28. Minute kann der herausgelaufene Kevin Müller einen Idrissou-Schuss gerade noch zur Ecke ablenken. Auf der Gegenseite ist es Noёl Alexandre Mendy, der in einem schönen Solo von der Mittelinie aus startet, Hendrick Zuck und Mathias Abel umspielt, dann jedoch an FCK-Schlussmann Tobias Sippel scheitert, der den Ball gerade noch um den Pfosten lenken kann (45+2.). Kaiserslautern mit spielerischen Vorteilen, doch finden sie gegen die kompakte Rostocker Abwehr bislang kein richtiges Mittel. So geht es torlos für die beiden Mannschaften in die Halbzeitpause. Den besseren Start in die zweite Hälfte erwischen dann jedoch die Gäste aus der Pfalz. Es dauert keine fünf Minuten, bis das Leder zum ersten Mal im Netz der Rostocker zappelt. Nach einem schönen Steilpass von Ariel Borysiuk, kommt Albert Bunjaku in der linken Strafraumseite nahe der Grundlinie an den Ball. Bunjaku legt jedoch nicht auf den im Zentrum mitgelaufenen Idrissou quer, sondern versenkt den Ball aus spitzem Winkel selbst ins lange Eck (49.). Sieben Minuten später wird die Rostocker Abwehr erneut kalt erwischt. Gil Vermouth liefert die Vorlage, Hendrick Zuck umspielt Ronny Marcos und schiebt das Leder von der rechten Torraumecke aus an Kevin Müller vorbei ins kurze Eck. In der 59. Minute köpft Stephan Gusche die Kugel nach einem Berger-Freistoß in die Arme von Sippel, doch erst mit dem eingewechselten Johan Plat (76.) werden die geschockten Rostocker wieder torgefährlich. Nach einem schönen Pass von Michael Blum lässt Plat an der Grundlinie Jan Simunek aussteigen und schiebt das Leder zum Anschlusstreffer durch die Beine von FCK-Keeper Tobias Sippel. Hansa Rostock ist von nun an im Vorwärtsgang und setzt die Roten Teufel ordentlich unter Druck. Doch erst geht ein Volleyschuss von Blum nach Weilandt-Vorlage knapp am rechten Pfosten vorbei (80.), dann bleibt auch Tom Weilandt selbst der Ausgleich verwehrt (85.). Auf der Gegenseite ist es Konstantinos Fortounis, der den letzten Konter in der Nachspielzeit zum Endstand von 3:1 für die Gäste verwandelt. Weiter geht es für Hansa am kommenden Sonntag. Mit dem Auswärtsspiel beim SV Darmstadt 98 starten die Rostocker in die zweite englische Woche der Saison, in der es um neun wichtige Punkte im Aufstiegskampf geht. Tore: 0:1 Albert Bunjaku (49. Minute) 0:2 Hendrick Zuck (56. Minute) 1:2 Johan Plat (77. Minute) 1:3 Konstantinos Fortounis (90+3. Minute) Aufstellung, FC Hansa Rostock: Kevin Müller (Torwart) Rick Geenen, Patrick Wolf, Stephan Gusche, Ronny Marcos Ken Leemans, Michael Blum Noёl Alexandre Mendy (Tom Weilandt, ab 74. Minute), Edisson Jordanov, Denis Berger (Nils Quaschner, ab 63. Minute) Ondrej Smetana (Johan Plat, ab 76. Minute)
20. August 2012 | Weiterlesen
Inchez-Cup kürt Landesmeister im Beachvolleyball 2012
Dieser Sonntag ist wahrscheinlich der heißeste Tag des Jahres, doch den Beachvolleyball-Spielern macht es kaum etwas aus. Ihnen steckt zwar schon der gestrige Final-Tag in den Knochen, aber der Kampfgeist ist ungebrochen, werden heute neben den Turniersiegern doch auch die Landesmeister ermittelt. Der Sieger der Rangliste ergibt sich aus den Punkten von mehreren Turnieren, deren Serie im Mai mit dem Inchez-Cup auch am Warnemünder Strand begann. Ausgerichtet wird die Meisterschaft vom Rostocker active beach e.V., dessen Vorsitzender, Steffen Bock, zugleich Organisator und Kommentator ist. Er beschreibt den Event als „Höhepunkt des Beachsommers mit Kandidaten aus Hamburg, Schleswig-Holstein, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Berlin und natürlich Mecklenburg-Vorpommern. Es ist also bunt gemischt.“ Bei der bunten Mischung und der großen Menge an Sportlern (33 weibliche und 47 männliche Teams) „ist die Stimmung sehr gut“, findet Birgit Awtukowitsch, Mitglied im Organisationsteam. Sie freut sich über das große Publikum und das fantastische Wetter. Und das Publikum wird gut unterhalten: Das Kommentatoren-Team neckt sich gegenseitig und auch die Spieler. Zusammen mit der musikalischen Untermalung gibt es dem ganzen Spektakel eine fröhliche Atmosphäre und unterhält auch die Strandtouristen, die an diesem heißen Tag zahlreich erschienen sind und so zu zufälligen Zuschauern wurden. Zuerst trugen die Frauen ihr Finale aus: Kristina Schlechter und Kathrin Schumann spielten gegen Janine Völker und Anja Brandt, wobei Schlechter/Schumann das Wochenend-Turnier gewannen. Das Finalspiel entschied sich sehr knapp und die Frauen zeigten ein gutes Zusammenspiel in der eigenen Mannschaft. Auch wenn sie an diesem Wochenende nur auf Platz vier kamen, ließen sich Romy Richter und Hanna Milimonka die Meisterschaft nicht mehr nehmen. Mit 1154 Punkten wurden sie zum Landesmeister 2012 und verwiesen Völker/Brandt und Schlechter/Schumann in der Teamrangliste auf die Plätze Im Finale der Männer spielten die Hamburger Konstantin Wulff und Christoph Schwarz gegen André Rübensam und Christian Grapentin vom USV Potsdam. Wulff/Schwarz gewannen nicht nur das heutige Abschlussturnier, sie konnten damit auch ihren Vorsprung auf die zweiplatzierten Potsdamer ausbauen und die offene Landesmeisterschaft für sich entscheiden. Die kompletten Ergebnisse und Ranglisten findet ihr hier.
19. August 2012 | Weiterlesen
Radevent BerlinCopenhagen 2012
In 24 Stunden von Berlin nach Kopenhagen? Per Auto oder Flugzeug überhaupt kein Problem, doch mit dem Fahrrad? Die Teilnehmer des Radevents BerlinCopenhagen 2012 haben sich gestern für den sportlichen Wettkampf entschieden und sich zu mitternächtlicher Stunde auf den Weg von der deutschen in die dänische Hauptstadt gemacht. Um 0:01 Uhr schnitt der dänische Botschafter das Band am Berliner Salzufer durch und gab den Weg frei zu dem neuen Jedermann-Rennen . In der ersten Stunde hatten die Radler noch eine Polizei-Eskorte von Begleitautos und Motorrädern. Sie führte die Sportler durch die nächtliche Bundeshauptstadt hinaus ins Brandenburger Land. Von dort aus orientierten sich die Radfahrer an leuchtenden Pfeilen, die so groß wie A3-Blätter waren. Auf 265 Kilometern wurden die Radfahrer durch Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern geführt, bis sie dien Fährhafen in Rostock erreichten. In Rheinsberg, Waren und Teterow haben die Veranstalter auch einige Verschnaufpausen für die Sportler eingerichtet. Allerdings erzählt Benjamin Balser, dass für wirkliche Pausen keine Zeit ist: „Man bleibt dort nur 2 bis 3 Minuten, tritt aus, füllt seine Flasche nach, schnappt sich einen Riegel, den man dann meist doch während der Fahrt ist.“ Er ist durch diese Tour auch zum ersten Mal in Rostock, doch viel hat er von der Stadt nicht gesehen: „Man guckt da nicht viel nach rechts oder links, sondern hat nur das Ziel im Blick.“ Auch für die Landschaft fehlt ihm der entspannte Blick: „Mit 30 bis 40 und bergab sogar 50 km/h ist man eher konzentriert die Wegweiser-Schilder zu suchen, wenn man kein GPS am Rad hat – und die genaue Pfeilrichtung sieht man auch erst, wenn man nah dran ist.“ Benjamin Balser ist trotzdem als Zwölfter am Überseehafen angekommen, schätzt er ein. Hier wird die Zeit gestoppt und die Radler müssen eine Zwangspause einlegen, um auf die Fähre nach Gedser zu fahren. Die ersten Sportler sind schon vor 8 Uhr im Fährhafengebäude eingetroffen. Sie warten in der Cafeteria auf die 11 Uhr-Fähre „Prins Joachim“. Bis 10 Uhr sind dort ca. 20 Radfahrer zu sehen, die sich ausruhen, auf der Sitzbank ein Nickerchen machen oder einen Snack zu sich nehmen. Und dann geht alles ganz schnell: Eine riesige Gruppe steht plötzlich am Check-in und wartet auf einen Wagen, der sie durch den Fährhafen an den LKWs vorbei zur richtigen Fähre bringt. Das Klickern vom Einrasten der über 250 Radschuhe in die Pedale ergibt eine ungewohnte Geräuschkulisse und ein Radlerstrom zieht am Wärterhäuschen vorbei. Es folgen noch einige Nachzügler – und die, die eigentlich schon als Erste da waren. Insgesamt haben sich rund 250 Radler in Berlin auf den Weg gemacht – die erste Fähre nimmt 155 Sportler mit. Die Nachzügler werden mit der 13 Uhr-Fähre „Kronprinz Frederik“ nach Dänemark fahren – und sollten sie es aus eigenen Kräften nicht pünktlich schaffen, werden sie mit einem Shuttle-Bus zum Hafen gebracht.
19. August 2012 | Weiterlesen
30. Rostocker Triathlon 2012 in Warnemünde
Sommer, Sonne, Triathlon. Während es die Urlauber am wohl heißesten Wochenende des Jahres an den Strand von Warnemünde zieht, versammeln sich am Nachmittag 438 Triathleten am Warnemünder Leuchtturm. Pünktlich um 16:30 Uhr gibt Bürgerschaftspräsidentin Karina Jens den Startschuss zur 30. Auflage des Rostocker Triathlons und die 233 Teilnehmer der Olympischen Distanz stürzen sich ins Wasser. Das heißt, eine Schwimmstrecke von 1,1 Kilometern liegt vor ihnen, die sie im Alten Strom absolvieren. Der Beginn und das Ende sind auf Höhe des Alten Leuchtturms, Wendepunkt ist die Bahnhofsbrücke. Das Wasser sieht heute verändert aus: Zwar wirkt es noch dunkel und kühl, aber keineswegs ruhig. Während die Sportler wirbeln und schäumen, was die Schwimmerarme vermögen, reiht sich das Publikum als bunter Mix am Rand und feuert kräftig an. Doch auch die Sportler sind guter Laune, lachen und applaudieren sich selbst zum Start – allerdings hat so mancher mit der Wassertemperatur von ca. 18 Grad zu kämpfen und man hört: „Das ist ja kalt wie Sau.“ Nach dem Schwimmen geht es zum Wendekreis am Teepott: Für die Athleten heißt es umziehen, Räder schnappen und sich auf die 40 Kilometer lange Radstrecke begeben. Sie führt an der Strandpromenade entlang über Diedrichshagen, Elmenhorst, Nienhagen, Rethwisch und Steinbeck bis zum Wendepunkt nach Bargeshagen, von wo aus die gesamte Strecke wieder zurückgefahren wird. Bei hochsommerlichen 30 Grad Lufttemperatur machten sich die erhitzten Sportler nun an die Laufstrecke. Die Distanz von 10 Kilometern ist auf vier Runden aufgeteilt: Sie führt die Sportler wieder am Alten Strom entlang, über die Bahnhofsbrücke, weiter um den südlichen Teil des Alten Strom herum und schließlich zurück zum Teepott. Seit 2011 gibt es auch die Sprintstrecke, die insgesamt nur halb so viele Kilometer misst. 0,5 km Schwimmen, 20 km Rad fahren und 5 km Laufen müssen hier absolviert werden. In diesem Jahr haben sich 121 Sprinter angemeldet. Außerdem darf auch in Staffeln gestartet werden, sodass ein Dreier-Team je einen Sportler für eine bestimmte Disziplin ins Rennen schickt. 28 Staffeln nahmen am 30. Rostocker Triathlon teil. „Es spricht sich rum, hier in Warnemünde ist ein tolles Flair unter dem Leuchtturm und das bombastische Wetter lockt viele Athleten“, freute sich Katrin Steinhagen, Organisatorin des Triathlons, über die Teilnehmerzahlen. Die Sportler kommen aus ganz Deutschland, die Prominenz sind in diesem Jahr elf der ehemaligen Gewinner. So behauptet sich auch Dieter „Schulle“ Schulz, der im Jahr 1983 der Gewinner des ersten Rostocker Triathlons war. Er nahm abermals die gesamte Olympische Distanz auf sich. Mit einem deutlichen Vorsprung kann der Rostocker Bengt Behrens den Triathlon in diesem Jahr für sich entscheiden. Der 34-Jährige absolviert die Strecke in weniger als zwei Stunden und fasst seine Tour so zusammen: „Es war ganz schön windig und ich habe beim Radfahren viele Stürze gesehen. Dafür lief es in diesem Jahr mit dem Laufen viel besser.“ Die schnellste Frau in der Olympischen Distanz ist die Cottbusserin Bettina Goll. Sie hatte auch keine Probleme mit dem Kopfsteinpflaster, was andere bemängelten, sondern sagt als fröhlich-lächelnde Siegerin: „Ich mag das Laufen.“ Als Erster auf der „Jedermannstrecke“, der Sprintdistanz, kommt Matthias Kindel ins Ziel. Der Berliner schildert allerdings einige Probleme auf dem Radabschnitt: „Es waren viele Autos unterwegs und es gab da draußen ein ganz schönes Chaos: Einkaufstüten, Hunde und andere Radfahrer haben mich drei Mal zum Stürzen gebracht.“ Auch Henning Badrow, Mitglied der Staffel „Mixed Up“ aus Rostock und Potsdam, hatte Probleme: Er verlor sein linkes Pedal und musste mit nur einem Bein Schwung holen, um in die Wechselstation zu gelangen. „Meine Teamkollegen haben das aber wieder gut gemacht“, erzählt er. Während sie schon länger ein sportliches Team sind, haben sich auch spontane Staffeln gebildet: So wurde Klaus-Peter Weippert erst zwei Stunden vor Beginn gefragt, ob er als Läufer die Gruppe komplettieren könne. Und so lief er zum ersten Mal die 10 Kilometer. Über seinen Lauferfolg sagt der 58-Jährige: „Ich laufe ja sonst nur 5 Kilometer und deshalb war ich ziemlich unvorbereitet. Ich wollte hier doch eigentlich nur als Helfer mitmachen und bin plötzlich gestartet.“ Obwohl die Hitze den Sportlern zu schaffen machte, blieb die Stimmung an diesem sportlichen Nachmittag von Anfang bis Ende gut, sodass die Läufer sich teilweise sogar mit einem flotten Spruch auf die Strecke begaben: „Komm, lass uns mal ‘n Stück spazieren gehen.“ Fotos vom 30. Rostocker Triathlon 2012 in Warnemünde:
18. August 2012 | Weiterlesen
Hansa Rostock empfängt den 1. FC Kaiserslautern
„Im Pokal hast Du immer eine echte Chance“, stellt Hansa-Trainer Wolfgang Wolf klar und erinnert sich, wie ihm als Trainer des Drittligisten Kickers Offenbach 2010 eine Pokalsensation gegen Borussia Dortmund gelang, als der OFC den späteren deutschen Meister im Elfmeterschießen mit 4:2 bezwang. „Ich sehe, dass wir wirklich eine Chance haben weiterzukommen, aber da muss alles passen“, gibt sich Wolf optimistisch. „Ohne Angst vor Fehlern“, sollen seine Jungs in die Pokalpartie gehen, „vielleicht fällt uns das in dem Spiel etwas leichter“, hofft der Trainer, nachdem Hansa zuletzt gegen Chemnitz sehr verunsichert aufgetreten ist. Zwar sind die Rostocker nicht in der Favoritenrolle, doch Druck gibt es trotzdem, die Zuschauer hätten schon Erwartungen, stellt der Hansa-Coach klar: „Wenn die Leute herkommen, erwarten die, dass eine Pokalsensation gibt.“ Und auch die Mannschaft selbst habe nach dem zuletzt spielerisch schwachen Auftritt Ansprüche an sich selbst. Dank „erstligareifem Sturm mit Bunjaku und Idrissou“ schätzt Wolf den FCK momentan stärker ein als in der Abstiegssaison aus der ersten Liga. „Da gilt es dagegen zu spielen, die Räume eng zu machen und auch couragiert nach vorne zu spielen.“ Zwar sieht sich Wolf nicht in der Pflicht, nach vorne zu spielen und möchte erstmal Sicherheit auf dem Platz bekommen, doch um am Sonntag nicht einzugehen, „müssen wir jetzt einen enormen Schritt nach vorne machen“. Was den Kader betrifft, sieht es bei Hansa Rostock vor allem in der Innenverteidigung nicht rosig aus. „Wenn er niest, hat er im Bauchbereich riesige Probleme“, beschreibt Wolf den Zustand von Abwehrchef Matthias Holst. Auf jeden Fall vermeiden möchte der Hansa-Coach, dass Holst sich „für das Pokalspiel fit spritzen lässt“ und dann möglicherweise in den drei wichtigen Punktspielen der bevorstehenden englischen Woche fehlt. Da auch Stephan Gusche noch nicht zu 100 Prozent fit ist, könnte bei Bedarf wieder Kapitän Sebastian Pelzer – wie schon gegen Babelsberg – in der Innenverteidigung aushelfen, vielleicht zusammen mit Ronny Marcos auf der linken Seite. Hinter Michael Blum, Edisson Jordanov und Ondrej Smetana stehe zwar noch „das eine oder andere Fragezeichen“, so Wolf, sie sollten jedoch bis Sonntag fit sein. Schlechte Nachrichten gibt es hingegen von Mohammed Lartey – mit einer Knochenentzündung im Schambeinbereich fällt er mindestens drei Monate aus. „Wenn wir Glück haben, ist er zu Beginn der Rückrunde wieder dabei“, erklärt Wolfgang Wolf, „das trifft mich sehr hart.“ Bis zum Ende der Transferperiode am 31. August wird der Verein versuchen, Verstärkung auf Larteys Position zu finden. In finanzieller Hinsicht wäre das Erreichen der nächsten Runde im DFB-Pokal dabei für den klammen Verein doppelt wichtig. Zwischen acht- und zehntausend Fans werden morgen Abend in der DKB-Arena erwartet, darunter auch etwa 500 Anhänger der Roten Teufel – Anpfiff ist um 18:30 Uhr.
18. August 2012 | Weiterlesen
Rostock ist Stadt der jungen Forscher 2013
Rostock ist die Stadt der jungen Forscher 2013! Der Titel, der zum fünften Mal vergeben wurde, soll die kommunale Vernetzung von Bildung, Wissenschaft und Wirtschaft fördern und dem wissenschaftlichen Nachwuchs Anreize für eigene Forschungsideen und Projekte liefern. Damit es nicht nur beim Titel bleibt, steuern die Körber-Stiftung, die Robert Bosch Stiftung und die Deutsche Telekom Stiftung Fördergelder in Höhe von 65.000 Euro bei, mit denen vor allem der Schülerwettbewerb „Wir machen Wind“ finanziert wird. Mitmachen können dabei Schüler ab der 8. Klasse in der Region Rostock. Ähnlich wie beim universitären Wettbewerb Studium Optimum können die Teilnehmer in Teams bis zum 30. September einen Projektvorschlag mit einem Fördervolumen angeben und eine Jury prüft dann im Oktober, welche Ideen gefördert werden. „50.000 Euro stehen uns zur Verfügung und diese wollen wir natürlich ausschöpfen, um möglichst viele Schüler zu fördern“, sagte die Projektverantwortliche Dr. Viola von Oeynhausen. Auch wenn der Wettbewerbsname etwas anderes vermuten lässt, dürfen natürlich nicht nur naturwissenschaftliche Themen eingebracht werden. Es ist sogar ausdrücklich erwünscht, dass auch gesellschaftliche, weltliche und kulturelle Probleme behandelt werden. Besonders begrüßt wird hier, wie auch in der Universität, Interdisziplinarität. Schulen sollen mit den Hochschulen, privaten Unternehmen und auch mit den großen Forschungsinstituten der Stadt zusammenarbeiten. Dabei hilft das Projektteam vom Verein „Rostock denkt 365° e. V.“ gerne mit. Es ist keine Voraussetzung, dass die Idee brandneu und das Projekt einmalig für den Wettbewerb angemeldet wurde. Bei den Projekten von Paul Pranskat, Fabian Wilken, Daniel Meiburg und Fabian Peter vom Gymnasium Reutershagen handelt es sich zum Beispiel um Themen, die schon beim Wettbewerb „Jugend forscht“ eingereicht und ausgezeichnet wurden. Daniel und Fabian erforschen gemeinsam die Auswirkung von Sonnenstürmen, während Fabian und Paul untersuchen, wie Gammastrahlung auf menschliches Gewebe wirkt. Alle vier sind hoch motiviert und hoffen, dass ihre Projekte auch für den Wettbewerb „Wir machen Wind“ ausgewählt werden. „Ich glaube, bei uns allen war schon ein gewisses Grundinteresse an Wissenschaft von Haus aus da“, erzählt Fabian. Dies habe sich durch die Schule und vor allem durch die große Unterstützung der Lehrerin noch weiter ausgebaut, sodass sie auch den Mut hatten, selbst aktiv tätig zu werden. Neben dem Wettbewerb sind im kommenden Jahr auch noch weitere Aktionen geplant. So soll es im Februar einen Schüler-Science-Slam und im Juni eine Windbörse geben, auf der die Projekte und ihre Tätigkeit bis dahin vorgestellt werden sollen. Zum Abschluss des Forscherjahres wird es im September die „Gedankenstürme“ geben, eine Veranstaltung, auf der es eine erneute Präsentation und Auszeichnung der Teilnehmer gibt.
14. August 2012 | Weiterlesen
Magie und Musik laden zur LichtKlangNacht 2012 ein
Die Königin der Nacht, der Vogelfänger und ihre berühmten Arien aus der Oper „Die Zauberflöte“ von Wolfgang Amadeus Mozart sind weithin bekannt. Doch der künstlerische Leiter der Lichtklangnacht, Wolfgang Schmiedt, und der Geschäftsführer der IGA Gesellschaft, Jörg Vogt, zeigen unter dem Motto „Zauber Flöten – Nichts ist, wie es scheint“ mehr als die Klassiker. Die Veranstalter haben den Titel der Oper gesplittet, um so den Zauber und die Flöten gleichsam als Programmpfeiler zu nutzen: Für die Flöten sorgt beispielsweise der Berliner Flötist und Saxophonist Tilman Dehnhardt. Er spielt im Weidendom und präsentiert sich als Multitasking-Talent: Er gibt sich selbst den Rhythmus vor, während er singt und die Kontrabassquerflöte spielt. Dabei baut sich das Stück ganz langsam auf: es klappert, rauscht, brummt und plötzlich kommt eine zweite Melodie daher – und das alles, ohne dass man ihn atmen sieht! Die Magie bringen Andere zur LichtKlangNacht: viele verschiedene Zauberer, Artisten, Tänzer, eine Feuershow und sprechende Bäume. Jörg Vogt zeigt sich überzeugt: „Ich denke, dass wir wieder ein sehr vielfältiges und abwechslungsreiches Programm haben.“ Dabei ist das Besondere, dass die Natur im IGA Park mit der Kunst verbunden wird – wie bei den sprechenden Bäumen. Insgesamt haben elf Kinder den Text der „Zauberflöte“ eingesprochen, der nun wie ein Hörspiel an verschiedenen Wegen erklingt. Aber auch bei Lichtklangnacht selbst gibt es für die Besucher Mitmach-Möglichkeiten: „Am Freitag um 20 Uhr sind auf der IGA-Park-Bühne alle Hobbyflötisten herzlich eingeladen, an der spontanen Bildung eines riesengroßen Flötenorchesters teilzunehmen“, sagt Wolfgang Schmiedt und meint damit den Versuch, jüngere und nicht mehr ganz so junge Musiker zu vereinen, um unter der Leitung einer Musikpädagogin ein Lied proben zu lassen und vorzuspielen. Überhaupt sieht er so „die Möglichkeit, sich selbst einzubringen, statt die Kunst nur zu konsumieren.“ Für den Konsum sorgen mitunter die Künstler des Volkstheater Rostocks. Die Norddeutsche Philharmonie Rostock spielt Auszüge aus der namengebenden Oper und das Tanztheater Bronislav Roznos improvisiert auf der Wiese am Rhododendronhain ein Schwarzlichttheater. Der gesamte IGA Park wird an 14 Standorten in das Spektakel involviert sein. Dazu werden ab kommendem Donnerstag vier Kilometer Kabel verlegt, die während des Lichterfestes unsichtbar bleiben und am Mittwoch vor dem Event mit den Spezialleuchten versehen werden. Neu an der diesjährigen LichtKlangNacht ist, dass es eine Lasershow geben wird. Es werden unzählige Lichtinstallationen aufgebaut, an der Wand des Traditionsschiffes können die Besucher einige Kurzfilme des FiSH-Festivals sehen und die schauspielerische Parodie auf die unmusikalische Sängerin Florence Foster Jenkins zeigt den weniger ernsthaften Umgang mit der Oper. Der Einlass beginnt an beiden Abenden um 18:30 Uhr und die Veranstalter haben sich noch eine Besonderheit ausgedacht: Da das Programm so vielfältig ist, gibt es beim Verlassen des Geländes am Freitag die Möglichkeit, für 7 Euro ein personengebundenes Ticket für den Samstag zu kaufen. Die normalen Preise betragen an der Abendkasse 15 und im Vorverkauf 12 Euro (zzgl. VVK-Gebühr).
14. August 2012 | Weiterlesen
Wochenende im Zeichen des Kunsthandwerks und der Kultur
Die letzten Schiffe der Hanse Sail haben gerade erst den Hafen verlassen und schon steht das nächste kulturelle Großereignis in den Startlöchern. Denn zum 18. Mal lädt das Amt für Kultur und Denkmalpflege am Freitag und Samstag zum internationalen Kleinkunstfestival „Kultur aus dem Hut“ auf dem Uniplatz ein. Ideal ergänzt wird die Veranstaltung durch den 15. KUNSThandwerkerMARKT der Galerie Klosterformat. „Wenn das Wetter mitspielt, rechnen wir mit ungefähr 10000 Besuchern“, erzählt Thomas Werner vom Amt für Kultur und Denkmalpflege. Acht Künstlergruppen aus der ganzen Welt werden mit ihren Shows die Zuschauer begeistern, so kommen Akteure zum Beispiel aus der Schweiz, England und Tschechien. Manuel Cersósimo von der Gruppe „Che Cirque“ ist sogar Argentinier. Seine Show heißt „Jump“ und in ihrem Zentrum steht ein BMX-Rad. Auch einige bekannte Gesichter sind wieder mit dabei, so zum Beispiel Basso Doble oder die Gruppe Altrego, die im Klostergarten ihre Puppenshow aufführen wird. Generell wird es in diesem Jahr mehr Walk Acts geben, Programmpunkte, die direkt im und zusammen mit dem Publikum gespielt werden. Diese erfreuten sich im letzten Jahr einer sehr großen Beliebtheit. „Wir haben Gesamtkosten von etwa 30000 Euro. Doch die Investition lohnt, da wir so zeigen können, dass auch so ein kulturelles Angebot in der Hansestadt möglich ist.“ Ebenfalls sehr vielfältig ist das Aufgebot an Handwerkern, das Jochen und Christiane Lamberz von der Galerie Klosterformat zusammengestellt haben. Ganze 120 Bewerbungen gab es, davon wurden über 60 aus den Bereichen Textil, Keramik, Glas/Holz/Papier und Schmuck ausgewählt. Eines von vielen Highlights wird Annet Simon, die wie bei Alice im Wunderland eine echte Hutmacherin ist. Neben den Ausstellern wird es auch wieder verschiedene Aktivitäten geben, die zum Mitmachen einladen. Unter anderem wird der Krakower Buchdrucker Hans-Hilmar Koch im Kempowski Archiv seine Druckpresse aufstellen und Jan Mauersberger zeigt Raku, eine alte japanische Brenntechnik, bei der die Stücke durch das schnelle Abkühlen typische Risse bekommen. Außerdem kann man natürlich auch die Ausstellung „Sommerduett IX“ von Annette und Gerd Wandrer in der Galerie selbst begutachten können. Viel zu sehen gibt es also rund um Uniplatz und Klosterhof. Weitere Informationen findet ihr auf den Internetseiten des Festivals und des Marktes. Jetzt muss nur noch das Wetter mitspielen, dann steht einem gelungenen Wochenende mit kleiner Kunst und großem Handwerk nichts mehr im Weg.
14. August 2012 | Weiterlesen
Bombendrohung sorgt für Sperrung der Kröpeliner Straße
Ein mysteriöses Päckchen sorgte heute für eine weiträumige Sperrung der Innenstadt. Ein verdächtiger Mann betrat gegen 18 Uhr die Filiale der Targobank in der Kröpeliner Straße und legte das Bündel auf einem der Schalter ab. Auf die Frage eines Mitarbeiters, was das solle, drehte der Mann sich um und verließ das Geldinstitut ohne etwas zu sagen. Die Angestellten alarmierten daraufhin die Polizei und verließen das Gebäude. Die Ordnungshüter gingen schnell von einer ernsthaften Bedrohung aus, denn aus dem Paket schauten Drähte heraus und blinkende Lampen waren zu erkennen. So entschied man, den Bereich zwischen Apostelstraße und Pädagogienstraße abzusperren und mithilfe der Feuerwehr alle Wohnungen und Geschäfte in dem Bereich zu räumen – den Feierabend hatten sich die Gewerbetreibenden sicher anders vorgestellt. Gegen 20 Uhr trafen die Experten vom Munitionsbergungsdienst ein, die extra aus Schwerin anrücken mussten. In voller Schutzkleidung betrat der sogenannte Entschärfer die Bank und begutachtete das blinkende Bündel genau. Auch er konnte eine Gefahr nicht ausschließen und so ging man auf Nummer sicher: Mit einem Wassergewehr wurde die scheinbare Bombe beschossen und so außer Gefecht gesetzt. Im Nachhinein stellte sich der Inhalt des Päckchens als harmloser Sand heraus. So konnten auch alle Bewohner schnell wieder in ihre Wohnungen und die Gewerbetreibenden ihre Geschäfte schließen. In der Targobank nahm sofort die Kriminalpolizei die Arbeit auf und untersuchte den Tatort und die Reste des vermeintlichen Sprengkörpers auf Spuren des Täters. „Da der Munitionsbergungsdienst eine Gefahr nicht ausschließen konnte, haben wir uns für den sicheren Weg entschieden“, berichtete Rostocks Polizeichef Michael Ebert. Weiter sagte er: „Wir haben die Bänder der Videoüberwachung schon ausgewertet und sind optimistisch den Täter zu finden, da es sich um eine sehr markante Person handelt.“ Zu möglichen Motiven konnte er noch nichts sagen. Zur schnellen Aufklärung der Tat bittet die Polizei um Mithilfe der Bevölkerung. Wer kennt den Mann, der auf dem Bild der Überwachungskamera abgebildet ist? Personenbeschreibung: männlich ca. 185 cm groß ca. 25 – 35 Jahre alt sportlicher Typ gebräunt kurze dunkle Haare unrasiert, 3-Tage-Bart Bekleidung: helles T-Shirt mit dunklen Streifen im Schulterbereich, bunter Aufdruck, Marke Camp David dunkle, lange Sporthose schwarzer Rucksack, vermutliche Marke Jack Wolfskin dunkle Fahrradsonnenbrille gelbes Basecap mit grünem Aufdruck Fahrradhandschuh mit heller Oberfläche helle Turnschuh weißer, klinischer Mundschutz Hinweise nehmen der Kriminaldauerdienst der Polizeiinspektion Rostock, Blücherstraße 1-3 in 18055 Rostock unter der Telefonnummer: 0381/ 652 6224, sowie jede andere Polizeidienststelle oder Internetwache unter www.polizei.mvnet.de entgegen. Aktualisierung, 14.08.2012: Als der unbekannte Täter die vermeintliche Bombe auf dem Tresen ablegte, schob er dem Bankangestellten wortlos ein Schreiben zu, in dem er aufforderte, ihm Geld zu übergeben, da ansonsten die Bombe explodiere. Über die geforderte Summe ist derzeit nichts bekannt. Die Kriminalpolizei ermittelt nun gegen den Unbekannten wegen des Tatvorwurfs der versuchten räuberischen Erpressung.
13. August 2012 | Weiterlesen
Hansa Rostock trennt sich torlos vom Chemnitzer FC
Hansa Rostock muss sich im Ost-Derby gegen den Chemnitzer FC mit einem torlosen Unentschieden zufriedengeben und steht nach dem fünften Spieltag auf dem zehnten Tabellenplatz. In einer insgesamt schwachen Partie war bei den Rostockern über 90 Minuten praktisch kein Spielaufbau erkennbar, ernsthafte Torchancen gab es keine. Zum Glück konnten die Gäste aus Sachsen daraus keinen Vorteil für sich ziehen. Nach der herben 2:5-Niederlage in Münster baute Hansa-Trainer Wolfgang Wolf seine Mannschaft auf drei Positionen um. Für Sebastian Pelzer, Noёl Alexandre Mendy und Ondrej Smetana standen heute Ronny Marcos, Tom Weilandt und Denis Berger in der Startelf. 11.800 Zuschauer, darunter etwa 1.000 CFC-Anhänger, sehen in der vierten Spielminute die erste Chance der Himmelblauen. Nach der ersten Ecke landet ein Kopfball von Christoph Buchner bei Anton Fink, der es per Fallrückzieher versucht – der Ball geht jedoch über den Querbalken. Auf der Gegenseite geht ein Kopfball von Patrick Wolf (18.) nach Jordanov-Ecke ebenfalls übers Tor. Die Rostocker finden etwas besser ins Spiel; wenn Hansa den Hauch einer Torgefahr ausstrahlt, dann jedoch nur nach Standardsituationen. So in der 22. Minute, als CFC-Keeper Philipp Pentke einen Berger-Freistoß aus 30 Metern gerade noch über die Latte lenken kann. Auch die anschließende Ecke kann Pentke nur per Faust klären. Ein verheißungsvolles Solo von Michael Blum wird von Christoph Buchner unfair gestoppt, zehn Minuten später muss Blum den Rasen verlassen, für ihn kommt Julien Humbert ins Spiel. Nach einem weiteren Freistoß von Berger kann Pentke einen Holst-Kopfball in der 28. Minute parieren. Die letzte gute Aktion gibt es in der ersten Hälfte von Tom Weilandt zu sehen, der den Ball hoch in den Strafraum der Gäste spielt. Fabian Stenzel kommt Jordanov jedoch zuvor. Zwingende Torchancen gibt es auf beiden Seiten nicht, sodass sich die Mannschaften mit dem Stand von 0:0 in die Halbzeitpause verabschieden. Eine der seltenen schönen Szenen gibt es in der 56. Minute zu sehen, als Ronny Marcos nach einem Plat-Pass Sascha Pfeffer stehen lässt und in den Strafraum eindringen kann. Den anschließenden Querpass können die Chemnitzer jedoch blocken und ins Toraus befördern. Ein Volleyschuss von Humbert (64.) aus der zweiten Reihe dürfte der zunehmenden Verzweiflung geschuldet sein und geht weit übers Tor. Hansa-Trainer Wolf bringt mit Lucas Albrecht (für Berger) und Manfred Starke (für Jordanov) zwei frische Kräfte ins Spiel, doch Chancen zur Führung gibt es eher auf der Gegenseite. Erst muss Kevin Müller einen Schuss von Josip Landeka mit den Fäusten klären (74.), dann streift ein abgefälschter Schuss von Carsten Sträßer (79.) am Pfosten vorbei und auch David Jansen verfehlt per Kopf das Tor der Rostocker nach einer Ecke nur knapp(80.). Chemnitz fehlt das Quäntchen Glück im Abschluss, Hansa hingegen findet in der letzten Viertelstunde überhaupt nicht mehr ins Spiel, sodass die 90 Minuten mit einem enttäuschenden 0:0 zu Ende gehen. Nach zwei herben Auswärtsniederlagen hat Hansa Rostock nun auch vor heimischem Publikum die ersten Punkte liegen lassen. Die Gäste waren einem Sieg dabei durchaus näher als die Hansestädter. Das Wolf-Team spielte erneut erschreckend planlos und ohne Spielaufbau. Lange, unpräzise Bälle, ein kaum existentes Mittelfeld, vergeigte Standards – da konnte auch Johan Plat nichts mehr retten. Einziger Lichtblick war eine etwas kompakter stehende Defensive mit einem engagierten Ronny Marcos als Außenverteidiger. Doch ein Verein mit Aufstiegsambitionen muss sich deutlich anders präsentieren. „Wir haben von der ersten Minute an gegen unsere Nerven gespielt“, erklärt Hansa-Trainer Wolfgang Wolf nach Spielende. „Das einzig Positive an dem Tag heute war, dass die Null steht.“ „Keine Torchancen, keine Standards reinbekommen“ – ein „ganz, ganz schwaches Spiel“ in der Offensive, fasst Wolf die Begegnung für sich zusammen. Am nächsten Sonntag ist der 1. FC Kaiserslautern im DFB-Pokal in Rostock zu Gast. Eine Woche später muss Hansa beim SV Darmstadt 98 antreten. Tore: keine Aufstellung, FC Hansa Rostock: Kevin Müller (Torwart) Rick Geenen, Patrick Wolf, Matthias Holst, Ronny Marcos Ken Leemans, Michael Blum (Julien Humbert, ab 35. Minute) Edisson Jordanov (Manfred Starke, ab 75. Minute), Tom Weilandt, Denis Berger (Lucas Albrecht, ab 70. Minute) Johan Plat Fotos: Joachim Kloock
13. August 2012 | Weiterlesen
Sonne und Segel satt zur Hanse Sail 2012
„Mehr geht nicht!“ – so lautet die Bilanz von Hanse-Sail-Chef Holger Bellgardt nach einem langen und intensivem Sail Wochenende. Geschätzte eine Million Besucher waren im Stadthafen und in Warnemünde in den letzten vier Tagen unterwegs. Zu Tausenden säumten sie die Ufer der Warnow, um Schiffen beim Ein- und Auslaufen zuzuschauen oder die drei Kilometer lange Vergnügungsmeile von der Holzhalbinsel bis zur ehemaligen Neptunwerft entlangzuschlendern. Jahrmarktsattraktionen, Bühnenprogramm, Fun- und Wassersportwettbewerbe gab es hier für sie zu erleben. Zu den emotionalsten Höhepunkten der Hanse Sail 2012 zählte die Liveübertragung der Ehrenbürgerverleihung an den Bundespräsidenten Joachim Gauck von der Marienkirche in den Stadthafen. Etwa 5000 Besucher verfolgten den Festakt vor der großen Leinwand der NDR-Bühne. „Das war ein ganz besonderer Augenblick, wie ich ihn vorher noch nie auf dieser Veranstaltung erlebt habe. Man hat den ganzen Rummel drum herum vergessen können“, erzählt Holger Bellgardt. Auch andere prominente Persönlichkeiten wie die Künstler der Open-Air-Konzerte Tim Bendzko, Santiano, Laith Al Deen oder der Polarforscher Arved Fuchs waren zur diesjährigen Hanse Sail gekommen. Die größten Stars jedoch waren ohne Zweifel die 222 Gastschiffe, die die Warnow zum Laufsteg machten. Dabei hatte ausgerechnet das Herzstück der Hanse Sail zunächst für Nervosität gesorgt. „Wir hatten ein wenig Sorge, ob wir die Kulisse wieder vollbekommen“, erinnert sich Oberbürgermeister und früherer Sail-Chef Roland Methling an den Jahresanfang, als immer mehr eingeladene Schiffe den Olympischen Spielen den Vorzug gaben und nach London reisten. Auch dass trotz der olympischen Wettkämpfe mit Weltniveau im Fernsehen so viele Menschen in den Stadthafen kamen, überraschte die Organisatoren. Insgesamt zehn Schiffe nahmen schließlich an der Regatta der Traditionssegler teil. Die zwei Seemeilen Richtung Kühlungsborn und zurück legte die „Skythia“ am schnellsten zurück. Heimvorteil? Der Heimathafen des Baltimore Clippers ist Rostock. Verfolgt wurden die Regatten von den Zuschauern an Land und auf der Ostsee von den Mitseglern auf den vollständig ausgebuchten Tagestörns, heißt es aus dem Hanse-Sail-Büro. Die 22. Hanse Sail ist nun Geschichte. Besonders ihre freundliche Stimmung wird in Erinnerung bleiben. Maßgeblich dazu beigetragen hat vor allem das sommerliche Wetter, das sich in diesem Jahr durch angenehme Temperaturen und Trockenheit auszeichnete. Aber auch die Sailbesucher zeigten sich von ihrer freundlichen Seite. Nur 17 Straftaten musste die Polizei feststellen. „So wenig, wie noch nie“, berichtete Polizeioberrat Michael Ebert für den sich die Einsatzlage durch die siebenstündige Anwesenheit des Bundespräsidenten am Donnerstag und das Heimspiel des FC Hansa am Sonntag noch komplexer gestaltete. Auf dem Wasser war zwar besonders viel los, aber es blieb sicher. Insgesamt drei nennenswerte Kollisionen, bei denen auch Alkohol im Spiel war, zählte die Wasserschutzpolizei. „Keine hat dazu geführt, dass die Ausfahrt behindert wurde“, zieht Hartmut Richter eine positive Bilanz. Mit zehn Booten waren 30 Kollegen rund um die Uhr im Einsatz und begleiteten das Ein- und Auslaufen der Schiffe. Mit heulenden und dröhnenden Hörnern läuteten am Abend die Schiffe im Stadthafen mit einer Parade der Nationen den Abschluss der Hanse Sail 2012 ein. Vielleicht gibt es zur nächsten Hanse Sail vom 8. bis 11. August 2013 ein Wiedersehen. Foto-Impressionen von der Hanse Sail 2012 in Rostock und Warnemünde:
12. August 2012 | Weiterlesen
Liza Rebecca Klatt zur Miss Hanse Sail 2012 gewählt
Seit acht Jahren ist eine schöne Tradition, dass es neben Schiffen aller Art ebenfalls schöne Frauen auf der Hanse Sail zu sehen gibt. Auch in diesem Jahr wurde wieder eine von ihnen auf der Haedgehalbinsel zur Miss Hanse Sail gewählt. Doch was wäre so eine Miss ohne den passenden männlichen Begleiter? Das dachten sich wahrscheinlich auch die Verantwortlichen und so wurde erstmals auch ein Mister Hanse Sail gekürt. So ganz scheint sich dieser Umstand noch nicht rumgesprochen zu haben, waren es doch nur vier Kandidaten, die als erster Mister Hanse Sail in die Geschichte eingehen wollten. Dafür wurden Ronny, Paul, Jan und Jan, die allesamt Sport als Hobby angaben, vom Publikum umso mehr gefeiert. Gerade in der Runde der Bademoden, in denen die Vier ihre Waschbrettbäuche präsentierten, gab es besonders von den Zuschauerinnen anerkennenden Applaus. Bei den Damen ist die Beteiligung im Vergleich zum Vorjahr angestiegen. Zwölf mutige Kandidatinnen stellten sich dem kritischen Blick der Jury, die aus verschiedenen Schönheitsköniginnen und Missen des Landes bestand. Dabei müssen schon im Vorfeld einige Voraussetzungen erfüllt sein, um Miss Hanse Sail werden zu können: Nur wer zwischen 16 und 25 Jahren alt und ledig ist und noch keine Kinder hat, darf die große Bühne im Stadthafen betreten. Drei Runden galt es zu bestehen, zuerst eine gemeinsame Präsentation in Alltagskleidung. Im Anschluss daran folgte die Vorstellung der einzelnen Kandidaten in edler Abendgarderobe. Das Interview sollte dazu genutzt werden, um die Jury von den inneren Werten zu überzeugen, denn nicht nur das Äußere zählte, sondern auch der Charakter. Im Gespräch wurde geklärt, dass ein Großteil der Teilnehmerinnen Shoppen als Hobby hat und wie sich die Männer ihre Traumfrauen vorstellen. Vor der entscheidenden Runde in Bademode präsentierte sich Vorjahressiegerin Laura Rieck auf der Bühne. Sie vergrößerte ihren Erfolg im letzten Jahr sogar noch, indem sie auch die Wahl zur Miss Norddeutschland für sich entscheiden konnte. Mit einer kurzen Gesangseinlage zeigte sie, dass sie nicht nur gut aussieht, sondern auch singen kann. Dann wurde es ernst, denn unter Bikini und Badeshorts kann man nicht mehr viel verstecken. Das war auch nicht nötig, denn alle Frauen und Männer machten eine super Figur. Natürlich wirkten einige sehr schüchtern, doch das ist ja klar, wenn man zum ersten Mal so knapp bekleidet auf solch einer großen Bühne steht. Zum Glück spielte in diesem Jahr das Wetter mit und so wirkte die Bademode nicht so fehl am Platz wie im letztjährigen Dauerregen. Nach einer langen Beratungsphase der Jury war es dann endlich soweit. Cheforganisator Holger Bellgardt und Oberbürgermeister Roland Methling durften das Siegerpärchen küren. Bei den Männern setzte sich der 16-jährgie Jan-Albrecht Eben aus Sanitz durch und ist somit der erste Mister Hanse Sail. Die Nachfolge von Laura Rieck als Miss Hanse Sail tritt Liza Rebecca Klatt aus Proseken an. Damit kommt schon die zweite Königin der Hanse Sail in Folge aus dem kleinen Dorf bei Wismar. Sowohl Jan als auch Liza waren überglücklich über ihren Erfolg. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich eine Chance habe bei so vielen hübschen Mädchen“, erzählt die 18-jährige Schülerin. Sie will auf jeden Fall ihr Abitur beenden und dann vielleicht Medizin bei der Bundeswehr studieren. Auch Jan sieht seine Zukunft noch nicht in der Modelbranche, will aber auch nichts ausschließen: „Mal schauen, wie ich ankomme, wenn mehr Kandidaten dabei sind.“ Beide durften sich über verschiedene Preise freuen, unter anderem ein Wochenende in Halle und die Chance, bei der kommenden Wahl zur Miss und zum Mister Mecklenburg-Vorpommern teilzunehmen. Außerdem werden sie natürlich im nächsten Jahr mitentscheiden, wer dann die schönste Frau und der schönste Mann der Hanse Sail 2013 sein wird. Weitere Impressionen von der Wahl zur Miss und zum Mister Hanse Sail 2012
12. August 2012 | Weiterlesen
Hansa Rostock empfängt den Chemnitzer FC
„Wir tun nichts beschönigen oder unter den Teppich kehren, aber wir sind noch weit weg von Panik und Hektik“, stellt Hansa-Trainer Wolfgang Wolf nach der herben Niederlage in Münster klar. Nach der zweiten deutlichen Auswärtsniederlage gegen die Preußen haben die Träume vom sofortigen Wiederaufstieg zwar einen Dämpfer bekommen, verloren ist nach vier Spieltagen aber noch nichts. Zum Abschluss der englischen Woche soll gegen den Chemnitzer FC vor heimischer Kulisse auf jeden Fall gepunktet werden. „Intern sagen wir uns die Wahrheit und analysieren knallhart und sprechen alle Fehler an“, erklärt Wolf. Als Schwachpunkt hat der Hansa-Coach das Abwehrverhalten ausgemacht. „Du gewinnst über die Defensive die Spiele, darin müssen wir uns enorm verbessern“, fordert der 54-Jährige. An der nötigen Moral mangele es seinen Jungs jedoch nicht: „Die laufen und machen und ackern und tun, die wollen das aber spielerisch lösen, die wollen einfach nur den Fuß hinhalten, die gehen nicht in die Zweikämpfe rein.“ Aggressiver in die Zweikämpfe gehen und Bälle auch schon mal vorne abblocken – was das Abwehrverhalten betrifft, nimmt Wolf auch Sturm und Mittelfeld in die Pflicht. „Ich hoffe, dass wir gegen Chemnitz wieder anders auftreten, dass wir zuhause mit der Unterstützung der Fans mutiger spielen“, so Wolf. „Kompakter stehen, die Zweikämpfe gewinnen und aus der Situation nach vorne spielen“, so soll es heute im Ost-Derby gegen die Sachsen klappen. Was den Kader betrifft, haben Denis Berger und Rick Geenen mit leichten Adduktorenproblem zu kämpfen, sollten heute jedoch nicht ausfallen. Das gilt auch für Johan Plat, mit dessen Torausbeute Wolf sehr zufrieden ist, der ansonsten aber wie jeder noch „eine Schippe drauflegen“ muss. Personell könnte es heute einige Veränderungen geben. „Ich hoffe, dass ich die eine oder andere Alternative vielleicht am Sonntag mit Gusche und Weilandt wieder habe“, erklärt Wolf, „zumal Tom Weilandt große Chancen hat zu spielen, weil er einen Schritt nach vorne gemacht hat.“ Zwischen zehn- und zwölftausend Zuschauer werden heute in der DKB-Arena erwartet, Anpfiff ist um 14 Uhr, der MDR überträgt die Begegnung als Video-Livestream im Internet.
12. August 2012 | Weiterlesen
Sailor's Feuerwerk zur Hanse Sail 2012
Die Laurentiusnächte bescheren uns um den 12. August herum ein Höchstmaß an Sternenschnuppen. Neben den kosmischen Perseiden sorgt am Hanse-Sail-Samstag jedoch auch das Sailor’s Feuerwerk für leuchtendes Funkeln am nächtlichen Sommerhimmel. Tausende Schaulustige zog es dafür in diesem Jahr bei recht milder, sternenklarer Nacht wieder auf die Warnemünder Molen und in den Stadthafen, wo nahezu zeitgleich die beiden Feuerwerke gezündet wurden. Für den Stadthafen ließ der langjährige Hanse-Sail-Pyrotechniker Dieter Görsch die Feuerwerkskörper vom Gehlsdorfer Ufer aus in die Luft gehen. Auf der Ostmole in Hohe Düne hatte die Berliner Firma Megafeuerwerk von Sabina Werner schon den ganzen Tag etwa 300 Bilder für das Warnemünder Publikum vorbereitet. „Für uns ist es etwas Besonderes auf der Mole aufzubauen, da wir den ganzen Tag die Schiffe der Hanse Sail sehen“, sagt Lutz-Dieter Werner vom fünfköpfigen Aufbauteam. Am Abend waren schließlich alle Paletten und Batterien platziert und mit Zündschüren versehen. Die Nacht konnte kommen. Gegen 22:45 Uhr begann die Pyro-Show. Auf der Mole erhellten gelbe Beleuchtungskörper den roten Leuchtturm. Nach 60 Sekunden erlosch das stark rauchende Feuer wieder. Das Präludium war beendet. Elfenstaub, der in einem Fächer in die Höhe stieg und den Himmel mit silbernem Glitter erfüllte, und sogenannte Kanto-Bomben, die ihre Farben von kräftigem Pink, in Grün, Blau, Rot und Magenta wechselten, wurden nun gezündet. 1000 Schuss zur Eröffnung, dann immer mal wieder 50 und zum Schluss noch einmal 100 Bomben, die innerhalb von 50 Sekunden in die Luft gingen. Im Finale kamen dann die richtig großen 200 mm Kaliber zum Einsatz. Zu hören waren dann auch die Salutbomben, bei denen es ordentlich rummste. Als der Himmel nach zwölf Minuten dunkel blieb, ertönten die Schiffshörner und der Beifall des Publikums, das schon zuvor mit Oh- und Ahh-Rufen seine Verzückung zum Ausdruck gebracht hatte. Im Stadthafen wurden unterdessen noch weitere Feuerwerksblumensträuße in den Himmel gepflanzt. Doch auch hier kehrte bald wieder Ruhe ein. Überraschend daher die beiden letzten Schüsse, als viele bereits dachten, dass alles schon vorbei sei. Video und Bilder vom Sailor’s Feuerwerk zur Hanse Sail 2012:
12. August 2012 | Weiterlesen
Mehr Kreuzfahrtschiffe, weniger Umschlag im Rostocker Hafen
In Rostock gingen im ersten Halbjahr 2012 insgesamt 11,2 Millionen Tonnen (brutto) Güter über die Kaikanten. Davon wurden 10,4 Millionen Tonnen im Seehafen und 800.000 Tonnen in anderen Rostocker Hafenanlagen wie dem Chemiehafen Yara sowie Fracht- und Fischereihafen umgeschlagen. Die Gütermengen im Seehafen und den anderen Rostocker Hafenanlagen befinden sich damit um sieben Prozent unter Vorjahresniveau. Die Zahl der beförderten Fährpassagiere von und nach Nordeuropa stieg hingegen von Januar bis Juni 2012 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum leicht um 1.000 auf 851.000 an. Seehafen Rostock Von den 10,4 Millionen Tonnen umgeschlagener Güter im Seehafen (minus sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr) entfielen 6,3 Millionen Tonnen auf die rollende Fracht des Fähr- und RoRo-Verkehrs. In diesem Segment gab es ein Minus von 300.000 Tonnen bzw. fünf Prozent. Der Anteil der Fähr- und RoRo-Güter am Gesamtumschlag im Universalhafen Rostock betrug im ersten Halbjahr 61 Prozent. 39 Prozent bzw. 4,1 Millionen Tonnen wurden mit dem Umschlag von Schütt-, Flüssig- und Stückgütern erzielt, was eine Abnahme von 400.000 Tonnen bzw. neun Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2011 bedeutet. „Die stagnierende wirtschaftliche Entwicklung im Einzugsgebiet des Rostocker Hafens hat natürlich Auswirkungen auf die Transportströme und damit auch das Umschlaggeschehen. Erschwerend wirken sich in diesem Jahr auch Sonderentwicklungen aus, wie der Verlust von Fracht durch die Ausbauarbeiten der Deutschen Bahn auf der Strecke Rostock–Berlin“, so Ulrich Bauermeister, Geschäftsführer der Hafen-Entwicklungsgesellschaft. 3.622 Fähr-, RoRo-, Fracht- und Kreuzfahrtschiffe liefen im ersten Halbjahr 2012 den Rostocker Seehafen an, davon 2.647 Fähren. Auf den vier Fähr- und drei RoRo-Verbindungen von und nach Dänemark, Schweden, Finnland, Polen und England wurden 162.863 LKW (begleitete Einheiten) transportiert, eine Minus von zwei Prozent. Auch der Umschlag von unbegleiteten Einheiten (Trailer) nahm etwas ab. 56.431 Trailer rollten über die Kaikanten, ein Rückgang von ebenfalls zwei Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2011. Auf dem Terminal für den Kombinierten Ladungsverkehr (KV) verkehren wöchentlich 30 Kombiverkehrszüge von und nach Verona (12), Basel/Domodossola (5), Duisburg/Hamburg (6), Novara (3), Brno (2) und Wels (2). „Durch die von unseren Großkunden wie Hanggartner, LKW-Walter und Schenker erfolgte Umstellung der eingesetzten Behälter von kleineren Ladeeinheiten wie Wechselbrücken auf größere Ladeeinheiten wie Trailer wurde zwar die Anzahl der umgeschlagenen Einheiten weniger (von 38.304 auf 35.833), aber die umgeschlagene Ladung – umgerechnet auf Trailer-Einheiten – mehr (von 30.939 auf 32.401). Dabei entsprechen zwei Wechselbrücken einer Trailer-Einheit“, erläutert Ulrich Bauermeister. „Wir sind mit dieser Entwicklung zufrieden, vor allen Dingen auch vor dem Hintergrund der aktuellen Bauarbeiten auf dem KV-Terminal und den diversen Erneuerungs- und Instandsetzungsarbeiten auf für uns wichtigen Bahnstrecken.“ Der Flüssiggutumschlag der ersten sechs Monate 2012 von 1,4 Millionen Tonnen verharrt konjunkturbedingt auf dem niedrigen Niveau des Vorjahres. Insbesondere Naphta, Heiz- und Gasöl wurden über die Kaikanten gepumpt. Bei den Schüttgütern wurde mit 2,5 Millionen Tonnen das Vorjahresergebnis um 400.000 Tonnen verpasst. Der Umschlag von Getreide (Braugerste, Gerste, Malz, Roggen und Weizen) lag mit 1 Millionen Tonnen rund 180.000 Tonnen unter dem ersten Halbjahr 2011 (Gerste: minus 200.000 Tonnen, Weizen plus 63.000 Tonnen). 40 Prozent aller bewegten Schüttgüter entfielen auf den Getreideumschlag. „Durch die Bauarbeiten an der Bahnstrecke Rostock-Berlin fehlt uns in diesem Jahr der Zementumschlag“, sagt Ulrich Bauermeister. „So reißt in der Schüttgutbilanz der fehlende Zementumschlag ein Loch von weiteren 200.000 Tonnen.“ Nennenswerte Einbußen gab es neben dem Umschlag von Getreide und Zement bei Eisenerz (minus 60.000 Tonnen) und Kohle (minus 50.000 Tonnen). Ein überdurchschnittliches Halbjahresergebnis wurde beim Umschlag von Raps erzielt (plus 70.000 Tonnen). „Bei der Entwicklung des Getreideumschlags in der zweiten Jahreshälfte wird vieles von der laufenden Ernte abhängen. Die Marktpreise sind ordentlich. Anders sieht es bei Kohle und Erz aus, deren Nachfrage typische Frühindikatoren der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung sind. Und die sieht derzeit nicht rosig aus. Hingegen verstehen wir den Strukturwandel bei der Energieerzeugung, die auf eine stärkere Nutzung regenerativer Energien setzt, auch als Chance für den Industriestandort Rostock“, sagt Ulrich Bauermeister. Im Stückgutbereich konnte in den ersten sechs Monaten des Jahres 2012 ein leichter Anstieg von zwei Prozent verzeichnet werden. 252.000 Tonnen wurden über die Kaikanten gehievt. Vermehrt wurden Brammen (plus 12.000 Tonnen), Knüppel und Vorblöcke (plus 8.000 Tonnen) und Metallrohre (plus 26.000 Tonnen) umgeschlagen. Investitionen der Hafen-Entwicklungsgesellschaft Rostock mbH „Der Hafen ist und bleibt eine permanente Baustelle. Wir planen in diesem Jahr erneut mit einem Investitionsvolumen von rund 50 Millionen Euro. Die Höhe der Investitionen spricht auch für die Qualität des Standorts und der hier tätigen Hafenwirtschaft sowie für das Potenzial in unserem Einzugsgebiet. Etwa 21 Millionen Euro sind für den weiteren Ausbau des Fähr- und RoRo-Terminals sowie der Umschlaganlage für den Kombinierten Ladungsverkehr (KV) vorgesehen. Der Fähranleger am Liegeplatz 54 wurde im Frühjahr fertig gestellt sowie die 2011 begonnene Neugestaltung des gesamten Fährterminals abgeschlossen“, sagt Ulrich Bauermeister. Die nördliche Erweiterung von Pier III um 12 Hektar wurde in diesem Frühjahr ebenfalls beendet. Die Gesamtkosten für diese Landgewinnung betrugen 37 Millionen Euro. Die Ufereinfassung wurde bereits 2010 erstellt, die Geländeauffüllung mit 1,68 Millionen Kubikmeter eingespültem Ostseekies im letzten Jahr vorgenommen. Auch der neue Schwerlastliegeplatz 15 an der Ostseite von Pier III wurde für rund 5 Millionen Euro fertig gebaut. Weitere große Bauprojekte im Jahr 2012 sind: Sanierung der neuen Dalben-Steg-Anlage am Liegeplatz 5 im Ölhafen für rund 2 Millionen Euro (bereits abgeschlossen) sowie Bau und Fertigstellung der östlichen Straßenanbindung zum Gewerbegebiet im Hafenvorgelände für rund 2,5 Millionen Euro. Umbau des KV-Terminals bis 2013 Seit Anfang Mai diesen Jahres baut die Hafen-Entwicklungsgesellschaft mit dem regionalen Bauunternehmen STRABAG AG das Terminal für den Kombinierten Ladungsverkehr (KV), südlich von Pier I, bei laufendem Betrieb um. Das neue, leistungsstrake Umschlagterminal für Schienen-, Straßen- und Schiffsgüter wird bis Ende 2013 auf einer Fläche von rund 30.000 Quadratmetern umgebaut. Das gesamte KV-Terminal erstreckt sich auf etwa 70.000 Quadratmetern. Der Rückbau von zwei Rampen und zwei Gleisen, sowie die Verlängerungen und die Verlegungen von Gleisen, wurden bereits im Juni 2012 fertiggestellt. Das KV-Terminal verfügt momentan über zwei Gleise, auf denen im vergangenen Jahr circa 77.000 Einheiten verladen wurden. Das entspricht einem Volumen von etwa 1,5 Millionen Tonnen. Der Umschlag erfolgt derzeit mit drei leistungsstarken, jeweils über eine Hubkraft von über 45 Tonnen verfügenden Reachstackern. Nach Ende der Bauarbeiten im kommenden Jahr stehen dann zusätzlich drei weitere Gleise für den Umschlag zu Verfügung. Die dann insgesamt fünf Gleise werden durch zwei neue, kurventaugliche Portalkräne bedient, jeder mit einem Gewicht von 500 Tonnen, einer Höhe von 35 Meter und einer Spannweite von 76,5 Meter. Dadurch wird die Umschlagkapazität des Terminals verdoppelt. Die Gesamtinvestitionen für das Projekt belaufen sich auf 17 Millionen Euro. Das „Eisenbahn-Bundesamt“ fördert den Um- und Ausbau zu 70 Prozent, der Eigenanteil der Hafen-Entwicklungsgesellschaft beträgt über 5 Millionen Euro. Die Aufnahme einer neuen KV-Verbindung nach Wien ist voraussichtlich für Herbst 2012 geplant, sowie für das kommende Jahr ein Dienst nach Triest mit Anschluss in die Türkei und nach Südosteuropa. „Als Teil des Ostsee-Adria-Korridors ist die intermodale Verbindung über Rostock die kürzeste und schnellste Verkehrsverbindung zwischen Mitteleuropa, Südeuropa und Skandinavien“, erläutert Ulrich Bauermeister. Schiffsabwasserentsorgung in Warnemünde Zum Start der Kreuzfahrtsaison im April 2012 wurde in Kooperation mit dem Ver- und Entsorgungsunternehmen Eurawasser die Annahme und Aufbereitung von Schiffsabwässern an den drei Kreuzfahrt-Liegeplätzen in Warnemünde möglich. Dafür investierte die Hafen-Entwicklungsgesellschaft Rostock zwei Millionen Euro in die entsprechenden Anlagen und das Leitungsnetz am Passagierkai. Da die öffentlichen Abwässer in der Hansestadt Rostock von einer biologischen Aufbereitungsanlage geklärt werden, ist die Annahme von gechlortem Schiffsabwasser ausgeschlossen. Von Eurawasser vorgegebene Grenzwerte für in das öffentliche Abwassernetz einzuleitende Schiffsabwässer wie PH-Wert, Leitfähigkeit, Chloride und AOX-Verbindungen (Adsorbierbare organisch gebundene Halogene) wurden den Reedereien im Vorfeld und werden den jeweiligen Schiffen vor Anlauf in Warnemünde mitgeteilt. Nur wer diese Grenzwerte einhält, darf das so genannte Grauwasser über bordeigene Pumpen in das öffentliche Abwassernetz einleiten. Dieses Brauchwasser wird in einer Analysestation im Hafen permanent überprüft, um Grenzwertüberschreitungen auszuschließen. Bis Mitte Juli wurden in Warnemünde mehr als 10.000 Tonnen Schiffsabwässer, vorzugsweise von Schiffen mit bordeigenen Kläranlagen, direkt in das neu geschaffene Entsorgungssystem im Passagierhafen Warnemünde eingeleitet. „Mit einem Investitionsvolumen von jeweils 50 Millionen Euro im letzten und in diesem Jahr haben wir die größten Bauvorhaben der letzten 20 Jahre im Hafen Rostock angeschoben und abgeschlossen. Der Umbau des Fährterminals und die Norderweiterung von Pier III waren dabei die umfangreichsten und anspruchsvollsten Projekte. Einen besseren Beleg für die Umsetzung unseres Mottos, interne Hafenentwicklung kommt vor externer Erweiterung, kann es kaum geben“, so Ulrich Bauermeister. Passagierhafen Warnemünde: Das Hoch im Norden Mit insgesamt 180 Anläufen von 39 Hochseekreuzfahrtschiffen bleibt der Passagierhafen Rostock-Warnemünde auch in dieser Saison der beliebteste deutsche Kreuzfahrthafen. 24 internationale Reedereien haben den bei Passagieren und Besatzungsmitgliedern beliebten Kreuzfahrthafen in der südlichen Ostsee in ihre Routenplanung als Ausgangspunkt für Ausflüge in die Hansestadt, das Urlaubsland Mecklenburg-Vorpommern und in die deutsche Hauptstadt Berlin aufgenommen. „Nach der herausragenden Saison 2011 mit 158 Anläufen von 34 Schiffen haben wir in diesem Jahr noch etwas mehr zu tun bekommen. Das ist gut für die Stadt, das Land und den Hafen. Die Welt kommt zu uns zu Besuch. Damit erhöht sich nicht nur die Internationalität in Rostock, sondern auch die Wertschöpfung. Die Hafenstadt an der Warnow bleibt Deutschlands beliebtestes Reiseziel für Kreuzfahrttouristen aus aller Welt. Das spricht für den Hafen, die Region und alle rund um die Kreuzschifffahrt agierenden Dienstleistungsunternehmen und Behörden“, freut sich Ulrich Bauermeister, Geschäftsführer der Hafen-Entwicklungsgesellschaft Rostock. Die Rostocker Reederei AIDA Cruises startet wieder mit zwei Schiffen, AIDAsol und AIDAblu, von Warnemünde aus zu insgesamt 33 Rundreisen in die Ostsee. Die amerikanischen Reedereien Norwegian Cruise Line und Princess Cruises sowie die italienische Reederei Costa führen Teilreisewechsel durch. Drei Vierfachanläufe, am 10. Juni, 20. und 23. Juli, bei denen an den ersten beiden Terminen ein Schiff in den Überseehafen ausweichen musste, und zwölf Dreifachanläufe stehen im Anlaufkalender für 2012. Sechs Schiffe steuerten erstmals die Warnowmündung an: Costa Voyager, Costa Fortuna, Gann, Nautica, Star Flyer und Ryndam. Am häufigsten sind die Kreuzfahrtschiffe AIDAblu (17 Mal), AIDAsol (16 Mal), Costa Fortuna (15 Mal), Norwegian Sun (15 Mal), Emerald Princess (11 Mal) und Empress (10 Mal) in Rostocks Ostseebad zu Gast. „Von den 180 Schiffsanläufen nehmen 74 einen vollen bzw. teilweisen Reisewechsel am Warnemünder Passagierkai vor, was eine signifikante Steigerung dieses wertschöpfungsintensiven Bereiches des Kreuzfahrtgeschäfts bedeutet. Diese hohen Anlaufzahlen größtenteils an den drei Warnemünder Liegeplätzen zu bewältigen, ist ein Beleg für die hohe Professionalität aller in diesem Geschäftsbereich tätigen Unternehmen, Behörden und Mitarbeiter sowie für den effizienten Umgang der Hafen-Entwicklungsgesellschaft mit Investitionen“, so Ulrich Bauermeister. Voraussichtlich am 25. November wird diese neue deutsche Rekordsaison mit dem Auslaufen des englischen Passagierschiffes „Black Watch“ enden. Quelle: Hafen-Entwicklungsgesellschaft Rostock mbH
11. August 2012 | Weiterlesen
Freie Theater Jugend erzählt die Geschichten eines Amoklaufs
Eene meene muh. „… und raus bist du.“ – ein Abzählreim für Kinder und gleichzeitig der Titel des neuen Stückes der Freien Theater Jugend. Doch die Geschichten, die Regisseur Christof Lange und seine sieben Schauspieler erzählen, sind alles andere als ein Kinderstück, denn sie beruhen auf dem Amoklauf von Utøya, bei dem Anders Breivik im letzten Jahr 69 Menschen tötete. 90 Minuten dauerte der Anschlag auf der norwegischen Insel, auf der sich zu dem Zeitpunkt rund 560 Jugendliche in einem Feriencamp aufhielten. 90 Minuten, in denen sich das Leben von unzähligen Menschen für immer veränderte. „… und raus bist du“ inszeniert jedoch keinen chronologischen Ablauf der Ereignisse, „der blonde Mann mit den blauen Augen“ und seine Tat sind viel mehr ein Vehikel für eine Betrachtung der Frage, wie man generell mit so schrecklichen Ereignissen umgeht. Am Anfang steht eine schwarze Fläche. Sieben Schauspieler schreiben ihr Schicksal selbst – mit Kreide an die Wand. Ausgehend von fünf Geschichten spinnt sich mit der Zeit ein Netz aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Da sind zum einen die Liebenden (Artur Büttner und Katharina Rose), zwei Schwestern (Nele Engel und Jenny Kretschmann), eine Schwangere (Nele Rolfs), ein Glückskind (Donella Mickel) und der Nachahmungstäter (Hagen Walter). Sie alle sind auf der Suche. Der Nachahmungstäter versucht zu ergründen, wieso ein Mensch so eine grausame Tat begeht und er glaubt, dies nur zu können, wenn er selbst zur Waffe greift. Im Glückskind lebt ein Organ der Opfer weiter, mit dem ihm das Leben gerettet wurde – muss es deshalb ein schlechtes Gewissen haben? Das Liebespaar wurde durch die Insel zusammengeschweißt, aber was ist, wenn die Liebe später zerbröckelt? Und welchen Einfluss haben die Medien auf den Umgang mit der Tragödie? Die Antworten muss jeder für sich selber finden, denn das Stück liefert nur Puzzleteile und kleine Geschichten. Ohne fertige Lösungen lädt es zum Denken ein, eine große Stärke des Stückes. Man hätte das Thema sicherlich auch so angehen können, dass man das Theater tieftraurig und betroffen verlässt, doch das passiert bei „… und raus bist du“ nicht. Hier wird ein ernstes Thema vielschichtig und spannend betrachtet, ohne zu werten und ohne auf die Tränendrüse zu drücken. Für Regisseur Christof war es insgesamt ein sehr anstrengendes Stück. Das lag jedoch nicht nur an der umfangreichen Recherchearbeit, sondern vielmehr an kleinen Problemen, wie der Verletzung einer Schauspielerin kurz vor der Premiere. „Die große Schwierigkeit bei so einem Stoff ist, dass die Schauspieler ihre Rolle ehrlich und intensiv spielen müssen und keine ironische Brechung möglich ist.“ Mit dem Ergebnis ist er aber sehr zufrieden und den Jugendlichen zwischen 15 und 23 Jahren gelingt es auch ausgesprochen gut, ihre Figuren lebendig werden zu lassen. Die nächste Vorstellung findet am 7. September im Peter-Weiss-Haus statt, weitere Termine finden sich dann auf der Homepage der Freien Theater Jugend. Wer einmal sehen will, dass Theater nicht nur Shakespeare oder Goethe ist, sondern auch ganz aktuelle Themen behandeln kann, sollte sich „… und raus bist du“ auf keinen Fall entgehen lassen. Weitere Bilder von „… und raus bist du“
11. August 2012 | Weiterlesen
Santiano begeistern auf der Hanse Sail Rostock 2012
Sachen packen, Seesack schultern und mit dem Schiff aufs weite Meer hinaus – „Frei wie der Wind“. Was könnte besser zur Hanse Sail passen als die seichte Seefahrtsromantik, die die Flensburger Band Santiano heute Abend im Gepäck hatte? Während das Hanse Sail Team die Organisation der Schiffe, Buchungen und Platzvergaben übernimmt, holt das NDR-Team den Überraschungserfolg dieses Jahres auf die Bühne. Im Februar 2012 haben Santiano ihr Debütalbum herausgebracht, seitdem stürmen sie mit ihren Liedern die Charts. Die bunt zusammengewürfelte ‚Boy-Band‘ spielt einen Mix aus Rock, Pop, Irish Folk und Shanty, modern und massentauglich verpackt. Für den irischen Schlag in der Musik sorgt Pete Sage, der Geige, Mandoline und die Tin Whistle spielt. Der Shanty-Einfluss ist besonders in den Texten zu spüren: Die raue Stimme von Björn Both singt von dem inneren Zwiespalt der Seeleute aus Fernweh und Heimweh, von der Freude loszusegeln und der gleichzeitigen Trauer des Abschieds, von der Kameradschaft an Bord – und Trinklieder wie das irische „Whiskey in the Jar“ fehlen natürlich auch nicht. Die facettenreichen Musiker sind derzeit auf Tournee und kommen gerade aus der Schweiz. Doch sie sind froh, wieder an der Küste zu sein und nehmen das Wetter mit Humor. „Endlich mal wieder ein norddeutscher Sommer“, grinst Björn Booth verschmitzt, „15 Grad, bisschen Scheiße am Himmel.“ Doch der einsetzende leichte Nieselregen tut der Stimmung keinen Abbruch. Die 10.000 Besucher singen, schunkeln, klatschen im Rhythmus und ergattern sich noch drei Zugaben. „Der Abschied fällt schwer, sag mein(em) Rostock Ade“, verabschieden sich die Musiker schließlich vom Hanse Sail Publikum: „Bis zum nächsten Jahr!“ Nicht ohne daran zu erinnern, so wie früher die Seemannsfrauen, eine Kerze ins Fenster zu stellen, „sonst finden wir nicht den Weg zurück“. Auch Reiner Petrick, Mitglied des Organisationsteams der Hanse Sail, zeigt sich zufrieden: „Ich habe zwar schon etwas von Santiano gehört, aber ich hatte mir etwas Anderes vorgestellt – mehr so etwas wie traditionelle Shantys.“ Die Ähnlichkeit ist zwar noch zu erkennen, doch wandeln sie die Tradition durch eine viel rockigere und ausgefallenere Spielweise, beispielsweise durch den Einsatz eines Didgeridoos, ab und lassen so alte Bräuche wieder neu aufleben.
10. August 2012 | Weiterlesen
Ein romantischer Abend mit Tim Bendzko auf der Hanse Sail
Der Platz vor der NDR-Bühne ist bei der 22. Hanse Sail mehr als nur gut gefüllt. Nachdem die „Kuhlage & Hardeland Morningshowband“ das Publikum mit einem abwechslungsreichen Programm aus Pop- und Rockmusik der letzten 40 Jahre unterhalten hat, finden sich bis zu 8000 Fans und Neugierige ein. Sie sind hier, um sich die sanften Klänge und nachdenklichen Texte des Berliner Singer und Songwriters anzuhören. An einem lauen August-Abend, an dem der Himmel nur mit ein paar Deko-Wolken verziert ist, ist das Wetter schon mal ein guter Freund von Tim Bendzko, der sein Debütalbum „Wenn Worte meine Sprache wären“ aus dem Jahr 2011 vorstellt. Es ist eine Mischung aus träumerischer Romantik und Melancholie. Seine soulig-jazzige Stimme hilft bei dem Transport der Geschichten, die er in seinen Liedern erzählt. Wahrscheinlich ist es die Kombination aus den ruhigen Liedern und dem blonden Lockenkopf mit den traurigen Augen, der nur manchmal sein breites Lächeln zeigt, die besonders die Mädchen anspricht. Das männliche Mitsingen ist in Rostock kaum zu hören. Selbst bei dem Charterfolg „Nur noch kurz die Welt retten“, der mit Platin ausgezeichnet wurde, kann man hauptsächlich die weiblichen Fans hören. Tim Bendzko hat sich das Lied „Wenn Worte meine Sprache wären“, mit dem er den Pro Sieben Bundesvision Song Contest im letzten Jahr gewann, bis zur Zugabe aufgehoben. Mit dem letzten Lied „Keine Zeit“ – ein durchaus sommerliches, tanzbares Lied – verabschiedet er schließlich das Publikum in eine entspannte Ferienstimmung. Er gibt auch eine Kostprobe des Liedes „Am seidenen Faden“. Dabei überlässt er dem Publikum die Wahl: „Ihr entscheidet, ob das Lied auf das neue Album kommt. Ihr seid die Jury.“ Es sieht gut aus für den Song, die Leute haben mit Applaus und spontanem Mittanzen reagiert. Der neue Song unterscheidet sich von der gewohnten Melancholie durch einen kräftigeren Beginn, der sich mit seiner Instrumentenstärke durch das ganze Stück zieht. Er ist der Ausblick auf eine gelassenere und aufregendere neue Platte. Auch die 20-jährige Kira war Gast bei dem eher ruhigen Konzert. Die Auszubildende zur Medizinischen Fachangestellten war besonders textsicher bei den bekannteren Songs, „weil man die Lieder ja aus den Charts kennt“, zeigte sich aber begeistert: „Das war schon cool.“ Ein bisschen enthusiastischer schien die 17-jährige Antonia. Die Auszubildende zur Kauffrau für Bürokommunikation verfolgt zwar die Geschehnisse um Tim Bendzko, ein großer Fan ist sie bislang aber nicht: „Ich bin kein direkter Fan, aber ich mag seine Musik.“
10. August 2012 | Weiterlesen
Bundespräsident eröffnet 22. Hanse Sail 2012
„Jetzt feiern wir. Ich wünsche Ihnen Freude, ein gutes Miteinander und viele neue Freundschaften über unsere Grenzen hinweg“, diese Worte gab Bundespräsident Joachim Gauck den Besuchern der Hanse Sail mit auf den Weg. Zu Tausenden hatten sie sich vor der großen NDR-Bühne im Stadthafen versammelt, um bei schönstem Präsidentenwetter die Eröffnung der 22. Hanse Sail durch Joachim Gauck und Ministerpräsident Erwin Sellering zu erleben. Mit der traditionellen Schiffsglocke läutete der in Rostock geborene Bundespräsident, der seit heute auch Ehrenbürger der Stadt ist, das maritime Großereignis ein. 226 Segel- und Dampfschiffe haben an den Kaikanten in Warnemünde und im Rostocker Stadthafen entlang einer drei Kilometer langen Vergnügungsmeile festgemacht und laden in den kommenden drei Tagen zu Tagestörns oder Besichtigung ein. Insgesamt werden rund eine Million Besucher aus der ganzen Welt vom 9. bis 12. August zur Hanse Sail in Rostock erwartet. „Schöne und erfolgreiche Tage“, wünschte Joachim Gauck, der schon heute Abend seine Heimatstadt wieder Richtung Berlin verlässt. Aber bereits zum Ende des Monats wird er anlässlich des 20. Jahrestages der fremdenfeindlichen Ausschreitungen in Lichtenhagen wieder in unsere Hansestadt kommen.
9. August 2012 | Weiterlesen
Doktorspiele bei den Filmemachern der Rostocker Schule
Doktorspiele der etwas anderen Art passieren zurzeit im ehemaligen Dialysebereich der Universitätsklinik Rostock. Denn für zwei Wochen besetzen ungefähr 30 Filmschaffende die Räumlichkeiten, um dort vier Kurzfilme zu drehen. Zum zweiten Mal heißt es Rostocker Schule und nachdem die Filmemacher im letzten Jahr zum Thema „Hungrig“ arbeiteten, lautete das Motto jetzt passenderweise: „Rostocker Schule krank“. „Achtung! Ruhe und bitte“, ruft Mark Auerbach über den Krankenhausflur. Er ist einer von vier Regisseuren, die sich auf unterschiedlichste Weise mit dem Thema Krankheit auseinandersetzen. In seinem noch titellosen Film beleuchtet er metaphorisch den Leistungsdruck der heutigen Zeit: „Die Frage, die sich immer wieder stellt, ist, ob wir ein Opfer der Gesellschaft oder Opfer unserer eigenen Ansprüche sind.“ Dazu taucht er in den Kopf seiner weiblichen Protagonistin (gespielt von hmt-Studentin Lysann Schläfke) ein, die zu Beginn der Handlung zusammenbricht. Zeitgleich mit Mark Auerbach dreht auch Stephanie Möller ihren Film „Nexus“. Für die 30-Jährige ist es ihr erster eigener Film als Regisseurin, doch auch sie begleitet das Projekt schon seit dem Start im Jahr 2008, damals noch unter dem Titel „Filmspiel“. „Ich bin total begeistert, vor allem mit welcher Leidenschaft alle Beteiligten dabei sind und mir helfen. Es ist eine aufregende Erfahrung“, erzählt die Filmemacherin. In ihrer Interpretation des Themas geht es um eine eifersüchtige Frau, die ihren Mann mit einem implantierten Chip überwachen lässt. Das enge zeitliche und räumliche Korsett ist für alle Beteiligten Fluch und Segen zugleich. „Wir hatten wenig Budget und mussten daher nach Möglichkeiten zur Vereinfachung suchen und so machten wir aus der Not eine Tugend“, erzählt Thomas Wüstemann, der ausführende Produzent von Morphium Film aus Berlin. Jetzt teilen sich die vier Regisseure nicht nur die Kulissen und das Thema, sondern auch die Technik. Alle stehen sich mit Rat und Tat zur Seite, nur das parallele Drehen ist eine große Herausforderung. „Wenn wir eine Szene fertig haben, muss Ruhe sein, weil Stephanie dann im Nebenzimmer eine Szene dreht“, berichtet Mark Auerbach. Bereits abgedreht sind die Filme von Andreas Ehrig und Holger Löwe, die schon im letzten Jahr dabei waren. Erich hat mit „Überleben“ einen Thriller mit Horrorelementen gedreht und Holger Löwe erzählt die Geschichte von zwei Patienten mit Amnesie. Es ist also eine vielschichtige Betrachtung des Themas, fernab von Emergency Room und Schwester Stefanie. Premiere feiern alle vier Streifen im März im Katharinensaal der Hochschule für Musik und Theater. Bis dahin ist jedoch noch viel Arbeit von allen Filmschaffenden nötig.
9. August 2012 | Weiterlesen
Bundespräsident Gauck in Rostock zum Ehrenbürger ernannt
„Das ist doch auch nur ein Mensch.“ „Mir wäre lieber, die Straßenbahnen würden pünktlich fahren.“ – Nicht alle Passanten hatten gestern Verständnis für den Rummel, der am Nachmittag auf dem Neuen Markt herrschte und für eine Vollsperrung der Straßenbahnlinien sorgte. Andere hingegen reckten mit glänzenden Augen stolz die Brust, hatten sie doch zuvor Bundespräsident Joachim Gauck die Hand gereicht oder sich mit ihm fotografieren lassen, als dieser sich – eingebettet in einem Pulk aus Schaulustigen, Journalisten und Polizisten – den Weg von der Marienkirche zum Rathaus bahnte. Für sie, wie auch für die Mehrheit der Rostocker Bürgerschaft, ist er ein besonderer Mensch. So griff die Bürgerschaft einen Vorschlag von 23 Einwohnern Rostocks vom Januar 2011 auf und beschloss am 4. April dieses Jahres Joachim Gauck zum Ehrenbürger zu ernennen. „In Würdigung seiner außergewöhnlichen und bleibenden Verdienste für die Demokratie, Freiheit und Gerechtigkeit sowie das Gemeinwohl der Bürgerinnen und Bürger der Hansestadt Rostock“, wie Bürgerschaftspräsidentin Karina Jens aus der Urkunde vorlas, die sie ihm in einem Festakt überreichte. Neben Joachim Gaucks Lebensgefährtin Daniela Schadt, Ministerpräsident Erwin Sellering und Oberbürgermeister Roland Methling erlebten 900 Gäste, wie sich das Staatsoberhaupt in das Ehrenbuch der Stadt eintrug. Sichtlich gerührt, mit den Tränen kämpfend, aber auch mit freudigem und zufriedenem Lächeln war Joachim Gauck dafür in die Rostocker Marienkirche gekommen. „Jochens Heimatstube“, wies Pastor Tilman Jeremias in seiner Begrüßung hin. Denn hier hatte Joachim Gauck als Pastor im Herbst 1989 die donnerstäglichen Friedensgebete maßgeblich mitgestaltet, zu denen sich bis zu 4000 Menschen im Vorfeld der Demonstrationen einfanden. Einen Eindruck von der Atmosphäre in dieser bewegten Zeit vermittelte ein Tonmitschnitt aus dem Archiv der Staatssicherheit. Zu hören waren Anleitungen Gaucks für die folgende Demonstration mit dem Routenverlauf durch die Innenstadt und dem Aufruf, auf jegliche Gewalt zu verzichten. Die Einspielung sollte an „den Ernst der Lage und die Heiterkeit, die so eine Selbstbefreiung auslöst“ erinnern, sagte Gaucks langjähriger Weggefährte Christoph Kleemann, damals Sprecher des Runden Tisches, nach der Wende amtierender Oberbürgermeister und erster Präsident der Rostocker Bürgerschaft, der damit seine Laudation einleitete. Darin unterstrich er die Bedeutung der Ereignisse von vor 23 Jahren und die Rolle Joachim Gaucks „als ein Sprachrohr der Erniedrigten, die den aufrechten Gang üben und dabei sich selber finden und die großen Güter der Menschheit: Freiheit, Zivilcourage, Verantwortung, Gestaltungswillen, Zuversicht.“ In seiner Dankesrede sagte Joachim Gauck: „Ich finde es schön, dass Sie mich an eine Zeit erinnert haben und mich dafür geehrt haben, die die größte Zeit meines Lebens war. Befreiung zu erleben und sie selber gestalten zu dürfen, darüber geht nichts, keine andere Ehrung, kein anderes Amt, auch nicht das eines Präsidenten. Das war die größte Zeit meines Lebens.“ Joachim Gauck wurde 1940 in Rostock geboren, hat hier Theologie studiert und bis 1990 als evangelischer Pastor gearbeitet. Nach der Wende wurde der DDR-Bürgerrechtler zum Bundesbeauftragten für die Stasiunterlagen. Am 18. März dieses Jahres wählte ihn die Bundesversammlung zum 11. Bundespräsidenten, nachdem er bei seiner Kandidatur 2010 noch Christian Wulff den Vortritt lassen musste. Die Verleihung des Ehrenbürgerrechts ist die höchste Auszeichnung der Hansestadt Rostock. Sie wurde seit 1990 nur zwei weitere Male verliehen: an den israelischen Historiker Yaakov Zur sowie an den Schriftsteller Walter Kempowski. „Tau tau schön“, fasste Joachim Gauck die Ereignisse des Tages zusammen, als er später die Hanse Sail eröffnete. „Die Musik, der Ort, die unglaublich vielen Gesichter – das war so eine Mischung, die unmittelbar ins Herz geht.“
9. August 2012 | Weiterlesen
Verkehrshinweise zur Hanse Sail 2012 in Rostock
Die Blitzersäule mit Hanse-Sail-Plakaten zu einer Litfaßsäule umgewandelt haben unbekannte Täter auf der L22 und machten so eine Geschwindigkeitskontrolle unmöglich. Auch wenn die Hauptverkehrsstraße direkt am Veranstaltungsgelände der Hanse Sail im Stadthafen vorbeiführt, handelte es sich nicht um eine Marketingmaßnahme der Stadt heißt es aus dem Rathaus. Die Einkleidung soll wieder entfernt werden. Mit mehreren Maßnahmen soll hingegen für einen sicheren und reibungslosen Verkehr in Rostock während der 22. Hanse Sail gesorgt werden. So gilt von Donnerstag 9. August 2012, 8 Uhr, bis Montag 13. August 2012, 7 Uhr, im Verlauf der Landesstraße 22 Am Strande und Warnowufer zwischen der Slüterstraße und dem Werftdreieck ein Tempolimit von 30 km/h. Durch das Tempolimit sollen Unfälle verhindert werden. Nach dem traditionellen Hanse Sail-Feuerwerk am Samstag wird der Straßenabschnitt zwischen etwa 22.45 und 23.30 Uhr komplett gesperrt. Während der gesamten Hanse Sail ist der Rostocker Stadthafen für den Individualverkehr vollständig gesperrt. Auch der Ortskern von Warnemünde ist während der Hanse Sail am 11. und 12. August jeweils in der Zeit zwischen 9 und 19 Uhr voll gesperrt. Ausgenommen von dieser Regelung sind Anlieger und Gäste von Hotels und Pensionen. Um für die Sicherheit der Besucherinnen und Besucher der Hanse Sail zu sorgen, wird der Fußgängertunnel am Bahnhof Warnemünde am Samstag (11. August) von 10 bis 22 Uhr, und am Sonntag, (12. August) von 10 bis 18 Uhr bei Erforderlichkeit einseitig gesperrt. Sorge hierfür tragen das Büro Hanse Sail gemeinsam mit Bundespolizei und DB Regio. In der Gegenrichtung ist bei Sperrung ein Zugang am Passagierkai in Höhe des Riesenrades über eine Treppe und eines behindertengerechten Aufgangs über das WIRO-Gelände möglich. Auf der Rostocker Stadtautobahn (B 103) wird am 11. und 12. August 2012 zwischen Lichtenhagen und Warnemünde eine separate Busspur eingerichtet. Der Parkplatz an der Fischerstraße wird vollständig als gebührenpflichtiger Busparkplatz ausgewiesen. Weitere Informationen zu Busparkplätzen sowie Ausstiegsmöglichkeiten sind im Geoportal der Hansestadt Rostock unter der Internetadresse http://geoportal.rostock.de zu finden. Gäste der Hanse Sail sollten nach Möglichkeit öffentliche Verkehrsmittel für die Anreise nutzen. Ausführliche Informationen über zusätzliche Verkehrsangebote gibt es im Internet unter www.verkehrsverbund-warnow.de. Quelle: Pressestelle Rathaus
9. August 2012 | Weiterlesen
Hansa Rostock unterliegt Preußen Münster mit 2:5
Wer hätte das gedacht? Nach einem tollen Start vergeigt Hansa Rostock seine 2:0-Führung und wird von den Preußen mit 5:2 (2:2) vom Platz gefegt. Nach der zweiten Klatsche im zweiten Auswärtsspiel der Saison dümpeln die Hansestädter im Niemandsland der Tabelle herum. Der Traum vom sofortigen Wiederaufstieg hat gestern seinen zweiten herben Dämpfer bekommen. Im Vergleich zum 4:1-Erfolg über Babelsberg nahm Hansa-Trainer Wolfgang Wolf kaum Veränderungen vor. Nach seiner Sperre kehrt Trainersohn Patrick Wolf zurück in die Innenverteidigung, Kapitän Sebastian Pelzer übernimmt die gewohnte Außenposition und Michael Blum kann wieder nach vorne rücken. Denis Berger muss in der Domstadt erstmal auf der Ersatzbank Platz nehmen. 10.748 Zuschauer, darunter etwa 1.500 Hansa-Anhänger, sehen von Beginn an ein schnelles und spannendes Spiel. Der erste Torschuss von Edisson Jordanov (2.) ist noch etwa zaghaft und kann von Preußen-Keeper Daniel Masuch problemlos pariert werden. Nur drei Minuten später zappelt das Leder dann aber im Netz der Gastgeber. Michael Blum startet einen Sprint auf der linken Außenbahn und lässt in einem tollen Solo fast bis zur Grundlinie alle Preußen stehen. Flanke auf den langen Pfosten und Johan Plat macht das, was er am besten kann: Er steht goldrichtig und schiebt zum Führungstreffer ein. In der 7. Minute zappelt der Ball dann plötzlich im Netz der Rostocker. Nach einem Freistoß von Amaury Bischoff bringen die Rostocker den Ball nicht aus dem Strafraum, Preußen-Kapitän Stefan Kühne bekommt das Leder im Gewusel über die Linie, doch der Unparteiische entscheidet auf Abseits. In der 17. Minute werden die Münsteraner dann erneut kalt erwischt. In einem schönen Solo lässt Jordanov die komplette Defensive der Preußen stehen und sorgt mit einem Schuss aus 20 Metern unter die Latte für den perfekten Abschluss. Alles sieht nach einem glatten Durchmarsch der Gäste aus, doch die ersten Auswärtssieg-Gesänge der Rostocker Fans kommen zu früh. Gut eine Minute später folgt der Anschlusstreffer. Dimitrij Nazarov legt quer auf Philip Heise, der die Kugel unhaltbar für Kevin Müller über die Torlinie schiebt. Zehn Minuten später sorgt ein Freistoß für den Ausgleich. Überraschend schnell ausgeführt will Pelzer die Flanke von Benjamin Siegert abwehren, doch dabei ist sein Arm im Spiel – klarer Fall für den Unparteiischen Karl Valentin: Handelfmeter. Kevin Müller ahnt zwar die richtige Ecke, doch Kühne verwandelt den Strafstoß routiniert zum Ausgleich. Mit Beginn der zweiten Hälfte kommt Julien Humbert für Ondrej Smetana ins Spiel, doch das Unheil nimmt seinen Lauf. Sieben Minuten nach dem Wiederanpfiff zeigt der Schiri erneut auf den Elfmeterpunkt. Nach eklatanten Problemen in der Rostocker Abwehr, kann Taylor in den Rostocker Strafraum eindringen und von Kevin Müller nur noch unsanft gestoppt werden. Wieder legt sich Kühne den Ball zurecht und wieder verwandelt er souverän zur 3:2-Führung. Und dann können die Hausherren auch noch einen Standard für sich nutzen. Nach einer Ecke von Bischoff steigt Dominik Schmidt an der Torraumgrenze auf und drückt den Ball mit dem Kopf in die Maschen (57.). Mit Denis Berger (für Pelzer) und Lucas Albrecht (für Mendy) bringt Hansa zwei frische Kräfte ins Spiel. Nur drei Minuten nach seiner Einwechslung scheitert Albrecht nach einer Vorlage von Plat am rechten Pfosten, zehn Minuten später macht er es noch einmal spannend, scheitert nach einer Blum-Vorlage jedoch am Querbalken (70.). Besser läuft es auf der Gegenseite: Im direkten Duell lupft Taylor den Ball in der 83. Minute zum Endstand von 5:2 über Hansa-Keeper Müller. „Wir haben heute als Mannschaft versagt“, resümiert Wolfgang Wolf nach dem Spiel. Für den Hansa-Trainer gibt es jetzt viel zu tun, aber ihm bleibt nur wenig Zeit – bereits am kommenden Sonntag ist der Chemnitzer FC in Rostock zu Gast. Um den Anschluss an die Spitze nicht vollends zu verlieren, müssen dann dringend Punkte aufs Konto. Tore: 0:1 Johan Plat (5. Minute) 0:2 Edisson Jordanov (17. Minute) 1:2 Philip Heise (18. Minute) 2:2 Stefan Kühne (28. Minute, Handelfmeter) 3:2 Stefan Kühne (52. Minute, Foulelefmeter) 4:2 Dominik Schmidt (57. Minute) 5:2 Matthew Taylor (83. Minute) Aufstellung, FC Hansa Rostock: Kevin Müller (Torwart) Rick Geenen, Matthias Holst, Patrick Wolf, Sebastian Pelzer (Denis Berger, ab 60. Minute) Edisson Jordanov, Ken Leemans Noёl Alexandre Mendy (Lucas Albrecht, ab 60. Minute), Johan Plat, Michael Blum Ondrej Smetana (Julien Humbert, ab 46. Minute) Fotos: Eibner-Pressefoto
9. August 2012 | Weiterlesen
Hanse Sail 2012 - Schiffe mit Kanonenschüssen begrüßt
„Das knallt einem ja die Ohren vom Kopf weg!“, ruft Anita Jank ihrer 4-jährigen Tochter Katharina zu, die sich immer noch die Ohren nach dem großen Knall zuhält. Ganz zufällig sind die beiden heute auf das lautstarke Begrüßungskomitee gestoßen, das mit einer kleinen Kanone an der Ostmole in Warnemünde jedes zur Hanse Sail 2012 einlaufende Schiff willkommen heißt. Trotz der geringen Größe von einem Meter macht die Haubitze einen gewaltigen Lärm. „Vorsicht, wir schießen! Es wird laut!“, warnt Thomas Finke die Zuschauer vor jedem Abschuss. Der Geschützführer ist seit anderthalb Jahren Mitglied im „Ersten Historischen Traditions- und Artillerie-Corps Kyritz e.V.“ und hegt schon lange ein Interesse für Militärhistorie. „Schießen und Uniform sind dabei nur Auswüchse“, sagt er. Dabei gibt sich der Verein große Mühe mit der detailgetreuen Nachbildung der Uniformen und Kanonen. Sie halten sich im Nachspiel an ein historisches Exerzierreglement, um möglichst nah an den wirklichen Ereignissen zu bleiben. „Geschichte lebendig halten, um nachzuvollziehen, was wie und wann passiert ist“, ergänzt der Ladeschütze Jens Speldszus vom Kyritzer Verein. Und ihre 7-Pfünder-Kanone kommt oft zum Einsatz – stets mit der gleichen, aber vorsichtigen Routine und den eindeutigen Kommandos. Geschützführer Thomas Finke ruft den Ladeschützen und den Richtschützen Andres Mallé an die Haubitze, das Rohr wird gereinigt, statt einer Kugel wird die Kartusche mit dem Böllerpulver eingelegt, die Lunte eingefädelt und angezündet. Kurz danach knallt es. Aus der Kanone bricht eine rote Flamme hervor und grauer Rauch ist der letzte Zeuge des Donners. „Wann genau der Knall kommt, kann niemand sagen“, warnt der Rostocker Kanonier Manfred König von der „Schützengesellschaft Concordia von 1848“ und fügt an: „Das Schwarzpulver ist gefährlicher als Dynamit.“ Der Rostocker Verein hat schon zum zweiten Mal den Kyritzern die Aufgabe des Begrüßens übertragen, „weil es für die Vereine vom Binnenland etwas ganz Besonderes ist, hier am Wasser mit ihren Kanonen zu schießen. Wir können das ja immer.“ Zum Beispiel am Donnerstag, wenn nach der feierlichen Eröffnung der Hanse Sail auch im Stadthafen die ankommenden Schiffe begrüßt werden oder am kommenden Samstag, wenn das 13. Kanoniers- und Böllertreffen am Gehlsdorfer Ufer mit Vereinen aus der ganzen Republik stattfindet. Bei kostenlosem Eintritt und einer Einladung zum Lagerfeuer werden hier Traditionen und Kenntnisse über Technik, Uniformen und Bräuche vermittelt. Iris Natterer und Benjamin Schulz blieben auch eine Weile stehen, um den Kanonieren zuzusehen und auf den nächsten Schuss zu warten. Tatsächlich schien eher der Junge davon beeindruckt zu sein. „Mir ist das etwas zu laut“, sagt die Touristin aus Freiburg. Während sie eher zufällig ihre Ferien zum Zeitpunkt der Hanse Sail in Rostock verbringen, sind Birgit Vitt und ihr Mann Michael gezielt aus Düsseldorf zum Urlaub hergekommen. Die Altenpflegerin und der Kirchenmusiker zeigten sich interessiert an der Traditionspflege, sind aber mit einem anderen Ziel nach Rostock gereist. Haben sie im letzten Jahr die „Kruzenshtern“ nur von außen betrachtet, konnten sie heute sogar auf das Schiff gehen. „Die ‚Kruzenshtern‘ hat ja schließlich einen Namen“, sagt Michael Vitt und seine Frau Birgit fügt an: „Wir sind ganz begeistert und beeindruckt und machen dieses Jahr sogar einen Tagesausflug mit der ‚Gulden Leeuw‘. Obwohl ich eigentlich eine Landratte bin, wollte ich das im Leben auch mal mitgemacht haben.“
8. August 2012 | Weiterlesen
Polnische „Olander“ gewinnt 4. Haikutter-Regatta 2012
Etwas verspätet starteten am Mittag des 8. August mit einem „fliegenden Start“ zwölf Schiffe zur 4. Haikutter-Regatta vom dänischen Nysted nach Rostock. Siegerschiff ist die unter polnischer Flagge fahrende „Olander“, die um 14.47 Uhr über die Ziellinie vor Warnemünde ging und für die Regatta-Strecke 3 Stunden und 17 Minuten benötigte. Als zweites kam die „Hansine“ (D) ins Ziel (3:27 h). Dritte wurde die dänische „Sleipner“ (3:31 h). Die „Dagmar Aaen“ mit Nordpolarforscher Arved Fuchs an Bord belegte mit 3 Stunden 44 Minuten den vierten Platz. „Nach einem etwas unruhigen Start mit Windgeschwindigkeiten von 15-16 m/s und einer Welle von 2 bis 3 Metern am Windmühlenpark bei Nysted hat der Wind im Laufe der Regatta nachgelassen und ist vor Warnemünde fast ‚eingeschlafen’“, so das Resümee von Regatta-Leiter Finn Hermansen. So gab es einen schönen Auftakt zur 22. Hanse Sail. Ein herzliches Willkommen den Haikuttern in Rostock! Quelle: Büro Hanse Sail, Foto: Claus Larsen
8. August 2012 | Weiterlesen
Hansa Rostock bei Preußen Münster zu Gast
Es ist eine Premiere, wenn Hansa Rostock und Preußen Münster heute Abend zum ersten Pflichtspiel in der Domstadt aufeinandertreffen. Nach dem 4:1-Sieg gegen Babelsberg haben die Rostocker Selbstvertrauen getankt und wollen nun endlich auch auswärts das erste Mal punkten. Doch ein Selbstläufer wird es nicht. „Kampfstark, kompakt und laufstark“, beurteilt Wolfgang Wolf den SCP. Wie Hansa hat auch der direkte Tabellennachbar sechs Punkte auf dem Konto, doch Wolf schätzt die Münsteraner vor heimischer Kulisse „eine Klasse besser als auswärts“ ein und erwartet ein offenes Spiel. Zweikämpfe annehmen, Abspielfehler vermeiden und nach vorne spielen, lautete die Vorgabe des Trainers gegen die Preußen. Auch wenn die Tore gegen Babelsberg aus dem Spielverlauf heraus fielen, standen im gestrigen Abschlusstraining vor allem Standardsituationen auf dem Programm, denn „über Standards kann man ein Spiel natürlich auch ganz einfach gewinnen, wenn es aus dem Spiel heraus keine Chancen gibt“, so Wolf. Dafür müsse der Ball aber auch entsprechend reingebracht werden, hadert der Hansa-Coach noch etwas mit der Ausbeute durch Ecken und Freistöße: „Wenn der Ball nicht kommt, sieht man in der Mitte auch nicht gut aus.“ Auch wenn Kapitän Sebastian Pelzer als Aushilfe in der Innenverteidigung einen guten Job gemacht hat, dürfte Patrick Wolf nach abgesessener Gelb-Rot-Sperre gegen Preußen Münster wieder ins Abwehrzentrum zurückkehren. Stephan Gusche hingegen steht nach seinen Knieproblemen noch nicht wieder im Kader. „Er ist noch nicht bei 100 Prozent“, so Wolf. Ein kleines Fragezeichen steht auch noch hinter dem Einsatz von Stürmer Ondrej Smetana, der im Babelsberg-Spiel mit Problemen am Knie ausgewechselt werden musste. Ist Smetana fit, wird er auf jeden Fall spielen, mag Wolf nicht über Alternativen spekulieren. Etwa 1.000 Hansa-Anhänger werden heute Abend in Münster erwartet, Anpfiff ist um 19 Uhr im Preußenstadion an der Hammer Straße. Am Sonntag endet die englische Woche dann für Hansa Rostock mit dem Heimspiel gegen den Chemnitzer FC. Bericht vom Spiel Preußen Münster gegen Hansa Rostock
8. August 2012 | Weiterlesen