Neueste Nachrichten aus Rostock und Warnemünde

RSAG testet neuen Hybridbus

RSAG testet neuen Hybridbus

Ab Dienstag, den 18. September 2012 testet die Rostocker Straßenbahn AG (RSAG) für eine Woche einen Hybridbus der neuesten Generation. Durch seine auffällige Gestaltung wird dieser Bus nicht gleich als RSAG – Linienfahrzeug erkennbar sein. Die bekannte Zielanzeige wird für den Testzeitraum durch eine provisorische Beschilderung ersetzt. Die Entwertung der Fahrkarten erfolgt in diesem Zeitraum beim Fahrer. Der Test verschiedener Hybridtechnologien bei Bussen im Linienbetrieb bildet die Grundlage für die zukünftige Fahrzeugbeschaffung. Quelle: RSAG

17. September 2012 | Weiterlesen
Jakobiplatz bald ohne Graffiti?

Jakobiplatz bald ohne Graffiti?

Intensiv will das Rostocker Grünamt ab nächstem Frühjahr gegen die Graffitis auf dem Jakobiplatz vorgehen. „Wir wollten es dieses Jahr eigentlich schon in Angriff nehmen, aber das Geld reicht nicht“, sagt Jan Eisenberg, Abteilungsleiter für Grünanlagenunterhaltung. Nun soll eine Firma im nächsten Frühjahr den ganzen Jakobikirchplatz von innen und außen komplett von Graffitis befreien. Knapp 10.000 Euro soll es kosten. Aber sind die Sprayereien denn nicht ruckzuck wieder da? Nicht zuletzt wegen dieser Befürchtung habe auch das Grünamt diese Arbeit in den letzten Jahren immer wieder vor sich hergeschoben, so Eisenberg. Doch nun möchte das Grünamt für 1.700 Euro pro Jahr einen Pflegevertrag mit dieser Firma eingehen. Dadurch sollen auf Zuruf das ganze Jahr über, wochennah die Graffitis beseitigt werden. „Wir haben die Hoffnung, dass, wenn es immer wieder abgemacht wird, es doch nachlässt“, ist Jan Eisenberg optimistisch. Hoffnung hat auch der Grünamtsleiter Dr. Stefan Neubauer angesichts des Ärztehauses, das gerade in unmittelbarer Nachbarschaft gebaut wird. „Soziale Kontrolle entsteht, wenn jemand mal aus dem Fenster schaut. Aber damit ist es nicht gelöst. Dann sind sie auf einen anderen Platz“, blickt er auf die Wanderbewegung der Sprayer, die sich zuvor auf dem Universitätsplatz ausgetobt hätten. Seit Jahrzehnten kämpfe das Amt auch gemeinsam mit dem Sozialamt. Doch ob Polizei oder Streetworker – eine erfolgreiche Strategie, um auf die Sprayer einzugehen, habe sich noch nicht gefunden. „Man müsste sich dazu durchringen, dass man bewusst für sie einen Aufenthaltsraum baut, vielleicht sogar mit ihnen gemeinsam“, hegt Stefan Neubauer eine schwache Hoffnung. Immerhin seien in anderen Stadtteilen auf diese Weise schon kleine Erfolge erzielt worden. Der Jakobikirchplatz zwischen Apostel- und Pädagogienstraße wurde 2003 neu gestaltet. Seine Form und Elemente sollen an die Architektur und Ausstattung der Jakobikirche erinnern, die hier einst gestanden hat und im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde.

17. September 2012 | Weiterlesen
1. PARK(ing)-Day und autofreies Fest in der Langen Straße

1. PARK(ing)-Day und autofreies Fest in der Langen Straße

Eine Parkraumbewirtschaftung der etwas anderen Art gab es am Sonntag in der Langen Straße. Wo sonst an einem Sonntag 10.000 Autos durchfahren, waren gestern genauso viele Fußgänger unterwegs, um den ersten autofreien Klima-Aktionstag zu feiern. Doch nicht nur die Straße war von Autos befreit, auch die anliegenden Parktaschen. Grund genug, um diese im Rahmen des PARK(ing)-Days kreativ zu nutzen. Die Idee dieser besonderen Aktion, die erstmals 2005 in San Francisco durchgeführt wurde, ist es, für mehr Grünflächen in der Öffentlichkeit zu werben. Dazu waren Vereine, Anwohner und Institutionen eingeladen, sich beim Amt für Umweltschutz anzumelden, um eine oder mehrere der über 60 Parkflächen in der Langen Straße in kleine Parks zu verwandeln. Etwa 20 Parkgestallter nahmen an der Rostocker Premiere teil. Dabei kam das Grüne insgesamt leider etwas kurz. Oft informierten Unternehmen auf den Flächen über ihre Angebote, Pflanzen oder Kunstrasen sah man dagegen nur recht selten. Trotzdem war Ilona Hartman vom Amt für Umweltschutz mit dem Tag sehr zufrieden: „Die Resonanz ist viel größer, als ich erwartet habe. Die Aktion muss sich erst rumsprechen. Und wenn es im nächsten Jahr wieder so einen Tag gibt, kann man sicher auch mehr kleine Oasen sehen.“ Zu den Parktaschengestaltern gehörte auch der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club. Der Verein präsentierte verschiedene Möglichkeiten, auch mit dem Fahrrad große Lasten zu transportieren. So erfreuen sich Fahrradtaschen und spezielle Anhänger schon immer größerer Beliebtheit. In Deutschland noch recht selten sind die sogenannten Lastenräder. Diese aus Skandinavien stammenden Gefährte können mit speziellen Vorrichtungen teilweise sogar locker eine Waschmaschine stemmen. Eine Probefahrt mit dem E-Bullit, einem Elektro-Lastenrad, wagte auch Georg Kämmert. Er selbst besitzt kein Auto, da er meint, in Rostock auch alles bequem mit dem Fahrrad erledigen zu können. „Im Moment komme ich gut klar, aber irgendwann für Kind und Kegel brauche ich sicher etwas Größeres. Da wäre ein Lastenrad schon ideal“, erzählte der Rostocker. Durch den verlagerten Schwerpunkt war die erste Fahrt auf der autofreien Langen Straße noch etwas ungewöhnlich, doch er ist sich sicher, dass sich das mit der Zeit legt. Auch neben den Parktaschen und auf der Straße war viel los. Kinder konnten beim Circus Fantasia verschiedene Spielgeräte ausprobieren und sich am Stand des Darwineums auf einer großen Spielplatte austoben. Die Forschungsgruppe Kunst war auf der Suche nach einem Gestaltenwandler und die Designakademie Rostock lud zu einer Partie Klima-Schach ein. Gespielt wurde nicht an kleinen Brettern, sondern mit lebensgroßen Figuren der Seiten Mutter Natur und Industrie. Abgerundet wurde das bunte Treiben von Musik, Jonglage und Straßenkünstlern wie dem Stelzenläufer Uwe Albrecht vom Figurentheater Puppenstelz. Dieser hatte, in seiner Rolle als Madame Pompadeuse de Beaujolais, auch die besondere Aufgabe, eine Radler-Überraschung zu enthüllen. Dabei handelt es sich um den ersten Rostocker Fahrradzähler. Mit der Tafel werden zukünftig alle Biker eines Tages und das Gesamtaufkommen registriert und angezeigt. Im Laufe des nächsten Jahres sollen dieser Station dann drei weitere im Stadtgebiet folgen, um ein genaues Bild über das Fahrradaufkommen in der Hansestadt zu bekommen. Es war wirklich ein spannendes Erlebnis, die Lange Straße einmal autofrei zu erleben. Und wer weiß, vielleicht ist das ja auch ein Modell mit Zukunft. Erst einmal bleibt es aber ein einmaliges Ereignis, das mit einem PARK(ing)-Day 2013 nach Wiederholung schreit. Weitere Impressionen vom Klima-Aktionstag mit PARK(ing)-Day 2012 in der Langen Straße

17. September 2012 | Weiterlesen
Darwineum Rostock: Fast 15.000 Besucher in erster Woche

Darwineum Rostock: Fast 15.000 Besucher in erster Woche

Rund 15.000 Besucher haben in der ersten Woche nach Eröffnung des Darwineums den Rostocker Zoo besucht. 8.500 waren bereits am Eröffnungswochenende (8./9. September) ins Darwineum gekommen. „Wir sind sehr zufrieden mit der Auftaktwoche“, sagte Zoodirektor Udo Nagel. „Überwältigend für alle Mitarbeiter sind die fast ausschließlich positiven Reaktionen direkt während des Besuches im Darwineum. Als absolute Publikumslieblinge erweisen sich neben den Menschenaffen vor allem die Antilopenziesel und Zwergseidenäffchen.“ Erfreulich sei, so Nagel weiter, dass vor allem das bundesweit einmalige Angebot des kostenfreien Eintritts von Kindern bis sieben Jahre genutzt wird. „Wenn man über das Zoogelände läuft, sieht man deutlich mehr Kita-Gruppen. Aber auch die Nachfrage bei Schulklassen und Jugendreisen hat spürbar angezogen. Wenn das Interesse an der Evolutionsausstellung und der Tropenhalle anhält, werden wir den gewünschten Nachsaisoneffekt und die geplanten Besucherzahlen erreichen.“ Die erste Woche ist ohne größere Probleme gelaufen, informierte Nagel weiter. Jetzt müssen noch kleinere Sachen, wie beispielsweise interaktive Anwendungen, optimiert werden. „Nicht alle Spiele haben dem ersten Besucheransturm standgehalten, da müssen wir nachbessern.“ Assumbo, Sabas und alle anderen Tiere haben jedoch ihre erste Woche im DARWINEUM mit Besucherverkehr gut überstanden; auch die Versorgungstechnik funktioniert gut. In den kommenden Wochen werden noch ein paar tierische Nachzügler erwartet. Den Anfang machen diese Woche die Schlammspringer. Es folgen die Nautilusse und 5.000 Einsiedlerkrebse für das Korallenbecken. Zoodirektor Udo Nagel äußerte auch noch eine Bitte an alle DARWINEUM-Besucher. „Grundsätzlich ist das Füttern der Bewohner nicht erlaubt. Und ganz wichtig: Bitte nicht mit Blitz fotografieren. Das ist sehr unangenehm für alle Tiere.“ Quelle: Zoo Rostock

17. September 2012 | Weiterlesen
Hansa Rostock besiegt den 1. FC Heidenheim mit 2:1

Hansa Rostock besiegt den 1. FC Heidenheim mit 2:1

Gelungener Einstand für Hansa-Trainer Marc Fascher: Im ersten Spiel unter seiner Führung gelingt den Rostockern der erste Auswärtssieg der Saison. Die Hansa-Kogge bezwingt den bisherigen Tabellenführer FC Heidenheim mit 2:1 und verbessert sich auf den 10. Tabellenplatz. Im Vergleich zum Heimspiel gegen Wehen Wiesbaden, noch unter Leitung von Wolfgang Wolf, nimmt Fascher vier Änderungen vor. Für Rick Geenen und Ronny Marcos übernehmen Noёl Alexandre Mendy und Sebastian Pelzer die Außenverteidigerpositionen. Neben Tom Weilandt und Michael Blum steht Edisson Jordanov vor den beiden Sechsern Leonhard Haas und Ken Leemans. Ganz vorne vertraut der Hansa-Coach auf Ondrej Smetana als alleinige Spitze. Johan Plat muss auf der Bank Platz nehmen. 9.000 Zuschauer sehen bei hochsommerlichen Temperaturen in der Voith-Arena von Beginn an stürmische Gäste. Ein erster Versuch von Michael Blum (2. Minute) geht übers Tor der Hausherren. Auf der Gegenseite kommt Robert Strauß nach einem Patzer von Abwehrchef Matthias Holst im Strafraum der Rostocker an den Ball, Pelzer ist jedoch zur Stelle. Einen Schuss von Ken Leemans (7. Minute) kann Heidenheim-Keeper Frank Lehmann problemlos parieren, eine Minute später wird ein weiterer Versuch von Leemans abgefälscht. In der 18. Minute zappelt das Leder dann aber im Netz der Gäste. Fast von der Strafraumgrenze aus spielt Holst einen langen Ball nach vorne. Tom Weilandt nimmt diesen mit der Brust an, legt ihn sich selbst vor und drischt ihn passgenau aus 20 Metern rechts oben in den Winkel. Hansa attackiert früh und lässt bei Heidenheim wenig Spielaufbau zu, viele kleine Fouls und Freistöße führen zusätzlich zu einem zerfahrenen Spiel. Die erste große Chance für Heidenheim gibt es nach einer Ecke in der 29. Minute. Nach etwas Durcheinander in der Rostocker Hintermannschaft kommt Marc Endres im Nachgang zum Kopfball, trifft jedoch nur den Innenpfosten. Einen Strafstoß von Kapitän Marc Schnatterer (32. Minute) kann Hansa-Keeper Kevin Müller ebenso parieren wie einen Aufsetzerball von Strauß (36. Minute). Als auch auf der Gegenseite ein Kopfball von Leonhard Haas (37. Minute) knapp den linken Winkel verfehlt, verabschieden sich die Mannschaften mit dem Stand von 0:1 in die Halbzeitpause. Für den Gelb-Rot gefährdeten Pelzer kommt in der zweiten Hälfte Denis Berger ins Spiel, Blum übernimmt Pelzers Position in der Viererkette. Es sind gerade fünf Minuten gespielt, als Heidenheim der Ausgleich gelingt: Flanke von Schnatterer, Hereingabe von Dennis Malura und Michael Thurk steht ebenso frei wie goldrichtig und überwindet Kevin Müller per Kopfball aus Nahdistanz. Hansa zeigt sich vom Ausgleich unbeeindruckt und in der 62. Minute sorgt Ondrej Smetana erneut für die Führung der Gäste. Nach einem langen Freistoß von der Mittellinie nimmt Smetana den Ball mit der Brust an und schiebt das Leder aus der Drehung heraus von der Strafraumgrenze zum 2:1 ein. In der 74. Minute hat Weilandt nach einem schönen Solo das 3:1 auf dem Fuß, als er Abwehr und Torhüter bereits umspielt hat. Heidenheim kann jedoch in letzter Sekunde zur Ecke klären. Die Gastgeber machen in der letzten Viertelstunde noch einmal Druck, doch Hansa lässt nichts anbrennen – es bleibt beim Endstand von 2:1 und dem ersten Dreier auf fremden Terrain. Nun macht eine Schwalbe noch keinen Sommer und ein Auswärtssieg lässt Mannschaft und Fans längst noch nicht wieder vom Aufstieg träumen. Doch besser hätte der Einstand des neuen Hansa-Trainers Marc Fascher beim Favoriten Heidenheim kaum laufen können. Auf Leistung und Ergebnis lässt sich aufbauen – die nächste Möglichkeit zum Punktesammeln bietet sich am kommenden Samstag. Zum Start in die englische Woche ist dann der Hallesche FC in der DKB-Arena zu Gast. Tore: 0:1 Tom Weilandt (18. Minute) 1:1 Michael Thurk (50. Minute) 1:2 Ondrej Smetana (62. Minute) Aufstellung, FC Hansa Rostock: Kevin Müller (Torwart) Noёl Alexandre Mendy, Matthias Holst, Stephan Gusche, Sebastian Pelzer (Denis Berger, ab 46. Minute) Leonhard Haas, Ken Leemans Edisson Jordanov, Tom Weilandt (Julien Humbert, ab 86. Minute), Michael Blum Ondrej Smetana (Nils Quaschner, ab 77. Minute) Fotos: Eibner-Pressefoto

17. September 2012 | Weiterlesen
Holi Open Air 2012 - Indisches Frühlingsfest im September

Holi Open Air 2012 - Indisches Frühlingsfest im September

Anstellen für den Frühling – zu Tausenden begab sich heute Nachmittag das junge Partyvolk in den IGA-Park, um hier mit Musik vom DJ beim Holi Open Air zu feiern. Der neue Partytrend, der in diesem Sommer von Berlin aus das ganze Land eroberte, ist vom indischen Frühlingsfest inspiriert. Es wird auch „Fest der Farben“ genannt, denn ein wichtiger Bestandteil des Festes ist das Farbpulver, mit dem man sich gegenseitig besprengt. Mit fast einem halben Jahr Verspätung, aber dennoch bei angenehm spätfrühlingshaftem, ja geradezu sommerlichem Wetter, färbte schließlich heute um 15 Uhr in Rostock der erste große Pulverwurf die Partybesucher mit bunten Farben ein. Es folgten stündlich diese sogenannten Big Toss, bei denen alle gemeinsam das Pulver in die Luft warfen und auf sich herabrieseln ließen. Bis in den Abend tanzen und feiern die Holi Open Air-Besucher noch zur Techno-Musik von verschiedenen DJs. In Nordindien beginnt das nächste Holifest übrigens am 27. März 2013. Fotos vom Holi Open Air 2012 im IGA Park Rostock:

16. September 2012 | Weiterlesen
10. Rostocker Drachenboot Herbstrennen 2012

10. Rostocker Drachenboot Herbstrennen 2012

Es ist fast wie an einem schönen Sommertag: Auf der Warnow tummeln sich die Wassersportler und am Ufer wird abends bei Gegrilltem und Musik ausgelassen mit Gleichgesinnten gefeiert. Aber die kühlen Temperaturen und das gelbe Laub verkünden unverkennbar: Der Herbst ist da, zumindest meteorologisch. Doch noch zeigt sich die dritte Jahreszeit von ihrer freundlichen Seite. Grund genug also für die Kanufreunde Rostocker Greif sechs über 12 Meter lange Boote mit einem Drachenkopf zu schmücken und zum Rostocker Drachenboot Herbstrennen einzuladen. 35 Teams – vor allem Rostocker, aber auch Mannschaften aus dem Land und sogar aus Lübeck, Hamburg, Leipzig und Riesa folgten heute der Einladung auf die Holzhalbinsel. 45 Mal begrüßte Florian Rautenberg jeweils drei Mannschaften unterhalb des Petridamms zum Start auf der 270 Meter Kurzstrecke auf der Unterwarnow.„Entspannter als sonst“ sei es heute gewesen, sagt der Startgeber, der mit Signalen wie „eins vor“, „zwei stopp“ oder „drei zurück“ die drei Wettkampfboote auf eine Ausgangslinie bringt. Nur heute Morgen sei der Wind so stark gewesen, dass er die Boote an die Seite gedrückt habe. Ansonsten hätten Regen und Wind den Funsportlern aber nicht den Spaß verdorben. „Das sind Wassersportler, das müssen sie abkönnen“, so sein Kommentar. Dann heißt es wieder volle Aufmerksamkeit für das Einschwimmen der Finalisten. Als die 2. Mannschaft vom SCN Icebreaker aus Neubrandenburg und die beiden Rostocker Teams „Havana Boys“ und die „HSP Seebären“ vom Hochschulsport der Universität Rostock auf einer Line stehen, ertönt nur noch: „Are you ready? – Attention …“ und auf das Signal legen sich die 20 Paddler – darunter mindestens sechs Paddlerinnen – pro Boot mit Gebrüll ins Zeug. Angefeuert von ihren Trommlern an der Spitze des Bootes und dem Steuermann am Ende, der sie stromabwärts über die Ziellinie lenkt. Wie auch schon die B- und C-Cup-Finale zuvor, so ist auch das Rennen der Schnellsten des Tages eine äußerst knappe Entscheidung. „Die Frequenz“, so der einstimmige Chor der „HSP Seebären“ nach dem Rennen, war es schließlich, die die Vorjahressieger nach 1:10, 47 Minuten als Sieger aus dem Wettbewerb hervorgehen ließ. Na, da hat sich das wöchentliche Training aber gelohnt. Auf Rang zwei und drei folgten die Havana Boys (1:11,00), die im letzten Jahr noch im B-Cup starteten und der SCN Icebreaker 2 (1:11,17). Doch ein Blick auf die Ergebnisliste offenbart, dass die Sieger des C-Cups, die Stralsunder Sunddrachen, in ihrem finalen Lauf mit 1:09,82 Minuten sogar noch schneller waren als die Gesamtsieger. Und auch die Zweit- und Drittplatzierten dieses Rennens der SCN Icebreaker 1 und Yellow Turtles aus Rostock konnten mit den Zeiten mithalten. Insgesamt belegten die Finalisten des C-Cups die Plätze neun bis sieben. Zwar nicht ganz so schnell, aber äußerst knapp umkämpft waren die Plätze sechs bis vier, die unter den B-Cup-Finalisten verteilt wurden. Mit nur 0,02 Sekunden Vorsprung konnte sich schließlich das Lübecker Team „Lucky Punch“ vor „Arabros“ aus Greifswald durchsetzen. Gefolgt von den Rostocker Nordex Warriors, die gleich mit zwei Geburtstagskindern angetreten waren. Mit der Siegerehrung der Kurzstreckenläufe und der Vergabe des Ehrenpreises an das DLRG-Team, das für die Sicherheit auf dem Wasser sorgte, war das 10. Herbstrennen jedoch noch nicht beendet. Als die Dunkelheit über der Unterwarnow nach 20 Uhr hereingebrochen war, starteten jeweils sechs Boote fünf Mal zum Nachtrennen über 1200 Meter. Fotos vom 10. Rostocker Drachenboot Herbstrennen 2012:

15. September 2012 | Weiterlesen
15. Sporttag in der City und Rostocker Skaternight 2012

15. Sporttag in der City und Rostocker Skaternight 2012

Endlich kommt mal was ins Rollen in Rostock. Nämlich 250 Skater, Boarder und Biker, die den heutigen Tag nutzten, um einmal die Straßen zu befahren, die sonst nur von Blechlawinen bevölkert werden. „Alles was rollt – auf die Straße“ hieß das Motto der diesjährigen Boarder- und Skaternight, die zusammen mit dem Sporttag auf dem Universitätsplatz für aktive Stimmung in der Innenstadt sorgte. Auch im 15. Jahr sorgte der Sporttag wieder für viel Begeisterung und erstaunte Blicke. 20 Vereine mit insgesamt 400 Mitgliedern stellten ein buntes Bühnenprogramm, aber auch Möglichkeiten zum selber aktiv werden, zusammen. Das Spektrum reichte von Schach über Akrobatik bis hin zum Pop Tanz. „Es ist eine tolle Möglichkeit für die Vereine, sich massenwirksam zu präsentieren. Gerade Sportarten mit Showcharakter sind heute sehr gefragt“, erzählt Dr. Roland Bothe, der Vereinsberater vom Stadtsportbund. Besonders imposant und heiß begehrt waren in diesem Jahr die Bouncer vom Verein Trendsport und Bounceclub. Unter den Füßen haben Bouncer die sogenannten Siebenmeilenstiefel befestigt, mit denen es wirkt, als würden sie auf Sprungfedern gehen. Seit 2009 besteht der Verein, momentan jedoch noch nicht von staatlicher Seite gefördert. „Man braucht eine Mindestanzahl an Mitgliedern, besonders im Jugendbereich. Seitdem aber Samuel Koch bei ‚Wetten Dass..?‘ seinen schlimmen Unfall hatte, haben die Eltern zu große Angst um ihre Kinder“, berichtet der Vereinsgründer Marc Dargusch. Dabei ist das Bouncen, richtig ausgeübt, gar nicht gefährlicher als andere Sportarten auch. Davon überzeugten sich auch viele Rostocker. Erst ganz vorsichtig und noch von zwei Begleitern gehalten, konnten die meisten schon nach zehn Minuten die ersten Schritte alleine zurücklegen. Bis man jedoch wie die Profis springen und rennen kann, müssen einige Trainingsrunden absolviert werden. „Es ist schon sehr anstrengend. Eine Stunde bouncen ist wie fünf Stunden joggen.“ Insgesamt sind 42.000 Rostocker in einem der 186 Sportvereine der Stadt als Mitglied eingeschrieben. „Ein großer Trend ist das steigende Gesundheitsbewusstsein der Bevölkerung. Besonders die Rückenschulen und Wassergymnastik erfreuen sich einer immer größer werdenden Beliebtheit“, berichtet Dr. Roland Bothe. Auch der Abstieg vom FC Hansa in die dritte Liga wirkte sich nicht negativ auf die Begeisterung für die verschiedenen Fußballvereine der Stadt aus. Seit einem halben Jahr kann auch in den Vereinen der Hansestadt der sogenannte Bildungskredit eingelöst werden. Dadurch soll Kindern in sozial schwachen Familien auch die Möglichkeit gegeben werden, aktiv zu werden. Leider wurde die sehr gute Idee nicht konsequent zu Ende gedacht. „Die Vereine sind zwar froh über jedes neue Mitglied, doch ist es für sie ein enormer bürokratischer Aufwand“, so Bothe. Ein neues Angebot gibt es ab Oktober bei den Lederhexen, die auch für das Flußbad am Mühlendamm zuständig sind. Von der erfolgreichen Meisterschaft motiviert, können Kinder und Jugendliche dort Teil des ersten Rostocker Kanupolovereins werden. „Wir sind in den letzten fünf Jahren von 200 auf 900 Mitglieder angewachsen, da ist es wichtig, immer wieder auch etwas Neues anzubieten“, ist sich Vereinsvorstand Uwe Richter sicher. Besonders beliebt bei den Lederhexen ist das Kleinkinderschwimmen, während die Wasserballer Nachwuchssorgen plagen. Das Wasser blieb heute zum Glück aus, obwohl es zeitweise doch bedrohlich dunkel am Himmel wurde. Doch auch wenn niemand surfen musste, ging die Teilnehmerzahl bei der Skaternight 2012 im Vergleich zum letzten Jahr etwas zurück. Trotzdem war es beeindruckend, die 250 Zwei-, Drei- und Vierräder am Universitätsplatz starten zu sehen. Unter ihnen waren auch die Familien Unger, Kutschera und Fittkau. Ihnen kam die Idee ganz spontan beim Training, denn die Kinder spielen gemeinsam bei den Nasenbären Skatehockey. Somit waren die 16 Kilometer für sie mehr oder weniger ein verlängertes Ausdauertraining. Für Tom, Eric und Caja war es die erste Skatenight, während Bjarne und Kjell schon im letzten Jahr dabei waren. Ihr Highlight war ganz klar: „Es ist richtig cool, über jede rote Ampel fahren zu können, ohne anhalten zu müssen.“ Gemeinsam mit den anderen Teilnehmern führte sie der vom Musiktruck angeführte Rundkurs über die Lange Straße, den Vögenteich, den Südring entlang und nach einer Wende am Südstadtklinikum über die August-Bebel-Straße zurück zum Uniplatz. Nach etwa 50 Minuten war die Strecke zum ersten Mal absolviert und inzwischen war es auch dunkel geworden, sodass die zweite Runde wirklich in der Nacht absolviert werden konnte. Doch durch die gute Organisation ging niemand verloren und es war wie immer ein Spaß für Groß und Klein. Weitere Impressionen vom Sporttag und der Skaternight 2012 in Rostock:

15. September 2012 | Weiterlesen
Rostock ist die 96. „Fairtrade-Stadt“

Rostock ist die 96. „Fairtrade-Stadt“

Bewussterer Umgang mit Lebensmitteln, um eine gerechtere Weltordnung zu schaffen, das ist eines der Hauptanliegen der Fair-Trade-Bewegung. Auch die Hansestadt ist Teil dieser Bewegung, seit gestern sogar ganz offiziell. Mit der Übergabe der Urkunde ist Rostock nun die 96. „Fairtrade-Stadt“ Deutschlands. Um der Auszeichnung gerecht zu werden, startete gleichzeitig die Faire Woche 2012, in der verschiedene Aktivitäten über die einzelnen Aspekte des Themas informieren. Vor einem Jahr entschied die Bürgerschaft, den Titel „Stadt des fairen Handels“ anzustreben. Seitdem gibt es auf Sitzungen und im Büro des Oberbürgermeisters nur noch faire Produkte. „Auch wenn Sie zu mir kommen, sind Tee, Kaffee und Kekse fair gehandelt“, erzählt Bürgerschaftspräsidentin Karina Jens, die gestern im Rostocker Hof gemeinsam mit der lokalen Steuergruppe die Urkunde in Empfang nahm. Diese Steuergruppe sorgte nicht nur für Informationen innerhalb der Stadt, sondern war auch verantwortlich für die inhaltliche Seite der Bewerbung. Kathrin Bremer von der Siegelorganisation Fairtrade Deutschland lobte besonders die Kreativität der Einreichung: „Sonst sieht die Bewerbungsmappe oft recht nüchtern aus, hier war sie aber voller kreativer Ideen. Sogar die Stadtsilhouette wurde in das Logo integriert.“ Ein sehr wichtiges Kriterium ist natürlich auch, dass Geschäfte und Gastronomiebetriebe entsprechende Produkte anbieten. Im gesamten Stadtgebiet bekommt man in 61 Läden sowie in 32 Cafés und Restaurants fair gehandelte Produkte, womit die Vorgaben klar überboten wurden. Besonders Kaffee, Tee und Süßwaren sind vielerorts schon umgestellt, man bekommt aber auch fair gehandelte Textilien, Weine und Blumen. Auch in öffentlichen Einrichtungen wie Schulen und Vereinen ist Fairtrade ein Thema. Ein Beispiel hierfür ist die Don-Bosco-Schule. Seit zwei Jahren gibt es dort eine Arbeitsgemeinschaft Fairtrade, zu der auch Raphaela, Magarethe, Franz, Karl und Vincent gehören. Die Schüler verkaufen mit einem Bauchladen Snacks, Schokolade und Gummibären. „Gerade in der Pause ist das Angebot sehr gefragt“, erzählt Karl. „Auch wenn nicht jedes Produkt zu Hause Fairtrade ist, bekommt man doch eine bessere Wahrnehmung des Problems“, berichtet Vincent. Im Laufe der kommenden Woche gibt es im Rahmen der Fairen Woche noch weitere Veranstaltungen. So steht der Dienstag an der Südstadtmensa unter dem Motto „Fit und Fair durch den Tag“. Außerdem ist die ganze Woche über eine Ausstellung zum Thema „Ethical Gold“ im Rostocker Hof zu sehen. Dazu gibt es am Donnerstag um 19 Uhr auch einen Vortrag in der Stadtbibliothek. All das zeigt, dass Rostock sich auch weiterhin für die Belange des fairen Handels einsetzen will. Schließlich ist die Verleihung der Urkunde nur ein symbolischer Akt. Die richtigen und wichtigen Entscheidungen müssen weiterhin die Bürger der Stadt selber treffen.

15. September 2012 | Weiterlesen
Neueröffnung des Japanhauses im Botanischen Garten

Neueröffnung des Japanhauses im Botanischen Garten

Das denkmalgeschützte Japanhaus im Botanischen Garten der Universität Rostock wird heute (13.09.2012, 15.00 Uhr) neu eingeweiht. „Das 1952 aus Fichtenholz erbaute Haus hat ein neues Reetdach bekommen. Als Dachdeckermeister Joachim Krohn die alte Eindeckung abgenommen hatte, zeigte sich, dass auch der Dachstuhl marode war“, sagt der Kustos des Botanischen Gartens, Dr. Dethardt Götze. Der ist jetzt erneuert, wie auch sämtliche Elektro-Leitungen. Ermöglicht wurde diese notwendige Sanierung durch eine Spende der Jahresköste der Rostocker Kaufmannschaft. Die Jahresköste spendete dem Freundeskreis des Botanischen Gartens 14.000 Euro. „Wir helfen, das Wahrzeichen des Botanischen Gartens zu retten“, sagte der Öllermann des Vereins, Fabian Rüsch. Der Rostocker Rechtsanwalt hat den Vorsitz der Kaufmannschaft. Er freut sich, dass ein wichtiges Zeugnis niederdeutscher Holzarchitektur, das einmal als Wetterschutzhütte erbaut wurde und aufgrund seiner Lage im Japangarten auch kurz Japanhaus genannt wird, erhalten werden kann. Insgesamt kostete die Grundsanierung um die 35.000 Euro. „Der Freundeskreis erreichte durch sein Engagement eine Co-Finanzierung beim Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie“, informiert Dr. Götze. Und auch die Universität beteiligte sich an der Sanierung des Denkmals. „Das Japanhaus ist jetzt fit für die nächsten Jahrzehnte“, so Götze. Aus seiner Sicht sind gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen worden. „Es wurde ein unverwechselbares Baudenkmal saniert und gleichzeitig nutzen wir es als Klassenzimmer im Grünen für einen handlungsorientierten Umweltunterricht für Kinder und Jugendliche.“ Bereits in der nächsten Woche kommen wieder Schulklassen, denen die faszinierende Welt der Botanik näher gebracht wird. „Wir erweitern jetzt das Angebot für diesen besonderen Unterricht auf alle Schulen der Stadt Rostock“, kündigt der Kustos an. Der Freundeskreis Botanischer Garten betreibt das Projekt „Unigarten macht Schule“, für das sich Schulklassen anmelden können. Quelle: Universität Rostock, Foto: Dethardt Götze

13. September 2012 | Weiterlesen
Jobfactory 2012 stellt 600 Berufe und Studiengänge vor

Jobfactory 2012 stellt 600 Berufe und Studiengänge vor

Handwerk hat nicht nur goldenen Boden, sondern auch noch rund 300 freie Lehrstellen in Mecklenburg-Vorpommern. Da diese sich nicht von alleine besetzen, präsentierte die Handwerkskammer heute ihre 130 handwerklichen Ausbildungsberufe für Schüler, Studenten und interessierte Besucher. Doch auch wer gerne in eine andere berufliche Richtung gehen will, konnte fündig werden, denn über 600 Berufe und Studiengänge wurden auf der Jobfactory 2012, der größten Berufsorientierungsmesse unseres Landes, vorgestellt. Von A wie Altenpfleger bis Z wie Zweiradmechaniker war alles vertreten, was gelernt und ausgebildet werden kann. Ein großer Teil der Tätigkeiten lag nicht nur in einer Beschreibung vor, sondern konnte direkt ausprobiert werden. Schnitzarbeiten, Cocktails mixen oder einmal selbst Haare oder Nägel machen lassen – all das machte die Jobfactory in diesem Jahr möglich. Bei so einem großen Angebot dürfte für jeden der ungefähr 10.000 Besucher etwas dabei gewesen sein. Die einzige Schwierigkeit war es, zwischen den verschiedenen Ständen mit ihren poppigen Slogans das Richtige für sich zu finden. So ging es auch Lea Frehse aus Doberan. Die Schülerin besucht die zehnte Klasse der Regionalschule und ist sich noch nicht sicher, was sie nach ihrem Abschluss machen will: „Ich würde gerne Fotografin oder Mediengestalterin werden, das heißt, dass ich mir vorstellen kann, noch mein Abitur zu machen.“ Ihre Traumberufe hat sie auf der Messe zwar nicht gefunden, spannend fand sie es aber trotzdem, überall mal reinzuschnuppern. Nicht gefallen hat der Sechszehnjährigen, dass sie von der Schule einen Fragebogen bekommen hat, den sie abarbeiten musste. „Ich hätte mich lieber mehr auf die Angebote und weniger auf die Fragen konzentriert.“ Besonders stark vertreten war in diesem Jahr der Einzelhandel. Da viele junge Leute Mecklenburg-Vorpommern verlassen, suchen auch große Unternehmen noch nach Nachwuchs – die Chancen, einen der begehrten Ausbildungsplätze zu bekommen, sind also sehr hoch. Für Kurzentschlossene und Nebenbeiverdiener bot eine Nebenjobbörse viele interessante Angebote. Nicht nur Unternehmen und Betriebe informierten auf der Jobfactory, sondern auch die verschiedenen Hochschulen des Landes nutzten die große Bühne, um Informationen zu verteilen und Fragen zu beantworten. „Was für ein Abitur muss ich machen, um diesen Studiengang zu belegen“, wollten die meisten der Schüler von Dominik Lenz wissen. Der Student der Universität Rostock arbeitet nebenbei in der Studienberatung und war froh, einige falsche Vorstellungen zerstreuen zu können. „Viele waren schon schockiert, dass sich ein Studium sehr vom Schulalltag unterscheidet.“ Auch für Hannes Kutzner, Richard Reis und Lennart Lühring vom CJD war der Tag „interessant und lehrreich.“ Die drei Fünfzehnjährigen sind zwar noch etwas vom Abschluss entfernt, nutzten die Messe aber, um sich Informationen über Betriebe zu beschaffen, bei denen sie in diesem Jahr ihr Schulpraktikum absolvieren wollen. Vor allem der technische Bereich hat es ihnen angetan. Über ihre Zukunft haben sich die drei Jungs noch keine genauen Pläne gemacht. „Aber idealerweise würde ich schon gern studieren“, erzählt Hannes und Lennart ergänzt: „Ich würde auch gern woanders hingehen, um etwas von der Welt zu sehen.“ Wie in jedem Jahr wurde die Jobfactory mit einem bunten Programm abgerundet. So gab es verschiedene Sportwettbewerbe, Informationsvorträge und ein Konzert der Les Bumms Boys. Weitere Impressionen von der Jobfactory 2012:

12. September 2012 | Weiterlesen
Autofreier Klima-Aktionstag in der Langen Straße

Autofreier Klima-Aktionstag in der Langen Straße

15.000 Autos fahren täglich über die Lange Straße. Sonntags sind es fünftausend weniger. Am kommenden Sonntag, dem 16. September, jedoch wird die Lange Straße autofrei sein. Anlässlich des Klima-Aktionstages wird sie von acht bis 20 Uhr im Bereich zwischen Kuhstraße und Krämerstraße komplett für den Kfz-Verkehr gesperrt. Auch die Parkplätze sind vorher zu räumen und die Ausfahrt aus der Tiefgarage ist nur in dringenden Fällen möglich. Denn von 13 bis 18 Uhr sollen sich auf der 800 Meter langen zweispurigen Straße mitten in der Innenstadt zahlreiche Fußgänger, Fahrradfahrer, Skater und Stelzenläufer tummeln. Der Rostocker Agenda-21 Arbeitskreis „Klimaschutz und Mobilität“ und die Stadt laden nämlich zu einem Straßenfest ein. Die Absicht der Aktion: „Wir wollen mit den Leuten über Alternative Mobilität ins Gespräch kommen“, erklärt Steffen Nozon vom Amt für Umweltschutz; wirken sich Autoabgase doch sowohl auf das lokale als auch auf das globale Klima aus. Besonders den Autofahrern soll daher das Umsteigen schmackhaft gemacht werden. Über nachhaltige Fortbewegungsmittel können sie sich bei verschiedenen Partnern des Aktionstages informieren. So wird die Deutsche Bahn ihr Carsharing-Angebot und die Leihräder Call-a-Bike vorstellen, die Rostocker Straßenbahn ihre modernen Hybridbusse vorführen, die Stadtwerke präsentieren Elektroautos und lokale Fahrradhändler werden Lastenräder und Fahrradanhänger, die zum Einkaufen geeignet sind, zeigen. Pedelecs und Spaßräder können gleich vor Ort ausprobiert werden. In einer Podiumsdiskussion soll das Thema „Vernetzte Mobilität in Stadt und Land“ beleuchtet werden. Unterhaltung zum Mitmachen für die großen und kleinen Gäste des Straßenfestes bieten Ozeaneum, Kunsthalle, Circus Fantasia und verschiedene Sportvereine mit ihren Showvorführungen an. Die Geschäfte in der Langen Straße werden am Sonntag ebenfalls geöffnet sein. Ein besonderer Höhepunkt des Tages ist der erste Rostocker PARK(ing)-Day, bei dem die Parktaschen in der Langen Straße in kleine grüne Parklandschaften verwandelt werden sollen. 26 Parktaschengestalter, darunter Anwohner, aber auch Initiativen, Vereine und Institutionen wie der ADFC, die Forschungsgruppe Kunst, das Ökohaus und das Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt, haben sich bisher angemeldet. Wer ebenfalls eine Parktasche mit Rasen, Blumen, Hängematten, Stühlen oder anderen einfachen Mitteln fantasievoll, aber ohne kommerzielles Interesse gestalten möchte, muss sich sputen. Bis morgen nimmt das Amt für Umweltschutz noch Anmeldungen von Kurzentschlossenen entgegen. Mangels Zufahrts- und Parkmöglichkeiten sollten Besucher des autofreien Klima-Aktionstages den eigenen Pkw am besten zuhause lassen. Wer mit der Straßenbahn anreist, hat zwischen Platz der Jugend und Dierkower Kreuz sogar die seltene Gelegenheit in eine der drei Traditionsbahnen der RSAG einzusteigen. Am westlichen Ende der Langen Straße werden in Höhe „Am Bussebart“ in der Reisebustasche Taxi- und Behindertenplätze zur Verfügung stehen. Der autofreie Klimaaktionstag ist Teil der Rostocker Woche für Nachhaltigkeit und Klimaschutz, die am Freitag mit der Verleihung des Titels „Fairtrade-Stadt“ an die Hansestadt Rostock beginnt und mit dem Kinder- und Familienfest zum Weltkindertag am 22. September rund um den Universitätsplatz endet.

12. September 2012 | Weiterlesen
Neuer Trinkwasserbrunnen in Warnemünde

Neuer Trinkwasserbrunnen in Warnemünde

Wasser marsch in Warnemünde! Nach einer kurzen Trockenphase ersetzt seit heute ein neuer Trinkwasserbrunnen die alte „Hundetränke“ an der Bahnhofsbrücke. Als Quelle der Erfrischung steht er Warnemündern und ihren Gästen von nun an zwischen April und November als Flüssigkeitsspender zur Verfügung. Schon seit 1995 befindet sich im Schatten der alten Vogtei, direkt am Alten Strom, ein Trinkbrunnen. Insgesamt 230.000 Liter Wasser werden dort jährlich direkt aus dem Trinkwassernetz entnommen. Das entspricht in etwa dem Jahresverbrauch von sieben Rostockern. Wie viel davon jedoch wirklich zum Löschen von Durst genutzt wird, kann man nicht sagen. Sicher ist aber, dass auch Vierbeiner ihre Freude an dem Platz haben: Durch die Auffangschale im Boden bekam der Brunnen den Spitznamen „Hundetränke“. Immer wieder wurde die alte Schwengelpumpe in den letzten Jahren Opfer von Vandalismus. Vor allem der Pumphebel wurde mehrfach mutwillig abgebrochen. Da auch das Innere der Pumpe nach über 15 Jahren Betrieb porös wurde, entschied sich Eurawasser eine neue, gusseiserne Pumpe zu installieren. Mit einer bunten Gestaltung durch den Künstler Mike Bauer ist die Frischwassertankstelle, die den Titel „Lütt Pütt“, also kleiner Brunnen, trägt, nun auch ein optischer Hingucker. Gesine Strohmeyer, Geschäftsführerin der Eurawasser Nord GmbH betonte, dass auch zukünftig Vandalismus nicht auszuschließen sei: „Wir können nur an alle Leute appellieren, ein waches Auge auf die Einrichtung zu haben.“ Für sie ist es auch in Ordnung, dass ein Teil des Wassers verschwendet wird: „Fließendes Wasser ist vor allem für Kinder ein Highlight. Die Leute sollen diesen Brunnen also in jeder Art und Weise gebrauchen können.“ Wenn ihr euch also beim nächsten Aufenthalt in Warnemünde nach einer Erfrischung sehnt, ist der „Lütt Pütt“ genau die richtige Anlaufstelle. Und auch wenn der Brunnen nicht mehr „Hundetränke“ heißt, dürfen sich auch weiterhin Vierbeiner an dem regelmäßig geprüften Wasser laben.

12. September 2012 | Weiterlesen
Vereinsikone Juri Schlünz wird Manager bei Hansa Rostock

Vereinsikone Juri Schlünz wird Manager bei Hansa Rostock

Der Leiter der Nachwuchsakademie Juri Schlünz wurde mit dem heutigen Datum durch den Aufsichtsrat in den Vorstand des F.C. Hansa Rostock berufen. Damit folgte der Aufsichtsrat einstimmig dem Vorschlag des Vorstandsvorsitzenden. Um die Geschäftsfähigkeit des F.C. Hansa Rostock zu erhalten, haben sich der Vorstand und der Aufsichtsrat im Interesse des Vereins gemeinsam entschlossen, eine interne Lösung für die Position des Vorstandes Sport zu finden. „Es ist wichtig, dass kurzfristig wieder Ruhe bei unserem F.C. Hansa einkehrt. Juri Schlünz hat sich deshalb dankenswerterweise dazu bereit erklärt, die satzungsmäßige Vakanz des fehlenden Vorstandsmitglieds zu beheben“, erklärt Bernd Hofmann, Vorstandvorsitzender des F.C. Hansa Rostock. Juri Schlünz: „Ich werde in der Position als Vorstand Sport meine Erfahrung aus dem Lizenz- und Nachwuchsbereich mit einbringen. Ich habe mich vor sechs Jahren dazu entschlossen, meine berufliche Perspektive in den Nachwuchsbereich zu verlagern. Bei zukünftigen strukturellen Überlegungen des Vereins zur Ausrichtung der einzelnen Vorstandsämter werde ich mich gegebenenfalls wieder meinem bisherigen Aufgabengebiet widmen. “ Die Berufung von Juri Schlünz zum Vorstand Sport endet mit der Wahlperiode des gesamten aktuellen Vorstandes am 30.06.2014. Quelle: F.C. Hansa Rostock

11. September 2012 | Weiterlesen
Rostocker Polizei nimmt Exhibitionisten fest

Rostocker Polizei nimmt Exhibitionisten fest

Der Exhibitionist, der sich am 28. August vor den Augen von Kindern vor der Grundschule „Am Taklerring“ im Rostocker Stadtteil Groß Klein entblößt haben soll, ist festgenommen worden, teilte die Rostocker Polizei heute mit. Gegen 15 Uhr des Augusttages hatten zwei Kinder im Alter von 10 Jahren aus dem Fenster beobachtet, wie sich der nackte Mann im Gebüsch bewegte. Daraufhin hätten sie ihre Erzieherin herbeigerufen. Diese lief sofort hinaus und sah den Mann in 60 Meter Entfernung noch mit heruntergelassener Hose. Da habe er es wohl mit der Angst gekriegt und sei geflüchtet, schildert Fachkommissarleiter Peter Ernst den Stand der Ermittlungen zum Tathergang. Dass der Täter Herr B. gefasst werden konnte, sei der couragierten Horterzieherin, dem glücklichen Umstand, dass das Fahrrad des Täters sichergestellt werden konnte sowie der Beteiligung der Medien, die das Bild vom Fahrrad verbreiteten, zu verdanken, fasst Kriminaldirektor Peter Mainka zusammen. Das Fahrrad des Täters bildete den Ausgangspunkt der Ermittlungen. Nachdem es von der Horterzieherin und der Polizei sichergestellt wurde, sei der Täter noch einmal zurückgekommen, konnte aber erneut flüchten. Erst der Hinweis der Ex-Ehefrau, die das Fahrrad wiedererkannte, und die Wiedererkennung des Vorbestraften machten die Beweissituation so sicher, dass die Polizei den Täter am Freitag im Stadtgebiet aufgreifen konnte. Der 50-Jährige, der selbst zweifacher Vater ist, sei zwar aussagebereit gewesen, seine Beschreibung der Handlungsabläufe sei aber in bestimmten Teilen abgewichen, so die Polizeibeamten. Seiner Kernaussage nach sei das Motiv jedoch nicht sexuell orientiert gewesen, sondern er wollte die Kinder nur erschrecken. Herr B., der sich auch in psychiatrischer Behandlung befand, ist bereits einschlägig vorbestraft. So sei der Täter, der seit vier Jahren in Rostock wohnt, schon in unserer Hansestadt aber auch im Bereich Neubrandenburg auffällig geworden. Bislang wurde kein Haftbefehl erlassen, da am Freitag kein Grund dafür gesehen wurde. Peter Mainka erklärt: „Für den Vorhalt eines sexuellen Missbrauchs hat es nicht gereicht. Dafür bedarf es noch weiterer Ermittlungen.“ Die Beamten wollen jetzt prüfen, ob Herr B. für weitere Vorfälle im Stadtgebiet verantwortlich ist. Mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr müssen Exhibitionisten rechnen. Sollte auch sexueller Missbrauch von Kindern nachgewiesen werden, droht eine Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren. Im letzten Jahr gingen bei der Rostocker Polizei in der Hansestadt und im Landkreis 21 Anzeigen wegen exhibitionistischer Handlungen ein. Besonders zum Schulanfang würden sich derartige Anzeigen häufen, stellt der Kriminaldirektor fest und begründet dieses mit der erhöhten Aufmerksamkeit der Kinder nach Belehrungen durch Lehrer und Präventionsberater von Vereinen. Sollten Kinder und Erwachsense exhibitionistische Handlungen beobachten, empfiehlt er sich unter der bekannten Telefonnummer 110 an die Polizei zu wenden. Dennoch warnt er vor Hysterie. Einen Fall vom Wochenende, wo der Polizei mitgeteilt wurde, dass ein Mann von einer Bank aus auf dem Spielplatz Kinder beobachte, hält er für grenzwertig.

10. September 2012 | Weiterlesen
Tag der offenen Tür bei der Feuerwehr in Groß Klein

Tag der offenen Tür bei der Feuerwehr in Groß Klein

„Wenn ich groß bin, möchte ich auch Feuerwehrmann werden“, ist sich der sechsjährige Fiete aus Rostock seit gestern sicher. Er und seine Eltern gehörten zu den ungefähr 2000 Gästen, die den Tag der offenen Tür bei der Freiwilligen Feuerwehr Groß Klein nutzten, um sich das Gerätehaus und den Fuhrpark mal aus der Nähe anzusehen. Die Vorbereitung in der Schule fand der Erstklässler noch nicht so spannend. Als er jedoch selbst im Leiterwagen Platz nehmen konnte, war Fiete von seiner Zukunft als Brandbekämpfer überzeugt. Viel war geboten für die großen und kleinen Besucher. So konnten die verschiedenen Fahrzeuge nicht nur von außen und innen bestaunt werden, wer wollte, konnte sogar mal in einem historischen Löschgruppenfahrzeug mitfahren. Ihre Fähigkeit im Löschen von Bränden durften die kleinsten Gäste auf die Probe stellen: Mit einer Handspritze und der Unterstützung der Jugendfeuerwehr wurde immer wieder ein Holzmodell erfolgreich von den künstlichen Flammen befreit. Natürlich sollte man nicht nur alles anfassen, sondern auch etwas lernen. Deshalb erklärten die Feuerwehrmänner und -frauen nicht nur alle wichtigen Einsatzwerkzeuge, sondern testeten das Wissen auch mit einem Quiz. Richtig praktisch wurde es bei einer Vorführung zum Löschen eines Fettbrandes und dem modellhaften Auseinandernehmen eines verunfallten Fahrzeuges. Für das leibliche Wohl sorgten die Kameraden mit Grillgut – natürlich fachgerecht und sicher entzündet – und Kaffee und Kuchen. Besonders die Eltern nutzten das Angebot, während die Kinder mit großen Augen vor den Einsatzfahrzeugen standen oder beeindruckt das Feuerwehrboot der Berufsfeuerwehr erkundeten. „Wir haben 160 – 180 Einsätze im Jahr, erst heute Morgen um zehn vor sechs gab es Alarm, weil ein Rauchmelder anschlug und einen Mieter verunsicherte“, erzählte Thomas Ebeling, der seit Juni Wehrführer ist. Er zeigte sich sehr erfreut über den guten Zulauf und hoffte, dass auch einige der Gäste als aktive Mitglieder wiederkommen: „Wir sind zwar mit 39 Aktiven und 16 Jugendfeuerwehrleuten schon gut besetzt, Nachwuchs kann man aber immer gebrauchen.“ Für ihn und den zweiten Wehrführer Jan Lehwald ist der ehrenamtliche Einsatz in der Feuerwehr eine Herzensangelegenheit. Lehwald ist schon 17 Jahre dabei, Ebeling zwölf. „Ich habe im Moment Urlaub und manchmal habe ich das Gefühl, ich sehe die Kameraden häufiger als meine Frau“, sagte der Wehrführer schmunzelnd. Beide waren nicht nur stolz auf den erfolgreichen Tag der offenen Tür, sondern auch, dass ihnen von Oberbürgermeister Roland Methling gestern das schon vor drei Jahren beantragte neue Mannschaftstransportfahrzeug übergeben wurde. Die Kameraden der Feuerwache fünf in Groß Klein sind mit ihrer Gründung im Jahr 1860 die älteste Freiwillige Feuerwehr Rostocks. Außerdem sind sie mit insgesamt 69 Beteiligten auch die mitgliederstärkste Truppe der Hansestadt. Das Haupteinsatzgebiet umfasst die Bereiche Groß Klein, Marienehe, Evershagen und Schmarl, für die anderen Stadtteile sind die Wachen in Warnemünde, Gehlsdorf, in der Stadtmitte und in der Rostocker Heide zuständig.

9. September 2012 | Weiterlesen
Tag des offenen Denkmals 2012 in Rostocks Innenstadt

Tag des offenen Denkmals 2012 in Rostocks Innenstadt

Wo könnte man einen Tag zum Thema Holz besser beginnen, als bei einem Baumhaus. Doch nach einem von Kindern erbauten Versteck in den Baumkronen sucht man in der Wokrenter Straße vergebens. Den Namen bekam das alte Kaufmannsgebäude von dem Hausbaum, einem massiven Eichenstamm, der als tragende Säule fungiert. Das Bauwerk ist eine von 18 Einrichtungen, die zum Tag des offenen Denkmals 2012 in ganz Rostock geöffnet waren. Schon 1490 wurde das Hausbaumhaus errichtet und ist somit eines der ältesten Rostocker Kaufmannshäuser. Im Erdgeschoss befindet sich eine große Halle, die im 16. Jahrhundert sogar mit Pferdewagen direkt befahrbar war. Das war nur möglich, da man durch den Hausbaum, der im Keller auf einem Findling steht, auf tragende Wände größtenteils verzichten konnte. Im Dachgeschoss befand sich ein Lagerraum, der ebenfalls durch eine Holzverstrebung getragen wurde. Obwohl man hier sprichwörtlich sehen kann, wie sich die Balken biegen, hält das Material, natürlich immer wieder restauriert, schon über 500 Jahre. Auch außerhalb des Tages des offenen Denkmals ist das Gebäude, in dem sich heute eine Außenstelle der Deutschen Stiftung Denkmalschutz befindet, zu besichtigen und auch als Veranstaltungsort mit besonderem Ambiente buchbar. An den ebenfalls geöffneten Rostocker Kirchen vorbei geht es weiter Richtung Östliche Altstadt. Die nächste Station bietet sich sehr gut an, um eine kurze Verschnaufpause einzulegen, denn das Kaufmannshaus Krahnstöver in der Großen Wasserstraße beherbergt heute ein Restaurant und ein Hotel. Den Namen bekam das Haus von Julius Krahnstöver, der das Grundstück 1876 samt Brennerei erwarb und ein Jahr später darauf die „Dampf-Korn-Brennerei, Hefe- und Liqueur- Fabrik Julius Krahnstöver“ eröffnete. Ursprünglich war auch dieses Gebäude ein Bürgerhaus, das mit seiner ersten urkundlichen Erwähnung von 1376 sogar auf eine noch längere Geschichte als das Hausbaumhaus zurückblicken kann. Abermals erzählt das Holz hier eine spannende Geschichte. Forscher fanden heraus, dass Teile der ursprünglichen Bausubstanz aus der Renaissance noch erhalten sind. Die Kiefernbalken, die noch heute das Dach stützen, wurden ab 1423 auf Gotland gepflanzt und ab dem Jahre 1595 gefällt und verarbeitet. Direkt nebenan befindet sich ein weiteres offenes Denkmal. Heute ist das grüne Haus am Beginenberg ein Wohnhaus mit Gästewohnungen, früher befand sich hier eine Ausspanne, ein Ort, an dem Reisende ihre Pferde ausspannen und versorgen konnten. Auch wenn die Wasserstelle im Garten inzwischen zugewachsen ist, luden der idyllische Innenhof und das von Maria Pistor vorbereitete Kuchenbuffet die Besucher zum Ausspannen ein. Im historischen Kellergewölbe zeigte die Fotografin Erika Schulz, wie man Bäume und Holz künstlerisch in Szene setzen kann. „Auf jedem Stück Holz lebt es, ob nur Würmer oder Käfer, alles ist lebendig. Ich finde es fantastisch“, beschreibt die Warnemünderin ihre Faszination für den Stoff. Besonders in der Kombination mit Licht und Stimmung überzeugen ihre Aufnahmen und präsentieren den Werkstoff Holz von einer ganz anderen Seite. „Ich bin angenehm überrascht von diesem Tag. Es gab viele Besucher und ganz viel positive Resonanz“, erzählt Erika Schulz. Und auch Maria Pistor zeigte sich zufrieden, auch wenn es für sie wie immer anstrengend war: „Hier steckt so viel Arbeit drin, das kann man nur mit Hilfe und guten Freunden schaffen“, erzählt die Rostockerin. Auch das Kuhtor war für interessierte Rostocker geöffnet. Im ältesten Stadttor Rostocks, dem früheren Standort des Literaturhauses, befindet sich heute die Mediationsstelle Rostock. Neben der Vorstellung der Einrichtung stand vor allem der Holzbildhauer Harald Wroost im Mittelpunkt des Besucherinteresses. Der gebürtige Rostocker macht aus abgestorbenen Stämmen und Holzstücken Skulpturen. Besonders bekannt ist seine Figur des Fürsten Borwin III. in Marktgrafenheide, die er aus einer 365 Jahre alten und in der Rostocker Heide gewachsenen Eiche fertigte. Schon seit seiner Ausbildung als Stellmacher entwickelte sich bei ihm eine Leidenschaft für das Material: „Es ist Hassliebe. Zum einen gibt es immer wieder Schwierigkeiten bei der Beschaffenheit und den Eigenheiten des Holzes, zum anderen macht die Gestaltung aber unglaublich Freude.“ Leider geht so ein Tag des offenen Denkmals immer sehr schnell vorbei, sodass man gar nicht schafft, alles zu entdecken. Zum Glück sind auch einige der Denkmäler regulär zu besichtigen. Und bei den anderen heißt es warten auf den Tag des offenen Denkmals 2013. Weitere Impressionen vom Tag des offenen Denkmals 2012:

9. September 2012 | Weiterlesen
Ovationen für „The Who’s Tommy“ im Volkstheater

Ovationen für „The Who’s Tommy“ im Volkstheater

„Feel me coming, a new vibration. I’m a sensation” – mit treibendem Beat belebte Marcus Melzwig als Tommy singend wieder das Große Haus. Nach eineinhalbjähriger Pause ist es für Theaterbesucher seit gestern Abend wieder geöffnet. Neue Wandfarbe in den Foyers und neue Energie auf der Bühne, das waren die ersten Eindrücke des Publikums, das sich nach der Premiere von „The Who’s Tommy“ zu stehenden Ovationen hinreißen ließ. Mit dem rockigen Musical der britischen Rockband The Who, die dafür bekannt ist, nach einem Auftritt ihre Instrumente zu zertrümmern, war dem Volkstheater ein kraftvoller Neuanfang geglückt. Zum Auftakt der neuen Spielzeit setzte Regisseur Thomas Winter jedoch nicht auf opulente Showelemente. Mit einer minimalistisch ausgestatteten Bühne (passend auch zum schlicht sanierten Haus) lenkt er den Fokus auf die Musik, die der junge Who-Gitarrist Pete Townshend auf dem Höhepunkt der Bandgeschichte zu einem der ersten Konzeptalben zusammenstellte. Und so spielen auch die Musiker nicht versteckt im Orchestergraben, sondern werden auf einem hohen Podest sichtbar. Christian Kuzio an der E-Gitarre, Martin Pollok am Schlagzeug, Falk Bonitz am Keyboard, Jan Soutschek am Bass und Jörg Huke an der Posaune sind die Band, die die PopKW für diese gemeinsame Produktion mit dem Volkstheater beigesteuert hat. Unter der musikalischen Leitung von Wolfgang Schmied (auch an der Akustikgitarre) füllt die Band den Theatersaal mit den Hits des Albums wie „Pinball wizard“ oder „The acid queen“, letzterer charismatisch gesungen von Jaqueline Boulanger. Ihnen zu Füßen entfalten die Schauspieler die Geschichte von Tommy. Als Kind wird er Zeuge, wie sein Vater (Björn-Ole Blunck) – von dem man zunächst glaubte, er sei im Krieg gefallen – den Geliebten der Mutter erschießt. Die Eltern bedrängen den Jungen daraufhin zum Schweigen: Er wird taub, blind und stumm. Mit Exorzismus, Drogen und Schulmedizin versuchen sie den Sohn zu heilen, vergeblich. Isoliert von einer kühlen Außenwelt, in der die Mutter (Sonja Dengler) gerade mal den Sohn mit ausgestrecktem Arm auf dem Kopf tätschelt, muss Tommy Übergriffe des pädophilen Onkels Ernie (Peer Roggendorf mit einem beachtenswerten Geigensolo) und des sadistischen Cousins Kevin (etwas zu exzessiv Manuel Dengler) über sich ergehen lassen. Im Kontrast zu den scheinbar gleichgültigen oder gar feindlichen Menschen rund um Tommy steht die warme und herzliche Konstellation der beiden Darsteller der Titelfigur Marcus Melzwig und Lukas Möller als der junge Tommy. Während der Junge von den Erwachsenen gefühllos hin- und hergeschoben und sogar missbraucht wird, erweist sich sein älteres Alter Ego als fürsorglicher Partner, der ihm den Weg weist. Auch andere folgen ihm bereits. Denn dank seines Flipper-Spiel-Talentes ist er zum großen Star geworden. Leider konnte sich Thomas Winter nicht dazu durchringen, einen echten Flipperautomaten auf die Bühne zu stellen. So wirkt es etwas schräg, wenn Tommy seinen Luftflipperautomaten pantomimisch bedient. Stattdessen verlässt sich die Inszenierung auf die Videoinstallation von Andreas Ehrig als wesentlichen Teil der Bühnengestaltung. Seine bewegten Bilder veranschaulichen nicht nur das Flippern, sondern stellen auch Krieg, Drogenrausch und das Eindringen in Tommys Gehirn, wo es verändert und verletzt wird, symbolhaltig dar. Heute und morgen sowie am nächsten Wochenende gibt es weitere Vorstellungen von „The Who’s Tommy“ im Großen Haus. Weitere Vorstellungen: Sa 05.01. 2013, 19:30 Uhr, Großes Haus Fotos: VTR, Dorit Gätjen

8. September 2012 | Weiterlesen
Darwineum im Rostocker Zoo feierlich eröffnet

Darwineum im Rostocker Zoo feierlich eröffnet

Es war einmal, so beginnen viele Märchen. Doch das Darwineum im Rostocker Zoo ist seit diesem Wochenende endlich erlebbare Wirklichkeit. Ungefähr zehn Jahre Planung, fünfzehn Monate Bauzeit und unzählige Arbeitsstunden stecken in dem Mammutprojekt, das zugleich ein multimedialer Museumsbesuch und ein tierisches Erlebnis ist. Bevor die neuen Zoobewohner morgen mit einem großen Fest begrüßt werden, wurde das Darwineum schon heute feierlich von Zoodirektor Udo Nagel und Gästen aus der ganzen Welt eröffnet. Der Eingangsbereich des Darwineums ist seinem Namensgeber gewidmet. Hier begrüßt das Konterfei von Charles Darwin die Besucher, zu denen heute auch Dr. Felix Padel, der Ururenkel des Forschers, gehörte, und eine Schautafel informiert über den Weg der HMS Beagle. Es ist das Schiff, mit dem Darwin in fünf Jahren einmal rund um die Welt reiste. Dann wird es dunkel und eine eindrucksvolle Videoinstallation zeigt den Urknall, die Entstehung der Welt. Irgendwann zwischen Urknall und Darwin entstehen im Meer die ersten Einzeller, die den Ursprung für alles spätere Leben auf der Erde bilden. Was in der Realität viele Millionen Jahre gedauert hat, kann man nun in wenigen Minuten erfahren. Evolution, in all ihren Ausprägungen, wird im ersten Bereich des Hauses gezeigt. Dabei wechseln sich leicht verständliche Texte mit Rätseln, Bildern, Modellen und multimedialen Stationen ab, die zum Selberforschen einladen. Edutainment nennt man diese Vermischung von Wissen und Unterhaltung. Aber keine Angst, es gibt auch Tiere zu sehen. Über 40 unterschiedliche Tierarten sind in den neun Kammern ausgestellt. Quallen und Krebse tummeln sich da, Seepferdchen und Schildkröten drehen ihre Runden und an einem Ast hängt gut getarnt ein Wandelndes Blatt. Nur die tropischen Blattschneideameisen wollten sich in ihrem Formicarium heute noch nicht zeigen. Anders die Menschenaffen, die das Herz der 20.000 Quadratmeter großen Naturerlebniswelt bewohnen. Mehr als die Hälfte der Fläche wird von den Primaten belegt. Vor allem die Tropenhalle, in der sich Orang-Utans und Gorillas aufhalten, ist beeindruckend gestaltet. Doch scheint sich diese Begeisterung nach einer Zeit zu legen, zumindest für die Hausherren. Ganz entspannt saßen die Tiere heute auf der Wiese und begutachteten die ersten Besucher. Nur der Rostocker Gorilla Assumbo ließ seine Muskeln spielen und trommelte an die Scheibe, als Zoodirektor Udo Nagel mit den Gästen aus der Politik das Gehege in Augenschein nahm. Tierpfleger Manuel Kiep und Azubi Philip Schwerdtfeger zeigten sich mit der Eingewöhnung der Primaten in das neue Umfeld sehr zufrieden. „Seit drei Wochen bewohnen die Tiere die Tropenhalle und haben sich schon gut eingelebt. Das einzige kleine Problem ist, dass sie momentan noch sehr viel im Innenbereich der Anlage sind. Doch das wird sich mit der Zeit von alleine legen, die Besucher sollen ja auch was sehen“, zeigt sich Manuel zuversichtlich. Gefüttert werden die Affen übrigens hauptsächlich mit grünem Gemüse, Bananen sind nur ein sehr seltener Gaumenschmaus. Mit der neuen artgerechten Anlage sollen auch in Rostock wieder Menschenaffen gezüchtet werden. Eventuell kann man schon im nächsten Jahr mit Nachwuchs rechnen, berichtet Azubi Philip: „Man hat schon einige Aktivitäten in den Familien gesehen und man weiß ja auch nicht, was nachts passiert.“ Abgerundet wird das Darwineum von einem Abschnitt zur kulturellen Evolution des Menschen mit wechselnden Sonderausstellungen und einem idyllischen Außenbereich. Dieser wirkt durch die fehlenden Zäune sehr natürlich und man bekommt das Gefühl, ganz nah am Geschehen dran zu sein. So waren die ersten Gäste alle sehr begeistert. Und auch Zoodirektor Udo Nagel war stolz auf sein neues Prestigeobjekt und alle Mitarbeiter, die es ermöglicht haben: „Es ist für uns ein lang ersehnter Tag. Es gab stürmische Zeiten, doch ich konnte immer auf die Crew zählen. Ich glaube, es ist ein Sieg für die Menschenaffen!“ Ab dem morgigen Tag ist das Darwineum für alle Zoobesucher geöffnet, der Zugang ist im normalen Eintrittspreis enthalten. Weitere Impressionen von der Eröffnung des Darwineums im Zoo Rostock:

7. September 2012 | Weiterlesen
Der Umbau der Frieda 23 beginnt

Der Umbau der Frieda 23 beginnt

„Der Kopf ist rund, damit sich die Gedanken bewegen können“, heißt es. Von der Bewegung, der Verwandlung ist auch am Abend des 6. September im Innenhof der Frieda 23 stets die Rede. Der Plattenbau bildet die Kulisse zum feierlichen Start der Sanierungsarbeiten, die am 10. September beginnen sollen und aus dem in die Jahre gekommenen Gebäude ein neues Zuhause für die vier Gründungsvereine entstehen lassen. Dafür wird der gesamte rechte Flügel abgerissen. Auf dem Gelände in der Friedrichstraße selbst wurde zwar noch nicht der erste Spatenstich gesetzt, aber ein Spaten feierlich überreicht – mitsamt einer Filmrolle, die im neuen Fundament eingelassen werden soll. Sie enthält Kunstobjekte, die den neuen Grundstein auch symbolisch legen sollen. Außerdem wurde das Kunstwerk „In Transition“ des schwedischen Künstlerteams Gora enthüllt. Die Künstlerin Monika Gora hat eine 5 Meter hohe Skulptur erschaffen, deren oberes Ende wie ein Quecksilbertropfen wirkt. Er ist ständig in Bewegung und durch die Spiegelungen auf der glatten Oberfläche meint man, der Skulpturenkopf sei flüssig. Die Künstlerin selbst sagt, dass es sich hier um keinen praktischen Gegenstand handele – sondern es eben ein künstlerisches Objekt sei. „Ich glaube, dass es die Quelle der Fantasie ist und Vorstellungskraft und Gedanken in Gang setzt“, erläutert die Schwedin. Die Frieda 23 ist nicht nur ein innovatives Projekt der Zusammenführung verschiedener Medien, sondern auch in der Art ihrer Finanzierung: Neben Bankkrediten, Städtebaufördermitteln und Finanzierungsmitteln der Stadt gehen die vier Gründungsvereine, das Lokalradion LOHRO, die Kunstschule Rostock, das Institut für Neue Medien und das Lichtspieltheater Wundervoll, als KARO gAG auch „mit privatrechtlicher Verantwortung“ an die Umsetzung, erklärt Ingo Körber, Mitglied von LOHRO und Aufsichtsrat der KARO gAG. Mit diesen Aktien übernehmen die Betreiber selbst eine gewisse Verantwortung. Allerdings können sich über den Kauf von Aktien die Besucher und Konsumenten des Kunst- und Medienzentrums selbst beteiligen und so das Kunstprojekt unterstützen. Diese Unterstützung begann aktiv auch am Tag des Sanierungsbeginns. Bei einer Auktion von Fundsachen gab es die verschiedensten Dinge zu ersteigen: Keramikmasken, Stillleben, Bleistiftzeichnungen, einen ausgefallenen Hut und den DDR-Filmprojektor TK35. „Er ist wohl noch voll funktionsfähig und ich brauche nur einige Kabel. Aber erstmal stelle ich ihn nur ins Wohnzimmer – mal sehen, was dann draus wird“, sagt Achim Thiedig teils skeptisch, aber auch froh über sein neues altes Heimkino, das er für 210 Euro ersteigert hat. Er habe ihn aber mehr aus der Spendenaktion heraus als aus wirklich langgehegtem Interesse gekauft, erzählt der 33-jährige weiter. Insgesamt wurden durch die Auktion ungefähr 506 Euro gesammelt. Weitere Aktionen am Abend waren die Schauvorführungen der vier Gründungsvereine: Die Kunstschule präsentierte in der Borwinstraße Schau-Keramik, das Institut für neue Medien zeigte in der Budapester Straße einige Kurzfilme vom FiSH-Festival, der lokale Radiosender LOHRO installierte in der Margaretenstraße eine Klangsimulation und im Li.Wu feierte „Filomena“ von Holger Löwe seine Kino-Filmpremiere. Außerdem setzte man die Frieda durch eine Lichtinstallation in Flammen.

7. September 2012 | Weiterlesen
Holz ist das Thema des Tags des offenen Denkmals 2012

Holz ist das Thema des Tags des offenen Denkmals 2012

Brüche und Risse in den 15 Meter hohen Gewölben machen der Marienkirche zu schaffen, Denkmalschützer haben an den Seitenschiffen und im Kapellenkranz mit Restaurierungsmaßnahmen begonnen. Ein Teil der beeindruckenden Ziegelsteingewölbe ist deshalb hinter einer Einrüstung verschwunden. Doch für den Besucher gibt es natürlich noch andere, teils Jahrhunderte alte Schätze in diesem Gotteshaus zu entdecken. Beim Tag des offenen Denkmals am kommenden Sonntag bietet sich dafür wieder eine geeignete Gelegenheit. Wissbegierige können dann nämlich nicht nur historisch wertvolle Gebäude besichtigen, sondern sich auch bei Vorträgen und Führungen von Experten informieren. Das Schwerpunktthema in diesem Jahr ist: Holz. „Im Turmdach, Glockenstuhl und in der Orgel der Marienkirche wurde dieser Baustoff in herausragendem Umfang verwandt, wie die Führungen im Turm und in der Orgel zeigen werden“, teilt Hannelore Holzerland vom Förderverein Stiftung St. Marien mit. Ein echter Hingucker ist wegen seiner filigranen Schnitzarbeit der Rochusaltar in der südöstlichen Chorkapelle, der älteste Altar in St. Marien aus vorreformatorischer Zeit. Doch nicht nur in der Marienkirche öffnen sich die alten Holztüren. Insgesamt 19 Angebote gibt es für die Besucher am Tag des offenen Denkmals in Rostock. Einige, wie das Kulturhistorische Museum im Kloster zum Heiligen Kreuz, das Heimatmuseum in Warnemünde, das Kröpeliner Tor, das Peter-Weiss-Haus, Krahnstöver oder das Hausbaumhaus, können zwar auch zu anderen Zeiten besichtigt werden, haben aber mitunter ein besonderes Programm oder ungewöhnliche Einblicke für den Tag vorbereitet. Andere Gebäude wiederum sind sonst so gut wie gar nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Dazu gehören in diesem Jahr zum zweiten Mal das Botanische Institut in der Doberaner Straße 143, dessen Sanierung im letzten Jahr erst Fahrt aufgenommen hatte, die ehemalige Ausspanne am Beginenberg 2, das Haus der Musik in der Wallstraße 1, das Kuhtor und, solange die Sanierungsarbeiten noch nicht abgeschlossen sind, auch das Hauptgebäude der Universität. Musikinstrumente, Möbel, Kirchenausstattungen, Türen und Tore, Fenster, Treppen, Parkettböden, Holzdecken und Wandvertäfelungen, Werkzeuge, Webstühle – es ist kaum möglich, alles aufzuführen, was aus Holz gefertigt wurde und wird. Bei fast allen Objekten, die anlässlich des Tages des offenen Denkmals geöffnet haben, wird es etwas zum Thema „Holz“ zu erzählen geben. Wie die Geschichte vom großen Brand, der 1252 in Rostock wütete. Zum Wiederaufbau kaufte die Stadt damals jedoch nicht nur das Holz, sondern gleich den ganzen Wald. Mit 6000 Hektar Rostocker Heide zählt die Hansestadt heute zu einem der fünf größten kommunalen Waldbesitzer in Deutschland. Genug Platz also, für weitere historische Anlaufpunkte zum Thema Holz, wie die Heideortschaft Hinrichshagen, den Schinkenkrug, Meyers Hausstelle und natürlich auch den Forst- und Köhlerhof in Wiethagen. Wer die Orte im waldreichen Nordosten Rostocks mit dem Fahrrad erkunden will, kann sich dem ADFC anschließen. Um 12 Uhr startet die gut 20 Kilometer lange Radtour vom Universitätsplatz zu den geöffneten Denkmälern in der Rostocker Heide. Eine Übersicht über alle Angebote des Tages des offenen Denkmals in Rostock befindet sich auf dieser Website.

7. September 2012 | Weiterlesen
Darwins Ururenkel kommt zur Eröffnung des Darwineums

Darwins Ururenkel kommt zur Eröffnung des Darwineums

Zweimal werden wir noch wach, dann ist der mit Spannung erwartete Darwineumseröffnungstag. Bevor die Zoobesucher das neue Heim der Rostocker Menschenaffen und zahlreicher anderer Tiere in einer Ausstellung zur Evolution ab Samstag für sich entdecken können, findet die feierliche Eröffnung bereits morgen Nachmittag statt. Etwa 600 Gäste aus ganz Deutschland sowie aus Partner-Zoos aus dem In- und Ausland werden dazu auf dem neuen Zoogelände im Barnstorfer Wald erwartet. Unter ihnen wird dann auch Dr. Felix Padel sein. Der 56-jährige Brite ist nicht nur ein renommierter Anthropologe der Universität Oxford, sondern auch ein direkter Nachfahre von Charles Darwin, dem Namensgeber der neuen Zooattraktion. Denn die Theorie des Ururgroßvaters von der Entwicklung der Lebensformen auf unserer Erde bildet die Grundlage für das Ausstellungskonzept und soll durch Assumbo, Gorgo, Bebe und den anderen Bewohnern der 20.000 qm großen Anlage veranschaulicht werden. Es sei eine einzigartige Ausstellung, die er so noch nicht gesehen habe, sagte er, nachdem er heute schon einen Blick in das Darwineum werfen konnte. Besonders ansprechend sei die Kombination aus der einfachen Vermittlung eines sehr komplexen Themas wie die Vielfalt der Lebensformen und den lebenden Tieren, Fischen und Quallen. „Wenn man nur Wörter liest oder Diagramme betrachtet, versteht man nur bis zu einem bestimmten Grad. Aber wenn man die lebenden Kreaturen sieht, öffnet sich der Verstand und das Herz viel besser“, zeigte sich der Wissenschaftler, der seit mehr als drei Jahrzehnten in Indien lebt und forscht, beeindruckt. „Als Anthropologe habe ich mich auch mit der Umwelt der Menschen beschäftigt. Im Laufe meines Lebens haben mich die ganzheitliche Betrachtung des Menschen und seine Beziehungen zu anderen Arten immer mehr interessiert. Darwins Interesse und die Liebe zur Natur haben mich dabei auf unterschiedliche Weise inspiriert.“ Seinem Ururgroßvater hätte das Rostocker Darwineum gefallen. „Er schätzte die kleinen Dinge im Leben, aber auch, wenn Menschen seine Arbeit ehrten“, hat ihm seine Großmutter über seinen berühmten Vorfahren erzählt.

6. September 2012 | Weiterlesen
Apfelsaison 2012 ist eröffnet

Apfelsaison 2012 ist eröffnet

„Ein Apfel am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen“, heißt es im Volksmund. Zumindest ist er als Vitaminlieferant sehr gesund und als kleiner Snack für zwischendurch beliebt. So beliebt, dass der Apfel als beliebteste Obstsorte gilt. Im Durchschnitt isst jeder Deutsche pro Jahr ungefähr 18 Kilogramm von der wahlweise süßen oder sauren Frucht. Im deutschen Vergleich nimmt Mecklenburg-Vorpommern in seiner Anbauweise der Kernfrucht eine Vorreiterposition ein. Hier wird der Apfel zu 66 Prozent auf kontrolliert-integrierte Weise produziert, wobei weitestgehend auf synthetische Pflanzenschutzmittel verzichtet wird. Auch was die Anbaufläche betrifft, liegt der Apfel in Mecklenburg-Vorpommern weit vorn: Er wird von 35 Betrieben auf 1556 Hektar angebaut und ist damit die dominierende Frucht. Von den geernteten Äpfeln wandern 90 Prozent in die Verarbeitung und werden zu Most, Mus und Kindernahrung. Dafür werden bevorzugt die Sorten „Rewena“, „Remo“, „Seestmüher Zitronenapfel“ und „Golden Delicisious“ verwendet. Die restlichen 10 Prozent sind Tafeläpfel wie „Jonagold“, „Idared“, „Jonagored“ und „Elster“. „Doch es kommen neue Trends“, schätzt Martin Czechl von der Rostocker Obst GmbH ein. „Der Trend geht zu den zweifarbigen Äpfeln mit rotem Touch. Anders als in Asien, wo sie den ganz süßen Apfel mögen, bevorzugt man in Europa den süßen Apfel mit einer gewissen Säure. Außerdem werden Apfelsorten mit einem geringen Allergenpotenzial zunehmend interessant, wie zum Beispiel „Idared“. Dazu kommen noch neue Sorten wie „Welland“, „Santana“ und „Topaz“, erläutert der 59-jährige weiter. Er war auch einer der Initiatoren, die sich des Projekts „Apfelkiste“ im Jahre 2009/2010 angenommen haben, das seither wöchentlich 224 Grund- und Förderschulen in Mecklenburg-Vorpommern mit frischen Äpfeln versorgen. Dadurch wird den Kindern ein gesunder Snack garantiert und sie lernen durch ein pädagogisches Begleitprogramm den Anbau und die Ernte einheimischer Früchte kennen. Für die diesjährige Ernte stellen die hiesigen Apfelbauern eine optimistische Prognose – war die Ausbeute 2011 durch den Spätfrost im gesamten Land doch eher schwach. Die Erzeuger erwarten nun um die 39.000 Tonnen Äpfel. In Gesamtdeutschland rechnet man mit 933.000 Tonnen, was ungefähr 10 Prozent weniger als im Vorjahr sind. Auch in Europa schätzt man die Ausbeute eher negativ auf 9,74 Millionen Tonnen. Ob aus den Äpfeln zukünftig auch Elmenshorster Saft hergestellt wird, ist hingegen fraglich. Denn heute wurde bekannt, dass die Elmenhorster Fruchtsäfte GmbH Insolvenz angemeldet hat. 75 Mitarbeiter beschäftigt das Rostocker Unternehmen.

6. September 2012 | Weiterlesen
Barrierefreier Umstieg zwischen Bus und Bahn

Barrierefreier Umstieg zwischen Bus und Bahn

Rollstuhlfahrerin Angela Schulz ist gern mit Freunden in der Stadt unterwegs. Von Reutershagen fährt sie mit der Bahn und dem Bus in die Lange Straße oder macht einen Ausflug nach Warnemünde. Alle Strecken legt die 55-Jährige mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurück. Doch manchmal gibt es Probleme. Wenn der Abstand zwischen dem Fahrzeug und dem Bordstein zu groß ist, wird  das Einsteigen für die Rollstuhlfahrerin zur Herausforderung. Das soll sich nun ändern: Die Rostocker Straßenbahn AG (RSAG) baut um. Am Montag wurde die erste neu gestaltete Haltestelle in Evershagen Süd in Betrieb genommen. „Eigentlich war ja ein anderer Umbau geplant. Doch nach den Zweifeln der Rollstuhlfahrer hat die RSAG schnell reagiert“, zeigt sich Angela Schulz heute nach der ersten Probefahrt überzeugt. Die Idee kommt einem Ideal gleich: Rostocks Personennahverkehr soll barrierefrei sein. Dazu werden die Tatrabahnen abgeschafft, die im Moment hauptsächlich auf der Linie 1 fahren. Während der zweite Wagen stets niederflurig ist, also fast ebenerdig fährt, hat der erste Wagen immer zwei Stufen, die den Einstieg für alle Gäste auf Rädern unmöglich machen. „Die 13 neuen Bahnen werden alle niederflurig und zu 100 Prozent barrierefrei sein“, kündigt Andreas Lüdtke, Abteilungsleiter für den Technischen Service, Betriebsanlagen und Fahrzeuge der RSAG, an. Die Straßenbahnen, die nächsten Sommer nach und nach auf Rostocks Gleisen eingesetzt werden, würden jedoch mit den derzeitigen Borden an Haltestellen, die auch von Bussen angefahren werden, kollidieren. Deshalb hat die RSAG damit begonnen 18 kombinierte Haltestellen umzubauen. In der Umsetzung sieht es dann so aus: Der Abstand zwischen den Straßenbahngleisen und der Kante der Haltestellen wird auf 24 cm vereinheitlicht. Dadurch entstehen gleiche Einstiegshöhen für Bus und Bahn. Auch die Form der Kombi-Haltestellen wird an Busse und Bahnen angepasst. Andreas Lüdtke erläutert die neue Entwicklung: „Der Busfahrer muss beim seitlichen Anfahren auf die Kante achten und kann die Höhe durch die Absenkfunktion individuell einstellen. Falls es doch noch zu Problemen kommen sollte, gibt es jedem Bus noch eine Klapprampe, die Schwierigkeiten überbrücken kann.“ Innerhalb der nächsten sechs Monate sollen alle Busse umgerüstet werden. Die Kosten für die Veränderung belaufen sich auf 37.000 Euro und werden vom Unternehmen selbst getragen. Während einige Stationen nur von den Fledermauslinien F1/ F2 angefahren werden, sind die folgenden Haltestellen auch im Tagesverkehr aktiv in Benutzung: Steintor Doberaner Platz Saarplatz Parkstraße Evershagen-Süd

5. September 2012 | Weiterlesen
Hansa Rostock stellt Marc Fascher als neuen Cheftrainer vor

Hansa Rostock stellt Marc Fascher als neuen Cheftrainer vor

Montag Kontaktaufnahme, gestern Gespräche und heute stellte der FC Hansa der Öffentlichkeit ganz offiziell seinen neuen Cheftrainer Marc Fascher vor. Nicht aktionistisch, aber schnell sollte die Cheftrainerlücke wieder gefüllt werden, die nach der Beurlaubung von Wolfgang Wolf vor zwei Tagen für Unsicherheit in der Mannschaft gesorgt hatte. „Für uns war wichtig, dass er über 3. Liga-Erfahrungen verfügt und neben Fachkompetenz auch eine große Portion Leidenschaft mitbringt. Unser Ziel ist es, nicht nur jemanden zu haben, der die Mannschaft kurzfristig motivieren kann, sondern der sie auch weiter aufbaut“, sagte Vorstandsvorsitzender Bernd Hofmann am Vormittag. Bis zum 30. Juni 2013 hat der FC Hansa diese Aufgabe nun in die Hände von Marc Fascher gelegt. Mit sofortiger Wirkung tritt der Vertrag in Kraft. Gleich am Vormittag leitete der Hamburger seine erste Trainingseinheit bei dem Rostocker Drittligisten. Konditionsübungen, Pässe, Trainingsspiel – Marc Fascher, der zuletzt die Mannschaft bereits beim Heimspiel gegen Chemnitz live im Stadion beobachtet hat, will erstmal Input sammeln. „Klar hab ich eine Philosophie im Kopf. Aber das Bild muss sich in den nächsten Trainingstagen erst noch vervollständigen“, hält Marc Fascher sich noch bedeckt. Er betrachte es als Herausforderung, mit einer Mannschaft zu arbeiten, die er nicht zusammengestellt hat. Vor unpopulären Entscheidungen wolle er nicht zurückschrecken, kündigt der neue Trainer an. Sein Ziel: Kurzfristig die Mannschaft, die sich nach dem Abstieg in die 3. Liga nun auf dem 14. Rang befindet, wieder auf die Erfolgsspur bringen. „Ich halte nichts davon, über langfristige Ziele zu sprechen. Wir müssen jetzt zusehen, dass wir am Samstag im Pokal eine Runde weiterkommen, Selbstvertrauen tanken. Das hat kurzfristig Priorität.“ Das Wort „Aufstieg“ mag auch der Hansa-Vorstand nicht in den Mund nehmen. „Es geht darum, der Mannschaft wieder Leidenschaft einzuhauchen, damit sie erfolgreich Fußball spielen kann. Nach acht Spielen müssen wir aufpassen, dass wir nicht komplett hinten reinrutschen“, sagt Bernd Hofmann und hofft mit Marc Fascher die Situation zu stabilisieren. Nach zehnmonatiger Trainerpause, die er für Hospitationen bei Ralf Rangnick und Holger Stanislawski nutzte, brennt der 44-jährige Fußballtrainer „wie eine Fackel“ für diesen Job. Der FC Hansa ist der bisher namhafteste Verein, der ihn verpflichtete. Bisherige Stationen seit 2000 waren Concordia Hamburg, Kickers Emden, Sportfreunde Siegen, FC Carl Zeiss Jena und zuletzt Preußen Münster. „Meine Trainerlaufbahn habe ich mir hart erarbeitet. Ich habe von unten angefangen und mich Step by Step hochgearbeitet. Ich hoffe, dass ich mit dem FC Hansa die Karriereleiter weiter hinaufklettern kann“, sagt Marc Fascher, der mit 25 Jahren seine Laufbahn als aktiver Fußballspieler, die ihn bis in die 3. Bundesliga führte, aufgab und zum Trainer umsattelte. Dass sich die Hansa-Kogge momentan jedoch selbst im schwierigen Fahrwasser bewegt, da der immer noch vakante Teammanagerposten mittlerweile auch den Stuhl des Vorstandsvorsitzenden zum Schaukeln bringt, tut seiner optimistischen Einstellung dabei keinen Abbruch.

5. September 2012 | Weiterlesen
Wolfgang Schareck soll Rektor der Rostocker Uni bleiben

Wolfgang Schareck soll Rektor der Rostocker Uni bleiben

Der Akademische Senat der Universität Rostock hat nach seiner heutigen Sitzung (05.09.2012) den amtierenden Rektor, Prof. Dr. Wolfgang Schareck (59), für eine zweite Amtszeit vorgeschlagen. Professor Schareck ist der einzige Kandidat für das Amt des 907. Rektors der Universität Rostock. Es hatte sieben Bewerbungen gegeben. „Ich freue mich sehr über dieses Votum. Wir haben in den vergangenen vier Jahren gemeinsam viel erreicht, aber auch die kommenden Jahre werden es in sich haben“, sagte Schareck. Nach geltendem Wahlrecht der 1419 gegründeten Universität, muss nun das Konzil der Universität im November dieses Jahres darüber befinden, ob es der Empfehlung des Akademischen Senats folgt und den neuen Rektor wählen. Dem Konzil gehören je 22 Vertreter der Gruppe der Hochschullehrerinnen/Hochschullehrer und der Studierenden sowie je elf Vertreter der Gruppe der akademischen Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter und der weiteren Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter an. Quelle: Universität Rostock

5. September 2012 | Weiterlesen