Neueste Nachrichten aus Rostock und Warnemünde
Eisbär Lars soll im Zoo Rostock für Nachwuchs sorgen
Eisbär Lars aus dem Zoo Wuppertal ist der neue Mann an Viennas Seite. Mit ihm will sie den „kleinen Italiener“ Blizzard vergessen, der Mitte April nach Hamburg in den Tierpark Hagenbeck reiste. Lars kam gestern Abend in Begleitung seines Tierpflegers aus dem Zoo Wuppertal im Zoo an. Lars wurde am 12. Dezember 1993 in München geboren, lebte von 1999 bis 2009 im Zoo Berlin und seit Oktober 2009 in Wuppertal. Er ist der Vater des verstorbenen Berliner Eisbärenjungen Knut und des in Wuppertal geborenen Eisbärenmädchen Anori. Anoris Mutter Vilma, eine Zuchtleihgabe des Rostocker Zoos, erblickte am 3. Dezember 2002 in der Hansestadt das Licht der Welt, die Rostocker Eisbären Vienna und Churchill sind Vilmas Eltern. Gegenwärtig werden in zoologischen Gärten nur wenige Eisbären aufgezogen, in Deutschland ist Anori der einzige Nachwuchs in dieser Zuchtsaison. Deshalb ist es dringend nötig, alle Zuchtmöglichkeiten wahrzunehmen, die im Rostocker Zoo mit der 23-jährigen Eisbärin Vienna gegeben sind. Der Wuppertaler Zoo wünscht, dass Lars und Vienna ein erfolgreiches Paar werden und Anori ein Halbgeschwisterchen bekommt. Der Zoo Rostock ist besonders erfahren in der Eisbärenaufzucht und führt seit 1988 das Internationale Eisbärenzuchtbuch. Eisbär Lars wird im Rahmen eines Zuchtleihvertrages auf Empfehlung des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) voraussichtlich für ein Jahr im Zoo der Hansestadt bleiben. Lars wird zur Zeit hinter den Kulissen eingewöhnt. Dort nimmt er schon vorsichtig Kontakt zu Vienna auf. In wenigen Tagen ist der neue Eisbär im Rostocker Zoo auf der „Bärenburg“ für die Besucher zu sehen. Quelle: Zoo Rostock, Foto: Zoo Wuppertal
23. Mai 2012 | Weiterlesen
Johan Plat wechselt zum FC Hansa Rostock
Der Niederländer Johan Plat wird in der kommenden Saison für den F.C. Hansa Rostock in der 3. Liga auf Torejagd gehen. Der Stürmer, der in der abgelaufenen Saison beim SC Telstar in der Jupiler League – der zweithöchsten Spielklasse in den Niederlanden – unter Vertrag stand, unterzeichnete einen Zweijahresvertrag bei den Hanseaten bis zum 30. Juni 2014. Johan Plat zeichnet ein ausgeprägter Torinstinkt aus, den der 25-Jährige mit 25 Treffen in den letzten zwei Jahren unter Beweis gestellt hat. „Wir haben mit Johan Plat den Stürmertypen gefunden, den wir gesucht haben. Er ist ein spielender Mittelstürmer, der auch als hängende Spitze eingesetzt werden kann. Er ist effektiv vor dem Tor und bringt alle fußballerischen Voraussetzungen mit, um uns in Zukunft weiterzuhelfen“, sagt Cheftrainer Wolfgang Wolf zur zweiten Neuverpflichtung der Rostocker. Für den Linksfuß Johan Plat, der in der berühmten Fußballschule von Ajax Amsterdam ausgebildet wurde, ist der Wechsel zum F.C. Hansa der nächste Schritt in seiner Entwicklung: „Hansa Rostock ist für mich die große sportliche Herausforderung, die ich gesucht habe. Ich möchte mithelfen, dass der Verein wieder zurück in die 2. Bundesliga kommt und ich freue mich besonders auf die tolle Zuschauerkulisse in Rostock.“ Quelle: F.C. Hansa Rostock
22. Mai 2012 | Weiterlesen
Beachvolleyball: INCHEZ-Cup 2012 Warnemünde
Sonne, angenehm warme Temperaturen, eine leichte Brise – bei „gigantischen“ Wetterbedingungen sammelten Volleyballspieler am vergangenen Wochenende Ranglistenpunkte für die diesjährigen Landesmeisterschaften am Strand von Warnemünde. Der INCHEZ-Cup, der auf 28 Feldern in Höhe des Teepotts ausgetragen wurde, bildete den Auftakt zu insgesamt zehn Turnieren an der Küste Mecklenburg-Vorpommerns. Am 19. August wird schließlich der Sieger beim Finale – dann wieder in Warnemünde – ermittelt. Den besten Start in die Beachvolleyballsaison hatten die Berlinerin Kathrin Schumann und die 19-jährige Kim Behrens aus Münster. Nach acht Spielen hatten sie alle Damen im Turnier hinter sich gelassen. „Es war toll hier. Warnemünde ist ja schon vom Ort her schön, und wenn das Wetter noch mitspielt, was ja nicht immer der Fall ist, dann ist es umso schöner“, sagte die 26-jährige Kathrin Schumann nach dem Sieg zufrieden. Über drei Sätze hatte sich das Damen-Team ein spannendes Finalspiel mit Sandra Peters aus Leipzig und Jana Illiger aus Erfurt geliefert. Auf den dritten Platz baggerten und pritschten sich die Rostockerinnen Franziska Kühn und Henrike Höft im kleinen Finale gegen Julia Gennerich und Ingke Weimert aus Berlin. Bei den Herren konnten sich die Hamburger Christoph Schwarz und Konstantin Wulff im Finale gegen Axel Rübensam und Konrad Jagusch durchsetzen. Mit langen Ballwechseln und gewagten Hechtsprüngen kämpften sie um die Bälle und begeisterten so das Publikum, das ihren Einsatz mit spontanem Applaus belohnte. Den Spielern im kleinen Finale hingegen ging frühzeitig die Puste aus. Noch vor dem regulären Spielende einigten sie sich auf einen Endspielstand zugunsten von Christian Grapentin und André Rübensam und brachen die Partie vorzeitig ab. Neben den starken Spielern im A-Cup wurden auch weitere Ranglistenpunkte für die nicht so starken Spieler im C-Cup ermittelt. Hier schlossen Katja Hartwig und Katja Vahl aus Grimmen bei den Damen und die beiden Berliner Karsten Hacker und Hendryk Schramm bei den Herren am besten ab. Insgesamt nahmen 80 Herrenteams und 52 Damenteams am Wettbewerb teil. Vor allem aus den östlichen Bundesländern aber auch aus Hamburg und Schleswig-Holstein waren sie angereist. Bereits am Samstag traten die über 36-Jährigen im Mumiencup gegeneinander an. Die ältesten Teilnehmer seien über 60 Jahre alt gewesen, erzählt Steffen Bock vom Verein Active Beach, der die Beachvolleyballturniere in Warnemünde organisiert. Am nächsten Wochenende werden wieder die Volleyballnetze am Warnemünder Strand gespannt sein. Dann wird der 29. An-Bagger-Cup ausgetragen. In gemischten Teams geht es dann nicht um Ranglistenpunkte, sondern vor allem um den Spaß. Die vollständigen Ergebnisse findet ihr hier.
21. Mai 2012 | Weiterlesen
Museumstag im Heimatmuseum Warnemünde
Na, wenn freier Eintritt kein Argument ist, um mal wieder ins Museum zu gehen. Dennoch blieb der große Ansturm auf das Heimatmuseum in Warnemünde gestern zum internationalen Museumstag aus. Das Wetter war wohl zu schön, sodass es die Besucher des Ostseebades dann doch lieber zum Strand zog. Dabei hatte sich das kleine Museum einiges einfallen lassen: Schifferklavier, Maibowle, Führungen und Vorträge. Die Warnemünder Trachtengruppe hatte sich sogar wieder in Schale geworfen und verlieh der Heimatgeschichte im alten Fischerhaus in der Alexandrinenstraße Lebendigkeit. Das Heimatmuseum Warnemünde ist eines von etwa 6500 Museen in Deutschland. Auf 220 qm veranschaulicht es die Geschichte Warnemündes, die besonders von der Fischerei und der Badekultur geprägt ist. Unter dem Motto „Welt im Wandel – Museen im Wandel“ öffneten auch andere museale Einrichtungen Rostocks ihre Pforten zum internationalen Museumstag und machten mit vielfältigen Sonderaktionen auf ihren Schatz und ihre Arbeit aufmerksam.
20. Mai 2012 | Weiterlesen
Vogel des Jahres 2012: Der Rostocker Dohlennachwuchs
Sonntagmorgen. Aufgeregt fliegen und krächzen schwarze Vögel um den Kirchturm von St. Petri. Im Inneren des Dachstuhls, dort wo sie ihren Nachwuchs großziehen, regt sich etwas. Eine Gruppe Kinder ist mit Ornithologen des Naturschutzbundes (NABU) ins Gebälk über der 45 Meter hohen Aussichtsplattform bis zu den Nistkästen hochgeklettert. „Jedes Jahr zwischen Himmelfahrt und Pfingsten kontrollieren wir die Brutkästen der Dohlen“, erzählt Frank Emmerich, der sich mit seiner ornithologischen Fachgruppe um die Nistplätze in den Kirchen Rostocks und der Region kümmert. Bis zu 60 Dohlenbrutpaare gebe es in Rostock. Allein in der Marienkirche sind 20 Paare zu Hause. Am Steintor und am Schifffahrtsmuseum haben sich auch Paare häuslich eingerichtet. Sechs Nistkästen stehen im Petriturm für die Dohlen zur Verfügung. Die NABU-Ornithologen haben sie Mitte der 1990er Jahre hier angebracht. Denn durch die Sanierung des im Krieg ausgebrannten mittelalterlichen Turmes waren auch die Rüstlöcher, in denen die Vögel bisher genistet hatten, gefährdet, erklärt Ralph Emmerich. Gemeinsam mit drei jungen Vogelschützern von der Rudi-Rotbein-Gruppe, der Kindergruppe des NABU, macht er sich ausgerüstet mit einer Stirnlampe und Werkzeug auf den Weg zum ersten Nistkasten. Vorsichtig decken sie das obere Brett ab. Draußen ertönt der Protest der Altvögel. Aus der Kiste blicken drei kleine graue Jungvögel den neugierigen Augen entgegen. Etwa 14 Tage sind sie alt. Mit sicherer Hand verstauen die Kinder sie in einen Beutel. „Komisch fiedrig“, beschreibt der zehnjährige Mato das Gefühl in den Händen. „Die riechen nach Pinguinen im Zoo“, ergänzt seine zwei Jahre ältere Schwester, als sie den markanten Geruch der Tiere wahrnimmt. Zurück auf der Aussichtsplattform werden die jungen Vogelbeine schließlich beringt. Ein zwei Gramm schwerer Stahlring enthält alle wichtigen Daten. Mit einem zweiten Farbring lässt sich der Vogel schon von Weitem mit einem Fernglas zuordnen. „Durch die Beringung wollen wir herausbekommen, wo die Dohlen hinfliegen und ob sie wiederkommen“, erläutert Gudrun Drude, Vogelwartin auf Langenwerder, die bei der kurzen Prozedur mit anpackt. Bis nach Frankreich fliegen die Tiere. Manche kommen auch aus Osteuropa. Aber eigentlich seien Dohlen einem Standort treu. Mit ihrem Partner bleiben sie ein Leben lang zusammen. „Wir sammeln die Daten, um zu wissen, wie sie zu schützen sind“, sagt die Hobbyornithologin. Gefährdet seien die Dohlen, die vom NABU zum Vogel des Jahres 2012 ernannt wurden, vor allem durch fehlende Nistmöglichkeiten und Nahrung. Nach der Beringung werden die Vögel wieder zurück in ihr Nest gebracht. Drei andere Kinder dürfen nun mit in den dunklen Dachstuhl. Doch in ihrem Nistkasten regt sich noch nichts. Drei gefleckte Eier kündigen jedoch schon den großen Schlüpftag an. Im nächsten Nistkasten sind die Jungvögel noch zu klein, die Beine noch zu zart, um beringt zu werden. In Nachbarschaft zu einem Turmfalkenpärchen sind insgesamt fünf Dohlenbrutpaare in diesem Jahr mit der Aufzucht von Jungen im Petriturm beschäftigt. 13 Jungvögel sind schon geschlüpft, sechs davon haben heute Ringe erhalten. Wie es in anderen Kirchen und Standorten mit dem Dohlennachwuchs aussieht, das will Anja Bäthge in den kommenden Tagen mit Schülern erkunden. Sie leitet beim NABU das Jugendprojekt „Ein Jahr mit der Dohle“, in dem Fünft- bis Achtklässler den intelligenten Rabenvogel mit seinen hervorstechenden hellblauen Augen näher kennenlernen können. Wer Interesse hat, kann sich noch bei ihr melden.
20. Mai 2012 | Weiterlesen
Hansa Rostock verpflichtet Denis Berger
Der F.C. Hansa Rostock kann seinen ersten Neuzugang für die kommende Saison vermelden. Denis Berger wechselt vom VfL Bochum an die Ostsee. Der 29-jährige Mittelfelspieler unterschrieb einen Vertrag bis zum 30. Juni 2014. „Der F.C. Hansa ist ein großartiger Verein. Ich erinnere mich noch sehr gut an die Spiele, die ich mit Kickers Offenbach vor zwei Jahren gegen Hansa bestreiten durfte. Ich freue mich sehr über das Vertrauen, das mir der Verein entgegenbringt. Ich werde alles dafür tun, die in mich gesetzten Erwartungen zu erfüllen, um das Ziel, den sofortigen Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga, zu erreichen“, erklärt Denis Berger. Der Österreicher kann sowohl auf dem rechten, als auch auf dem linken Flügel spielen und ist für seine präzisen Standardsituationen mit dem linken Fuß bekannt. Hansa-Manager Stefan Beinlich: „Wir freuen uns einen Spieler mit großer Erfahrung, die er bereits in der 3. Liga und 2. Bundesliga sammeln konnte, verpflichtet zu haben. Wir sind überzeugt davon, dass Denis Berger uns mit seinen fußballerischen Fähigkeiten weiterhelfen kann.“ Quelle: F.C. Hansa Rostock
20. Mai 2012 | Weiterlesen
Streetart: „Wand am Meer“ im Rostocker Stadthafen
Die grauen Betonwände, die das Segelstadion beim ehemaligen Gelände der Neptunwerft umfassen, haben bereits in den letzten Jahren durch Tags und Graffiti etwas Farbe bekommen, allerdings ungefragt. Nun hat der Eigentümer der nördlichen Wand die Initiative ergriffen und den Palette e.V., einen Hort junger Kreativität gleich in der Nachbarschaft, beauftragt die 70 Meter lange und zwei Meter hohe Mauer künstlerisch zu gestalten. Nein, es sei keine Auftragsarbeit, sondern Kunstförderung, betont Palettevorsitzender Martin Goerke. Der Gönner stellte neben der Malfläche auch die Material- und Verpflegungskosten für die Künstler zur Verfügung, die ansonsten for free arbeiteten. Bereits vor einigen Tagen begann der Einsatz der 13 Künstler aus Rostock, Berlin und Greifswald, um dem tristen Betongrau den Garaus zu machen. Das Mauerkunstprojekt „Wand am Meer“ im Stadthafen ist Teil des Aktionstages „Kultur gut stärken“. Während auf dem Universitätsplatz im Rahmen dieses Aktionstages auf den Wert der Kreativität aufmerksam gemacht wurde, kamen die Arbeiten im Stadthafen heute in die Vollendungsphase. Auf dem dunkelblaugrünen Untergrund entstanden eine Reihe unterschiedlicher, thematisch ungebundener Motive. Der maritime Bezug zum Ort wurde durch ein Popey-Porträt und eine Abbildung des nur unweit entfernten Krans vor der Werfthalle hergestellt, den Berit Ida Lüdtke aus der Froschperspektive noch gigantischer wirken lässt. Daneben tummeln sich Meeresmonster und finstere Affen. Von ganz außen düst ein wilder Space Pirate auf einem merkwürdigen Transportmittel ins Panorama. Um die Ecke geschaut bringt eine Chimäre aus 68-Ikone und dicken Fußballmanager durch eine Sprechblase ihre Lebensfreude zum Ausdruck. „Jeder meckert und weiß alles besser. Aber mit dem Körper sind wir alle träge“, enträtselt Charly von der Greifswalder Künstlergruppe Polly Faber sein Werk. Mal heiter, mal etwas düsterer stehen fantasievolle comichafte Illustrationen neben realistischer Malerei. Oft griffen die Künstler zu Spraydosen. Aber auch mit Pinsel und Acrylfarbe wurde gearbeitet. „Wir haben versucht, verschiedene Stile zu vereinen“, erklärt Chris, der mit seinem kunstvollen Rostock-Schriftzug dem Ursprung des Begriffes Graffiti am nächsten kommt. Einen bemerkenswerten Kontrast haben die Künstler mit ihrer jugendlich-wirkenden „Wand am Meer“ vor der Kulisse der mondänen Architektur der umliegenden neuen Wohnhäuser auf dem Gelände der ehemaligen Neptunwerft gesetzt – ein richtiger Hingucker.
19. Mai 2012 | Weiterlesen
Bundesweiter Aktionstag „Kultur gut stärken“ in Rostock
Wer heute Nachmittag auf der Kröpi shoppen war, der ist vielleicht auch über die Zettelschlange gestolpert, die auf dem Universitätsplatz den Weg querte. Mit der Barriere sollten die Passanten bewusst gestört werden, um sie auf die Diskussion um das Urheberrecht aufmerksam zu machen, erklärt Conny Ledwig vom Hinstorff-Verlag. Auf dem Papier stehen ganz viele Namen bekannter und weniger bekannter Künstler und Vertreter der Kulturbranche, die sich vor einiger Zeit im Internet mit der Erklärung „Wir sind die Urheber“ in die Diskussion eingemischt hatten. All jene, deren Interesse geweckt war, konnten mit ihr am Infostand in einen Dialog treten. Den findet sie wichtig, denn bei der aktuellen Debatte seien nicht nur Politiker, Autoren und Verlage gefragt, sondern auch die Leser. Conny Ledwig sagt: „Literatur ist mehr als ein Hobby. Es ist eine Leidenschaft, ja. Aber es ist auch ein Beruf.“ Ein Autor würde bis zu drei Jahre an einem Roman arbeiten, ein Illustrator ein Jahr brauchen, um eine Geschichte zu bebildern. „Da kann man nicht verlangen, dass die Arbeit für einen Apfel und ein Ei verkauft wird. Ein Maurer baut auch kein Haus und bietet es dann kostenlos zum Wohnen an“, stellt sie den Aufwand in Relationen. Sie verschweigt nicht, dass auch ein Verlag, der den Autoren seine Vertriebskraft zur Verfügung stellt, seinen Anteil verdienen möchte. Dabei versteht sich die Verlagsmitarbeiterin am bundesweiten Aktionstag „Kultur gut stärken“ nicht nur als Sprachrohr der Autoren, auch andere Kunst wie Malerei und Musik gilt es unterstützen. Dafür hat der Rostocker Aktionstag das Zusatzmotto „Kultur ist mehr als ein Hobby“ erhalten. Professionelle Kunst ist harte Arbeit, die auch honoriert werden soll. Da gibt es in Rostock noch Optimierungsbedarf, meint Student Robert Giessmann, einer der Initiatoren des Aktionstages in Rostock. Die Hälfte der kulturellen Initiativen Rostocks werde nicht beachtet. Auch kleine Projektförderungen sind in unserer Hansestadt nicht vorgesehen, kritisiert er die Rostocker Kulturpolitik. Um zu veranschaulichen, wie viele Kulturträger es in unserer Stadt gibt, hat er ihre Namen auf Wimpel gebracht, die ein großes Papierschiff auf dem Uniplatz schmücken. Über 60 kleinere und größere Institutionen hat er gezählt. Der Verein Palette, das Literaturhaus, der Hinstorff-Verlag, der Förderverein des Volkstheaters, der Musiker Nicolás Rodrigo Miquea und die Galerie auf Zeit, die ihre Arbeit während des Aktionstages den Passanten vorstellten, konnte deshalb nur eine kleine Ahnung davon geben, wie vielfältig und vielzählig die Rostocker Kulturlandschaft tatsächlich ist. Zum Tag der kulturellen Vielfalt am 21. Mai, der von der UNESCO vor 11 Jahren ausgerufen wurde, initiierte der Deutsche Kulturrat den Aktionstag „Kultur gut stärken“. In diesem Jahr sollen Veranstaltungen in ganz Deutschland auf den ideellen und materiellen „Wert der Kreativität“, so das bundesweite Motto, hinweisen.
19. Mai 2012 | Weiterlesen
Scandlines-Fähre stößt im Rostocker Hafen gegen Kaimauer
Nach dem Ausfall technischer Systeme (Blackout) an Bord der „Mecklenburg-Vorpommern“ stieß die RoPax-Fähre der Scandlines-Reederei heute Mittag beim Anlegemanöver im Rostocker Seehafen gegen die Kaikante. Das 200 Meter lange Schiff konnte mit Schlepperhilfe am Fähranleger festmachen, Fahrzeuge und Passagiere kamen nicht zu Schaden, erklärte die Reederei. Auch an Schiff und Kaimauer entstanden nach ersten Informationen keine sichtbaren Schäden. Um die Fähre genauer untersuchen zu können, wurde die für 15 Uhr geplante Abfahrt nach Trelleborg gestrichen. Ob die „Mecklenburg-Vorpommern“ morgen früh um 7:45 Uhr wieder planmäßig in Richtung Schweden starten kann, steht noch nicht fest. Erst Anfang März wurde die Scandlines-Fähre „Skane“ beim Auslaufen aus dem Rostocker Hafen leicht beschädigt, als sie der Frachter „Arklow Spirit“ rammte. Anfang dieses Monats kollidierte die TT-Line-Fähre „Nils Holgersson“ mit der am Travemünder Skandinavienkai liegenden Scandlines-Fähre „Urd“ und beschädigte sie schwer.
19. Mai 2012 | Weiterlesen
Premiere von „Totentanz“ im Theater im Stadthafen
Es gibt ein Leben nach dem Tod, zumindest beim „Totentanz“ des Theaterjugendclubs „Spieltrieb“ des Volkstheaters. Denn wo Romeo und Julia mit dem Ableben der Protagonisten aufhört, beginnt das Stück der Rostocker Jugendlichen erst. Fast ein Jahr haben die Jungen und Mädchen zwischen 15 und 21 Jahren auf den großen Moment hingearbeitet und heute war es endlich soweit. Also nicht der Tod, sondern die Premiere ihres Stückes im Theater im Stadthafen. Alles begann mit einem Schrei, wie im echten Leben. Und auch danach ging es mit typischen Themen weiter: Liebe, Freundschaft, Familie, Streit. Also alles wie immer beim Theaterjugendclub? „Wir wollten uns bewusst nicht mit den typischen Jugendclubthemen beschäftigen, sondern mal einen Stoff probieren, an den sich noch keiner herangetraut hat“, erzählt Alex Friedland, der zusammen mit Marten Wolff und Schauspieler Jörg Schulze die Leitung des TJC und die Regie des Stückes übernommen hat. Und so eskaliert nach wenigen Minuten ein Streit, eine Frau läuft vor ein Auto, ein Anschlag tötet mehrere Menschen und ein Soldat hängt sich auf. Der Bühnentod bringt die Antwort auf die Frage mit, was einen nach dem Ableben erwartet. Michael Jackson? Der Himmel? 40 Jungfrauen? Nein, denn in der Zwischenwelt warten die anderen vergangenen Seelen. Ihre Aufgabe ist es, anhand einer Liste, Menschen ins Jenseits zu befördern. So entsteht ein ewiger Kreislauf, der jedoch nicht frei von Problemen ist. „Totentanz“ gelingt es, eine Geschichte zu erzählen, die trotz der thematischen Ernsthaftigkeit auch viele vergnügliche Momente bietet. Mit Szenenapplaus wurde zum Beispiel eine kurze Ein-Mann-Interpretation von Romeo und Julia oder eine Gruppentanzszene belohnt. Alle Schauspieler tanzten zu Michael Jackson „Beat it“ eine wirklich schnelle und gelungene Choreographie, der man nicht anmerkte, dass die Tänzer fast alle Laien sind – wirklich beeindruckend. Auch sonst war der Abend durchweg gelungen. So wurde auf große Kulissen und ausgefallene Kostüme verzichtet und lieber mit kleinen Ideen gearbeitet, die dafür eine große Wirkung hatten. Tote Figuren bekamen mit schwarzer Farbe ein Mal, wodurch der Wechsel in die andere Welt gezeigt wurde. Eine besonders ausgefallene Idee fand ich, die Schauspieler als lebende Kulissen einzusetzen. Im Vordergrund der Bühne lag eine Schauspielerin auf dem Boden und durch die Bewegungen und Geräusche der anderen im Hintergrund wurde klar, dass wir uns gerade in einem Krankenhaus befinden. „Es war am Anfang sehr schwer, sich mit dem Thema Tod auseinanderzusetzen, aber mit der Zeit wurde es immer besser“, erzählen Marie und Franzi. Für die beiden 15-jährigen Schülerinnen ist es die erste Erfahrung im Theaterjugendclub. Für die Klassenkameradinnen war es eine sehr schöne Zeit, aber zugleich auch sehr viel Arbeit. „Besonders in der Schulzeit war es auch immer stressig, weil man sich ja voll auf das Theater konzentrieren wollte.“ Trotzdem wollen beide auf jeden Fall wieder mitmachen, denn die gestrige Premiere brachte den Lohn für die Arbeit: „Es war hammer“, sind sie sich einig. Ein Faktor dafür war sicher auch der tosende Applaus des Premierenpublikums, es gab sogar stehende Ovationen. Für Abkühlung sorgten die vorbereiteten Wasserpistolen. Besonders Leiter Marten war ein begehrtes Ziel auf der Bühne. „Bei einer Probe hat er eine Wasserpistole mitgebracht und sie als spaßiges Bestrafungsprinzip für verpatzte Szenen eingesetzt. Das war wohl die Rache dafür“, verrät Kollege Alex. Den nächsten Bühnentod stirbt der Theaterjugendclub am 26. Mai im Theater im Stadthafen. Außerdem können sich interessierte Jugendliche auch schon für die nächste Spielzeit des Jugendclubs bewerben, schließlich gibt es ein Leben nach dem Tod. Fotos 1-3: Dorit Gätjen, Volkstheater Rostock
18. Mai 2012 | Weiterlesen
MVpreneur Day lockt Gründer und Unternehmer an die Uni
Als Selbstständiger ein Unternehmen zu führen ist für Tobias Gebhardt ein Traum. „Da kann man sich am besten selbst verwirklichen“, glaubt der 22-jährige Student. Er selbst möchte später als Unternehmensberater tätig werden. Bei einem Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Universität Rostock eignet er sich dafür gerade die theoretischen Grundlagen an. Aber das allein reicht ihm nicht. Denn die berufliche Selbstständigkeit hält einige Tücken bereit, die den Traum zu einem Albtraum werden lassen können. „Aber Scheitern muss nicht immer wehtun“, meint der Student. Im letzten Jahr entwickelte er innerhalb des Ideenwettbewerbs (der in diesem Jahr übrigens ausfällt) das Konzept für einen Online-Shop. Doch es fehlte ein Informatiker. So blieb es nur bei einem Entwurf auf dem Papier. Aber die Erfahrung, die er dabei abseits des Studiums sammeln konnte, möchte er nicht missen. Die Lektion „Das Team ist ganz entscheidend, alleine kann man eine Idee nicht umsetzen“ möchte er nun weitervermitteln. Dafür bietet er am 23. Mai innerhalb des ersten MVpreneur Days einen Workshop zum Thema Teambuilding an. Die Teilnehmer sollen darin lernen, wie sie ihre Fähigkeiten selbst einschätzen, diese in einem Team einbringen und wie sich eine Arbeitsgruppe aus unterschiedlichen Fachbereichen zusammenfinden kann, um an einen Strang zu ziehen, kündigt Tobias Gebhardt an. Der Workshop ist einer von insgesamt zehn, die unter anderem mit den Themen Web 2.0 Business, Social Entrepreneurship, Elevator Pitch, Bankfinanzierung vs. Venture Capital, Gründerstories oder Forschungsverwertung überschrieben sind. Außerdem wird sich eine Diskussionsrunde mit der Frage „Chancen für Entrepreneure (dt. Unternehmer) in MV – Zukunftsland?“ befassen. Als Referenten und Gesprächspartner stehen neben jungen Rostocker Gründern auch gestandene Unternehmer wie der Geschäftsführer der WACKSTUM GmbH Werner Arndt oder Frank Röntgen von der gleichnamigen Konditorei auf der Gästeliste. Ein besonderes Highlight, so Tobias Gebhardt, sei Ehssan Dariani. Der junge Investor und Berater von Start-ups in Berlin und New York ist als StudiVZ-Gründer bekannt geworden und hat mit dem Verkauf seiner Anteile 2007 zehn Millionen Euro kassiert und das mit gerade mal 26 Jahren. Der MVpreneur Day soll ein großes Treffen zum Erfahrungsaustausch und Netzwerken für Studenten aller Fakultäten sein. Etwa 250 Teilnehmer aus ganz Mecklenburg-Vorpommern werden von 13 bis 21 Uhr auf dem Ulmencampus der Universität Rostock erwartet. Bereits mehrmals war Tobias Gebhardt, der als studentische Hilfskraft im Gründerbüro auch die Vermarktung des MVpreneur Days in der Hand hat, mit Lucas Scheybal und weiteren Kommilitonen in den letzten Tagen mit einer mobilen Tonanlage in der Stadt unterwegs. Mit junger Musik machten sie so auf die Veranstaltung und Scheybals neues Promotion-Instrument – die Mobile Disko – aufmerksam. Aber auch über den Tag hinaus findet Tobias Gebhardt den Austausch von Unternehmern und Gründungsinteressierte wichtig. Deshalb hat er bereits im Januar den Entrepreneursclub gegründet, ein Verein, in dem vor allem Studenten, aber auch Absolventen und Gründer sich auf Augenhöhe treffen und gemeinsam Hemmschwellen bei der Existenzgründung überwinden können. Die Voraussetzungen dafür seien in Rostock nicht schlecht, schätzt der 22-Jährige ein. Dennoch irren viele planlos umher. Selbstständigkeit werde in den Vorlesungen nicht vermittelt, kritisiert der Wirtschaftswissenschaftsstudent. Der MVpreneur Day und der Entrepreneursclub sollen hier eine Ergänzung sein. Weitere Infos auf der Website: http://mvpreneurday.de
18. Mai 2012 | Weiterlesen
Familiendrama: Raubüberfall auf Familie Taube
Oh neiiiin! Was für ein Familiendrama musste ich heute Vormittag bei einem Blick aus dem Fenster beobachten. Dem Nachwuchs des Taubenpärchens, das seit einiger Zeit in den Kletterpflanzen an der Fassade des gegenüberliegenden Hauses brütete, kostete es – noch ungeboren – das Leben. Eine Nebelkrähe hatte das Nest mit den Eiern entdeckt. Obwohl die alten Tauben ständig darauf saßen und es bewachten, konnten sie ihr Gelege nicht vor dem Allesfresser schützen. Erst prügelte sich der Rabenvogel mit einem Elternteil. Dann schnappte er sich ein Ei, flog davon und bald darauf wiederholte sich das Schauspiel, bis das Nest ausgeräumt war. Die beraubten Elternvögel hockten danach gemeinsam auf einer Straßenlaterne und wirkten etwas bedeppert, während die Mägen der Krähenfamilie den Schmaus verdauten.
17. Mai 2012 | Weiterlesen
Kevin Müller bleibt ein weiteres Jahr bei Hansa Rostock
Torwart Kevin Müller hat seinen auslaufenden Vertrag beim F.C. Hansa Rostock um ein Jahr bis zum 30. Juni 2013 verlängert. „Ich bin seit 1998 mit Hansa Rostock verwurzelt. Hier habe ich die Nachwuchsakademie durchlaufen und bin Fußballprofi geworden. Der F.C .Hansa ist für mich eine Herzensangelegenheit und ich möchte mithelfen, dass wir unsere sportlichen Ziele so schnell wie möglich erreichen“, so Kevin Müller. Der 21-Jährige trainierte schon als A-Jugendlicher regelmäßig bei den Profis des F.C. Hansa. Im Jahre 2010 wurde er als Kapitän der U19 unter dem Trainer Michael Hartmann Deutscher Meister und wechselte in der Spielzeit 2010/2011 endgültig ins Profilager der Hanseaten. Mittlerweile absolvierte der gebürtige Rostocker auch sieben Spiele für die U20 Nationalmannschaft des DFB. „Kevin Müller ist ein herausragendes Torwarttalent. Wir sind froh, dass wir einen weiteren Spieler aus unserer Nachwuchsakademie an uns binden konnten. Kevin hat in der Vergangenheit bewiesen, dass er trotz seiner Jugend ein verlässlicher Rückhalt für das Team sein kann“, so Hansa-Manager Stefan Beinlich. Quelle: F.C. Hansa Rostock
17. Mai 2012 | Weiterlesen
Klangbilder von Robert Kaindl-Trätzl in der Galerie Möller
Kunst trifft Musik. Ein Treffen, das in der Geschichte schon oft zu spannenden Ergebnissen geführt hat. So verwandelte der Komponist Modest Mussorgski in seinem Klavierzyklus „Bilder einer Ausstellung“ zehn Gemälde von Viktor Hartmann in Musik. Der bayrische Maler Robert Kaindl-Trätzl geht den entgegengesetzten Weg. Seine Radierungen sind stark von der Musik beeinflusst und verwandeln Töne, Temperamente und Stimmungen in sogenannte Klangbilder. Auf der Suche nach einer anspruchsvollen Grafikausstellung entdeckte Galeristin Ulrike-Sabine Möller die Arbeiten von Robert Kaindl-Trätzl im Internet: „Ich habe die Bilder gefunden und es hat sofort klick gemacht.“ Die Ausstellung in Warnemünde ist für den Künstler aus Kumhausen bei Landshut eine Premiere, denn an der Küste konnte er seine Arbeiten vorher noch nie zeigen. Angefangen hat Kaindl-Trätzl als Landschaftsmaler nach einem Studium der Farb- und Lacktechnik in München. 1995 kombinierte er erstmals Landschaften mit Musik in der Serie „Landschaft in Blues“. Noch vorsichtig ließ er die Musik in seine Arbeiten fließen und legte so den Grundstein für seine spätere, intensive Auseinandersetzung mit dem Thema. Aber auch die Klangbilder sind nicht klar bestimmten Musikstücken zuzuordnen. „Farbe hören und Töne sehen“, so umschrieb Kunstwissenschaftler Klaus Tiedemann gestern bei der Eröffnung der Ausstellung die Arbeitsweise des Künstlers. Und das trifft es auch ziemlich genau. Auf den ersten Blick scheinen die Bilder relativ wahllos zusammengestellte Farben und Muster zu sein, doch bei einer genauen Betrachtung fangen die Radierungen an, sich zu entfalten. Man erkennt Figuren und Teile von Instrumenten. Mundstücke, Geigenkörper und Bratschenhälse sind der rote Faden, der die Arbeiten durchzieht. Doch sind die Instrumententeile nur ein kleiner Teil der Bildwelt. Wichtiger sind dem Bayern die Stimmungen, die vor allem durch die Farbtöne und ihre experimentelle Kombination entstehen. „Zwar läuft beim Arbeiten oft Musik bei mir, aber vieles ist auch in meinem Kopf und das versuche ich umzusetzen.“ Es liegt dann im Kopf des Betrachters, die Farbtöne wieder in Musik und Rhythmus umzuwandeln. Durch die Technik der Radierung wirken die Arbeiten noch lebendiger. Bei dem dreiteiligen Zyklus „Traumtänzer“ konstruiert Kaindl-Trätzl mehrstufige Bildwelten, die zum Schluss von einer weißen Form überdeckt werden. „Das können Schmetterlinge sein, die ja auch in gewisser Weise Traumtänzer sind“, erzählt der Künstler. Gerade bei diesen Arbeiten zeigt sich, wie virtuos er mit seinen Arbeitsmaterialien umgeht. Die Schmetterlinge ragen aus dem Bild heraus und werden gleichzeitig von den anderen Ebenen umgarnt und stellenweise überlagert. „Für mich ist vor allem wichtig, dass das, was ich spüre, auch für die Betrachter rüberkommt“, erzählt der äußerst sympathische Künstler. Doch das muss jeder Besucher der Ausstellung für sich selbst entscheiden. Möglich ist das noch bis zum 26. Juni in der Galerie Möller in Warnemünde.
17. Mai 2012 | Weiterlesen
Kreuzschifffahrt in Warnemünde: Protest auf der Port Party
Traumschiff oder Dreckschleuder – zur ersten Port Party in der Warnemünder Kreuzfahrtsaison 2012 kamen nicht nur Fans der großen Urlaubsschiffe. Vor der Kulisse der AIDAsol und der Emerald Princess, die gestern am Passagierkai lagen, machten Kritiker vom Naturschutzbund Deutschland (NABU), dem Verkehrsclub Deutschland (VCD) und besorgte Anwohner auf die Luftverschmutzung der Schiffe aufmerksam. „Wir sind nicht gegen Kreuzschifffahrten“, sagt NABU-Verkehrsexperte Daniel Rieger. „Wir treten primär dafür ein, dass Schweröl nicht mehr verwendet wird – bei Kreuzfahrtschiffen und grundsätzlich in der Schifffahrt. Außerdem fordern wir den Einbau von Abgastechnik. Bei Pkw sind Katalysatoren bereits Standard. Diese Schiffe haben jedoch keine Filter, dabei verwenden sie Treibstoff der 3500 Mal so viel Schwefel enthält und damit auch giftige Abgase produziert. Diese verteilen sich auf der ganzen Welt bis hoch in die Arktis. Aber auch hier vor Ort können sie zur Belastung werden.“ Bei den Hilfsmotoren, die laufen, wenn die Schiffe im Hafen sind, wird Marinediesel verwendet, dessen Schwefelgehalt geringer ist. Der Anteil sei jedoch noch 100 Mal so hoch wie der, der von Autos verbrannt wird, beruft sich Daniel Rieger auf Zahlen vom Kraftfahrtbundesamt. Die luftverschmutzende Wirkung bestätigt die Warnemünderin Magdalene Flemming. „Ich wohne direkt gegenüber und da bekomme ich natürlich auch die schwarzen Wolken ab. Ganz schlimm ist auch der dicke schwarze Rauch beim Schlepperballett“, eine waghalsig, kunstvolle Fahrt zweier Schlepper, die Bestandteil des Unterhaltungsprogramms der Warnemünder Port Partys ist. Die Grenzwerte werden für Schwefeldioxide, Stickoxide und Rußpartikel in Warnemünde jedoch nicht überschritten. Wohngebiete seien durch Emissionen nicht belastet, informiert Meinolf Drüeke vom Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie, auf Grundlage von Untersuchungen der Kontrollbehörde aus den Jahren 2008/ 2009. Damals legten 115 Kreuzfahrtschiffe in Warnemünde an. Seit letztem Jahr ist die Anzahl noch einmal deutlich gestiegen. Waren es 2011 noch 158 Kreuzfahrtschiffe, werden in diesem Jahr 180 Anläufe erwartet und das Potenzial ist noch nicht ausgeschöpft. Während der Saison können bis zu vier Urlaubsschiffe gleichzeitig am Passagierkai und im Überseehafen festmachen. Eine ständige Messung der Schadstoffbelastung fordert daher Horst Döring vom Ortsbeirat Warnemünde. Er sagt: „Uns macht aus Sicht der Tourismusbranche die Umweltbelastung bei mehr als 160 Anläufen je Saison mit steigender Tendenz Sorge, wenn das Problem der Umweltbelastung nicht in den zulässigen Toleranzen kurzfristig gelöst werden kann.“ Als Lösung schlägt er die Einrichtung von Landanschlüssen vor. Während der Liegezeit sollen die Schiffe darüber mit Strom von Land versorgt und die Dieselmotoren ausgeschaltet werden. In Göteborg, Kiel, Rotterdam und anderen Städten gibt es bereits solche Einrichtungen. Unterstützt wird er dabei von Jürgen Brandt vom VCD. „Meine Forderung wäre, dass die HERO und die Reedereien Anstrengungen unternehmen, dafür die Anlagen bereitzustellen. Das kostet viele Millionen Euro und es gibt noch technische Probleme. Aber die sind nicht unlösbar“, sagt der 65-Jährige, der seit drei Jahren in Warnemünde wohnt. Doch Christian Hardt, Leiter der Kreuzschifffahrt bei der Hafenentwicklungsgesellschaft Rostock (HERO), weist die Zuständigkeit zurück: „Wenn eine Reederei die Landstromanschlüsse haben möchte, dann wird sich jemand finden, der die baut, aber nicht wir als Hafenbetreiber.“ Die in Rostock ansässige Kreuzschifffahrtsreederei AIDA Cruises, die im letzten Jahr vom NABU mit dem Anti-Umweltpreis „Dinosaurier des Jahres“ ausgezeichnet wurde, sagt über ihren Beitrag zum Klimaschutz: „Selbstverständlich setzen wir uns auch immer neue Ziele, wie die Mitentwicklung des Landstromkonzeptes, Dual-Fuel-Motoren oder Brennstoffzellen. Am Wochenende haben wir gerade mit AIDAmar eines der umweltfreundlichsten Schiffe in Dienst gestellt. Allein mit dem neuartigen Heat-Recovery-System sparen wir eine Tonne Treibstoff pro Tag.“ Neben der für die Reederei auch finanziell attraktiven Treibstoffersparnis und dem schrittweisen vollständigen Umstieg auf Dieselöl, bleibt AIDA für seine aktuelle Flotte aber Lösungen schuldig. Erst vor wenigen Wochen sprach sich Aida-Präsident Michael Thamm gegen Abgasreinigungsanlagen für den Einsatz von Schweröl aus. Aber nicht nur Anwohner drückten auf der Protestaktion im Vorfeld der Port Party ihren Unmut über die Umweltverschmutzung durch Kreuzfahrtschiffe aus. „Es sind ja nicht nur die Abgase. Es wird ja sicherlich noch genug über Bord geworfen. Am Strand sieht man ja auch die Plastikabfälle liegen“, zeigten sich zwei Hotelgäste aus Potsdam besorgt.
16. Mai 2012 | Weiterlesen
Rapper Bushido zu Gast im Rostocker Moya
Nur wenige deutschsprachige Musiker werden in den Medien so kritisch besprochen wie Bushido. Anzeigen wegen Körperverletzung und Beleidigung, Frauenfeindlichkeit, Schwulenhass und jugendgefährdende Texte lassen den Berliner immer wieder in einem schlechten Licht erscheinen. Gerade in dieser Woche wurden wieder zwei Konzerte des Musikers abgesagt – Differenzen zwischen Konzertveranstalter und dem Umfeld Bushidos, so der offizielle Grund. Der Auftakt zum zweiten Teil der „Jenseits von Gut und Böse“ Tour gestern im Rostocker Moya war davon jedoch nicht betroffen. „Scheiß auf die ausgefallenen Konzerte, wir machen trotzdem Party“, war der einzige Kommentar, den der Rapper an diesem Abend zu den jüngsten Vorfällen abgab. Wer Pöbeleien oder Beschimpfungen erwartet hat, wurde enttäuscht. Überhaupt wirkte der Berliner sehr zuvorkommend und freundlich. So versorgte er das Publikum mit Wasser, erzählte davon, dass bei ihm jeden Tag Muttertag sei und neben einem laut skandierten „ROSTOCK“ waren „bitte“ und „danke“ die häufigsten Wörter des Abends. Auch musikalisch bot Anis Mohamed Youssef Ferchichi, so der bürgerliche Name Bushidos, nur wenig Reibefläche. Vor allem neuere Songs präsentierten er und seine zwei Mitmusiker DJ Ramon und El Moussaoui auf der Bühne. Zwar waren diese auch mit Ghettoromantik und Lebensgeschichten vollgepackt, doch war von der oft kritisierten Heftigkeit kaum was zu spüren. Erst bei der Zugabe gab es zwei Songs vom indizierten Album „Vom Bordstein bis zur Skyline“ zu hören und damit auch Textzeilen wie „Berlin wird wieder hart, denn wir verkloppen jede Schwuchtel“. Schon zu Beginn des Konzertes erzählte Bushido, dass er zu Monologen auf der Bühne neige, was er auch den Abend über immer wieder unter Beweis stellte. Hier ein Plausch mit dem Publikum, da ein Paar Geschichten und ganz viel Lob für das tolle Rostocker Publikum. Dieses wurde dann auch noch besonders umgarnt, als der Rapper den FC Hansa lobte. „Nächstes Jahr sehen sich Hertha und Hansa dann hoffentlich im Olympiastadion“, kommentierte er das parallel stattfindende Relegationsspiel in der Bundesliga. Eine Klasse trennt die beiden Absteiger dann aber doch noch, zumindest in der nächsten Saison. Den Aufstieg schon geschafft hat der fünfzehnjährige Felix aus Stralsund. Er wurde spontan aus dem Publikum ausgewählt, das Lied „Zeiten ändern dich“ live auf der Bühne zu präsentieren. Sichtlich nervös konnte er die Fans im Moya und auch die drei Musiker auf der Bühne dann aber recht schnell von sich überzeugen. Am Ende des Stückes gab es tosenden Applaus und Zugaberufe, sodass er auch das Lied „23 Stunden Zelle“ noch gemeinsam mit Bushido zum Besten geben durfte. Auch dieser war voll des Lobes: „Felix, das war sehr geil. Ich feier dich grad!“ Auch für Ronny und Hannes aus Rostock war der spontane Bühnengast eines der Highlights des Abends. „Ich war schon fünfmal bei Bushido, zweimal in der Scandlines Arena, und so etwas hat er noch nie gemacht. Aber es war echt geil“, erzählt Hannes. Auch sonst war der Abend für sie großartig, auch wenn sie sich noch einige alte Songs mehr gewünscht hätten. Sie sind schon über zehn Jahre Fans des Künstlers, finden aber auch die Kritik teilweise berechtigt. „Ich glaube es ist viel Show, aber einige Sachen macht man einfach nicht“, so Ronny. Beide sind sich aber einig, dass vor allem die Musik zählt und die hat sie auch beim gestrigen Konzert wieder voll überzeugt. Für Frida aus Rostock war es das erste Bushidokonzert. „Ich fand es überraschend gut. Ich dachte, die Akustik sei schlechter.“ Auf den Hip Hopper ist sie erst durch den Kinofilm „Zeiten ändern dich“ aufmerksam geworden und seitdem ist sie begeistert von seiner Musik. Auch wenn sie das Konzert insgesamt mochte, fand sie es schade, dass ihr Lieblingslied „Ich lass dich nicht gehen“ nicht gespielt wurde. Die Kritik, so meint sie, wird von den Medien zu sehr aufgebauscht. Das Konzert im Moya passte perfekt auf den Titel der Tour. Es war „Jenseits von Gut und Böse“. Bushido präsentierte sich von seiner charmanten Seite, die Fans waren teilweise etwas verhalten, insgesamt aber begeistert und es gab keine Skandale. Aber wer den Rapper bisher nicht mochte, wird auch nach gestern Abend noch kein Fan sein.
16. Mai 2012 | Weiterlesen
Uni Rostock erteilt Gentechnik-Gegner keine Redeerlaubnis
Ein Déjà-vu musste gestern die Grüne Hochschulgruppe (GHG) erleben. Bereits vor zwei Jahren hatte sie zu einem Vortrag des Agrogentechnik-Kritikers Jörg Bergstedt eingeladen. Nun sollte er wieder zum Thema „Monsanto auf Deutsch: Seilschaften in der Gentechnik“ sprechen. Wieder in einem Raum auf dem Universitätscampus in der Ulmenstraße und wieder wurde die Veranstaltung von der Universitätsleitung abgesagt. Allerdings erst wenige Stunden vorher, obwohl der Termin den unteren Ebenen der Universität schon seit drei Wochen bekannt gewesen sein soll, sagt Jan Delph von der GHG. Hatten die Ereignisse vor zwei Jahren noch für Protest sowohl bei den Gentechnik-Gegnern, die der Universität Zensur vorwarfen, als auch bei den Befürwortern, die durch Zwischenrufe während des Vortrags auffielen, gesorgt, blieb er diesmal aus. Gut ein Dutzend Zuhörer fanden sich schließlich im Haus Böll ein, wohin die Veranstaltung ausweichen konnte. Zur Begründung der Absage teilt die Universitätsleitung mit, dass die Veranstaltung „nicht den Voraussetzungen für eine Raumvergabe an der Universität entspricht. Einem wissenschaftlichen Diskurs, der auch andere Meinungen zulässt, stehen die Räumlichkeiten der Universität jederzeit offen. In diesem Fall war allerdings zu befürchten, dass die Veranstaltung rein propagandistischen Zwecken dienen soll. Dafür Bühne zu sein, ist nicht Aufgabe einer Universität.“ „Es ist tatsächlich eine Tendenzveranstaltung“, gibt der Student Jan Delph zu: „Aber es wirft ein schlechtes Licht auf die Uni.“ Die Gerüchte über Gewalttätigkeiten gegenüber Uni-Mitarbeitern möchte der Referent Jörg Bergstedt jedoch nicht im Raum stehen lassen. „Es liegt wohl eher daran, dass der Vortrag einen sehr detaillierten Blick in den Kochtopf der Gentechnikseilschaften in Deutschland wirft und auch die Universität Rostock dabei eine relevante Rolle spielt“, so der Ökoaktivist zu Beginn seines gut zweistündigen Vortrages. Viel Neues hatte er nicht zu berichten. Noch immer sei „alles mit allem verbunden“, der Anbau der Versuchsfelder, die Genehmigung und Kontrolle, die Geldvergabe und Lobbyarbeit. „Manchmal auch in einer einzigen Person, der kurze Weg von Synapse zu Synapse.“ Davon gebe es nicht allzu viele, aber eine sei die in Rostock tätige Inge Broer, so Bergstedt, der für das Herausreißen genmanipulierter Gerste eine sechsmonatige Haftstrafe verbüßte. Die vielfältigen Proteste hätten sich gelohnt, macht der Gentechnik-Gegner deutlich. Seien es im letzten Jahr noch 18 Felder in Deutschland gewesen, schätzt er, dass die Zahl in diesem Jahr deutlich zurückgeht. Nicht zuletzt wegen des „Totalausfalls der Agrogentechnischem Freisetzung der Universität Rostock“. Für den 9. Juni ist ein weiterer Vortrag zum Thema Gentechnik geplant. Unterstützt vom Allgemeinen Studierendenausschuss soll dann die Gentechnikwissenschaftlerin Professor Susan Bardócz ab 19:30 Uhr im Audimax über das „Sicherheitsrisiko Gentechnik“ referieren.
15. Mai 2012 | Weiterlesen
Kulturvisionen für Rostock
Welche kulturellen Ressourcen hat Rostock? Was sollte weiter entwickelt werden und bekannter gemacht werden? Über diese Fragen hat sich der Kulturausschuss Gedanken gemacht und mit Unterstützung von Verwaltung und externen Fachleuten kulturpolitische Leitlinien für Rostock entwickelt, die heute vorgestellt wurden. Entstanden ist ein sechsseitiges Papier, in dem 14 Schwerpunkte festgehalten werden. Die Bedeutung der Musikschulen, Museen, Theater, freie Kulturträger, Kunst, Architektur, Bibliotheken oder auch das Kulturmarketing spielen darin eine Rolle. Konkretes ist in diesem Entwurf kaum zu finden. Vielmehr sollen die kulturpolitischen Leitlinien dazu beitragen, eine Kulturvision zu entwickeln. Denn: „Die Stadt wird nicht angemessen als Kulturstadt wahrgenommen und ein spezifisches Rostocker Kulturpolitik konnte sich bisher nicht entwickeln“, stellt Dr. Ingrid Bacher (SPD), Leiterin der Lenkungsgruppe, fest. Sie erklärt, dass die kulturpolitischen Leitlinien als allgemeine Handlungsprämissen die Grundorientierung für kulturpolitisches Handeln bis 2020 bilden. Im September soll schließlich die Bürgerschaft darüber abstimmen. Auf dieser Grundlage soll bis Ende 2013 ein Kulturentwicklungsplan beschlossen werden, der dann auch konkrete Maßnahmen enthält und finanziell untersetzt ist. Doch zuerst soll über die Inhalte gesprochen werden, dann über Geld, betont Alexander Ludwig (FDP). Schon vor acht Jahren sei ein ähnlicher Anlauf gescheitert, weil sehr früh über das Geld gesprochen wurde, erinnert Kulturamtsleiter Thomas Werner. Alle betonen die Prozesshaftigkeit, in der auch die Bürger eingebunden werden sollen. So fanden seit dem letzten Sommer bereits zwei sogenannte Kulturfabriken statt. In Workshops wurden verschiedenste Anregungen und Ideen von Vertretern aus Wissenschaft und kultureller Einrichtungen sowie von Kulturschaffenden zusammengetragen wurden. Am 30. Mai soll der vorliegende Entwurf in einem öffentlichen Forum, der Kulturfabrik III, diskutiert werden. Die Veranstaltung beginnt um 19:30 Uhr im Rathaus. In einigen Tagen wird auch ein Online-Forum im Internet freigeschaltet. Unter www.kulturleitlinien-rostock-entwickeln.de besteht dann ebenfalls die Möglichkeit, sich an der Diskussion zu beteiligen.
15. Mai 2012 | Weiterlesen
Jörg Hahnel verlängert beim FC Hansa Rostock für zwei Jahre
Der F.C. Hansa Rostock hat den Vertrag des Torhüters Jörg Hahnel um zwei Jahre bis zum 30. Juni 2014 verlängert. „Ich freue mich sehr über die Vertragsverlängerung. In Rostock hat die Zahl sieben eine besondere Bedeutung. Ich hoffe, dass mein siebtes Jahr im Verein ein verletzungsfreies und besonders erfolgreiches für die gesamte Mannschaft wird“, so Jörg Hahnel. Der 30-Jährige ist der dienstälteste Profi des F.C. Hansa Rostock und hat mit der Kogge alle Höhen und Tiefen erlebt. Insgesamt absolvierte Jörg Hahnel bisher 134 Partien für den F.C. Hansa Rostock und stand in der vergangenen Spielzeit bei sieben Zweitligaspielen im Tor der Hanseaten. Hansa-Manager Stefan Beinlich erklärt: „Wir freuen uns darüber, dass wir auch in den kommenden Jahren auf Jörg Hahnel bauen können. Seine sportliche Qualität und seine große Erfahrung sind wichtige Faktoren unseres Kaders für die kommende Saison. Außerdem schätzen wir an Jörg, dass er mit seiner mitreißenden Art vor allem auch unsere jungen Spieler unterstützen kann.“ Quelle: F.C. Hansa Rostock
15. Mai 2012 | Weiterlesen
20. Rostocker E.ON edis Citylauf 2012
In Rostock läuft es (sich) ganz gut. Anders ist kaum zu erklären, dass der E.On edis Citylauf heute schon zum 20. Mal ausgetragen wurde. Tausende Läufer aus ganz Deutschland nutzten das tolle Wetter, um auch 2012 wieder ein großes, sportliches Stadtfest zu feiern. Zum Jubiläum unterstützten sechs Rostocker Vereine die Läufer vom Streckenrand aus mit Versorgungsständen und Anfeuerungsrufen. Bei einem so großen Teilnehmerfeld ist es natürlich schwer, einen genauen Überblick zu behalten. Angemeldet waren über 2600 Sportler, offiziell ins Ziel gekommen sind aber „nur“ 2351. Egal, welche Zahl man als Grundlage nimmt, es war auf jeden Fall ein Teilnehmerrekord zu verzeichnen. Egal ob auf der Halbmarathonstrecke, in der Staffel oder über die kürzere Distanz, es war immer sehr voll auf der Strecke. Gestartet wurde am Neuen Markt. Von da verlief die Strecke am Rosengarten entlang, über die August-Bebel-Straße, am Schröderplatz vorbei und nach einem Schlenker in die Kröpeliner Straße wieder zum Startpunkt. Drei Kilometer hatte eine Runde und je nach Disziplin musste diese Strecke bis zu sieben Mal zurückgelegt werden. Anders als in den letzten Jahren wurde leider der Start der Handbiker abgesagt. Es hatten sich nur vier Fahrer angemeldet und daher hatte man entschieden, auf das Rennen zu verzichten. Damit wurde der 20. E.ON edis Citylauf pünktlich um zehn Uhr von den Staffeln und Halbmarathonläufern eröffnet. Nach 53 Minuten und 26 Sekunden gab es den ersten Zieleinlauf des Tages. Die Staffel „Fitness First Running Team 3“ war damit eine Minute schneller als das zweitplatzierte Team „Road Runners“. Auf Platz drei folgte dann schon mit deutlicherem Abstand die Mannschaft vom Petrikeller in einer Zeit von 58 Minuten und 14 Sekunden. Die Vorjahressieger vom TC Fiko Rostock waren in diesem Jahr nicht als Staffel angetreten. Neben der sportlichen Leistung zählt beim Staffellauf aber auch die kreative Komponente. So gab es fantasievolle Kostüme und lustige Staffelstäbe. Die einfallsreichsten Teilnehmer wurden dafür auch noch einmal extra ausgezeichnet. Das beste Kostüm hatte in diesem Jahr das Team „Highland Family“ vom Sportverein Bad Freienwalde. Wie der Name schon verrät, traten die Familienmitglieder als schottischer Clan an, stilecht mit Rock und roter Perücke. „Ich bin großer Schottlandfan und hatte die Idee zu dem Outfit“, erzählt Frau Heinrich. Durch die anfeuernden Vereine an der Strecke hat ihnen der Lauf in diesem Jahr viel mehr Spaß gemacht als im Vorjahr. Für das nächste Jahr wollen sie das Kostüm noch toppen: „Da werden wir dann zeigen, was unter dem Schottenrock steckt.“ Von einem Staffelstab kann man beim Team „Die Schweißperlen“ kaum reden. Die Männer und Frauen von der Schweißtechnischen Lehr- und Versuchsanstalt MV hatten ihr Arbeitsgerät direkt mit auf den Neuen Markt gebracht. Ein echter Laserschweißkopf mit Schutzbrille wurde von Läufer zu Läufer gereicht. „Nur der Rucksack ist eine Attrappe, weil 200 Kilogramm dann doch etwas störend beim Laufen gewesen wären“, erzählt der Teamkapitän. Zwar reichte die Zeit des Teams nur für den vorletzten Platz, dafür durften sie sich über die Auszeichnung „Bester Staffelstab“ freuen. Beim Halbmarathon gab es sowohl bei den Männern als auch bei den Damen neue Gewinner. Der Vorjahressieger Jasper Menze aus Rostock trat nur in der Staffel an, da er in der nächsten Woche einen Marathon in Dresden läuft. In seine schnellen Fußstapfen trat Ts’otleho Fane aus Berlin. Der Medizinstudent, der gebürtig aus Lesotho kommt, stellte mit einer Zeit von 1:11:40 auch einen neuen Streckenrekord auf, obwohl er durch eine Panne im Rosengarten eine etwas längere Strecke laufen musste. Bei den Damen reichte es für Vorjahressiegerin Laura Michel nur für Platz zwei. Anja Kruse aus Greifswald war mit 1:27:51 fast sechs Minuten schneller als die Rostockerin. Das größte Starterfeld war beim Schnupperlauf zu verzeichnen. Über 900 Hobbysportler gingen an den Start. Daher hat der Start entsprechend lange gedauert, die letzten Läufer setzten sich erst gute drei Minuten nach dem Startschuss in Bewegung. Da waren die Ersten schon fast wieder im Ziel. Leonie und Adrian Poppe sind offiziell die schnellsten Geschwister Rostocks. Der 15-jährige Vorjahressieger brauchte für die drei Kilometer als einziger Starter unter zehn Minuten. Seine Schwester war in elf Minuten und neun Sekunden das schnellste Mädchen. „Wir machen jeden Tag Leichtathletik. Das hier war für uns mehr ein Trainingslauf“, erzählt Adrian. Beide waren sehr zufrieden mit ihren Ergebnissen und fanden die ganze Veranstaltung wieder sehr gelungen. Den Abschluss des Tages markierten die zwei Volksläufe. Über sechs Kilometer war Reno Kolrep aus Rostock in 20 Minuten der Schnellste. Und bei der längeren Strecke über zehn Kilometer lief Mathias Ahrenberg nach 33 Minuten als Erster über die Ziellinie. Eine Auflistung von allen Ergebnissen findet ihr hier. Zum Abschluss noch eine gute Nachricht für alle Lauffreunde. Hauptsponsor E.ON edis hat den Vertrag bis 2015 verlängert. Damit heißt es in einem Jahr: „Auf die Plätze. Fertig. Los“ beim 21. Rostocker Citylauf. Impressionen vom E.ON edis Citylauf 2012:
13. Mai 2012 | Weiterlesen
Kurzfilmpreis JUNGER FILM im Rahmen des FiSH vergeben
FiSH 2012 in Rostock – wieder einmal war der Stadthafen an diesem Wochenende fest in der Hand von jungen Filmemachern. Mit Spannung erwarteten sie gestern den Höhepunkt des Kurzfilmfestivals: die Verleihung der Preise im Wettbewerb JUNGER FILM, der zu den wichtigsten Kurzfilmpreisen Deutschlands gehört. Doch das FiSH, das Festival im Stadthafen, hatte noch viel mehr zu bieten. In der Bühne 602 wurde sich cineastisch mit der DDR und dem Filmland Mecklenburg-Vorpommern beschäftigt und im Bunker wurden Musikvideos aus MV und Dokumentationen zum Thema Punk gezeigt. Ich habe mich jedoch voll auf den Wettbewerb JUNGER FILM konzentriert, schließlich wollte ich alle 32 Beiträge sehen. Und obwohl das Festival einen Tag länger geworden ist, wurde der Wettbewerb um einen Tag verkürzt. Das war auch eine sehr gute Entscheidung, denn eine so wichtige Preisvergabe passt dramaturgisch einfach viel besser zu einem Samstagabend als zu einem Sonntagmorgen. Gleichzeitig bedeutete das aber auch zwei sehr vollgepackte, filmreiche Tage. 320 Minuten und 41 Sekunden Wettbewerbsbeiträge, dazu noch die Gespräche mit den Filmemachern und Jurydiskussionen. Denn das ist das Besondere beim FiSH: Die Jury tagt öffentlich. Jeder Film wurde kritisch besprochen und auch die Entscheidungen über Gold, Silber und Bronze wurden vor dem Publikum getroffen. Ihren professionellen Senf durften in diesem Jahr die Regisseure Dietrich Brüggemann und Thijs Gloger, die Schauspielerin Odine Johne, Redakteur Timo Landsiedel und die Medienwissenschaftlerin Prof. Dr. Elizabeth Prommer abgeben. Die Juryleitung übernahm traditionsgemäß Matthias Spehr. In diesem Jahr setzten sich die jungen Filmemacher besonders mit menschlichen Schicksalen und Beziehungen auseinander. Der Grundton war ernster und nachdenklicher. Es gab keine waschechte Komödie im Programm. Trotzdem wurde natürlich auch gelacht, das jedoch leiser, nachdenklicher und oft in einen kritischen Kontext gepackt, wie zum Beispiel bei dem Film „Vaterlandsliebe“ von Nico Sommer, der eine scheinbar rechtsradikale Figur begleitet, die von sich selbst behauptet, kein Nazi zu sein. Nachdem im letzten Jahr mit „Bettinas Job“ eine Dokumentation zum Film des Jahres gewählt wurde, war dieses Genre 2012 sehr stark vertreten. Drei Schülerinnen aus Köln begleiteten in „So wie ich bin“ einen schwulen Lehrer und fragen Schüler, wie sie mit Homosexualität umgehen. Der Film „Testfahrer“ von Florian Arndt porträtiert das Leben von Volkmar Kirschbaum, der unter diversen Schicksalsschlägen zu leiden hat, und sich anscheinend trotzdem nicht unterkriegen lässt. Bevor gestern Abend die einzelnen Preise überreicht wurden, vergab die Jury Medaillen. So konnten sie die ganz unterschiedliche Beiträge auch einzeln würdigen. Hätte man nur einen Sieger gewählt, wäre es schon ungerecht, einen zweiminütigen Knetanimationsfilm von achtjährigen Mädchen mit einer halbstündigen Dokumentation eines Filmstudenten zu vergleichen. Neun Bronze-, fünf Silber-, und sechs Goldmedaillen vergab die Jury. Im letzten Jahr waren es nur drei Goldmedaillen, was die hohe Qualität der Wettbewerbsbeiträge in diesem Jahr belegt. Zwei Filme bekamen dabei alle fünf Jurystimmen und waren somit im Rennen um den Titel „Film des Jahres“. Zum einen „Five Minute Love Story“, eine ungewöhnliche Liebesgeschichte von Robert Jenne und Diane Schüssele, sowie die Experimentalgedankencollage „Sechster Sinn, Drittes Auge, Zweites Gesicht“ von Jan Riesenbeck. Neben der Auszeichnung für den besten Film konnten sich die Teilnehmer beim FiSH 2012 über weitere Preise freuen. Die Dokumentation „So wie ich bin“ wurde mit dem Adobe Förderpreis für die beste Gruppenproduktion ausgezeichnet. Der Promotionspreis „Findling“ vom Landesverband für Filmkommunikation ging an „Ausgleich“ von Matthias Zuder. Der Film greift Täter-Opfer-Beziehungen auf und eignet sich laut Aussage der Jury sehr, um darüber bei den öffentlichen Vorführungen zu diskutieren. Nun aber genug Spannung aufgebaut: Der Film des Jahres 2012 im Wettbewerb „JUNGER FILM“ ist „Sechster Sinn, Drittes Auge, Zweites Gesicht“ von Jan Riesenbeck. Unglaubliche vier Jahre hat es gedauert, den atemberaubend schnell geschnittenen Film fertigzustellen. Doch Jan ist kein unbekannter beim FiSH. Schon 2008 konnte er mit seinem ersten Film „Kopfgeburtenkontrolle“ den Preis für den besten Film mit nach Hause nehmen. „Ich bin nicht mehr pleite“, sagte der überglückliche Gewinner nach der Preisverleihung. Was genau er jedoch mit den 2000 Euro Preisgeld und der 5000 Euro Filmförderung macht, steht noch nicht fest. „Ich habe einige Ideen, aber konkret ist noch nichts.“ Er selbst hat nicht damit gerechnet, dass er seinen Sieg von 2008 noch einmal wiederholen kann. Doch auch Robert und Diane von „Five Minute Love Story“ müssen nicht traurig sein, denn sie gewannen den Publikumspreis. Neben 777 Euro von der Rostocker Brauerei kamen ungefähr 400 Euro als Preisgeld vom Publikum zusammen. Der Film, der als Bachelorarbeit der beiden entstand, konnte schon bei mehreren Festivals überzeugen. „Wir wissen zwar, dass der Film gut ankommt, aber jedes Publikum ist anders und so freuen wir uns natürlich ganz besonders über die Auszeichnung“, erzählt Robert. Beide absolvieren inzwischen in Stuttgart den Masterstudiengang in Mediengestaltung und arbeiten im Rahmen ihres Studiums derzeit auch an einem neuen Film, für den sie vom Preisgeld neue Technik kaufen wollen. Heute wurden zum Festivalausklang in der Bühne 602 noch einmal alle Gewinnerfilme gezeigt. Ich brauche jetzt aber erst einmal eine Kinopause. Doch trotzdem freue ich mich auf das nächste Jahr, wenn es heißt: 10 Jahre Festival im Stadthafen – ein FiSH feiert Jubiläum.
13. Mai 2012 | Weiterlesen
Startschuss für neue Sporthalle im Petriviertel
Spektakulär schraubt sich seit dieser Woche das Bohrgestänge in den Boden oberhalb der neuen Warnowstraße. Damit werden die Voraussetzungen für die neue Sporthalle am Küterbruch im Petriviertel geschaffen. Notwendig wird dieser besondere Technikeinsatz durch die Baugrundverhältnisse. Die Hansestadt Rostock hat seit langem einen Standort für eine Schul- und Freizeitsporthalle im Gebiet der Östlichen Altstadt gesucht. Mit dem Bebauungsplan „Östlich der Stadtmauer“ für das Gebiet Petriviertel kann nun der Wunsch der Schule am Alten Markt und vieler Freizeitsportvereine verwirklicht werden. Auf dem Grundstück von rund 1.500 Quadratmetern hinter der Kindergartenfläche am Küterbruch entsteht eine Einfeld-Sporthalle mit einer Grundfläche von 15 x 27 Meter. Wenn keine Hindernisse auftreten und die Bohrpfähle planmäßig gesetzt werden können, kann die Sporthalle ab Frühjahr 2013 genutzt werden. Ergänzt wird die Sporthalle durch die nördlich gelegenen Freizeitflächen „Petrischanze“. So wird es zum Beispiel eine Jogging- und Skaterrunde, einen kleinen Sportplatz, eine Fläche für Kubb und Boule sowie eine rund 8.000 Quadratmeter große Grünfläche mit Bäumen und Sträuchern geben. Der Baustart für die Freizeitflächen und einen Parkplatz unterhalb der Petrikirche ist im Spätsommer 2012 geplant. Koordiniert werden die Arbeiten im Auftrag der Hansestadt Rostock treuhänderisch durch die Rostocker Gesellschaft für Stadterneuerung, Stadtentwicklung und Wohnungsbau mbH (RGS). Quelle: RGS
11. Mai 2012 | Weiterlesen
Medienkompetenz-Preis M-V 2012 im Stadthafen verliehen
Zwei dicke Fische suchten heute im Stadthafen ein neues Zuhause. Viele haben ihre Angelruten vergeblich ausgeworfen, denn nur in Kargow und in einem kleinen Dorf bei Neustrelitz werden die Tiere ihr restliches Leben verbringen. Die Rede ist aber nicht von Aquariumsbewohnern, sondern von den MeKofischen. Diese wurden heute im Rahmen des Medienkompetenz-Preises M-V 2012 im Theater im Stadthafen mit einem spannenden Programm vergeben. Spannend deshalb, weil sich insgesamt acht Projekte Hoffnung auf die zwei Preise machen durften. Diese wählte eine Jury vorab aus den insgesamt 40 eingereichten Projekten aus ganz Mecklenburg-Vorpommern aus. Dabei war Rostock mit neun Einsendungen am häufigsten vertreten. Die anderen Projekte waren kreuz und quer verstreut, von Wolgast bis Ludwigslust und von Neubrandenburg bis Kühlungsborn. Seit 2006 vergeben die Medienanstalt Mecklenburg-Vorpommern und das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur die Preise in zwei Kategorien. Mit je 1000 Euro Preisgeld und einer Fischstatue werden sowohl ein außerschulisches als auch ein schulisches Projekt ausgezeichnet. Dabei werden Institutionen belohnt, die Medienkompetenz modellhaft an Menschen aller Altersgruppen vermitteln und dabei auch eine gewisse Nachhaltigkeit anstreben. Die vertretenen Medienformen waren auch in diesem Jahr wieder breit gefächert. So war eine Foto AG nominiert, die im letzten Jahr den Sonderpreis der Jury gewann, verschiedene Filmprojekte, Nachrichtensendungen, Hörspiele, ein Schulversuch und sogar ein Jugendmediencamp. Inhaltlich wurden meist lokale Themen behandelt, zum Beispiel Entwicklungen in der Stadt oder an der Schule, aber auch der Umgang mit sozialen Netzwerken oder die Integration von Menschen mit körperlichen oder geistigen Einschränkungen. Letzteres war bei „Filmwerkstatt befähigt“ der Fall. Das Video-Projekt gestalteten 13 Teilnehmer der Wismarer Werkstätten zum 20. Jubiläum der Einrichtung. Die dort arbeitenden Männer und Frauen haben selbst eine körperliche oder geistige Einschränkung und dokumentierten ihren Arbeits- und Lebensalltag. Auf der Bühne präsentierten sie sich äußerst sympathisch. Ein Teilnehmer antwortete auf die Frage nach seiner Motivation: „Die Welt braucht Farbe und wir wollten zeigen, dass wir auch ganz normale Menschen sind.“ Im Wettbewerb musste sich das Projekt, das vom Filmbüro MV betreut wurde, nur dem Jugendmediencamp geschlagen geben. Dieses sogenannte „Cross-Media-Projekt“ wird seit 18 Jahren vom Jugendpresseverband Brandenburg e. V. in einem kleinen Dorf bei Neustrelitz durchgeführt. Jugendliche zwischen 14 und 24 können dort in verschiedenen Workshops intensiv in alle Medienbereiche, wie Radio, Zeitung und Fernsehen, aber auch in verschiedene kreative Angebote, reinschnuppern. Das Camp hat das Motto „Mit der Technik in die Pampa“, weil die ungefähr 150 Teilnehmer alle auf einer großen Wiese zelten und arbeiten. Ben, Hanna und Robert nahmen Fisch und Scheck stellvertretend für das über ganz Deutschland verteilte Organisationsteam entgegen. Vor allem Hanna, die 2009 als Teilnehmer auf dem Camp angefangen hat, war außer sich vor Freude: „Ich bin völlig aus dem Häuschen.“ Die Drei haben überhaupt nicht mit der Auszeichnung gerechnet: „Ich dachte, wir fahren entspannt nach Rostock, haben einen schönen Tag und fahren dann wieder“, erzählt Ben. Das Preisgeld wollen sie vor allem in Vorbereitung und Fahrtkosten der ehrenamtlichen Organisatoren investieren. Im schulischen Bereich erreichte das Video-Projekt „Schülerfernsehen“ der Sophie Medienwerkstatt e. V. aus Hagenow und Wittenburg den sehr guten zweiten Platz. Die Schüler konnten dabei selbst einmal richtig Fernsehen machen und in alle Bereiche vor und hinter der Kamera einen Einblick bekommen. Neben schulinternen Themen gab es auch Interviews, etwa mit Harald Ringstorff. Auch wenn die Hintergründe wichtig und spannend waren, erzählten die Schüler, dass vor allem der Spaß im Mittelpunkt stand. Die Gewinner des Medienkompetenz-Preises M-V 2012 im Bereich Schule waren zugleich auch die jüngsten Teilnehmer. „Alles über uns Kraniche“ können Zuhörer des spannenden Hörspiels der Kargower Grundschule „Uns lütt Schaul“ erfahren. Die kleine Schule hat nur drei Stammlehrer und insgesamt 48 Schüler. Die Viertklässler schrieben kleine Geschichten zu dem heimischen Vogel und machten daraus in Zusammenarbeit mit dem Medientrecker spannende Hörspiele. Die Jury lobte, dass neben dem Umgang mit der Technik auch die Arbeit im Team trainiert wurde. Mit dem Medienkompetenz-Preis schwamm auch das diesjährige FiSH, das Festival im Stadthafen, seine ersten Runden. Den offiziellen Startschuss gab es dann am Abend, passenderweise mit dem Film „Über das Meer“, der von allen Seiten sehr gelobt wurde. Bis Sonntag dürften Filmfreunde im Rostocker Stadthafen nun auf ihre Kosten kommen.
10. Mai 2012 | Weiterlesen
Biomechaniker gewinnt ersten Rostocker Science Slam
Poetry Slams sind lyrische Wettkämpfe, die auch in Rostock eine große Anhängerschaft haben. Ein Science Slam funktioniert ganz ähnlich, nur, dass hier, statt kreativer Texte, wissenschaftliche Themen vorgestellt werden. Die Teilnehmer haben zehn Minuten Zeit, um ihren eigenen Forschungsbeitrag möglichst verständlich vorzustellen. Doch nicht nur die Verständlichkeit zählt, auch ein gewisser Unterhaltungswert hilft, wenn man einen Slam gewinnen will. Im Bunker fand heute Rostocks erster Science Slam statt. Sieben Teilnehmer aus Berlin, Rostock und Greifswald waren dabei, darunter Mathematiker, ein Philosophiestudent, eine Biomathematikerin, ein Germanist und zwei Abiturienten, die gemeinsam ein neues Rad vorstellten. Die anderen Themen reichten vom Sozialdarwinismus bei Theo Sarrazin, über Alkoholmoleküle bis hin zur Objekterkennung bei Super Mario. Vor ungefähr 150 begeisterten Gästen konnte Peter Westerhoff aus Berlin den Wettbewerb für sich entscheiden. Der 35-Jährige ist Medizintechniker an der Berliner Charité und stellte mit einer sehr witzigen Präsentation die Erforschung von instrumentalisierten Implantaten vor. Er hat bereits mehrfach an Science Slams teilgenommen und konnte auch schon gewinnen. „Das Tolle an der Veranstaltung ist, dass man aus verschiedenen Bereichen Wissen unterhaltsam erwerben kann“, sagte er. Er durfte sich über eine Flasche Wein und zwei Boxhandschuhe als Gewinn freuen. Im Herbst soll die zweite Auflage folgen und die Veranstalter hoffen, dass sich dann auch mehr Rostocker Forscher trauen. Anmelden kann man sich über die Homepage des Science Slams.
10. Mai 2012 | Weiterlesen
Mehr Geld für das Rostocker Volkstheater
Dass es teurer wird und länger dauert als geplant, ist bei Bauprojekten nicht selten. Und auch die Sanierung des Großen Hauses des Volkstheaters Rostock hat es erwischt. 1,3 Millionen Euro schießt die Stadt noch einmal nach. Das beschloss gestern Abend die Bürgerschaft auf ihrer Sitzung. Auf 4,4 Millionen Euro belaufen sich damit die Gesamtkosten für die Brandschutzsanierung. Anfang letzten Jahres waren erhebliche Sicherheitsmängel festgestellt und das Haus geschlossen worden. Brandschutztüren, Belüftungsanlagen und eine Sprinkler-Anlage werden in der Hauptspielstätte des Rostocker Volkstheaters eingebaut. Gerade der Aufwand für letztere wurde bei der Planung unterschätzt. „Wir mussten eine neue technische Decke einbauen, weil die alte die Anlage nicht tragen konnte. Es sah ganz schlimm aus: alles voller rostiger Rohre“, erklärt der kaufmännische Geschäftsführer des Volkstheaters Stefan Rosinski. Als unangenehme Überraschung offenbarten sich auch die verrußten Foyerwände, die von einem Brand im November 1989 stammen und hinter Holzpaneelen versteckt waren. Sie sollen nun ebenfalls saniert werden. Das führt nicht nur zu höheren Kosten, sondern auch zu Verzögerungen. Die Wiedereröffnung, die ursprünglich für Juni geplant war, verschiebt sich nun auf den 7. September. Dann soll „THE WHO‘s Tommy“ im Großen Haus premieren. Ab Ende Mai wird das Theaterzelt, das dem Volkstheater in dieser Spielzeit als Ersatzbühne diente, abgebaut.
10. Mai 2012 | Weiterlesen
Beach Polo Ostsee Cup 2012 in Warnemünde
Der Zutritt für Pferde zum Strand beim Warnemünder Teepott ist am kommenden Wochenende wieder erlaubt. Zumindest für die etwa 50 argentinischen Polopferde, die mit ihren Reitern vom 11. bis 13. Mai hier den Beach Polo Ostsee Cup austragen. Bereits bei der Premiere im letzten Jahr zog das Strandspektakel etwa 20.000 Schaulustige an, haben die Veranstalter von Beach Adventure und Baltic Polo Events gezählt. Nun soll das Sand-Pferdesportereignis fest im Strandsportkalender von Warnemünde etabliert werden und den Auftakt für die sportliche Sommersaison markieren. Dafür wurde auch in diesem Jahr wieder auf über 3.500 qm Sand für die Erstellung von Sportfeld und Tribüne bewegt. In zwei Zelten auf der Düne sind die Pferdeboxen untergebracht. Sechs Teams aus Deutschland und Argentinien, das neben Großbritannien und Nordamerika als Polohochburg gilt, treten gegeneinander an. Jedes Team besteht aus zwei Feldspielern, die über vier Zeitabschnitte, den sogenannten Chukkas, versuchen den Ball mit einem langen Holzschläger vom Pferd aus ins gegnerische Tor zu bringen. Die Pferde werden dabei mit ständigen Stops and Turns (Halten und Wenden) eine Geschwindigkeit von 50 km/h erreichen und der Ball mit über 100 km/h durch die Luft fliegen. „Polo ist eine der ältesten und schnellsten Mannschaftssportarten der Welt. Selbst am Strand muss man sich das unglaublich dynamisch vorstellen“, erklärt Alexander Schwarz. Er ist selbst 21-facher deutscher Polo-Meister, wird sich aber bei dem Turnier in Warnemünde auf die Rolle des Kommentators und Ersatzspielers beschränken. Zu sehr plagt ihn wohl noch als Albtraum die Erinnerung an das knapp verlorene Spiel im Viertelfinale im letzten Jahr. Mit Philipp Sommer (HCP +2), einem der besten deutschen Polospieler, und mit dem Argentinier Juan Medina (HCP +4), „eine Show für sich“, treten dennoch Hochkaräter des Polosports in Warnemünde an, wobei die Handicaps der Teams vergleichsweise aufgeglichen sind, kündigt Schwarz an. Morgen um 13 Uhr beginnen die Wettkämpfe. Jeden Tag werden dann drei Spiele ausgetragen. Am Sonntag nach dem Finale um 15 Uhr soll dann der Sieger gekürt werden. Doch nicht nur auf der Strandarena gibt es was zu erleben. Gastronomie, Kinderanimation, Führungen durch die Boxengasse und Sponsorenstände mit exquisiten Hingucker-Autos sollen auch abseits des Spielfeldes für Unterhaltung sorgen. Das alles ist kostenfrei. Wer sich jedoch die Aussicht von der VIP-Lounge und das dazugehörige erlesene Catering gönnen möchte, kann für 95 Euro noch ein Tagesticket für einen besonderen „Luxus Sport-Tag“ erwerben. Die Veranstaltung sei auch ein gesellschaftliches Ereignis, unterstreichen die Organisatoren. So wird am Strand von Warnemünde auch der Uhrenpapst Jean-Claude Biver von Hublot erwartet. Die Schweizer Uhrenmanufaktur Hublot hält mit fünf Millionen Euro den Rekord für die teuerste Uhr der Welt und hat dem Beach Polo Ostsee Cup auch ihren Namen gegeben. „Wir setzen mit diesem Event auch neue Buchungsanreize und erschließen uns neue Zielgruppen, die wir so in Warnemünde noch nicht begrüßen konnten“, sagt Matthias Fromm, Tourismusdirektor und Geschäftsführer von Rostock Marketing. Der Beach Polo Ostsee Cup in Warnemünde ist das vierte Turnier dieser Art an der Küste Deutschlands. Weitere Strandpoloevents finden auf Rügen, am Timmendorfer Strand und auf Sylt statt.
10. Mai 2012 | Weiterlesen



