Neueste Nachrichten aus Rostock und Warnemünde

Hanse Sail 2011 - Mitsegeln auf Windjammern der Extraklasse
Aus dem Partnerland der Hanse Sail Rostock 2011 (11.-14.August), Norwegen, wird die „Sörlandet“ sozusagen als Botschafterin des Königreichs, erwartet. 1927 gebaut, ist die „Sörlandet“ heute das älteste aktiv segelnde Vollschiff der Welt. Eine imposante Takelage, 4-Blattpropeller, renovierte Messe und Decksboden – das Schiffsregister „Det norske Veritas“ zeichnete sie mit der Klasse 1 A 1 aus. Am Sonntag, den 14.08.2011, bietet die „Sörlandet“ Mitseglern noch die Möglichkeit an Bord zu gehen. Die Tagesfahrt findet von 12 bis 17 Uhr statt, Kosten: 80 Euro. Aus den Niederlanden kommt der Clipper „Stad Amsterdam“. In Anlehnung an die schnellen Clipper aus der Mitte des 19.Jahrhunderts im Jahre 2000 gebaut, wurde dennoch auf den Einsatz moderner Materialien nicht verzichtet. Hochwertiger Stahl für den Rumpf und moderne technische Gerätschaft wurden hauptsächlich von Arbeitssuchenden und Schulabgängern in dem 76-Meter-Schiff verbaut, denen damit eine Ausbildung und neue Perspektiven geboten wurden. Mitseglern bietet der 3-Master am Samstag, den 13.08.2011, eine Tagesfahrt von 10 bis 16 Uhr an. Angeboten werden Familientickets (2 Erw.+ 2 K.) für 299 Euro, 120,00/80,00 Kinder 6 bis 14 Jahre, kostenlose Mitfahrt für Kinder unter 6 Jahren und eine musikalische Begleitung durch einen Shantychor aus Holland. Informationen und Buchungen: (0381) 208 52 26 Quelle: Büro Hanse Sail, Foto: Archiv Hanse Sail Rostock
28. Juli 2011 | Weiterlesen
476.000 Euro für Nachwuchsförderung des FC Hansa Rostock
Den Gürtel enger schnallen, war nach dem Abstieg des FC Hansa Rostock aus der zweiten Bundesliga im letzten Jahr angesagt. „Uns war klar, dass Einsparungen notwendig waren“, erinnert sich Vereinsvorsitzender Bernd Hofmann. „Wo wir nicht sparen wollten, war in die Zukunft zu investieren, gerade im Kinder- und Jugendbereich.“ In den letzten zehn Jahren hatte der Fußballverein erfolgreich ein Nachwuchsleistungszentrum, die „FC Hansa Nachwuchsakademie“, aufgebaut. 200 bis 250 Kinder und Jugendliche werden hier ständig fachlich betreut. In den Fußballferien wächst die Zahl auf 300 bis 400 junge Sportler an. In den jüngeren Jahrgängen findet man sogar das ein oder andere Mädchen, das dem Fußball hinterherjagt. „Hier geht es nicht nur ums Fußball spielen, sondern auch darum, die Persönlichkeitsentwicklung der Jugendlichen voranzubringen“, betont Hofmann. Zehn hauptamtliche Arbeitskräfte kümmern sich um die sozial-pädagogische Betreuung im Internat. Bisheriger Höhepunkt: der Gewinn der Deutschen Meisterschaft der A-Junioren im letzten Jahr. „Der Etat des FC Hansa Rostock im Nachwuchsbereich beträgt 1,2 Millionen Euro und wird quer subventioniert vom Profibereich“, informiert der Vereinsvorsitzende. Mit dem Abstieg in die dritte Liga standen dem Fußballverein jedoch nicht mehr die Fördermittel des Deutschen Fußballbundes (DFB) zur Verfügung. Also muste nach Ersatz gesucht werden, sollte die Nachwuchsakademie nicht dem Rotstift zum Opfer fallen. Auf Antrag der Hansestadt Rostock stellte die Landesregierung zunächst zwei Tranchen im Gesamtwert von knapp eine Million Euro für zwei Jahre zur Verfügung. Den zweiten Förderbescheid in Höhe von 476.000 Euro überreichte heute Innen- und Sportminister Lorenz Caffier im Rathaus an Oberbürgermeister Roland Methling. Der Minister sieht in der Unterstützung des Nachwuchsbereiches des FC Hansa, „einem Aushängeschild für das Land“, eine bedeutende gesellschaftliche Aufgabe. „Der Sport vermittelt Werte wie Teamfähigkeit, Disziplin und Pünktlichkeit, die wichtig sind, um im Leben zu bestehen“, betonte Caffier. Nach dem der Verein jetzt zwar den sofortigen Wiederaufstieg in die Zweite Bundesliga geschafft hat, ist seine Lizenzfähigkeit aber noch Voraussetzung für eine Wiederaufnahme der Zahlungen aus Bundesmitteln. Bis zum 31.12.2011 muss dafür beim DFB eine ausgeglichene wirtschaftliche Bilanz nachgewiesen werden. Damit haben es die Profis auf dem Fuß, die Kinder- und Jugendarbeit ihres Vereins auch langfristig zu sichern.
27. Juli 2011 | Weiterlesen
100 Prozent Öko-Strom ab 2012 an der Rostocker Uni
Umweltbewusstsein ist heute Standard. Die Zukunft erfordert ökologisches Denken auf allen Ebenen. Neue Produkte werden nach umweltverträglichen Gesichtspunkten beurteilt und wirtschaftliche Perspektiven haben nur eine Chance, wenn sie ökologisch durchdacht sind. Die Universität Rostock forscht nicht nur intensiv auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien und nutzt bereits geothermische Ressourcen zur Gebäudegrundversorgung, sie geht auch im Bereich der Elektroenergieversorgung praktisch neue Wege Ab dem 1. Januar 2012 bezieht die Universität Rostock zu 100 Prozent zertifizierten Öko-Strom. Der dazu vom landeseigenen Betrieb für Bau- und Liegenschaften (BBL-MV) geschlossene Vertrag hat eine Laufzeit von vorerst zwei Jahren. „Als großer Stromverbraucher der Region wollen wir ein Zeichen setzen und mit gutem Beispiel vorangehen“, sagte Rektor Prof. Dr. Wolfgang Schareck. Allein der Hochschulbereich der Universität Rostock benötigt ca. 17 GWh Elektroenergie im Jahr. Quelle: Uni Rostock
27. Juli 2011 | Weiterlesen
„Leuchtende“ Türme und große Schiffe
Bald ist es wieder soweit. Einheimische und Gäste pilgern in Strömen zum Stadthafen um Mutzen zu essen, Bier zu trinken und vor allem Schiffe zu bestaunen. Die Rede ist natürlich von der Hanse Sail, die vom 11. bis zum 14. August zum 21. Mal stattfindet. Um auf das Großereignis einzustimmen, hat der Verein Hanse Sail e.V. eine Ausstellung in der Kleinen Galerie im Hafenhaus Rostock eröffnet. „Leuchtende Türme und große Schiffe“ lautet der Titel der Ausstellung, die Malereien von Günter Kalis sowie ganz unterschiedliche Darstellungen von Leuchttürmen zeigt. Neun großformartige Bilder von unterschiedlichen Schiffen zeigt die rechte Seite des langen Flurs. Günter Kalis malt seit seinem 10. Lebensjahr und kann dabei auch selbst auf maritime Erfahrungen zurückgreifen. So hat er viele Jahre bei der BBB-Reederei gearbeitet und ist immer wieder auch ehrenamtlich auf der Santa Barbara Anna tätig. Auch zur Hanse Sail hat der Rostocker ein enges Verhältnis. Mehrere Jahre schon ist er für das Catering auf unterschiedlichen Großschiffen verantwortlich. Einige davon sind auch in der Galerie zu sehen, so zum Beispiel die Kogge Wissemara. Doch nicht nur Segelschiffe sind in Acryl und Öl verewigt, auch die Titanic in einer prächtigen Darstellung fehlt nicht auf dem Flur des Hanse Sail Büros. Da kaum ein Schiff ohne einen Leuchtturm in den Hafen findet, passt die Gestaltung der gegenüberliegenden Wand perfekt zum Thema. Dort finden sich nämlich Lichtzeichen in unterschiedlicher Form und Größe. Alle Abbildungen sind Einsendungen für den dritten Mal- und Bastelwettbewerb des Vereins. Nach den Koggen 2009 und den Haikuttern im letzten Jahr ist die Beteiligung in diesem Jahr noch einmal stark gestiegen. Die verantwortlichen Mitarbeiterinnen Marianne Dietrich und Brunhild Kuhnke berichten von über 300 Einsendungen aus 15 Kinder- und Jugendeinrichtungen. „Wir wissen gar nicht mehr wohin mit den ganzen Leuchttürmen“, sagte Günter Senf, Vorsitzender des Vereins. Jedoch wurde dafür auch schon eine Lösung gefunden: In der Woche der Hanse Sail werden verschiedene Geschäfte in der Rostocker Innenstadt in ihren Schaufenstern Einsendungen ausstellen, im Haus der Stadtwerke werden sie sogar über drei Etagen verteilt gezeigt. So will der Verein auch in der Innenstadt maritimes Flair verbreiten. Die besten Lichtzeichen werden von einer Jury ausgewählt und am Donnerstag auf der Bühne der Haedge-Halbinsel prämiert. Unter den verschiedenen, tollen Einsendungen gab es auch einen ganz besonderes großen Leuchtturm. Die Kinder der KITA Spielkiste haben einen 1,60 Meter hohen Turm aus Salzteig gebaut, der in der Hanse Sail Woche im Schaufenster von Peek und Cloppenburg bestaunt werden kann. Alles in allem eine gelungene Einstimmung auf die Hanse Sail 2011. Noch bis zum 19. September kann man die Ausstellung besuchen, die sich im gleichen Gebäude wie das Theater im Stadthafen befindet. Wem das noch nicht reicht, der kann ab dem 1. August mal ins KTC gehen. Da wird dann eine weitere Ausstellung mit den schönsten Seefahrerbildern zu sehen sein.
27. Juli 2011 | Weiterlesen
50 Jahre Straßenbahn durch die Lange Straße
„Tradition, die bewegt“ lautet das Motto der Rostocker Straßenbahn AG (RSAG) in diesem Jahr. Denn es werden nicht nur 130 Jahre städtischer Schienenverkehr gefeiert, sondern gleichzeitig wird auch das 50. Jubiläum der Strecke durch die Lange Straße begangen. Dies nahm die Straßenbahngesellschaft zum Anlass, in den Bildarchiven zu kramen und die Haltestelle am Neuen Markt in eine historische Optik zu tauchen. Die Rückseiten der beiden Glashäuschen zieren ab heute eine Fotografie vom Neuen Markt um 1890 und weitere Bilder der Rostocker Verkehrs- und Stadtgeschichte. Zur Enthüllung dieser besonderen Haltestellengestaltung wurden Oberbürgermeister Roland Methling, RSAG-Vorstandsmitglieder Wilfried Eisenberg und Jochen Bruhn, sowie der Aufsichtsratsvorsitzende Prof. Dieter Neßelmann mit einer historischen Bahn zum Neuen Markt gebracht. Die Bahn wurde 1926 in Wismar gebaut und ist auch nach 85 Jahren noch top in Schuss. Im Gegensatz zu den modernen Straßenbahnen trägt sie auffälliges Gelb, kein dezentes Blau, und der Fahrer muss die ganze Fahrt über stehen – und das auch noch quasi im Freien. Obwohl ein Fahrer in traditioneller Uniform bestellt wurde, ließ es sich Wilfried Eisenberg nicht nehmen, die Strecke vom Doberaner Platz zum Neuen Markt selbst zu fahren. „Ich habe schon häufiger so eine Bahn gelenkt“, erzählte er danach, „leider kann man wegen der Bremsen nicht schneller als 30 fahren.“ Die Fahrt dauerte trotzdem nicht lange und so fanden sich alle Fahrgäste wenige Augenblicke später an der noch verhüllten Haltestelle am Neuen Markt ein. Dort steigen jeden Tag fast 10.000 Menschen ein und aus, was diesen Haltepunkt, neben der Langen Straße, dem Doberaner Platz und dem Hauptbahnhof zu einem der beliebtesten macht. Auch aus diesem Grund wurden die historischen Motive, die nach einer kurzen Rede enthüllt wurden, hier angebracht. Weitere Poster finden sich in der Kröpeliner Straße, in der Steinstraße und am Kröpeliner Tor. Für die Verlegung der Schienen 1961 von der Kröpeliner in die Lange Straße nannte Vorstandsmitglied Eisenberg zwei Gründe. „Zum einen wurde so die Stadt mehr mit dem Hafen verbunden und zum anderen war der Platz in der Kröpeliner Straße irgendwann zu eng.“ Heute ist es kaum mehr vorstellbar, dass die Schienen damals mitten durch die Einkaufsstraße verliefen. Dietrich Schmidt, der zufällig vorbei kam, kann sich noch gut an diese Zeit erinnern. Er stammt aus Tribsees, einer Kleinstadt 60 Kilometer östlich von Rostock. Zu Schulzeiten besuchte er die Hansestadt häufiger. „Wenn wir mit der Klasse ins Theater wollten, fuhren wir mit dem Bus nach Rostock und dann mit der Straßenbahn weiter. Damals verliefen die Schienen unter dem Steintor durch, über den Neuen Markt und die Kröpeliner Straße entlang“, so der 74-Jährige. Auch wenn er seine Großeltern besuchen wollte, die in Rostock lebten, nahm er die Straßenbahn vom Hauptbahnhof: „Damals kostete das ja nur 20 Pfennig.“ Seit knapp zwei Jahren wohnt Schmidt nun in Rostock und benutzt auch heute noch häufig den öffentlichen Nahverkehr. In 130 Jahren Rostocker Straßenbahn AG hat sich so viel verändert, dass man nicht alles einzeln aufzählen kann. Das Schienennetz wurde ausgebaut und umfasst seit den neunziger Jahren das gesamte Rostocker Stadtgebiet. Die Straßenbahnen selbst waren einem stetigen Modernisierungsprozess unterzogen und auch die Gleise sind nicht mehr dieselben wie vor über 100 Jahren. „Die Schienen sind heute viel leiser und auch die Stromversorgung wurde geändert, um mehr Energie einsparen zu können“, berichtete Wilfried Eisenberg. Somit ist Straßenbahn fahren umweltfreundlich und nachhaltig, wie auch Oberbürgermeister Methling betonte. Die Zukunft der RSAG sieht übrigens weiterhin rosig aus. „Straßenbahnen wird es noch in 100 Jahren geben“, ist sich Eisenberg sicher. Schließlich werde das Autofahren ja immer teurer. Wer auch gerne einmal mit einer historischen Straßenbahn fahren möchte, hat am 31. Juli die Gelegenheit dazu. Hintergründe und Informationen zu 130 Jahren RSAG gibt es auch am Tag der offenen Tür, am 27. August 2011. Alle Details zu den Veranstaltungen im Jubiläumsjahr sind auf der Homepage der RSAG einzusehen.
26. Juli 2011 | Weiterlesen
Nachwuchsteams vor der Linse - FC Hansa Fotoshooting II
Juchuu! Heute habe ich es endlich geschafft: Ich habe eine Handstandpose geknipst. Wer sich auf unserem Blog umschaut, wird feststellen: Wichtige Ereignisse werden gern mit Fotos dokumentiert. Gruppenfotos, Händeschüttel-Fotos, Auf-ein-Objekt-Zeige-Fotos, Rotes-Band-Durchschneide-Fotos – die Variationsmöglichkeiten der Motive sind eher übersichtlich. Da kann es für Fotografen auf die Dauer schon etwas eintönig werden. Für ein gestelltes Foto lassen sie sich mitunter nette, teilweise aber auch kuriose Posen einfallen, die die abzulichtenden Personen auch meist brav ausführen. Man will ja schließlich gut aussehen. ‚Wie wäre es denn mal mit einem Handstand?‘, habe ich oft gedacht, während die Kollegen ihre Motive akribisch arrangierten. Ein Handstand ist schon etwas anspruchsvoller. Das kann nicht jeder. Den Politikern würde beispielsweise der Schlips ungünstig vorm Gesicht baumeln. Ein Artist wäre vielleicht etwas zu einfach gewesen. Aber ein Sportler sollte es schon sein. Ein Fußballer eventuell. Beim zweiten Fotoshooting für die Saison 2011/2012 habe ich schließlich einen gefunden, der so freundlich war. Rico Gladrow vom FC Hansa II demonstrierte eindrücklich, dass Fußballer nicht nur in den Beinen Kraft haben, sondern auch in den Armen. Vielen Dank dafür! Denn andere Spieler waren nicht so mutig. Das Verletzungsrisiko sei zu groß, hieß es, als ich mal vorsichtig bei den Bundesligazweitligisten des FC Hansa vor gut einem Monat anfragte. Und auch heute blieben die Athleten eher zurückhaltend. Auf zwei Beinen stehen und freundlich Lächeln – das genügte aber vollkommen für die Mannschaftsfotos der Nachwuchsteams in der kommenden Saison. Dafür hatten sich heute die Mannschaften FC Hansa II (U23) und die B-Junioren (U17) chic gemacht. Frisch gekämmt und in sauberen Trikots erschienen sie zum offiziellen Fototermin in der DKB-Arena. Die A-Junioren (U19) waren wegen des Spiels heute Abend gegen den Verbandsligisten Rostocker FC im heimischen Volksstadion verhindert. Das Team von Trainer Roland Kroos wird morgen den Termin nachholen. FC Hansa II Saison 2011/2012 hintere Reihe von links: René Lange, Hannes Grundmann, Robert Wullwage, Maximilian Rausch, Martin Pett, Max Kremer, Zeugwart Alexander Kodera mittlere Reihe von links: Physiotherapeut Kai Bartel, Uwe Ehlers, Mathias Wenger, Tommy Grupe, Marcel Kunstmann, Davis Klak, Patrick Kühn, Trainer Axel Rietentiet vordere Reihe von links: Lennart Bremer, Rico Gladrow, Maik Sadler, Paul Ladwig, Manfred Starke, Daniel Wahl Es fehlt: Mantas Mazeikis A-Junioren F.C. Hansa Rostock Saison 2011/2012 hintere Reihe von links: Teammanager Michael Lange, Johannes Richter, Lukas Pägelow, Toni Mielke, Pascal Poser, Andreas Pfingstner, Christian März, Erik Kemsies, Philip Nauermann, Philipp Schönbrunn, Trainer Roland Kroos, Co-Trainer Torsten Pinkohs vordere Reihe von links: Robin Krauße, Nils Quaschner, Sargis Adamyan, Tony-Glen Siegmund, Johannes Brinkies, Ronny Marcos, Christian Flath, Hannes Uecker, Edisson Jordanov Es fehlt: Dominik Schumann B-Junioren FC Hansa Rostock Saison 2011/2012 hintere Reihe von links: Florian Esdorf, Florens Schwanbeck, Lucas Dimter, Jakob Lüdtke, Robert Grube, Franz-Walther Schlatow, Adrian Wörtche, Max Christiansen, Magnus Sabas mittlere Reihe von links: Physiotherapeut Sven Stoll, Mannschaftsbetreuer Ralf Senkel, Joshua Gebissa, Andre Rokita, Ivo Studzinski, Max Kretschmer, Björn Schlottke, Kurt Etuk, Jeremy-Jordan Stadelmeyer, Ben Etuk, Torwart-Trainer Jo Stock, Co-Trainer Paul Kuring, Trainer Slaven Skeledzic vordere Reihe von links: Tom Selchow, Hannes Burmeister, Paul Puskeiler, Robin Schröder, Philipp Tautenhahn, Jonas Hoffmann, Lukas Scherf, Jonas Brose, Fabian Gurowski
25. Juli 2011 | Weiterlesen
4. Rostocker Töpfermarkt 2011
Entscheidend für einen Markt unter freiem Himmel ist meist das Wetter. Dass wir damit in diesem Sommer nicht viel Glück haben, ist mittlerweile jedem bewusst. Und auch die Standbesitzer haben sich auf die Regenfront eingestellt und präsentierten ihre kreativen Stücke größtenteils unter Planen. So auch Silvia Flamisch, deren Stand sich gleich rechts vorne befand und mein Startpunkt für den Rostocker Töpfermarkt am Sonntag war. Die Keramikerin aus der Nähe von Bremen zieht bereits seit Ostern von einem Markt zum nächsten. „In diesem Jahr haben wir wirklich Pech mit dem Wetter“, stimmte sie mir zu und erzählte weiter: „Letztes Jahr war es hier in Rostock viel sonniger.“ Doch ihren selbst gefertigten Schalen und Teekannen schien der Regen nicht viel auszumachen, er perlt einfach an der Glasur ab. Wie auf den meisten Töpfermärkten dominierte auch hier vor allem Geschirr die Auslage. Und das in allen Farben und Formen. Bunt gestreift, blau getupft oder mit niedlichen Tiermotiven versehen. Die Butterdosen und Milchkännchen mit den kleinen Schweinen, Schafen und Kühen stammen zum Beispiel von der Töpferei Seiffert aus Niedersachsen. Doch neben Haushaltswaren gab es auch viele Deko-Objekte zu kaufen. So wie die kleinen Tonblumen von Reglindis Schütze, die an eine bunte Sommerwiese erinnerten und den stetigen Regen fast vergessen ließen. Neben Altbekanntem, das nur durch abgewandelte Formen und außergewöhnliche Designs bestach, ließen sich auch ungewöhnliche Objekte finden. So wie die Stücke von Rolf Schubert. Auf den ersten Blick sahen sie für mich überhaupt nicht so aus, als wären sie aus Ton. Tatsächlich sind sie es aber und ihre einzigartige Struktur, die Schubert mit feinen Pinselstrichen aufmalt, soll an versteinertes Holz erinnern. Auf den hart gebrannten „Steinen“ wachsen kleine Pflanzen, sogenannte Sukkulenten, die sehr wenig Wasser brauchen. Daneben stehen kleine Figuren oder Tiere. Rolf Schubert töpfert bereits seit 30 Jahren. „Unter der Woche produziere ich und an den Wochenenden fahre ich zu Töpfermärkten“, berichtete der Niedersachse. In Warmsen, nordöstlich von Hannover, betreibt er mit seiner Frau ein Café mit angehängter Töpferei auf einem Bauernhof. Über das Wetter in Rostock ärgerte er sich nicht. „Lässt sich nun mal nicht ändern.“ Und schließlich waren trotz Regen einige Leute auf dem Neuen Markt, schlenderten an den Ständen vorbei und begutachteten die Keramiken. Rita Schwart aus Lieblingshof (Dummerstorf) fuhr zusammen mit ihrer Freundin und ihrer Tochter knapp eine halbe Stunde, um den Töpfermarkt zu besichtigen. „Wir kommen fast jedes Jahr hierher und finden auch immer wieder was, das uns gefällt“, erzählte die sie. In diesem Jahr waren es, neben ein paar anderen Dingen, zwei Keramik-Tassen mit feinem Blumenmuster. „Sie haben mir gleich gefallen, weil das Muster so frisch und leicht ist“, so Schwart. Da sie schon viel Selbstgemachtes zu Hause habe, passe der Neukauf auf jeden Fall zu ihrem restlichen Geschirr, erzählte sie weiter. Ich habe dagegen nichts gekauft. Möglicherweise hätte ich mich bei schönerem Wetter ein bisschen länger umgesehen und noch etwas Passendes gefunden. Außerdem war leider auch nirgends das vorab angekündigte Schautöpfern zu entdecken, das mich sehr interessiert hätte. Vielleicht fiel das ja aufgrund des Regens aus. Genauso wie die Standbetreiber hoffe ich also für den nächsten Töpfermarkt auf strahlenden Sonnenschein.
25. Juli 2011 | Weiterlesen
SG Dynamo Dresden - FC Hansa Rostock 1:1
Rund 29.000 Zuschauer verfolgten heute im Dresdner Glücksgas-Stadion (ehem. Rudolf-Harbig-Stadion) die Partie zwischen Dynamo Dresden und Hansa Rostock, darunter etwa 1.700 mitgereiste Hansa-Fans. Im Vergleich zum Auftaktspiel gegen den SC Paderborn nahm Trainer Peter Vollmann ein paar Änderungen in der Aufstellung vor. Mit Tino Semmer setzt er auf nur eine Spitze, dahinter Marek Mintal sowie Björn Ziegenbein und Tobias Jänicke. Im Mittelfeld steht Kevin Pannewitz heute neben Robert Müller in der Startelf – das Mittelfeld soll kompakter stehen. Von Beginn an herrscht ein hohes Tempo auf dem Platz, beide Mannschaften schenken sich nichts. In der 10. Minute sind es dann die Gastgeber, die ihre erste große Chance haben. Marcel Heller dringt in einem schönen Solo von links in den Rostocker Strafraum ein, umspielt erst Pavel Kostal und anschließend Torwart Kevin Müller. Beim finalen Schuss ist Kostal aber wieder zur Stelle und kann auf der Torraumlinie klären. Erneut ist es Heller, der in der 24. Minute das 1:0 auf dem Fuß hat. Christian Fiel führt kurz vor der Mittellinie einen Freistoß aus, Heller tritt etwa 30 Meter vor dem Tor auf der linken Seite an, lässt Jänicke stehen, trifft dann aus etwa 10 Metern Entfernung jedoch nur den linken Innenpfosten. Im Nachgang muss er das Leder aus fünf Metern nur noch ins leere Tor einschieben, doch der Ball geht rechts vorbei – das hätte die Führung für Dresden sein müssen. Vier Minuten später ist es Robert Koch, der die Rostocker Abwehr nach einem Freistoß durchspielt und aus etwa 12 Metern am linken Pfosten vorbeischießt. In der 29. Minute geht dann ein Kopfball von Pavel Fort nur knapp übers Rostocker Tor – Dresden dominiert das Spiel in dieser Phase deutlich. In der 30. Minute kann sich dann endlich auch Hansa in Szene setzen. Jänicke tritt an, spielt den Ball nach links zu Tino Semmer, der ihn auf den langen Pfosten flankt. Jänicke bekommt ihn per Kopf von Marek Mintal zugespielt und köpft ihn aus fünf Metern Entfernung direkt in die Arme von Torwart Dennis Eilhoff. Unglücklicherweise zieht sich Jänicke beim Zusammenstoß mit David Solga auch noch eine Platzwunde am Kopf zu, kann jedoch mit Verband weiterspielen. Bei Hansa läuft es jetzt deutlich besser. Mintal spielt nach einer Kombination über Ziegenbein und Jänicke den Abwehrspieler Romain Brégerie aus (33. Minute), Eilhoff kann den Schuss jedoch parieren. In der 43. Minute gibt es dann noch ein gutes Solo von Jänicke, dessen Abschluss aus gut 15 Metern jedoch zu schwach ausfällt. Dresden hat in der ersten Hälfte die besseren Chancen, kann sie jedoch nicht verwerten und so verabschieden sich die Mannschaften torlos in die Halbzeitpause. Hansa startet nach dem Seitenwechsel gut in die zweite Halbzeit. In der 54. Minute ist es dann so weit. Nach einem Foul an Jänicke verwandelt Ziegenbein den Strafstoß aus halblinker Position und etwa 30 Metern Entfernung direkt ins rechte untere Eck. Dresden-Keeper Eilhoff macht dabei keine gute Figur. Unschöne Szenen nach dem Tor: Ziegenbein scheint Fiel zu provozieren, Brégerie schubst Ziegenbein und Schiri Felix Zwayer fällt gleich mit um – Ziegenbein und Brégerie sehen die Gelbe Karte. In den nächsten 20 Minuten passiert nicht viel. Hansas Abwehr steht und bietet Dresden keine Torchancen, umgekehrt können aber auch die Rostocker ihre Konter nicht für einen weiteren Treffer nutzen. In der 76. Minute fällt dann der – aus Rostocker Sicht – mehr als unglückliche Ausgleichstreffer für Dynamo Dresden. Michael Wiemann versucht einen Schuss von Pavel Fort zu klären, der das Tor wahrscheinlich deutlich verfehlt hätte. Wiemann trifft dabei jedoch den eigenen Torwart, von dem das Leder unglücklich ins Tor abprallt. Hansa gibt nicht auf und hat in den letzten Minuten der Partie weiterhin gute Torchancen, etwa durch den für Semmer eingewechselten Marcel Schied (81. Minute) oder in der 84. Minute, als ein Kopfball von Ziegenbein gerade noch von Sebastian Schuppan auf der Linie geklärt werden kann. Doch auch die Gastgeber bleiben gefährlich und haben in der 92. Minute die letzte Chance des Spiels – Brégerie kann die Ecke von Koch mit seinem Kopfball jedoch nicht verwandeln. Bis zur letzten Minute sehen die Zuschauer ein schnelles, spannendes Spiel mit einem insgesamt für beide Seiten verdienten Unentschieden. In den nächsten zwei Spielen wird der VfL Bochum in Rostock zu Gast sein; am kommenden Samstag zum 1. DFB-Pokal Spiel, am 8. August dann zum 3. Spieltag der Zweiten Bundesliga. Tore: 0:1 Björn Ziegenbein (54. Minute) 1:1 Pavel Fort (76. Minute, Eigentor, Michael Wiemann) Aufstellung, FC Hansa Rostock: Kevin Müller (Torwart) Peter Schyrba, Michael Wiemann, Pavel Kostal, Sebastian Pelzer (Kapitän) Robert Müller, Kevin Pannewitz (Mohammed Lartey, ab 74. Minute) Björn Ziegenbein, Tobias Jänicke (Timo Perthel, ab 74. Minute), Marek Mintal Tino Semmer (Marcel Schied, ab 79. Minute) Fotos: Frank Dehlis
24. Juli 2011 | Weiterlesen
Hansa Rostock und Dynamo Dresden trennen sich remis
Rund 29.000 Zuschauer, darunter 1.700 Hansa-Fans, verfolgten heute im Dresdner Glücksgas-Stadion (ehem. Rudolf-Harbig-Stadion) das Ost-Derby zwischen Hansa Rostock und dem Mitaufsteiger Dynamo Dresden. Mit Tino Semmer setzte Trainer Peter Vollmann heute auf nur eine Spitze, dahinter Björn Ziegenbein, Marek Mintal und Tobias Jänicke. Im Mittelfeld stand Kevin Pannewitz neben Robert Müller in der Startelf. In der 10. Minute gibt es die erste große Chance für die Gastgeber. Marcel Heller setzt sich allein gegen die Rostocker Abwehr durch und hat auch Kevin Müller bereits umspielt, als Pavel Kostal gerade noch vor der Linie klären kann. In der 24. Minute ist es erneut der Dresdner Heller, der eine hundertprozentige Torchance hat. Nachdem der erste Schuss vom linken Innenpfosten zurückkommt, braucht er das Leder aus fünf Metern nur noch einzuschieben, schießt jedoch am Tor vorbei. Fünf Minuten später hat dann Mintal nach einer Flanke von Jänicke die Chance, Hansa mit dem Kopf in Führung zu schießen – Dresden-Keeper Dennis Eilhoff kann jedoch parieren. Hansa spielt gut mit, kann sich jedoch kaum zwingenden Torchancen erarbeiten. Eigentlich hätte es nach den ersten 45 Minuten 2:0 für Dynamo stehen müssen. Dresden hatte klar die besseren Chancen, allein an der Verwertung haperte es und so bleibt es zur Halbzeitpause beim Stand von 0:0. Mit dem Wiederanpfiff macht Hansa Druck. In der 54. Minute gibt es den Führungstreffer für Rostock. Ziegenbein kann einen Freistoß aus etwa 30 Metern direkt verwandeln. Unschöne Szenen nach dem Tor: Ziegenbein und Romain Brégerie sehen gelb (Provokation und Schubserei). In der 76. Minute kann Dresden den Ausgleich für sich verbuchen. Michael Wiemann versucht den Ball nach einem Schuss von Pavel Fort noch vor der Linie zu retten, schießt dabei jedoch Kevin Müller an, von dem das Leder unglücklich ins Tor abprallt – 1:1. Hansa hat weiterhin gute Torchancen, etwa durch den für Semmer eingewechselten Marcel Schied (81. Minute) oder in der 84. Minute, als ein Kopfball von Ziegenbein gerade noch auf der Linie geklärt werden kann. Doch auch die Gastgeber bleiben gefährlich: In der Nachspielzeit köpft der Ex-Rostocker Martin Stoll den Ball noch mal knapp übers Rostocker Tor. Bis zur letzten Minute ein schnelles, spannendes Spiel, bei dem die Hansa-Kogge die Partie in der zweiten Halbzeit klar dominieren konnte, insgesamt jedoch ein für beide Seiten verdientes Unentschieden. Der ausführliche Bericht mit Bildern zur Partie des FC Hansa Rostock gegen die SG Dynamo Dresden ist inzwischen online.
24. Juli 2011 | Weiterlesen
Weidendom feiert 10-jähriges Jubiläum
Der Weidendom ist einzigartig auf der ganzen Welt. Mit einer Höhe von 15 und einer Länge von 52 Metern hält er den Rekord des größten lebenden Bauwerks. Doch nicht nur aus diesem Grund ist die „Kathedrale der Natur“ für die 5.000 Besucher pro Jahr eine Besichtigung wert. In den Sommermonaten lockt das ökumenische Begegnungszentrum mit Veranstaltungen aller Art. Darunter Konzerte, Andachten, Tanzaufführungen und sogar Kinoabende. Wie Pastorin Jutta Schnauer in ihrer Eröffnungsrede betonte, ist der Weidendom zugleich „ein Ort des Lebens und der Ruhe“. Das Besondere im Gegensatz zu anderen Kirchengebäuden sei auch „der freie Blick in den Himmel.“ Doch der ist leider zur Jubiläumsfeier nicht möglich. Aufgrund des schlechten Wetters wurde das Fest in das Gemeindezentrum „Brücke“ verlegt. Doch „Lachen hilft auch in kühlen Sommern“, wie Bürgerschaftsvorsitzende Karina Jens weiß. Nach einigen, informativen Eröffnungsreden kommt ein Mann zu Wort, der sich selbst als „Zeitzeuge“ bezeichnet. Es ist Albrecht Krummsdorf, der „Vater des Weidendoms“. Er erzählt anhand einer Fotopräsentation von der Geschichte des Bau(m)werkes von der Idee im Jahr 1999 bis heute. Der Anlass für die Jubiläumsfeier ist die „Grundbaumsetzung“ im März 2001. Mit 600 Helfern aus 14 Nationen wurde der Weidendom damals Stück für Stück aufgebaut. Noch heute führt der 84-Jährige gerne Besucher durch die „grüne Kirche“ und erzählt dabei die eine oder andere Anekdote. Zum Beispiel, dass die mittlerweile acht gefüllten Gästebücher zeitweise verschwunden waren und vom Postboten in einem anonymen Päckchen aus Chemnitz zurückgebracht wurden. Vor allem für Hochzeiten und Taufen ist der Weidendom eine schöne und beliebte Kulisse. Für den Erhalt dieser einzigartigen Kirche sorgt der Verein „Freundeskreis Weidendom“. Mit Hilfe von Spenden und Sponsoren konnten größere Projekte wie ein neuer Fußboden oder ein neues Dach in den letzten Jahren umgesetzt werden. Und auch die umliegenden Kirchengemeinden haben einen großen Teil zum Bau und Erhalt des Doms beigetragen. Das „Highlight des IGA-Geländes“ war ursprünglich nur für eine befristete Zeit, zur Internationalen Gartenschau im Jahr 2003 geplant. Doch nun steht der Weidendom schon seit 10 Jahren fest in der Erde. Und das ist auch den vielen ehrenamtlichen Helfern zu verdanken. Zu diesen zählt Christa Kolewe seit fünf Jahren. „Es ist schön zu sehen, wenn die Leute, die durch die IGA auf den Weidendom aufmerksam wurden, nach Jahren noch wieder kommen“, sagt die 71-Jährige. Die Aufgaben der Helfer bestehen darin, das Gebäude vor der Verwahrlosung zu schützen, es sauber zu halten und zu den Öffnungszeiten vor Ort zu sein. Doch das ist im Alter nicht immer einfach. Wie bei vielen Ehrenämtern fehlt auch hier der Nachwuchs. „Wir haben schon länger die Idee, uns an Vereine oder die Studentenschaft zu wenden, um Menschen für unser Projekt zu gewinnen“, so Kolewe. Wem der Erhalt des weltgrößten lebenden Bau(m)werkes am Herzen liegt, kann den Verein mit einer Spende unterstützen oder selbst Mitglied werden. Alle Informationen, sowie den Veranstaltungskalender 2011 gibt es unter www.weidendom.de.
24. Juli 2011 | Weiterlesen
„Sommerzeit – Ferienzeit“ in der HMT 2011
Es ist Sommer in Rostock. Zumindest sagt das der Kalender. Und wie jeden Sommer wollen die Schauspielstudenten der Hochschule für Musik und Theater (HMT) auf der Open-Air-Bühne beweisen, was sie in zwei Jahren Studium gelernt haben. Für das Stück „Sommerzeit – Ferienzeit“ aus der Trilogie „Sommerfrische“ von Carlo Goldoni haben sie sechs Wochen lang geprobt. Und der Einsatz hat sich gelohnt. Leider macht ihnen der anhaltende Regen einen Strich durch die Rechnung. Die Vorstellung musste schon zur Premiere und auch am gestrigen Abend vom Innenhof in den Katharinensaal verlegt werden. Dort wirbeln die zehn Studenten geschützt vom Regen mit unzähligen Koffern über die Bühne. Diese dienen ihnen nicht nur als Reisegepäck, sondern ziehen sich auch als Kulisse symbolisch durch das ganze Stück. So verwandeln sie sich in den drei Akten mal zu Stühlen, mal zu einem Sofa und sogar zu einem Bett. In den Szenenwechseln laufen die Schauspieler wie Aufziehpuppen durch das Bild und stellen mit verschiedenen Tanzchoreografien die Koffer um. Auch wenn die Kulisse streng betrachtet spärlich ist, schaffen die Beteiligten durch Schirme, Girlanden, Vogelgezwitscher und Lichterketten eine sommerlich-schöne Atmosphäre. Der erste Akt der Komödie ist bereits sehr turbulent gestaltet. Dafür sorgen neben den schnellen Szenenwechseln auch die spritzigen Dialoge. Denn die Beziehungen der einzelnen Charaktere sind von Neid, Eifersucht und Geldgier geprägt. So gibt es immer wieder Sticheleien und sogar Wutausbrüche. Meist wird aber, zumindest vordergründig der Schein gewahrt. Denn schließlich wollen alle während des Sommerurlaubs aufs Land fahren und dort scheint das Ansehen noch wichtiger zu sein als in der Stadt. Da wird ein nicht fertig gewordenes, nach der neuesten Mode geschneidertes Kleid schon einmal zum Grund die Reise abzusagen. Doch ein viel größeres Problem ist das Geld. Die Protagonisten verschulden sich oder schmieden Pläne, um ihre Finanzen schnell aufzubessern und sind die meiste Zeit damit beschäftigt, diesen Umstand vor den anderen geheim zu halten. „Solange wir Geld haben, haben wir Freunde“ ist das Lebensmotto der 15 schillernden Persönlichkeiten. Gefühle werden vorgetäuscht und Hochzeiten eingeflochten, um mit der Mitgift die Schulden tilgen zu können. Worin das immer größer werdende Chaos endet, ist bis zum tatsächlichen Schluss nicht abzusehen. Nachdem der nicht vorhandene Vorhang gefallen ist, können die Schauspielstudenten ihren wohl verdienten Applaus genießen. Zuschauerin Rebecca Südmersen hat das Stück sehr gut gefallen. „Ich würde es auf jeden Fall weiterempfehlen“, so die 26-Jährige. Die Studentin der Uni Rostock hat schon mehrere Vorstellungen des Sommertheaters gesehen, diese allerdings unter freiem Himmel. Schauspielstudentin Sandra Scherer ist auch zufrieden mit der zweiten Vorstellung. „Die Premiere war ausverkauft, was uns sehr motiviert hat“, so die Schweizerin. Nun hofft das gesamte Ensemble, dass die letzten beiden Aufführungen, am 24. und 25.07. vielleicht draußen stattfinden können. Denn dann soll der Himmel laut Wetterbericht wieder aufklaren. Das Wetter spielt auch bei der Tour durch Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg, die den Studenten ab Dienstag bevorsteht, einen entscheidenden Faktor. „Wir spielen auf Freilichtbühnen, die wir vorher noch nicht gesehen haben. Wir müssen uns also spontan auf die Gegebenheiten vor Ort einstellen. Das wird noch einmal ganz anders als hier in Rostock“, erzählt Scherer nach der Vorstellung. Auch wenn das Ensemble der HMT mit seinem wunderbaren, unterhaltsamen Stück und ihrer farbenfrohen Ausstattung schon Sommerstimmung verbreitet, sollte doch auch das Wetter seinen Teil dazu beitragen. Drücken wir ihnen also die Daumen. Nähere Informationen, sowie Spielzeiten und Tourdaten sind auf der Homepage des Sommertheaters einzusehen.
23. Juli 2011 | Weiterlesen
Hansa Rostock am Sonntag bei Dynamo Dresden zu Gast
Ein Umzug stand diese Woche im Mittelpunkt des Trainings beim FC Hansa Rostock. Raus aus den Miniluftschlössern, zurück in ein angemessenes Haus, wie Trainer Peter Vollmann es ausdrückte. Nach der Heimpleite im Auftaktspiel gegen den SC Paderborn ist die Mannschaft wieder auf dem Boden der Tatsachen angekommen. „Wenn wir diesen Umzug gut überstanden haben“, blickte der Coach optimistisch in die Zukunft, „dann können wir auch in Dresden wieder gut spielen.“ Bis auf Stephan Gusche kann Vollmann im zweiten Saisonspiel auf den kompletten Kader zurückgreifen. Nur der Einsatz von Robert Müller nach einer Wadenverletzung im Training ist für Vollmann noch fraglich, doch „wir hoffen, dass er einsetzbar ist.“ Wie die Mannschaft am Sonntag auflaufen wird, steht noch nicht fest. Sehr wahrscheinlich ist jedoch eine Abkehr vom „Sechser“. Denn dass Hansa vor allem im Zentrum kompakter stehen muss, ist nach dem Auftaktspiel klar. Auch Mohammed Lartey und Kevin Pannewitz könnten sich dabei wieder auf den Zettel des Trainers bringen. „Ich glaube, dass es ganz wichtig ist, dass man sich jetzt nicht von dieser Heimniederlage vom Stuhl ziehen lässt“, so Peter Vollmann. Erst nach sechs bis acht Spielen könne man seriös urteilen, wie der Saisonauftakt verlaufen sei. Mit Blick auf das als Risikospiel eingestufte Ost-Derby hofft der Hansa-Coach, dass das Hauptaugenmerk auf dem Platz liegt und das Spiel im Mittelpunkt steht. „Der Osten hat wieder einmal eine große Chance sich gut zu präsentieren“, ergänzte er. 29.000 Fans werden am Sonntag im ausverkauften Dresdner Glücksgas-Stadion erwartet, darunter rund 1700 Hansa-Anhänger, die ihre Mannschaft beim ersten Auswärtsspiel dieser Saison unterstützen wollen. Hansa-Pressesprecher Lorenz Kubitz wies noch einmal darauf hin, dass eine Anreise ohne Ticket nicht sinnvoll ist, da die Gästekasse nicht geöffnet sein wird. Das Stadiongelände wird durch die Polizei weiträumig abgesperrt, ohne Karte ist kein Zutritt möglich.
22. Juli 2011 | Weiterlesen
„Kummerschluss mit Schlummerkuss“
„Deutsche Sprache, schwere Sprache“, so sagt es das Sprichwort. Dass man auch viel Spaß mit Wörtern und Buchstaben haben kann, bewiesen gestern Abend der Erfurter Kabarettist Ulf Annel und das Liedermacherduo „Kalter Kaffee“ in der Kleinen Komödie in Warnemünde. Eigentlich sollte mit Beatrice Thron auch eine weibliche Sprachspielerin dabei sein, jedoch fiel sie leider krankheitsbedingt aus. Schon der Titel des Programms verriet den Zuschauern, in welche Richtung der Abend gehen würde. „Kummerschluss mit Schlummerkuss oder die Deutsche Sprache ist ein Witz.“ Das Theater war bis auf den letzten Platz mit gut gelaunten Besuchern gefüllt, die sich davon überzeugen lassen wollten, wie viel humoristisches Potenzial in Orthografie und Grammatik steckt. Doch bevor es richtig losging, wurde das Publikum zunächst gefordert. Die Musiker Björn Sauer am Klavier und Tilo Schäfer an der Gitarre betraten die Bühne und spielten ein Lied im 7/4-Takt. Dabei sollte mitgeklatscht werden, was sich jedoch durch den schnellen und ungewöhnlichen Rhythmus als relativ schwierig herausstellte. Doch die Zuschauer meisterten die Prüfung und konnten sich so vom regnerischen und kalten Wetter an der Küste aufwärmen. Und auch Ulf Annel vom Erfurter Kabarett „Die Arche“ setzte von Beginn an auf Publikumsbeteiligung. Zuerst beschäftigte er sich mit der Onomastik, der Namenskunde. Auf Zuruf erklärte er auf witzige Weise die Namen einiger Gäste. Schon fast typisch gab es einen Herrn Müller und auch einen Herrn Schulz. Ungewöhnlicher war da schon Herr Wach, der selbst einen Witz für seinen Namen parat hatte: „Meine Frau sagt immer: Großes W und kleines Ach.“ Wichtigstes Utensil des Künstlers war ein großer Schreibblock, auf dem während des Abends immer wieder lustige Sprachspiele notiert wurden. So fanden sich fantasievolle Namenskonstruktionen wie „Rainer Unsinn“ neben „dem wichtigsten Mann Deutschlands“, Dieter Bohlen, wieder, der durch leichtes Umstellen der Buchstaben zu einem bloeden Hirten wurde. Es ist erstaunlich, wie viel Spaß 30 Buchstaben machen können. Dies wusste auch schon der DDR-Schriftsteller Franz Fühmann, der mit „Die dampfenden Hälse der Pferde im Turm von Babel“ eines der bekanntesten Sprachspielbücher verfasst hat. Aus der im Rostocker Hinstorff Verlag erschienen Neuauflage trug Ulf Annel die Geschichte der Schneeseefee vor. Über den Abend verteilt gab es dann noch Lieder von gescheiterten Existenzen und dem Leben auf dem Dorf zu hören, es wurden Reime geschüttelt und Worte präsentiert, die sich rückwärts und vorwärts gleichermaßen lesen lassen. Am Ende gab der Kabarettist noch den Ratschlag, mit offenen Augen durchs Leben zu gehen, denn mit Buchstaben könne man einfach tolle Geschichten erleben. Zukünftig auch mehr auf witzige Sprachphänomene achten wollen Helga und Hans-Günter Schellbach aus Hamburg. Die Urlauber nutzten den regnerischen Abend, um in die Kleine Kommödie zu gehen. „Und das hat sich auch gelohnt, es war wunderbar“, resümierte Helga Schellbach. Und auch ihr Mann fand es sehr erfrischend rübergebracht. Auch das Ehepaar konnte eine kuriose Sprachgeschichte erzählen. „An einer Hamburger Kreuzung steht ein Schild zum Krankenhaus und direkt darunter ist ein Wegweiser zum Friedhof angebracht.“ Sprache kann also ebenso wie das Wetter in letzter Zeit nicht nur sehr trocken sein. Man muss nur genau auf seine Umwelt achten und mal versuchen, ein wenig mit Buchstaben zu jonglieren. Wie wäre es zum Beispiel mit Ostrock in Rostock?
22. Juli 2011 | Weiterlesen
Premiere von „Pippi Langstrumpf“ in der Halle 207
„Zwei mal drei macht vier, widdewiddewitt und drei macht neune, ich mach mir die Welt, widdewidde wie sie mir gefällt“ – diese Zeilen sind wohl auf der ganzen Welt, wenn auch in unterschiedlichen Sprachen bekannt. Und auch wenn Astrid Lindgrens Geschichte um Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminza Ephraimstochter Langstrumpf schon vor über 60 Jahren entstand, bringt sie auch heute noch Kinder zum Staunen. Kein Wunder, denn wer lebt sonst schon alleine in einem großen Haus, nur mit einem Pferd und einem Affen oder hat einen Seeräuber als Vater? In Zusammenarbeit mit dem Volkstheater Rostock führt das Mecklenburgische Landestheater Parchim unter der Regie von Thomas Ott-Albrecht gerade die Geschichte der neunjährigen Pippi in Rostock auf. Zur Premiere haben sich viele Kinder mit ihren Eltern in der Halle 207 eingefunden. Bereits nach dem ersten Gong warten alle schon gespannt, was auf der Bühne gleich passieren wird. Wenn man genau hinsieht, kann man bereits Herrn Nilsson entdecken, der hinter dem Dachfenster der Villa Kunterbunt hervor lugt. Das Licht geht aus und die typische Melodie des Pippi Langstrumpf-Liedes ertönt. Hauptdarstellerin Jenny Maria Meyer tanzt in die Kulisse und singt die berühmten Verse. Zu ihr gesellen sich Herr Nilsson, ein Plüschaffe und ein Apfelschimmel, in dem zwei Schauspieler stecken. Die für Erwachsene altbekannte Geschichte setzt sich fort. Pippi lernt ihre Nachbarn Thomas und Annika kennen und erzählt ihnen von ihren meist wohl erfundenen Abenteuern auf hoher See. Neben ihren unglaublichen Geschichten ist die Piratentochter vor allem für ihre Auflehnung gegen die Erwachsenen bekannt. Das zeigt sie gleich in der nächsten Szene, beim Auftritt von Frau Prysselius, der Vorsitzenden des Waisenrates. Die möchte Pippi nämlich in ein Kinderheim schicken. Doch das lässt sich die freiheitsliebende Neunjährige nicht gefallen und treibt die „Prüsseliese“, wie sie sie nennt, zur Weißglut. Später auf dem Jahrmarkt beweist sie der Frau und ihren beiden Freunden dann, dass sie gut auf sich selbst aufpassen kann, weil sie das stärkste Mädchen der Welt ist. Mit Leichtigkeit schlägt sie den muskulösen Ringer Adolf, der 200 Kilogramm stemmen kann. Bei der Kulisse hat sich das Landestheater offensichtlich viel Mühe gegeben. Die Villa Kunterbunt hat sogar eine Veranda – auf der natürlich das Pferd steht – und ist vorne schlicht und etwas windschief, dafür aber innen aufwendig bemalt. In den Nachtszenen leuchten außerdem kleine Sterne über und neben der Bühne und das am Ende auftauchende Piratenschiff ist ebenso mit Liebe zum Detail gestaltet. Und auch die Schauspieler legen sich richtig ins Zeug, um ihre kleinen Zuschauer glücklich zu machen. Nicht nur die Pippi-Darstellung von Jenny Maria Meyer – mit ihrem verschmitzt frechem Lachen und den typisch-akrobatischen Darbietungen – sondern auch Annette Straubes Verkörperung der prinzipientreuen Frau Prysselius und der konservativen Lehrerin ist großartig. Am Ende des Stücks wird Pippis sehnlichster Wunsch erfüllt, die Rückkehr ihres Vaters erfüllt. Und alle, bis auf Frau Prysselius, tanzen ausgelassen auf der Bühne. Danach gibt es für die Darsteller einen tosenden Applaus mit klatschenden Händen und stampfenden Füßen. Auch Janno Pochstein, der mit seiner Mutter und seiner kleinen Schwester das Stück gesehen hat, ist begeistert. Er kannte Pippi schon vorher „aus dem Kinderkanal und vom Computer“. Welche der vielen Rollen ihm am besten gefallen hat? „Der Pirat. Nein, das Pferd!“, ruft der achtjährige Rostocker. In der Halle 207 hat er vorher schon einmal ein Theaterstück gesehen: In 80 Tagen um die Welt. „Da war ich gleich zwei Mal“, berichtet er. Auch „Pippi Langstrumpf“ wäre sicherlich einen zweiten Besuch wert. Die nächsten Vorstellungen sind am 22. Juli um 10 Uhr sowie am 23. und 24. Juli jeweils um 11 Uhr in der Halle 207 der ehemaligen Neptunwerft.
21. Juli 2011 | Weiterlesen
FC Hansa Rostock begibt „Hansa-Fananleihe“
Trotz Heimpleite im Auftaktspiel der Zweiten Bundesliga – der Traum von der Erstklassigkeit bleibt. Erreichen möchte der FC Hansa sein Ziel mit den Fans und deren Geld. „Wir wollen nicht heute aufsteigen, aber Maßnahmen ergreifen, um übermorgen die Früchte zu ernten“, sagt Hansa-Vorstandsvorsitzender Bernd Hofmann. Innerhalb der nächsten sechs Jahre möchte die Hansa-Kogge wieder in die 1. Bundesliga. Gemeinsam mit seinen Vorstandskollegen stellte Hofmann heute die „Hansa-Fananleihe“ der Öffentlichkeit vor. Als erster Verein der neuen Bundesländer bietet der FC Hansa seinen Fans und Sympathisanten die Möglichkeit, in die Zukunft ihres Clubs zu investieren. Ab mindestens 100 Euro ist der Fan dabei. Dafür können festverzinsliche Wertpapiere erworben werden, die als global verbriefte Anleihe im Wertpapierdepot der Bank eingebucht werden. Oder, wer es etwas repräsentativer mag, kann sich auch sogenannte „Schmuckanleihen“ kaufen, die in der Stückelung 100, 500, 1.000 oder 1.965 Euro und in verschiedenen Motiven angeboten werden. Durch die Zeichnung stellen die privaten Investoren Hansa Rostock sechs Jahre ihr Geld zur Verfügung. Pro Jahr erhalten sie im Gegenzug 5 Prozent Zinsen und sogar 2 Prozent zusätzlich für eine mögliche Spielzeit in der 1. Bundesliga. Die Abwicklung der Zinszahlungen und die Einlösung bei Fälligkeit übernimmt die Ostseesparkasse (OSPA). Sie erhält dafür keine Provisionen. 100 Prozent des Erlöses fließen an Hansa Rostock. Fünf Millionen Euro soll die Anleihe in die Kasse des Fußballvereins spülen. „Die FC Hansa-Fananleihe soll vornehmlich verwendet werden für Investitionen in die erste Mannschaft und um die Qualität der Nachwuchsmannschaft zu sichern“, sagte Vorstandsvorsitzender Bernd Hofmann. Je nachdem, wie viel Einnahmen aus der „Hansa-Fananleihe“ erzielt werden, sollen auch Umfinanzierungen von Darlehen vorgenommen werden, so Hofmann weiter. Bei aller Euphorie darf nicht vergessen werden, dass wie bei jeder Anleihe ein gewisses Restrisiko besteht. Sowohl die Zinszahlung als auch die Rückzahlung des Zeichnungsbetrages hängen davon ab, ob der FC Hansa hierzu wirtschaftlich in der Lage ist. An das Worst-Case-Szenario, den erneuten Abstieg in die dritte Liga, mochte heute keiner der Beteiligten denken. Im schlimmsten Fall droht jedoch ein teilweiser oder vollständiger Verlust des Kapitals. Über die genauen Konditionen und Risiken informiert der Verkaufsprospekt.
19. Juli 2011 | Weiterlesen
Rumpelstil-Konzerte in Warnemünde
Rumpelstil, das sind die vier Berliner Musiker Peter, Blanche Miss Elliz, Max und Brumme. Und in dieser Besetzung gibt es die Band bereits seit 2001. Berühmt sind sie vor allem durch ihre Taschenlampenkonzerte geworden. Und die funktionieren eigentlich ganz einfach: Rumpelstil treten immer im Frühherbst noch vor der Dämmerung unter freiem Himmel auf. Jeder Zuschauer wird im Vorfeld dazu aufgefordert eine Taschenlampe mitzubringen und wenn es dann dunkel wird, leuchten die Lichter des Publikums wie Millionen Sterne am Nachthimmel. Doch noch ist es Hochsommer. Und da zieht es Rumpelstil, wie viele Touristen, an die Ostsee. In Bansin starteten sie Anfang des Monats ihre Ostseetour und diese Woche sind sie in Warnemünde zu sehen – jeden Abend mit neuen Liedern und einem anderen Programm. Da der Kurhausgarten nicht überdacht ist, musste natürlich für Sonnenschein gesorgt werden. Gut, dass Blanche einen direkten Draht zur Wetterhexe hat. Sechs Stunden habe sie am Montag mit ihr telefoniert, um die drohenden Wolken über Warnemünde vorbei ziehen zu lassen. Rumpelstil konnten also bei schönstem Wetter eine gute Stunde lang ihr buntes Treiben auf der Bühne präsentieren. Ihr Repertoire besteht aus Kinderliedern, witzigen Geschichten und Animation. So zeichnete Sänger Brumme die ganze Zeit über Tiere auf einem großen Zeichenblock, die dann verschenkt oder per Quiz auf der Bühne verlost wurden. Auch das wichtigste Element eines Kinderkonzerts darf bei den Berlinern nicht fehlen: die aktive Teilnahme der kleinen Zuschauer. So durften sie beim Affen-Lied zum Refrain „Alles Banane steht auf seiner Fahne“ mit ihren Armen Bananen und Fahnen in die Luft malen. Zu Blanches Lied über „Mambuso“, dem Lieblingskuscheltier in ihrer Kindheit, tauchte dann ein überdimensionaler, schwarz-weiß gefleckter Teddy auf der Bühne auf. Der zog vor allem die Blicke der Kleinsten auf sich. Neben dem Unterhaltungswert haben die Lieder von Rumpelstil auch einen pädagogischen Effekt. In „Rette sich wer kann, die Werbung fängt gleich an“ wird den Kindern geraten, nicht alles zu glauben, was sie im Fernsehen sehen. Außerdem hielt die Band ihr Publikum mit Quizfragen auf Trab. Bei dem Lied „In der Badewanne sitzt ein Prinz“ musste genau mitgezählt werden, wie viele Personen und Tiere ins Wasser steigen und wie viele am Ende, nachdem das Krokodil alle Insassen aufgefressen hat, übrig bleiben. Bei der richtigen Antwort durften die Kinder sich dann über den Kopf streicheln und im Chor sagen: „Du bist ein schlaues, schlaues Teil.“ Nach dem Ende der letzten Geschichte und des letzten Liedes applaudierte das Publikum und die Band nahm ihnen das Versprechen ab, morgen Abend wieder zu kommen. Den vier Mädchen Josefin (7) und Vanessa Koball (6) und Sandra (11) und Sarah Richter (13) hat das Konzert sehr gut gefallen. Die Cousinen kommen aus Schwerin und machen Ferien bei ihrer Tante Martina Koball in Rostock. Die Mädchen erzählten, dass sie die Lieder noch nicht kannten, aber ihre Tante berichtigte sie. „Doch wir waren schon einmal bei einem Konzert, aber da hat es so stark geregnet, dass wir gar nicht so viel mitbekommen haben.“ Sie wollen auf jeden Fall versuchen, zum nächsten Konzert zu gehen, wissen aber noch nicht, ob sie es bei ihrem vollen Ferienprogramm schaffen werden. Rumpelstil treten noch an folgenden Tagen im Kurhausgarten Warnemünde auf: Konzert am 19. Juli, von 18:30 Uhr bis 19:45 Uhr Nachthüpferkonzert am 20. Juli, von 20:30 Uhr bis 22:00 Uhr Konzert am 21. Juli, von 18:30 Uhr bis 19:45 Uhr Der Eintritt ist frei. Vormerken: Das nächste Taschenlampenkonzert ist am 01. Oktober im Rostocker Zoo.
19. Juli 2011 | Weiterlesen
Sommertheater der HMT startet am 21. Juli 2011
Es ist wieder Open-Air-Zeit. Und die betrifft nicht nur Konzerte, sondern auch Theateraufführungen. So wie das alljährliche Sommertheater der Schauspielstudenten der Hochschule für Musik und Theater (HMT), das traditionell im Innenhof des Katharinenstifts zu sehen ist. Und genau dort proben momentan noch die zehn Jungschauspieler das Stück „Sommerzeit – Ferienzeit“ aus der Trilogie „Sommerfrische“ von Carlo Goldoni. Die Geschichte des italienischen Komödiendichters aus dem 18. Jahrhundert ist nach wie vor aktuell. „Ich suchte nach einem Stück, das moderne Themen aufgreift, unterhaltsam ist und in dem zehn relativ gleichwertige Sprechrollen vorkommen“, begründete Regisseurin Anke Salzmann ihre Wahl. Die Schauspielstudenten waren seit Mitte Juni aber nicht nur mit Proben, sondern auch mit der Organisation ihrer Tour beschäftigt. Sie stellten selbst den Kontakt zu den Spielstätten her und gestalteten auch das Werbeplakat. Für die Aufführung in der HMT erhielten sie Geld von einem Ausstattungsetat, die Tour finanzieren sie jedoch aus eigener Tasche. Stationen ihrer Reise werden unter anderem Kühlungsborn, die Freilichtbühne Spandau und Ahrenshoop sein. Als Ensemble spielten die Studenten des 4. Semesters schon bei Friedrich Schillers „Die Räuber“, einer Koproduktion mit dem Volkstheater, und an Schulen zusammen. Das aktuelle Stück handelt vom perfekten Urlaub der Luxusklasse und von einer bunt zusammengewürfelten Reisegruppe. Doch das Drama lässt nicht lange auf sich warten. Es gibt Eifersüchteleien, Neid und Konkurrenz. Die spritzigen Dialoge und das rasante Tempo auf der Bühne werden zusätzlich für eine gehörige Portion Humor und Unterhaltung sorgen. Dafür sind die Schauspielstudenten Martin Doering, Torsten Flassig, Samira Hempel, Tino Kühn, Lisan Lantin, Clemens Maria Riegler, Sandra Scherer, Lysann Schläfke, Andreas Schulz und Anna Tarkhanova zuständig. Die Besetzung wurde von Regisseurin Salzmann im Vorfeld ausgewählt. „Aber wir sind zufrieden mit unseren Rollen“, erzählten Tino und Torsten, woraufhin beide lachten, da Tino eine Tante mit pinkfarbener Strumpfhose und großem Hut spielt. Auf die Frage, ob sie vor der Premiere in Rostock und der Tour aufgeregt sind, folgte nur zaghaftes Kopfschütteln. „Wir haben als Ensemble ja schon öfter zusammen gespielt“, fügte Torsten hinzu. Also kann dem diesjährigen Sommertheater, abgesehen von einem plötzlichen Regenschauer nichts mehr im Weg stehen. Die Aufführungen finden ab dem 21. Juli (Premiere) an jeweils fünf aufeinanderfolgenden Tagen jeweils um 21 Uhr statt – bei gutem Wetter im Innenhof der HMT, bei schlechtem im Katharinensaal. Der Eintritt beträgt 10,50 EUR (ermäßigt: 5,50 EUR). Karten sind an den ausgewiesenen Vorverkaufsstellen und an der Abendkasse zu erhalten. Weitere Informationen gibt auf der Homepage des Sommertheaters.
18. Juli 2011 | Weiterlesen
Absolut(e) Tango in der Straßenbahnwerkstatt
Mit einem Lächeln saßen die Fahrgäste in den drei Straßenbahnen, die sich gestern Abend vom Hof der Straßenbahnwerkstatt ins nächtliche Rostock schlängelten. In der Hand (und nicht im Mund) hielten viele Frauen eine langstielige rote Rose. Sie gehörten zu den über 800 Besuchern, die in der Werkstatt der Rostocker Straßenbahn AG am Schwanenteich das Konzert „Absolut(e) Tango“ erlebt hatten. Die Rosen gab es am Einlass, werden sie doch – mit dem Mund gehalten – oft mit dem leidenschaftlichen Tanz aus Südamerika in Verbindung gebracht. Der Ort des Konzertes der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern, die über 80 Meter lange Betriebshalle im urbanen Rostock, passte gut zum Tango. Denn der Tango ist ein Großstadtphänomen. Seine Wiege liegt in den Bordellen und Kneipen der Armenviertel von Buenos Aires und Montevideo. Hier entwickelte er sich aus einer Mischung der Musik und Tänze der europäischen und auch afrikanischen Einwanderer, die zahlreich in die Hafenstädte strömten. Angesichts der dort herrschenden widrigen Zustände wurde der Tango zum Lebensgefühl, in dem sich Melancholie und Stolz ausdrücken: musikalisch und tänzerisch in gleitenden Schritten, abrupten Stillstehen und ausgedehnten Promenaden. So wie die Straßenbahn Fahrgäste bewegt, so bewegte auch „Absolut(e) Tango“ die Festivalbesucher. Allerdings bewegten sie sich nicht auf den Beinen, denn getanzt wurde an diesem Konzertabend nicht. Vielmehr stand der „Tango Nuevo“ auf dem Programm, eine vom Tanz losgelöste Form des Tangos, die sich später aus einer Verknüpfung von Elementen der Neuen Musik und des Jazz mit den traditionellen Musizierformen des Tangos herausbildete. Vom wichtigsten Wegbereiter des „Tango Nuevo“, Astor Piazzolla, erklangen gleich drei Stücke: „Todo Buenos Aires“, Tres Tango Part III“ und „Vayamos al diablo“. Präsentiert wurden sie vom holländischen Bandoneonisten Carel Kraayenhof, der mit dem 1992 verstorbenem Piazzolla bereits auf persönliche Einladung hin zusammengearbeitet hatte. Auch die Gäste der Hochzeit des niederländischen Kronprinzenpaars kamen schon in den Genuss seines musikalischen Könnens. Der Braut konnte er sogar Tränen entlocken. Die Rostocker waren ebenfalls von dem vielseitigen und leidenschaftlichem Spiel Kraayenhofs angetan. Aber nicht nur sein musikalisches Talent stellte der Künstler unter Beweis. Auch als Komponist trat er auf. Mit dem episch, gespannten Sound von „The Chase“ eröffnete er das Konzert. „Suite Compasión“ war ein weiteres seiner Stücke im Programm. Mit Musik von Gene Pritsker, Daniel Schnyder, Juan Pablo Dobal, Mike Block, Buddhuza und Charles Coleman entfaltete es eine große Vielfalt des jungen Tangos, der sich mal zackig und energisch, verspielt und heiter, aber auch unheimlich, melancholisch oder verträumt anhörte. Mehr als nur ein Begleitorchester für den Solisten Kraayenhof war das Absolute Ensemble aus New York. Ihre individuellen musikalischen Fähigkeiten konnten einige Musiker besonders in den Soli zum Scheinen bringen, wofür sie begeisterten Applaus vom Publikum ernteten. Die musikalische Leitung hatte Kristjan Järvi übernommen. Der charismatische Dirigent holte nicht nur das Beste aus dem Orchester heraus. Besonders bei den Zugaben verstand er es, die Zuhörer zum Mitmachen zu animieren. Viele von ihnen hatten aber auch zuvor schon genau, teilweise mit geschlossenen Augen, zugehört und auf jeden pfiffigen Schlussakkord mit kurzem Lächeln und Beifall reagiert. Von der unübersehbaren Spielfreude der Musiker auf der Bühne ließen sie sich gern anstecken. „Ein tolles Konzert. Man merkt, dass es ihnen Spaß macht“, sagte ein Besucher im Anschluss. „Wenn der wieder spielt, bin ich auch wieder dabei“, pflichtete seine Begleiterin bei, die sich besonders von Kraayenhof angetan zeigte.
18. Juli 2011 | Weiterlesen
HMT-Musikpreis 2011 vergeben
Wie jedes Jahr zum Ende des Sommersemesters wurde an der Hochschule für Musik und Theater Rostock (HMT) am vergangenen Wochenende wieder der HMT Musikpreis vergeben. Drei Tage lang stellten sich insgesamt acht Hochschulensembles einer Jury aus Hochschulprofessoren. Es wurden folgende Preise verliehen: In der Wertungskategorie „Kammermusik Duo-Besetzungen“ 1. Preis: Sabina Souleimanova-Kunke und Kamilla Souleimanova-Schmidt (Klavierduo) 2. Preis: wurde nicht vergeben 3. Preis: Yukari Ito und Mari Inoue (Klavierduo) Sonderpreis für die beste Interpretation des Werkes nach 1970: Sabina Souleimanova-Kunke und Kamilla Souleimanova-Schmidt (Klavierduo) Wertungskategorie „Kammermusik ab Trio – Besetzungen“ 1. Preis: Fabian Friedrich, Axel Meier und Jacob Przemus (Schlagzeugtrio) 2. Preis: Trio d’anches de Berlin: Stephanie Treichl, Melina Paetzold und Vladimír Sedlák 3. Preis: María del Mar Vargas Amezcua, Artem Keshabyan, Aline Cousy und Xin-Liang Hu (Streichquartett) Sonderpreis für die beste Interpretation des Werkes nach 1970: Fabian Friedrich, Axel Meier und Jacob Przemus (Schlagzeugtrio) Am Sonntag ging der Wettbewerb mit einem Preisträgerkonzert zu Ende. Quelle: HMT, Foto: Ulrike Bals
18. Juli 2011 | Weiterlesen
Kreativer Marktplatz „Ponyhof“
Wenn man die Menschen auf der Straße fragen würde, was in Rostock fehlt, gäbe es sicherlich viele Antworten. Für Charlotte Berger gab es nur eine: ein Netzwerk für die vielen kreativen Köpfe in Rostock. Ihre Idee vom Kreativmarkt „Ponyhof“ verwirklichte sie das erste Mal Anfang des Jahres im „Warmbad“. Schnell sprach sich die gute und günstige Möglichkeit für junge Künstler ihre Produkte bekannt zu machen oder gleich zu verkaufen herum. „Für den Ponyhof gab es beim zweiten Mal so viele Anmeldungen, dass wir einige vertrösten mussten, weil die Fläche einfach zu klein war“, berichtete Charlotte Berger. Auch deshalb fand der Kreativmarkt am letzten Sonntag an einem anderen Ort, nämlich unter freiem Himmel am Brink statt. Das Wetter war zwar etwas launisch, doch die meiste Zeit kamen die Stände ohne Regenschutz aus und die Sonntagsspaziergänger konnten sich in Ruhe alles ansehen. Und zu sehen gab es viel: Ständer mit Secondhand-Kleidung, Fotografien, selbst gefertigten Schmuck oder gehäkelte Mützen. Und diese stammten nicht etwa von ein paar Großmüttern, nein von drei 17-jährigen Rostockern. Karl, Felix und Klaas haben fleißig gehäkelt und stehen hinter einem Tisch voller bunter Mützen. Momentan sind sie noch in der Anfangsphase ihres Projekts „Jawoll“. Bald soll es eine Homepage geben, auf der die Käufer ihre Mützen individuell, nach Muster oder Farbe, bestellen können. Zwei Stände weiter stehen Kristina und Anne und bieten selbst gemachte Schmuckstücke an. Doch in Zukunft wollen auch sie ihre Produkte nicht mehr nur auf Märkten, sondern zusätzlich auf der Internetseite „DaWanda“ verkaufen. Interessant sind vor allem die Bestandteile ihres Schmucks. Die hatten früher oft eine andere Bestimmung, seien es Teile einer zerlegten Kette von Oma oder kleine Holzscheiben. „Ich liebe es, wenn ich Dinge zweckentfremden kann“, so Anne. Verbunden mit den ersten beiden Ponyhofveranstaltungen war immer eine Party mit jungen DJs aus Rostock. Die wurden nun kurzerhand auch zum Brink bestellt und sorgten bei Standbesitzern und Verkäufern für gute Laune. Ein Highlight des Tages war die Auszeichnung der „schönsten Stallung“, also des kreativsten Standes, durch eine unabhängige Jury. Zu gewinnen gab es einen extra für diese Zwecke angefertigten Pokal. Und den durfte das Künstlerkollektiv „Weird_ARTicle“ mit nach Hause nehmen. Die Maler und Designer Maria, Riccardo, Arne und Jörn freuten sich über den Sieg ihres Stands, für dessen Aufbau sie eine Stunde gebraucht haben. Doch wer von den Vieren darf den Pferdepokal behalten? „Der wandert jetzt von einem zum anderen“, erklärte Jörn. Neben den großen und auffälligen Ständen boten auch kleinere die Möglichkeit, Überraschendes zu entdecken. So wie die Ohrringe von Nina. Die 20-Jährige fertigt ihren Schmuck aus alten CDs an. „Ich schneide mit dem Cutter eine Form aus, ritze ein Muster hinein, verziere sie vielleicht noch mit Blattgold und schiebe dann alles in den Ofen.“ Am Ende müssen die Ohrringe noch abgeschliffen und mit kleinen Häkchen versehen werden. So entsteht nicht nur einzigartiger und fantasievoller Schmuck, auch die Umwelt wird durch das Recycling geschont. „Als Einzelner ist es schwer, Aufmerksamkeit zu bekommen und sich gegen die alteingesessenen Künstler durchzusetzen. Dafür gibt es den Ponyhof“, fasste Charlotte eine der vielen Aufgaben und Vorteile des Kreativmarkts zusammen. Der Name „Ponyhof“ kommt übrigens nicht von ungefähr, wie Charlotte mir erklärte. „Er geht zurück auf die Floskel ‚Das Leben ist kein Ponyhof‘. Ich habe mich immer gefragt, wieso das so sein muss. Und da ich denke, dass Kreativität Freiraum braucht, wollte ich das Leben, zumindest bei dieser Veranstaltung, doch zum Ponyhof machen.“ Der nächste Ponyhof ist schon in Planung, genauso wie eine Homepage, auf der die wichtigsten Infos rund um den Kreativmarkt zu finden sein werden. Mitmachen kann jeder, der schöpferisch tätig ist und seine Produkte anbieten oder sich mit anderen Künstlern darüber austauschen will. Und natürlich wird es wieder eine Prämierung der „schönsten Stallung“ geben. Man darf also gespannt sein, was in den kreativen Köpfen und Werkstätten bis dahin entsteht.
18. Juli 2011 | Weiterlesen
FC Hansa Rostock verliert gegen den SC Paderborn mit 1:2
Knapp 20.000 Fans verfolgten heute in der DKB-Arena das Auftaktspiel ihrer Mannschaft, doch der Saisonstart in die 2. Fußball-Bundesliga ist missglückt. Trotz Tino Semmers Führungstreffer in der 19. Minute startet der FC Hansa Rostock mit einer Heimniederlage gegen Paderborn in die neue Spielzeit. Björn Ziegenbein und Mohammed Lartey müssen auf der Bank Platz nehmen, dafür kommen alle vier externen Neuzugänge ab Spielbeginn zum Einsatz. Trainer Peter Vollmann setzt von Anfang an auf Angriffsspiel: Marcel Schied und Neuzugang Tino Semmer im Sturm, dahinter Phantom Marek Mintal. Im Tor fällt die Entscheidung zugunsten des 20-jährigen Kevin Müller aus. Die Hansa-Elf zeigt sich zu Spielbeginn nervös und findet nicht die nötige Ruhe. Ungenauigkeiten und Abstimmungsprobleme laden die Gäste zu Kontern ein. Die erste Schrecksekunde gibt es für die Hansa-Fans bereits in der 7. Spielminute, als Florian Mohr nach einem Freistoß das Tor der Gastgeber nur knapp verfehlt. Kurz darauf ist es Alban Meha, dessen Freistoß dem Rostocker Kasten gefährlich nahe kommt. Doch auch Hansa zeigt sich gefährlich im gegnerischen Strafraum – in der 9. Minute verpasst Timo Perthel nach einem Zuspiel von Marek Mintal das Tor der Gäste aus etwa 15 Metern Entfernung nur knapp. Zwei Minuten später versucht es Tino Semmer nach einem langen Ball von Pavel Kostal mit einem Schlenzer, verfehlt den Kasten jedoch um wenige Zentimeter. In der 19. Minute können die Hansa-Fans jubeln. Nach einem weiten Abwurf von Müller setzt sich Tobias Jänicke auf der rechten Seite durch und flankt den Ball in den Strafraum, wo der frei stehende Tino Semmer das Leder aus wenigen Metern zum 1:0-Führungstreffer einschiebt. Nur zwei Minuten später kommt jedoch Paderborn mit Jens Wemmer über die rechte Seite. Wemmer setzt sich durch und flankt auf den völlig frei stehenden Daniel Brückner, der aus knapp 15 Metern auf das Rostocker Tor schießt. Kapitän Sebastian Pelzer fälscht den Schuss von Brückner beim Rettungsversuch unglücklich ins eigene Tor ab – unhaltbar für Keeper Kevin Müller. Mit dem Stand von 1: 1 verabschieden sich die Mannschaften in die Halbzeitpause. Nach dem Wiederanpfiff steht Hansa in der Abwehr kompakter, doch in der Offensive bleiben Torchancen weiterhin Mangelware. In der 64. Minute reagiert Trainer Vollmann und bringt Björn Ziegenbein für Timo Perthel sowie Mohammed Lartey für Marcel Schied ins Spiel. In der 70. Minute kommt der Ball von Ziegenbein zu Jänicke, doch leider etwas überraschend – schlecht getroffen geht das Leder knapp am linken Pfosten vorbei. Dann die 81. Minute: Nachdem Jänicke den Ball im gegnerischen Strafraum verliert, folgt ein schneller Konter der Gäste. Nach einem schönen Passspiel der Paderborner schießt Nick Proschwitz schließlich das Leder durch die Beine von Pavel Kostal ins linke untere Eck – keine Chance für Kevin Müller. Nicht einmal 20 Sekunden dauert der Konter und es bleibt die einzige echte Chance für die Gäste in der zweiten Hälfte. Und doch ist diese Szene exemplarisch dafür, wie schwer sich Hanse heute mit dem Umschalten von Angriff auf Abwehr tut und wie viele Freiräume dem Gegner gelassen werden. In den letzten fünf Minuten gibt Hansa noch einmal alles. Nach einer Ecke hat Michael Wiemann in der Nachspielzeit die letzte große Chance, verfehlt den Kasten jedoch knapp. Die Moral stimmt, doch für den Ausgleich reicht es nicht mehr – es bleibt beim Endstand von 1:2. So bitter die Niederlage für den FC Hansa Rostock ist, besteht dennoch kein Grund zur Panik, gibt es in den verbleibenden 33 Spieltagen doch noch 99 Punkte zu holen. „Wir werden uns nicht verrückt machen lassen, wenn es am Anfang vielleicht nicht so top läuft, wie sich das alle wünschen“, sagte Peter Vollmann vor dem Spiel. In der letzten Saison folgte auf Niederlagen stets ein Sieg. Die Chance dafür bietet sich am nächsten Sonntag im Ost-Derby gegen Dynamo Dresden. Tore: 1:0 Tino Semmer (19. Minute) 1:1 Daniel Brückner (21. Minute) 1:2 Nick Proschwitz (81. Minute) Aufstellung, FC Hansa Rostock: Kevin Müller (Torwart) Peter Schyrba, Michael Wiemann, Pavel Kostal, Sebastian Pelzer (Kapitän) Robert Müller (Tom Weilandt, ab 84. Minute) Tobias Jänicke, Timo Perthel (Björn Ziegenbein, ab 64. Minute) Marek Mintal Tino Semmer, Marcel Schied (Mohammed Lartey, ab 64. Minute) Fotos: Joachim Kloock
17. Juli 2011 | Weiterlesen
15. Internationaler DLRG-Cup 2011 am Warnemünder Strand
Nanu, was war denn das gestern? Ein Sommertag mit strahlendem Sonnenschein, warmen Temperaturen und ohne Regen? Das muss ausgenutzt werden, also Badesachen eingepackt und nichts wie hin zum Strand. Aber Vorsicht, vor lauter Übermut nicht im Wasser ertrinken. In Notsituationen helfen glücklicherweise Rettungsschwimmer. In Rostock gibt es dafür die Wasserwacht. Aber auch die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) überwacht viele Strände und Badestellen an der Küste und den Binnenseen. 41 Mannschaften aus den DLRG-Ortsverbänden Deutschlands, acht Nationalteams aus Europa und ein Australier waren in den letzten beiden Tagen nach Warnemünde gekommen, um beim 15. Internationalen DLRG-Cup ihre Kräfte im Rettungsschwimmen zu messen. In fünf Einzeldisziplinen und drei Staffeldisziplinen wurden die Schnellsten ermittelt. Dabei kam es nicht nur auf kraftvolles Schwimmen an. Wer vorn dabei sein wollte, musste auch schnell laufen und paddeln können. Für das Rostocker Team lief es nicht ganz so wie erwünscht. „Dieses Jahr sind wir viel, viel schlechter als wir gedacht hätten“, zeigen sich die vier Sportler etwas zerknirscht über die Teamwertung vor dem letzten Staffelrennen des Turniers. Hier müssen sie ohne ihren Teamkollegen Björn Fähnle auskommen, der auch für das Deutsche Nationalteam startet. Dafür sind sie mit den Einzelplatzierungen zufrieden. So musste sich Daniel Wilke beim Ski Race am Freitag nur ganz knapp Shannon Eckstein aus Australien geschlagen geben. Der Profisportler wurde seiner Favoritenrolle gerecht und schwamm auch seinen Herausforderern beim Oceanman-Triathlon locker davon. Als einziger Australier konnte er beim DLRG-Cup genügend Punkte für den siebten Platz in der Nationenwertung sammeln. Die Bedingungen schätzen die Rostocker Rettungsschwimmer als „heute gut, gestern schlecht vom Wetter her“ und aus sportlicher Sicht genau umgekehrt ein. „Wir mögen es, wenn Wellen sind, da wir hier immer mit Wellen trainieren“, sagt Bengt Behrens und verspricht sich gegenüber den vielen anderen Mannschaften aus dem Binnenland einen Heimvorteil. Aber Wellen mag auch Binnenländerin Julia Schatz. Die 25-jährige Berlinerin studiert Sport in Köln, tritt aber neben der deutschen Nationalmannschaft auch für den Halle-Saalekreis beim DLRG-Cup an und das ausgesprochen erfolgreich. Gleich in mehreren Disziplinen erkämpfte sie sich Medaillenplätze. Auch die Königsdisziplin den Triathlon „Oceanwoman“ konnte sie mit deutlichem Vorsprung für sich entscheiden. Damit führt sie auch die Einzelwertung der Damen an, gefolgt von Mannschaftskollegin Aline Hundt und der Dänin Caroline Kleemann auf den Plätzen zwei und drei. „Es hat wirklich Spaß gemacht“, strahlt die glückliche Gewinnerin. „Wir hatten gestern ja viel Regen und auch Wellen, was mir persönlich ja am meisten Spaß macht. Heute dafür etwas weniger, aber die Bedingungen hier in Warnemünde sind einfach herrlich.“ Das erfolgreichste Team in der Gesamtnationenwertung war, wie im letzten Jahr, das Deutsche Nationalteam, vor dem niederländischen und dänischen Nationalteam. Die Rostocker Mannschaft errang den fünften Platz bei der Mannschaftswertung der DLRG-Gruppen. Hier die Ergebnisse und eine Fotogalerie vom zweiten Turniertag: Beach Flags Women 1. Platz Lindahl, Kristina (Schweden) 2. Platz Kröhler, Alena (DLRG Nieder-Olm / Wörrstadt) 3. Platz Riehm, Alina (DLRG Pohlheim) Beach Flags Men 1. Platz Hendriks, Robert (Niederlande) 2. Platz Kappler, Benjamin (DLRG Luckenwalde) 3. Platz Tortosa, Frederic (Schweiz) Board Race Women 1. Platz Schatz, Julia (Deutschland) 2. Platz Kleemann, Caroline (Dänemark) 3. Platz Peeters, Marianka (Niederlande) Board Race Men 1. Platz Eckstein, Shannon (Australien) 2. Platz Roggenland, Daniel (Deutschland) 3. Platz Ertel, Christian (DLRG Stralsund) Rescue Tube Rescue Women 1. Platz Deutschland 2. Platz DLRG Region Uetersen 3. Platz Niederlande Rescue Tube Rescue Men 1. Platz Deutschland 2. Platz DLRG Stralsund 3. Platz DLRG Region Uetersen Oceanwomen 1. Platz Schatz, Julia (Deutschland) 2. Platz Hundt, Aline (Deutschland) 3. Platz Kleemann, Caroline (Dänemark) Oceanmen 1. Platz Eckstein, Shannon (Australien) 2. Platz Loosen, David (Deutschland) 3. Platz Hassemeier, Marcel (Deutschland) Oceanwomen Relay 1. Platz Deutschland 2. Platz Dänemark 3. Platz Niederlande Oceanmen Relay 1. Platz Deutschland 2. Platz DLRG Halle-Saale 3. Platz DLRG Rostock Alle Ergebnisse und das komplette Gesamtergebnis auf der Website der DLRG. Fotos vom 15. Internationalen DLRG-Cup 2011 in Warnemünde:
17. Juli 2011 | Weiterlesen
Hansa Rostock unterliegt dem SC Paderborn mit 1:2
Rund 20.000 Zuschauer verfolgten heute in der DKB-Arena das Auftaktspiel des FC Hansa Rostock gegen den SC Paderborn 07. „Wir müssen unseren Vorteil nutzen“, erklärte Trainer Peter Vollmann im Vorfeld und setzte beim Saisonauftakt von Anfang an auf Angriffsspiel. Marcel Schied und Neuzugang Tino Semmer im Sturm, dahinter Phantom Marek Mintal – große Überraschungen gab es nicht in der Aufstellung des FC Hansa Rostock. Die Torwartfrage konnte der 20-jährige Kevin Müller für sich entscheiden. Die erste Schrecksekunde gibt es für die Hansa-Fans bereits in der 7. Spielminute, als Florian Mohr nach einem Freistoß das Tor der Gastgeber nur knapp verfehlt. Kurz darauf ist es Alban Meha, dessen Freistoß nur knapp am Tor der Rostocker vorbei geht. Doch auch Hansa zeigt sich gefährlich – in der 9. Minute ist es Timo Perthel, der das Tor der Gäste nach einem Zuspiel von Marek Mintal verfehlt. Jubelschreie in der 19. Minute. Tobias Jänicke setzt sich auf der rechten Seite durch und flankt den Ball in den Strafraum. Der frei stehende Tino Semmer lässt sich seine Chance nicht entgehen und schiebt das Leder zum 1:0-Führungstreffer ein. Nur zwei Minuten später sorgt Daniel Brückner dann aber schon für den Ausgleich der Gäste. Unglücklich fälschte dabei Sebastian Pelzer den Schuss von Brückner unhaltbar für Keeper Kevin Müller ins eigene Tor ab. Mit dem Stand von 1:1 geht es für die Mannschaften in die Halbzeitpause. In der zweiten Hälfte ist das Spiel der Hanseaten von mehr Übersicht geprägt. Paderborn setzt weiterhin auf schnelle Konter und zeigt sich bei Standards kreuzgefährlich. Mit einem Punkt möchte sich jedoch keines der Teams zufriedengeben. In der 64. Minute kommen Björn Ziegenbein für Timo Perthel und Mohammed Lartey für Marcel Schied ins Spiel. In der 70. Minute kommt der Ball von Ziegenbein zu Jänicke, doch leider etwas überraschend – schlecht getroffen geht das Leder knapp am linken Pfosten vorbei. In der 81. Minute ist es dann Nick Proschwitz, der die Gäste mit einem Schuss aus gut zehn Metern ins kurze Eck in Führung bringt. Die Rostocker Abwehr macht keine glückliche Figur. Doch Hansa kämpft weiter und Michael Wiemann hat nach einer Ecke in der Nachspielzeit die letzte große Chance, verfehlt den Kasten jedoch knapp auf rechter Seite – es bleibt beim Endstand von 1:2. Ein spannendes Spiel, bei dem der FC Hansa eine gute Offensive gezeigt hat, jedoch oft zu nachlässig und unkoordiniert in der Abwehr war, damit leider kein Punkt auf dem Habenkonto. Der ausführliche Bericht mit Bildern zur Partie des FC Hansa Rostock gegen den SC Paderborn 07 ist inzwischen online.
17. Juli 2011 | Weiterlesen
9. CSD in Rostock 2011
Seit der Auflehnung von Schwulen und Lesben gegen die herrschende Polizeiwillkür 1969 auf der Christopher Street (New York) hat sich einiges verändert. Homosexuelle erfahren über 40 Jahre später mehr Akzeptanz in der Gesellschaft. Doch noch immer gibt es für sie Gründe jedes Jahr im Sommer weltweit auf die Straße zu gehen. In Rostock ist es in diesem Jahr der Umstand, dass für eingetragene Lebensgemeinschaften nicht die gleichen Rechte wie für Ehen gelten. Das bezieht sich vor allem auf das Einkommenssteuer- und das Adoptionsrecht. Manuela Schwesig, Sozialministerin des Landes, hat zum ersten Mal die Schirmherrschaft über den Christopher Street Day (CSD) Rostock übernommen. In ihrer Ansprache fordert sie die deutschen Regierungen auf, für mehr Toleranz und vor allem Gleichberechtigung zu sorgen. „Das Familienrecht muss unabhängig von der sexuellen Identität eines Menschen sein“, ruft sie und erhält dafür Applaus vom Publikum am Neuen Markt. Nach dieser Eröffnungsrede kann der Mittelpunkt jedes CSDs, die Parade, beginnen. Mit fünf bunt geschmückten Wagen, lauter Musik und jeder Menge Fußvolk zieht die Demonstration durch Rostocks Innenstadt. Neben dem Politischen geht es nämlich auch noch um etwas anderes beim CSD: der Stolz auf die sexuelle Identität. Aus diesem Grund ist der Umzug meist ein buntes und schrilles Spektakel. Es gibt keinen Dresscode, von Lack und Leder bis zur Jeanshose ist beim diesjährigen CSD wie immer alles dabei. Die beiden Schleswig-Holsteiner Dennis und Wiebke sind extra für dieses Ereignis nach Rostock gereist. „Wir tingeln dieses Jahr von CSD zu CSD“, erzähle Dennis. Er ist das erste Mal bei der Rostocker Parade dabei, Wiebke das zweite Mal. Erfahrung haben die beiden aber schon bei den CSDs in Hamburg sammeln können. Ob das „Tor zur Welt“ toleranter gegenüber Schwulen, Lesben und Transgendern ist? Sie schütteln den Kopf. „Aber man kann vielleicht sagen, dass der Norden toleranter ist als der Süden Deutschlands“, fügte Wiebke noch hinzu, bevor sie sich wieder ins Getümmel mischen. Dass die Teilnehmer der Parade, ob homo- oder heterosexuell, sich für die Rechte von Lesben und Schwulen einsetzen wollen, ist klar. Aber wie sieht es mit den zahlreichen Zuschauern aus? Marion Rieck steht am Universitätsplatz und beobachtet den bunten Zug. Die 61-Jährige ist sehr aufgeschlossen und findet die Teilnehmer der Parade ehrlich und mutig. „Auch wenn ich kein direktes Maß habe, glaube ich, dass der CSD die Akzeptanz in Rostock vorangebracht hat. Aber wahrscheinlich hat auch der Fortschritt dazu beigetragen“, sagt die Rostockerin, die die Parade nun schon zum zweiten Mal verfolgt. Viele Vereine, Institutionen und politische Parteien sind wie jedes Jahr beim CSD dabei und haben einen Info-Stand am Neuen Markt und/oder einen Wagen. Die Slogans, mit denen sie auf die aktuellen Probleme von Schwulen, Lesben und Transgendern aufmerksam machen wollen, ändern sich meist jedes Jahr. Zu finden sind diesmal: „Gleiche Liebe, gleichwas aufs Maul?“ oder „Fickt euch doch alle!“ Mit diesen sehr direkten Parolen soll vor allem das junge Zielpublikum erreicht werden. Denn nicht nur bei der älteren, konservativeren Generation gibt es Diskriminierung, sondern auch in der Schule oder am Arbeitsplatz. Dem Thema „Queer im Job“ widmet sich der CSD 2011 in Lübeck („Lübeck Pride“). Er findet dieses Jahr zum zehnten Mal statt. Anlässlich dieses Jubiläums gibt es ein volles Programm, das schon Tage vor der Parade startet. Christian Till, der erste Vorsitzende des Lübecker CSD e.V. erzählt, dass es im letzten Jahr eine christliche Gegendemonstration gab. „Ich kann höchstens verstehen, wenn die Stadtreinigung gegen den CSD protestiert“, bemerkt er scherzhaft. Um zu zeigen, dass christlicher Glaube und Homosexualität sich nicht widersprechen, gibt es in diesem Jahr einen CSD-Eröffnungsgottesdienst. Der Rostocker CSD wurde wie schon 2010 von Sonnenschein gekrönt und verlief ohne Zwischenfälle. Das sind gute Voraussetzungen für das große Jubiläum im nächsten Jahr. Wer bis dahin aber nicht warten will, kann am 23. Juli nach Lübeck oder am 06. August nach Hamburg fahren, um für die Rechte von Homosexuellen einzutreten oder einfach nur das bisher Erreichte zu feiern. Fotos vom 9. Christopher Street Day (CSD) in Rostock 2011:
17. Juli 2011 | Weiterlesen
Roland Kaiser: Comeback-Tour 2011 im IGA-Park
Kaiserhysterie in Rostock! Juchzen und fröhliches Gegacker auf dem Weg zum IGA-Park – Frauen sind unterwegs, und zwar scharenweise. Ihr Ziel: Roland Kaiser. Nach seiner Lungentransplantation im Februar 2010 kehrt der 59-Jährige wieder auf die Bühne zurück. In Rostock gab er gestern bei bestem Open-Air-Wetter sein Auftaktkonzert für seine „Alles ist möglich“-Tour 2011. Bis Februar nächsten Jahres wird ihn diese durch insgesamt dreizehn deutsche Städte führen. „Besser wieder anfangen als hier kann man nicht“, sagte er zu den 12.000 Konzertbesuchern, denen er für ihre Treue und Geduld dankte. Eröffnet wurde der Abend mit dem Titelsong des neuen Albums „Alles ist möglich“. Mit seiner neunköpfigen Band präsentierte er jedoch nicht nur seine neuen Stücke, sondern auch die älteren Ohrwürmer, auf die das Publikum gespannt wartete. „Er ist viel besser geworden als zuvor. Top fit!“, freut sich Christian Egermeyer aus Güstrow, der sein Idol zum fünften Mal live auf der Bühne erlebte. Jeden Tag zu Hause und auf jeder Feier hört der 24-jährige Tischler die Musik „seines Kaisers“. Auch Kathrin Weidt ist Dauergast auf Roland Kaiser-Konzerten. Der Schlagersänger „strahlt so eine Lebensfreude aus, die ansteckt“, sagt sie begeistert. Heute an ihrem 34. Geburtstag ist sie mit ihren beiden Freundinnen Petra Juschka-Bremer und Diana Gust aus dem 200 Kilometer entfernten Oranienburg angereist. Im August wollen sie sich die große Kaisermania am Dresdner Elbufer nicht entgehen lassen. Auch bei der Generalprobe in Berlin vor einigen Wochen waren sie schon dabei. Fast „Auge in Auge“ haben sie ihrem Idol gegenübergestanden, erzählt sie stolz. Aber auch die Stimmung im IGA-Park gefällt den drei Oranienburgern ausgesprochen gut. „Man kann mitsingen und das Feeling drum herum ist sehr schön“, ergänzt Petra Juschka-Bremer. Und wie man mitsingen konnte! Bei Hits wie „Schach matt“, „Dich zu Lieben“ oder „Manchmal möchte ich schon mit Dir“ bewiesen Jung und Alt, Mann und Frau ihre Textsicherheit. Gänsehautfeeling dann beim tausendfachen Umdada -Umdada seines wohl größten Erfolgs „Santa Maria“ – das Publikum war begeistert. Dann die Zugabe: Kaiser zuckt nach seinem ersten „Joana“ selbst kurz zusammen, so tosend ist der Jubel des Publikums. Ob mit oder ohne adaptierten Antwortgesang – spätestens bei diesem Stück wollten ihn die Zuhörer gar nicht mehr ziehen lassen. „Ich freue mich, euch wieder zu sehen. Ihr habt mich heute sehr glücklich gemacht“, bedankte sich Roland Kaiser bei den Besuchern. Mittlerweile hatte sich schon die Nacht über den IGA-Park gelegt – Zeit um die Feuerzeuge und Lichtstäbe zu zücken. Und Zeit für das letzte Lied: „Bis zum nächsten Mal“. Und das wird es in Rostock schon im nächsten Sommer geben. Am 2. Juni 2012 können sich die Fans auf ein Wiedersehen mit Roland Kaiser im IGA-Park freuen. Akualisierung (20.07.): Gleich zweimal kommt Roland Kaiser 2012 nach Rostock. Schon am 28. Januar wird er auf der Bühne in der Stadthalle stehen und im Sommer wird er wieder ein Konzert im IGA-Park geben. Fotos vom Roland Kaiser Konzert 2011 im IGA-Park Rostock:
17. Juli 2011 | Weiterlesen
Eröffnung der Arkadischen Botschaft in der Kunsthalle
Arkadien – Wunschbild einer glücklichen Existenz und friedlichen Gemeinschaft im Einklang mit der Natur, frei von mühsamer Arbeit. Seit Tausenden von Jahren schwärmen Dichter, Maler und Musiker von diesem paradiesischen Sehnsuchtsort. Wer wäre nicht gern dort? Für uns Rostocker wird das zukünftig wohl etwas leichter. Denn seit gestern gibt es in unserer Hansestadt eine Arkadische Repräsentanz. Hier können Lebenslustige ein Visum erhalten und Glücklose, Sinnsucher, Utopisten, Träumer und eiskalte Realisten Asyl beantragen, umreißt Seine Exzellenz Peter Kees das Angebot der neuen Einrichtung, die gestern in der Kunsthalle mit einem Festakt eröffnet wurde. Aber wohin geht die Reise mit Arkadia Tours und Arkadia Airlines? Auf die griechische Halbinsel, wo schon im Altertum der Legende nach das „Goldene Zeitalter“ angebrochen war? „Arkadien ist mehr als ein poetischer Gegenentwurf. Arkadien ist konkret, real, in uns allen und überall“, lautet die Antwort von Peter Kees. Wie real es ist, das will der Konzeptkünstler mit konkreten Insignien wie Nationalhymne und Staatsflagge verdeutlichen. Um die Grenzen zwischen Imaginärem und Realem zu überwinden, inszeniert er einen protokollarisch genauen Empfang des Arkadischen Botschafters mit Polizeieskorte, schwarzen Limousinen, rotem Teppich und Sektempfang für die erlesenen Gäste. Einen Eindruck von der pastoralen Idylle Arkadiens vermitteln fünf friedlich auf der Wiese vor der Kunsthalle weidende Kamerunschafe (die ansonsten im Rostocker Zoo leben). Aufmerksam beobachtende und sich geschwind bewegende Journalisten scheinen mit ihren Kameras und Blitzlichtern die Bedeutung des Ereignisses in die Höhe zu treiben. Aber nicht nur sie werden Teil der Performance des Konzeptkünstlers Peter Kees. Auch alle anderen Anwesenden spielen ihre Rolle brav und vergnügt mit. So auch der Oberbürgermeister Roland Methling in seiner Festrede. Darin wies er nicht nur auf die arkadischen Verhältnisse im Rathaus. „Rostock macht sich auch für das musische Leben stark. Wir leisten uns eine Kunsthalle und ein Vierspartentheater“, betonte das Stadtoberhaupt. Ist Arkadien also in Rostock angekommen? Dem widerspricht Alexander Ludwig, Vorsitzender des Kunsthallenfördervereins. Zu seiner Ernennung zum Konsul Arkadiens sagt er: „Ich bin sehr gespannt, wie viele Rostocker in der Arkadischen Botschaft Asyl beantragen werden.“ Unterstützung erfährt die Rostocker Repräsentanz auch durch Zoodirektor Udo Nagel, der zum Gesandten ernannt wurde. Seine Frau Ieva Nagel war die Erste, die ein Antragsformular ausfüllen durfte. Am Eröffnungstag übrigens noch zu einem Sonderpreis. Die Einnahmen sollen, so Kees, auch der Kultur in Rostock zugutekommen. Und was erhofft sich die Antragstellerin vom Land der Wünsche und Träume? „Einklang mit der Natur und der Familie und 50 Prozent weniger Arbeit“, schmunzelt sie. Neun großformatige Fotografien von Peter Kees aus der Serie „Am schönsten ist es, wenn es schön ist … Unterwegs Richtung Paradies“ sollen weitere Denkanstöße geben. Sie zeigen Straßen und Wege, die ins große schwarze Nichts führen. Noch bis zum 21. August kann die Ausstellung in der Kunsthalle besichtigt werden.
16. Juli 2011 | Weiterlesen