Neueste Nachrichten aus Rostock und Warnemünde

27. Evangelischer Kirchbautag in der Marienkirche eröffnet

27. Evangelischer Kirchbautag in der Marienkirche eröffnet

Schon im Mittelalter war das Zentrum der Städte meist die Kirche. Auch heute ist dem oft noch so, wenn auch unter anderen Voraussetzungen. Wo früher der Glaube im Mittelpunkt stand, werden die Gotteshäuser heute vielfältig genutzt. In der größten Kirche Rostocks, der Marienkirche, wurde heute der 27. Evangelische Kirchbautag eröffnet. Seit 1946 treffen sich in unregelmäßigen Abständen Theologen, Forscher, Architekten und Interessenten, um über verschiedene Aspekte des Kirchenbaus zu sprechen. Das erste Motto damals in Hannover lautete: „Evangelischer Kirchenbau vor neuen Aufgaben“ und bezog sich auf die Situation nach dem Zweiten Weltkrieg. Heute, 65 Jahre später, heißt das Motto „Kirchenraum, Freiraum, Hoffnungsraum.“ Ganz konkret dreht sich in diesem Jahr alles um die Rolle von Dorfkirchen. Immer mehr Menschen verlassen die Dörfer, sodass dörfliche Strukturen häufig förmlich aussterben. Ganz natürlich leidet darunter auch das kulturelle Leben der jeweiligen Region. Die Kirche versucht weiterhin ihre Rolle für Seelsorge und Denkmalschutz wahrzunehmen, aufgrund der schwierigen Situation sind dafür aber kreative Ideen gefragt. Es geht also nicht um Kirchenneubauten, sondern um den Erhalt der Gebäude, aber vor allem auch der Institution. Zur Eröffnung der dreitägigen Veranstaltung war schon einmal der Großteil der etwa 500 angemeldeten Teilnehmer in die Marienkirche gekommen. Das Gotteshaus ist nicht nur sehr groß, sondern auch sehr bedeutend für die Stadt. Mit der einmaligen astronomischen Uhr und einer bewegten Geschichte lockt das Gebäude jährlich etwa 200.000 Besucher an. Die Kirche ist die einzige der vier großen Pfarrkirchen Rostocks, die nicht im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Die kurzen eröffnenden Worte übernahm Landessuperintendent Dr. Matthias Kleiminger. Er betonte noch einmal die besondere Rolle der Kirchen, die den „Himmel auf Erden“ widerspiegeln und ein Symbol für Zukunft und Hoffnung sein sollen. Die Mecklenburgische Landeskirche ist besonders beim Thema Landeskirchen sehr erfahren. Auf 200.000 Mitglieder kommen 650 Kirchen, die fast alle unter Denkmalschutz stehen. Als ersten Programmpunkt teilten sich die Teilnehmer in sieben Gruppen auf, die verschiedene Rundgänge zu sakralen Orten unternahmen. Eine Gruppe verblieb auch in St.-Marien, wo Pastor Tilman Jeremias auf die besonderen Eigenschaften des Hauses einging. Gemeindekirche, Baustelle, Tourismusmagnet und Ort des Gebetes ist die Kirche. Als besonderes Highlight kündigte er an, dass bei der feierlichen Immatrikulation im Oktober Bundespräsident Christian Wulff als Gast erwartet wird. Da Rostock zwar viele Gotteshäuser bietet, jedoch die Landeskirchen im Zentrum des Interesses stehen, werden morgen auch Ausflüge zu ausgewählten Kirchen und Kapellen im Unland stattfinden. Außerdem gibt es verschiedene Vorträge und Workshops. Wenn man kein angemeldeter Teilnehmer ist, kann man den Kirchbautag auch einfach dazu nutzen, die Rostocker Kirchenlandschaft zu erkunden. Es lohnt sich.

23. Juni 2011 | Weiterlesen
Taufe der „Elisabeth Mann Borgese“

Taufe der „Elisabeth Mann Borgese“

Auch in früheren Zeiten war eine Schiffstaufe ein Großereignis mit vielen Menschen und einem heimlichen Hauptakteur, einer Flasche Sekt. Der oder die Taufende war vor dem großen Moment meist etwas nervös, da es schließlich mehrere Anläufe brauchen könnte, bis das Glas zerspringt. Heutzutage gibt es dafür eine mechanische Vorrichtung und Taufpatin Prof. Antje Boetius schien auch gar nicht aufgeregt zu sein, als sie ans Rednerpult trat. In ihrer Rede zitierte sie eine Anekdote aus dem Buch „Der unsterbliche Fisch“ von Elisabeth Mann Borgese. Denn die Namensgeberin des Forschungsschiffes war keine Meeresbiologin, wie man vielleicht vermuten könnte. Die jüngste Tochter Thomas Manns war viel mehr musisch und auch schriftstellerisch begabt. Dem Thema „Meer“ widmete sie sich erst mit über 50 Jahren. Auf Malta gründete sie 1972 das „International Ocean Institute“ und arbeitete an der Seerechtskonvention der UN mit. Deshalb wird Mann Borgese, die 2002 verstarb, auch „Botschafterin der Meere“ genannt. Die Farben der „Elisabeth Mann Borgese“ (blau, weiß, rot, gelb), die heute ausnahmsweise am Passagierkai in Warnemünde anlegen durfte, leuchteten schon von Weitem und erinnern den ein oder anderen vermutlich nicht ganz zufällig an das Rostocker Stadtwappen. Auch wenn es in neuem Glanz erstrahlt ist das Forschungsschiff des Leibniz Instituts für Ostseeforschung Warnemünde (IOW) eigentlich schon 24 Jahre alt. Die „Schwedeneck“, wie das Schiff vorher hieß, gehörte der Marine und wurde im Februar 2011 vom Land Mecklenburg-Vorpommern gekauft. Nach vier Monaten Umbau ist die „Elisabeth Mann Borgese“ nun bereit, in den Dienst der Forschung gestellt zu werden. „Die Hauptaufgabe des Schiffes ist es, die Veränderungen in der Ostsee zu beobachten und zu dokumentieren. Es soll eine Plattform für alle Disziplinen der Ostseeforschung sein“, erklärt Antje Boetius. Die Meeresbiologin und Taufpatin war schon auf über 40 seegehenden Expeditionen und wurde 2009 als einzige Frau mit dem Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgesellschaft ausgezeichnet. Die Crew der „Elisabeth Mann Borgese“ ist es schon gewohnt, auf einem Forschungsschiff zu arbeiten. Schließlich war die Besatzung bis zum letzten Jahr auf dem Vorgänger „Professor Albrecht Penck“ angestellt. Das älteste Forschungsschiff Deutschlands wurde 1951 erbaut und könnte mit der modernen Technik der „Elisabeth Mann Borgese“ sicherlich nicht mithalten. „Die beiden Schiffe kann man eigentlich nicht vergleichen“, meint auch Kapitän Uwe Scholz. „Dieses ist viel größer und bietet den Forschern durch seine Ausstattung ganz andere Möglichkeiten.“ Die Wissenschaftler werden auf dem neuen Forschungsschiff knapp 100 qm Platz haben, um mithilfe modernster Geräte Proben zu untersuchen oder Ergebnisse auszuwerten. Und das an 230 Tagen im Jahr, in denen das Schiff durch baltische Gewässer fährt. Wie schon die „Professor Albrecht Penck“ soll es Meeresmonitoring betreiben, also marine Lebensräume erforschen oder auch die Folgen des Klimawandels herausfinden. Denn vor über 35 Jahren war Elisabeth Mann Borgese bereits klar: „Das Meer ist empfindlich, bei all seiner Größe: Und wenn wir uns einbilden, unsere Kenntnisse und Erkenntnisse entsprächen dieser Größe und dieser Empfindlichkeit, so ist in Wahrheit der Abgrund unserer Unwissenheit tiefer als seine tiefsten Gräben.“ In diesem Sinne ist es wichtig, die Meeresforschung voranzutreiben. Und so wünschte heute nicht nur Antje Boetius Schiff und Crew erfolgreiche Fahrten und immer „eine Handbreit Wasser unterm Kiel“.

22. Juni 2011 | Weiterlesen
Rostocker Kunstpreis 2011 ausgeschrieben

Rostocker Kunstpreis 2011 ausgeschrieben

„Der Rostocker Kunstpreis 2011 wird für das Genre Plastik/Skulptur/Objekt ausgeschrieben“, gab Prof. Dr. Wolfgang Methling, Vorsitzender der Kulturstiftung Rostock e.V., heute im Rathaus bekannt. Der Rostocker Kunstpreis wird in diesem Jahr zum sechsten Mal verliehen und ist mit 10.000 Euro dotiert. Bewerbungen können bis zum 31. August 2011 an die Kunsthalle Rostock, Dr. Ulrich Ptak, Hamburger Straße 40, 18069 Rostock gesendet werden. Die Künstler werden gebeten, eine Auswahl ihrer Arbeiten – zunächst in Form von hinreichend repräsentativen Reproduktionen – zusammen mit einer Kurzbiografie einzureichen. Zum Wettbewerb zugelassen sind Arbeiten aus den Jahren 2007 bis 2011. Ab 21. Oktober 2011 werden die in die engere Wahl gekommenen Arbeiten in der Kunsthalle Rostock öffentlich präsentiert, am 26. November 2011 erfolgt die Preisvergabe. Der Rostocker Kunstpreis wurde erstmalig 2006 verliehen. Die bisherigen Preise gingen an Jürgen Weber (Malerei, 2006), Thomas Jastram (Plastik, 2007), Wilfried Schröder (Freie Grafik, 2008), Tim Kellner (Schwarz/Weiß-Fotografie, 2009) und Matthias Wegehaupt (Malerei, 2010). Ziel des Preises ist es, Künstler, die in Mecklenburg-Vorpommern leben, oder deren Werk einen Bezug zur Region hat, zu würdigen und zu fördern. Ausschreibung Rostocker Kunstpreis 2011 Die Kulturstiftung Rostock e. V. und die Hansestadt Rostock verleihen – im Jahre 2011 zum sechsten Mal – den Rostocker Kunstpreis. Möglich wird dies durch die großzügige Unterstützung der PROVINZIAL-Versicherung. Ziel des Preises ist, Künstler, die in Mecklenburg-Vorpommern leben oder deren Werk ein Bezug zur Region hat, zu würdigen und zu fördern. Das Genre soll jährlich wechseln. Für 2011 ist Plastik/Skulptur/Objekt vorgesehen. 1. Höhe und Art des PreisesDie Auszeichnung besteht aus einem Preisgeld in Höhe von 10.000,- €. 2. TeilnahmebedingungenJede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer kann eine Auswahl ihrer bzw. seiner Arbeiten aus den Jahren 2007 bis 2011 – zunächst in Form von hinreichend repräsentativen Reproduktionen – einreichen. Eine Kurzbiographie wird erbeten. 3. JuryDie Jury besteht aus dem Vorsitzenden der Kulturstiftung, der Kultursenatorin, je einem Vertreter der PROVINZIAL-Versicherung und der Kunsthalle, vier Fachleuten und dem Organisator. Die Jury nimmt eine Vorauswahl vor und bittet die ausgewählten Teilnehmerinnen und Teilnehmer, geeignete Originale für eine Ausstellung in der Kunsthalle Rostock einzureichen. 4. TermineBewerbungen werden bis zum 31. August 2011 an die Kunsthalle Rostock, Hamburger Straße 40 in 18069 Rostock erbeten. Ab 21. Oktober 2011 sollen die Original-Arbeiten der in die engere Wahl gezogenen Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der Kunsthalle der Öffentlichkeit präsentiert werden. Die Preisverleihung erfolgt am 26. November 2011 im Rahmen einer Festveranstaltung in der Kunsthalle Rostock. 5. TransportDie für die Ausstellung ausgewählten Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden gebeten, den Transport und den Rücktransport der eingereichten Arbeiten selbst zu veranlassen und die Kosten dafür zu übernehmen. 6. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Wolfgang Methling, Kulturstiftung Rostock e.V. Thomas Kühl, PROVINZIAL-Versicherung Roland Methling, Hansestadt Rostock

22. Juni 2011 | Weiterlesen
Festkonzert „70 Jahre Konservatorium“

Festkonzert „70 Jahre Konservatorium“

Musik lag gestern in der Luft. Nicht nur bei der Fête de la Musique in Rostocks Innenstadt, auch die Halle 207 erfüllte sich am Abend mit schönen Klängen. Zum Abschluss des Schuljahres gaben die Orchester des Rostocker Konservatoriums „Rudolf Wagner-Régeny“ ein großes Konzert. In diesem Jahr ein ganz besonderes, war es doch eingebettet in die Festwoche zum 70. Geburtstag der Musikschule. Und so hatten sich unter das Publikum nicht nur die jungen Musikschüler und ihre Familien gemischt, sondern auch viele Gratulanten. Einige von ihnen hatten das Konservatorium bereits in seinen ersten Jahrzehnten begleitet. Die Landesregierung war vertreten durch Staatssekretär Sebastian Schröder. Für die Hansestadt überbrachte Bürgerschaftspräsident Karina Jens Glückwünsche an die Musikschule. Beide würdigten in ausführlichen Festreden nicht nur die gegenwärtige Bedeutung des Konservatoriums, sondern blickten auch auf die wechselvolle Geschichte der Musikschule zurück. Diese ist seit dieser Woche auch in einem eigens für das Jubiläum veröffentlichen Buch nachzulesen und wurde nun offiziell an den Musikschuldirektor Edgar Sheridan-Braun übergeben. Die traditionelle Ehrung der Teilnehmer am Wettbewerb „Jugend musiziert“ beim Schuljahresabschlusskonzert beschloss den Festakt und das Konzert wurde musikalisch fortgesetzt. Schon zu Beginn des Abends hatte das Junior-Streichorchester unter der musikalischen Leitung von Andreas Lindner das Konzert mit einer Orchestersuite des Barockkomponisten Georg Philipp Telemann feierlich eröffnet. Schmunzeln und Lächeln zauberten die jungen Musiker beim Publikum mit dem Monster-Tango von George A. Speckert auf die Gesichter. Fröhlich stimmten sie auch mit der anschließenden Kindersinfonie von Leopold Mozart, für die sich das Orchester Verstärkung auf die Bühne holte, um die typischen Vogelstimmen zu ergänzen. Mit viel Applaus, gern auch schon zwischen den Sätzen, wurde das Junior-Streichorchester belohnt. Den gab es auch für das JugendSinfonieOrchester (JSO), das den zweiten Teil des Abends musikalisch gestaltete. Mit der Ouvertüre zu „Orpheus in der Unterwelt“ gelang ihnen ein berauschender Auftakt. Beim berühmten Can Can schwappte die Energie auf das Publikum über, das hier und da kräftig mitwippte. Erinnerungen weckte das Orchester mit dem Regenbogenlied aus dem Musical „Der Zauberer von Oss“, das schon vor zehn Jahren Furore gemacht hatte. Das Bühnenbild sei zwar leider schon verrottet, erzählt Dirigent Edgar Sheridan-Braun, aber auch ohne sorgte das JSO für Gänsehaut. Unterstützt wurden sie dabei von einem großen Chor und den beiden Solistinnen Lena Hach und Sarah Zollondz in der Rolle der Dorothee. Nach der Petite Suite von Claude Debussy und „In der Halle des Bergkönigs“ aus der Per Gynt Suite von Edward Grieg, holte sich das JSO abermals Solistinnen mit auf die Bühne. Arne Wodarczak sang Elton Johns „Can you feel the love tonight“ aus dem Musical König der Löwen. Mit einigem schauspielerischem Geschick übernahmen Luise Thiele und Charlotte Freund die Rollen der Rosalia und Anita aus Leonard Bernsteins „Westside Story“. Das Musical wird übrigens in diesem Sommer vom Volkstheater an gleicher Stelle aufgeführt. An diesem Abend beschränkten sich die Musiker allerdings auf den Titel „America“ und bildeten damit den krönenden Abschluss des Festkonzerts. Mit der musikalischen Qualität ihrer Darbietungen überzeugten die jungen Musiker auf der Bühne so sehr, dass sie das Publikum nach mehr als zwei Stunden unter tosendem Applaus nicht ohne zwei Zugaben von der Bühne ließ. Wer mehr Musik von den Schülern des Konservatoriums hören möchte, sollte in dieser Woche im Schulgebäude am Schillerplatz 2 vorbeischauen. Hier werden nämlich noch kleinere Ensembles ihr Können zu Gehör bringen.

22. Juni 2011 | Weiterlesen
Stadtwerke erweitern Fernwärmenetz bis Warnemünde

Stadtwerke erweitern Fernwärmenetz bis Warnemünde

Warnemünde hat viel zu bieten: Sonne, Strand, Meer und Hunderte von Schornsteinen auf den Gebäuden. In einem wichtigen Punkt ist das Ostseebad nämlich auch zwei Jahrzehnte nach der Wende immer noch Niemandsland: bei der Fernwärmeversorgung. Fast 70 Prozent beträgt der Fernwärmeanschlussgrad bei den Wohnungen in der Hansestadt, erklärt Oliver Brünnich, Vorstand der Rostocker Stadtwerke, „doch Warnemünde ist bisher nicht fernwärmeversorgt.“ Fast jeder Hauseigentümer heizt hier noch separat, meist per Erdgas. Dies soll sich ab dem nächsten Jahr ändern. Mit einem neuen Großprojekt wollen die Stadtwerke nun auch den Warnemündern ordentlich einheizen. Bis 2013 soll das Fernwärmenetz von Lichtenhagen aus bis zum Hotel Neptun erweitert werden. Etwa vier Kilometer Trassenlänge werden dabei entstehen, erläutert Rainer Bludau, Hauptabteilungsleiter Wärme bei den Stadtwerken. Das Gesamtinvestitionsvolumen beziffert er mit rund 2,8 Millionen Euro. Der erste, etwa 2,2 Kilometer lange, Bauabschnitt startet im kommenden Frühjahr im Bereich des Sonnenblumenhauses. Verlaufen wird die Leitung in der rechten Fahrbahnseite der Stadtautobahn in Richtung Rostock. Am liebsten hätten sie die Leitung unter dem Radweg verlegt, so Bludau. „Doch wir sind die letzten“, verweist er auf die bereits vorhandenen Versorgungsleitungen, „und unser Graben ist mit 1,5 Metern auch noch der breiteste.“ So wird es zwangsläufig in die Straßenrandlage reingehen und zu Verkehrseinschränkungen führen. „Eine Spur wird jederzeit nutzbar sein“, versichert Bludau jedoch, und der Urlaubszeitraum von Juni bis August ist für Verkehrseinschränkungen tabu. Im Spätherbst 2012 soll die Leitung dann im Bereich der Friedrich-Barnewitz-Straße ankommen. Geht alles gut, soll dort bereits im kommenden Jahr ein Teil des Technologiezentrums an die Fernwärme angeschlossen werden. Intensive Kontakte gibt es auch mit der Wiro. In den Mehrfamilienhäusern der Richard-Wagner-Straße könnte künftig Fernwärme die in die Jahre gekommenen Gaskessel ablösen. Im zweiten Bauabschnitt soll die Leitung dann 2013 auf vier Kilometer verlängert werden und bis zum Hotel Neptun reichen. Der genaue Trassenverlauf steht noch nicht fest. Die Richard-Wagner-Straße wäre aus Sicht der Stadtwerke zwar ideal, dürfte aber problematisch werden. In jedem Fall sollen Ortsamt und Einwohner rechtzeitig an den Planungen beteiligt werden, verspricht Brünnich. In den Folgejahren wird das Netz dann innerhalb des Ortskerns sukzessive ausgebaut. Noch Zukunftsmusik ist die Weiterführung der Fernwärmeerschließung in Richtung Mittelmole sowie die Erschließung des Wohngebietes am ehemaligen Güterbahnhof. Auch das Hotel Neptun wäre samt dem beim Samoa entstehenden Ressort als Kunde gern gesehen. Um Kunden werden die Stadtwerke werben müssen. Anders als in den meisten Rostocker Gebieten ist für Warnemünde keine Anschlusspflicht vorgesehen – „der Markt wird das entscheiden“, zeigt sich Brünnich überzeugt, dank effizienter Kraft-Wärme-Kopplung wettbewerbs- und marktfähig zu sein. Etwa 500 Megawatt Fernwärme liefern die Stadtwerke Rostock derzeit, auf 35 bis 38 Megawatt wird das mittel- bis langfristig erschließbare Potenzial in Warnemünde geschätzt. Auch aus ökologischer Sicht sinnvoll, wird durch die Kraft-Wärme-Kopplung im zentralen Kraftwerk ein extrem guter Wirkungsgrad erreicht und so auch die CO2-Bilanz verbessert. Mit ungefähr vier Tonen CO2-Ausstoß pro Kopf und Jahr steht Rostock im Vergleich zum Bundesdurchschnitt von knapp neun Tonnen zwar ganz gut da, zwei Tonnen sollen es jedoch mal werden, auch wenn die Fernwärme nur einen kleinen Teil dazu beitragen kann. „Warnemünde erhält Anschluss an das energetische Zukunftsnetz“, zeigt sich auch Bau- und Umweltsenator Holger Matthäus über die Erweiterung des Fernwärmenetzes erfreut. Für ihn bietet die zentrale Wärmeerzeugung noch einen weiteren großen Vorteil. Sollte in – noch ferner – Zukunft die Zeit für den Ersatz des jetzigen Primärenergieträgers Gas etwa durch Geothermie oder Biomasse reif sein, müsse der „Schalter nur an einer Stelle umgelegt werden.“ Und noch eine Chance möchte Matthäus beim Schopfe packen. Wenn an der Stadtautobahn schon die Bagger anrücken, soll der dortige Radweg gleich mit ausgebaut werden. Breiter soll er werden, sodass er künftig als kombinierter Rad- und Fußweg genutzt werden kann, und energiesparend mit LEDs beleuchtet. Das Tiefbauamt ist mit der Kostenaufstellung beauftragt, entscheiden müsse dann im nächsten Jahr die Bürgerschaft, so der Senator.

21. Juni 2011 | Weiterlesen
Fête de la musique 2011 in Rostock

Fête de la musique 2011 in Rostock

Einige, die am heutigen Tag mit der Straßenbahn durch Rostocks Zentrum gefahren sind, werden vielleicht verwundert die Ohren gespitzt haben. Denn an den Stationen vom Kröpeliner Tor bis zum Neuen Markt konnte man, zumindest wenn die Türen sich öffneten, immer wieder Musik hören. Was in Rostock ganz neu ist, kennt in Frankreich vermutlich jedes Kind: die Fête de la musique. Bereits seit 1982 ist dort der 21. Juni nicht nur der kalendarische Sommeranfang, sondern auch ein Tag, an dem die Bedeutung von und die Freude an Musik nach außen getragen werden soll. Weltweit feiern bereits 360 Städte das Musikfest, davon ungefähr zwanzig in Deutschland. Und Rostock ist seit letztem Jahr eine von ihnen. „Wir hoffen, dass wir bei den Menschen einen bleibenden Eindruck hinterlassen können und die Fête sich auch in der Hansestadt fest etabliert“, sagt Karolin Trusch. Die Praktikantin des Instituts franco-allemand ist Mitorganisatorin des Festes und hat die letzten Monate viel Energie in die Vorbereitungen gesteckt. „Wir haben an einige Türen geklopft und freuen uns, dass wir auf so viel Begeisterung gestoßen sind“, fügt sie hinzu. Zufällige Passanten oder vorab informierte Festbesucher konnten heute an 15 Orten in Rostock unterschiedliche musikalische Darbietungen sehen. Das oberste Gebot der Fête ist nämlich, dass Musik „von jedermann für jedermann“ gemacht wird. Daher sind alle Veranstaltungen kostenlos und meist an öffentlichen Plätzen. Die Bandbreite der Rostocker Fête reichte von klassischer Musik, wie zum Beispiel im Rathaus Foyer, bis hin zum Gute-Laune-Rock der „Sharks“ auf dem Neuen Markt. Vor dem „Musikkontor“ in der Langen Straße herrschte besonders das Flair, das eine klassische Fête de la musique vermutlich hat. Hier konnte man nämlich unter Bäumen und vom Einkaufstrubel der Kröpi unberührt sitzen und den Bands auf der kleinen Bühne lauschen. Vorbeifahrende Fahrradfahrer hielten an und gesellten sich dazu oder zogen zumindest kurz ihre Kopfhörer aus dem Ohr, um zur Abwechslung einmal Live-Musik zu hören. Eine der Bands, die heute dort zu sehen waren, ist „Vaine Tree“. Ihre Songs hören sich, laut Sänger Tarik Al Mashni, „wie ein guter Mix zwischen Beatles und Arctic Monkeys“ an. Die vier Rostocker, die seit 2010 gemeinsam Musik machen, hatten bereits einige Auftritte, unter anderem auf dem Localize-Festival in Potsdam. Zur Fête de la musique sind sie eher per Zufall gekommen, über eine Freundin. Dafür standen sie am heutigen Tag gleich zwei Mal auf der Bühne. Doch, wo bleibt bei den ganzen organisierten Auftritten die spontane, selbst gemachte Musik? Die ist nämlich auch ein Standbein der Fête de la musique. „Dieser Tag ist auch dazu da, sich ein Instrument zu schnappen und einfach auf die Straße zu gehen. Ganz unabhängig von Konventionen oder Professionalität. Die angemeldeten Bands sind nur dazu da, einen Rahmen zu schaffen und die Leute auf das Ereignis aufmerksam zu machen“, erklärte Karolin Trusch. Doch bis diese Idee in Rostock ankommt, muss vielleicht noch einige Zeit vergehen. Immerhin war die diesjährige Fête de la musique ein Erfolg und animiert die Organisatoren, diese Tradition weiterzuführen. Und wer weiß, vielleicht wurde der eine oder andere heute inspiriert und übt noch ein bisschen, bevor er sich nächstes Jahr am 21. Juni zum freien Musizieren in die Innenstadt begibt.

21. Juni 2011 | Weiterlesen
Publikation zum 70. Jubiläum des Konservatoriums

Publikation zum 70. Jubiläum des Konservatoriums

Das Konservatorium „Rudolf Wagner-Régeny“ (KON) feiert in diesem Jahr sein 70-jähriges Bestehen. Und die Frage, was man einer Musikschule denn zum Geburtstag schenken könnte, beantwortete der Förderverein 2009 nach nur kurzem Überlegen: ein Buch über die eigene Geschichte. Das Projekt durfte nicht lange aufgeschoben werden und die damalige Direktorin Renate Oehme macht sich sofort ans Werk. Heute, zwei Jahre später, hält sie stolz das fertige Produkt in ihren Händen. „Die Beiträge sind so interessant und vor allem persönlich geschrieben, dass ich sie auch nach häufigem Korrekturlesen noch gerne anschaue“, erzählt Oehme. Die Texte im Buch stammen von insgesamt 49 Personen. Darunter Direktoren, Lehrer und Schüler der Musikschule. Renate Oehme ist Hauptautorin des Werkes und hat in den letzten zwei Jahren in alten Archiven nach Schriftstücken und Fotos zum Konservatorium gesucht. Und sie ist fündig geworden. So illustriert das Buch mit 80 Bildern den Schulalltag der letzten 70 Jahre. Der Buchumschlag ist symbolisch zu verstehen. Auf der Vorderseite ist das bisherige Zuhause des KONs, das gelbe Haus am Schillerplatz 2 zu sehen. Die Rückseite ziert ein Bild der Großen Stadtschule (Wallstraße 1, am Rosengarten). Dorthin wird die Musikschule noch im Herbst dieses Jahres ziehen. „Das Jubiläum stellt zugleich einen Umbruch dar. Wir verlassen nun nach so langer Zeit unser traditionelles Gebäude“, sagt Edgar Sheridan-Braun, Direktor des KONs, ganz ohne Wehmut. Schließlich bringt der Umzug auch eine Vergrößerung der Schule mit sich und das KON rückt nun auch örtlich gesehen ins Zentrum der Hansestadt. Auf Anregung des Oberbürgermeisters Walter Volgmann gründete sich 1941 das Konservatorium. Er bestand nämlich darauf, musikalische Talente durch Einzelunterricht zu fördern. In den Vorläufern des KONs wurde aber nur Gruppenunterricht praktiziert. Zu Beginn gab es 163 Schüler an der Musikschule, heute sind es 1.475. Auch berühmte Personen besuchten das Konservatorium und werden im Buch vorgestellt. Zum Beispiel Walter Kempowski, der seine Klavierstunden in „Tadellöser & Wolff. Ein bürgerlicher Roman“ verewigte. Oder der Cellist Hans-Jakob Eschenburg, Sohn des bekannten Kirchenmusikers Hartwig Eschenburg – er hatte seinen ersten Cello-Unterricht am Schillerplatz 2. Durch die Einzelberichte der Personen, die eng mit dem Konservatorium verbunden sind, erhält das Buch eine sehr persönliche Note. Man kann also den Schülern und Lehrern von damals „über die Schulter sehen“ und aus erster Hand erfahren, wie das KON seinen Musikunterricht in den letzten 70 Jahren gestaltet hat. Der Fördervereinsvorsitzende Peter Möller wird am 21. Juni in einer Festveranstaltung symbolisch ein Exemplar des Buches an Sheridan-Braun überreichen. Von Dienstag bis Samstag feiert das KON mit Schülern, Lehrern, Freunden und Besuchern ein großes Jubiläumsfest. Dazu gibt es viele Veranstaltungen in den Räumen der Musikschule. 21. Juni 19 Uhr, Halle 207 (Werftstraße): Festakt „70 Jahre Konservatorium“ 22. Juni 15 Uhr, Foyer (Schillerplatz 2): Präsentation der Buch-Neuerscheinung 20 Uhr, Saal (Schillerplatz 2): Sommerserenade des Kammerorchesters 23. Juni 18:30 Uhr, Hof (Schillerplatz 2): Unplugged-Festival der Popular-Abteilung Das Buch „Zukunftsmusik im KON. Das Rostocker Konservatorium. Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft“ ist vor Ort für neun Euro erhältlich.

20. Juni 2011 | Weiterlesen
„Der Sängerkrieg der Heidehasen“ in der Halle 207

„Der Sängerkrieg der Heidehasen“ in der Halle 207

„Man ist das langweilig!“ – wird wohl jeder schon einmal irgendwann geseufzt haben. Besonders Prinzessinnen haben mit Langeweile zu kämpfen, schließlich werden sie die ganze Zeit bedient. Und wenn sie mal etwas tun wollen, zum Beispiel Federballspielen, dann ist keiner da. So geht es auch der Hasenprinzessin Mina. Aber sie hat schon eine Lösung: Heiraten. Denn „wenn zwei Hasen heiraten, dann sind sie ganz oft zusammen, machen alles gemeinsam, tragen schicke Ringe und ihnen ist überhaupt nicht mehr langweilig.“ So einfach ist das, erfahren die Theaterbesucher in dem Musical „Der Sängerkrieg der Heidehasen“. Gerald Ruth hat es nach dem Hörbuch von James Krüss für Kinder ab 5 Jahren inszeniert. Mit einem riesigen, bunten Bilderbuch (Bühnenbild von Andrea Eisensee) erzählen zwei Moritatensänger, begleitet von einer E-Gitarre die Geschichte. Und weil es darin um Hasen geht, waren heute Vormittag zur Premiere nicht nur große Theaterbesucher, sondern auch viele kleine Hasenkinder mit langen Ohren und Schnuppernasen in die Halle 207 gehoppelt. Gespannt wollten sie wissen, wen Mina denn nun heiraten wird. Die Prinzessin, süß und liebenswürdig dargestellt von Laura Bleimund, hat auch schon einen ganz bestimmten Bräutigam ins Auge gefasst. Allerdings kennt sie seinen Namen nicht. Sie weiß nur, dass er wunderschön singen kann. Um ihn zu finden, veranstaltet ihr Vater, der König (Ulrich K. Müller), einen Sängerkrieg. Die Tradition derartiger Wettstreite lässt sich bis in die mittelalterliche Sagenwelt zurückverfolgen. Anspielungen gibt es im „Sängerkrieg der Heidehasen“ auch auf Richard Wagner, der den Stoff in einer Oper verarbeitete. Lodengrün, so der Name von Minas Schwarm, ist dem Titel der Wagner Oper Lohengrin zum Verwechseln ähnlich und natürlich kennt sich der junge Meistersinger auch hervorragend bei den Opernsängern (Robert de Möhro) aus und hat auch eine Lieblingsoper. Na, wenn so ein netter Sympathieträger da nicht den einen oder anderen kleinen Zuschauer auch für das große Musiktheater begeistern kann. Ihren jüngsten Ausdruck finden die Sängerkriege aber wohl in den diversen Casting-Shows der Fernsehsender, die dem Publikum nicht unvertraut sein dürften. Auch die Heidehasen in Rostock sind diesbezüglich in der Gegenwart angekommen und treten fast wie die Teenie-Stars der aktuellen Charts auf. Obwohl sie James Krüss bereits 1952 gegeneinander singen ließ, haben die Langohren schon einmal etwas von DSDS gehört und verstehen es zu rappen. Vor allem Stephan Fiedler in der Rolle des jungen Helden Lodengrün konnte seine Flow-Techniken unter Beweis stellen und erntete dafür viel Beifall beim Premierenpublikum. Die passenden Moves dürfen beim Hip-Hop natürlich auch nicht fehlen. Auch die Klamotten sind entsprechend hip. Mit sportlichen Streifen und coolen Kopfbedeckungen hat Ulrike Schlafmann die jungen Hasen zurechtgemacht. Nur Direktor Wackelohr mit seinem dicken Wackelbauch (Dirk Donat) scheint noch von der alten Schule zu sein. Aber auch er möchte den Wettstreit gewinnen und schreckt dabei nicht vor Betrügereien zurück. Als Böser der Geschichte ist er eindeutig an den langen Hasenzähnen zu erkennen und dabei doch auch irgendwie witzig. So auch sein Komplize der gewiefte Minister (Paul Walther). Dieser hat einen Stimm-O-Mat aufgetrieben. „Da singt man schlecht rein und da kommt es gut raus“, preist der Verkäufer das Gerät an. Kommt das jemandem bekannt vor? Aber nicht nur die Stimme, auch das Publikum will der Minister manipulieren. Aber das lässt sich nur anfänglich von den Applausschildern lenken. Zum Schluss, als die Prinzessin ihren Bräutigam küssen darf, gibt es ausgiebigen Beifall für alle Hasen auf der Bühne. Noch bis zum 28. August wird „Der Sängerkrieg der Heidehasen“ ausgetragen. Wer wissen möchte, wie er ausgeht, sollte beim Volkstheater Rostock in der Halle 207 vorbeischauen.

19. Juni 2011 | Weiterlesen
„100 Prozent Erneuerbare Energien für M-V“ im Haus Böll

„100 Prozent Erneuerbare Energien für M-V“ im Haus Böll

Wie allgemein bekannt sein dürfte, nimmt regenerative Energie einen hohen Stellenwert in der Gesellschaft ein. Und wenn man sich das Wetter heute anschaut, könnte man denken, die ergiebigste natürliche Ressource sei das Wasser. In Wahrheit wird das Wasser jedoch kaum für die Gewinnung von Energie genutzt. Diese, und noch viele weitere interessante Informationen rund um das Thema Strom aus wiederkehrenden Rohstoffen kann man in der Ausstellung „100 Prozent Erneuerbare Energien für M-V“ erfahren, die heute im Haus Böll in der östlichen Altstadt eröffnet wurde. Zu diesem Anlass hatte die Stiftung ein buntes Programm zusammengestellt. Zur Eröffnung gab es südländische Klänge vom Duo FAROFA PRA DOIS. Gitarrist und Sänger Marcos Mendonca und Schlagzeuger Jacob Przemus sorgten mit einer Mischung aus Samba, Reggae und Bossa für ein karibisches Flair. So konnte man fast vergessen, dass es draußen in Strömen regnete. Wer die beiden einmal in Aktion sehen will, hat am Dienstag bei der Fete de la musique Gelegenheit dazu. Dann wurde die Ausstellung von Johann-Georg Jaeger eröffnet. Als energiepolitischer Sprecher von B90/GRÜNE M-V konnte er zu den einzelnen Themen viel sagen und die Bereiche vorstellen. Die Idee der Ausstellung geht auf den 20. Jahrestag der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl zurück und tourt dementsprechend seit 2006 durchs Land. Die Organisation der Neubearbeitung übernahmen Christine Decker und Susan Schulz von der Heinrich-Böll-Stiftung MV. Für den Inhalt war Michael Vollmer verantwortlich, die grafische Gestaltung übernahm Daniel Zenner. Die zwölf großen Informationstafeln zeigen jeweils ein Bild zu einem Thema, dann folgt Text und eine grafische Karte. Den Machern der Ausstellung ging es sehr um einen regionalen Bezug, da Mecklenburg-Vorpommern auch Energieland 2020 ist. Wahrscheinlich können wir schon in vier Jahren 100 Prozent unseres eigenen Energiebedarfs mit regenerativem Strom abdecken. Bis 2020 heißt das Ziel sogar 300 Prozent, denn MV ist ein Flächenland und muss somit auch den Bedarf von anderen Regionen bedienen. Andere Themen der Ausstellung sind die Energiewende und eine Vorstellung der aktuellen Lage, die Kosten für Energie und natürlich eine Vorstellung der einzelnen Arten von regenerativer Energie. Offshore und Onshore Windenergie werden präsentiert, die momentan wichtigsten Anlagen in Deutschland, aber auch Solaranlagen und Biomasse. Gerade Letztere ist umstritten, weil immer wieder die ethische Frage „Tank oder Teller“ gestellt wird. Ein kleines Detail am Rande: Bis 2020 sollen 12 Milliarden Euro in erneuerbare Energie gesteckt werden und so auch 18.000 neue Stellen geschaffen werden. Nach einer Stärkung mit Kaffee und Kuchen setzte die Improtheatergruppe Haspler den gelungenen Schlusspunkt des Nachmittages. Christine Damisch, Franziska Siolek und Juliane Lau zeigten auf humorige Art und mit Unterstützung des Publikums, was für Auswirkungen der Atomausstieg auf einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt in Schwerin hat und warum kleine Kinder nichts auf Windrädern zu suchen haben. Leider musste das Probefahren mit dem E-Bike aus witterungstechnischen Gründen abgesagt werden. Dies war aber nur ein kleiner Wermutstropfen an einem interessanten und lehrreichen Nachmittag. Bis zum 14. Juli kann die Ausstellung montags bis donnerstags im Haus Böll besichtigt werden. Und es ist sogar möglich, die Aufsteller auszuleihen, um sie zum Beispiel an Schulen zu zeigen.

19. Juni 2011 | Weiterlesen
Benefizkonzert des Rotary Clubs 2011

Benefizkonzert des Rotary Clubs 2011

Es ist immer schön, wenn man etwas Angenehmes mit etwas Nützlichem verbinden kann. So auch gestern beim Benefizkonzert des Rotary-Clubs in der Heiligen-Geist-Kirche in Rostock. Denn es wurde nicht nur ein schönes klassisches Konzert in einer Kirche mit einer tollen Akustik geboten, sondern auch der gute Zweck wurde bedient. Alle Einnahmen des Abends unterstützen die Kinder und Jugendarbeit der Kirchengemeinde. Doch was ist überhaupt der Rotary Club? Erstmals wurde eine Vereinigung dieser Art im Jahr 1905 in Chicago gegründet. Menschen aus verschiedenen Berufsgruppen schlossen sich zusammen, um eine große Wertegemeinschaft entstehen zu lassen. Schon zu Beginn war einer der Grundsätze die gegenseitige Hilfe. Mit der Zeit breitete sich das Wesen der Gruppe weltweit aus, sodass es sich heute um ein globales, sozial engagiertes Netzwerk von Berufsleuten handelt. In Deutschland gibt es fast 1.000 Clubs mit insgesamt etwa 50.000 Mitgliedern. Vor 20 Jahren wurde auch in Rostock ein Rotary Club gegründet, der heute aus 61 Mitgliedern besteht. Anlässlich des Jubiläumsjahres lud der Verein das Rotary-Orchester Deutschland ein, um ihn bei der Benefizveranstaltung zu unterstützen. Etwa die Hälfte aller Musiker konnte der Einladung folgen. Das besondere beim Rotary-Orchester ist, dass die Mitglieder alle Kosten selbst tragen. Da die Musiker aus allen Teilen Deutschlands kommen, ist regelmäßiges Proben nur sehr schwer möglich. Daher gibt es immer mehrere Probentage vor den Konzerten, die sich durch eine sehr lockere Stimmung auszeichnen. Bevor jedoch die ersten Klänge von Bläsern und Streichern durch die Kirche tönten, gab es zur Einstimmung ein Stück von Alexandre Guilmant auf der großen Walcker-Orgel zu hören. Das 103 Jahre alte Instrument klang unglaublich voll und wurde virtuos von Dorothee Frei bedient, die seit 1996 als Kirchenmusikerin an der Heiligen-Geist-Kirche beschäftigt ist. Dann trat Dirigent Rasmus Baumann aus Gelsenkirchen vor das Orchester. Als Erstes wurde das Sigfired-Idyll von Richard Wagner vorgetragen. Spätestens da konnte man sich selbst von der tollen Akustik in dem Gotteshaus überzeugen, auch wenn nicht jeder Ton genau getroffen wurde. Für die folgenden fünf biblischen Lieder von Antonin Dvořák betrat Lucie Ceralová die Bühne. Als Solistin im Mezzosopran sorgte sie dafür, dass der Musik auch ein Text gegeben wurde. Die fünf Lieder ergaben eine zusammenhängende Dramaturgie, die mit einer Lobpreisung Gottes endete. Da sicherlich nicht jeder Besucher dem Tschechischen mächtig war, befanden sich auf der Rückseite des Programmes die deutschen Übersetzungen. Nach einer kurzen Pause gab es als abschließendes Highlight die Sinfonie Nr. 40 in g-Moll von Wolfgang Amadeus Mozart zu hören. Schon bei den ersten Tönen stellte sich ein Schon-Mal-Gehört-Gefühl ein, das auch während der etwa halbstündigen Aufführung anhielt. Aber mir ist nicht eingefallen, woher ich die Melodie kannte. Auf jeden Fall ein gelungener Abschluss für das Konzert. So sah es auch das Publikum, welches den Musikern mit lang anhaltendem Applaus dankte. Somit kann das Konzert sowohl aus finanzieller Sicht, aber auch musikalisch als vollen Erfolg angesehen werden. Das Rotary Orchester wird in diesem Jahr noch einmal in den Niederlanden auftreten, bevor es in fast genau einem Jahr ein großes Konzert in der Nikolaikirche mit Stücken von Beethoven und Schumann geben wird.

19. Juni 2011 | Weiterlesen
Malle in Rostock - Schlager Kultparty 2011

Malle in Rostock - Schlager Kultparty 2011

Mallorca-Stimmung im IGA-Park am Samstagabend beim Open-Air-Konzert „Malle in Rostock“. Doch die wasserfallartigen Regenfälle, die pünktlich zu Beginn der Schlagerkultparty einsetzten, wollten dazu irgendwie gar nicht passen. Zum Glück gab es das große, weiße Zelt und auch Regencapes wurden an den Bierständen verteilt. Die Party konnte also steigen, dafür sorgten gleich zum Anfang zwei Typen mit Elvis-Perücke und Miami Vice-Anzügen, die bekannte Schlagerhits zum Besten gaben. Mit ihren lockeren Sprüchen und Parodien kam „Die Schlagermafia“ beim Publikum ganz gut an. Oder zeigte etwa schon der Sangria seine Wirkung? Der wurde nämlich – Ballermann-typisch – in Eimern verkauft. Unter dem Partyzelt hatten echte Schlagerfans die Möglichkeit ihren Idolen in der ersten Reihe ganz nahe kommen. Ein paar Menschen trotzten dem Wetter und verbreiteten mit Strohhüten, Hawaiihemden und Hula-Röcken sommerliche Stimmung. Das Publikum war bunt gemischt. Sowohl kleine Kinder als auch Senioren tanzten zu den meist auch über die Schlagerwelt hinaus bekannten Songs. Viele Junggesellen- und Junggesellinnen-Abschiede wurden an dem Abend bei ausgelassener Stimmung gefeiert. So wurde Silvana, eine mit Schleier, Blumenkette und Tüllrock ausstaffierte Frau, von der „Schlagermafia“ gleich zu Beginn auf die Bühne geholt. Die nach eigenen Angaben 19-Jährige ließ sich ihre Heiratspläne von den charmanten Sängern jedoch nicht ausreden. Ein anderer Mann musste im rosa Hasen-Kostüm herumlaufen und sich von seinen Kumpels den „Hangover 3“ (wie auf den T-Shirts zu lesen) bescheren lassen. Mit Junggesellen zu verwechseln waren auch Guido, Steffen und Stefan aus Wittenberge. Doch auf ihren T-Shirts wurde keine Hochzeit angekündigt, sondern viel eher vergangene Partys verewigt. „Nach jeder Party gehen wir zum Copy Shop“, schrie Stefan, um die Hintergrundmusik zu übertönen. Diese Partytouren machen sie schon seit 2008, jedes Jahr natürlich mit einem neuen T-Shirt. „So viel Platz ist da ja gar nicht“, witzelte Steffen. Einen richtigen Sinn hinter dieser Aktion konnte ich zwar nicht erkennen, aber die Jungs hatten offensichtlich Spaß an der Sache. Zur Hanse Sail sind die drei wieder in Rostock und wollen es auch da richtig krachen lassen. Die nach dem vorherigen Auftritt etwas zerstreute Menge fand sich zu Mickie Krause wieder direkt vor der Bühne ein. Mit lustigen Sprüchen und altbekannten Hits brachte er die Zuschauer zum Jubeln und Mitgrölen. Er, als alter (Malle-) Hase, weiß wohl, wie man das Publikum begeistern kann. Bei seinem Hit „Zehn nackte Friseusen“ musste sogar ich im Kopf mitsummen. Die Zuschauer waren so begeistert von seinem Auftritt, dass sie lautstark eine Zugabe forderten. Der Entertainer beugte sich dem Willen der Masse und spielte noch einmal zwei seiner besten Songs. Trotz des Regens, der immer mal wieder aufkam und eines kurzen Stromausfalls waren die Kurzzeit-Mallorquiner jedoch bester Laune. Und soweit ich sehen konnte, kam es auch zu keinen Zwischenfällen. Mal von dem Mann abgesehen, der von Schnitte auf die Bühne geholt wurde und gleich auf Tuchfühlung mit ihr ging. Sie bezirzte ihn über zwei Lieder hinweg und verabschiedete ihn dann mit: „Wir sehen uns nachher noch.“ Die Interaktion mit dem Publikum scheinen die Malle-erprobten Schlagerstars perfektioniert zu haben. So hielten sie die Begeisterung der Zuschauer durch Nachfragen und Sprechchören während ihres ganzen Auftrittes aufrecht. Nach diesen Partyhits sorgte Chris Roberts mit seinen beliebten Schmusesongs für etwas Ruhe und auch die älteren Damen, die sich davor im Hintergrund hielten, kamen nun ganz nah an die Bühne heran. Der Schlagerstar, der in den 70er Jahren einen Hit nach dem anderen veröffentlichte, passte im Gegensatz zu seinen Vorgängern nicht ganz so gut in die Ballermann-Kulisse. Doch manche Leute schienen nur wegen ihm gekommen zu sein. Und nicht nur die Älteren, sondern auch der jüngere Teil des Publikums kannte offensichtlich die Texte von „Du kannst nicht immer 17 sein“ und „Ich bin verliebt in die Liebe“. Trotz des nicht gerade mallorquinischen Wetters war es eine gelungene Veranstaltung, bei der die Zuschauer das bekamen, was sie erwarteten. Die einen wollten ihr Jugendidol live sehen, andere die nächste Malle-Party auf ihrem T-Shirt verewigen oder wieder andere einfach einmal ausgelassen feiern.

19. Juni 2011 | Weiterlesen
Kakteenausstellung im IGA-Park Rostock

Kakteenausstellung im IGA-Park Rostock

Ein Kaktus gilt ja gemeinhin als die genügsamste aller Pflanzen. Selbst wenn man all seinen grünen Mitbewohnern aktive oder passive Sterbehilfe erweist, der kleine stachelige Freund hält sich meist über Jahre hinweg. Doch was wissen wir eigentlich über Kakteen? Sie stehen in der Wüste und können unglaublich gut Wasser speichern. Und da hört es schon fast auf. Die meisten werden noch hinzufügen, dass Kakteen Stacheln haben. Das stimmt aber nicht, denn sie haben Dornen. In der Ausstellung, die an diesem Wochenende im IGA-Park Rostock anlässlich des Rosenfestes zu sehen ist, gibt es verschiedene Arten von Euphorbien und Sukkulenten. „Sukkulenten sind alle Pflanzen, die in ihrem Stamm oder ihren Blättern Wasser speichern“, erklärt Walter Bernhardt, Mitbegründer und Vorsitzender der Ortsgruppe „Hugo Baum“ Rostock. Er hat seine Begeisterung für Kakteen schon in jungen Jahren entdeckt. „In der DDR war das ein beliebtes Hobby und unser Verein hatte an die 50 Mitglieder.“ Heute sind es dagegen knapp 20, die meisten davon im Rentenalter. „Für junge Menschen ist es schwierig neben der Arbeit Zeit für die Vereinstätigkeiten zu finden“, erklärt Bernhardt. Die Ortsgruppe Rostock ist nämlich viel unterwegs und tauscht auf Tagungen ihr Wissen mit anderen Kakteenliebhabern aus oder besucht Vorträge. „In zwei Jahren wird die Tagung der Deutschen Kakteengesellschaft hier in Rostock stattfinden. Darauf freuen wir uns schon sehr. Da werden Händler, Züchter und Vereine aus ganz Deutschland kommen und an die 1000 Kakteen ausstellen.“ Auf den hüfthohen Tischen in dem kleinen Gewächshaus ist eine derartige Vielfalt von Farben und Formen zu sehen, dass es schwer fällt, zu glauben, dass das alles Kakteen sind. „Es sind nicht nur Kakteen. Die Ortsgruppe befasst sich auch mit anderen Sukkulenten und auch Euphorbia-, also Wolfsmilch-Gewächsen“, berichtigt Bernhardt. Zu den bemerkenswerten Pflanzen in der gezeigten Sammlung zählen zum Beispiel „lebende Steine“, die in Afrika wachsen. Die kleinen grünen oder braunen „Kugeln“ haben sogenannte Fenster, die ein Muster auf der Oberfläche erzeugen und Licht aufnehmen. Das Gewächshaus hat aber auch noch eine andere, sehr besondere Kaktusart zu bieten: den „Rauschgiftkaktus“. „Der wurde auch schon das eine oder andere Mal gestohlen und darf hierzulande nur an Sammler verkauft werden“, erzählt Bernhardt. Lophophora williamsii, so die lateinische Bezeichnung, enthält nämlich Meskalin und wird, vor allem in Mittelamerika, schon seit Jahrtausenden als Droge verwendet. Die interessanten Ausführungen von Walter Bernhardt und die vielen kleinen und großen, langen und kugelrunden, pelzigen und blühenden Kakteen machen deutlich, dass der Kaktus eine, von vielen Menschen unterschätzte Pflanzenart ist. Wer das ändern möchte und sich über die Arbeit der Rostocker Kakteenfreunde weiter informieren oder selbst unter die Kakteenzüchter gehen will, kann das auf der Homepage der Ortsgruppe „Hugo Baum“ Rostock tun.

19. Juni 2011 | Weiterlesen
Hoffest in der Frieda 23

Hoffest in der Frieda 23

Das Hoffest auf dem Grundstück der alten Plattenbauschule in der Friedrichstraße 23 hat schon eine lange Tradition. Dieses Jahr haben sich die Organisatoren den schönen Slogan „Frieda, Freunde, Eierkuchen“ ausgedacht. Und nicht nur die Tatsache, dass es dort wirklich Eierkuchen gab, lockte mich am Freitagnachmittag auf das Gelände der Kunstschule und des Instituts für Neue Medien (ifnm). Das Projekt „Frieda 23“ ist vielen Rostockern bekannt und liegt auch schon lange auf den Schreibtischen der Stadtverwaltung. Denn nach der Sanierung des kompletten Gebäudes soll ein Kunst- und Medienzentrum in der ehemaligen Schule entstehen. Die Kunstschule Rostock, das ifnm und ein kleiner Teil von LOHRO befinden sich bereits hier, nach dem Umbau soll unter anderem noch das Lichtspieltheater Wundervoll (LiWu) hinzukommen. An diesem Tag ging es aber nicht um das anstehende Projekt, sondern darum, das zu feiern, was man schon geschafft hat. Das ifnm präsentierte die Ergebnisse von Schulprojekten, Arbeitsgemeinschaften und Kursen, die im vergangenen Sommersemester stattfanden. Auch die Kunstschule stellte stolz die Arbeiten ihrer großen und kleinen Schüler auf den Gängen und in den Arbeitsräumen aus. Im Zentrum stand die Ausstellung der Studenten des Vorstudiums. Ariane Hallier, Carolin Zimmermann, Julia Uplegger und Harro Lange haben die erste Hürde auf dem Weg zu einem künstlerischen Werdegang genommen. Die Fotos, Zeichnungen und Collagen beeindruckten mich sehr und ich fragte Carolin, was sie zu ihren Bildern inspiriert habe. „Die Musik. Sie ist ein Leitfaden in meiner Arbeitsmappe.“ Die 19-Jährige hat gleich nach der Schule das Vorstudium an der Kunstschule begonnen. Ihr Pläne für die Zukunft? „Ich will Kommunikationsdesign in Kiel studieren.“ Dem dürfte wohl nichts im Wege stehen, eine beeindruckende Bewerbungsmappe hat sie ja bereits. Auf dem Hof trudelten unterdessen immer mehr Menschen ein. Auch die Mitarbeiter der Frieda 23 verließen ihre Schreibtische und mischten sich unter die Besucher. So wie Björn Schreiber, der unter anderem für die Pressearbeit des ifnm zuständig ist. „Das Hoffest ist immer wieder ein schönes Ereignis, um mit den aktuellen und zukünftigen Bewohnern der Frieda 23 in gemütlicher Runde zusammenzusitzen“, erklärte er mir. Ich frage ihn, wie die Zukunft der Frieda und des Hoffestes aussehen wird. „Es wäre zwar wünschenswert, im nächsten Jahr schon auf dem Hof des neuen Gebäudes zu feiern, aber eher unwahrscheinlich. Schließlich müssten wir, falls dann die Bauarbeiten durchgeführt werden, vorläufig umziehen.“ Das Wetter, von dem das Hoffest jedes Jahr abhängig ist, blieb an diesem Tag gnädig und verschonte uns ausnahmsweise mit Regen. Die fehlende Sonne versuchte dafür die Band „Melodealer“, mit dem FiSH-Gründer Matthias Spehr, zu ersetzen. Aus ihrer Trickkiste zauberten sie neben Irish Folk, Chanson und Kabarett, auch immer wieder wechselnde Instrumente und eingängigen deutschen, russischen und jiddischen Gesang. Ihre amüsanten Liedtexte werden mir auf jeden Fall noch eine Zeit lang im Gedächtnis bleiben. Neben einem der DJs des Abends, Mischka McLovin, entdeckte ich nach dem Auftritt der „Melodealer“ den neuen Programmverantwortlichen von LOHRO, André Kuchenbecker. Wieso ist LOHRO denn auf dem Hoffest vertreten, wenn sich die Zentrale auf dem Margaretenplatz und nicht hier befindet? „Wir sind hier zu Besuch in unserem baldigen Zuhause“, antwortete Kuchenbecker. Aber ist das Hoffest nicht eher ein Betriebsfest, wenn vor allem Mitarbeiter des (zukünftigen) Kunst- und Medienzentrums da sind? „Zu Anfang schon. Aber das verschiebt sich im Laufe des Abends.“ Und Kuchenbecker behielt recht. Mit der Dämmerung füllten sich die Bierbänke vor der Frieda und der Blick der Besucher wanderte zur aufgestellten Leinwand. Denn ein Highlight des Abends fehlte noch: die Premiere verschiedener Kurzfilme. Sie wurden beim Wettbewerb Junger Film des FiSH (Festival im Stadthafen) eingereicht, schafften es aber nicht unter die 29 Besten. Im Anschluss an die witzigen Spielfilme oder ernsten Animationen ließen die LOHRO-DJs Auktor, Harry Dose und Mischka McLovin den Abend ausklingen. Wann die Umbauarbeiten in der Frieda 23 beginnen werden, steht noch nicht fest. Eines steht für mich jedoch fest, wenn im neuen Kunst- und Medienzentrum so eine stimmige und schöne Interaktion herrscht, wie auf dem alljährlichen Hoffest, kann es mit der Kultur in Rostock nur bergauf gehen.

19. Juni 2011 | Weiterlesen
Liebe Macht Alles! - Spielzeit 2011/2012 im VTR

Liebe Macht Alles! - Spielzeit 2011/2012 im VTR

„Liebe Macht Alles“ – so lautet das Motto der kommenden Spielzeit des Volkstheaters Rostock. Die Hoffnung auf ein volles Haus, auf ein neues Haus, am Besten aber natürlich beides, ist damit verbunden, nicht nur für Intendant Peter Leonard. Liebe, Macht, Alles – als drei Schlagwörter betrachtet, geben sie aber auch den inhaltlichen Rahmen des Volkstheaters in den nächsten zwölf Monaten vor. Vor allem in der Schauspielsparte, wo gleich 20 Premieren erarbeitet werden. „Das Schauspiel wird sich in der nächsten Spielzeit besonders am gesellschaftlichen und politischen Diskurs beteiligen“, macht Schauspieldramaturgin Katharina de Vette neugierig. Um zügiger auf relevante Themen einzugehen, habe das Ensemble sogar ein neues Format entwickelt: eine Theaternovela . Hierfür arbeitet das Theater mit einem offenen Textbuch und will das Publikum über das Schicksal der Serienhelden entscheiden lassen. Eröffnet wird die Spielzeit, passend zur Landtagswahl, mit Henrik Ibsens „Ein Volksfeind“. Die Frage nach der Macht stellt Oliver Kluck in seinem Theaterstück, welches im November uraufgeführt wird. Der junge und vielfach ausgezeichnete Dramatiker hat es eigens auf Rostock zugeschnitten. Während es in der ersten Hälfte der Spielzeit vor allem um die Macht geht, rückt in der zweiten die Liebe in den Mittelpunkt. Und da darf natürlich „Romeo und Julia“, die Liebestragödie schlechthin, nicht fehlen. Christine Hofer, die schon bei „Die fetten Jahre sind vorbei“ Regie führte, inszeniert den Klassiker für Theaterbesucher ab 14 Jahre. Produktionen für Kinder und Jugendliche seien ein wichtiger Schwerpunkt im Volkstheater, sagt Katharina de Vette. Für das Weihnachtsfest wird „Peterchens Mondfahrt“ vorbereitet. Auch über den schon traditionellen Adventskalender dürfen sich die Jüngsten in der Adventszeit wieder freuen. Ebenfalls bewährt haben sich die Klassenzimmerstücke, auch sie sollen in der neuen Spielzeit fortgesetzt werden. Auf Kontinuität setzt das Schauspielensemble bei seinen Kooperationspartnern. So wird es in der kommenden Spielzeit wieder Produktionen mit dem Theater an der Parkaue, der Pop-Kw und der Hochschule für Musik und Theater geben. Seit eineinhalb Jahren arbeitet das Rostocker Volkstheater schon mit dem Mecklenburgischen Landestheater Parchim zusammen. „Neben dem Repertoire, was wir hier schon vorhalten, erwarten die Rostocker vier Premieren aus Parchim“, kündigt Intendant Thomas Ott-Albrecht an. Drei Uraufführungen wird es auch vom Tanztheater geben. Neben „1st Danceworks with Orchestra“, dessen Premiere wegen der Schließung des Großen Hauses nun im September im Theaterzelt nachgeholt wird, entwickelt Chefchoreograf Bronislav Roznos zwei weitere Tanzstücke, die dann 2012 zu sehen sein werden. Auch die Premiere der Oper „Hänsel und Gretel“ musste vom Frühling in den Herbst verschoben werden. Außerdem dürfen sich Opernfreunde auf weitere Premieren des Musiktheaters freuen. Premieren wird auch Florian Krumpöck. Als neuer Generalmusikdirektor wird der Dirigent und Pianist die Norddeutsche Philharmonie Rostock leiten und auch selbst am Klavier Platz nehmen. Platz nehmen werden die Konzert- und Theaterbesucher ab September übrigens im neuen Theaterzelt. Zur zweiten Hälfte der Spielzeit soll dann das Große Haus wieder bespielbar sein. Zumindest provisorisch bis das Theater in ein neues Haus umziehen kann.

18. Juni 2011 | Weiterlesen
Tanja Zimmermann - „Seid ihr alle da?!!“

Tanja Zimmermann - „Seid ihr alle da?!!“

„Seid ihr alle da??!“ – so lautet der Titel der 10. Ausstellung in der Galerie wolkenbank. Bei ihrer Eröffnung am gestrigen Abend war sie mit einem kräftigen Ja zu beantworten, denn viele Gäste waren gekommen, um die neuen Arbeiten der Malerin Tanja Zimmermann zu sehen. Die Räumlichkeiten in der Wollenweberstraße 24 waren teilweise so voll, dass die Besucher schon die Straße bevölkerten, um hier auf die Ausstellung „Seid ihr alle da??!“ anzustoßen. Der berühmte Ruf des Kaspers aus dem Puppentheater dürfte wohl bei vielen Kindheitserinnerungen wecken. Auch die Künstlerin selbst bekennt sich dazu, früher gern mit Puppen gespielt zu haben. Den eigentlichen Anstoß, sich künstlerisch mit Kindern und Kindheit auseinanderzusetzen, bekam sie allerdings als Dozentin der Kunstpädagogik in einem Puppengestaltungsseminar der Universität Rostock für angehende Grundschullehrer. Hier hat sie auch das Puppenspiel von Annegret Ehnert, Anne Strempel und René Trobitsch gesehen und war davon so begeistert, dass sie die drei Studenten einlud, es noch einmal zur Ausstellungseröffnung zu präsentieren. Was besonders die kleinen Galeriebesucher freute. Am „Kindlichen und Unverstellten“ hat Tanja Zimmermann besonderes Interesse. Mit flüssigen und durchsichtigen Aquarellfarben gestaltet sie Papier und Leinwände. Teilweise naiv und sehr bunt seien ihre Bilder, so die Künstlerin über ihre Werke. Am deutlichsten zusammengefasst werde ihr Ansatz in „Sonnensegel“. „Ich glaube, dass man sich als Kind das Leben so vorstellt: voller Optimismus und Freude, ohne Angst“, erklärt sie den Verzicht auf dunkle und raue Zwischentöne in der Collage. Ihre klare und stringente Wirkung erzielt sie durch die geraden roten Linien, die sich über eine weiße Fläche spannen. Mit Rot habe sie in letzter Zeit immer viel gearbeitet, erzählt die Malerin und setzt auf die Signalwirkung vor allem im Kontrast zu Weiß. So auch in der Collage „Ferne“, zu der sie nach einer Japanreise inspiriert wurde. Dafür hat sie ein Skizzenbuch vergrößert und aufgezogen. Darauf aufgenährt die flächige Abbildung eines Kopfes, einer Puppe, wie sie sagt. „Wenn es in ihren Arbeiten um Puppen geht, dann ist es nur der äußere Aufhänger für eine Phase der Formsuche und Formbewältigung“, erläuterte Dr. Katrin Arrieta in ihren einführenden Worten zur Ausstellungseröffnung. Neue Techniken hat Tanja Zimmermann dafür in den letzten Monaten, in denen alle Ausstellungsstücke entstanden sind, ausprobiert und die Leinwände für die Collagen „Puppe“ und „Syrinx“ bedruckt. Sie beschäftigen sich mit Auflösung und der Suche nach einer neuen Identität. Tanja Zimmermann betont, dass das Thema nicht nur mit Kindern zu tun habe. „Auch Erwachsene können steif wie Puppen sein.“ Ihre großen, kräftigen Bilder versteht sie als Mutmacher, die eine Weltsicht zeigen, in der sie sich bewegt. Noch bis zum 30. Juli, jeweils mittwochs bis samstags von 14 bis 19 Uhr und nach Vereinbarung, können Tanja Zimmermanns Arbeiten aus diesem und dem letzen Jahr in der Galerie wolkenbank besichtigt werden.

18. Juni 2011 | Weiterlesen
1. Sommerfest in der Langen Straße

1. Sommerfest in der Langen Straße

Nächste Haltestelle: Lange Straße. Der Zug endet hier. Na gut, ich könnte auch noch weiter Richtung Hauptbahnhof fahren, aber dann würde ich das große Sommerfest in Rostocks Innenstadt verpassen. Also raus aus der Bahn, es ist kurz nach 10 Uhr und erst einmal wundern. Denn so richtig festlich sieht das alles noch nicht aus. Viele Stände werden erst aufgebaut und auch das Wetter spielt nicht richtig mit, denn Sommer geht anders. Ich fliehe vor einem heftigen Regenschauer und beschließe erst noch einige Minuten zu warten. Nach einer Stunde war der Regen dann verschwunden und sogar die Sonne schaute mal durch die Wolken. Höchste Zeit also, in sommerliche Stimmung zu kommen. Das Sommerfest auf der Langen Straße fand dieses Jahr zum ersten Mal statt und wurde von der WIRO organisiert. Auf den 700 Metern der Straße waren Aktivitäten für Groß und Klein zu bestaunen und teilweise sogar selbst auszuprobieren. Außerdem hatten die Händler der Straße geöffnet und lockten teilweise mit interessanten Angeboten. Vor allem für die Kinder wurde eine Menge geboten. Auf Höhe der WIRO konnten sie zum Beispiel eine Hüpfburg erklettern. Weiterhin konnten sie sich an vielen Stellen schminken lassen und sogar auf einem Bobbycar-Parcours ihr Können unter Beweis stellen. Dabei mussten natürlich die Eltern trotzdem immer aufpassen, denn die Straße war anlässlich des Festes nicht gesperrt worden und so lief der Verkehr ganz normal nebenbei. Für die älteren Rostocker und die Gäste der Stadt gab es mehrere Modenschauen zu sehen. Da unter den Geschäften der Langen Straße viele Boutiquen und Modeläden sind, konnten auch vielfältige Sachen gezeigt werden. So zeigte das Unternehmen „Mode for Men“ was Mann diesen Sommer trägt – im Büro und auch danach. Das Geschäft feiert im Juli sein zwanzigjähriges Bestehen und kann somit auf eine erfolgreiche Geschichte zurückblicken. Auch Musik gab es an allen Ecken zu hören. Diese kam nicht nur vom Band, sondern wurde auch live vor Ort produziert. So sorgte die Trommelgruppe Sambucus für wippende Füße und auch die mobile Jazzband „The Marching Saints“ kam sehr gut an. Zum Abschluss des Festes gab es auf einer Bühne vor dem Musikkontor sogar den Auftritt einer Big Band. Aus Rothemühl kam Anna Möller nach Rostock, um mit ihren Großeltern einen schönen Tag zu verbringen. Das Sommerfest war eher ein glücklicher Zufall. Die Zehnjährige hatte sich als Fee schminken lassen und versuchte sich dann beim Bullenreiten vor dem Old Western Restaurant. „Es war anfangs recht leicht, doch dann wurde es schneller und ich bin runtergefallen.“ Ob der künstliche Bulle im Anschluss an das Straßenfest auf den Tellern der Gäste landete, konnte ich leider nicht herausfinden. Tom und Bastian Ickert hielten sich lange im Zelt von Lego auf. Die Rostocker Geschwister haben selbst auch viele von den dänischen Klötzchen zu Hause und waren so sehr begeistert. „Man musste erst den Lego Ninja auf dem Kopf drehen und dann mit ihm Skelette umhauen“, sagt der siebenjährige Bastian. Sein elfjähriger Bruder Tom ergänzt: „Wir haben einen Bleistift, ein Schlüsselband und eine Urkunde bekommen.“ Sie waren sich einig, dass sie als Nächstes unbedingt noch das Bullenreiten ausprobieren müssen. Insgesamt war das Sommerfest also ein voller Erfolg. Das Wetter blieb relativ stabil und viele Leute kamen und stellten fest, dass sich die Lange Straße gut zum Bummeln eignet. Wenn beim nächsten Mal noch einige Stationen mehr dabei sind, damit nicht ganz so viele Lücken zwischen den einzelnen Attraktionen bleiben, dann kann es nur noch besser werden.

18. Juni 2011 | Weiterlesen
Volkstheater Rostock bekommt neuen Generalmusikdirektor

Volkstheater Rostock bekommt neuen Generalmusikdirektor

Der Wiener Pianist und Dirigent Florian Krumpöck wird neuer Generalmusikdirektor (GMD) des Volkstheaters Rostock und Chefdirigent der Norddeutschen Philharmonie Rostock, wie Intendant Peter Leonard heute bekannt gab. Krumpöck ist in Rostock kein Unbekannter. Bereits Ende letzten Jahres sprang er kurzfristig als Gastdirigent für den erkrankten Niklas Willén ein. Im Mai nahm er mit dem Orchester die erste Hälfte einer Prokofiew-CD für Sony auf, der zweite Teil soll im Herbst folgen. Für Krumpöck ist es eine „Form von Liebesbeziehung“, was zwischen ihm und dem Orchester entstanden sei. „Ich habe selten so viel Gemeinsames bei der Arbeit gespürt“, zeigt sich der 32-Jährige von den Rostocker Philharmonikern begeistert. „Diese Bestellung ist eine der glücklichsten, die ich machen darf in meiner Zeit als Intendant“, freut sich Intendant Peter Leonard. Und auch das Orchester steht hinter Krumpöck. Mit großer Mehrheit hat es sich dafür ausgesprochen, so Leonard, dass er als GMD nach Rostock kommt. „Man muss sich unverzichtbar machen“, setzt Krumpöck sich selbst große Ziele für das „wichtigste und beste Orchester des Landes.“ Dazu gehören für ihn Tourneen ebenso wie Plattenaufnahmen. Trotz der sehr kurzfristigen Planung sei es gelungen, namhafte Solisten und hervorragende Gastdirigenten einzuladen, gibt der neue Generalmusikdirektor einen kurzen Ausblick auf die kommende Spielzeit. Wichtigstes Projekt ist die Premiere von Puccinis Oper „La Bohème“ am 1. Oktober im neuen Theaterzelt, zu deren Proben er bereits im nächsten Monat nach Rostock kommt. Anlässlich des 200. Geburtstages soll Franz Liszt mit Beginn der Spielzeit gewürdigt werden. Nicht mit einem einmaligen Konzert, sondern mit einem eigenen Liszt-Programm im philharmonischen Zyklus. Dafür habe er den Pianisten Gerhard Oppitz gewinnen können, verrät Krumpöck. Freuen kann sich das Rostocker Publikum in der kommenden Spielzeit auch auf den Gastdirigenten Arthur Fagen, der ebenfalls ein philharmonisches Programm übernehmen wird. Es wird einen groß angelegten Zyklus mit den Mahler-Sinfonien geben und in den späteren Spielzeiten soll ein Schwerpunkt auf Beethoven gesetzt werden, schaut Krumpöck in die Zukunft. Florian Krumpöck tritt die Nachfolge von Niklas Willén an, der seit 2009/2010 Generalmusikdirektor am Volkstheater Rostock ist und dieses zum Ende der aktuellen Spielzeit verlässt.

18. Juni 2011 | Weiterlesen
Volkstheater Rostock spielt ab September im Theaterzelt

Volkstheater Rostock spielt ab September im Theaterzelt

Verkehrte Welt in Rostock! Die Heidehasen spielen in der Halle, das Theater auf der Heide. Fast zumindest, ist es nun doch offiziell: Das Volkstheater Rostock zieht in der nächsten Spielzeit auf die grüne Wiese – ins Theaterzelt. Seit der Schließung des Großen Hauses im Februar ist das Volkstheater auf Ersatzspielstätten angewiesen. Nach dem Wunsch von Ensemble und Bürgerschaft soll es spätestens 2018 einen Theaterneubau in Rostock geben, bis dahin dient weiterhin das Große Haus als Spielstätte, so die aktuellen Planungen. Natürlich erst, wenn die gröbsten Mängel beseitigt sind – für den etwa sechsmonatigen Zeitraum der Baumaßnahmen soll das Volkstheater Rostock in einem Zelt spielen. „Der Auftrag ist erteilt“, informierte Intendant Peter Leonard heute über den aktuellen Stand zum Thema Theaterzelt. Im Juli sollen die Bauarbeiten beginnen, Anfang September wird es fertig sein. „Dann dauert es noch zwei Wochen, das Zelt einzurichten,“ gibt Leonard den Zeitplan vor. Errichtet wird die Spielstätte auf der Freifläche am Werftdreieck. Der Marktführer in diesem Bereich, die Theaterzelt Wagner Promotion GmbH, hat das Auswahlverfahren gewonnen, so Leonard. Mit diesem gebe es bundesweit sehr gute Erfahrungen, etwa in Heidelberg, wo ein derartiges Zelt seit Beginn der Theatersanierung 2009 als Ersatzspielstätte für die Produktionen des Musiktheaters dient. Wie ihm Peter Spuhler, Intendant in Heidelberg und früherer Schauspieldirektor am Volkstheater Rostock, bestätigte, sei man „außerordentlich glücklich mit den Ergebnissen und das Publikum ist es auch.“ Kein Zirkuszelt, sondern ein richtiges Theaterzelt mit Heizung, Frischluftzufuhr, Foyer, separater Garderobe, Gastronomie und einer richtigen Bühne entsteht am Werftdreieck, erläutert Leonard. „Es ist ein Ort, der nicht nur nützlich ist, sondern wirklich elegant.“ Ungefähr 450 Sitzplätze in drei Kategorien wird es geben, mit mehr Platz, mehr Beinfreiheit und einer unverstellten Sicht auf die etwa 100 Quadratmeter große Bühne. Auch eine „exzellente Akustik“ verspricht der Intendant, nur ein Bühnenturm würde im Zelt fehlen. 20.000 Euro kostet das Zelt monatlich, dazu kommen einmalig etwa 50.000 Euro für den Auf- und Abbau. Beschließt die Bürgerschaft im September die Ertüchtigung des Großen Hauses, könnte dieses ab Februar 2012 das Theaterzelt wieder ersetzen. Wird das Große Haus nicht rechtzeitig zur Winterpause fertig, könne das Zelt jedoch bis zum Ende der Spielzeit weitergenutzt werden. Am 23. September soll die neue Spielstätte am Werftdreieck mit Effi Briest eröffnet werden. Einen Tag später feiert das unter der aktuellen Situation besonders leidende Tanztheater seine erste Premiere am neuen Spielort. Für die Uraufführung „1st Danceworks With Orchestra“ wird dann zum ersten Mal der Vorhang fallen. Und zumindest dieser dürfte den meisten Besuchern vertraut sein, wird es doch der Originalvorhang aus dem Großen Haus sein, der mit ins Theaterzelt zieht. Fotos, Theaterzelt: Wagner Promotion GmbH; Lageplan: Volkstheater Rostock

17. Juni 2011 | Weiterlesen
Tag der Technik 2011

Tag der Technik 2011

Mit interessanten Vorträgen wie „Auch Einsteins Alltag war nicht anders …“ oder „Erfindungen, die kein Schwein braucht“ lockte der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) auch dieses Jahr wieder viele Schulklassen der Umgebung nach Warnemünde. Unter dem Motto „MUTIGE MACHEN MINT (Mathematik Informatik Naturwissenschaft Technik)“ konnten sich die teilnehmenden Jungs und Mädchen aber nicht nur einiges beibringen lassen, sondern das Meiste auch selbst ausprobieren. Am „Tag der Technik“ wirkten viele Dozenten der Universität oder Mitglieder des VDI mit, um den Schülern einen unvergesslichen Tag zu bereiten. Unter ihnen Gerhard Palatschek, der früher einmal Mathematik- und Physiklehrer war. Ihm bereitete es sichtlich Freude, sein Wissen durch ganz einfache Experimente weiterzugeben. „Bei der Kinder-Uni mache ich zum Beispiel auch regelmäßig mit“, fügt der 65-Jährige hinzu. Auf den Tischen hat Palatschek mit wenigen Mitteln viele physikalische Aufgaben verteilt, die der Schüler Maximilian Ehlers in Windeseile löste. Auch auf optische Täuschungen fiel er nicht herein. Dafür aber auf einen Trick Palatscheks, bei dem er durch Händereiben scheinbar einen Kompass beeinflusste. Für den Zuschauer unsichtbar war jedoch der Anschluss an einen elektrischen Schaltkreis, der die Magnetnadel in Wirklichkeit zum Rotieren brachte. Während Maximilians Mitschüler in der Jenaplanschule trockene Theorie büffeln mussten, erlebte der Neuntklässler heute Physik zum Anfassen. „Ich war schon weiter mit dem Stoff und durfte deshalb zum Tag der Technik“, erklärte der 14-Jährige. Die vielen Präsentationen und „Mitmach“-Stationen waren auf verschiedene Gebäude des Warnemünder Campus verteilt. In der „Knobelwerkstatt“ versuchte zum Beispiel Ann-Kathrin Hein mit Schülern der dritten bis fünften Klasse gemeinsam eine Kugel durch ein Labyrinth zu manövrieren. „Ich finde den Tag der Technik sehr gut, da die Kinder alles anfassen und selbst Erfahrungen sammeln können“, sagte die Lehrerin. Doch nicht nur Jungs, sondern auch Mädchen waren fasziniert von den technischen Phänomenen und scheuten auch nicht vor der Programmierung eines Roboters zurück. „Doch meist sind es immer noch Jungs, die sich mehr für Technik interessieren“, stellte Hein jedoch fest. Im Gedächtnis vieler Schüler werden neben den anderen Stationen sicherlich die Fußball spielenden Roboter bleiben. Martin Kittel und Robert Gubitz, die in ihrer Freizeit mit weiteren zehn Leuten eine „Mannschaft“ bilden, standen während ihrer Vorführung jederzeit Rede und Antwort. Sie erzählten, dass es beim „RoboCup“ auch einige Frauen gibt, „jedoch nicht in unserem Team“, wie Kittel bemerkte. Die Roboter versuchten unterdessen, den Ball ins Tor zu schießen. Sie sind mit Sensoren ausgestattet, die sehr lichtempfindlich sind. „Die Helligkeit spielt daher eine große Rolle“, erklärte Gubitz. Ein richtiges Spiel starteten sie jedoch nicht, da für den heutigen Tag nur ein Demo-Code programmiert wurde. „Alles andere hätte viel mehr Aufwand bedeutet“, so Kittel. Die Schüler störte das jedoch nicht. Sie waren allein von den Bewegungen des Roboters fasziniert und zückten ihre Handys, um das technische Wunderwerk zu fotografieren. Bei so vielen Angeboten konnten die Schüler vermutlich gar nicht alles sehen und erleben. Doch die Veranstalter können davon ausgehen, dass jeder Anwesende, vielleicht auch die Lehrer, über mindestens eine Tatsache oder ein Experiment erstaunt waren. „Entdecke, dass Technik Spaß macht“, wie im Veranstaltungsflyer zu lesen, war also definitiv nicht zu viel versprochen.

17. Juni 2011 | Weiterlesen
Festspiele Mecklenburg-Vorpommern 2011 in Rostock

Festspiele Mecklenburg-Vorpommern 2011 in Rostock

Sommerzeit ist Reisezeit – eine musikalische Entdeckungsreise versprechen jedes Jahr die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern (FMV). Mit rund 120 Konzerten zählen sie zu den größten Festspielen in Deutschland. In der letzten Saison besuchten etwa 72.000 Klassikfreunde das sommerliche Musikfestival. „Die Hälfte unseres Publikums kommt nicht aus unserem Bundesland und zwei Drittel davon kommen extra wegen der Festspiele“, hat Intendant Dr. Matthias von Hülsen ausgerechnet. Es seien vor allem Individualreisende, die auf der Suche sind, das Land zu entdecken. Und was können sie bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern finden? Neben jungen Talenten und Meistern der klassischen Musik mit Weltrang bieten nicht zuletzt die über 80 verschiedenen Spielstätten besondere Erlebnisse. Zu Kirchen und Klöstern, Schlössern und Gutshäusern, Industriegebäuden und Scheunen führt die „musikalische Landpartie“, so der bisherige Leitgedanke der Festspiele. „Unerhörtes entdecken“ lautet nun das neue Motto der FMV. Damit soll auch unsere Hansestadt besser vertreten sein, sagt von Hülsen. Immerhin finden acht Konzerte in Rostock und 13 weitere in der Umgebung statt. Ein Ort wie Rostock mit seinem urbanen Charakter sei am geeignetsten, um Sachen zu wagen, die es sonst nicht gibt, betont der Intendant. Überhaupt noch nicht gegeben habe es beispielsweise den „Cello Show Down“, der am 3. Juli ab 16 Uhr in der Halle 207 ausgetragen wird. Die Idee für diese Konzertform stammt aus dem Jazz. Mit Werken von Piazzolla bis Apocalyptica werden vier Cellopreisträger der Festspiele gegen vier andere Cellisten in einen musikalischen Wettstreit treten. Schiedsrichter im Ring ist der künstlerische Leiter der Festspiele MV, Geiger Daniel Hope. Star des Abends wird der diesjährige Preisträger in Residence Li-Wie Qin. Dem Festivalpublikum dürfte der Cellist bereits bekannt sein, hat er doch 2001 den Solistenpreis gewonnen und begleitet seither die Festspiele regelmäßig. In Deutschland noch eher ein Geheimtipp hat der gebürtige Chinese vor allem in Asien, Australien, wo er aufwuchs, sowie in Amerika und England, wo er seine Ausbildung erhielt, Karriere gemacht. Erfolgreich musizieren wollen auch die Studenten der Hochschule für Musik und Theater Rostock (HMT). Beim diesjährigen Sommercampus gibt es für sie daher die Möglichkeit internationale Meisterkurse zu besuchen. Das Eröffnungskonzert findet am 18. August im Katharinensaal der HMT statt. Hier werden dann zum Abschluss auch die Ergebnisse der gemeinsamen Kursarbeit am 26. August präsentiert. Der Katharinensaal und auch die Halle 207, der Barocksaal oder die Nikolaikirche dürften den Rostocker Klassikfreunden als Spielstätten nicht unbekannt sein und sind auch in der diesjährigen Festspielsaison vertreten. Ungewöhnlich ist hingegen die Straßenbahnwerkstatt. Am 17. Juli trifft hier bei „Absolut Tango“ Dirigent Kristijan Järvi und sein Absolute Ensemble aus New York auf den holländischen Bandoneonspieler Carel Kraayenhof. Schon bei der Trauung von Prinz Willem-Alexander der Niederlande und Prinzessin Maxima entlockte er der Braut eine Träne. Ob er das auch beim Rostocker Publikum schafft? Detaillierte Informationen gibt es auf der Website: www.festspiele-mv.de

16. Juni 2011 | Weiterlesen
1. Innovationskongress des Landes Mecklenburg-Vorpommern

1. Innovationskongress des Landes Mecklenburg-Vorpommern

Dass Forschung und Bildung Bereiche sind, die die Wirtschaft des Landes antreiben, ist allgemein bekannt. Doch für den Ausbau einer Idee zu einem Projekt benötigt man meist finanzielle Unterstützung. Die soll nun der neu eingerichtete Forschungsfonds für Mecklenburg-Vorpommern liefern. Insgesamt 6,7 Millionen Euro werden vom Land in diesem Jahr für innovative Projekte bereitgestellt. Knapp über hundert Hochschulen und andere Bildungseinrichtungen bewarben sich mit ihren Ideen, aber nur 19 schafften es am Ende, zu den Auserwählten zu gehören. Die Vergabe der Auszeichnung fand heute im Technologiepark Warnemünde in Zusammenhang mit dem ersten Innovationskongress statt. Ministerpräsident Erwin Sellering betonte in seiner Eröffnungsrede, dass Innovation der wichtigste Wirtschaftsantrieb sei. „In den letzten Jahren ist Mecklenburg-Vorpommern in diesem Gebiet bereits deutlich vorangekommen, zum Beispiel im Tourismusbereich, sowie der Ernährungs- und Energiewirtschaft. Sichtbar ist das unter anderem auch am Rückgang der Arbeitslosenquote.“ Der omnipräsente Fachkräftemangel würde, laut Sellering, bald auch die hiesige Wirtschaft beschäftigen und die Unternehmen dazu zwingen, attraktiver für mögliche Bewerber zu werden. Da es in M-V vor allem kleine und mittlere Unternehmen gäbe, können diese sich keine eigene Forschungsabteilung leisten. Im Mittelpunkt des Innovationskongresses steht daher vor allem der Austausch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. „Wir sind gerade in einem Aufbauprozess begriffen, der noch nicht abgeschlossen ist. Wichtig dabei ist, für den Wirtschaftsstandort Mecklenburg-Vorpommern zu werben“, stellte Sellering heraus. Unter den Preisträgern des heutigen Tages befinden sich viele aus dem Bereich der Naturwissenschaften, der Medizin oder Technik. Kein Wunder, ist die Universität in einigen dieser Gebiete bereits hochanerkannt. Spärlich vertreten sind dagegen die Geisteswissenschaften. Immerhin vier Projekte aus Rostock und Neubrandenburg haben dabei im Wettbewerb um die förderungswürdigsten Projekte das Rennen gemacht. Professor Franz-Josef Holznagel vom Institut für Germanistik untersucht zum Beispiel seit Jahren das 1914 entdeckte „Rostocker Liederbuch“. Zu diesem soll nun ein Online-Archiv erstellt werden, damit Menschen auf der ganzen Welt auf dieses Kulturgut zugreifen können. „Das Preisgeld spielt natürlich eine wichtige Rolle. Ohne dieses hätte das Projekt so erst einmal nicht realisiert werden können“, erläutert Holznagel. Das Projekt wird 18 Monate dauern und von dem Hochschulprofessor zusammen mit der wissenschaftliche Hilfskraft Annika Bostelmann sowie einem Mitarbeiter der Informatik durchgeführt werden. „Das Online-Archiv soll am Ende alle wichtigen Informationen umfassen, die das Rostocker Liederbuch betreffen. Das sind zum Beispiel Bilder, Musikdateien, andere Handschriften und auch Forschungsarbeiten“, erklärt Bostelmann. Der erste Schritt dafür ist schon getan, denn die Lieder aus dem 15. Jahrhundert sind bereits eingescannt und online abrufbar. Da das Original in einem schlechten Zustand ist und in der Bibliothek nicht mehr frei zur Verfügung gestellt werden kann, ist die digitale Archivierung besonders wichtig. Forscher, die sich also in ein paar Jahren mit dem Rostocker Liederbuch beschäftigen wollen, müssen dazu nicht einmal mehr unsere schöne Hansestadt besuchen. Neben Sellering gratulierten Bildungs- und Wissenschaftsminister Henry Tesch, Wirtschaftsminister Jürgen Seidel und Universitätsrektor Wolfgang Schareck den Preisträgern. Im Anschluss an die Auszeichnungsveranstaltung konnten sich Projektleiter und Interessierte aus allen Fachgebieten auf dem Innovationskongress austauschen. Alle geförderten Projekte 2011 sind unter auf der Seite der Landesregierung einzusehen.

15. Juni 2011 | Weiterlesen
12. Zoo-Tour 2011 startet am Wochenende

12. Zoo-Tour 2011 startet am Wochenende

So wie sich heute Boa constrictor Kai-Uwe um Zoomitarbeiter Markus Klamt wand, so wollen sich am Wochenende etwa 120 Radsportbegeisterte bei der 12. Zoo-Tour durch die Straßen Mecklenburgs schlängeln. Knapp 300 Kilometer lang ist die Strecke, die durch die Mecklenburger Schweiz und an vielen Seen vorbei führen wird, erklärt Zoomeister und Tourmanager Falk Petersen. Eröffnet wird die Tour bereits am Samstag mit einer Veranstaltung auf dem Gelände des „Bike Market“ in Rostock Schutow. Hier wird die Zoo-Tour-Band Skyline ihr diesjähriges Zoo-Tour-Lied vorstellen und schon der erste Kurzstreckensprint gefahren. Um 17 Uhr beginnt dann der Prolog. Dieser führt die Teilnehmer quer durch Rostock bis zum Marineamt. Nach einem ausgiebigen Frühstück ab 2 Uhr fällt hier schließlich um 3 Uhr der Startschuss für die 12. Zoo-Tour. Ihre Ursprünge gehen auf die Olympia-Bewerbung Leipzigs für das Jahr 2012 zurück. Damals wurde eine Tour zwischen Rostock, dem vorgesehenen Austragungsort der Segelwettbewerbe, und Leipzig organisiert. Seither wird regelmäßig mit der Radsportveranstaltung Geld für die beteiligten zoologischen Gärten eingeworben. Nach der diesjährigen Zoo-Tour wurden insgesamt schon 4.000 Kilometer zurückgelegt. Im Rostocker Zoo sollen vor allem die Menschenaffen von den Einnahmen profitieren. „Wir werden 30.000 Euro einfahren für die Menschenaffen, für das Darwineum“, sagt Zoodirektor Udo Nagel im Hinblick auf die angemeldeten Sponsoren. Der diesjährige Partner ist das Müritzeum in Waren, wo die Tour gegen 10:45 Uhr erwartet wird, um dann ihre Rundfahrt nach Rostock fortzusetzen. „Zwischendurch wird es einen Sprint von 3,5 Kilometern geben“, informiert der Tourmanager. Gegen 16 Uhr kommen die Radler dann am Brauhaus Trotzenburg an, wo die 12. Zoo-Tour mit der Tour-Band ausklingen wird. „Für das nächste Jahr ist die Zooankunft am Darwineum geplant“, kündigt Falk Petersen schon mal für die 13. Auflage der Zoo-Tour im nächsten Jahr an.

14. Juni 2011 | Weiterlesen
Hansa Rostock - Auftakttraining für die neue Saison

Hansa Rostock - Auftakttraining für die neue Saison

Knapp 2.000 Hansa-Fans hatten sich am heutigen Pfingstmontag im Volksstadion eingefunden, um ihre Mannschaft beim Auftakttraining für die neue Saison in Augenschein zu nehmen. Sonnig-warmes Pfingstwetter, Bratwürste und Fußballhits verbreiteten entspannte Volksfeststimmung am Spielfeldrand. Dennoch verfolgten die Zuschauer das Training aufmerksam. Gelüftet wurde als erstes die noch offene Frage nach dem neuen Torwarttrainer. Alexander Ogrinc, der zuletzt beim Karlsruher SC tätig war, ist es, der Jo Stock ablösen wird. Als Torwart spielte der heutige Trainer bereits in Braunschweig und Kiel unter Peter Vollmann. „Dass er mitspielt, den Strafraum beherrscht, mit seinen Kollegen hinten in der Abwehr spricht und dirigiert“, dahin will er den Torwart bringen, so Ogrinc. Der 43-Jährige freut sich besonders darauf, seine Erfahrungen an die jüngeren Spieler, wie Kevin Müller und den 18-jährigen Johannes Brinkies, weiterzugeben. Doch „es gibt nicht jung oder alt, es gibt nur gut oder schlecht“, stellt er klar, dass die jungen Talente „den alten Hasen mal so richtig Dampf machen sollen.“ 25 Spieler umfasst der Kader für die nächste Saison, den das Trainerteam heute komplett im Volksstadion begrüßen konnte, darunter auch die Neuzugänge um ‚Phantom‘ Marek Mintal. „Bis auf Stephan Gusche, der eine leichte Zerrung im Oberschenkel hat, sind alle Spieler fit“, freute sich Trainer Peter Vollmann. Neben Lauf- und Dehnübungen standen heute auch Passspielübungen und ein Trainingsspiel auf dem Plan. Nur Kevin Pannewitz absolvierte einsam und auf Socken das ihm verordnete Laufprogramm. „Man hat das ja gesehen“, kommentierte Vollmann knapp die obligatorische Frage nach Gewichtsproblemen. „Ich denke, dass wir das aber schnell abstellen werden.“ Lediglich ein Pfund über den vom Trainer geforderten 84 Kilogramm soll es gewesen sein. Gut gelaunt zeigte sich hingegen Innenverteidiger Matthias Holst beim Trainingsauftakt, wenn auch immer noch mit Bart. „Er rasiert sich erst nach dem ersten Pflichtspieleinsatz“, erläuterte Manager Stefan Beinlich, „das dauert noch ein wenig.“ Bereits im letzten Sommer kam Holst zurück an die Küste, konnte jedoch nach seiner Knieverletzung in der abgelaufenen Saison kein Spiel für den FC Hansa bestreiten. Wieder genesen, soll das Trainingsprogramm nun langsam gesteigert werden. „Wenn er gesund bleibt, dann sollte er uns in der neuen Saison viel Freude machen“, zeigte sich der Hansa-Manager optimistisch. Einen guten Eindruck machen die Spieler, waren sich auch Alma, Luisa, Paul und Arthur einig. In ihren alten Hansa-Trikots war unschwer zu erkennen: Hier urteilen echte Kenner. Außerdem spielen die Jungen und Mädchen selbst gern Fußball, da weiß man natürlich auch schon einiges. Die siebenjährige Luisa erzählt, dass sie sogar schon einmal mit aufgelaufen sei. Ihr Lieblingsspieler, auch hier zwitscherte es bei den vier Fans wie aus einem Mund: „Ziegenbein!“ Von ihm und auch von den anderen Spielern wollten sie sich nach dem Training noch Autogramme holen. Die Gelegenheit, sich Trikots und Karten von den Mannschaftsmitgliedern des FC Hansa signieren zu lassen, nutzten auch zahlreiche andere Fans. Großer Andrang herrschte, als sie nach dem Training auf die Spielfläche strömten. Wie fit die Spieler tatsächlich sind, wird sich am Freitag zeigen. Nach einem dreitägigen Trainingslager steht dann der obligatorische Laktattest an. Am Samstag kann sich die Mannschaft im ersten Testspiel gegen den FC Neubrandenburg 04 beweisen.

13. Juni 2011 | Weiterlesen
25 Jahre Fotografien von Gert Strosche

25 Jahre Fotografien von Gert Strosche

Auf Rock- und Popkonzerten in Rostock ist Gert Strosche kein Unbekannter. Oft steht er mit seiner Kamera vor der Bühne und fotografiert die Künstler. Viele Rostocker Bands, aber auch Musiker, die durch die ganze Welt touren, hat er schon abgelichtet. Grelles Licht, verschwitzte Gesichter zeugen von der intensiven Atmosphäre eines Liveauftritts, die der Amateurfotograf mit seinen Bildern einfängt. „Ich halte einfach drauf“, erklärt Gert Strosche seine Arbeitsweise. Seine erste eigene Kamera schenkte ihm sein Vater 1981 zu einem Schulabschluss. Drei Jahre später schloss er sich dem Fotoklub „KONKRET“ an. Damals wollte er sich noch auf Zoofotografien konzentrieren, erinnert sich Siegfried Wittenburg, der Gert Strosche als damaliger Leiter des Fotoklubs begleitet hatte. Aber bald verknüpfte er das Fotografieren mit seiner zweiten Leidenschaft der Rockmusik und begann erste Bilder aus der Musikszene zu machen. Das ist jetzt 25 Jahre her. Anlässlich seines 25-jährigen Ausstellungsjubiläums zeigt die Musikschule Carl Orff in ihren Räumlichkeiten in der Rosa-Luxemburg-Straße eine Auswahl seiner Porträts. Es sind vor allem ältere Schwarz-Weiß-Aufnahmen mit teilweise schon historischem Wert. So befinden sich gleich mehrere Bilder der 1996 verstorbenen Sängerin und Ostrocklegende Tamara Danz unter den Ausstellungsstücken. Aber auch andere bekannte Künstler wie die Prinzen oder die Mitglieder der Münchner Freiheit hat Gert Strosche schon vor der Linse gehabt. Eine Besonderheit von Gert Strosches Fotoarbeiten ist sicherlich ihre Präsentation. Mitentwickelte Fingerabdrücke, verschmierter Klebstoff oder geknickte Ecken machen den Entstehungs- und Bearbeitungsprozess sichtbar. „In einer Gesellschaft, in der möglichst alles clean und genormt sein soll, ist das ein ganz erfrischendes Zeichen von Lebendigkeit und Individualität“, kommentierte Musikschulleiterin Franziska Pfaff die Exponate. Sie würdigte auch die Hartnäckigkeit, mit der es Gert Strosche immer wieder gelingt, seine künstlerischen Ziele umzusetzen, Unterstützung zu finden und Ausstellungen zu organisieren. Bis zum 31. August werden die Fotografien von Gert Strosche im Flur und in einem Unterrichtsraum der Musikschule ausgestellt. Noch mehr Bilder gibt es bis zum 1. Juli im Peter-Weiss-Haus.

12. Juni 2011 | Weiterlesen
27. An-Bagger-Cub 2011 in Warnemünde

27. An-Bagger-Cub 2011 in Warnemünde

In gemischten Zweier-Teams traten die Sportler am 11. und 12. Juni am Warnemünder Strand gegeneinander an. Am ersten Tag wurden jeweils sechs Teams per Losverfahren zu einer Gruppe zusammengefasst. Alle Team spielten gegeneinander und die beiden besten Mannschaften landeten im A-Cup, die nächsten im B-Cup und die letzten im C-Cup. Nach dieser Vorauswahl begannen die heißen Spielphasen. Alle Ausgeschiedenen hatten dann noch die Möglichkeit, im D-Cup gegeneinander zu spielen. Für die Funturniere des Volleyballverbands Mecklenburg-Vorpommern, zu denen der An-Bagger-Cub zählt, kann sich jeder anmelden. Eine Vereinsmitgliedschaft ist nicht notwendig. Man braucht nur einen Partner, um ein Mixed-Team zu bilden. Christian Jacobs hat in Lilo Kuchenbecker seine Volleyballpartnerin gefunden. „Wir spielen schon seit zwei Jahren zusammen“, erzählt der Schweriner. „Momentan ist es aber schwierig gemeinsam zu trainieren, da wir zu weit voneinander weg wohnen.“ Christian und Lilo haben am ersten Tag schon neun Stunden gespielt und sind heute deswegen etwas angeschlagen. „Aber das Wichtigste ist, alles zu geben. Manche Teams sind einfach besser. Da kann man nichts machen“, erläutert der 27-Jährige. Das Wetter ist heute wieder einmal auf der Seite der Volleyballer. Am ersten Spieltag gab es zwar einen kurzen Platzregen und danach eine steife Brise, aber heute bleiben die Spieler trocken. Im Gegensatz zum Hello-Again-Quadro-Turnier ist hier den Spielern ein hohes Niveau anzumerken. Vor allem die Teams des A-Cups kämpfen sich richtig durch und schenken ihren Gegnern nichts. Und das zum Beispiel auch noch vor den Viertelfinalspielen, wie bei Frank Thiessenhusen und Henrike Höft gegen Hanna Milimonka und Sebastian Uhrich. Thiessenhusen und Höft entscheiden das hart umkämpfte Spiel für sich und belegen am Ende des Tages den zweiten Platz im A-Cup. Die Taktik jeder Mannschaft wird vorher abgesprochen oder während des Spiels durch Handzeichen hinter dem Rücken angezeigt. So weiß der aufschlagende Mitspieler, wie gespielt wird, wenn der Ball ins eigene Feld zurückkommt. Dabei gibt es beim Beachvolleyball eigene Zeichen, wie zum Beispiel gespreizte Zeige- und Mittelfinger (Cross-Block) oder nach unten gerichtete Zeigefinger (Line-Block). Die sind wichtig, um die Spielfeldhälften untereinander aufzuteilen oder einen geplanten Täuschungsversuch mitzuteilen. Die Beachvolleyball-Saison in Warnemünde ist in vollem Gange und der Volleyballverband wird in diesem Sommer noch viele Fun-Spiele und Ranglistenturniere ausrichten. Auch Christian Jacobs und Lilo Kuchenbecker werden an einem der kommenden Turniere teilnehmen. Welches es sein wird, wissen sie allerdings noch nicht und Christian erklärt: „Ich muss sehen, wann ich neben der Arbeit Zeit finde. Aber Lust habe ich immer.“ Die Erstplatzierten des 27. An-Bagger-Cups sind Swantje Basan und Marian Heldt (A-Cup), Franziska Kühn und Paul Rudolph (B-Cup) sowie Anika Wedel und Hendryk Schramm (C-Cup).

12. Juni 2011 | Weiterlesen
Dreifachanlauf im Kreuzfahrthafen Rostock-Warnemünde

Dreifachanlauf im Kreuzfahrthafen Rostock-Warnemünde

„Die sind ja sooo groß“, staunt der neunjährige Tobi und schaut begeistert auf die drei riesigen Kreuzliner, die heute in Warnemünde festgemacht haben. Neben Pfingstmarkt und Kunst offen war am heutigen Pfingstsonntag auch Schiffe gucken angesagt. Den Dreifachanlauf der Seven Seas Voyager (207 Meter, P1-4), der Marina (251 Meter, P7) sowie der Empress (211 Meter, P8) verfolgten schon zu früher Morgenstunde zahlreiche Schaulustige und Fotografen. Tobi ist über Pfingsten bei seinen Großeltern zu Besuch und die mussten heute früh raus, wollte sich ihr Enkel die Schiffe doch keinesfalls entgehen lassen, erzählt Oma Heidrun. Bereits um 5 Uhr sind sie aufgestanden und dann mit der Fähre zur Ostmole rübergefahren, um einen guten Blick auf die einlaufenden Kreuzfahrtschiffe zu haben. Und welches Schiff gefällt dem kleinen Berliner am besten? „Das da“, zeigt Tobi auf die Empress, „das hat rückwärts eingeparkt.“ Zwischen 20 und 22 Uhr werden die drei Kreuzfahrtriesen Warnemünde wieder verlassen. Die Empress startet in Richtung Stockholm, für die Seven Seas Voyager geht es nach Kopenhagen und die Marina setzt ihre Reise in Richtung Roenne fort. Den nächsten Dreifachanlauf gibt es bereits am nächsten Samstag (18. Juni), dann werden die Saga Pearl II (164 Meter, P1-4), die Costa Atlantica (292 Meter, P7) sowie die Eurodam (285 Meter, P8) in Warnemünde festmachen.

12. Juni 2011 | Weiterlesen