Neueste Nachrichten aus Rostock und Warnemünde

Rostocker Forscher entdecken Alzheimer-Gen

Rostocker Forscher entdecken Alzheimer-Gen

Unter den Krankheiten, vor denen Menschen vor allem im Alter Angst haben, steht die Alzheimer-Demenz ganz oben auf der Liste. Ein 20-köpfiges Forscherteam der Universität Rostock um Prof. Dr. Jens Pahnke (38) hat jetzt nach sieben Jahren intensiver Forschung ein neues Gen entdeckt, das bei dieser gefürchteten Krankheit eine besondere Rolle spielt. „Fehlt dieses Gen beispielsweise den Mäusen, steigt das krankmachende Alzheimer-Protein auf das Zwölffache an und verursacht bei den Nagern die Krankheit viel früher“, sagt Prof. Pahnke. „Durch das Wissen um dieses Gen ist es jetzt möglich geworden, neue Medikamente zu suchen, die bislang nicht im Fokus zur Behandlung der Alzheimer-Demenz standen.“ Die Rostocker Forscher gehen bei der Suche nach dem Grundübel der Krankheit völlig neue Wege. Sie bringen die notwendige Reinigungsfunktion mit der Alterung des Gehirnes in Zusammenhang, „das heißt, die Funktion der Kraftwerke der Zellen steht mit der so genannten Müllabfuhr des Gehirns in engem Zusammenhang“, erläutert Prof. Pahnke, der von der Alzheimer-Forschung-Initiative mit einem Forschungspreis ausgezeichnet wurde. Das ehrgeizige Ziel der Wissenschaftler: „Die Krankheit erkennen, bevor Demenz klinisch zum Ausbruch kommt. Wir ringen in der Grundlagenforschung darum, den Beginn der Erkrankung um nur fünf bis zehn Jahre zu verzögern“, betont der gebürtige Greifswalder, dessen Wirken auch internationale Beachtung findet. Gearbeitet wird dabei mit neuen, genetisch veränderten Mäusen. Sie eignen sich besonders für die Forschung, „weil wir hier die Mechanismen in ein bis zwei Jahren sehen, die bei Patienten 60-80 Jahre dauern“, sagt der Professor. Durch hoch aufgelöste Mikroskopiebilder ganzer Mausgehirne sehen die Forscher in räumlicher Darstellung die für Alzheimer typischen Plaque-Ablagerungen bei Mäusen. Inzwischen sind erste Kooperationen mit der Pharma-Industrie angelaufen. Unter anderem zeigte sich eine große Chance in einem sehr alten Medikament, das bisher nur gegen Schmerz und Übelkeit eingesetzt wurde und seit einigen Jahrzehnten auf dem weltweiten Markt bekannt ist. Pahnke setzt bei seiner Forschung auf mehrere Standbeine. „Wir suchen auch nach neuen Wirkstoffen in verschiedenen Pflanzenarten.“ Aus dem griechischen Eisenkraut haben die Alzheimer-Forscher aus Rostock beispielsweise einen Extrakt gewonnen, der die Menge der Plaques im Gehirn um etwa 80 Prozent vermindert. Jetzt wird an den Mäusen getestet, welcher Inhaltsstoff genau für diese enorme Reduktion verantwortlich ist. Die Forschung in Rostock findet aber nicht nur im Labor statt. Ein wichtiger Teil der Arbeit besteht in der Modellierung der biologischen Prozesse. Der studierte Wirtschaftsmathematiker Felix Winter von der Interdisziplinären Fakultät (INF) ist stolz, dabei mitwirken zu können. „Wir haben eine neue Hypothese für das Entstehen von Alzheimer aufgestellt“, sagt er. Der 29-Jährige befasst sich mit der Modellierung von biologischen Prozessen und hat mit seinen mathematischen Kenntnissen ein Modell erarbeitet, das die Ursachen der Alzheimer-Demenz beschreibt und helfen könnte, wichtige Mechanismen aufzuklären. Winters Leistungen wurden kürzlich mit dem Nachwuchswissenschaftler-Preis „Rostock’s Eleven“ gewürdigt. „Alzheimer ist ein internationales Thema, auf dem derzeit viel passiert“, sagt der Doktorand, der am Department „Erfolgreich Altern“ an der Universität Rostock forscht. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit an der Rostocker Alma Mater sieht der junge Wissenschaftler als großen Vorteil für eine erfolgreiche Forschung auf dem Gebiet der Alzheimer-Früherkennung, „Alleine ist ein solch komplexes Thema nicht zu bewältigen.“ Felix Winter erhält von den Biologen und Medizinern zum Beispiel Zahlen und Daten, die die Menge eines bestimmten Eiweißes beschreiben, das zu verschiedenen Zeitpunkten bei Mäusen vorhanden ist. Dieses Eiweiß ist mitverantwortlich für das bei der Alzheimer-Demenz typische Absterben von Nervenzellen. Winter generiert dann ein mathematisches Modell, das diese Daten nutzt und so die biologischen Hypothesen untermauert. Die Forschungen sind inzwischen soweit gereift, dass man anhand des mathematischen Modells aus Rostock den zeitlichen Verlauf der Eiweißablagerung am Beispiel von Mäusen vorhersagen kann. „Wir sind auf einer sehr interessanten Spur“, ist der junge Rostocker stolz. Dabei ist Winter nicht der einzige Modellierer in Rostock. „Ohne die Unterstützung vom Lehrstuhl für Systembiologie und Bioinformatik mit Professor Olaf Wolkenhauer an der Spitze, wäre diese Arbeit so nicht möglich“, steht für Felix Winter fest. In dieser Gruppe arbeiten viele junge exzellente Forscher, die Spezialisten auf dem Gebiet der Modellierung sind. Sie verstehen also bestens, biologische Prozesse mit abstrakten Formeln zu beschreiben. Dass die Modellierung in der biomedizinischen Forschung heutzutage nicht mehr wegzudenken ist, bestätigt auch Prof. Dr. Wolkenhauer: „Interdisziplinarität, das heißt die Zusammenarbeit von Spezialisten verschiedener Disziplinen an einer gemeinsamen Fragestellung, ist für die Lösung bedeutender Fragen nicht nur hilfreich, sondern oft unabdingbar. Die erfolgreiche Arbeit von Felix Winter zeigt, dass dies in Rostock verstanden und aktiv gelebt wird.“ Erfolg ist dringend notwendig. „Bei 99 Prozent der Alzheimer-Patienten ist die Ursache für ihre Erkrankung noch unbekannt“, sagt Prof. Pahnke. Im Jahr 2050 werden nach weltweiten Hochrechnungen zwischen 106 und 360 Millionen Demenzkranke erwartet. Allein in Deutschland werden dann mehr als die Hälfte der Einwohner über 60 Jahre alt sein. Bis zu acht Millionen könnten dann an Alzheimer erkranken. Quelle: Universität Rostock

4. Juli 2011 | Weiterlesen
Viva Italia – Operngala des Volkstheaters Rostock

Viva Italia – Operngala des Volkstheaters Rostock

Schnief! Schluchz! – Was für ein Abend voll tiefer Gefühle. Dank italienischer Opern, in denen sich Verzweiflung, Trauer, Wut und Freude in leidenschaftlichster Musik ausdrücken. Einen Einblick in dessen Vielfalt bot am Freitagabend die Operngala „Viva Italia“ in der Halle 207. Nicht nur die emotionale Bandbreite, auch die stilistische Vielfalt war groß, in dieser dramaturgisch gut durchdachten Aneinanderreihung ausgewählter Opernstücke von Rossini bis Puccini. Mit Arien, einem Duett und einem Sextett präsentierten sich die acht Solisten des Musiktheaters des Volkstheaters (VTR). Die Kostüme ihrer Rollen blieben allerdings im Fundus. Abendgarderobe war angesagt für die konzertante Darbietung: die Herren Garrie Davislim, James J. Kee, Olaf Lemme, Titus Paspirgilis und Mikko Järviluoto im eleganten Frack; die Damen Lisa Mostin, Jamila Raimbekova und Takako Onodera in langen Kleidern und funkelndem Geschmeide. Glänzen konnten die Sänger auch mit ihrem schönen Gesang, ist die Entwicklung des Belcantos doch eng mit der Oper in Italien verknüpft. Inniglich bei „Vissi d’arte“, einer Arie aus Puccinis Tosca oder dramatisch bei „Pace, mio Dio!“ aus Verdis „Die Macht des Schicksals“ präsentierte sich die Sopranistin Jamila Raimbekova. Sanft erklang die Arie des Caradossi aus Tosca des Tenors Garrie Davislim. Anspruchsvoll auch „Regnava nel silenzio“ aus Donizettis Lucia di Lammermoor, das die Sopranistin Lisa Mostin vortrug. Auch der Chor, zusammengesetzt aus dem Opernchor des VTR und dem Chor der Singakademie Rostock, konnte in eigenen Stücken brillieren, jubilierend im Glockenchor von Ruggero Leoncavallo und feurig beim Zigeunerchor aus Verdis Il Trovatore. Mit zarter, aber auch wuchtiger Leidenschaft setzten die Sänger die großen Themen italienischer Opern Liebe, Macht und Tod musikalisch um. Dafür griff das Team um den musikalischen Leiter Manfred Hermann Lehner auf einen großen Schatz mit bekannten und weniger bekannten Opernstücken zurück. Als Rarität dürfte wohl „Se Romeo t’uccise un figlio“ von Bellini gelten, gesungen von der Mezzosopranistin Takako Onodera. Wie auch in den meisten anderen Stücken ging es auch hier wieder um Amore, Amore, Amore. Diesmal allerdings in einer traurigen Ausprägung: dem Liebeskummer. Für Aufheiterung und Spaß sorgte Bariton James J. Kee mit dem berühmten „Largo al factotum“ aus Il barbiere di Siviglia von Rossini. Schwungvoll auch Verdis „Libiamo ne‘ lieta calici“. Als letzte Zugabe mit allen Akteuren auf der Bühne bildete es das berauschende Finale eines Abends, für den sich das Publikum mit stehenden Ovationen bedankte. Den absoluten Höhepunkt auf dem Schmalzometer, im besten Sinne gemeint, erreichte zuvor jedoch die Norddeutsche Philharmonie Rostock mit dem Instrumentalstück „Intermezzo aus Cavallerria rusticana“ von Pietro Mascagni. Haaach… war das schön. Das fand auch Anna Mirabelli und erklärte es zu ihrem Lieblingsstück des Abends. Die Römerin, die heute in Rostock lebt, freute sich besonders, dass nach all den fragwürdigen Schlagzeilen über italienische Politiker auch mal eine schöne Seite ihres Heimatlandes im Mittelpunkt steht. Die Kunst, insbesondere die Musik, gehört zweifelsohne dazu. Das Rostocker Volkstheater mit seinem internationalen Ensemble konnte die Italienerin durchaus überzeugen. Besonders lobte sie die italienische Aussprache einiger Herren. Das Sprachverständnis spielt bei der Operngala allerdings kaum eine Rolle, soll doch die Musik die Herzen der Zuhörer direkt ansprechen. Weitere Vorführungen von Viva Italia gibt es am 6. Juli um 18 Uhr sowie am 21. Juli um 19:30 Uhr in der Halle 207.

3. Juli 2011 | Weiterlesen
24. Waschzuberrennen 2011 in Warnemünde

24. Waschzuberrennen 2011 in Warnemünde

„Hast du Kirschkerne?“, fragte mich ein gut gelaunter Mann heute am Ufer des Alten Stroms. Zufällig hatte ich keine dabei. Trotzdem wollte ich natürlich wissen, wozu er sie brauchte. „Für die Kernreaktion“ lautete die Antwort. Hinter ihm schaukelte ein kleines Atomkraftwerk auf dem Wasser, aus Pappe, auf einem selbst konstruierten, schwimmenden Gefährt. Es war Teil des 24. Waschzuberrennens, das alljährlich zur Warnemünder Woche vom Faschingsclub der IHS „Die Macher“ organisiert wird. Die Crew um Zuberkapitän Hagen Böckler vom Verein „Die Eisenbahner“ bereitete sich gerade auf das Rennen vor. Die Tute trötete lautstark und qualmend, der Bierkasten war an Bord, die Wasserspritze funktionierte, das Kraftwerk war vorbereitet. Ausgerechnet ein Atomkraftwerk, wie altmodisch, wurde doch gerade erst vom Bundestag beschlossen, dass ihre Tage in Deutschland gezählt sind. „Wir wollen uns hier keine Freunde machen“, lautete die Kampfansage von Bord der „Atominos“, wie sich das Team nannte. Gegen elf weitere Waschzuber wollten sie antreten. Alle waren mit viel Kreativität und Sinn fürs Praktische entwickelt worden. Doch leider reichte Letzteres nicht bei allen Gefährten. Noch vor dem Start war eins komplett abgesoffen. Bei einem anderen war die Antriebskette ins Wasser gefallen und machte es damit fahruntüchtig. Andere zogen ebenfalls zurück. Am Ende waren nur noch insgesamt sechs Crews auf dem Alten Strom. Gegen 13:15 Uhr startete die Show-Fahrt. Den Auftakt machten die Poppbären aus Berlin, die eine große Fangemeinde am Ufer versammelt hatten. Auch die anderen Schaulustigen konnten sie mit ihrer Wild-West-Show begeistern. 120 Prozent erhielten sie dafür von Neptun, der als Mensch verkleidet kaum wiederzuerkennen war. Auf Grundlage des Zuschauerapplauses gab er seine Bewertungen ab. Für außerordentlich gute Stimmung sorgte auch das nächste Team „Warnibu Beach“, das mit dem Sex-Appeal seiner Baywatch-Nixen, einem überzeugenden David-Hasselhoff-Double und seiner Hymne „I’ve been looking for Freedom“ punktete. Ebenfalls 120 Prozent gab es dafür vom Meeresgott, obwohl die Herren des Teams bei ihren Muskelpaketen und ihrer Haarpracht eindeutig nachgeholfen hatten. Freundlichen Beifall und 120 Prozent erhielt auch die alte Kogge vom Team Mach 6. Dann hatten die Atominos, die letzten des Showteils, ihren großen Auftritt. Sorgten sie mit ihrer brachialen Musik zunächst noch für Irritation, provozierten sie mit dem Super-GAU auf dem Wasser erstaunte Ah-Rufe. Dafür zündeten sie ein Mini-Feuerwerk. Mit viel Qualm und kleinen, bunten Leuchtkugeln (oder Kirschkernen?) ließen sie das Kraftwerk in die Luft gehen. Nachdem es endgültig zerstört war, brachte die Errichtung eines Windkraftwerkes die versöhnliche dramaturgische Wende. 120 Prozent gab es von Neptun und auch den Gesamtsieg. Denn das anschließende kurze Wettrennen konnten die Warnemünder „Atominos“ ebenfalls knapp vor den Poppbären für sich entscheiden. Ach ja, und das Wetter war miserabel. Aber selbst Petrus konnte die gute Laune heute nicht trüben, weder bei den Waschzuber-Teams noch bei den gut 800 Zuschauern an der Warnemünder Drehbrücke.

2. Juli 2011 | Weiterlesen
10. Niege Ümgang eröffnet Warnemünder Woche 2011

10. Niege Ümgang eröffnet Warnemünder Woche 2011

„Und ist das Schietwedder noch so groß, zur Warnemünder Woche ist immer was los.“ Nicht nur mich inspirierte die feuchte Wetterlage heute Vormittag zu poetischen Zweizeilern. Auch Tourismusminister Jürgen Seidel hatte auf der Fahrt nach Rostock wohl zu lange in die Wasserstrippen gestarrt und reimte: „Wir trotzen Wind und Regen – der Warnemünder Woche wegen.“ Mit diesen Worten eröffnete er die 74. Warnemünder Woche und beließ es auch bei dieser kurzen Ansprache auf der Bühne beim Alten Leuchtturm. Denn davor hatten sich im strömenden Regen und bei starken Windböen die zahlreichen Gruppen des 10. Niegen Ümgangs versammelt. Sie waren froh, sich unters Bühnendach zu retten, wo nach dem offiziellen Akt ein Fass Bier angestochen und verteilt wurde. Verdient hatten es sich die Teilnehmer, hatten sie doch zuvor trotz des äußerst ungemütlichen Wetters für gute Laune in den Straßen Warnemündes gesorgt. Allen voran zog mit ihren hellen Schalmeien und einem schwungvollen Mix moderner Popsongs der Spielmannszug aus Neuseddin. An der Spitze zeigte sich auch das Dänische Königspaar hoch zu Ross und in edlen historischen Gewändern. Es folgten herausgeputztes Fußvolk, geschmückte Kutschen und motorisierte Gefährte. Ein bunter Tross, zu dem sich viele Warnemünder Sportvereine, der Trachtenverein, der Shantychor „De Klaashahns“ und die Eisbader „Die Rostocker Seehunde“ gesellten. Einige lokale Unternehmen verstärkten ebenfalls den Umzug. Zum ersten Mal dabei war das Miniland Göldenitz, das auch eine riesige Miniatur eines Kirchenbaus mit sich zog. Für musikalische Stimmung sorgten insgesamt drei Marching-Bands. Auch die beiden Line-Dancer-Gruppen zauberten mit ihrem Wiehern und Juchzen ein Lächeln auf die Gesichter der Schaulustigen, bei denen schon der Regen von der Nase tropfte. Yippie! 2500 Teilnehmer waren ursprünglich für den Niege Ümgang angekündigt. Es war der 10. seit der Wiederbelebung dieser Tradition und der 35. Umzug insgesamt, wies zuvor Inge Regenthal vom Warnemünder Verein hin. Ihr Name war heute allerdings leider Programm, so dass viele doch lieber im Trocknen blieben. Sichtlich wohl fühlte sich hingegen Meeresgott Neptun mit seinem Gefolge – konnte man bei den Wassermassen, die sich vom Himmel ergossen, doch kaum davon sprechen, dass er seinem nassen Element entstiegen war. Für die Segler war es heute etwas zu viel Wasser und auch etwas zu viel Wind, die Wettfahrten des ersten Tages der Warnemünder Woche mussten komplett abgesagt werden. Auch das Kulturprogramm wurde vorläufig ausgesetzt. Ab morgen versprechen die Aussichten jedoch Wetterbesserung – der Wind soll abnehmen und auch die Niederschläge sollen weniger werden. Na dann, Mast- und Schotbruch!

2. Juli 2011 | Weiterlesen
Warnemünder Bahnhofsbrücke wieder komplett freigegeben

Warnemünder Bahnhofsbrücke wieder komplett freigegeben

42 Meter lang, sieben Meter breit und 80 Tonnen schwer ist sie, die 108 Jahre alte Drehbrücke, die im Ostseebad Warnemünde die Verbindung zum Bahnhof herstellt. Trotz ihres ehrwürdigen Alters wird die historische Überführung über den alten Warnowarm an Spitzentagen immer noch von mehr als 20.000 Fußgängern benutzt – da hat sich die alte Dame ihre Frischekur redlich verdient. Nach acht Wochen Bauzeit wurde die Brücke heute pünktlich zum Beginn der 74. Warnemünder Woche wieder für den Fußgängerverkehr freigegeben. Neben Korrosionsschutzarbeiten wurden in dieser Zeit auch die gesamten Bohlen des Fahrbahnbereichs erneuert. Knapp 220 massive Eichenbohlen wurden verlegt und mit jeweils 22 Bolzen verschraubt, erläutert Zimmermeister Olaf Jantzen von der Zimmerei Blum. Stolz zeigt er auf die Schrauben, mit denen die Bohlen in traditioneller Handwerkskunst befestigt wurden. „4.800 Schrauben, das war ordentlich Arbeit“, erzählt der Zimmermeister und auch die Eichenbohlen haben es in sich gehabt. „120 Kilogramm bringt jede dieser Bohlen auf die Waage“, so Jantzen. Auch sie mussten ganz traditionell mit Muskelkraft an ihren Platz gebracht werden. Verwendet wurde Holz, das aus der Rostocker Heide kommt. „Das ist nicht einfach nur Holz“, weist Bau- und Umweltsenator Holger Matthäus auf eine Besonderheit hin, „das ist zertifiziertes Holz nach dem FSC.“ Dieses internationale Zertifikat belegt die nachhaltige Bewirtschaftung und konnte seit dem Jahr 2000 fortlaufend für die Rostocker Heide verteidigt werden. Ein Teil der Eichen kommt aus dem Revier Schnattermann, der andere aus Wiethagen, erläutert Sven Ahrens, Revierleiter in Wiethagen. Im Stadtforstamt ist er für die Holzvermarktung zuständig. Auch die Lärchen für die bereits vor einem Jahr erneuerten Seitenbereiche stammen aus eigener Bewirtschaftung. Sie kommen aus Torfbrücke, einem der vier Reviere im Rostocker Stadtforst. Letztes Jahr wurden die Bäume gefällt, anschließend kamen sie relativ schnell ins Sägewerk, wo sie dann noch ein gutes halbes Jahr trocknen konnten, beschreibt Ahrens den Prozess vom Baum bis zur Brückenbohle. Danach ging es noch eine Woche in die Trockenkammer, bevor die Hölzer gehobelt werden konnten. „Luftgetrocknet hätte man etwa sechs Jahre gebraucht“, so Ahrens, „man versucht die Natur hier etwas zu überlisten.“ 1991 fand die letzte Sanierung statt und mindestens 10 bis 20 Jahre soll die Brücke auch jetzt wieder halten. „Vielleicht langt unser sehr gutes Holz aus der Rostocker Heide sogar noch zehn Jahre länger“, zeigt sich Matthäus zuversichtlich. Schon am Wochenende haben die neuen Bohlen ihre erste Bewährungsprobe zu bestehen, dürften sich zum Warnemünder Umgang und dem Waschzuberrennen doch wieder zahlreiche Schaulustige auf ihr versammeln. Auch wenn mit der Freigabe der Brücke die Arbeiten im oberen Bereich beendet sind, wird am Unterbau weiter gearbeitet, berichtet Anja Koch vom Tief- und Hafenbauamt. Sie ist vonseiten der Stadt für die Koordinierung des Projektes zuständig. Voraussichtlich bis Ende September werden die Arbeiten am Unterbau der Brücke noch andauern, erläutert sie. So müssen die Schutztafeln im Wasser noch erneuert sowie der Korrosionsschutz des Stahlbaus abgeschlossen werden. Insgesamt werden bis dahin 260.000 Euro in das Projekt fließen. Im Herbst soll dann auch das Drehen der Brücke nachgeholt werden, das beim diesjährigen Stromerwachen leider ausfallen musste. „Vielleicht klappt es zur Dorschwoche“, gibt sich Koch optimistisch.

1. Juli 2011 | Weiterlesen
Rostocker Kulturpreis 2011 geht an die medienwerkstatt

Rostocker Kulturpreis 2011 geht an die medienwerkstatt

Eigentlich dürften wir Rostocker in diesem Jahr gar nicht mehr aus dem Feiern rauskommen. Neben den klassischen Großveranstaltungen wie Weihnachtsmarkt, Warnemünder Woche und Hanse Sail gibt es vor allem in kultureller Hinsicht einige wichtige Jubiläen. So wird das Konservatorium 70 Jahre alt, der M.A.U. Club feiert seinen 15. Geburtstag und auch die Behinderten Alternative Freizeit gibt es schon 20 Jahre. Doppelt Grund zur Freude, kann die medienwerkstatt haben, denn für die Verdienste in den letzten 20 Jahren wurde die Organisation heute mit dem Kulturpreis der Hansestadt Rostock ausgezeichnet. Der mit 3.500 Euro dotierte Preis wird alle zwei Jahre vergeben. Gewürdigt werden dabei besondere Leistungen, die das Geistes- und Kulturleben der Stadt wesentlich bereichert haben. Ehemalige Preisträger sind unter anderem Jazzmusiker Andreas Pasternack und der Plattdeutschverein „Klönsnack – Rostocker 7.“ Aus verschiedenen Vorschlägen wählt dann in der letzten Instanz der Bürgermeister den Preisträger aus. Roland Methling war natürlich auch selbst bei der Verleihung anwesend und stellte in seiner Begrüßung noch einmal klar, dass es bis spätestens 2018 einen Theaterneubau geben soll. Auch sicherte er seine Unterstützung für das Projekt „Frieda 23“ zu. Das Haus soll in den nächsten Jahren zu einem neuen Kulturzentrum der Stadt werden, in dem das Radio Lohro, die Kunstschule Rostock, das Lichtspieltheater Wundervoll und auch die medienwerkstatt ein neues Zuhause finden. Musikalisch begleitet wurde die Preisverleihung von den Plastic Wings. Auch hier präsentiert sich die kulturelle Verflechtung. Ein Mitglied der medienwerkstatt hatte die Idee, ein Theaterstück über seine Lieblingsband, die Beatles, zu schreiben. Daraus entstand in Zusammenarbeit mit der HMT und dem Volkstheater das Stück „Lange Straße –Abbey Road.“ Und da natürlich die Pilzköpfe nicht selbst die Hauptrollen übernehmen konnten, wurde die Band Plastic Wings gegründet. Kultursenatorin Liane Melzer betonte in ihrer Laudatio die vielfältigen Aspekte der Arbeit der medienwerkstatt. Die im Institut für Neue Medien angesiedelte Organisation zeichnet sich durch eine sehr praxisnahe Medienausbildung von Kindern und Jugendlichen aus, in der den Teilnehmern eine gute Medienkompetenz vermittelt wird. Neben vielen weiteren Projekten ist wohl das FiSH, das Festival im Stadthafen, das größte Aushängeschild. Seit 2004 bringen die Organisatoren einmal im Jahr „ein Stück Hollywood nach Rostock.“ Geschäftsführer und Projektleiter Klaus Blaudzun zeigte sich im Anschluss an die Preisvergabe sehr glücklich. „Dieser Preis ist besonders wichtig für uns. Wir sehen, dass das was wir tun, wichtig für unsere Heimatstadt ist.“ Er sieht den Preis als „Anstiftung zur fortgesetzten Unruhestiftung.“ Die medienwerkstatt will auch weiterhin zielgerichtet, aber auch kontrovers und provokant die Stimme im Stadtleben erheben. Im Laufe der Jahre haben sich viele Menschen an dem Projekt beteiligt, sodass es beim Gruppenfoto mit allen anwesenden Beteiligten sehr voll auf der Bühne wurde. Auch Henrike Hübner, Festivalleiterin des FiSH, freute sich über die Würdigung von offizieller Seite. „Als ich von dem Preis erfahren habe, war ich gerührt und habe mich wirklich sehr doll gefreut.“ Neben einem ständig wachsenden Festival steht vor allem die „Frieda 23“ im Zentrum der Arbeit. „Wir wollen einen gemeinsamen Freiraum für Kultur und Medien errichten.“ In dieses Projekt sollen auch die 3.500 Euro Preisgeld hauptsächlich fließen. Der Kulturpreis 2011 geht somit nicht nur an eine Einrichtung, sondern vor allem an unzählige Helfer und Mitarbeiter, die in den letzten 20 Jahren unermüdlich gearbeitet haben. Glückwunsch dazu auch von uns!

1. Juli 2011 | Weiterlesen
Verkehrseinschränkungen zur 74. Warnemünder Woche 2011

Verkehrseinschränkungen zur 74. Warnemünder Woche 2011

Mit erheblichen Verkehrseinschränkungen sollten alle Rostocker und Besucher der 74. Warnemünder Woche insbesondere zur Eröffnung am kommenden Wochenende rechnen. Traditionell beginnt die beliebte Großveranstaltung am Sonnabend mit dem „Niege Ümgang“. Dazu werden verschiedene Straßen im Ortskern von Warnemünde am 02.07.2011 ab 08:00 Uhr ganz oder halbseitig für den Fahrzeugverkehr gesperrt. Betroffen sind u.a. die Seestraße;  Luisenstraße – Hermannstraße; Georgienstraße – F.-Franz-Straße; Alexandrinenstraße – Schulstraße sowie die Alte Bahnhofsstraße. Über den gesamten Veranstaltungszeitraum werden zusätzliche Halteverbotszonen durch eine gesonderte Beschilderung ausgewiesen. Besuchern, die mit dem Pkw nach Warnemünde anreisen, wird empfohlen, genügend Zeit für die Anfahrt einzuplanen und die ausgewiesenen Park & Ride Parkplätze an den Ortseingängen zu nutzen. Die Rostocker Polizei rät nach Möglichkeit auf öffentliche Verkehrsmittel auszuweichen, da beim erwarteten Besucheraufkommen die vorhandenen Parkplatzkapazitäten in Warnemünde erfahrungsgemäß nicht ausreichen. Quelle: Polizeiinspektion Rostock

1. Juli 2011 | Weiterlesen
74. Warnemünder Woche 2011

74. Warnemünder Woche 2011

Ab Samstag ist das Seerevier vor Warnemünde wieder fest in Seglerhand. Knapp 1.500 Aktive aus über 30 Nationen treten bei der Warnemünder Woche 2011 in insgesamt 17 Bootsklassen an. „Wir erwarten 665 Boote in Warnemünde“, verkündet Hauptwettfahrtleiter Uli Finckh. Großer Andrang herrscht beim Laser Europa Cup, bei dem in diesem Jahr auf drei Bahnen gesegelt wird. Neben den Radials gehen hier im Standard und in der Nachwuchsklasse 4.7 insgesamt 250 Aktive an den Start. In der für Frauen olympischen Laser Radial Klasse setzt auch Franziska Goltz die Segel. Als beste Deutsche ihrer Klasse zeigt sie sich nach ihrem 4. Platz bei der Kieler Woche derzeit in Höchstform und hat gute Aussichten auf ein Olympiaticket. Neu vertreten bei der Warnemünder Woche 2011 sind die Boote der 2.4mR-Klasse. Mit den kleinen Two-point-four-Kielbooten werden seit 2000 die Einzeldisziplinen bei den Paralympischen Spielen ausgetragen. „Wichtig ist, dass es nicht kentern darf“, verweist Katja Müller auf eine besondere Anforderung des auch für Querschnittsgelähmte und Amputierte geeigneten Segelbootes. Dafür besitzt es ein großes Gewicht am Kiel. Die Schweriner Trainerin kennt sich aus mit dieser Klasse, ist aber dennoch gespannt auf die 1. Regatta vor Warnemünde. „Wir wissen nicht richtig, was passiert, wenn großer Wellengang ist“, erläutert Müller, da sonst bevorzugt in windgeschützten Revieren gesegelt wird. Erste Trainingsfahrten vor Warnemünde wurden aber schon erfolgreich absolviert. Die Ranglistenregatta zur Warnemünder Woche erfolgt mit offener Wertung, es können also sowohl Athleten mit als auch ohne Behinderung antreten. 10 Segler aus ganz Deutschland haben ihre Teilnahme bereits gemeldet. Derartige Regatten sind bisher noch selten, sodass die Sportler jedes Angebot gern nutzen und auch lange Anfahrten in Kauf nehmen. Im Seesegeln ist traditionell die Regatta „Rund Bornholm“ wieder der Höhepunkt. Am zweiten Wochenende werden sich 55 Schiffe auf die 270 Seemeilen lange Regattastrecke begeben. Unter ihnen auch der Volvo Ocean Racer „Illbruck“ – es gilt die die Rekordmarke von 28 Stunden und 37 Minuten aus dem Jahr 2001 zu unterbieten. Neben den Segelschiffen werden während der Warnemünder Woche insgesamt zwölf Kreuzfahrtschiffe festmachen, sieben davon allein am zweiten Wochenende. Mit einer Port Party wird der Dreifachanlauf der Azamara Journey, Prinsendam und Empress am 8. Juli gekrönt. Zusätzlich macht an diesem Tag auch das russische Segelschulschiff Kruzenshtern in Warnemünde fest. Die 1926 gebaute 4-Mast-Bark feiert in Rostock den 85. Jahrestag der Inbetriebnahme. So vielfältig wie die Segelwettbewerbe auf dem Wasser, so bunt präsentiert sich in diesem Jahr auch wieder das Rahmenprogramm zu Lande. Eingeleitet wird die Warnemünder Woche am Samstag traditionell mit dem Niegen Ümgang. Rund 2.500 Teilnehmer, drei Orchester, neun Pferde und zwei Kutschen werden erwartet. Der fliegende Teppich und die schwebenden Figuren der Märchen- und Sagenstraße aus Mecklenburg-Vorpommern dürften zu den Hinguckern gehören. Um 10 Uhr setzt sich der Zug in der Seestraße in Bewegung, um 11:15 Uhr wird er zur offiziellen Eröffnung am Leuchtturm erwartet. Weiter geht es ab 13 Uhr mit dem Waschzuberrennen am Alten Strom. Zwölf Teams haben sich für dieses Jahr angesagt, darunter – passend zur Fußballweltmeisterschaft der Frauen – auch eine weibliche Hansa Kogge. Man darf gespannt sein auf die fantasievollen Gefährte der Teilnehmer und auch Thomas Gottschalk soll mit von der Partie sein, hat Neptun verraten – Wetten dass …? Sportlich geht es derweil am Strand unterhalb des Leuchtturms zu. Bei den 17. Rostocker Beachhandballtagen wird am kommenden Wochenende auch das Finalturnier der AOK Beach Tour 2011 ausgetragen. Am 9. und 10. Juli paddeln die Drachenbootfahrer beim 16. Warnemünder Drachenbootfestival im südlichen Ende des Alten Stroms um die Wette. Über 280 Meter wird um den LT-Cup gekämpft, der Coca-Cola Sprint-Cup wird über 100 Meter entschieden. Insgesamt steigen 90 Mannschaften mit rund 1.800 Aktiven in ihre Drachenboote. Traditionell geht es am zweiten Wochenende am Leuchtturm zu. Samstags versammeln sich hier Shantychöre aus ganz Deutschland zum 13. Shantytreffen. Höhepunkt dürfte wieder das gemeinsame Abschlusssingen um 16:30 Uhr werden. Am Sonntag findet am Leuchtturm das 11. Trachtentreffen statt. Eingeleitet wird es vom Festumzug, der vom Haus des Sports zum Warnemünder Leuchtfeuer führt. Bunt und abwechslungsreich präsentiert sich die 74. Warnemünder Woche 2011 – zu Wasser oder zu Lande dürfte wirklich für jeden etwas dabei sein.

1. Juli 2011 | Weiterlesen
20 Jahre Compagnie de Comédie: Theaterfest an der Bühne 602

20 Jahre Compagnie de Comédie: Theaterfest an der Bühne 602

Shakespeare, Molière, Kleist – kein Name, kein Stoff ist der Compagnie de Comédie zu groß, um nicht gespielt zu werden, selbst wenn das Ensemble aus nur wenigen Schauspielern besteht. Seit 20 Jahren beherzigt das freie Theater diese Erfolgsformel und hat sich so zu einem festen Bestandteil der Kulturlandschaft Rostocks und darüber hinaus etabliert. Aber die Zeiten waren nicht immer einfach. Aus der Not heraus entwickelte sich die Idee eines freien Theaters, verursacht durch eine große Entlassungswelle am Volkstheater Rostock (VTR) 1990. Geschockt von der ungewohnten Situation, aber euphorisiert durch die neuen Zeiten nach der politischen Wende, rauften sich einige Betroffene zusammen und gründeten die Compagnie de Comédie, damals noch mit sieben Schauspielern. Inhaltlich und konzeptionell war der Pantomime, Regisseur und spätere Schauspieldozent Joachim Lemke maßgeblich verantwortlich, erinnert sich Martina Witte. Auch sie wurde – nach ihrer Kündigung als Schauspieldramaturgin für das Kinder- und Jugendtheater am VTR – Gründungsmitglied des neuen Theaters und übernahm 1993 dessen Leitung. Sein erstes Zuhause hatte das Ensemble in einem kleinen Veranstaltungsraum des Heinrich-Mann-Klubs in der Hermannstraße. Die erste Premiere, Aristophanes „Eirene“, wurde am 12. Juli 1991 aufgeführt. Nach mehreren Zwischenstationen, unter anderem im heutigen Peter-Weiss-Haus, damals noch Haus der Freundschaft, fand die Compagnie im Jahr 2000 an der Bühne 602 eine neue Bleibe. „Das war ein ganz großes Glück, dass wir eine feste Spielstätte hatten. Die Weiterexistenz war aufgrund der räumlichen Situation gefährdet,“ ist Martina Witte froh. Harte Zeiten hat die Schauspieltruppe auch im Kampf um Kulturgelder hinter sich. „Als wir angefangen haben, wurden neue Projekte durch das Arbeitsamt finanziert. Es waren rosige Zeiten, die heute gar nicht mehr möglich sind. In den 20 Jahren haben wir es aber geschafft, uns unabhängig zu machen “, blickt die Theaterleiterin zurück. Zu 55 Prozent finanziert sich das Theater heute selbst. 130.000 Euro Zuschüsse gibt es von der Hansestadt Rostock und 70.000 Euro vom Land. Vier Schauspieler, zwei Techniker und drei weitere Mitarbeiter beschäftigt die Compagnie de Comédie. Gemeinsam mit vielen ehrenamtlichen Unterstützern stemmen sie insgesamt 400 Veranstaltungen im Jahr. 200 davon spielt das Ensemble selbst. Der Rest wird mit Gastspielen gestaltet und das nicht nur im Haus im Stadthafen, sondern von Ende Mai bis Anfang September zusätzlich auf der Freilichtbühne im Klostergarten. Auch die Sommerbespielung gehört zum Erfolgsrezept der Compagnie, locken die Stücke doch vor allem Touristen an die Bühne. Egal ob Alt oder Jung – die Compagnie de Comédie bietet Theater für jede Generation: vom Weihnachtsmärchen für Kinder, Schulprojekten für Jugendliche bis hin zu Boulevardstücken und Klassikern für Erwachsene. Auch musikalische Veranstaltungen, Lesungen und Kabarett hat es an der Bühne 602 schon gegeben. Feste Größen in der Spielzeit sind das SpielLust Theaterfestival und der Kabarettwettbewerb „Koggenzieher“ geworden. „Früher gab es jedoch mehr Freiräume. Da hat man auch Autoren gespielt, von denen man nur fünf oder sechs Vorstellungen gezeigt hat“, sagt Martina Witte. „Heute werden vor allem Stücke ausgesucht, von denen wir hoffen, dass sie viel Publikum finden. Wir können uns keinen richtigen Flopp leisten“, macht sie auf die schwierige Situation aufmerksam. Aber dennoch: „Mit wenig Leuten viele Rollen zu spielen und große Stoffe anzugehen, das finde ich total reizvoll.“ Finden wir auch und gratulieren der Compagnie de Comédie herzlich zum Geburtstag. Gefeiert wird dieser übrigens am 2. Juli ab 15 Uhr an, in und vor der Bühne 602 im Rostocker Stadthafen. Moderiert wird die Veranstaltung vom Compagnie Urgestein Georg Haufler. Viele Kollegen und langjährige Gefährten werden es sich nicht nehmen lassen, auf dem Theaterfest ein Ständchen zu bringen. So dürfen sich besonders die Kleinen auf Sabines Zinneckers Puppentheater „Drei kleine Schweinchen“ freuen. Auch die Ballettschule Markquardt, das Kabarett RohrSTOCK, Dietrich und Raab, die Niederdeutsche Bühne und das Theater am Ring werden dabei sein. Eine Ausstellung mit Inszenierungsfotos aus jedem Compagniejahr, ein Kalender, ein Gewinnspiel und viele weitere Aktionen werden das Fest abrunden. Für 18 Uhr ist der offizielle Festakt angesetzt. Abends klingt die Geburtstagsparts dann mit Live-Musik der Rostocker Band Jackbeat aus.

1. Juli 2011 | Weiterlesen
1. Sommerfamilienfest der Universität Rostock

1. Sommerfamilienfest der Universität Rostock

Feiern scheint momentan groß in Mode zu sein bei der Uni Rostock. Nachdem gestern über 2000 Leute beim Sommerfest tanzten und feierten, kamen heute auch die ganz jungen Rostocker auf ihre Kosten. Die Universität lud zum ersten Sommerfamilienfest auf den Campus Ulmenstraße ein. Veranstaltet wurde das Ganze vom AStA, dem Allgemeinen Studierendenausschuss der Hochschule. Eigentlich sollte es schon um 13 Uhr losgehen, aber wegen einer Polizeiübung wurde der Start um eine Stunde nach hinten verlegt. So war um 14 Uhr alles vorbereitet: Die Technik war bereit, die Zelte standen, die Aktivitäten waren vorbereitet und sogar der Rektor stand bereit, um mit einer Märchenlesung den Nachmittag zu eröffnen. Doch leider fehlte das Wichtigste, nämlich die Kinder. Vielleicht waren die Eltern noch in der Uni oder sie zogen bei über 30 Grad den Strand vor, jedenfalls verzögerte sich der Beginn so um eine gute Stunde. Doch zum Glück kamen dann nach und nach doch einige Kinder auf den großen Platz. Es wäre auch sehr schade gewesen, denn Sozialreferentin Sabrina Lembke und die Helfer hatten ein wirklich schönes Programm auf die Beine gestellt. Da der Rektor um 15 Uhr einen Termin hatte, musste seine Märchenlesung leider ausfallen. Er versprach aber, diese bald nachzuholen. Das Märchenzelt musste jedoch nicht ganz ohne Leser auskommen. Der Geschäftsführer des Studentenwerkes, Dieter Stoll, trug den Kindern und Eltern die Geschichte vom getreuen Igel von Hans Fallada vor. Spannender war es aber natürlich für die Jugendlichen, selbst tätig zu werden. Und auch dafür gab es einige Möglichkeiten. So konnten sie sich sportlich betätigen und zum Beispiel Tennis spielen, es gab eine Wissensstraße, auf der Experimente durchgeführt wurden und eine Bastelecke. Besonders beliebt waren auch die teilweise fernsteuerbaren Roboter. Und eine Schminkstation durfte natürlich auch nicht fehlen. Am meisten Betrieb war aber bei den Artisten und Mitgliedern des Zirkus Fantasia. Dort konnten die Kinder viele verschiedene Sachen ausprobieren. Es gab Clowns und Artisten, ein Becken für große Seifenblasen, verschiedene Geschicklichkeitsübungen und viel Freude. Jeder der wollte, konnte über einen richtigen Schwebebalken gehen oder auch selbst mal versuchen, drei Bälle in der Luft zu halten. Eine, die das ausprobiert hat, ist Alina Wilke. Die Neunjährige war mit ihren Großeltern unterwegs. „Mir gefällt das hier alles sehr gut“, lautete ihr Urteil. Sie hat sich anmalen lassen, Seifenblasen gemacht und selbst balanciert. „Das war recht einfach, aber das Seil tat weh.“ Auch die Experimente wollte sie noch ausprobieren, aber vorher ist sie noch in den großen Hörsaal gegangen, um sich die dort stattfindende Kinderuni anzuschauen. An jeder Station gab es für die Kinder einen Stempel und wer drei Stempel zusammen hatte, konnte an einer Tombola teilnehmen. Dort gab es Shirts und Schals der Rostocker Piranhas, Bücher und andere kleine Preise zu gewinnen. Für die Eltern wurde extra eine Vorlesung von Helga Joswig zum Thema „Motivationsentwicklung im Kinderalter“ gehalten. Jedoch waren studentische Eltern eher in der Unterzahl. Hauptsächlich Großeltern waren mit ihren Enkeln unterwegs. Wahrscheinlich mussten die Studenten noch lernen. Trotzdem war es ein gelungenes Fest und die Beteiligten waren sich einig, es auch im nächsten Jahr wieder auf die Beine zu stellen.

29. Juni 2011 | Weiterlesen
„SommerDuett VIII“ in der Galerie Klosterformat

„SommerDuett VIII“ in der Galerie Klosterformat

Eines der umstrittensten Themen Rostocks ist wohl der Bau des Darwineums. Das neue Affenhaus im Zoo erntet viel Lob, aber auch herbe Kritik. Durch Zufall erreicht dieses Thema nun auch die Welt der Kunst. Denn mit Olaf Rammelt stellt ein bekannter Tiermaler seine Bilder in der Galerie Klosterformat aus. Doch er ist nicht alleine. Auch seine Frau Christine Rammelt-Hadelich ist Künstlerin und zeigt Plastiken und Schmuck. So füllt das Ehepaar das Haus im Schatten der Universitätskirche beim 8. SommerDuett mit Leben. Das fantastische Wetter wurde am Dienstag auch direkt genutzt und die Eröffnung in den Klosterhof verlegt. Dort sorgte im Licht der Abendsonne das Duo Chiara für die musikalische Begleitung. Seit 20 Jahren machen Diego Zendeh und Angie Driesnack-Zendeh schon gemeinsam Musik und sorgen nur mit Violine und Gitarre für tolle Klänge. Die Verkaufsausstellung in der Galerie zeichnet sich durch eine große Vielfalt aus, da das Künstlerehepaar sich auch auf unterschiedlichsten Gebieten bewegt. Christine Rammelt-Hadelich fing schon als Kind an, zu zeichnen und zu modellieren. Sie arbeitet hauptsächlich mit Ton und Silber, um kleine Schmuckstücke, aber auch größere Plastiken zu erstellen. Wichtig ist ihr dabei, dass viele der Stücke auch einen praktischen Nutzen haben, etwa die Büste „Schatzwächter mit Schubladen“ aus Ton, in der man seinen Schmuck formschön verstauen kann. Olaf Rammelt wurde das Zeichnen praktisch in die Wiege gelegt. Schon sein Vater malte mit Vorliebe Tiere, zeichnete aber auch Comics. Die Leidenschaft des Vaters hat sich dabei auf den Sohn übertragen. „Immer wenn ich im Urlaub bin, muss das Skizzenbuch dabei sein“, sagt der Künstler. Jedoch zeichnet er nicht nur Tiere. Auch Zeichnungen von Landschaften und Menschen gehören zu seinem Œuvre. Besonders spannend für Rostocker dürfte die Zeichnung von Walter Kempowski sein, die ebenfalls ausgestellt ist. Ungefähr 100 Stücke der beiden sind ausgestellt. Aber nicht nur bildende Kunst gibt es zu bestaunen. 2007 hat das Ehepaar auch den kleinen Verlag „FederEdition“ gegründet. Dort verlegt werden vor allem Kinderbücher, aber auch Lyrikbände. Meist sind die Texte von Christine Rammelt-Hadelich und die Illustrationen von Olaf Rammelt. Ein weiteres Highlight vor allem für Rostocker wäre hier „Geliebte Ostsee.“ Es ist schon fast zu einer Tradition des Ehepaares geworden, zum Urlaub an die Ostsee zu fahren. Dort sind viele Gedichte und Skizzen entstanden, die in diesem Buch nachzulesen sind. Nicht umsonst erwähnte ich am Anfang den Zoo. Olaf Rammelt hat dort bei Besuchen viele Skizzen und Zeichnungen gemacht, sodass sich die Künstler zusammen mit dem Ehepaar Lamberz von der Galerie etwas Besonderes überlegt haben. Olaf Rammelt hat für eine Postkarte ein Motiv von einem Orang-Utan zur Verfügung gestellt. Dieses Karten können Galeriebesucher käuflich erwerben und die Hälfte der Einnahmen geht an den Rostocker Zoo. Außerdem werden beim großen Zoofest auch zwei Bilder des Malers für den guten Zweck versteigert. Es lohnt sich also nicht nur für Kunstliebhaber, einen Blick in die aktuelle Ausstellung zu werfen. Auch Tierfreunde kommen auf ihre Kosten und können ganz nebenbei noch etwas für den guten Zweck tun.

29. Juni 2011 | Weiterlesen
1. Campus-Sommerfest an der Uni Rostock

1. Campus-Sommerfest an der Uni Rostock

Sommerstimmung auf dem Ulmencampus. Bei warmen Temperaturen und strahlendem Sonnenschein versammelten sich am Dienstagabend über 2000 Studierende auf dem Universitätscampus in der Ulmenstraße zum Campus-Sommerfest. Doch trotz der hochsommerlichen Stimmung – noch ist die Vorlesungszeit an der Universität Rostock nicht zu Ende. Erst Mitte Juli beginnen die Semesterferien. Für viele Studenten stehen dann noch Prüfungen an, bevor sie sich endlich eine Pause gönnen können. „Eine kleine Auszeit“ wollten sich daher die beiden Sonderpädagogikstudentinnen Anne und Lisa nehmen und besuchten nach ihrem Uni-Tag noch das Campus-Sommerfest. Vor allem die Stimmung wollten sie genießen. „Ich finde es sehr chillig hier und es ist cool, dass so viele Leute da sind“, meint Lisa. „Das Wetter ist perfekt!“, ergänzt Anne. „Ich finde es schön, dass es in diesem Jahr Kartoffelpuffer gibt.“ Ja, gerade als Vegetarier hat man es nicht leicht in der Grillhochsaison. Da ist diese süße Speise eine willkommene Alternative zu Bratwürsten und Steaks, die natürlich auch nicht fehlten auf dem Campus-Sommerfest und ihren Duft über den ehemaligen Exerzierplatz verbreiteten. Schmäuse wurden auf dem Campus-Sommerfest aber nicht nur für Magen und Nasen serviert, auch an die Ohren war gedacht. Dafür waren vier Livebands auf der Bühne zuständig. Den Anfang machten Dude by Dude. Eine Überraschungspremiere, denn die Studenten der Hochschule für Musik und Theater traten zum ersten Mal unter diesem Namen als Coverband auf. Mit Hip-Hop und Pop begeisterte die Rostocker Band Sun Of A Gun die Zuhörer, die sich auf der Rasenfläche versammelt hatten. Als die Sonne hinter dem roten Backsteingebäude verschwunden war, betraten die Fotos die Campusbühne. Die vier Hamburger sind dem einen oder anderen vielleicht vom Bundesvision Songcontest oder dem Immergut Festival bekannt. Tom Hessler und Deniz Erarsla waren jedoch ohne ihre beiden Bandkollegen Frieder Weiss und Benedikt Schnermann nach Rostock gekommen. Mit zwei Gitarren präsentierten sie sehr hörenswerte Unplugged-Versionen ihrer Songs, die viele Fans nach vorn an die Bühne lockten. Hier wurde dann auch ordentlich bei der letzten Band des Abends, ebenfalls aus Hamburg, gerockt. Der Aufforderungscharakter ihres Namens: Fuck Art, Let‘s Dance, zeigte unübersehbare Wirkung. Von chillig bis ausgelassen – die Stimmung des Campus-Sommerfestes kam bei den Besuchern sehr gut an. Damit reiht sich das Open-Air-Konzert auf dem Ulmencampus in Veranstaltungen wie das Campuserwachen im Frühjahr, den Campus-Tag mit Studentenbandfestival im Herbst und die Campus Explosion, die seit diesem Sommern nicht mehr stattfindet, ein.

29. Juni 2011 | Weiterlesen
Rostocker Vorlesewettbewerb „Lesewürmer“ feiert Jubiläum

Rostocker Vorlesewettbewerb „Lesewürmer“ feiert Jubiläum

Lesen ist wichtig. Nicht umsonst ist es eines der ersten Dinge, die man in der Schule lernt. Doch nicht nur um Bedienungsanleitungen zu entziffern oder Beipackzettel zu studieren, brauchen wir diese elementare Fähigkeit. Manchmal ist es auch einfach schön, bei einem guten Buch zu entspannen und in eine andere Welt abzutauchen. Dass auch die Jüngsten schon mit viel Freude lesen, bewies die große Resonanz bei der 10. Auflage des Vorlesewettbewerbs „Lesewürmer“ für Grundschüler. Veranstaltet wird dieser Wettstreit von der anderen buchhandlung, dem Literaturhaus Rostock und dem Waldemar Hof. Vor 10 Jahren, bei der Auftaktveranstaltung, beteiligten sich nur drei Schulen aus Rostock, inzwischen nehmen 38 Schulen aus Rostock und den Kreisen Güstrow und Bad Doberan teil. Die 125 besten Schüler aus den Klassen 1 bis 4 lasen beim Endausscheid um die Wette und eine Jury musste entscheiden, wer am besten war. Anlässlich des Jubiläums wurde in diesem Jahr auch erstmals eine große Abschlussveranstaltung in der Rostocker Werkstattschule organisiert, zu der alle Kinder eingeladen waren und auf der die Sieger prämiert wurden. Wie bei einer Preisverleihung üblich, wurde nicht sofort mit der Verkündung der Sieger begonnen. Die musikalische Einstimmung übernahm Norbert Leisegang von der Gruppe Keimzeit. Mit seinem Lied „Du bist ein Schwein“ brachte er die vielen anwesenden Kinder und Eltern direkt zum Lachen. Anschließend erhöhte Manfred Keiper von der anderen buchhandlung noch etwas mehr die Spannung, indem er zuerst den Helfern und Sponsoren dankte. Dabei wollten die Kinder doch wissen, ob sie gewonnen haben. Dann endlich wurden die Erstklässler aufgerufen. Jeder von ihnen bekam als Geschenk das Buch, welches sie vorlesen mussten: „Miss Wiss – Ganz groß!“ Gewonnen hat Charlotte Schippmann. Die junge Siegerin war sehr glücklich, aber gleichzeitig auch sehr fair. „Ich finde es zwar toll, aber ich würde es nicht toll finden, wenn die anderen sich nicht auch freuen würden.“ Dann folgten die Zweitklässler. Sie mussten ein Stück aus dem ersten Buch der Reihe „Kai Knall löst jeden Fall“ vortragen und bekamen dieses natürlich auch als Preis. Am besten hat dies Mette Glawe gemeistert, die nach eigenen Angaben „ganz großes Herzklopfen“ hatte. In den Texten der 3. Klasse ging es tierisch zu, schließlich handelte es sich um „Die Entführung der Frösche.“ Auch in dieser Klassenstufe konnte wieder ein Mädchen am meisten überzeugen. Victoria Köhler war so begeistert, dass sie keinen Satz auf der Bühne herausbrachte. Als Letztes wurde der Preis in der 4. Klasse vergeben. Hier wurde ein Buch aus der Reihe „Die Schatzjäger“ verteilt, in dem die Suche nach einem gläsernen Löwen im Mittelpunkt steht. Gewonnen hat hier Raoul Biedinger. Der Junge war kein Unbekannter, da er vor drei Jahren schon einmal in der Klassenstufe 1 gewonnen hatte. Alle Sieger konnten sich über einen Blumenstrauß und einen Büchergutschein freuen. Außerdem nehmen sie, zusammen mit zehn weiteren Kindern, ein professionelles Hörspiel auf, welches im Rahmen der Lichtklangnacht vorgeführt wird. Um zu beweisen, dass die Schüler auch wirklich lesen können, sollte jeder noch einen kleinen Text vortragen. Dazu hatten sich die Veranstalter etwas ganz Besonderes ausgedacht. Da es auch viele Schüler gibt, die bilingual aufwachsen, durften drei von ihnen (ein Junge ist leider krank geworden) einen Text in ihrer Sprache vortragen. Die deutsche Übersetzung übernahm dann einer der Sieger. Edris Naurosi kommt ursprünglich aus Afghanistan und ist seit zwei Jahren Rostocker. Für seinen selbst geschriebenen Text in der Sprache Dari suchte er sich ein typisches Thema unserer Stadt aus – die Leidenschaft zum Fußball. Duy Le Khac geht auf die Grundschule „An den Linden“ und erzählten den Zuhörern auf Vietnamesisch etwas über die Rolle als großer Bruder. Die Dritte im Bunde war Emilie Kimjakow, die eine kurze russische Geschichte von einem kleinen Hund vortrug. Zum Ende der Preisverleihung betrat noch einmal Norbert Leisegang die Bühne. Er spielte den wohl bekanntesten Keimzeit-Hit „Kling Klang“, was mit viel Applaus aus dem Publikum belohnt wurde – fraglich ist nur, ob auch die Kinder das Lied kannten oder nicht doch die Eltern am lautesten klatschten. Im Anschluss an die Veranstaltung erzählten mir Mette und Victoria noch, dass sie beide überhaupt nicht mit dem Sieg gerechnet hatten, obwohl beide die Texte nicht so schwer fanden. Die neunjährige Victoria verriet mir, dass sie bei einigen Fremdwörtern nicht so genau wusste, wie sie ausgesprochen werden und sie sich daher an den anderen Kindern orientiert hatte. Am liebsten liest die achtjährige Mette Bücher aus der Reihe „Sternenfohlen“. Die Einhorngeschichten packen sie manchmal so, dass sie auch mal 100 Seiten liest. Victoria mag alle Bücher und ist froh, dass sie sich in der Schulbibliothek einmal die Woche neues Lesefutter ausleihen kann. Es ist wirklich schön zu sehen, dass trotz Fernsehen und Computer, das klassische Buch immer noch ein wichtiges Medium ist. Man kann also optimistisch sein, dass auch in Zukunft noch viele Lesewürmer den Spaß am gedruckten Werk entdecken.

28. Juni 2011 | Weiterlesen
FC Hansa Rostock - Mannschaftsfoto Saison 2011/2012

FC Hansa Rostock - Mannschaftsfoto Saison 2011/2012

Knapp drei Wochen sind es noch, bis für den FC Hansa Rostock die neue Spielzeit beginnt. Mit zwei Sonntagsspielen startet die Hansa-Kogge in die Saison 2011/2012. Zum Auftakt spielen die Jungs von Trainer Peter Vollmann am 17. Juli vor heimischer Kulisse gegen den SC Paderborn 07. Eine Woche später ist Hansa dann im großen Ost-Derby bei Dynamo Dresden zu Gast. Bevor es soweit ist, versammelten sich die Profis des FC Hansa Rostock heute in der DKB-Arena zum offiziellen Mannschaftsfoto der Saison 2011/2012 und nahmen für das Sponsorenfoto vor, in und auf dem Müllwagen des Hauptsponsors Veolia Umweltservice Platz. Hintere Reihe (von links nach rechts): Peter Schyrba, Radovan Vujanovic, Marek Mintal, Pavel Koštal, Pelle Jensen, Lucas Albrecht, Dexter Langen, Matthias Holst, Robert Müller, Tino Semmer Mittlere Reihe (von links nach rechts): Physiotherapeut Frank Scheller, Mannschaftsarzt Dr. Holger Strubelt, Zeugwart Andreas Thiem, Tom Weilandt, Sergej Evljuskin, Michael Blum, Stephan Gusche, Michael Wiemann, Timo Perthel, Sebastian Pelzer, Co-Trainer Michael Hartmann, Torwarttrainer Alexander Ogrinc, Cheftrainer Peter Vollmann, Mannschaftsarzt Dr. Frank Bartel, Teammanager René Chaberny Untere Reihe (von links nach rechts): Mohammed Lartey, Tobias Jänicke, Kevin Müller, Jörg Hahnel, Johannes Brinkies, Marcel Schied, Björn Ziegenbein, Kevin Pannewitz

28. Juni 2011 | Weiterlesen
Ideenwettbewerb Gesundheitswirtschaft 2011 – Preisträger

Ideenwettbewerb Gesundheitswirtschaft 2011 – Preisträger

Heilen mit Rügener Kreide oder Turmor-Behandlung mit einem Roboter gesteuerten Radiochirurgie-System im Güstrower CyberKnife Zentrum? Die Bandbreite der beim Ideenwettbewerb Gesundheitswirtschaft 2011 eingereichten Projekte war groß. Innovative Projekte zur „Stärkung der Gesundheitswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern“ waren gefragt. Damit ließ das Motto des Wettbewerbs ebenso Platz für traditionelle Behandlungsmethoden, wie für Ideen aus dem Gesundheitstourismus oder der Hightech-Medizin. „Konkrete, anfassbare Projekte“ sollten es aber schon sein, betonte Wirtschaftsminister Jürgen Seidel. Anfang des Jahres hatte das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus den 4. Ideenwettbewerb ausgelobt, für den 2011 Projektgelder in Höhe von 800.000 Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) zur Verfügung stehen. „Damit wollen wir vor allem Maßnahmen unterstützen, die in der Gesundheitswirtschaftsbranche zu innovativen Produkten und Angeboten führen“, so Seidel. Insgesamt 37 Projektideen mit einem Gesamtvolumen von 7,8 Millionen Euro wurden in diesem Jahr eingereicht. „Auch, wenn es sicherlich noch überboten werden kann“, sei es ein gutes Ergebnis, so Seidel. Es zeige vor allem, dass das Klima für solche Projektarbeit immer besser wird. Acht Projekte wurden durch die Jury ausgewählt und heute auf der 7. Nationalen Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft von Jürgen Seidel und Ministerpräsident Erwin Sellering ausgezeichnet. Gewinner des Ideenwettbewerbes Gesundheitswirtschaft 2011 „Förderung von innovativen Projekten zur Stärkung der Gesundheitswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern“ „Zukunftsorientierte Investitionen in den 2. Gesundheitsmarkt durch Nutzung der ortsgebundenen Heilmittel“ Bäderverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. Erarbeitung einer Bestandsübersicht der vorhandenen Anbieter- und Angebotsstruktur auf der Basis der ortsgebundenen Heilmittel in Mecklenburg-Vorpommern. Daraus sollen Chancen zum weiteren Ausbau der Anbieter- und Angebotsstruktur im Gesundheitstourismus unter Einbindung der ortsgebundenen Heilmittel aufgezeigt und damit der 2. Gesundheitsmarkt in Mecklenburg-Vorpommern forciert werden. „Konzept zum Aufbau eines Systems für individualisierte Pauschalreise-Angebote im Ostseeheilbad Graal-Müritz insbesondere für Großeltern mit Enkeln unter besonderer Berücksichtigung gesundheitstouristischer Aspekte“ Tourismus- und Kur GmbH, Graal-Müritz Mehrgenerationsangebote sollen als Urlaubsangebote etabliert werden. Die Einbeziehung des Themas Gesundheit mit der Ausrichtung auf die Bedürfnisse von Großeltern und Kindern stellt dabei eine besondere Herausforderung dar, da die zu entwickelnden Angebote sehr vielschichtigen Anforderungen gerecht werden müssen. „Health meets Tourism in Mecklenburg-Vorpommern” Premedion GmbH, Rostock Entwicklung und Vermarktung standortspezifischer Gesundheitsreisen in den Feldern der primären und sekundären Prävention, die wissenschaftlich belegte Erfolge in der Gesunderhaltung erzielen. Die Grundidee umfasst Angebote, die unabhängig vom Standort den jeweiligen Hoteliers oder Gemeinden die Möglichkeit bietet, derartige Modelle vor Ort mit dem lokalen Ärzte- und Therapeutennetzwerk für Gesundheitstouristen umzusetzen. „Entwicklung einer vernetzten Internetdatenbank für touristische Aktivangebote und gesundheitstouristische Dienstleistungen einer Region mit Qualitätsmerkmal“ Förderverein Fischlandtourismus e.V. i.G. Aufbau einer Internetplattform, die touristische Aktivangebote und gesundheitstouristische Dienstleistungen einer Region zusammenfasst und über ein Planungstool den Urlaubern zur Verfügung steht. Diese sollen entsprechend ihren individuellen Bedürfnissen und Wünschen verschiedene regionale Leistungen (z. B. Fahrradtouren, Ernährungsangebote, SPA-Anwendungen, kulturelle und andere Erlebnisveranstaltungen) für den Urlaub selbst zusammenstellen und buchen. „Konzept eines Zentrums für personalisiertes Diabetes Management“ Institut für Diabetes „Gerhardt Katsch“, Karlsburg Erweiterung der KADIS-(Karlsburger Diabetes Management)-basierten Gesundheitsdienstleistungen durch aktives Selbst-Management und patientenzentrierte Schulungs- und Beratungsprogramme. Eine internationale Vermarktung der Dienstleistungen ist vorgesehen. „Das CyberKnife Zentrum Norddeutschland in Güstrow als Forschungs- und Dienstleistungszentrum zur Krebstherapie und sekundären Krebsprävention“ CyberKnife Zentrum Norddeutschland, Güstrow Wissenschaftliche Vernetzung des CyberKnife Zentrum Norddeutschland, Etablierung als Trainings- und Ausbildungszentrum in Zusammenarbeit mit Medizin, Wirtschaft (Siemens) und Tourismus (Sekundärprävention). Ein Alleinstellungsmerkmal ist bei der Weiterentwicklung zum europäischen Accuray-Referenzzentrum (robotergestützte Radiochirurgie) gegeben. „Urlaub vom Diabetes in M-V“ VIRTUS – Institut für neue Lehr- und Lernmethoden; Rostock Entwicklung und Vermarktung adäquater gesundheitstouristischer Angebote für Diabetiker und ihre Angehörigen und Erschließung dieser großen Zielgruppe für das Gesundheitsland M-V durch die avisierte Netzwerkbildung verschiedener Leistungserbringer. Erstellung einer Bedarfsanalyse, der darauf aufbauenden Umsetzungskonzeption (inkl. Schulung der Hotels und Pensionen). Die Entwicklung von Informationsdiensten und Bildungsangeboten für Diabetiker (z. B. Apps und Internetportal) und die Qualifizierung der Gesundheitsanbieter wird durch die Vermarktung der Angebote angestrebt. „Steigerung des Bekanntheitsgrades und der Anwendung des Naturheilmittels Original Rügener Dreikronen-Heilkreide auf der Insel Rügen und im Gesundheitsland MV“ Verein Rügener Heilkreide e.V. Steigerung des Bekanntheitsgrades der Heilkreide durch professionalisiertes Marketing und Nutzung zielgruppenspezifischer Informationsmedien. Die Anwendungen und Angebote mit Rügener Heilkreide, einhergehend mit einer konsequenten Qualitätssicherung zur Ausschöpfung der Wirkungspotenziale des Naturheilmittels, sollen zu einem attraktiven Baustein de r Gesundheits- und Tourismuswirtschaft entwickelt werden.

27. Juni 2011 | Weiterlesen
7. Nationale Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft 2011

7. Nationale Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft 2011

Die gute Nachricht zuerst: Die Entwicklung neuartiger medizinischer Therapien schreitet voran. Dadurch könnten wir immer älter werden und – was vielleicht noch wichtiger ist – länger vital bleiben. Die schlechte Nachricht aber: Viele dieser Therapien und medizinischen Produkte sind sehr kostspielig. Wer soll das bezahlen? „Ab wann wird aus diesen innovativen Therapien ein notwendiger medizinischer Standard als Kassenleistung?“, stellte Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Erwin Sellering heute bei der Eröffnung der 7. Nationalen Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft die Frage in den Raum. Der Markt stelle sich ungeordnet und stagnierend dar, dies sei schädlich für die Akzeptanz des Gesundheitssystems. Es müsse ordnend eingegriffen werden, forderte Sellering und rief dazu auf, sich mit diesem kontroversen Thema zu beschäftigen. Etwa 600 geladene Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik waren dazu aus Deutschland, Polen, Österreich, Russland und den Niederlanden in das Kongresszentrum der Yachthafenresidenz Hohe Düne gekommen. In Foren, Referaten und Talkrunden diskutieren sie heute und morgen aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen in der Gesundheitswirtschaft. „Innovation und Solidarsystem“ ist aber nur einer der vier thematischen Schwerpunkte des Branchentreffens. Telemedizin, Medizin im internationalen Wettbewerb und Lebenskonzepte für ein vitales Alter(n) sind weitere Bereiche, die heute und morgen unter dem Motto „Gesundheit grenzenlos“ diskutiert werden. Partnerland in diesem Jahr ist Polen. Mit unserem Nachbarland gibt es zwar schon seit 20 Jahren eine gute Zusammenarbeit. Dennoch sei noch viel Potenzial ungenutzt und die Kooperation könnte noch vertieft werden, so Polens Vertreter Jacek Robak. Chancen sieht er vor allem in der gemeinsamen Forschung, bei der Aus- und Weiterbildung von Fachkräften, in der Telemedizin und in der Kurtouristik. Arbeitsteilung könne er sich auch bei Fachspezialisten vorstellen, die regelmäßig sowohl in deutschen, als auch in polnischen Krankenhäusern tätig werden. „Es muss nicht so sein, dass jeder Patient im eigenen Land behandelt wird“, spielt Robak auf Situationen in Grenzregionen an, in denen ein Krankenhaus des anderen Landes näher liegt, als eins im eigenen Land. Hier könnten Ressourcen besser gemeinsam genutzt werden. Die Gesundheitswirtschaft deckt ein breites Spektrum von Medizintechnik, Biotechnologie, gesunder Ernährung und Gesundheitstourismus ab. Gerade in unserem Bundesland sei sie ein Schlüsselbereich, so der Ministerpräsident. Fast 100.000 Menschen seien direkt oder indirekt in diesem Bereich beschäftigt und sorgten 2009 für einen Jahresumsatz von 3,8 Milliarden Euro. „Es geht uns darum, die großen wirtschaftlichen Chancen zu nutzen und die bestmögliche medizinische Versorgung zu gleich zu sichern“, betonte Sellering abschließend.

27. Juni 2011 | Weiterlesen
HMT Rostock holt Preis beim 22. Theatertreffen in Hamburg

HMT Rostock holt Preis beim 22. Theatertreffen in Hamburg

Beim 22. Theatertreffen deutschsprachiger Schauspielstudierender erhielten die Eleven des sechsten Semesters der Rostocker Hochschule für Musik und Theater (HMT) am Wochenende den mit 6.000 Euro dotierten Ensemble-Preis. Mit ihrer 60-minütigen Inszenierung „Der Meister und Margarita“ nach Motiven des Romans von Michail Bulgakow in der Regie von Jens Poth überzeugten sie das Publikum und die fünfköpfige Jury in der Hamburger Spielstätte Kampnagel. Den mit 10.000 Euro dotierten Vontobel-Preis gewann die Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin. Weitere Ensemble-Preise gingen an die Universität der Künste Berlin, an die Universität Mozarteum Salzburg und die Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover. Seit 1990 trifft sich der Schauspielnachwuchs jährlich an einer der 18 teilnehmenden Hochschulen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Rund 200 Studierende zeigten während der vergangenen Woche ausgewählte eigene Produktionen in Hamburg. Das Theatertreffen wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Quelle: HMT Rostock

27. Juni 2011 | Weiterlesen
Rostocker Ranglistenturnier im Beachvolleyball 2011

Rostocker Ranglistenturnier im Beachvolleyball 2011

Spiel, Satz und Sieg. Nur das vierte S fehlte am Sonntag. Doch auch ohne Sonne war die Stimmung super und die Spieler hatten Spaß. Ich rede vom Beachvolleyball Ranglistenturnier auf der Unisportanlage „Am Waldessaum.“ Dabei ging es um wichtige Ranglistenpunkte, Geld- und Sachpreise und natürlich in erster Linie um die Freude am Sport. Das Turnier am Wochenende war die 3. Station der Beachvolleyball-Landesmeisterschaften. Der Auftakt fand vor drei Wochen in Warnemünde statt und am letzten Wochenende flogen die Bälle in Graal-Müritz. Das Rostocker Stadtturnier fand erst zum zweiten Mal in dieser Form statt. Nachdem im letzten Jahr der INCHEZ-Cup witterungsbedingt abgesagt wurde, fungierte die Veranstaltung auch mit als Ersatz. In diesem Jahr stand sie von Anfang an auf dem Plan, sodass die Veranstalter ein volles Spielerfeld vermelden konnten. 20 Damenteams und 30 Männerduos kämpften auf den fünf Spielfeldern um Punkte. Der Vorteil der Anlage war der gute Schutz vor Wind durch die umliegenden Bäume. Außerdem konnten die Teilnehmer auch wieder direkt auf dem Gelände ihr Zelt aufschlagen. Zu gewinnen gab es wertvolle Meisterschaftspunkte und 500 Euro bei den Herren sowie 250 bei den Damen. Auch Vorjahressieger Dennis Neubart aus Berlin war wieder mit dabei. Da sein eigentlicher Partner Alexander Behrendt privat verhindert war, sprang Andreas Weber aus Angermünde ein. Die beiden kennen sich schon lange und haben auch früher zusammen in der Halle gespielt. Nach einem aussichtsreichen Turnierstart gab es jedoch schnell eine Niederlage, sodass es am Ende nur für Platz 7 reichte. Trotzdem ist Neubart nicht enttäuscht: „Ich bin nicht hergekommen, um das Turnier zu gewinnen, sondern um gute Spiele zu machen und Spaß zu haben.“ Auch Weber lobte den sehr eigenen, familiären Charme des Wettkampfes. Besser lief es für Mitveranstalter Fabian Bünger, der bei der Premiere vor einem Jahr Zweiter geworden ist. Nur weil noch ein Platz bei den Herren frei war, spielte er auch am Wochenende wieder mit. Er und sein Partner Marian Heldt aus Hamburg konnten dabei das Ergebnis bestätigen und mussten sich im Finale nur dem Duo Thiessenhusen/Darmer geschlagen geben, die nun mit genau 200 Punkten auf Platz vier der Gesamtwertung stehen. Beide Teams hatten vor dem Finale kein Spiel verloren. Bei den Damen ging es ähnlich spannend zu. Sandra Gutsche, die mit dem VSV 06 Schwerin erst vor Kurzem deutscher Meister in der Halle wurde, ging mit ihrer Partnerin Katja Joachim an den Start. Auch für die beiden war es das erste gemeinsame Turnier in diesem Jahr. „Es ist beim Beachvolleyball besonders wichtig, sich auf seine Partnerin einzustellen“, sagte Katja Joachim. Auch die beiden Spielerinnen aus Schwerin lobten die tolle Atmosphäre und die gute Organisation. „Nur das Wasser fehlt uns hier ein bisschen.“ Für einen Platz auf dem Treppchen hat es aber auch für die beiden nicht gereicht, was vielleicht an der fehlenden gemeinsamen Beachvolleyballerfahrung gelegen haben könnte. Aber mit Platz 4 sind sie trotzdem nicht unzufrieden. In einem spannenden Finale konnten sich die Favoritinnen Henrike Höft und Franziska Kühn gegen Kathleen Knaute und Marie-Theres Antrack aus Warnemünde durchsetzen. Franziska Kühn konnte damit den Sieg vom letzten Jahr wiederholen, wenn auch mit einer anderen Partnerin. Es scheint also, als ob sich das Ranglistenturnier „Am Waldessaum“ erfolgreich in der hiesigen Beachvolleyballszene etabliert hat. Die Spieler waren glücklich, die Zuschauer hatten Spaß und die Veranstalter waren zufrieden. Wenn jetzt noch die Sonne geschienen hätte, wäre alles perfekt gewesen. Aber man kann halt nicht alles haben.

27. Juni 2011 | Weiterlesen
Sanierung ohne Torelemente am Kröpeliner Tor

Sanierung ohne Torelemente am Kröpeliner Tor

Die Aufstellung von zwei stilisierten Torelementen als Modell am Kröpeliner Tor war von zahlreichen Rostockerinnen und Rostockern mit großem Interesse verfolgt worden. Viele von ihnen nahmen die Gelegenheit war, sich vor Ort zu informieren, ihre Meinung zu äußern und auch die bereitliegenden Fragebogen auszufüllen. Diese Fragebögen sind jetzt ausgewertet worden und bilden mit den geführten Gesprächen die Grundlage für die Entscheidung, in welcher Weise mit den Torelementen und damit mit der Gestaltung des unmittelbaren Umfeldes des Kröpeliner Tores umgegangen werden soll. Insgesamt sind 420 Fragebögen bzw. schriftliche Äußerungen ausgewertet worden. 76 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben sich gegen die präsentierte Form der Wiederherstellung der historischen Verbindung ausgesprochen, 24 Prozent dafür. Für die „durch das Modell gezeigte räumliche Dimension“ haben 19 Prozent und dagegen 81 Prozent gestimmt. Beim möglichen Material haben sich deutlich 82 Prozent für Backstein ausgesprochen und nur vier Prozent für Beton sowie zwölf Prozent für Stahl/Glas. Die Vielzahl von zusätzlichen Hinweisen und Anregungen zu dieser Planung und zu vielen weiteren stadtplanerischen Themen werden derzeit ausgewertet. Im Ergebnis wird auf die Torelemente als gestalterische Verbindung zwischen dem Kröpeliner Tor und der Stadtmauer im Zusammenhang mit der Maßnahme Vorfläche Kröpeliner Tor verzichtet. Das derzeit ungesicherte Abbruchende der Stadtmauer muss zurückhaltend geschützt und gestaltet werden. Die zuständigen Fachämter der Hansestadt Rostock sowie die Rostocker Gesellschaft für Stadterneuerung, Stadtentwicklung und Wohnungsbau mbH als Sanierungsträgerin werden in noch folgenden Abstimmungsprozessen gemeinsam mit dem beauftragten Planer eine angemessene neue Lösung finden. Dabei wird die fachliche Auswertung die Grundlage bilden. In diesem Zusammenhang wird die Entscheidung zur möglichen Gestaltung einer zurückhaltenden Visualisierung des ehemaligen Verlaufs der Stadtmauer bei Verzicht auf die Torelemente getroffen. Die Besonderheit der städtebaulichen Situation soll angemessen herausgestellt werden. Trotz Verzicht auf die Torelemente soll die Baumaßnahme auf der Vorfläche am Kröpeliner Tor in diesem Jahr begonnen werden. Quelle: Stadtverwaltung, Hansestadt Rostock

27. Juni 2011 | Weiterlesen
Stadtrundgang zum Stadtgeburtstag - 793 Jahre Rostock

Stadtrundgang zum Stadtgeburtstag - 793 Jahre Rostock

Eine große Geburtstagsgesellschaft zog am Freitag, dem 24. Juni durch Rostocks Innenstadt. Bis zu 300 Gäste waren der Einladung des Rostocker Stadtführervereins, dem Verein für Rostocker Geschichte und dem Plattdütsch-Verein „Klönsnack-Rostocker 7“ gefolgt, um den 793. Stadtgeburtstag zu feiern. Dafür hatten die drei Vereine bereits zum fünften Mal anlässlich des Jahrestages der Stadtrechtsbestätigung am 24.06.1218 einen Rundgang zu historischen Stationen organisiert. Informative Vorträge vermittelten Wissenswertes und interessante Anekdoten aus der reichen Geschichte der Hansestadt. Musikalische Beiträge vom Plattdütsch-Verein im Rathaus und von Studenten der Hochschule für Musik und Theater im Barocksaal lockerten die über dreistündige Tour auf. Für fröhliche und festliche Stimmung war also gesorgt. Aber was wäre ein Geburtstag ohne Geschenke? Gleich an zwei Stationen des Rundgangs wurden Gaben überreicht. So dürfen sich die Rostocker und ihre Gäste über ein neues „Rostocker Altstadtmodell“ zwischen Marienkirche und Langer Straße freuen. Fast hätte es der Wind enthüllt, bevor acht Hände das orange-farbige Tuch vom Bronzemodell zogen und so den Blick und den Zugriff freigaben. Wind wehte auch kräftig in die Segel der 14 Optimisten, die vor dem Rathaus an die Segelsportvereine übergeben wurden. Über die kleinen Segelboote freute sich besonders der Rostocker Segelnachwuchs, der das Durchschnittsalter der Geburtstagsgesellschaft an dieser Station merklich um einige Jahre verjüngte. Ausgangpunkt des Rundgangs war – schon fast traditionell – die Marienkirche. Hier referierte Pastor Henry Lohse über „Das schwierige Reformationsjahr 1531 in den Rostocker Pfarrkirchen“. Schwerpunkt des Rundgangs war jedoch der Universitätsplatz. Gleich zwei Anlaufpunkte aus der jüngeren Geschichte Rostocks wurden hier näher unter die Lupe genommen: das Fünfgiebelhaus und der Brunnen der Lebensfreude. 1986 wurde das Fünfgiebelhaus eingeweiht, welches in industrieller Plattenbauweise errichtet worden war und durch seine Gestaltung Bezug auf mittelalterliche Bauten Rostocks nimmt. „Die Giebel haben aber nichts mit historischen Giebeln zu tun. Es sind andere Giebel. Es war ein ideologisches Konzept. Alles sollte gleich sein. Aber wenn man genau hinschaut, sind sie sich ähnlich, aber auch etwas unterschiedlich“, weist Prof. Dr. Peter Baumbach, der den Bau vor 25 Jahren leitete, auf die Besonderheiten des Gebäudes hin. Zahlreiche keramische Arbeiten und kunstvolle Reliefs verzieren die Fassade. Bildhauer wie Jo Jastram, Reinhard Dietrich und Wolfgang Friedrich haben daran mitgewirkt. „Nach einem zusammenhängenden Gestaltungskonzept entwickelten wir ein Haus, was von der Türklinke bis zum Revers des Kellners aus einem Gusse kommt“, sagt Architekt Baumbach über den damaligen Anspruch. Über die jetzige Ansicht des Hauses zeigt er sich verletzt. Sonnenschirme, Wäscheleinen und Werbeschriften verstellen den Blick auf das Glockenspiel, die Uhr und das Relief „Harlekin und Columbine“. Auch Bildhauer Wolfgang Friedrich beklagt, „wie sich der öffentliche Raum vernutzt.“ Für diese klaren Worte ernten beide zustimmenden Applaus der Zuhörer, während die Gäste des besagten Restaurants verdutzt von ihrem Eisbecher aufschauen. Anschließend wandten sich beide dem danebenliegenden „Brunnen der Lebensfreude“ zu, der den Universitätsplatz schmückt. Die figürlichen Darstellungen von Menschen und Tieren wurden von Reinhard Dietrich und Jo Jastram angefertigt und 1980 aufgestellt. Seither übt der Brunnen nicht nur eine erfrischende Wirkung aus, sondern prägt – inmitten der Stadt gelegen – auch das Bild Rostocks auf besondere Weise. Um Bilder Rostocks, genauer gesagt um Stadtansichten, ging es auch in dem abschließenden Vortrag Dr. Steffen Stuths vom Kulturhistorischen Museum. Der klassische Blick auf Rostock werde vom Nordosten aus auf die Stadt gerichtet und im Querformat dargestellt, hat der Historiker festgestellt. Doch Vorsicht: Da wo Rostock draufsteht, ist nicht immer Rostock zu sehen, sondern vielleicht Wismar oder auch umgekehrt. Prägnantes Merkmal für Rostock war aber schon immer die zentralgelegene Marienkirche, die gern in den Stadtansichten hervorgehoben wird. Der Vergleich von alten grafischen Darstellungen, Gemälden und Fotografien verdeutlicht den Wandel unserer Hansestadt. Ein Wandel, der sich auch in unserer Gegenwart fortsetzt und für Diskussionsstoff sorgt, wie sich jüngst bei den Planungen zur Umgestaltung des Platzes am Kröpeliner Tors offenbarte und auch zum Abschluss des Stadtrundgangs noch einmal thematisiert wurde.

26. Juni 2011 | Weiterlesen
3. See more Jazz 2011 – Auftaktkonzert zum Jazzfestival

3. See more Jazz 2011 – Auftaktkonzert zum Jazzfestival

Ein frühsommerlicher Obstgarten ist schon ein schöner Ort, um die Seele baumeln zu lassen. Zwischen Stadtmauer und Kloster zum Heiligen Kreuz gibt es so einen lauschigen Ort, mitten in Rostocks Stadtzentrum. Unweit des Sommertheaters der Compagnie de Comédie war gestern Abend ein zweites kleines Bühnenzelt aufgebaut. Vor historischer Kulisse, unter Kirschbäumen wurde das See more Jazz Festival eröffnet. Bereits zum dritten Mal findet See more Jazz in Rostock statt. Es ist ein noch recht junges Jazzfestival, folgt aber einer Tradition, die es in Rostock seit den 1950er Jahren gibt. Gerade zu DDR-Zeiten sei das Festival auch immer ein Ereignis des Protests gewesen. „Jazz, als intellektuelles Medium der Musik, eignet sich besonders dafür, zu zeigen, dass man anders ist, ohne es direkt sagen zu müssen“, sagt René Geschke, einer der Organisatoren von See more Jazz. „Dagegen zu sein, spielt heute jedoch keine Rolle mehr“, so Geschke weiter. Vielmehr versuchen die Veranstalter, ihr Publikum mit qualitativ hochwertiger Musik und Gemeinschaftsgefühl zu locken. Möglichst viele Facetten des Jazz sollen auf den Konzerten an diesem Wochenende gezeigt werden. Nicht nur Musiker aus unseren Landen, auch internationale Künstler wurden dazu eingeladen. Besonderes Augenmerk gilt dabei den jungen Musikern, die sich noch in den Startlöchern zu einer internationalen Karriere befinden. Diesem Ansatz wurde auch gleich das Eröffnungskonzert mit dem Sternal Trio und Manhattan Experiment gerecht. „Die Temperaturen sind zwar nicht so fingerfreundlich“, bemerkt Sebastian Sternal, der mit seinen beiden Kollegen Sebastian Klose am Bass und Axel Pape den Auftakt machte. Dennoch gelang es dem Pianisten mit seinen größtenteils selbst komponierten Titeln, die Zuhörer in andere, meist wärmere Gefilde zu entführen. So ging es zum Mississippi, auf den „Place Dauphine“, der sich auf einer Pariser Stadtinsel befindet, an die „Coffee Bay“, nach Ghana oder ins vom Aussterben bedrohte „Lichtspielhaus“. Das Vehikel, das sie für die Reise benutzen, war moderner Jazz mit vielen Einflüssen aus der europäischen Klassik und Popmusik. Auch filmmusikalische Anklänge waren zu hören. Trotz allem Fernweh übte auch der Rostocker Klostergarten für den Mainzer Pianisten einen gewissen Reiz aus. „Es hat sich gut angefühlt unter den Bäumen im Grünen“, sagte er nach dem Konzert. Vielleicht eine Inspiration für einen neuen Titel? Nächtliches Großstadtflair verbreitete sich, als Manhattan Experiment die Bühne betraten. Mittlerweile war auch im Klostergarten die dunkle Nacht angebrochen. Die fünf jungen Musiker aus New York und Deutschland verstanden es, mit ihren Instrumenten (Tenor Saxofon, Alt Saxofon, Gitarre, Bass und Schlagzeug) urbane Nachtstimmungen sowohl der kühleren als auch der heißeren Art zu erzeugen. Überzeugen konnten sie mit ihrem klaren und virtuosen Spiel, das nach jedem Stück und jedem Solo mit viel Beifall von den über hundert Zuhörern belohnt wurde. „Die Amerikaner haben diesen Großstadtdrive. Die haben diesen Rhythmus“, begeistert sich auch Besucherin Kornelia besonders über die zweite Band des Konzerts. Als Jazzliebhaberin hat sie auch schon früher das Ostseejazz-Festival gern besucht, erzählt sie. „Wir mögen guten Jazz und guten Rotwein“, hatte mir René Geschke über die Auswahl der Musiker in der Pause verraten. „Wenn wir auf der Couch liegen, wollen wir nicht zugeblasen werden, dann muss das differenziert sein, schön klingen und irgendetwas in uns wecken, etwas zu sagen haben.“ Wer das nicht auf der Couch, sondern im Zoo oder in der Kunsthalle erleben möchte, kann heute und morgen noch das See more Jazz besuchen.

25. Juni 2011 | Weiterlesen
Altstadtmodell an der Marienkirche eingeweiht

Altstadtmodell an der Marienkirche eingeweiht

Rostocks Altstadt – seit gestern gibt es sie als Miniaturmodell aus Bronze zu bestaunen. Anlässlich des 793. Stadtgeburtstages enthüllten Oberbürgermeister, Künstler und Vertreter der stiftenden Volks- und Raiffeisenbank die neue Plastik in der Langen Straße, am Fuße der Marienkirche. Das Altstadtmodell zeigt die heutige Rostocker Altstadt in den Grenzen ihrer historischen Stadtmauer – vom Kröpeliner Tor bis zur Petrikirche, vom Kuhtor bis zum Stadthafen. Der Grundriss des Kunstwerks entspricht in etwa dem Maßstab 1:1000, es sei aber keinesfalls als „maßstabsgetreues Architekturmodell“ zu verstehen, erläuterte Bildhauer Dirk Wunderlich. So wurden etwa alle Häuser auf eine Höhe gebracht. Einerseits, um eine horizontale Ruhe zu bekommen, andererseits aber auch, um „das Labyrinthartige der Stadt deutlicher und im wahrsten Sinne nachvollziehbarer zu machen“, so Wunderlich. 14 ausgewählte Gebäude der Stadt, wie Kirchen, Rathaus oder Stadttore, wurden hervorgehoben und in einem größeren Maßstab dargestellt. Sie sind jedoch aufeinander abgestimmt, sodass man ihre Dimensionen untereinander vergleichen kann. Zu entdecken gibt es im Altstadtmodell übrigens keineswegs nur Gebäude. Details, wie Fahrzeuge oder liebevoll eingebundene Figurengruppen, sorgen für Spannung innerhalb des Kunstwerkes, regen die Fantasie des Betrachters an und lassen Geschichten beginnen. Eine Besonderheit bei diesem Vorhaben war die Einbeziehung der Blinden und Sehschwachen, hat das Kunstwerk doch nebenbei auch einen ganz praktischen Nutzen. So bekommen nicht sehende Menschen durchs Ertasten einen plastischen Eindruck von Rostocks Altstadt und erhalten zusätzlich Informationen durch Beschriftungen in Brailleschrift. Als Ort des Kennenlernens, an dem Sehende und Nichtsehende miteinander ins Gespräch kommen, wünscht sich Bildhauer Wunderlich den Platz an der Marienkirche. „Ein Ort, wo der eine etwas fühlt, was der andere sieht und umgekehrt.“ Das Altstadtrelief ist eine der letzten Arbeiten, an denen der Bildhauer Jo Jastram mitwirkte. Die Fertigstellung erlebte der am 7. Januar im Alter von 82 Jahren verstorbene Künstler nicht mehr. „Es war schwer, ohne ihn weiterzumachen“, gab Wunderlich zu. Jastrams analytische Fähigkeit, aber auch die heitere Weise, den Dingen auf den Grund zu gehen, haben die Künstler bei ihrer Arbeit sehr vermisst. „Wir waren und sind uns aber sicher, dass er so oder so immer dabei war und ist“, bekräftigte Wunderlich.

25. Juni 2011 | Weiterlesen
Rolf Lappert als Preisträger der Sinecure Landsdorf 2011

Rolf Lappert als Preisträger der Sinecure Landsdorf 2011

Etwas mehr als ein halbes Jahr ist es erst her. Ein sympathischer Autor aus der Schweiz, der aber in Irland lebt, hat in Rostock sein aktuelles Buch vorgestellt. Unter „normalen“ Umständen hätte es Rolf Lappert wohl nicht in dieser Woche wieder in die Hansestadt verschlagen, zumal sein neues Buch auch erst im Frühjahr 2012 veröffentlicht wird. Da es aber zum Preis der Sinecure Landsdorf gehört, öffentlich zu lesen, eine Poetikvorlesung in der Uni zu halten und anschließend einem Seminar im Gutshaus beizuwohnen, konnte man Rolf Lappert auch dieser Tage wieder in der Stadt erleben. Zum vierten Mal hat das Ehepaar Gerd und Angela Schäfer den Preis der Sinecure Landsdorf vergeben. In Zusammenarbeit mit dem Literaturhaus, der „anderen buchhandlung“ und Literaturprofessor Lutz Hagestedt werden Autoren für drei Monate auf das Gut in Tribsees eingeladen, wo sie frei arbeiten können. Auf Lappert wurden die Schäfers mit dem Roman „Nach Hause schwimmen“ aufmerksam, der 2008 auch mit dem ersten Schweizer Buchpreis ausgezeichnet wurde. Da der Autor seinen aktuellen Roman „Auf den Inseln des letzten Lichts“ jedoch wie schon erwähnt bereits im November im Rahmen der LiteraTour Nord vorstellte, gab es bei der Lesung in der „anderen buchhandlung“ ein Novum für mich. Nach einem interessanten Gespräch mit dem Manfred Keiper stellte Lappert Stücke aus zwei bisher unveröffentlichten Manuskripten vor. Eines der beiden Bücher soll der dritte Teil einer Trilogie werden. Da dieser Text aber erst etwa 150 Seiten umfasst und noch unbetitelt ist, lässt sich schwer etwas über Inhalt und Form sagen. Spannender war da schon die Vorstellung von „Pampa Blues“. Dies wird der erste Jugendroman des Schweizers. Die letzten 120 Seiten des Werkes hat er im April, seinem ersten Monat in Landsdorf, geschrieben. Dabei vertiefte er sich anfangs so sehr in seine Arbeit, dass Gerd Schäfer schon Angst hatte, der Autor sei in seinem Zimmer verstorben. „Pampa Blues“ basiert auf einem alten Drehbuch Lapperts und erzählt die Geschichte von Ben, einem 16-jährigen Jungen, der auf einem entlegenen Dorf mit seinem dementen Opa lebt und sich um diesen kümmert. Dabei geht es aber keineswegs nur um den kranken Großvater, sondern auch um das Leben auf dem Dorf und die Erlebnisse, die der Junge innerhalb von einer knappen Woche macht. Schon das erste Kapitel, das der Schriftsteller am Donnerstag in der Buchhandlung vorstellte, war sehr vielversprechend. Eine tolle Sprache und eine ernste Grundstimmung, die aber immer wieder mit feinem Humor durchbrochen wird, lassen ein Buch erwarten, das auch von Erwachsenen gut gelesen werden kann. Leider erst im Frühjahr 2012. Die Poetikvorlesung im Hörsaal der Hautklinik der Uni Rostock trug den Titel „Glücklich im Gefängnis der Gedanken – Vom Schreiben als Selbstverwahrung“. In ihr setzte sich Rolf Lappert mit seinem Handwerk auseinander und beschrieb, wie er Bücher schreibt. Dabei sei es egal, auf welchem Fleck der Erde er sich gerade befinde, wichtig sei, eine konzentrierte Arbeitsatmosphäre zu schaffen. Er kann dabei auf Stipendienaufenthalte in Ungarn, Lettland und Litauen zurückblicken. Zum Abschluss des Tages organisierte Literaturprofessor Lutz Hagestedt dann noch ein Seminar im Gutshaus in Landsdorf. Dort besprachen die Teilnehmer zusammen mit dem Autor das erste Kapitel von „Pampa Blues“. Lappert wirkte dabei etwas souveräner als Judith Zander im letzten Jahr, was aber sicher auch an der Textform lag. Es ist wohl leichter, über Aspekte eines fantastischen Jugendromans zu sprechen, als sich mit persönlichen Gedichtanalysen konfrontiert zu sehen. Alles in allem aber wieder zwei spannende Tage im Literaturbetrieb der Stadt und ein gelungener Abschluss für die Sinecure 2011. Wer im nächsten Jahr Preisträger sein wird, ist zwar auch schon relativ sicher, darf ab an dieser Stelle noch nicht verraten werden.

24. Juni 2011 | Weiterlesen
14 neue Optimisten für die Rostocker Segelsportvereine

14 neue Optimisten für die Rostocker Segelsportvereine

Die Ostsee vor Warnemünde gilt als eines der besten Segelreviere weltweit. Dass auch in Rostocks Innenstadt fantastische Segelbedingungen herrschen, dürfte den meisten unbekannt sein. Und so rieben sich heute etliche Passanten verdutzt die Augen, als der Segelnachwuchs mit seinen Segeljollen quer durch Rostocks Zentrum zog. Anlässlich des 793. Stadtgeburtstages haben die sieben Rostocker Segelsportvereine heute insgesamt 14 Jollen der Klasse „Optimist“ erhalten. Auf Initiative des Vereins Rostocker Sieben e.V. wurden sie von Eurawasser finanziert. Vor dem Rathaus tauften Oberbürgermeister Roland Methling und Meeresgott Neptun mit seinem Gefolge die Jollen feierlich. 13 Optis wurden auf die Namen von Partnerstädten getauft, die in 13 Ländern auf drei Kontinenten liegen: vom chinesischen Dalian, über die skandinavischen Partnerstädte Bergen, Turku und Aarhus bis hin zu Raleigh in den USA – fast schon eine kleine Weltreise. Ein weiteres Schiff wird den Namen der chinesischen Stadt „Hefei“ tragen. Im letzten Jahr hat das Rostocker Stadtoberhaupt dorthin einen auf den Namen „Rostock“ getauften Optimisten als Gastgeschenk mitgenommen. Doch bei den 14 Optimisten soll es nicht bleiben, erklärt Methling: „Wir werden diese Flotte ergänzen und wollen sie zur größten Städte-Optimisten-Regatta-Flotte der Welt ausbauen.“ Für den Warnemünder Segel-Club konnten Lennart Kuß und Paul Arp eine der neuen Jollen in Empfang nehmen. „Am Wochenende geht es noch mal mit dem alten Boot aufs Wasser“, erzählt Paul, ab Dienstag soll dann mit den neuen Booten trainiert werden. Seit vier Jahren segelt der Zehnjährige bereits aktiv. Zweimal wöchentlich wird trainiert, an den Wochenenden gibt es oft Regatten. Vorwiegend in Mecklenburg-Vorpommern, „aber wir hatten auch schon eine Regatta in Slovenien und in Dänemark“, fügt Lennart hinzu. Und wovon träumt der Rostocker Segelnachwuchs? „Von einer WM-Teilnahme“, sind sich beide sofort einig. Da trifft es sich gut, dass über 75 Prozent der Weltmeister und Olympiasieger das Segeln auf einem Opti gelernt haben. Nach der Taufe zogen die Nachwuchssportler mit ihren Optimisten durch die Kröpeliner Straße zum Universitätsplatz. Anschließend ging es für die jungen Segler mit ihren Schiffen dann weiter in Richtung Stadthafen, zum Rostocker Segelverein Citybootshafen. Beim 3. Eurawasser Pokal setzt der Nachwuchs hier am Wochenende die Segel und kämpft als Sonderwertung auch um den 5. Optimisten-Pokal des Oberbürgermeisters. Folgende Vereine konnten sich heute über neue Optis freuen: Rostocker Yachtclub: „Riga“ und „Rijeka“ Mecklenburgischer Yachtclub Rostock: „Arhus“ Segler-Verein Turbine Rostock: „Antwerpen“ Yachtclub Warnow: „Bergen“ und „Bremen“ Rostocker Segelverein Citybootshafen: „Dalian“, „Turku“, „Göteborg“ und „Raleigh“ Akademischer Seglerverein zu Rostock: „Szczecin“ Warnemünder Segel-Club: „Städtegemeinschaft Dünkirchen“, „Varna“ und „Hefei“

24. Juni 2011 | Weiterlesen
Deutsche Meisterschaften im Freiwasserschwimmen 2011

Deutsche Meisterschaften im Freiwasserschwimmen 2011

Es ist Sommer – Hochsaison für Freiluftsportarten. Für uns an der Ostsee stehen natürlich die Wassersportarten hoch im Kurs. Denn Wasser gibt es in unserer Hansestadt wie Sand am Meer. Die Ostsee sei für Schwimmer aber zu unruhig und zu kalt, meint Ingolf Jopke, der Präsident des Schwimmverbandes MV. Der Verband richtet in diesem Jahr die Internationalen Deutschen Meisterschaften im Freiwasserschwimmen in Rostock aus. Die Schwimmwettbewerbe im offenen Gewässer werden stattdessen in der Warnow, im Stadthafen bei der Silohalbinsel, ausgetragen. Zum ersten Mal findet eine derartige Veranstaltung hier statt. Ein 1250 Meter langer Viereckskurs wurde hierfür mit gelben Bojen abgesteckt. Start und Ziel liegen direkt am Kai und werden durch eine Verbindung mit dem Traditionssegler „Star of Hope“ markiert, der nur wenige Meter von der Kaimauer entfernt ankert. Hier ist alles „wunderschön eingerichtet“ loben die Veranstalter vom Deutschen Schwimmverband. Die wohl längste Zielgerade bei einer Deutschen Meisterschaft soll das Sportereignis gerade auch für Zuschauer attraktiv machen. Noch bis zum Sonntag können sie die Wettkämpfe der Langstreckenschwimmer direkt an der Kaikante aus nächster Nähe verfolgen. Über 600 Teilnehmer aus fünf Nationen haben sich für die Freiwasserschwimmmeisterschaften angemeldet. Sportler aus Deutschland, Österreich, Schweden, Israel und Schottland springen in die Warnow. Besonders für letztere bedeutet das Schwimmen in Rostock an diesem Wochenende „Warmbadetage“. Denn gewöhnlich trainieren die Schotten bei Wassertemperaturen von 14 bis 16 Grad Celsius. Heute erreichte die Warnow Werte von etwa 19 Grad. Insgesamt blieb das Wetter am Vormittag des ersten Wettkampftages jedoch leicht ungemütlich. In langen Wärmemänteln und Wollmützen warteten die jungen Sportler unter einer dicken Wolkendecke auf ihren Einsatz. Kurz vor zwölf Uhr fiel schließlich der erste Startschuss. Die Meisterschaften begannen mit der olympischen Zehn-Kilometer-Strecke der Herren. Und zehn Kilometer bedeuten im Rostocker Stadthafen acht Runden. Auch der Rostocker Vincent Kirsten befand sich mit der Startnummer 284 unter den Teilnehmern, als einziger aus unserem Bundesland. War er im letzten Jahr noch Neunter geworden, so standen auch diesmal seine Chancen nicht schlecht. Kurz vor Schluss, in der siebten Runde, musste er jedoch aufgeben. Gewonnen hat Titelverteidiger Christian Reichert vom SC Wiesbaden. Schon ab der zweiten Runde hatte er sich vom Verfolgerfeld gelöst und erreichte mit deutlichem Abstand und einer Zeit von 1:56:09.37 das Ziel. Das reichte als Qualifikation für die kommende Europameisterschaft in Israel. Trotz eines kleinen Restärgers über die erst kürzlich geplatzte Qualifikation für die WM in Schanghai, „hat es sich gut schwimmen lassen,“ erklärt Reichert und ergänzt: „Es war nicht so kalt. Ich friere normalerweise richtig.“ Freuen konnte sich der 26-Jährige nicht nur über seinen eigenen ersten Platz, sondern auch über den Sieg seiner Frau. Nadine Reichert schwamm am Nachmittag auf derselben Distanz den anderen Frauen mit einer Zeit von 02:03:49.72 davon. Auf den Plätzen folgten bei den Herren Robert Nüßle (Erfurter SSC) und Joseph Keindl (SSF Bonn). Bei den Damen belegten Natalie Charlos (Swim-Team Elmshorn) und Ines Hahn (TSV Hohenbrunn-Riemerling) Platz zwei und drei. Bis zum 26. Juni werden noch weitere Wettkämpfe über Strecken von 2,5 bis 25 Kilometern ausgetragen. Die Teilnehmer können sich dabei noch für die Jugend-Europameisterschaft, die Europameisterschaft und die Weltmeisterschaft qualifizieren. Wer sie dabei anfeuern möchte, sollte unbedingt im Stadthafen vorbeischauen.

23. Juni 2011 | Weiterlesen
Sieger des Labelwettbewerbs an der Uni prämiert

Sieger des Labelwettbewerbs an der Uni prämiert

Wer Student ist oder schon einmal studiert hat, wird es kennen. Da informiert man sich im Vorfeld viele Tag über mögliche Studienstandorte, Fächer, Stundenpläne und Voraussetzungen, bis man überhaupt erst anfängt zu studieren. Und dann die große Ernüchterung. Nicht nur das ausgewählte Fach ist ganz anders als erwartet, sondern man wird auch überhaupt nicht beim Studienstart unterstützt. Um solche Überraschungen künftig zu vermeiden, sollen die Studiengänge der Uni Rostock Labels bekommen. Diese weisen schon vor Studienbeginn, zum Beispiel im Internet, auf besondere Merkmale des jeweiligen Faches hin. Internationalität, Studienklima, Forschung, Starthilfe und Praxis sind die fünf Auszeichnungen, die Studiengänge vermutlich ab 2012 tragen können. Die Idee kam im Rahmen des Wettbewerbes „Vermarktungsfähige Attraktivität der Studienbedingungen an ostdeutschen Hochschulen“ der Bundesregierung. Mit dem Konzept: „Die Universität Rostock passt (zu) Dir“ hatte die Hochschule den mit 100.000 Euro dotierten Preis gewinnen können. Die Umsetzung der Ideen befindet sich im Moment in der Pilotphase. Dazu gehörte auch ein Wettbewerb für die grafische Gestaltung der Labels. 28 Entwürfe von Studierenden sind eingegangen. „Das ist viel mehr, als wir erwartet haben und ein sehr gutes Zeichen“, sagte Rektor Wolfgang Schareck bei der heutigen Verkündung der Sieger des Wettbewerbes. Zwar bekamen alle Teilnehmer eine Kleinigkeit, einen Kalender, einen Stadtführer und ein Büchlein über die Uni, richtig interessant waren aber vor allem die Geldpreise. 500 Euro für den ersten, 300 für den zweiten und 200 für den dritten Platz wurden vergeben. In der Jury saßen der Rektor, Studenten und weitere Mitarbeiter der Uni. Die Plätze 3 und 2 gingen an Andrea Hofrichter und Ali Al-Saegh. Da dieser nicht anwesend war, nahm ein Freund den Scheck entgegen, was der Rektor mit den Worten: „Wir gratulieren Ihnen zu so einem Freund“, kommentierte. Bei Platz eins überzeugte die Jury vor allem der innovative Gehalt und die gute technische Umsetzung der Gestaltung. Und gewonnen hat ihn Maria Kuckenburg. Die 26-jährige Studentin war sichtbar glücklich. „Ich hatte nicht damit gerechnet, zu gewinnen!“ Sie studiert Grund- und Hauptschullehramt und kann das Preisgeld super gebrauchen. „Ich bekomme kein BAföG, daher kann ich mit dem Geld meine Miete bezahlen.“ Maria hofft, dass die Vorschläge und Ideen auch wirklich umgesetzt werden und nicht nur eine leere Ankündigung bleiben. Beim Design habe sie sich am runden Logo der Uni orientiert und die Labels wie Aufkleber gestaltet. Ludmila Lutz-Auras und Heidrun Jander vom Projekt erklärten im Anschluss, wie es nun konkret weitergeht. „Im Moment sind wir dabei zu versuchen, die Studienstartbedingungen zu verbessern.“ Es gibt dafür bereits Pilotprojekte an drei Fakultäten, so bietet die Elektrotechnik zum Beispiel ein Tutorensystem an und die Physik studentische Navigatoren. Die Phase soll noch bis Ende 2012 gehen, danach sollen alle Studiengänge Labels bekommen können. Voraussetzung für die Vergabe der Auszeichnungen ist eine erfolgreiche vorherige Evaluation. „Alles passiert in Absprache mit den Studenten“, sagte Heidrun Jander. „Es soll schon von Anfang an das Gefühl vermittelt werden, hier gut angekommen zu sein.“ Bleibt zu hoffen, dass dieses Gefühl auch wirklich die Studenten erreicht. Denn es ist nicht nur wichtig, irgendwo gut anzukommen, sondern auch, sich weiterhin wohlzufühlen.

23. Juni 2011 | Weiterlesen