Neueste Nachrichten aus Rostock und Warnemünde

„Charleys Tante“ besucht nun auch Rostock
Die Weihnachtsfeiertage sind vorbei und die anstrengenden Besuche der Verwandtschaft wohl zum größten Teil überstanden. Doch im Volkstheater geht der Stress erst richtig los, denn „Charleys Tante“ aus Brasilien hat sich angekündigt. Im Gepäck hat sie die letzte Premiere für dieses Jahr im Volkstheater, bestens aufgelegte Schauspieler und ganz viele Lacher. Die Probleme für Charles (Michael Ruchter) und Jack (Paul Walther) beginnen jedoch mit der Absage der Tante, war sie doch der Dreh- und Angelpunkt für einen perfekten Plan. Die beiden Collegestudenten wollten den Besuch der Dame eigentlich dazu nutzen, einen romantischen Abend mit ihren Traummädchen Kitty (Caroline Erdmann) und Amy (Lisa Flachmeyer) zu verbringen. Denn ohne Anstandsdame würde Mister Spettigue (Dirk Donat) seiner Tochter und seinem Mündel nie erlauben, die Jungen zu treffen. Also muss kurzerhand Mitstudent Babberley (Peer Roggendorf) einspringen. In einem reizenden, rückenfreien Kleid mit viel Ausschnitt für die behaarte Brust wird er den beiden Mädchen als Verwandtschaft „aus dem Land, wo die Affen herkommen“ vorgestellt. Der Plan scheint aufzugehen, doch auf einmal steht Spettigue vor der Tür. Und als ob das nicht reichen würde, schneit auch Jacks Vater (Jakob Kraze) rein und beide Männer verlieben sich in die falsche Tante. Es beginnt ein großartiges Verwirrspiel und natürlich erscheint irgendwann auch die echte Donna Lucia d´Alvadorez (Andrea Stache-Peters) aus Brasilien, um das Chaos perfekt zu machen. Und nach einer kurzen Anlaufzeit, die etwas schwerfällig wirkte, präsentierte das Ensemble ein wirkliches Feuerwerk der Unterhaltung. Nicht nur die schräge Handlung des im Original von Brandon Thomas geschriebenen Stückes überzeugte, auch die Rostocker Umsetzung selbst zeigte viel Herz (und Haut). Angefangen bei tollen Kostümen – edle Anzüge, bunte Kleider oder einfach nur ein Handtuch – und einem hübschen Bühnenbild. Das irre Tempo der Inszenierung von Peter Kube und Dramaturg Jörg Hückler sorgte dafür, dass es zu keinen Leerlaufzeiten innerhalb des Stückes kam. Es passierte andauernd etwas und auch die Witze waren bis zum Schluss dicht gesät und teilweise herrlich übertrieben. Bei so einem Stück muss einfach jemand theatralisch in Ohnmacht fallen und so kurz vor Silvester darf auch eine Anspielung auf den Klassiker „Dinner for One“ nicht fehlen. Absolut großartig wurde das Stück aber durch die tolle schauspielerische Leistung des Ensembles. Alle Figuren bekamen von ihren Darstellern das ganz besondere Etwas verliehen. Auch wenn es bei so viel Spaß, der auf das Publikum übertragen wurde, schwerfällt, jemanden besonders hervorzuheben, kommt man bei diesem Stück doch nicht drum herum. Peer Roggendorf gibt eine bezaubernde Tante ab. Er schafft es, die Balance zwischen geehrt und geekelt fühlen genau zu treffen und kann so die großen Fußstapfen von Heinz Rühmann, der die Rolle im Film von 1956 übernahm, ausfüllen. Auch Erik Malter und Simon Große waren von der Premiere begeistert. Die beiden spielen seit mehreren Jahren selbst beim „Theater am Ring“ und lobten vor allem die Spritzigkeit und das Tempo der Komödie. „Man hatte das Gefühl, wirklich in einem England von vor 30 oder 40 Jahren zu sein, obwohl es einige moderne Aspekte gab. Aber die Stimmung passte einfach“, resümierte Erik. Und auch für Simon war es „die perfekte Silvestergala.“ „Das Bühnenbild, Musik und Schauspieler, es war alles toll.“ Und Erik ergänzt: „Es war schön, dass mal nicht versucht wurde, irgendeinen ernsthaften Aspekt mit reinzubringen. Komödien können auch einfach mal nur lustig sein!“ Wer heute Abend noch nichts vorhat und jetzt Lust bekommen hat, eine der beiden Silvestervorstellungen zu besuchen, den muss ich leider enttäuschen – beide Vorstellungen sind schon ausverkauft. Aber im neuen Jahr gibt es noch Karten und jeder der gerne lacht, sollte sich auf jeden Fall einmal von „Charleys Tante“ besuchen lassen – am besten zusammen mit der lieben Verwandtschaft. Fotos 1-4: Dorit Gätjen, VTR
31. Dezember 2011 | Weiterlesen
Konzert von Matthias Reim auf Februar 2012 verschoben
Das für den 30.12.2011 in der StadtHalle Rostock geplante Konzert muss leider verschoben werden. Matthias Reim wurde heute Mittag auf Grund einer verschleppten Krankheit in seiner Wahlheimat Mallorca in ein Krankenhaus eingeliefert. Der neue Termin für das Konzert in der StadtHalle ist der 04.02.2012. Matthias Reim entschuldigt sich vielmals bei all seinen Fans. Er und Michelle freuen sich schon riesig auf den 04. Februar in der Stadthalle Rostock. Alle Eintrittskarten behalten selbstverständlich für den Ersatztermin ihre Gültigkeit! Quelle: GOLIATH Show & Promotion GmbH
29. Dezember 2011 | Weiterlesen
181 Kreuzfahrtschiff-Anläufe 2012 in Warnemünde
181 Anläufe von 40 Kreuzfahrtschiffen stehen bislang für 2012 im Kalender des Kreuzfahrthafens Rostock-Warnemünde. „Nach der herausragenden Saison 2011 mit 158 Anläufen von 34 Schiffen werden wir im nächsten Jahr noch etwas mehr zu tun bekommen“, erklärte Ulrich Bauermeister, Geschäftsführer der Hafen-Entwicklungsgesellschaft Rostock. Bei 107 Anläufen bildet Warnemünde das Tagesreiseziel der Kreuzfahrtschiffe. 74 Mal wird es im nächsten Jahr auf Schiffen der Reedereien AIDA Cruises, Costa Crociere, Princess Cruises und Norwegian Cruise Line einen vollständigen oder teilweisen Passagierwechsel geben. Eröffnet wird die Kreuzfahrtsaison in Warnemünde am 23. April 2012 von der AIDAsol. Das 252 Meter lange Schiff der AIDA Cruises Reederei wird im kommenden Jahr 16 Mal in Rostock zu Gast sein. Von Southampton kommend wird die Black Watch der Fred. Olsen Cruise Line am 25. November 2012 die Riege der Kreuzfahrtriesen beschließen. Wie bereits 2011 wird AIDA auch im kommenden Jahr mit zwei Schiffen von Warnemünde aus starten. Unterstützung erhält die AIDAsol von ihrem baugleichen Schwesterschiff AIDAblu, für das 17 Anläufe im Terminkalender stehen. Sechs Schiffe werden 2012 erstmalig Kurs auf den Kreuzfahrthafen Rostock-Warnemünde nehmen: Costa Allegra, Costa Fortuna, Gann, MS Nautica, Star Flyer und Ryndam. Neben zwölf Dreifachanläufen stehen auch wieder drei der beliebten Vierfachanläufe auf dem Programm. Am 10. Juni werden die AIDAblu, die MS Nautica, die Norwegian Sun sowie die Costa Allegra in der Hansestadt begrüßt. Die Costa Allegra wird allerdings nicht in Warnemünde liegen, sondern am Liegeplatz 41 im Becken A des Rostocker Seehafens festmachen. Der zweite Vierfachanlauf steht für den 20. Juli im Kalender. An diesem Tag muss die Empressin den Überseehafen ausweichen, während die AIDAblu, die Emerald Princess und die Silver Cloud in Warnemünde festmachen. Drei Tage später gibt es dann wirklich vier Kreuzfahrtschiffe im Ostseebad zu bewundern. Die Seabourn Pride und die Balmoral teilen sich den Liegeplatz P8, während die MS Marina und die Silver Whisper an P7 bzw. P1-4 festmachen. Mit 181 avisierten Anläufen bleibt Rostock-Warnemünde vor Kiel und Hamburg auch 2012 Deutschlands beliebtestes Reiseziel für Kreuzfahrttouristen.
28. Dezember 2011 | Weiterlesen
OB-Wahl 2012: Karina Jens eröffnet Bürgerbüro
„Es ist eine schöne Stadt, keine Frage“, stellt die Oberbürgermeister-Kandidatin der CDU Karina Jens klar. Doch „mit einer erstarrten Verwaltung und mit einer nicht gegebenen Kommunikation“ bliebe die Hansestadt hinter ihren Möglichkeiten zurück. Um dies zu ändern, tritt sie am 5. Februar 2012 zur Wahl des neuen Stadtoberhauptes an – „Volle Kraft Rostock“ lautet ihr Motto. Nach Christian Blauel von den Grünen und Amtsinhaber Roland Methling eröffnete gestern auch Karina Jens ihr Bürgerbüro in der Richard-Wagner-Straße 15. Dabei ließ die Bürgerschaftspräsidentin keinen Zweifel daran, wo ihrer Meinung nach der Schuh drückt. „Die Disharmonie zwischen Verwaltung und Bürgerschaft“ sei es, was die Stadt lähme. 48 Widersprüche in der laufenden Legislaturperiode – „so soft haben wir nicht getagt“ – würden zu Stillstand und Blockade führen. Daher sei es „unerlässlich, dass wir zu einem ganz anderen Klima und zu einer neuen Gemeinsamkeit kommen“, untermauert Jens ihr wichtigstes Anliegen. Über alle Gruppierungen und Parteien hinweg repräsentiere die Bürgerschaft 70 Prozent der Einwohner, so Jens. Dies habe auch der Oberbürgermeister zu begreifen. „Da kann man nicht durch Widersprüche seinen eigenen Weg versuchen durchzusetzen.“ Über der Stadt hänge ein großes Schweigen, beschreibt Jens die aktuelle Situation, die dazu führe, dass viele ihre Meinung nicht mehr frei äußern würden. „Ich möchte eine freie, eine optimistische, eine auf Aufbruch gestellte Stadtgesellschaft, die trotz aller Probleme ihre Ziele angeht“, formuliert die 53-Jährige ihr Ziel. Unterstützung bekommt Karina Jens im Bürgerbüro von ihrem Wahlkampfleiter Christian Anders. Ab sofort sind die Räume für interessierte Bürger geöffnet. In den kommenden Tagen sollen zudem Website und Facebook-Präsentation weiter ausgebaut werden. Am 3. Januar wird die Auftaktveranstaltung mit Innenminister Lorenz Caffier in der Trotzenburg die heiße Phase des Wahlkampfes einleiten. Dann möchte Karina Jens auch mit einem Bürgerbus durch die Stadtteile touren, um die Einwohner direkt zu erreichen – wettergeschützt, mit Standheizung und dank Hybrid-Technik auch ökologisch korrekt.
23. Dezember 2011 | Weiterlesen
Beinharte Bagaluten Wiehnacht mit Torfrock
Weihnachtszeit, stille Zeit? Nicht bei der Bagaluten Wiehnacht von Torfrock, für die sich die norddeutsche Kultband bereits zum 22. Mal in der Vorweihnachtszeit auf Tour begab. In Rostock feierten gestern Abend gut 1000 Fans, viele mit Hörnerhelmen herausgeputzt, in der Scandlines Arena ein feuchtfröhliches Weihnachtsfest, an das Sänger Klaus Büchner mit witzigen Paarreimen erinnerte. Zwischen den Adventsgedichten sorgten die Torfrockhits für den wenig besinnlichen, aber stimmungsvollen Soundtrack der Party. Humorvolle, norddeutsche Texte auf die Musik von alten Rock ‘n’ Roll Klassikern gehören zu den Markenzeichen der vierköpfigen Band. Für eine zartere, folkige Note sorgte Klaus Büchner an der Mundharmonika und auf mehreren Flöten – die größte fast so lang wie der Musiker selbst. Ansonsten wurde mit den Instrumenten ordentlich gerockt, gebluest und gedrivt. Schlagzeuger Stefan Lehmann heizte seiner Snare so stark ein, dass sie den Geist aufgab und während „Trunkenbold“ ausgewechselt werden musste. Ein Song, bei dem der charismatische Gitarrist und Torfrock-Urgestein Raymond Voss durch seine zuvor mit Rauch aufgewärmte, sonore Stimme beeindruckte. Eine Stimme, die wie auch die von Klaus Büchner, aus den Werner-Filmen bekannt ist und mit deren Soundtrack die Band Anfang der 1990er ihren Durchbruch hatte. Ganz klar, dass auch der Nummer-eins-Hit „Beinhart“ sowie „Eiskalt“ aus der neuesten Verfilmung der Comicfigur auf dem Konzert nicht fehlen durften. Nicht nur bei ihren Songs über „Presslufthammer B-B-B-B-Bernhard“, Renate, Rollo und andere Helden aus dem ländlichen Torfmoorholm und der Wikingerzeit konnten sich die Torfrocker auf die Textsicherheit ihrer überwiegend männlichen Fans verlassen. Die sind tagsüber sowohl auf der Baustelle, als auch im Büro oder in der Schule zu finden und stammen nach fast 35-jähriger Bandgeschichte aus mehreren Generationen. Während die mitgealterten Fans lieber schunkelten und cool wippten, war bei den gut vorgeglühten Halbstarken ganz bagaluten-like euphorisches Pogo-Rempeln und bierseliges Mitgrölen angesagt. Durch die Luft fliegende halb leere Bierbecher sorgten nicht gerade bei allen für Begeisterung. Die Kleinsten wurden sicherheitshalber vor die Bühnenabsperrung gesetzt und dort mit Cola versorgt. Aufwärmen konnte sich das Publikum bereits bei der Vorband Stier, deren harte Rockklänge bei den Rostocker Headbangern ebenfalls gut ankamen. Alle Jahre wieder, mittlerweile heißt die Scandlines-Arena OSPA-Arena nächster Termin: So 22. Dezember 2013, 20 :00 Uhr, OSPA-Arena (Tschaikowskistraße 45)
23. Dezember 2011 | Weiterlesen
Wladimir Kaminer liest auch 2011 wieder im Audimax
Gestern war der erste Tag der Weihnachtsferien für die Rostocker Studenten. Trotzdem gab es noch eine besondere Vorlesung im größten Hörsaal der Universität. Wladimir Kaminer war auch in diesem Jahr wieder zu Gast in Rostocks Audimax, um Geschichten aus seinem Leben zu erzählen und ganz nebenbei auch noch sein neuestes Buch „Liebesgrüße aus Deutschland“ vorzustellen. Seit über 20 Jahren lebt Wladimir Kaminer nun schon in Berlin und schreibt dort nicht nur Bücher, sondern macht auch Musik. Sein erster Erzählband „Russendisko“ prägte den Begriff für neue russische Volksmusik mit Popeinschlägen. Unter dem Titel veranstaltet er auch regelmäßig Partys, auf denen er selbst als DJ auflegt. Vor der Lesung lief zur Einstimmung auch die – von dem Autor mit zusammengestellte – Schallplatte „Ukraine do Amerika“, die mit ukrainischen Hits für gute Stimmung unter den Gästen sorgte. Gut 450 Zuhörer waren zu der vom M.A.U. Club organisierten Lesung gekommen – und das sogar ganz ohne Anwesenheitspflicht. Da können sich einige Dozenten der Uni sicher noch eine Scheibe abschneiden. Gut gelaunt betrat dann pünktlich um 20 Uhr der Autor die Bühne und begrüßte die Gäste herzlich: „Wo habe ich beim letzten Mal aufgehört“, fragte er das Publikum. Sowohl im letzten Jahr als auch 2009 begeisterte er kurz vor Weihnachten die Rostocker. Zuerst erzählte der selbst ernannte „Rotwein-Russe“, der während der Lesung nur Wasser trank, von seinen Reisen. Viel rumgekommen sei er in diesem Jahr. „Ich werde immer häufiger eingeladen, etwas über neue deutsche Literatur zu erzählen. Jetzt gerade war ich in Mexiko“, berichtete der Autor. Für den April ist er ins Konsulat in St. Petersburg eingeladen, wo er einen Literaturlehrgang leiten soll. „Mein neues Buch ist das dickste und lustigste Buch, das ich je geschrieben habe“ urteilte Kaminer selbst. In „Liebesgrüße aus Deutschland“ zeigt er wieder mit viel Witz, wie unterschiedlich Deutschland und Russland sind. Viele kurze Geschichten über große und kleine Kulturverschiedenheiten sind in dem Buch versammelt. Unter anderem erklärt er die Besonderheiten der russischen Sprache, in der es keine Wörter für Versöhnung, Rettungsweg und Pfadfinder gäbe. Aber auch viele persönliche Begebenheiten hat der Autor zu Papier und gestern Abend auch zu Gehör gebracht. Erlebnisse mit dem frisch erworbenen Führerschein („das Auto ist eine Kapsel des Todes“) oder von einem Ausflug in den Kletterpark brachten das Publikum immer wieder zum Lachen. Zwar ist die letzte Geschichte schon älter, jedoch wurde sie in der Pause von einigen Gästen gewünscht. Und der sympathische Entertainer kam diesem Wunsch gerne nach. Neben Textwünschen und Gesprächen mit Kaminer konnte man in der Pause auch eins der vielen Bücher kaufen. Das hatte den Vorteil, dass man sie sich direkt signieren lassen konnte. Und auch die Schallplatten der Russendisko waren gefragt und verkauften sich sehr gut. Vielleicht hat der eine oder andere so noch ein kurzfristiges Weihnachtsgeschenk gefunden. Eine besondere Ankündigung machte Kaminer am Ende der Lesung. Im nächsten Jahr wird sein Debüt „Russendisko“ ins Kino kommen. Die Hauptrolle wird Matthias Schweighöfer übernehmen. „Ich hab den Film schon gesehen und finde, er ist sehr gut geworden.“ Wie die Zuschauer ihn finden, wird man dann im nächsten Jahr sehen. Und wenn der Autor wieder nach Rostock kommt, wird man sicher auch die Gelegenheit haben, mit ihm darüber ins Gespräch zu kommen. Als Studentin konnte Julia Harder schon einige Vorlesungen im Audimax erleben und kann sich so ein Urteil erlauben: „Ich glaube als Dozent wäre Kaminer nicht so gut. Er könnte sicher gute Anekdoten erzählen, aber der Stoff würde sicher zu kurz kommen.“ Trotzdem fand sie die Lesung selbst sehr unterhaltsam. Sie und ihre Mutter schenken sich immer gegenseitig die Bücher Kaminers, auf einer Lesung habe sie ihn aber noch nie erlebt. „Und trotzdem liest man die Bücher in dem gleichen Modus, wie er spricht“, sagte sie. Eine tolle Lesung also und ein schöner Jahresabschluss für alle Beteiligten.
23. Dezember 2011 | Weiterlesen
Leuchtturm in Flammen 2012 in Warnemünde - Countdown
In zehn Tagen ist es soweit: Pünktlich um 18 Uhr wird am 1. Januar 2012 das neue Jahr im Ostseebad wieder mit Musik, Licht, Laser und Feuerwerk begrüßt. Das Spektakel Leuchtturm in Flammen 2012 wirft seine Schatten voraus. Unübersehbar weist seit heute ein Banner am Warnemünder Wahrzeichen auf das bevorstehende Großereignis hin. Kurzzeitig stand die 13. Auflage von Leuchtturm in Flammen, die in diesem Jahr unter dem Motto „Glück“ steht, auf der Kippe. Doch die Reederei Scandlines sicherte ihre weitere Unterstützung als Hauptsponsor zu und neue Sponsoren konnten gewonnen werden. Dem traditionellen Jahresauftaktspektakel in Warnemünde steht somit nichts mehr im Wege – dann hoffentlich bei schönerem Wetter als dem nass-kalten Nieselregen, der heute im Ostseebad herrschte. Wir sehen uns am 1. Januar 2012 bei Leuchtturm in Flammen!
22. Dezember 2011 | Weiterlesen
Mittelmole Warnemünde: Städtebaulicher Wettbewerb
„Vielleicht die spannendste stadtplanerische Aufgabe der nächsten Jahre“ ist es für Ralph Müller, Leiter des Rostocker Amtes für Stadtplanung. Gemeint ist die Gestaltung der Warnemünder Mittelmole, für die seit Dienstag europaweit Vorschläge gesucht werden. Mit den Ergebnissen aus dem Strukturkonzept zur Entwicklung des Ostseebades und den Bürgerforen wurde nun die Aufgabenstellung für den städtebaulichen Wettbewerb formuliert und im Amtsblatt der Europäischen Union veröffentlicht. Bis Ende Januar können Architekten und Stadtplaner ihre Ideen einreichen. Ziel dieser ersten Phase des Wettbewerbs ist es, „möglichst viele skizzenhafte Vorschläge zu erlangen, wie man dort den Städtebau mit den gesamten Rahmenbedingungen realisieren kann“, erläutert Anja Epper, Sachgebietsleiterin im Amt für Stadtplanung. „Dieser Wettbewerb ist ein städtebaulicher Wettbewerb“, stellt Epper klar, dass es nicht um die Höhe oder Fassade eines Gebäudes geht, sondern um den gesamten Städtebau. Die Ergebnisse sollen in den aufzustellenden Bebauungsplan einfließen, der sich im zweiten Halbjahr 2012 anschließen wird. 2013 soll der Bebauungsplan von der Bürgerschaft beschlossen werden, 2014 könnten die ersten Bagger anrollen. Aus den in der ersten Phase eingereichten Vorschlägen wird eine Jury maximal 15 Arbeiten auswählen, die bis Ende Mai detaillierter ausgearbeitet werden. Dann sind auch die Einwohner wieder gefragt. Die Arbeiten sollen öffentlich ausgestellt und im Rahmen eines Bürgerforums diskutiert werden. 17.000 Euro sind für den 1. Preis ausgelobt, doch „es wird nicht den einen Entwurf geben“, erhofft sich Stadtplaner Müller viele interessante Detaillösungen, die in der Summe überzeugen. Wesentliches Kriterium ist, dass die Mittelmole eine eigenständige Identität als Quartier erlangt. Um dies zu erreichen, sind zwischen 100 und 300 Wohnungen geplant. „Das sollen Mietwohnungen werden, weil wir unseren Bestand ausbauen wollen“, stellt Christian Jentzsch, Projektleiter der Wiro, klar, dass hier weder Ferien- noch Eigentumswohnungen geplant sind. Ende 2010 hat die kommunale Wohnungsgesellschaft für 14,2 Millionen Euro ein etwa 67.000 Quadratmeter großes Grundstück auf der Warnemünder Mittelmole von der Scandlines-Reederei erworben. „Wir müssen auch unseren Auftrag erfüllen, die Bevölkerung mit Wohnraum zu versorgen“, verweist Jentzsch auf eine Leerstandsquote von nur noch 1,8 Prozent. Weitere Eckdaten der Aufgabenstellung sehen etwa 1.000 Quadratmeter für kleinteiligen Einzelhandel, Gastronomie sowie 200 bis 300 Hotelbetten vor. Mit Blick auf den Bahn- und Seeverkehr spielt der Schall- und Emissionsschutz dabei eine besonders wichtige Rolle. Was es auf der Mittelmole definitiv nicht geben wird, ist eine Sport- oder Veranstaltungshalle. Angebote aus den Bereichen Kultur und Tourismus sind hingegen ebenso möglich wie ein Bürgerzentrum in freier Trägerschaft. Als „aufzuwertende Grünfläche“ soll der Bereich am südlichen Ende (hinter dem Fischereck) erhalten bleiben. Auch eine neue Querungsmöglichkeit in Höhe des gerade geschlossenen Bahnübergangs am Südende des Alten Stroms wäre gern gesehen, um die Verbindung zum Wasser zu schaffen – idealerweise natürlich barrierefrei. Dies gilt auch für die Bahnhofsachse von der Brücke, über den Bahnhof bis zum Fähranleger Hohe Düne. Der Wettbewerb umfasst nicht nur die von der Wiro erworbene Fläche, sondern erstreckt sich bis an die Wasserkanten. Sportboot- und Yachthafen bleiben ebenso wie die Segel- und Schulsportbereiche des Landessportbundes erhalten und sind Teil der Gesamtplanung. Viele unterschiedliche Belange gilt es bei diesem Wettbewerb unter einen Hut zu bekommen. Sollen doch die Wasserkanten soweit wie möglich zugänglich gehalten werden, gleichzeitig aber den Sicherheitsvorschriften der Kreuzliner Sorge getragen werden. Auch die vorhandene Anzahl Stellflächen soll erhalten bleiben, jedoch – anders als jetzt – in einer „ortsbildlich verträglichen Integration“ – ob mehrgeschossig oder unterirdisch bleibt der Kreativität der Teilnehmer überlassen. „Ziel ist es, eine flexible, zukunftsoffene städtebauliche Lösung zu finden“, fasst Anja Epper die Aufgabenstellung zusammen. Man darf gespannt sein, mit welchen Ideen die Architekten und Planer alle Anforderungen unter einen Hut bekommen.
22. Dezember 2011 | Weiterlesen
Schlag gegen Rauschgiftkriminalität in Rostock
Der Tisch der Kriminalpolizeidirektion Rostock war heute Morgen reich gedeckt. Die leeren Kartoffelsalateimer gehörten noch zu den harmlosesten Dingen und waren nicht vom Frühstück der Kollegen übrig geblieben. Getrocknetes Kraut, welches in teilweise geöffneten Tüten daneben lag, verströmte seinen Geruch in den Raum. Bei dem Kraut handelt es sich um Hanfpflanzen. Über sieben Kilogramm Marihuana und Haschisch haben die Mitarbeiter des für die Rauschgiftbekämpfung zuständigen Fachkommissariats seit Mitte Dezember sichergestellt. Der größte Coup gelang den Beamten am 10. Dezember. Gleich fünf Kilogramm Marihuana hatte der 27 Jahre alte Dirk E. auf seiner sogenannten Beschaffungsfahrt nach Rostock in der Reserveradmulde eines Kofferraums versteckt. Beliefern wollte er damit Martin H. aus Rostock-Evershagen, der zuvor bereits elf Mal polizeilich in Erscheinung getreten war. Wegen des Verdachts, dass der 28-Jährige mit Betäubungsmittel in nicht geringer Menge Handel treibt, wurde bereits seit Anfang des Jahres gegen ihn ermittelt. So erfuhr die Kriminalpolizei von dem Deal, griff auf der Rückfahrt zu und verhaftete Dirk E. Bei einer anschließenden Durchsuchung bei Martin H. wurden in einem Depot seines Bruders weitere 235 Gramm Amphetamine, 100 Gramm Haschisch sowie 18,5 Gramm Marihuana und in der Garage seiner Eltern noch einmal 1,7 Kilogramm Marihuana in Folien und Plastikeimern gefunden. Martin H. wurde am 12. Dezember festgenommen. Als Autofahrer an der Tat beteiligt war auch der 34-jährige Rostocker Marko S., der drei Tage später ebenfalls in Haft kam. Gegen ihn wurde ein Verfahren aufgrund des Verstoßes gegen das Betäubungs- und Arzneimittelgesetz eingeleitet. 30 Milliliter Testosteron und 30 Tilidin-Schmerztabletten wurden bei ihm entdeckt. Außerdem soll er in seinem Keller umfangreiches Plantagenequipment zum Betrieb einer Hanf-Indoorplantage untergestellt haben, das Dirk E. zugeordnet wird. Wie hoch das Strafmaß für derartige Vergehen ist, muss nun das Gericht bestimmen. Es richtet sich nach dem Wirkstoffgehalt des Rauschgiftes, der noch festgestellt werden muss. Ab 7,5 Gramm reinem THC (Hauptwirkstoff bei Marihuana) handelt es sich um ein Verbrechen, das mit einem Jahr Freiheitsstrafe belegt wird. Im Fall von Dirk E. komme noch hinzu, dass er eine scharfe Waffe griffbereit im Fußraum des Autos bei sich hatte. „Da ist die Mindestfreiheitsstrafe fünf Jahre“, erläutert Oberstaatsanwalt Reinhard Krüger. „Im Vergleich zu Metropolen wie Hamburg sind fünf Kilogramm nicht viel. Für uns aber dennoch außergewöhnlich“, erklärt der Leiter der Kriminalpolizeidirektion Peter Mainka. Der Fund, der einen Marktwert von 35.000 Euro hat und für 21.000 Euro eingekauft wurde, sei der größte Fund in diesem Jahr, jedoch nicht der einzige an diesem Dezemberwochenende. Bereits am 9. Dezember wurden bei einem Mann in der Südstadtklinik, der durch sein aggressives Verhalten gegenüber dem Krankenhauspersonal aufgefallen war, 175 Gramm Haschisch sichergestellt, die er in Rucksack und Bekleidung mit sich trug. Am gleichen Tag wurde außerdem in Zusammenarbeit mit dem Zollfahndungsamt ein Tatverdächtiger festgenommen, bei dem die Polizei 143 Gramm Haschisch, 20 Gramm Amphetamine, 35 Gramm Marihuana und 40 Ecstasy-Tabletten gefunden hatte. Auch heute Morgen wurden bei zwei Wohnungsdurchsuchungen im Raum Rostock-Evershagen 70 Gramm Amphetamine und Dealerutensilien wie Feinwaage und Zerkleinerer von der Kriminalpolizei sichergestellt. Die Kriminalpolizeiinspektion hat in diesem Jahr bisher 156 Rauschgiftverfahren bearbeitet. Mit den Fällen der Polizeiinspektionen Rostock und Güstrow, zu den auch Gesetzesverstöße seitens der Konsumenten gehören, sind es 635. Landesweit seien es 3473 Sachverhalte im Zusammenhang mit Rauschgift in diesem Jahr gewesen. „Da bewegen wir uns auf dem Niveau vom vergangenen Jahr“, so Peter Mainka. In Mecklenburg-Vorpommern ist Marihuana die verbreitetste Droge, nicht zuletzt wegen des relativ günstigen Preises. Vor allem Kleindealer seien hier aktiv, die ihre Drogensucht durch den Weiterverkauf finanzieren. Durch die Fähren hat sich Mecklenburg-Vorpommern aber auch zu einem Transitland in Richtung Skandinavien entwickelt.
21. Dezember 2011 | Weiterlesen
Spendenübergabe auf dem Rostocker Weihnachtsmarkt
Im Leben ist es oft so wie bei der Achterbahn. Mal ist man ganz oben und kurz darauf geht es steil bergab. Auch die Besucherzahlen des Rostocker Weihnachtsmarktes gingen nach dem viel zu verschneitem letzten Jahr wieder nach oben. „Es ist wieder besser gelaufen für alle Beteiligten, teilweise strahlte der Weihnachtsmarkt wieder in seiner alten Pracht“, sagte Marlies Urbigkeit vom Schaustellerverband Mecklenburg-Vorpommern. So fiel es den Gewerbetreibenden auch wieder leicht, etwas für den guten Zweck zu spenden. Schon seit über 20 Jahren sammelt der Schaustellerverband bei den Gewerbetreibenden. Das wichtigste Anliegen ist seit damals die Unterstützung der Krebshilfe. Aber auch andere soziale Projekte und vor allem Kinder sollen unterstützt werden. 275 Beschicker sind in diesem Jahr auf dem Weihnachtsmarkt tätig. Alle zusammen haben eine Summe von 6280 Euro zusammenbekommen, die heute an fünf Rostocker Einrichtungen übergeben wurde. Der größte Teil der Gelder ging an medizinische Einrichtungen. Jeweils 2400 Euro gingen an die onkologische Station und an den Bereich Radiologie/Strahlentherapie der Universitätsklinik. Prof. Dr. Ernst Klar nahm als Leiter der Allgemeinen Chirurgie einen Scheck entgegen. „Wir profitieren schon seit sechs Jahren von den Spenden und konnten damit auch schon unsere Labore ausbauen“, sagte der Arzt. Mit den Geldern wollen die Mediziner vor allem die individuellen Therapiemethoden verbessern. „Wir wollen Tumoren besser charakterisieren, um für jeden Patienten die beste Behandlung zu ermitteln.“ Auch der Direktor der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie, Prof. Dr. Guido Hildebrandt, war sehr froh über die Finanzspritze. „Wir profitieren schon vom Anfang an von den Weihnachtsmarktspenden und können damit vor allem Projekte realisieren, die sich anderweitig nicht fördern lassen.“ Mit den 2400 Euro wollen die Ärzte vor allem den Patientenaufenthalt der onkologischen Station wohnlicher gestalten und so die persönliche Betreuung verbessern. Jeweils 540 Euro gingen an zwei Rostocker Kinder- und Sozialeinrichtungen. Seit Mai 2010 setzt sich die Schmarler Kinderhilfe für sozial schwächere Jugendliche ein. „Einige Kinder wünschen sich zu Weihnachten ein warmes Essen, das geht einem schon nah“, berichtet die stellvertretende Vereinsvorsitzende Annegret Methling. Dieser Wunsch kann und soll mit den Geldern erfüllt werden. Einen Scheck im Wert von 540 Euro erhielten Berit Kunz und Birgit Hermann. Die beiden Lehrerinnen betreuen die Schülerfirma „Breakfast“ am Schulzentrums Paul Friedrich Scheel. Dort werden körperbehinderte Schüler unterrichtet, die im Rahmen der Schülerfirma für die Pausenversorgung zuständig sind. Das letzte weihnachtliche Geldgeschenk in Höhe von 400 Euro nahm Reinhard Scholl, Pfarrer der Innenstadtgemeinde, entgegen. Die 400 Euro werden für die Sanierungsarbeiten an der Marienkirche eingesetzt. „Es ist auch in der Weihnachtszeit wichtig, eine Insel der Ruhe zwischen all dem Trubel zu haben“, sagte Scholl. Weihnachten kann also kommen in diesem Jahr. Vorher müssen die 275 Schausteller, Versorger und Händler aber noch zwei Tage arbeiten. Dann schließt der größte norddeutsche Weihnachtsmarkt seine Pforten. Aber Ostern ist ja nicht mehr lange hin.
20. Dezember 2011 | Weiterlesen
Winterkonzert des Freien StudentenOrchesters Rostock 2011
Studenten wird ja oft nachgesagt, dass sie neben der Uni fast ausschließlich feiern und schlafen. Dass es sich dabei (meistens) um ein Vorurteil handelt, bewies gestern das Freie StudentenOrchester Rostock. Und es war wirklich erstaunlich, was die 60 Musiker innerhalb der letzten zehn Wochen auf die Beine gestellt haben. Neben Studium und Arbeit wurden Stücke von Modest Mussorgski, Reinhold Glière und Ludwig von Beethoven einstudiert und gestern im Rahmen des Winterkonzertes vor 700 Gästen in der Nikolaikirche präsentiert. 2005 taten sich einige Hobbymusiker zusammen und gründeten ein gemeinsames Orchester. Ende 2006 waren aus den anfänglich 20 Musikern 70 geworden und das F.S.O.R. wurde als offizieller Verein eingetragen. Seitdem ist das Orchester zum größten studentischen Amateur-Sinfonieorchester in Mecklenburg-Vorpommern angewachsen und begeistert mit mehreren Konzerten im Jahr. Alle Musiker und auch der Vorstand machen ehrenamtlich und aus Liebe zur Musik mit. Fast kein Sitzplatz war gestern Abend mehr frei in der Nikolaikirche. 700 Zuschauer wollten erleben, wie sich die Musiker drei große Komponisten vornehmen. Unter der Leitung von Dirigent Henning Ehlert, der sonst als Studienleiter und Korrepetitor am Theater Vorpommern beschäftigt ist, wurde als Erstes Modest Mussorgski zu Gehör gebracht. Das Werk „Night on Bald Mountain“ des russischen Komponisten war der ideale Auftakt des Abends – sogar mit mehreren Paukenschlägen. Die Musik zeigt eine vierteilige Hexengesellschaft und klang dementsprechend düster und bedrohlich, unterstützt auch von der grandiosen Akustik in der Kirche. Als Nächstes folgte ein dreiteiliges Hornkonzert von Reinhold Glière. Für die drei Sätze war Juliane Grepling als Solistin zu Gast. Die 23-Jährige begann im Alter von acht Jahren Horn zu spielen und ist seitdem zu einer mehrfach preisgekrönten Musikerin geworden. Und so überzeugte sie auch vollkommen im Zusammenspiel mit dem Rest des Orchesters. Auch wenn Glière eher unbekannt ist, war es doch eine gute Wahl der Rostocker Musiker, dieses romantisch angehauchte und mit leichten Folkloreelementen versehene Stück zu spielen. In der folgenden Pause konnten sich die Gäste mit einem Glühwein stärken und auch die Bilder und Gedichte von Schülern der Hundertwasserschule begutachten. Denn für das Konzert rief das F.S.O.R. die Aktion „Kinder in die 1. Reihe“ ins Leben. Zuerst wurde im November an der Schule in Lichtenhagen ein großer Projekttag organisiert, wo die Kinder die Instrumente selbst mal ausprobieren und kennenlernen durften. Zum Abschluss des Tages gab es ein Quiz, in dem die Kinder Freikarten für die erste Reihe bekamen. Als Teil der Arbeit gestalteten die Fünftklässler dann Bilder und Gedichte zu Modest Mussorgskys Werk, die in der Kirche gezeigt wurden. Zum Abschluss wagte sich das F.S.O.R erstmals an Ludwig van Beethoven. „Geduld, Disziplin und Präzision sind die besonderen Fähigkeiten, die wir während unserer Proben erlernten, um Beethoven lebendig werden zu lassen“, berichten die Musiker im Programmheft. Und sie schlugen sich dabei sehr gut. Ich konnte bei der Darbietung der etwas unbekannteren 2. Sinfonie in D-Dur keine Qualitätsunterschiede zu einem professionellen Orchester erkennen. Und auch das Publikum war begeistert und spendete mehrere Minuten lauten Applaus. Unter den Gästen waren auch Conrad Hofmeister und Mathilde Bénard. Die beiden sind Studenten und haben auch ein kleines Kind, was den regelmäßigen Besuch von Konzerten natürlich schwierig macht. „Aber wenn man dann doch mal Zeit hat, gehen wir schon ganz gerne mal zu solchen Abenden“, sagte Conrad. „Es war eine tolle Stimmung in der Kirche und es hat mir wirklich ganz toll gefallen“, resümiert Mathilde. Auch sie waren sich einig, dass man keinen Unterschied zu professionellen Musikern gehört habe. Und wie fanden es die Musiker selbst? „Ich bin total begeistert. Es waren so viele Leute da, es war richtig bewegend auf der Bühne zu stehen“, sagte Theresa Lücking. Die Cellistin, die Lehramt studiert, ist mit vier weiteren Musikern auch im Vorstand des Orchesters. Unter ihnen auch Deborah Bergter, die schon seit fünf Jahren dabei ist. „Wir haben zu Semesterbeginn angefangen, einmal die Woche und an zwei separaten Wochenenden zu proben“, berichtet die Referendarin. „Wir haben uns 600 Leute als Ziel gesetzt und das haben wir erreicht“, erzählt Theresa stolz. Besonders bei so viel Arbeit, die in einem Konzert steckt, sei es toll, wenn das dann so gewürdigt wird, besonders da das Studium doch teilweise etwas darunter leiden musste. Besonders die aus einer spontanen Idee entstandene Aktion mit den Kindern war für alle Beteiligten ein großer Gewinn. Die Musiker hatten Spaß und auch die Kinder in der ersten Reihe waren begeistert. Die nächste Möglichkeit, das Orchester live zu erleben, bietet sich am 5. Februar. Dann gibt es, wieder in der Nikolaikirche, ein gemeinsames Benefizkonzert mit dem Rock-Pop-Gospel Chor CELEBRATE. Jeder der etwas für Musik übrig hat, sollte sich diesen Termin im Kalender markieren.
20. Dezember 2011 | Weiterlesen
Zooerlebnis im Winterwald 2011
Kurze Tage und kalte Temperaturen laden nicht gerade dazu ein, den Fuß vor die Tür zu setzen. Auch Pflanzen und Tiere ziehen sich gern über die Wintermonate zurück. Im Zoo finden die Bewohner aus tropischen Gefilden, wie die Flamingos, Unterschlupf in warmen Behausungen, andere legen sich ein dickes Fell zu und verharren still wartend auf den Frühling. Alles ruhig und nichts los im Zoo? Nein, natürlich nicht. Denn auch für den Winter hat sich der Rostocker Zoo einiges einfallen lassen, um den Besuchern spannende Zooerlebnisse zu ermöglichen. Bis zum 19. Februar hält der Zoologische Garten Rostock an jedem Sonntag ein besonderes Highlight bereit. „Zooerlebnis im Winterwald“ heißt diese Aktion, die am zweiten Weihnachtstag beginnt. Ab 15 Uhr gewähren die Tierpfleger den Besuchern einen Blick hinter die Kulissen. Das Aquarium, das Elefanten-Haus, das Vogel-Reptilien-Haus, die Anlagen der Großkatzen, Kamele, Huftiere, Seebären – immer steht ein anderes Tierrevier im Mittelpunkt dieser nicht alltäglichen Besichtigungsmöglichkeit. Ob es am 19. Februar die Chance gibt, hinter die Kulissen der Bärenburg zu blicken, ist hingegen noch ungewiss. Gibt es vielleicht dann schon einen kleinen Eisbären auf der Anlage? „Der Eisbärendame geht es gut, aber Nachwuchs haben wir noch nicht“, informiert Zoodirektor Udo Nagel und gibt sich noch abwartend: „Bis jetzt wäre die Chance groß gewesen, je später es wird, desto kleiner werden die Chancen. Meistens hat Vienna vorher geworfen. Bis Mitte Januar wollen wir sie in der Wochenstube lassen.“ Ob mit oder ohne Baby-Eisbär, Langeweile sollte an den Wintersonntagen im Zoo jedenfalls nicht aufkommen. Schon ab 14 Uhr können im Bastelstübchen auf der Terrasse der Elefantenlodge Kerzen gezogen, Seife hergestellt oder Vogelfutter-Glöckchen gegossen werden. In der Abenddämmerung um 17 Uhr klingt das Zooerlebnis im Winterwald mit einer romantischen Fackelwanderung schließlich aus. Der Rostocker Zoo ist im Winter täglich von 9 bis 16 Uhr geöffnet. Am Wochenende ist neben dem Eingang am Barnstorfer-Ring auch die Kasse an der Trotzenburg geöffnet.
19. Dezember 2011 | Weiterlesen
Hansa Rostock und Dynamo Dresden trennen sich 2:2
Die Zuschauer mussten heute draußen bleiben, doch das Geisterspiel zwischen Hansa Rostock und Dynamo Dresden beginnt gleich mit einem Paukenschlag. Gut 30 Sekunden sind gespielt, als die Gastgeber in der leeren DKB-Arena mit 1:0 in Führung gehen. Tino Semmer kommt im Strafraum der Dresdner zu Fall, doch Schiedsrichter Deniz Aytekin lässt das Spiel weiterlaufen, sodass Marcel Schied an der linken Torraumgrenze zum Schuss kommt und das Leder zur frühen Führung ins lange Eck versenken kann. Kurz darauf die Chance zum Führungsausbau. Nach einer schönen Flanke von Semmer liefert Cheikh Gueye eine unfreiwillige Kopfballvorlage für Marek Mintal. Der nimmt den Ball volley und kommt kurz vor dem Strafraum zum Schuss (7. Minute). Dresdens Schlussmann Wolfgang Hesl hat jedoch keine Probleme zu parieren. Die Gäste finden langsam besser ins Spiel und haben gute Möglichkeiten zum Ausgleich. In der 9. Minute kann Kevin Müller einen Schuss von Mickael Poté über die Latte lenken. Nach der anschließenden Ecke kommt Sebastian Schuppan zum Kopfball. Jänicke springt für Müller ein und kann kurz vor der Torlinie klären. Einen direkt auf Kevin Müller getretenen Freistoß von Romain Brégerie kann Rostocks Schlussmann in der 18. Minute abwehren, ein durch Wiemann abgefälschter Schuss von Filip Trojan landet drei Minuten später auf dem Tor. Von Hansa Rostock ist in dieser Phase nicht mehr viel zu sehen. Die Gäste machen Druck und sind zu diesem Zeitpunk spielerisch überlegen, doch im Abschluss mag es einfach nicht klappen. Etwa in der 35. Minute, als Zlatko Dedic nach einem tollen Pass von Poté fünf Meter vor dem linken Pfosten völlig frei zum Schuss kommt, das Tor jedoch einfach nicht trifft. Im direkten Gegenzug ist es Semmer, der den Ball nach einer schönen Jänicke-Vorlage weit übers Tor gehen lässt. Die 43. Minute: Schuppan kann sich an der Grundlinie im Rostocker Strafraum gut durchsetzen, kommt zum Schuss und wird von Semmer überlaufen. Eine zweifelhafte Entscheidung, doch der Unparteiische Aytekin zeigt auf den Elfmeterpunkt. Dedic verwandelt diesen sicher zum durchaus verdienten Ausgleich. Mit dem Stand von 1:1 verabschieden sich die Mannschaften in die Halbzeitpause. Die erste Chance in der zweiten Hälfte gehört dann wieder den Rostockern. Nach einem Freistoß bekommt Robert Müller in der 56. Minute eine schöne Vorlage von Sebastian Pelzer, trifft jedoch nur den rechten Pfosten. Eine Minute später ist es dann soweit: Mintal auf Semmer, Semmer auf Wiemann, der flankt auf den langen Pfosten und passend zum Geisterspiel steht das Phantom Marek Mintal genau richtig und schiebt das Leder aus vier Metern routiniert ins lange Eck. Auf der Gegenseite kann Kevin Müller nach einem Freistoß von Trojan einen Nahschuss von Poté (67. Minute) glänzend parieren. Ab der 82. Minute stehen dann nur noch zehn Rostocker auf dem Platz, nachdem Wiemann für sein Foul an Trojan Gelb-Rot sieht. Die Sachsen setzen alles auf eine Karte und in letzter Sekunde passiert es dann. In der zweiten Minute der Nachspielzeit spielt Trojan den Ball an die Torraumgrenze, Poté ist zur Stelle und schiebt das Leder eiskalt zum ganz bitteren Ausgleich für Hansa ein. Mir zwölf Punkten muss Hansa Rostock auf einem der Abstiegsplätze überwintern. Weiter geht es am 5. Februar. Dann ist Hansa Rostock beim VfL Bochum zu Gast, eine Woche später begrüßen die Rostocker den MSV Duisburg. Bevor es soweit ist, findet im Rahmen der Vorbereitung am 17. Januar 2012 noch ein Testspiel gegen Werder Bremen in der DKB-Arena statt. Tore: 1:0 Marcel Schied (1. Minute) 1:1 Zlatko Dedic (43. Minute, Foulelfmeter) 2:1 Marek Mintal (57. Minute) 2:2 Mickael Poté (90+2. Minute) Aufstellung, FC Hansa Rostock: Kevin Müller (Torwart) Michael Wiemann (Gelb-Rote Karte in der 82. Minute), Pavel Kostal, Matthias Holst, Sebastian Pelzer (Kapitän) Robert Müller, Michael Blum Tino Semmer (Björn Ziegenbein, ab 70. Minute), Marek Mintal, Tobias Jänicke (Dexter Langen, ab 84. Minute) Marcel Schied (Dominic Peitz, ab 87. Minute) Fotos: Joachim Kloock
18. Dezember 2011 | Weiterlesen
Mince pies #2 in der Galerie wolkenbank
Schnell einen Schnappschuss geschossen und ab in die Galerie. Michael Soltau hat im richtigen Moment zur Kamera gegriffen und ohne lange zu überlegen ein Kunstwerk geschaffen, das mit ausgewählten Exponaten acht weiterer Künstler noch bis Mitte Januar in der Galerie wolkenbank in der Östlichen Altstadt zu sehen ist. „Sehr in Eile“ lautet das Thema, das sich Galerist Holger Stark in diesem Jahr für die Gruppenausstellung „Mince pies #2“ als „spaßige Provokation für die Künstler“ ausgedacht hat. Mit hoher Geschwindigkeit unterwegs war auch Michael Soltau, als er auf der Autobahn nach Greifswald, wo er an der Universität eine Professur für Bildende Kunst innehat, einen bemerkenswerten Moment fotografisch festhielt. Dunkle Regenwolken lagen über der weiten vorpommerschen Landschaft. Plötzlich riss der Himmel auf und die Sonne schien so gleißend auf ein einsames Auto, dass es mit dem Licht auf wundersame Weise verschmolz. „Ich habe während der Fahrt immer einen Fotoapparat liegen“, erzählt Michael Soltau. Mit der einen Hand lenkend und mit der anderen die Kamera auslösend sind viele Schnappschüsse entstanden. „Du musst einfach machen, machen, machen, dass sag ich auch immer meinen Studenten. Aussuchen können wie nachher“, beschreibt er die Chronologie seiner Herangehensweise für „Rainy Day“. Dokumentarisch sei das Bild, unübersehbar ist der Fahrzeuginnenraum am Rand ins harmonische Landschaftsbild gerutscht. Die Details der Fotografie sind es, die die Betrachter in Verzückung geraten lassen. Von „konkreter Romantik“ ist da die Rede beim Anblick der weiten Landschaft, der Lichtstimmung und des kleinen, kaum lesbaren Verkehrsschildes „Pasewalk-Nord“. Geborene Pasewalker freuen sich angesichts der kleinen Aufmerksamkeit für die Provinzstadt, die nicht gerade für ihren schnellen Pulsschlag bekannt ist. Schnell weiterbrausen möchten einige da vielleicht meinen, wie in den Bildern von Mike Strauch, in denen der Maler mit langen, horizontalen Pinselstrichen eine vorbeirauschende grüne Landschaft auf sieben Leinwände gebracht hat. Ihre Aneinanderreihung in der Galerie verstärkt den Geschwindigkeitseindruck. Ruhe strahlt hingegen das Schweizer Bergmassiv von Natascha Pötz aus, das in ihrem zweiten Bild von Gleisen durchschnitten wird und so Bewegung in die Szenerie bringt. „Nachtfahrt“ lautet der Titel von Iris Thürmers Beitrag zu „Mince pies #2“, für die Gottfried Müller kaum Zeit gefunden hat. Sehr in Eile kritzelte er einen Entwurf zu seinem Kunstvorhaben und sandte ihn mit einer Entschuldigung nach Rostock. Victor Kégli griff auf eine Arbeit aus dem Jahre 1995 zurück: einen Comic und Briefe, die ein nicht realisiertes Projekt für eine Kunstschau in Luxemburg dokumentieren. Hier wollte er in einem Waldstück durch ein Bundeswehrflugzeug eine Bombe abwerfen lassen. Von Claudia Kappellusch ist die zweiteilige Arbeit „polar oder die unvollständige geschichte der unverfolgbarkeit der zeit“ zu sehen. Mit einer in Acryl gegossenen abstrakten Zeichnung und einem riesigen weißen Ballon spielt sie auf den missglückten Versuch des Schweden Salomon August Andrée an, mit einem Wasserstoffballon den Nordpol zu erreichen. Zwei Arbeiten von Holger Lippmann, in denen er Animationen von Bildern, die sich selbst computertechnisch generieren, zum Stillstand gebracht hat, und die Videoinstallation „no Connection“ von Thomas Sander, die übrigens auch in der Petrikirche zu sehen ist, vervollständigen die Schau. „Mince pies #2“ wird noch bis zum 14. Januar in der Galerie wolkenbank gezeigt. Die Ausstellung in der Wollenweberstraße 24 kann mittwochs bis samstags von 14 bis 19 Uhr besichtigt werden. Vom 24. bis 31. Dezember ist die Galerie wolkenbank geschlossen.
18. Dezember 2011 | Weiterlesen
Dritte Wahl auch 2011 wieder im Rostocker M.A.U. Club
Der Rostocker M.A.U. Club war heute Nacht der größte Adventskalender Rostocks. Pünktlich um Mitternacht fiel der schwarze Bühnenvorhang zu Boden und auf der Bühne stand nicht etwa ein gigantischer Schokoweihnachtsmann, sondern die drei Rostocker Musiker von Dritte Wahl. Mit ihrem ersten von zwei Dezemberkonzerten gaben sie ungefähr 900 Leuten ein vorzeitiges Weihnachtsfest. Doch vor den Rostocker Lokalhelden durften noch drei andere Bands das Publikum in Stimmung bringen. Den Anfang machten die Punk Rock Boys. Die sieben Berliner geben als Haupteinflussquelle für ihre Musik auf ihrer Myspaceseite „Alkohol“ an. Das schlägt sich zumindest zum Teil auch in ihren Konzerten nieder. Der Chor, bestehend aus Peach, Bark, Dröh und Arnold, singt und tanzt in weißen Feinrippunterhemden und Jeans in einer amüsanten Choreographie. Mitsingen kann fast jeder, covern sie doch Hits wie „Rebel Yeah“, Ace of Spades“ und „Hit me baby one more time.“ Auch wenn der Club noch nicht so voll war, sorgten sie doch für beste Laune bei den anwesenden Gästen. Weiter ging es mit Farben Lehre. Anders als der Name vermuten lässt, handelt sich hierbei um eine polnische Combo. Seit 25 Jahren machen die Männer nun schon gemeinsam Musik und knüpften stimmungstechnisch da an, wo die Punk Rock Boys aufgehört hatten. Auch Sänger Wojciech Wojda setzte auf eine etwas unbeholfen wirkende Choreographie, sprang er doch wie verrückt auf der Bühne herum. Besonderen Beifall ernteten sie für eine polnische Version des Dritte Wahl Songs „Keine Angst.“ Sie bewiesen eindrucksvoll, dass man nicht immer den Text verstehen muss, um Spaß an guter Musik zu haben. Als letzte Vorband kam COR auf die Bühne. Die vier Musiker kommen zwar von der Insel Rügen, wurden aber auch fast wie Söhne der Stadt begrüßt. Ihre Musik ist Trashrock, den sie selbst auch als Baltic Sea Hardcore bezeichnen. Besonders eindrucksvoll ist der tätowierte Frontmann Friedemann, der die Texte mit voller Kraft ins Publikum schreit – ganz nach dem Motto: „Freistil, Kampfstil, Lebensstil!“ Nach ihnen war es dann endlich soweit und der Höhepunkt des Abends stand bevor. Seit 23 Jahren gibt es Dritte Wahl nun schon und seit ihrem ersten Konzert in der Schülerspeisung Rostock-Evershagen im Neubaugebiet hat sich einiges geändert. Sie sind zu einer der wichtigsten Bands der Hansestadt geworden und ihre Weihnachtskonzerte im M.A.U. Club haben Kultstatus erlangt. Das Publikum ist dabei sehr vielfältig – junge Leute, aber auch Menschen, die Dritte Wahl schon seit der Gründung begleiten. So wundert es auch nicht, dass die beiden diesjährigen Konzerte auch schnell ausverkauft waren. Schon bei den ersten Akkorden von „Und jetzt?“ flippte das Publikum total aus. Bis in die hinterste Reihe wurde mitgesungen, getanzt und gepogt. Die Stimmung war innerhalb weniger Sekunden am Kochen und blieb es auch, bis sich die drei Jungs mit „Kein Wort“ in die Nacht verabschiedeten. Dazwischen lieferten Gunnar Schröder, Stefan Ladwig und Jörn „Krel“ Schröder einen bunten Mix aus alten und neuen Songs. Der titelgebende Track „Gib Acht!“ vom neuen Album war ebenso vertreten wie der Klassiker „Dritte Wahl“ aus dem Jahr 1994. Und sogar vom Debüt „Fasching in Bonn“ spielten die Jungs einen, sogar zum Anlass passenden, Song. In „Frohes Fest“ heißt es: „Entfliehen wir dem Alltagsstress und wünschen uns ein frohes Fest“, was auch das Motto des Abends gewesen sein könnte. Für das Jubiläumskonzert der Band im Jahr 2008 durften die Fans ihre Lieblingslieder wählen. Am häufigsten gewählt wurde „Zeit bleib stehen!“, ein etwas neuerer Song. Natürlich durfte dieser auch gestern nicht fehlen, sprach er doch vielen Fans aus der Seele: „Das sind die Momente, wo ich, wenn ich es könnte, mir wünschen würde, dass sie nie vergehn“, heißt es da. Da jedoch alles ein Ende haben muss, verließen die Musiker nach etwa 100 Minuten unter frenetischem Jubel die Bühne. Doch der Abschied ist nur von kurzer Dauer. Schon heute Abend folgt das zweite Konzert, dann mit den Crushing Caspars und Mainpoint als Vorgruppen. Kurzentschlossene können ihr Glück vor dem Club versuchen – oft wollen Leute noch kurzfristig ein Ticket verkaufen. Wem das Risiko zu groß ist, der sollte sich schon mal den 21. und 22. Dezember 2012 im Kalender markieren – da heißt es dann wieder: Vorweihnacht mit Dritte Wahl im M.A.U. Noch einige Impressionen vom Konzert
17. Dezember 2011 | Weiterlesen
FC Hansa Rostock empfängt die SG Dynamo Dresden
Ist Dynamo Dresden bei Hansa Rostock zu Gast, sorgt dies normalerweise für ausverkaufte Ränge in der DKB-Arena. Wenn die Partie morgen um 13:30 Uhr angepfiffen wird, ist jedoch alles anders. Nach dem Heimspiel von Hansa Rostock gegen St. Pauli, bei dem u.a. Leuchtraketen in den Gästeblock geschossen wurden, verurteilte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) die Rostocker zu einem Spiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Solche Geisterspiele sind dem neuen Hansa-Coach nicht unbekannt. Nachdem ihn als Trainer des 1. FC Nürnberg ein Wurfgeschoss am Kopf traf, wurde das Spiel gegen Alemannia Aachen unter Ausschluss der Öffentlichkeit wiederholt – es war 2004 das erste Geisterspiel im deutschen Profifußball. „Du musst Dich komplett zurückhalten, weil jeder kriegt ja alles mit, was Du so erzählst“, beschreibt Wolf die Situation einer solcher Begegnung. Besonders wichtig sei es, die Spannung aufrechtzuerhalten, sonst bestehe die Gefahr, dass die Partie „Freundschaftsspielcharakter“ bekomme. Waren die beiden Aufsteiger zu Saisonbeginn noch auf einem Niveau (das Hinspiel endete 1:1), sieht Wolf die Dresdner jetzt als klare Favoriten. „Sie haben eine Mannschaft, die durch den Sieg gegen Cottbus natürlich mit breiter Brust hier aufläuft, haben ein paar Punkte mehr als wir. Die haben nichts zu verlieren, im Gegensatz zu uns.“ Verzichten muss der Hansa-Trainer morgen auf den Gelb-gesperrten Timo Perthel und auch Peter Schyrba wird nach seinem Magen-Darm-Infekt wohl nicht zum Einsatz kommen. „Entscheidend ist, dass Holst spielen kann, weil er die Aufgabe hat, hinten raus die Zentrale zu schließen und die Mannschaft zu führen.“ Nach der Knieverletzung steht hinter seinem Einsatz „noch ein kleines Fragezeichen, aber ich gehe davon aus, dass er spielen kann“, so Wolf. In der mannschaftlichen Geschlossenheit sieht Wolf die Stärke seines Teams: „Wenn die Mannschaft zusammenrückt, die Räume eng macht, wieder die Zweikämpfe annimmt, noch präziser in die Schnittstellen des Gegners rein spielt und die eine oder andere Chance, die wir uns herausarbeiten, mit der gewissen Kälte und glücklich im Abschluss verwertet, dann haben wir auch die Siegchance gegen Dresden hier.“ „Wir müssen zeigen, dass wir zuhause spielen, obwohl wir die Unterstützung der Fans nicht haben“, so Wolf. Ob unverdient, glücklich oder „ein ganz dreckiger Sieg – mir ist eigentlich egal, wie wir gewinnen“, bringt der Hansa-Coach es auf Punkt, „Hauptsache die drei Punkte bleiben hier.“ Wenn es gegen Dynamo Dresden nicht klappen sollte, „geht die Welt auch nicht unter“, versucht Wolf der Mannschaft ein wenig den Druck zu nehmen. „Es ist aber ein Rückschlag“, stellt der Hansa Coach klar. „Wir fangen im neuen Jahr wieder bei null an.“ Dann sollen alle Probleme hinter der Mannschaft liegen und hoffentlich „der eine oder andere Stürmer“ das Team verstärken. Die eigentlichen Verlierer stehen aber schon vor dem Anpfiff fest. Neben den vielen treuen, friedlichen Fans, die von der Partie ausgeschlossen sind, treffen die Einnahmeverluste den Verein besonders hart. Auch wenn bereits 3.224 virtuelle Tickets und mehr als 2.000 Sondertrikots verkauft werden konnten, dürfte Hansa Rostock auf einem finanziellen Schaden im sechsstelligen Bereich sitzen bleiben. Bericht vom Spiel Hansa Rostock – Dynamo Dresden
17. Dezember 2011 | Weiterlesen
Ankunft der Sakramentsglocke in der Marienkirche
„Süßer die Glocken nie klingen, als zu der Weihnachtszeit“ heißt es so schön in einem alten Lied. In diesem Jahr wird der Glockenklang von der Rostocker Marienkirche in vielen Ohren wohl noch süßer erscheinen. Denn am Heiligabend wird eine neue Glocke in das mittelalterliche Geläut mit einstimmen. Zum ersten Mal wird dann die neue Sakramentsglocke geläutet. Mit ihrem Schlagton, das eingestrichene A, soll sie als sechste Glocke das Mariengeläut vervollständigen. Heute Vormittag erreichte sie die Marienkirche in Rostocks Innenstadt und wurde von Mitgliedern der Innenstadtgemeinde mit Liedern und Gebeten in Empfang genommen. Bereits am 28. Oktober wurde die 822 Kilogramm schwere Bronzeglocke von der Glockengießerei Bachert in Karlsruhe gegossen. Mit einem Durchmesser von 103 cm und einer Höhe von 103 cm ohne Krone ist sie kleiner als die neue Betglocke, die erst im Mai in der Marienkirche geweiht wurde. Beide neuen Glocken sollen die vier mittelalterlichen Glocken entlasten. Entworfen wurde die Sakramentsglocke, wie auch die Betglocke, vom Rostocker Bildhauer Wolfgang Friedrich. Etwas Allgemeinmenschliches wolle er mit der Gestaltung der Krone und Flanke der Glocke auszudrücken. „Das Grundthema des menschlichen Daseins könnte man umschreiben als Steigen, Streben, Stürzen“, erklärt der Künstler. Und so befinden sich auch auf der Glocke steigende, strebende und stürzende Gewandfiguren. Aufgefangen werden sie durch die Inschrift, die unten am Kranz den Abschluss bildet. Sie stammt aus dem Matthäusevangelium, wo es heißt: „Kommet her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.“ Wie die Betglocke, so ziert auch die Sakramentsglocke ein Dreiblatt als Mariensymbol und eine Dohle, ein Vogel, der auch gern im Marienkirchturm nistet. Wolfgang Friedrich ist „schon ein bisschen froh“, dass seine Kunstwerke neben den mittelalterlichen Glocken zum Geläut der Marienkirche gehören. Besonders die große Monkehagenglocke hat es dem Bildhauer angetan.„Kulturgeschichtlich und von der künstlerischen Qualität ist sie etwas ganz Besonderes,“ schwärmt er und zählt sie zu den schönsten in Europa. Mit den Kunstwerken im Innenraum der Marienkirche wie das Taufbecken, die Astronomische Uhr und der Rochusaltar sei der Glockenstuhl durchaus ein vergleichbarer Ort, sagt Friedrich und empfiehlt eine Besichtigung des Kirchturms besonders auch abenteuerlustigen Kindern. Nach der Premiere der Sakramentsglocke zu Weihnachten wird der Kirchgemeinderat im neuen Jahr eine neue Läuteordnung beschließen, die genau festlegt, zu welchen Anlässen welche Glocke geläutet wird, informiert Pastor Henry Lohse. „Die Sakramentsglocke wird zu Taufe und Abendmahlfeier, die ja in der Regel im Gottesdienst stattfinden, an einer bestimmten Stelle geläutet.“ Genaueres müsse aber noch festgelegt werden. „Man kann aber jetzt schon sagen“, so der Pastor weiter: „dass bei hohen Festen wie Weihnachten, Ostern und Pfingsten alle Glocken geläutet werden.“ Am kommenden Sonntag um 18 Uhr findet die Weihung der Sakramentsglocke statt. Am Montag ab 10 Uhr wird sie nach oben in den Kirchturm gebracht, wo sie im Glockenstuhl ihren Platz findet.
16. Dezember 2011 | Weiterlesen
Die kunterbunte Welt des Otmar Alt in der Kunsthalle Rostock
Mit Kindern in die Kunsthalle? Jetzt unbedingt! Wenn Landschaftsmalereien oder große, monochrome Flächen die kleinen Kunstgenießer nicht gerade vom Hocker reißen, die fantasievollen Bilder und Skulpturen von Otmar Alt haben da bestimmt bessere Chancen. Mit knallbunten Farben und fantasievollen Formen erschafft der 71-jährige Künstler Werke, bei deren Betrachtung garantiert keine Langeweile aufkommt. Schon von Weitem ziehen die expressiven Farben und eigenwilligen Kompositionen den Blick des Kunsthallenbesuchers auf sich. Die außergewöhnlichen Formen machen neugierig. Augen, Nasen, Rüssel oder Schnäbel sind zu erkennen. Zu wem die gehören, offenbart sich mitunter erst bei genauerem Hinschauen. So sehr hat Otmar Alt die typischen Formen und Farben von Ziegen, Katzen, Vögeln und Menschen verfremdet. Oft sind seine lustigen Kreaturen wie der Kammrüssler, das Augen- oder das Puffertier aber auch gänzlich der Fantasie entsprungen. Es macht Spaß sich in diese zauberhaften Welten hineinzubegeben. Oft sind darin ganze Geschichten zu entdecken und Titel wie „Bildnis des Königs Wolke mit seiner grünen Ziege“, „Die Zauberlampe“, „Stadtindianer“, „Die Geiß und der Mann“ oder „Königlicher Familienausflug“ lassen sich wunderbar weiter spinnen. Eine Auswahl seiner „Arbeiten aus fünf Jahrzehnten“ ist derzeit in der unteren Etage der Rostocker Kunsthalle zu sehen. Malereien, Grafiken, Skulpturen, Keramiken, Bleikristall, sogar ein bunter Wandteppich werden im Kunstmuseum ausgestellt. Die Vielseitigkeit des bei Hamm lebenden Malers, Grafikers, Bildhauers und Designers erschöpft sich damit jedoch noch nicht. Auch Kinderbücher, Telefonkarten, Tapeten, Möbel, Bühnenbilder, einen Konzertflügel oder einen VW New Beetle hat er schon gestaltet und ist dem einen oder anderen damit bestimmt schon vor das Auge gekommen. Mit zahlreichen Auszeichnungen wurde der gebürtige Wernigeroder bereits geehrt. 1998 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz am Bande für sein Gesamtwerk verliehen. Die Ausstellung „Arbeiten aus fünf Jahrzehnten“ von Otmar Alt ist noch bis zum 29. Januar in der Kunsthalle, Hamburger Straße 40 dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr zu sehen. Der Eintritt kostet fünf, ermäßigt drei Euro. In der oberen Etage befindet sich ebenfalls noch bis zum 29. Januar die „Credo“-Ausstellung mit Werken von Georg Baselitz, Gotthard Graubner, Gerhard Richter, Günther Uecker und Georges Rouault. Der Eintritt kostet extra.
16. Dezember 2011 | Weiterlesen
„Die Schöne und das Tier“ an der Bühne 602
Hübsches Mädchen trifft auf grässliches Wesen und aus anfänglicher Abneigung wird irgendwann Liebe. Diese Geschichte ist weltbekannt und wer sie nicht vielleicht sogar schon mal selbst erlebt hat, kennt bestimmt eine der vielen Versionen. Ob „Phantom der Oper“, Disneys „Die Schöne und das Biest“ oder in verschiedenen Musikvideos, überall wird die Thematik aufgegriffen. In diesem Jahr auch wieder auf einer Theaterbühne, denn die Compagnie de Comédie zeigt „Die Schöne und das Tier“ als Weihnachtsmärchen. Die gespielte Version des Märchens kommt aus der Feder von Gunnar Kunz, der den Stoff, der erstmals 1740 in Frankreich erschien, an das Theater anpasste. Die Regie hat Christoph Gottschalch übernommen, der neben weiteren Regiearbeiten auch selbst auf der Bühne steht, in diesem Jahr zum Beispiel bei Ben Hur im Klostergarten. Hauptfigur des Stückes ist Belle, gespielt von Wiebke Gätjen. Sie erfährt, dass ihr Vater (Sven Lange), ein reicher Händler, plötzlich pleite ist. Dieser findet auf einer Reise das Schloss von dem Tier (Fabian Ranglack) und pflückt dort eine Rose für sein Kind. Doch das passt dem Tier überhaupt nicht. Er nimmt ihn gefangen und will den Vater nur im Austausch für die Tochter freilassen. So geschieht es auch. Belle kommt ins Schloss und aus anfänglicher Furcht entwickeln sich Vertrauen und Zuneigung und am Ende verwandelt sich das Biest in einen edlen Prinzen zurück und beide heiraten. Typisch für die Bühne 602 gibt es auch bei dem Weihnachtsmärchen viel zu lachen. Vor allem jüngere Gäste können sich zum Beispiel über Belles Schwester amüsieren. Die von Jacqueline Maria Rompa gespielte Rolle ist der Inbegriff einer garstigen Schwester. Sie will alles für sich haben und greift dabei sogar auf eine Zwiebel im Gesicht zurück, um zu weinen. Und wie es für garstige Schwestern üblich ist, fällt sie mit ihrem Verhalten oft auf die Nase. Auch das sich selbst spielende Klavier und die sprechende Wanduhr sorgen für Begeisterung. Sie gehören zu dem wirklich tollem Bühnenbild von Wolfgang Böhler. Im Vordergrund ist das feudale Schloss mit von Geisterhand erscheinendem Essen und sich selbst anzündenden Kerzen und im Hintergrund der Bühne findet sich ein wunderschöner Rosengarten. Die vielen liebevollen Details und die Gesamtkomposition der Bühne sind definitiv die Highlights des Stückes. Aber auch die Schauspieler können überzeugen. Belles Vater und Schwester sorgen immer wieder für Lacher, während Belle selbst und auch das Tier eher für die emotionale Seite zuständig sind. Beide harmonisieren sehr gut auf der Bühne und verkörpern so ein glaubwürdiges Paar. Nur leider wünscht man sich sofort nach der Verwandlung in einen Prinzen das Biest zurück. Denn als echter Mensch wirkt er sofort selbstverliebt und arrogant und überhaupt nicht mehr liebenswert. Naja, vielleicht zählt das Äußere eben doch mehr als die inneren Werte. Insgesamt ist „Die Schöne und das Tier“ ein gelungenes Weihnachtsstück für die ganze Familie. Es geht ans Herz, man kann viel lachen und ist überhaupt sehr gut unterhalten. Da kann man dann auch über kleinere Schwächen wie die teilweise schwer erträglichen Lieder hinwegsehen. Und für junge Zuschauer sind diese bestimmt auch ganz spaßig. Am 29. Dezember öffnet sich das Schloss zum letzten Mal. Bis dahin gibt es noch reichlich Möglichkeiten, sich das Stück anzuschauen. Die genauen Termine könnt ihr auf der Homepage der Bühne 602 finden.
15. Dezember 2011 | Weiterlesen
Aktion gegen Vorratsdatenspeicherung
Die Arme des Datenkraken breiten sich immer weiter aus. Zu sehen war das heute ganz anschaulich auf dem Doberaner Platz. Das Opfer, unübersehbar bunt und auf hohen Stelzen, geriet in Bedrängnis. Doch die Flucht gelang nicht wirklich. Der indiskrete Datenkrake erhaschte sich die Informationen und gab sie preis. Jeder, der es erfahren wollte, wusste, an wen das Opfer um 11.37 Uhr eine SMS von diesem Platz aus gesendet hatte. Mit der belustigenden Straßeninszenierung sorgten die Verpuppten Polit-KulturistInnen für Aufsehen und machten so auf das Thema Vorratsdatenspeicherung (VDS) aufmerksam. „Jeder, der ein Handy hat und damit rumläuft, hinterlässt Daten. Jedes Mal wenn ich eine SMS kriege, werden die Position des Mobilfunkmastes sowie Informationen über Absender und Adressat gespeichert. Jeder hat irgendwas zu verbergen. Es geht um Privatsphäre. Die Datenhalden werden immer größer und die Möglichkeiten die Daten zu vernetzen und mit den Datenbanken Profilbildungen zu machen“, erklärt Ingo Jürgensmann, einer der Initiatoren der Aktion das Anliegen. Anlass für diesen bundesweiten Aktionstag war die Zustimmung für die Einführung einer EU-Richtlinie zur Vorratsdatenspeicherung vor genau sechs Jahren. Im März 2010 hatte das Bundesverfassungsgericht die konkrete Ausgestaltung in Deutschland für verfassungswidrig und damit die Vorschriften für nichtig erklärt. Dennoch ergreifen Innenminister und Sicherheitspolitiker jede Gelegenheit, um die Vorratsdatenspeicherung einzuführen, als Allheilmittel für die Verbrechensbekämpfung, kritisiert Johannes Loepelmann von der Piratenpartei. Doch die unkontrollierbare Datenmenge kläre weder auf, noch verhindere sie Verbrechen. „Das mantraartige Gerede von der Vorratsdatenspeicherung kann kein Ersatz dafür sein, sich mit den tatsächlichen Problemen in der Innen- und Sicherheitspolitik Deutschlands und der EU auseinanderzusetzen“, so Loepelmann weiter. Der 25-jährige Informatikstudent fordert die gänzliche Abschaffung dieser EU-Richtlinie. „Wir haben in unserer Demokratie, in unserem Rechtsstaat das Prinzip, dass man nicht im Voraus jemanden verdächtigen kann, sondern dass ich erst mal unschuldig bin. Wenn es einen Verdacht gibt, dann kann auch kontrolliert werden, aber nicht umgekehrt. Das vergiftet unsere Gesellschaft letztendlich“, sagt der grüne Oberbürgermeisterkandidat Christian Blauel, der seinen Standpunkt auch mit dem Megafon auf dem Platz kundtut. So auch FDP-Vertreter Alexander Ludwig: „Das Entscheidende ist, dass man gar nicht weiß, was mit den Daten gemacht wird. Vielleicht wird das Gesetz wieder geändert, sodass es mehr Eingriffsrechte gibt, um diese Daten zu verwerten. Dem schiebt man am Besten einen Riegel vor, wenn man zumindest das übermäßig lange Speichern erst gar nicht zulässt.“ Ihm ist wichtig, dass die Sensibilität gegenüber dem lang erstrittenen Datenschutz ausgebaut werde und dieser nicht aufgrund einer relativ diffusen Vorstellung von Zusatzsicherheit ausgehöhlt werde. „Die VDS hilft uns doch nicht gegen die Terrorzelle in Zwickau“, weist Christian Bahls die Vorratsdatenspeicherung als reine Symbolpolitik zurück. „Die Politik, immer weiter in Grundrechte einzugreifen, ist viel zu massiv geworden“, kritisiert er und pocht auf das Recht auf informationelle Selbstbestimmung. Mit seinem Verein „MissbrauchsOpfer Gegen InternetSperren“ kurz MOGiS, möchte er insbesondere Betroffenen von sexuellen Übergriffen eine Stimme geben. Die Erhebung von Verbindungsdaten würde viele Hilfesuchende daran hindern, telefonisch Kontakt mit Beratungsstellen aufzunehmen, da die gewünschte Anonymität nicht sichergestellt sei, macht Christian Bahls auf ein Problem aufmerksam. Wie einzelne Informationen einer Person vernetzt werden können und so ungewollt zur Falle werden, das demonstrierten die Aktivisten mit einem großen künstlichen Spinnennetz, das sie an Ihren Infostand drapierten.
14. Dezember 2011 | Weiterlesen
Fährnutzer geben weniger Geld in Rostock aus
Für viele Touristen ist die Fahrt mit einer Überseefähre ein besonderes Erlebnis. 60 Prozent aller Passagiere nutzen die Schiffe für eine Urlaubsreise. Daneben gibt es aber auch Lkw-Fahrer, Gäste, die beruflich unterwegs sind, und Einkaufstouristen. Nur zwei Prozent der Nutzer machen einen Tagesausflug. Diese und weitere Erkenntnisse ergab eine umfangreiche Fährpassagierbefragung im Rostocker Seehafen. Die Ergebnisse wurden heute von dem Geschäftsführer der Hafen-Entwicklungsgesellschaft Dr. Ulrich Bauermeister und Professor Dr. Martin Benkenstein von der Universität Rostock präsentiert. Es war nach 2004/2005 und 2008 die dritte Studie, die in dieser Art durchgeführt wurde. Dazu erarbeitete das Ostseeinstitut für Marketing, Verkehr und Tourismus an der Universität Rostock in Zusammenarbeit mit der Hafen-Entwicklungsgesellschaft einen Fragebogen, der Reise- und Einkaufsverhalten, Zufriedenheit und Herkunft der Passagiere dokumentieren sollte. Über 1000 Datensätze wurden dann von geschulten Interviewern im Zeitraum von März bis Oktober gesammelt und in den letzten Wochen ausgewertet. Eine erste große Veränderung im Vergleich zu den Vorjahren ergab sich bei der Frage, wie die Gäste auf die Fährverbindung aufmerksam geworden seien. Dabei war in den Vorjahren stets die Antwort: „Ich fahre immer mit dieser Linie“ auf dem Spitzenplatz gelandet, in diesem Jahr kamen die meisten Anfragen jedoch über das Internet. „35 Prozent der Gäste haben sich über das Internet informiert. Sogar ein noch größerer Teil nutzt das Web inzwischen für Ticketbuchungen“, berichtete Martin Benkenstein. Ulrich Bauermeister sah darin eine Bestätigung der Qualität des bisherigen Internetauftrittes, jedoch auch die Pflicht, weiter daran zu arbeiten. Bei der Zufriedenheit in Schulnoten zwischen eins und fünf erreichte der Hafen den Wert 2,3. Damit sei der Wert in den letzten Jahren relativ konstant geblieben. Besonders zufriedenstellend sind die Abfertigung und die Pünktlichkeit, jedoch besteht vor allem im gastronomischen Bereich und bei den sanitären Anlagen noch großer Nachholbedarf. Besonders auf das Fehlen eines Wickelraumes wurde hingewiesen. Da ein Großteil der Reisenden mit dem PKW unterwegs war, gab es nur sehr wenige Aussagen zur Zufriedenheit mit der Anbindung an den ÖPNV. Gerade mit Projekten wie dem Easyway-Ticket solle dies in Zukunft aber weiter ausgebaut werden. „So ein Angebot muss sich natürlich am Markt erst noch bewähren. Und auch die Gegenseite muss ein entsprechendes Angebot bieten, damit eine Reise zu Fuß interessant wird“, sagte Bauermeister. Die größte Veränderung gegenüber der letzten Befragung zeigte sich bei den Ausgaben. So wurden durchschnittlich nur 77 Euro für Waren ausgegeben, 2004/2005 waren es noch 117 Euro. Zwar ist der Wert bei Dienstleistungen leicht gestiegen, jedoch gibt es insgesamt ein starkes Minus zu verzeichnen. 41 Millionen Euro beträgt der Umsatz für Waren, Dienstleistungen und Übernachtungen. Das sind 7 Millionen Euro weniger als noch vor drei Jahren, womit der Seehafen jedoch trotzdem noch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für unser Land ist. Vor allem der geschlossene Bordershop im Hafenbereich sei für den Umsatzeinbruch mitverantwortlich, sagte Bauermeister. Als Ergebnis der Befragung sieht Benkenstein vor allem Handlungsbedarf in der Überbrückung von Wartezeiten. „Die Wartezeit war der Hauptkritikpunkt. Die Gäste wollen das Fährterminal am liebsten so wie die Flughäfen haben, mit verschiedenen Variationsmöglichkeiten“, sagte er. Jedoch gäbe es dabei zwei Probleme. Zum einen sind durch den Be- und Entladeverkehr die Gefahr und der Betrieb größer, zum anderen wollen die Fährunternehmer, dass die Kunden Geld auf den Schiffen ausgeben und nicht schon im für sie weniger lukrativen Hafen. „Insgesamt können wir mit dem Ergebnis zufrieden sein“, konstatierte Ulrich Bauermeister. „Es gab viele Baumaßnahmen in diesem Jahr, die aber spätestens Ende März fertig sein sollen. Dann erwarten wir auch eine Verbesserung der Gesamtzufriedenheit.“ Vor allem der Wechsel auf modernere Schiffe auf der Linie nach Gedser soll sich positiv auswirken. Die alten Fähren seien vor allem im letzten Jahr oft unzuverlässig gewesen, was zu einer Zufriedenheitsminderung geführt haben könnte. Zuletzt griff der Forscher noch einmal das Problem der Beschilderung auf. Schon bei der letzten Umfrage wurde diese stark kritisiert. Amüsant dabei ist jedoch, dass einige Gäste sich mehr Schilder wünschen, ebenso viele aber auch finden, dass zu viel Schilderwald vorhanden ist. Dazu sagte Benkenstein lächelnd: „Das Problem kann man wohl erst dann lösen, wenn jedes Auto auch ein Navi hat, das einen direkt auf das Schiff lotst.“
13. Dezember 2011 | Weiterlesen
Vierländerwettkampf und Springershow 2011
Fette Arschbomben und elegantes, sauberes Eintauchen – am Wochenende hatten die Besucher der Neptun-Schwimmhalle ihre Freude an der Eintauchvielfalt des Wasserspringens. Was es auf dem Weg vom Sprungbrett zur Wasseroberfläche zu sehen gab, war natürlich auch nicht ohne. Vorwärts, rückwärts, Auerbach, Delphin oder aus dem Handstand von bis zu zehn Meter Höhe hinein mit mehrfachen Salti und Schrauben ins tiefe Sprungbecken. Auf sportlich höchstem Niveau zeigten dies die Mitglieder der Nationalmannschaften aus Russland, Italien, Deutschland und der Ukraine, die am Wochenende das 4-Nations-Diving-Meet in Rostock austrugen, um in unserer Hansestadt vorolympische Luft für London 2012 zu schnuppern. Relativ kurzfristig hatte sich dieser Termin nach den diesjährigen Schwimmweltmeisterschaften in Schanghai ergeben. Die schon getätigten Vorbereitungen des abgesagten Ländervergleichs zwischen USA und Deutschland nutzend, organisierte der Wasserspringerclub Rostock (WSC) gemeinsam mit dem deutschen Schwimmverband diesen Vierländerwettkampf. „Für uns ist das eine Probe für den Springertag und auch für die Vorbereitung der Europameisterschaft 2013 und 2015 hier in Rostock“, sagte WSC-Vorsitzender Andreas Kien im Vorfeld der Veranstaltung. Während sich die Spitzenathleten einzeln oder mit einem Partner synchron kunstvoll vom Turm und vom Brett ins Wasser hinunter stürzten und damit auf das Siegerpodest hinaufkämpften, ging es bei der 15. Springershow am Samstagnachmittag etwas entspannter zu, aber nicht weniger unterhaltsam. Hier gaben die Nachwuchsspringer sowie die Breiten- und Leistungssportler des Wasserspringerclubs Rostock Einblick in ihr Können. Was aus einem beherzten Plumps ins tiefe Nass oder einer einfachen Kerze, so wie es die Kleinsten mit Rhythmus und Musik vormachten, einmal werden kann, veranschaulichten die Hoffnungsträger des Vereins eindrucksvoll. Unterstützt wurden sie dabei von Sportlern befreundeter Vereine, unter ihnen auch die Rostocker Weltklasseschwimmerin Britta Kamrau, die auch schon an Stefan Raabs TV-total-Turmspringen erfolgreich teilnahm. Eine besonders schöne Geste für viele Zuschauer war die Integration der deutschen und internationalen Spitzenwasserspringer des Vierländerwettkampfs in die Springershow. Besonders der Olympia-Zweite Sascha Klein entpuppte sich als Publikumsliebling und erntete für seine Sprünge viel Applaus. Aber auch die anderen Wasserspringer beeindruckten mit ihren Leistungen und konnten sich des Beifalls und der Respektsbezeugungen der Zuschauer sicher sein. Angst und bange wurde einigen Beobachtern hingegen beim Auftritt der Lustigen Wasserspringer. In witzigen Kostümen lieferten sie sich auf den hohen Türmen und den wackeligen Brettern Rutschpartien und plumpsten mit rudernden Bewegungen kopfüber scheinbar unkontrolliert ins Wasser. Für Heiterkeit sorgten auch ihre kraftvollen Bombensprünge, die das Wasser bis in die Ränge spritzen ließ. Nach der Springer-Show und dem Vierländerwettkampf wirft schon der nächste Höhepunkt der Wasserspringer im Bundesstützpunkt Rostock seine Schatten voraus. Vom 10. bis 12. Februar 2012 trifft sich hier die Weltelite des Wasserspringens zum 57. Internationalen Springertag in der Neptun-Schwimmhalle.
12. Dezember 2011 | Weiterlesen
32. Nikolauslauf 2011 in Rostock
Schneematsch und Regenpfützen machen es Läufern zu dieser Jahreszeit nicht gerade einfach ihrem Sport nachzugehen. Schnell kann die Strecke dann zum Hindernislauf mit Rutschpartie werden, wie heute Vormittag bei der 32. Auflage des Nikolauslaufes in Rostock. Anders als im letzten Jahr war die große Glätte jedoch ausgeblieben. Bei leichten Plusgraden und niederschlagsfreiem Wetter zeigten sich die Sportler am Ziel angekommen zumeist glücklich und zufrieden mit den Laufbedingungen. 427 Teilnehmer waren kurz nach zehn Uhr an der Sportanlage des Eisenbahner Sportvereins 1948 (ESV) im Damerower Weg den Start gegangen. So viele, dass die Veranstalter vom ESV Lok Rostock befürchteten, dass die Schokoladenweihnachtsmänner gar nicht ausreichen, die es von einer waschechten Nikoläusin für jeden Zieleinläufer als Belohnung gab. Für die kurzen Strecken von 3,5 und 7 Kilometer ging es einmal bzw. zweimal auf befestigte Wege rund um den neuen Friedhof. Die längeren Strecken über 13,5 und 24 Kilometer führten weiter ins Gelände über Biestow, Buchholz-Heide bis Fahrenholz und über Kritzmow zurück. „Diesmal hat sich keiner verlaufen“, zeigte sich Siegfried Ebert vom ESV zufrieden, als die Langstreckenläufer nach und nach im Ziel eintrafen. Es sei vor allem ein „Spaßlauf“, wer gewinnt, darauf komme es nicht so sehr an. Wichtig sei es durchzukommen, rief eine Mutti, die sich mit ihrer kleinen Tochter die 3,5 km Distanz vorgenommen hatte. Die Anstrengung war der Nachwuchsläuferin ins Gesicht geschrieben. Aber tapfer kämpfte sie weiter. Das hat nicht jeder geschafft. Sogar Tränen kullerten bei einigen über die roten Wangen, weil das Ziel einfach noch nicht in Sicht war. Aber halb so schlimm, dann wurde eben eine Laufpause eingelegt. Vor allem die kürzeste Strecke war von kleinen Kindern mit einem erwachsenen Laufpartner bevölkert. Kinder und Erwachsene aller Altersstufen, auch viele Laufoldies nahmen am 32. Nikolauslauf teil. Nicht nur aus Rostock lockte der traditionsreiche Volkslauf Sportler, auch aus der Region reisten die Teilnehmer an. So hatte sich auch aus Wismar ein kleiner Bus auf den Weg in unsere Hansestadt gemacht. Viele von ihnen, so ist im Zieleinlauf oft zu hören, freuen sich schon auf ein Wiedersehen beim 33.Silvester-Neujahr-Warnow-Lauf Rostock am 31.12.2011, der um 10 Uhr an der Turnhalle in der Erich-Schlesinger-Straße in der Südstadt startet. Fotos vom 32. Nikolauslauf 2011 in Rostock
11. Dezember 2011 | Weiterlesen
Weihnachtstauchen 2011 in Warnemünde
Morgen ist schon der dritte Advent. Höchste Zeit also, weihnachtliche Traditionen umzusetzen. Die Fenster werden geschmückt, der Baum gekauft und natürlich steigt man in den Alten Strom in Warnemünde, um nach einem Tannenbaum zu tauchen. Ich gebe zu, Letzteres ist sicher für die wenigsten typisch weihnachtlich. Für die Mitglieder und Freunde des Tauchsportclubs Warnemünde (TSCW) ist dies aber seit 37 Jahren ein fester Termin im Dezember. Denn einmal im Jahr findet das Weihnachtstauchen in Warnemünde statt. Clubmitglieder und Hobbytaucher begeben sich dann paarweise im Neoprenanzug in den Alten Strom auf Höhe des Vereinsgebäudes des TSCW und kämpfen sich durch das trübe Wasser. Nach 300 Metern erreichen sie die Bahnhofsbrücke, wo vor Veranstaltungsbeginn ein leuchtender Tannenbaum versenkt wurde. Diesen gilt es zu umrunden, und dann den Rückweg anzutreten. Dabei steht der Spaß ganz klar im Mittelpunkt. Es wird keine Zeit gemessen und nicht darauf geachtet, ob die Paare die ganze Zeit über unter Wasser waren. Jedoch ganz ohne Wettbewerb läuft auch das Weihnachtstauchen nicht ab. Jeder Teilnehmer hat nämlich eine Boje dabei, damit die Zuschauer immer sehen können, wo die Taucher gerade sind. Und die am schönsten gestalteten Bojen werden von einer Jury ausgewählt und mit Preisen belohnt. Außerdem darf sich jeder Teilnehmer über einen Karpfen freuen. Mit dem diesjährigen Tauchgang fand auch das 50. Clubjubiläum des TSCW ein gelungenes Ende. Insgesamt stiegen 75 Sportler ins Wasser, davon 20 aus dem Verein. Die anderen Teilnehmer waren aus ganz Deutschland und sogar aus der Schweiz angereist. Pünktlich zum Weihnachtstauchen gab es auch den ersten Schnee, gemischt mit Regen, sodass auch die Nichttaucher etwas vom Wasser abbekamen. Mit Außentemperaturen von nur rund zwei Grad war es im Alten Strom mit sechs Grad sogar schon fast gemütlich. Als erster Taucher machte sich in diesem Jahr Vereinsvorsitzender Olaf Fahlpahl auf den Weg. Ganz stilecht im roten Neoprenanzug und mit Weihnachtsmannmütze bestieg er den Alten Strom und tauchte nach etwa 40 Minuten wieder auf, um den Neoprenanzug gegen den roten Weihnachtsmannmantel zu tauschen. „Es sind heute richtig Topbedingungen. Man kann ungefähr drei Meter weit sehen, was hier schon richtig gut ist“, berichtete er. Es sei aber ganz normal, dass die Sicht mit jedem Teilnehmer immer schlechter wird. „Es ist dann schwierig, sich zu orientieren. Man sieht keinen Grund und keine Wasseroberfläche. Daher muss man sich auf den Kompass verlassen, der durch das viele verbaute Eisen auch nicht immer zuverlässig arbeitet.“ Nicht nur, dass nur wenige Frauen den Sprung in die Fluten wagten, auch die Jugend macht dem Verein sorgen. „Unsere Jugendlichen sind leider so um die 40 Jahre alt. Sie schnuppern zwar schon in der Schule mal rein, dann fehlt ihnen aber das Geld oder sie gehen ihren Lebenslauf weiter. Erst mit ungefähr 35 Jahren kommen sie wieder, dann bleiben sie aber auch“, resümiert der Vereinsvorsitzende. Extra aus Güstrow angereist waren Stephan Broszis und Michael Losch. Dort konnten sie auch am ersten Advent schon ins kühle Nass eintauchten. In dem dortigen Aquatunnel gibt es dann nämlich traditionell die tauchenden Weihnachtsmänner zu sehen, ganz zur Freude der Zuschauer. Und auch in Warnemünde herrschte gute Stimmung und nach einiger Zeit kam sogar die Sonne raus. Eine schöne Tradition und eine wirklich feuchtfröhliche Veranstaltung, die sicher im nächsten Jahr wiederholt wird.
10. Dezember 2011 | Weiterlesen
Neues Hörsaalgebäude der Uni Rostock eingeweiht
Kleine Kritzeleien befinden sich schon auf den hellen Holzmöbeln des neuen Hörsaalgebäudes auf dem Universitätscampus in der Ulmenstraße. Studierende Fußballfans haben hier erste Benutzungsspuren hinterlassen. Seit Anfang November finden in den beiden Hörsälen Vorlesungen statt. Heute wurde das neue Gebäude nun feierlich eingeweiht. Bildungs- und Wissenschaftsminister Mathias Brodkorb überreichte dazu den symbolischen Schlüssel an Rektor Professor Dr. Wolfgang Schareck. Beim Besuch seiner ehemaligen Hochschule deutete Brodkorb auch die Möglichkeit für weitere Neubauten, etwa einer Bibliothek, auf diesem Campus an. Nachdem Anfang dieser Woche die Gespräche zwischen Bildungs- und Finanzministerium abgeschlossen wurden, stehe den Hochschulen mehr Geld zur Verfügung. „Es wird jedenfalls nicht weniger werden als bisher geplant. Es wird vielleicht sogar überraschen wie viel mehr“, so die nebulöse Aussage des Ministers, für die er vom Auditorium kräftigen Beifall erhielt. 4,1 Millionen Euro betrugen die Kosten für den Neubau, der mit Mitteln des Konjunkturprogramms der Bundesregierung finanziert werden konnte und dessen Bau im Frühjahr 2010 begann. „Jetzt haben wir drei große Hörsäle auf diesem Uni-Campus. Das war unbedingt nötig. Denn die Raumkapazität besonders an der Philosophischen Fakultät ist begrenzt“, sagt Sarah Grote, Vorsitzende des Allgemeinen Studierenden Ausschusses (AStA). Allerdings fehle weiterhin Lehrpersonal, so die 25-jährige Studentin weiter. Für 550 Studenten bieten die beiden neuen barrierefreien Hörsäle Platz. Ausgestattet mit modernsten Präsentationsgeräten, großen Projektionsflächen, klassischer grüner Kreidetafel, Mikrofonen und ausgeklügelten Beleuchtungsarrangements werden hier vor allem Vorlesungen der juristischen, philosophischen sowie der wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Fakultät gehalten. Mit dem 2004 fertiggestellten Audimax ist das neue Hörsaalgebäude durch die Strom- und Wasserversorgung, aber auch offensichtlich durch die Dachkonstruktion verbunden. Beide bilden so den östlichen Abschluss des Campus Ulmenstraße. In der architektonischen Gestaltung gleicht es dem größten Hörsaal der Rostocker Universität so sehr, dass der Rektor sogar vorschlug, das neue Gebäude ganze im Sinne Wilhelm Buschs Audimoritz zu nennen, wie Professor Schareck heute schmunzelnd erzählte. Aber er konnte sich damit nicht durchsetzen (nicht zuletzt, weil der Name die Studenten zu sehr an Greifswald erinnerte). Stattdessen trägt das neue Hörsaalgebäude nun den Namen des ehemaligen Rostocker Studenten Arno Esch. Geboren 1928 hatte Arno Esch als junger Marinehelfer den Krieg miterlebt und wurde aufgrund dieser Erfahrungen zum Pazifisten. Ab 1946 studierte er Rechtswissenschaften an der Universität. Rechtsstaatlichkeit sei ihm ein wichtiges Anliegen gewesen. Offen trat der außerordentlich begabte junge Mann für seine liberalen Überzeugungen ein. „Er bezog sich auf den Humanismus. Er betonte den Individualismus und Föderalismus und stand damit den vorherrschenden Konzepten von Kollektiv und Zentralstaat der SED entgegen“, skizzierte Dr. Peter Möller, Vorsitzender des Verbandes ehemaliger Rostocker Studenten, die Persönlichkeit Arno Eschs. In Eschs Plan eine radikale soziale Freiheitspartei zu gründen, sieht Möller den Schlüssel für die weiteren Vorgänge, die bis heute nicht aufgeklärt werden konnten. Fest steht jedoch, dass Esch im Oktober 1949 verhaftet und in drei Gerichtsverfahren wegen angeblicher Spionage und Bildung einer konterrevolutionären Organisation von einem sowjetischen Militärtribunal zum Tode verurteilt wurde. Er wurde nach Moskau gebracht und dort am 24. Juli 1951 mit 23 Jahren erschossen. Bisher erinnerte im Hauptgebäude eine Gedenktafel an das Schicksal von Arno Esch. Heute wurde sie anlässlich der Namensgebung im Foyer des neuen „Arno-Esch-Hörsaals“ enthüllt. Mit einem anschließenden Kulturprogramm aus Theater, Film und Livemusik testeten die Studenten weitere Nutzungsmöglichkeiten ihres neuen Hörsaalgebäudes aus.
9. Dezember 2011 | Weiterlesen
FC Hansa Rostock unterliegt dem SC Paderborn 07 mit 0:2
Auch beim Debüt des neuen Trainers konnte Hansa Rostock seinen Abwärtstrend heute Abend in Paderborn vorerst nicht stoppen. Vor 7.658 Zuschauern, darunter etwa 1.000 Hansa-Anhängern, müssen sich die Hanseaten den Ostwestfalen in der Energieteam Arena mit 0:2 geschlagen geben. Der neue Hansa-Coach Wolfgang Wolf geht in Paderborn mit einem sehr offensiven 4-2-3-1-System an den Start. In der Spitze vertraut Wolf auf Marcel Schied, dahinter stehen Tino Semmer, Marek Mintal, Tobias Jänicke sowie Robert Müller und Dominic Peitz auf den Sechser-Positionen. Für Müller rückt Michael Wiemann wieder in die Viererkette. Bereits in der 3. Minute zeigen sich die Hausherren zum ersten Mal torgefährlich. Nach einem Freistoß von Alban Meha geht der Kopfball von Nick Proschwitz jedoch über die Latte. Auf der Gegenseite ist es Marcel Schied (15. Minute), der sich vor dem Strafraum durchsetzen kann, es dann jedoch vergeblich direkt versucht, statt zum frei stehenden Mintal abzugeben. Nach einem Foulspiel von Peitz gibt es in der 17. Minute einen Freistoß für die Gastgeber, den Meha zielsicher zur 1:0-Führung ins rechte obere Eck platziert. Da hatte sich Torhüter Kevin Müller wohl verschätzt und den Ball schon im Aus gesehen – der wäre zu halten gewesen. Nach einer Jänicke-Ecke (20. Minute) geht ein Kopfball von Holst über die Latte, in der 30. Minute ist es Jänicke, dessen Flachschuss aus zehn Metern von Torhüter Kruse jedoch problemlos pariert werden kann. Auf Seiten der Hausherren kommt Enis Alushi nach einer Meha-Ecke kurz vor dem Elfmeterpunkt frei zum Schuss (38. Minute), verfehlt das Tor jedoch deutlich. Im Kopfballduell mit dem hinter ihm stehenden Proschwitz fährt Peitz in der 44. Minute den Ellenbogen aus. Eine etwas unglückliche Situation, doch der Unparteiische Kampka zeigt auf den Elfmeterpunkt. Zum Glück für die Gäste knallt der Schuss von Markus Krösche nur an den linken Pfosten. Die letzte Chance der ersten Hälfte gehört dann noch einmal den Rostockern. Aus knapp 20 Metern kommt Schied auf der rechten Außenbahn zum Schuss, der jedoch knapp am linken Pfosten vorbeistreicht. Mit dem Stand von 1:0 verabschieden sich die Mannschaften in die Halbzeitpause. Kurz nach dem Wiederanpfiff zeigen sich bei den Rostockern einmal mehr die Schwächen im Umkehrspiel von Angriff auf Abwehr. Nach einem geblockten Schuss von Mintal startet Paderborn einen schnellen Konter über die linke Seite. Sören Brandy liefert eine tolle Vorlage für Proschwitz, der aus knapp zehn Metern ins lange Eck vollendet. Für Proschwitz ist es sein 11. Saisontor – so viele, wie Hansa bisher insgesamt gelangen. Nach einem Freistoß von Jänicke kommt Blum in der 59. Minute zum Kopfball, Paderborns Schlussmann Kruse kann jedoch doch parieren und der Nachschuss von Mintal verfehlt den Kasten der Gastgeber deutlich. In der 62. Minute kann Florian Mohr einen Schuss von Wiemann knapp vor der Torlinie mit der Brust abwehren, in der 83. Minute versucht es Perthel nach einem Freistoß aus knapp 30 Metern direkt, Torhüter Kruse ist jedoch zur Stelle. Die wenigen Chancen der weitgehend harmlosen Rostocker ergeben sich fast ausschließlich aus unkonzentrierten Momenten der Gastgeber. So bleibt es dann auch bei einem durchaus verdienten 2:0-Erfolg für Paderborn. Nach dem ersten Spieltag der Rückrunde steht die Hansa-Kogge damit weiterhin auf dem 17. Tabellenrang. Da sich auch Karlsruhe in Duisburg geschlagen geben musste, bleibt es jedoch bei nur einem Punkt Rückstand auf den Relegationsplatz. Die letzte Chance, vor der Winterpause Punkte zu sammeln, bietet sich den Rostockern am kommenden Sonntag. Beim ‚Geisterspiel‘ empfängt Hansa Rostock in der leeren DKB-Arena Dynamo Dresden. Tore: 1:0 Alban Meha (17. Minute) 2:0 Nick Proschwitz (51. Minute) Aufstellung, FC Hansa Rostock: Kevin Müller (Torwart) Michael Wiemann, Pavel Kostal, Matthias Holst, Sebastian Pelzer Robert Müller, Dominic Peitz (Michael Blum, ab 53. Minute) Tino Semmer, Marek Mintal, Tobias Jänicke (Timo Perthel, ab 80. Minute) Marcel Schied (Lucas Albrecht , ab 73. Minute) Fotos: Eibner-Pressefoto
9. Dezember 2011 | Weiterlesen