Neueste Nachrichten aus Rostock und Warnemünde

„Augenblicke II“ in der „Kleinen Galerie“ im Hafenhaus Rostock

„Augenblicke II“ in der „Kleinen Galerie“ im Hafenhaus Rostock

Goethes Faust wusste zu sagen: „Werd‘ ich zum Augenblicke sagen: Verweile doch! du bist so schön! Dann magst du mich in Fesseln schlagen, dann will ich gern zugrunde gehn!“ Nicht nur einen schönen Augenblick, sondern gleich Dutzende gibt es seit heute in der „Kleinen Galerie“ im Hafenhaus Rostock zu sehen. Unter dem Titel „Augenblicke II“ hat der Hanse Sail Verein vielfältige Werke von Künstlern und Hobbyfotografen zusammengestellt. Insgesamt sind Werke von zwölf Kunstschaffenden ausgestellt, die alle Vereinsmitglieder oder Freunde des Vereins sind. Durch das recht freie Oberthema ist die Vielfalt sehr groß. So gibt es maritime Seidenmalerei, Acrylbilder und viele unterschiedliche Fotos zu sehen. Die Motive der Aufnahmen reichen von Architektur- und Landschaftsaufnahmen, über Kinderfotos bis hin zu den Seglern und Impressionen der Hanse Sail, die in so einem Rahmen selbstverständlich nicht fehlen dürfen. Schon seit der ersten Hanse Sail 1991 ist Angret Ede jedes Jahr auf der Veranstaltung im Einsatz. Was als ABM-Stelle anfing, ist nun komplett ins Ehrenamt übergegangen. Zusammen mit Ulrich Hellmuth organisiert sie die „Gastlichen Mecklenburger“ – Gastronomieeinrichtungen, die für die Teilnehmer ein Gratisessen anbieten. In der Ausstellung zeigt sie Seidenmalerei. „Auch in unserem Malzirkel in der Volkssolidarität Dierkow bin ich eigentlich so ein bisschen eine Außenseiterin“, sagt sie. Als sie 1994, damals noch in der „Bunten Bude“, die Seidenmalerei das erste Mal anbot, gab es eine riesige Resonanz, ganze Schulklassen wollten die Technik ausprobieren. Durch einen besonderen Kniff wirken die beeindruckenden Aquarelle auf der der Seide teilweise dreidimensional. Auch Regina Roth zeigt Malerei in der „Kleinen Galerie“. Vor einem Jahr hat sie schon einmal dort ausgestellt und so war es für sie selbstverständlich, auch dieses Mal wieder zwei Bilder beizusteuern. Die Malerin hat sich dabei von der Zeit inspirieren lassen. „Ich habe einmal ein herbstliches Motiv gewählt und etwas, das in die Vorweihnacht passt“, erzählt sie. Die großflächige Acrylmalerei schafft einen sehr schönen Kontrast zu den anderen Werken auf dem Flur. Anke Dartsch musste für die Auswahl der Ausstellungsstücke erst einmal ihren umfangreichen Bilderschatz durchschauen. Aus 4000 bis 5000 Bildern wählte die Hobbyfotografin acht besondere Augenblicke aus. „Mir ist es wichtig, dass meine Fotos ehrlich sich. So ist nichts bearbeitet, auch wenn mal etwas ein wenig schief ist“, beschreibt sie den Auswahlprozess. Heraus kam eine Auswahl an Gebäuden mit ganz unterschiedlichen Strukturen, die alle während Urlaubsreisen entstanden. „Mein Mann war teilweise schon genervt, daher sind viele Fotos Momentaufnahmen, weil gar nicht die Zeit blieb, das Motiv lange auszuwählen“, gesteht Anke Dartsch. Noch bis zum 20. Januar sind die Augenblicke in der Galerie zu finden. Diese liegt am Warnowufer, im selben Haus, indem sich auch das Theater im Stadthafen befindet. Der Eintritt ist frei und es ist geplant, von nun an jährlich als Jahresabschluss eine Ausstellung von Augenblicken zu organisieren.

29. November 2011 | Weiterlesen
Ausstellung zur Biodiversität im Zoo Rostock

Ausstellung zur Biodiversität im Zoo Rostock

Elefanten, Pinguine, Höhlensalmler, Rosenkäfer – im Rostocker Zoo können die Besucher einen kleinen Einblick in die Vielfalt der Tierwelt unserer Erde erhalten. Fast 250 Tierarten werden auf dem 56 ha großen Gelände ausgestellt. „Wenn wir die Zahl der Tier- und Pflanzenarten zwischen den Gehegen des zoologischen Gartens zählen, kommen wir bis auf 3000 Arten“, ergänzt Zoodirektor Udo Nagel. Weltweit rechnet man mit zwei Millionen beschriebenen Tier- und Pflanzenarten. Wie viele aber tatsächlich auf unserem Planeten leben, gilt bisher als nicht seriös schätzbar. Seit jeher profitiert der Mensch von dieser Vielfalt, die als Biodiversität bezeichnet wird. Heute speichern Wälder, Moore und Feuchtgebiete weltweit etwa die Hälfte der Kohlenstoffemissionen. Dreiviertel unserer Medikamente werden aus natürlichen Ressourcen gewonnen. Bienen und andere Insekten tragen durch Bestäubung jährlich über 150 Millionen Euro zur Wirtschaftsleistung bei. Doch die Vielfalt der Lebensräume, Tier- und Pflanzenarten schrumpft in einem nie zuvor da gewesenen Tempo, so die Beobachtung von Wissenschaftlern. „Es ist nicht das Problem, dass eine Art ausstirbt. Das hat es über die Jahrmillionen immer gegeben. Unser Problem ist die Verringerung der Varianz, dass der genetische Pool immer kleiner wird“, betont Nagel. „Hohe wirtschaftliche Kosten werden entstehen, wenn wir nichts zum Erhalt dieser Ressourcen unternehmen“, heißt es in einem Text, der zur Ausstellung „Biologische Vielfalt – Es geht uns alle an“ gehört. Noch bis zum 16. Januar ist sie im Altweltaffenhaus im Zoo Rostock zu sehen. Präsentiert wird sie vom Informationsbüro des Europäischen Parlaments in Deutschland. Ein besonderer Schwerpunkt liegt daher auf der Rolle der Europäischen Union (EU) und ihrer Maßnahmen, die Vielfalt der Arten und Lebensräume in Europa zu schützen. Etwa 42 Prozent der Säugetiere, 15 Prozent der Vögel und 45 Prozent der Schmetterlinge und Reptilien werden hier als gefährdet eingestuft. Vor allem der Mensch als Nutzer der biologischen Vielfalt gilt als Hauptverursacher des Naturverlustes. Industrialisierte Landwirtschaft, Verstädterung, Verkehr, Massentourismus und Überfischung zerstören wichtige Lebensräume. Im weltweiten Ausstoß von Treibhausgasen wird eine ernsthafte Gefahr für das Klima gesehen, dessen Erwärmung zu bedrohlichen Überschwemmungen und Dürren führt. Die Relevanz des Erhalts der Biodiversität für die Menschen wurde auch von der EU erkannt. So wollen die Staats- und Regierungschefs der 27 EU-Staaten den Verlust der biologischen Vielfalt bis zum Jahr 2020 stoppen. Seit 1979 hat die Europäische Union zahlreiche Gesetze und Richtlinien zum Schutz der Natur erlassen. Grenzübergreifend wurden so 26.000 Schutzgebiete (etwa ein Fünftel der Fläche der EU) eingerichtet, Jagdverbote verordnet und 194 Arten unter Schutz gestellt. Auch Regeln für die Reinhaltung von Luft und Wasser werden von der EU aufgestellt. Mit zwei Milliarden Euro unterstützt die EU zwischen 2007 und 2013 Umwelt- und Naturschutzprojekte, wie Renaturierungsmaßnahmen. Mit zwölf Milliarden Euro versucht sie das Vordringen fremder Arten, die zur Bedrohung für die einheimische Flora und Fauna werden, zu bekämpfen und setzt sich für strengere Grenzkontrollen ein. Verlust von finanzieller Unterstützung der EU droht denjenigen Landwirten, die mit ökologisch schädlichen Methoden arbeiten. „Ökologische Maßnahmen müssen jedoch noch stärker ausgeweitet werden“, heißt es in der Ausstellung und dass man auf EU-Ebene um eine gemeinsame Agrar- und Fischereipolitik ringt. All das und etwas mehr erfährt man auf zehn beidseitig bedruckten Roll-Ups, die im Altweltaffenhaus aufgestellt wurden, um die Fakten darzulegen. Auf einer mehr persönlichen Ebene werden die Besucher von sechs sprechenden Säulen mit Spatz, Eiche, Thunfisch, Apfel, Eichhörnchen und Frosch angesprochen. Die Texte, die einzelne Themen beleuchten, aber auch einen groben Gesamtüberblick geben, versuchen einen kleinen Eindruck über die Zusammenhänge zwischen dem ökologischen und ökonomischen System Europas herzustellen und die Arbeit der EU zu rechtfertigen. Auch zukünftige Vorhaben, wie die Vernetzung von Schutzgebieten und die stärkere Einbeziehung aller Politikbereiche, werden darin angedeutet. Allerdings muss alles nur bei Andeutungen bleiben, zu komplex ist das Thema. Konflikte, die bei der Umsetzung der Ziele auftreten, werden ebenfalls ausgespart. Auf den Einsatz von Bildern und Grafiken wird bei dem Versuch das Thema „biologische Vielfalt“ in einer Ausstellung zu veranschaulichen nahezu komplett verzichtet. Stattdessen verlassen sich die Macher ausschließlich auf das gesprochene und geschriebene Wort. Ob das bei den Zoobesuchern genügend Aufmerksamkeit erregt, wenn in Sichtweite die Wanderus und Husarenaffen zwischen den Ästen herumtoben?

29. November 2011 | Weiterlesen
Zwei Ausstellungen und ein Workshop in der wolkenbank

Zwei Ausstellungen und ein Workshop in der wolkenbank

Wer mit offenen Augen durch Rostock geht, kann viel entdecken. Skulpturen, Bilder, Graffitis und Aufkleber wirken im Stadtbild. Das alles kann irgendwie Kunst sein, wenn der Blickwinkel stimmt. Die Galerie „wolkenbank kunst+räume“ in der Wollenweberstraße zeigt nicht nur verschiedene künstlerische Stadtgesichter in einer Ausstellung, sondern beleuchtet das Thema „Baugebundene Kunst?“ mit einer Workshopwoche. Und da ja bekanntlich aller guten Dinge drei sind, kann man in den Räumen in dieser Woche auch sieben Bilder der Berliner Künstlerin Natascha Pötz begutachten. „Ich bin mit 20 Jahren aus Rostock weggegangen, mit dem festen Vorsatz, nie wieder zurückzukommen“, sagte Galerist und Agenturleiter Holger Stark am Abend. Doch seit fast zwei Jahren gehören er und die wolkenbank zu einer festen kulturellen Größe in der Östlichen Altstadt. Dabei stand bisher auch immer der Galeriebetrieb im Zentrum des Interesses, was mit dem Workshop nun geändert werden soll. „Wir wollen zeigen, dass wir nicht nur eine kommerzielle Galerie sind, sondern ganz viel Arbeit auch im Hintergrund geschieht. Die Agentur ist ein Dienstleister in allen Bereichen von Kunst und Kultur“, so Stark. Bis zum 2. Dezember steht das Haus ganz unter dem Motto: „Baugebundene Kunst? – Fachleute und Interessierte informieren (sich) über das Thema Kunst im öffentlichen Raum.“ Dabei wird es täglich zwei Referenten geben, Künstler, aber auch Mitarbeiter der Stadt, die verschiedene Themen beleuchten. So wird es etwa morgen um die Rostocker Stadtmauer und verschiedene „Kunstaussichten“ gehen. Ein detailliertes Programm findet man auf der Homepage der wolkenbank. Der Workshop ist bewusst offen und eintrittsfrei gehalten, damit interessierte Gäste zuhören und natürlich auch mitdiskutieren können. Um den Besuchern eine breite Beispielpalette zu bieten, arbeitet die wolkenbank mit Thomas Häntzschel zusammen. Der Fotograf und Dozent an der da!:Designakademie Rostock ging mit zehn seiner Studenten für sechs Wochen auf die Suche nach Kunst im Rostocker Stadtbild. Herausgekommen sind etwa 400 vielfältige Bilder, von denen ein Teil die rote Wand in der wolkenbank schmückt. Die Fotos zeigen sowohl klassische Skulpturen, Installationen und Bilder, aber auch Street Art, Fassadengestaltung und andere informelle Darstellungen. „Die Studenten sollten zeigen, wie sie die Stadt sehen. Dabei fühlten sie sich anfangs unterfordert, waren dann aber mit immer mehr Vergnügen bei der Sache“, berichtet Häntzschel. Neben dem Workshop zeigt die wolkenbank aber in dieser Woche sieben Bilder der Künstlerin Natascha Pötz. Damit ist die Galerie Kvant aus Berlin zu Gast in der Östlichen Altstadt. Im Gegenzug möchte Holger Stark im kommenden Jahr „ein Stück Kunst von der Küste in der Hauptstadt präsentieren.“ Natascha Pötz faltet das Papier ihrer Bilder, bevor sie anfängt zu zeichnen und staffelt die Arbeit so in vier Abschnitte, die sie separat bearbeitet. Die Bilder laufen unter dem Oberbegriff „Welt Reisen Album“ zusammen und passen somit gut in das Gesamtkonzept der Woche, da teilweise auch Stadtgesichter unter den Motiven sind. „Ich schätze am Zeichnen die Ruhe und die Beständigkeit“, erzählt die Künstlerin. Und dies findet man in ihren Bildern auch wieder. Mit leisen Blei- und Buntstiftstrichen stellt sie Erinnerungen und Wahrnehmungen dar. „Ich weiß vorher nicht, was entstehen wird, sodass ich mich langsam in Situationen zurückträumen kann.“ Auch Holger Stark lobt die „Bleistiftzeichnungen, die ins Nichts weggleiten“ sehr und sieht in ihnen eine Einladung zur Entspannung der Seele. Drei gute Gründe also, der Östlichen Altstadt mal wieder einen Besuch abzustatten. Man kann nicht nur seine Seele, sondern auch Rostock und seine künstlerischen Seiten neu entdecken. Nach der Workshopwoche wird die Galerie wieder den Jahresabschluss und den zweiten Geburtstag mit der Gruppenausstellung „Mince pies #2“ feiern.

29. November 2011 | Weiterlesen
OB-Wahl 2012: Roland Methling eröffnet Bürgerbüro

OB-Wahl 2012: Roland Methling eröffnet Bürgerbüro

„Eins hat sich nicht verändert, vor sieben Jahren war ich genauso aufgeregt.“ Knapp sieben Jahre ist es her, dass Roland Methling im Februar 2005 die Wahl zum Oberbürgermeister mit 58,2 Prozent der Stimmen im ersten Urnengang für sich entscheiden konnte. Nun will er es noch einmal wissen. Nachdem am Donnerstag bereits Christian Blauel, Kandidat von Bündnis 90/Die Grünen, sein Bürgerbüro einweihte, folgte am Freitag Rostocks Stadtoberhaupt. Roland Methling möchte am 5. Februar 2012 seinen Stuhl verteidigen und die Geschicke der Hansestadt für weitere sieben Jahre in die Hand nehmen. „Rostock stand 2005 am Rande der Zahlungsunfähigkeit, war gelähmt und praktisch handlungsunfähig“, blickt der Verwaltungschef auf den Beginn seiner Amtszeit zurück. Der Stadt seine Handlungsfähigkeit zurückgegeben und sie wieder auf Kurs gebracht zu haben, das ist es, was Methling als Erfolg für sich verbucht. 7.500 neu entstandene Arbeitsplätze, die geknackte 200.000 Einwohnergrenze und 40 Millionen Euro abgebaute Schulden sind die Eckdaten, die sein Wahlplakat zieren. Wichtigstes Ziel für die nächste Amtszeit: Bis zum 800-jährigen Stadtjubiläum im Jahr 2018 soll Rostock vollständig entschuldet werden. Die Umsetzung des Mindestlohns auf kommunaler Ebene steht ebenso auf der Agenda wie die Schaffung bezahlbaren Wohnraums. Erstmals werde es für die auf dem Sportplatz der Warnemünder Parkstraße geplanten Wohnungen wieder Mietsubventionen geben, versprach der OB, wenn auch mit 0,50 bis 1 Euro pro Quadratmeter eher im bescheidenen Rahmen. Doch auch über ganz konkrete Projekte sprach Methling an diesem Nachmittag. Ein Theaterneubau bis 2018 gehört dazu, auch wenn dies für Methling „kein Wahlkampfthema sein sollte“. WLAN-Hotspots vom Neuen Markt bis zum Uniplatz ab dem Sommer 2012 stehen ebenso auf der Liste wie ein Freiwasserschwimmbecken an der Neptun-Schwimmhalle zur Wasserspringer-EM 2015 oder eine fünf Kilometer lange Tartanbahn für internationale Triathlonwettbewerbe im Stadthafen. „Solche Träume muss man haben“, bekräftigt Methling. Vielleicht auch „ein Schiff, das den Namen Hanse Sail oder Hansestadt Rostock trägt“ – aber alles zu seiner Zeit und wenn die entsprechenden Mittel bereitstehen. „Hart in der Sache, aber ohne persönliche Angriffe“, wünscht sich der OB einen fairen Wahlkampf, bei dem mit Rücksicht auf die Feiertage erst ab dem 5. Januar mit dem Plakatieren begonnen werden soll. Das Bürgerbüro im Friedhofsweg 45 ist montags bis freitags von 10 bis 20 Uhr, am Samstag von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Geleitet wird es von Cedrik Jacobi (25), Student der Politikwissenschaften.

28. November 2011 | Weiterlesen
Einbrüche in Einfamilienhäuser

Einbrüche in Einfamilienhäuser

Vermutlich bereits in der Zeit vom 24.11. zum 27.11.2011 drangen unbekannte Einbrecher in vier Einfamilienhäuser in den Rostocker Stadtteilen Gartenstadt sowie in Evershagen ein. Dabei nutzten die Tatverdächtigen in drei Fällen die längere Abwesenheit der Hauseigentümer. Die Diebe hatten sich mit Hilfe von Bohrungen durch die Terrassentüren und dem Aufdrücken eines Fensters Zugang zu den Häusern verschafft und durchsuchten alle Räumlichkeiten. Entwendet wurden nach bisherigen Erkenntnissen u. a. Schmuck, eine Musikanlage und Bargeld. In einem Fall versuchten die dreisten Diebe in ein Haus einzudringen, während die Eigentümer schliefen. Hier scheiterten die unbekannten Tatverdächtigen, da die Tür von innen mit einem abschließbaren Griff versehen war. In allen vier Fällen hat nach umfangreicher Tatortarbeit das Kriminalkommissariat Rostock die Ermittlungen übernommen. Die Polizeiinspektion Rostock rät erneut allen Hausbesitzern, geeignete Sicherungsmaßnahmen zur Verhinderung von Einbrüchen zu treffen. Kostenlose Informationen zu diesem Thema gibt es bei der Kriminal-polizeilichen Beratungsstelle der Polizeiinspektion Rostock unter der Telefonnummer 0381 / 652-2160 und auch im Internet unter www.polizei-beratung.de.

28. November 2011 | Weiterlesen
„Hänsel und Gretel“ im Volkstheater Rostock

„Hänsel und Gretel“ im Volkstheater Rostock

Weihnachtszeit ist Märchenzeit. Eines der bekanntesten Märchen dürfte wohl das von „Hänsel und Gretel“ sein. Oft inspirierte die Geschichte der beiden armen Kinder, die sich im Wald verirren und dort der bösen Hexe begegnen, Schriftsteller, Musiker, Filmemacher und Maler zu beeindruckenden Kunstwerken. So auch den spätromantischen Komponisten Engelbert Humperdinck, der zu Beginn der 1890er Jahre aus dem Stoff eine Märchenoper in drei Akten schuf und damit Weltruhm erlangte. Rechtzeitig zum Beginn der Adventszeit hat das Volkstheater Rostock diesen Bühnenklassiker wieder in den Spielplan aufgenommen. Eigentlich sollte bereits im April im Großen Haus Premiere gefeiert werden. Doch es wurde bekanntlich zuvor geschlossen. Nun führen die Sängerinnen und Sänger des Musiktheaters unter der Regie des ehemaligen Rostocker Operndirektors Rainer Wenke das Stück im Theaterzelt auf. Begleitet werden die Akteure auf der Bühne von der Norddeutschen Philharmonie Rostock. Unter der Leitung des Dirigenten Manfred Hermann Lehner erklingt Humperdincks Oper, deren musikalische Einflüsse vom Stil Richard Wagners und Volksliedern bestimmt ist. „Suse liebe Suse“, „Ein Männlein steht im Walde“, „Brüderchen komm tanz mit mir“ dürften zu den Liedern zählen, die vielleicht auch schon den kleinen Zuschauer bekannt sind. Frisch und einladend vorgetragen werden sie von Takako Onodora und Jamila Raimbekova, als Hänsel und Gretel. Trotz ausgebildeter Opernstimme stellen die jungen Sängerinnen die kindliche Natur ihrer Rollen mit ihrer Neugier und ihren Ängsten so überzeugend dar, dass auch die jüngeren Besucher ihnen gespannt folgen. Bis in den finsteren Wald, wo ein riesiges, buntes Lebkuchenhaus die hungrigen Kinder zum Naschen verführt. Die Ausstattung von Falk Wangelin ist so farbenprächtig und freundlich, dass das Grauen der Handlung gar nicht so recht bewusst werden will. Die Täuschung gelingt. Denn als die Hexe, dargestellt von der Gast-Altistin Gabriele Scheidecker, ihre wahren Absichten offenbart, ist es für die Kinder zu spät, fast. Selbstverständlich geht das Märchen für die jungen Helden gut aus und das Böse wird vernichtet. Allerdings weicht die Inszenierung von der originalen Märchenfassung ab. Nicht Gretel ergreift den Mut, um die Geschwister aus der Notlage zu befreien, in dem sie die alte Frau, die das Böse verkörpert, in den Ofen stößt. Sondern die Hexe stürzt sich selbst hinein. Das befreit die Kinder zwar vom Verdacht des Mordes, nimmt ihnen aber die Erfahrung sich selbst aus einer bedrohlichen Lage zu retten und so vertrauen in ihr eigenes Tun zu gewinnen. Zu den beschaulichsten Szenen gehört sicherlich der „Abendsegen“, in der vierzehn Engel, dargestellt von Kindern der Ballettschule Marquard, den Schlaf der Kinder bewachen. In diesem imposanten Gruppenbild bewegt sich auch Julia Ebert mit grazilen Schritten als Sandmännchen, und später auch als Taumännchen. Der siebenjährigen Leona, die mit ihrer Mutter die Premiere besuchte, hat die Hänsel und Gretel-Inszenierung „gut“ gefallen, besonders Gretel war ihre große Heldin. Den Tipp, sich Humperdincks Märchenoper anzuschauen, hat ihr ihre Geigenlehrerin gegeben. Allerdings war die zweistündige Vorstellung um 19:30 Uhr schon ganz schön spät für die junge Zuschauerin, die mit müden Augen nach Hause drängte. Für Kinder gibt es aber auch Nachmittagsaufführungen. So findet die nächste Vorstellung am 1. Dezember um 15 Uhr im Theaterzelt statt. Weitere Aufführungen gibt es am 15., 17., 25. und 29. Dezember sowie 8. Januar. Fotos (1-3): Dorit Gätjen, VTR

28. November 2011 | Weiterlesen
Universitätsball 2011 im Hotel Neptun

Universitätsball 2011 im Hotel Neptun

Einen rauschenden Ball feierte die Universität Rostock am Samstagabend im Hotel Neptun. Bereits zum fünften Mal waren Dozenten, Mitarbeiter, Studierende und Gäste eingeladen, gemeinsam im festlichen Ambiente des Bernsteinsaals das Tanzbein zu schwingen. Die Herren in edler Abendgarderobe, die Damen in wunderschönen Kleidern. Besonders von Letzterem zeigte sich nicht nur der Rektor der Universität Professor Dr. Wolfgang Schareck beeindruckt. So ließ er es sich auch nicht nehmen, die Damen besonders herzlich zu begrüßen, darunter die Vizepräsidentin des Landtages Regine Lück, Annegret Methling, die in Begleitung ihres Mannes, dem Oberbürgermeister Rostocks, gekommen war, Prorektorin Professor Dr. Ursula van Rienen und auch die Frau des Prorektors Professor Dr. Stefan Göbel. Gemeinsam mit seiner Gattin eröffnete der Rektor schließlich den Ball mit einem langsamen Walzer. Schnell strömten weitere Gäste auf die Tanzfläche. So zahlreich, dass das Parkett gar nicht ausreichte. Für die Musik sorgte die Rostocker Band „Good Vibes“. Mit ihrem Repertoire, das von Swing, Rock ‘n’ Roll, Pop bis zu Latin reichte, begeisterten die jungen Musiker das Publikum. Egal ob jung oder schon etwas älter, viele Pärchen glänzten mit ihren Tanzfähigkeiten. Wer dennoch Anregungen brauchte, konnte sich bei Susanne Butz und Steffen Freitag vielleicht noch die eine oder andere Bewegung abschauen. Die beiden Turniertänzer demonstrierten unter der fachkundigen Moderation der Hochschulsporttanzlehrerin Kristin Beer Ausschnitte ihres Könnens ausgewählter Standardtänze. Raumgreifend wirbelten sie über die Tanzfläche und bildeten so einen von vielen Programmhöhepunkten, die den Gästen im Laufe des Abends Zeit zum Verschnaufen gaben. Stärken konnten sie sich bei einer kulinarischen Ostseereise, einem Buffet aus der Küche des Hotel Neptuns. Bereits zur Tradition auf dem Universitätsball ist die Verleihung des Rektorpreises geworden. In diesem Jahr wurde Susann Dittmer für ihre Verdienste bei der Einführung und Nutzung der Software LaTeX an der Universität, wovon besonders die mathematisch- naturwissenschaftliche Arbeit profitiert, ausgezeichnet. Auch Wolfgang Grieger erhielt als Ergänzung zu der Ehrennadel, die ihm bereits vor einigen Tagen für sein Engagement als Vorsitzender der Förderer der Universität Rostock verliehen wurde, im Rahmen des Universitätsballes einen Blumenstrauß. „Wunderbar! Uns hat es sehr gut gefallen“, schwärmt Reinhard Mahnke am späten Abend. Der Physiker besucht nicht zum ersten Mal den Universitätsball. Ein Zehnertisch wird immer reserviert „und das klappt alles wunderbar!“ Vom Veranstaltungsort im Hotel Neptun, wo der Ball zum zweiten Mal infolge stattfindet, zeigt er sich besonders angetan. „Es ist immer wieder schön, dass man Leute von der Uni trifft. Der Rektor begrüßt einen, man sieht emeritierte Professoren.“ Seine Begleiterin Karin Heinz ergänzt: „Die Kapelle ist sehr gut, wunderbar! Es ist auch sehr schön, dass Studenten vertreten sind!“ „Etwa Hälfte/Hälfte“, schätzt Organisator Daniel Karstädt das Verhältnis zwischen Dozenten und Studenten auf dem Universitätsball ein. Eine Mischung, die auch bei den Nachwuchsakademikern gut ankommt. „Ganz schön“, lautet zumindest Kay Schickers Einschätzung, als er sich mit Laura Schäffter weit nach Mitternacht auf den Heimweg begibt. „Ich bin das letzte Jahr Student, da wollten wir die Gelegenheit noch einmal nutzen“, erzählt der 23-jährige Wirtschaftsmathematiker. „Aber vielleicht kommen wir doch noch mal wieder“, wirft seine Partnerin, die an der Universität im 5. Semester Philosophie und Spanisch auf Lehramt studiert, ein. Besonders hervor heben sie die Band Good Vibes und das Buffet. Aber auch das Unterhaltungsprogramm hat sie überzeugt. Tombola, Spiele, barocke Musik des Streicherduos Vio Ce, Hip-Hop-Performance und Sambapercussion sorgten für Abwechslung bis in die frühen Morgenstunden.

28. November 2011 | Weiterlesen
Rostocker Kunstpreis 2011 geht an Dirk Wunderlich

Rostocker Kunstpreis 2011 geht an Dirk Wunderlich

Die Verleihung des Rostocker Kunstpreises 2011 – nicht nur die Gäste wurden gestern auf die Folter gespannt, sondern auch die fünf Kandidaten erfuhren erst am Abend, wer die zehnköpfige Jury am meisten überzeugen konnte. Etwa 15 Minuten später als geplant übernahm das Kammerorchester der Norddeutschen Philharmonie Rostock unter der Leitung von Peter Leonard die Eröffnung des Abends. Da sich der Weihnachtsmann verspätete und der Zeitplan knapp gesetzt war, erreichten Karina Jens und Roland Methling die Kunsthalle auch mit Verzögerung. Neben den beiden Politikern wollten sehr viele Kunstbegeisterte wissen, wer der diesjährige Preisträger ist, sodass die Halle gut gefüllt war und so eine passende Kulisse für die Zeremonie bot. Zuerst trat Jörg-Uwe Neumann hinter das Rednerpult. Der Leiter der Kunsthalle hob noch einmal die große Rolle des Preises für Rostock, aber auch das Land Mecklenburg-Vorpommern heraus. Jedoch sei es nicht nur der wichtigste Preis des Landes, sondern „für uns die wohl spannendste Veranstaltung im ganzen Jahr.“ Dass der Preis auch von der Landesregierung geschätzt wird, zeigte die Anwesenheit von Ministerpräsident Erwin Sellering. Er war mit seiner Frau schon etwas früher da, um die Ausstellung noch zu begutachten und zeigte sich sehr beeindruckt von den Arbeiten der Künstler. „Dieser Preis ist ein schönes Signal, dass die Arbeit unserer Künstler wahrgenommen wird“, sagte der Politiker, der auch den hohen Anteil der ehrenamtlichen Mitarbeiter lobte. „Schön, dass Sie in diesem Jahr hier sind, Herr Sellering. Aber ich habe Sie ja auch zu Genüge angebaggert“, sagte Wolfgang Methling, der Vorsitzende der Kulturstiftung Rostock e. V. Jedoch baggerte er nicht nur, er äußerte auch Wünsche an die Landespolitik: „Es ist nicht nur mein Wunsch, dass die Kunsthalle in die Trägerschaft des Landes übertragen wird und sie so mehr Unterstützung bekommt“, sagte Methling. Er verkündete auch, dass geplant sei, die ersten sechs Preisträger im kommenden Jahr in der Landesvertretung in Berlin auszustellen. Nach einer weiteren Symphonie von Wolfgang Amadeus Mozart hatte Thomas Kühl von der Provinzial das Wort. Der Versicherer ist Hauptsponsor und stellt die 10.000 Euro für den Gewinner. Bevor er diesen jedoch zusammen mit den Politikern verriet, offenbarte er, dass die Versicherung auch im kommenden Jahr unverändert den Preis weiter unterstützen wird. Dann erreichte die Spannung ihren Höhepunkt. Wer sollte der Kunstpreisträger 2011 in der Kategorie „Plastik/Skulptur/Objekt“ sein? Schon 2007 wurde Thomas Jastram in dieser Kategorie ausgezeichnet. Der Rostocker Kunstpreisträger 2011 und damit Nachfolger von Matthias Wegehaupt, ist Dirk Wunderlich. Der Kneesener, der auch für die Gestaltung des Rostocker Altstadtmodells verantwortlich war, überzeugte die Jury mit seinen rätselhaften Skulpturen. In seiner Laudatio lobte der Bildhauer Hartmut Hornung die Grammatik der Arbeit von Wunderlich. „Es sind Kunstobjekte mit Fetischcharakter, die eine vordergründige Fremdheit mit einer seltsam morbiden Ästhetik verbinden und so zu einer emotionalen Verunsicherung führen.“ Die Arbeiten Wunderlichs sind durchnummeriert wie Maschinen, erinnern aber eher an organische und geheimnisvolle Unterseewesen. Der Preisträger selbst konnte seinen Sieg kaum fassen, sodass die abschließenden Dankesworte auch sehr kurz ausfielen: „Ich muss mich jetzt erst mal daran gewöhnen. Ich habe keine Rede vorbereitet, da meine Favoritin Susanne Rast war. Aber danke an alle und einen schönen Abend noch.“ Im Gespräch nach der Verleihung wirkte der Künstler immer noch etwas perplex. „Ich hänge momentan noch etwas im luftleeren Raum, bin aber natürlich sehr, sehr froh. Trotzdem wird alles wohl erst richtig in den nächsten Tagen bei mir ankommen.“ Dirk Wunderlich arbeitet zurzeit in seinem Atelier an schwebenden Objekten, eins ist auch in der Kunsthalle zu sehen. Eine neue eigene Ausstellung sei aber noch nicht geplant, sagte der Künstler, der an dem Abend auch die ersten Autogramme schreiben durfte. Noch bis zum 4. Dezember zeigt die Kunsthalle die Ausstellung der fünf Nominierten, die bis zum gestrigen Abend schon über 2000 Besucher anlockte. Auch wenn nur einer gewinnen kann, hätten den Preis alle fünf verdient – da waren sich viele der Anwesenden einig.

27. November 2011 | Weiterlesen
Der Rostocker Weihnachtsmarkt 2011 ist eröffnet

Der Rostocker Weihnachtsmarkt 2011 ist eröffnet

Stille Nacht, heilige Nacht sieht anders aus. Denn der größte Weihnachtsmarkt Norddeutschlands erwartet auch in diesem Jahr wieder über eine Million Besucher. Und auch wenn schon seit Donnerstag Karussell gefahren, Spanferkel gegessen und Glühwein getrunken werden kann, fand die offizielle Eröffnung erst am Samstag, einen Tag vor dem ersten Advent statt. Und wie immer kam für so einen wichtigen Termin nur eine Person in Frage: der Weihnachtsmann höchstpersönlich. Es war 14:06 Uhr, als auf der Warnow endlich das Segel eines Schiffes erschien. Um den Anwesenden die Wartezeit bis zur Ankunft zu verkürzen, spielte ein Swing-Blasquartett fröhliche Weihnachtslieder am Anlegeplatz im Stadthafen. Etwas später war es dann endlich soweit. Der Gaffelschoner „Albert Johannes“ legte an. Viele aufgeregte Kinder mit glitzernden Augen begrüßten fröhlich den Weihnachtsmann und sein Gefolge. Obwohl ein Junge richtig anmerkte, dass heute ja eigentlich noch gar nicht der 24. Dezember sei. Daher hatte der alte Mann auch nur Süßigkeiten und noch nicht die richtigen Geschenke dabei. Das Gefolge bestand in diesem Jahr aus Räuberlehrling Immerklug, Märchenkobold Krummbein, Neuzugang Ronja Räubertochter, dem Gestiefelten Kater, der Eisprinzessin und dem Märchenkoch Pfannenaugust Löffelstiel. Einigen aufmerksamen Weihnachtsmarktfans war das Fehlen der Märchentante aufgefallen. Der Gestiefelte Kater erklärte dazu: „Die Märchentante ist krank, wird aber bald wieder gesund!“ Am Hafen warteten bei angenehmen 10 Grad schon Bürgerschaftspräsidentin Karina Jens, Oberbürgermeister Roland Methling und der Geschäftsführer der Großmarkt Rostock GmbH Jörg Vogt. Nachdem sich der Weihnachtsmann und sein Gefolge von Kindern umringt geduldig den neugieren Blicken und Fragen stellten, bestieg die Truppe um den Weißbärtigen das diesjährige Gefährt. Nachdem in den vergangenen Jahren unter anderem schon ein Rentierschlitten, eine Feuerwehr und Cabrio-Karossen zum Einsatz kamen, war es in diesem Jahr eine Postkutsche, die von vier stolzen Stuten gezogen wurde. In der Langen Straße, im Schatten der Marienkirche warteten schon viele Menschen auf die Ankunft der Festgesellschaft, die sich um einige Minuten verzögerte. Unter ihnen auch Familie Gillot aus Rostock. Für Vater Christian, Mutter Yvonne und die Töchter Anna, Clara und Elisa, sowie Cousine Sarah ist das schon seit vielen Jahren ein fester Termin. Natürlich haben die sechs auch schon den Weihnachtsmarkt inspiziert. Die 10-jährige Clara findet es schön, dass für große und kleine Kinder was geboten wird. Schwester Elisa erzählt, dass sie sich eine Murmelbahn und Spiele zu Weihnachten wünscht. Eine Murmelbahn möchte auch Clara. Außerdem sagt sie aber: „Am meisten wünsche ich mir natürlich, dass die Familie zusammen ist.“ Nach der Ankunft in der Langen Straße geht die Weihnachtsmannmannschaft zu Fuß weiter. Von unzähligen Fotografen, aber auch Kindern begleitet, bahnen sie sich einen Weg durch die gefüllte Kröpeliner Straße bis hin zur Märchenbühne. Auf die Riesenradfahrt wurde in diesem Jahr, vermutlich aus Zeitgründen, verzichtet. Vor der Märchenbühne war dichtes Gedränge. Leider standen auch in diesem Jahr wieder viele Erwachsene dabei und Eltern mit Kindern auf den Schultern, sodass gerade hinten die Sicht sehr schlecht war. Nichtsdestotrotz war die Stimmung super, als dann alle, begleitet von lauten: „Weihnachtsmann! Weihnachtsmann!“ Rufen, die Bühne betraten. Und bevor der Riesenstollen angeschnitten und somit der diesjährige Weihnachtsmarkt offiziell eröffnet wurde, erklärte der Weihnachtsmann noch die Verspätung: „Es war Verkehr auf der Warnow, dann gerieten wir in einen Sturm, der Kapitän hat sich nach Warnemünde verfahren, dann haben wir den Oberbürgermeister verloren und als ihr wir ihn wieder gefunden hatten, haben wir Karina Jens verloren. Ich bin fix und fertig.“ Dass die feierliche Eröffnung nicht nur ein Pflichttermin für Rostocker ist, zeigt der selbst ernannte „Harte Kern“ aus Althof. Mit 50 Personen kamen die Dorfbewohner in diesem Jahr zum Neuen Markt. „Wir sind alle Jahre wieder hier“, sagte eine Althoferin. Vor der Ankunft gab es schon eine gemeinsame Riesenradfahrt und natürlich durfte auch ein Glühwein nicht fehlen. Auch der 6-jährige Lukas war schon im letzten Jahr dabei. Er wird seinen Wunschzettel per Post schicken. Nach dem diesjährigen Weihnachtsmärchen „Zauberweihnachtsgeschenkewunschmaschine“, das nach dem Stollenanschnitt uraufgeführt wurde, wollte sich die Gruppe noch den Märchenwald anschauen. Bis zum 22. Dezember steht die Innenstadt nun also wieder ganz im Zeichen des Weihnachtsmarktes. Das bedeutet nicht nur Grog, gebrannte Mandeln und blinkende Rentiernasen, sondern zwangsläufig auch überfüllte Straßenbahnen und Stress. Aber auch das gehört ja irgendwie zur besinnlichen Weihnachtszeit dazu. Noch einige Impressionen von der Weihnachtsmarkteröffnung

27. November 2011 | Weiterlesen
1. FC Union Berlin deklassiert Hansa Rostock

1. FC Union Berlin deklassiert Hansa Rostock

Am vorletzten Spieltag der Hinrunde kassiert Hansa Rostock gegen den 1. FC Union Berlin vor 14.000 Zuschauern eine 2:5-Heimpleite. Die Begegnung beginnt mit einer 15-minütigen Verspätung, da es Hinweise gibt, dass Fans des 1. FC Union Berlin in großem Umfang Pyrotechnik mit sich führen. Die Kontrollen am Eingang zum Gästefanbereich der DKB-Arena werden verstärkt, leider ohne den gewünschten Erfolg, wie sich später herausstellen sollte. Im Vergleich zum Nordderby gegen St. Pauli muss Hansa-Trainer Peter Vollmann einige Umstellungen in der Mannschaft vornehmen. Michael Blum übernimmt die Linksverteidiger-Position des erkrankten Kapitäns Sebastian Pelzer, für die Gelb- und Rot- gesperrten Dominic Peitz und Tom Weilandt stehen erstmalig Timo Perthel und Lucas Albrecht in der Startformation. Marek Mintal agiert hinter Albrecht als hängende Spitze. Die Gäste zeigen sich von Beginn an sehr gefährlich in der Rostocker Hälfte. Bereits in der 6. Minute lässt Silvio Rostocks Blum stehen und kommt frei zum Schuss, Hansa-Torhüter Kevin Müller kann jedoch parieren. Rostocks Offensivspiel ist von zahlreichen Ungenauigkeiten und Fehlpässen geprägt, die meisten Aktionen führen nicht einmal annähernd vors gegnerische Tor. Die Berliner tauchen hingegen immer wieder kreuzgefährlich vor dem Tor der Gastgeber auf. In der 13. Minute rettet Müller erst gegen John Jairo Mosquera und im Nachsetzen auch noch gegen Christopher Quiring. In der 28. Minute kann Pavel Kostal gerade noch vor dem frei stehenden Quiring klären. Gefährlich wird es für Union-Torhüter Jan Glinker nur einmal, drei Minuten vor Ende der ersten Hälfte, als Perthel nach einem schönen Albrecht-Zuspiel frei stehend vor dem Berliner Torwart zum Abschluss kommt – Glinker kann jedoch parieren. Union Berlin dominiert die erste Hälfte klar und kann sich zahlreiche gute Chancen herausarbeiten, am Abschluss hapert es jedoch auch bei den Gästen – torlos geht es daher für die Mannschaften in die Kabinen. Trotz scharfer Kontrollen brennen in der Halbzeitpause Bengalos in der DKB-Arena, an diesem Abend – zum Glück für Hansa – nur im Block der Gäste. Nachdem sich die Rauchschwaden aufgelöst haben, startet mit kurzer Verspätung die zweite Hälfte. Und nach dem Wiederanpfiff geht dann plötzlich alles ganz schnell. In der 49. Minute spielt Silvio auf Marc Pfertzel, der den Ball aus halbrechter Position und etwa 15 Metern ins lange Ecke zirkelt. Eine zu diesem Zeitpunkt hochverdiente Führung für die Gäste. Zwei Minuten später hat Hansa die Chance, alles wieder gerade zu rücken. Nach einer Flanke von Ziegenbein schlägt der Berliner Schlussmann Glinker das Leder mit der Faust in Richtung des vor dem Tor lauernden Lucas Albrecht – der Ball prallt von ihm ab zurück zum Tor der Gäste, trifft jedoch nur den linken Pfosten. Jetzt sind die Berliner wieder am Zug und es dauert nur wenige Minuten, bis das Leder erneut im Netz der Rostocker zappelt. Erst ist es Quiring (54. Minute), der im Nachschuss auf 2:0 erhöht, fünf Minuten später baut Mosquera die Führung für Union Berlin nach eine Flanke von Maurice Trapp auf 3:0 aus. Gerade noch die Vorlage für den dritten Treffer geliefert, leistet sich Trapp in der 63. Minute einen kapitalen Fehler, als er versehentlich Lucas Albrecht anschießt. Tobias Jänicke erläuft sich dessen anschließende Flanke und verkürzt mit seinem Schuss ins lange Eck auf 1:3. Hansa-Trainer Peter Vollmann setzt nun voll auf Offensive und bringt mit Marcel Schied (für Timo Perthel) einen zweiten Stürmer ins Spiel (66. Minute). Doch es dauert nur eine Minute, bis John Jairo Mosquera mit seinem zweiten Treffer für die Vorentscheidung sorgt. Mosquera und Quiring stehen beide völlig frei vor dem Rostocker Tor und lassen die Abwehr der Gastgeber in dieser Szene alles andere als gut aussehen. Nachdem Jänicke als Sieger aus einem Kopfballduell mit Trapp hervorgeht, kann Albrecht die Vorlage nutzen und kurzzeitig auf 2:4 verkürzen (74. Minute). In der 81. Minute ergibt sich dann sogar noch die Chance für den Anschlusstreffer. Erst scheitert Mintal an Union-Torhüter Glinker, dann kann Albrecht nachsetzen, doch der Schuss ist zu schwach und Christian Stuff kann auf der Torlinie klären. In der Nachspielzeit legen die Berliner dann noch einen drauf, als Patrick Zoundi nach einem schönen Pass von Mosquera mit seinem Treffer den Schlussstrich in dieser Partie zieht. Mit 5:2 gewinnt Union Berlin das Ost-Derby gegen Hansa Rostock. Wieder können die Gastgeber keinen Punkt in Rostock halten. Hansa bleibt vorläufig auf dem 16. Tabellenplatz, kann an diesem Spieltag jedoch noch von Aachen und Ingolstadt überholt werden. Entsprechend unzufrieden zeigte sich Trainer Peter Vollmann nach dem Spiel mit seiner Mannschaft, bei der er im Gegensatz zum Pauli-Spiel auch den Kampfwillen und den läuferischen Einsatz vermisste: „Das dürfen wir uns – ich als Trainer und der Verein – nicht bieten lassen. Das war einfach zu schlecht.“ Für Hansa Rostock wird es eng im Kampf gegen den Abstieg, zumal die letzten drei Spiele des Jahres gegen Fürth, Paderborn und Dresden kaum einfacher werden dürften. Tore: 0:1 Marc Pfertzel (49. Minute) 0:2 Christopher Quiring (54. Minute) 0:3 John Jairo Mosquera (59. Minute) 1:3 Tobias Jänicke (63. Minute) 1:4 John Jairo Mosquera (67. Minute) 2:4 Lucas Albrecht (74. Minute) 2:5 Patrick Zoundi (90+2. Minute) Aufstellung, FC Hansa Rostock: Kevin Müller (Torwart) Peter Schyrba, Pavel Kostal, Matthias Holst, Michael Blum Robert Müller, Timo Perthel (Marcel Schied, ab 66. Minute) Björn Ziegenbein (Tino Semmer, ab 78. Minute), Marek Mintal, Tobias Jänicke Lucas Albrecht Fotos: Joachim Kloock

26. November 2011 | Weiterlesen
OB-Wahl 2012: Christian Blauel eröffnet Bürgerbüro

OB-Wahl 2012: Christian Blauel eröffnet Bürgerbüro

In der Wismarschen Straße 3, am Doberaner Platz, öffnete gestern das Bürgerbüro von Christian Blauel, der am 5. Februar 2012 für die Grünen zur Wahl des Oberbürgermeisters antritt. „Die Rostocker können sich hier informieren und Termine mit mir abstimmen“, lädt Blauel zum persönlichen Kontakt ein, „mit welchem Anliegen auch immer“. Blauel, der als freier Architekt arbeitet, lebt seit 1996 in Rostock. Erfahrungen im Bereich der Kommunalpolitik hat er bisher etwa im Bauausschuss oder dem Aufsichtsrat der RGS gemacht. Elementar, so Blauel, sei es für ihn, Pläne und Entscheidungen der Stadtverwaltung besser und transparenter zu vermitteln. „Darauf beruht alles andere. Ich kann sachpolitisch die besten Ideen haben, wenn ich sie falsch vermittle, geht gar nichts.“ In Rostock werde viel zu viel unproduktiv und destruktiv gestritten, „eben nicht im Sinne des Ergebnisses, sondern es wird immer gleich mit ganz radikalen Positionen das andere abqualifiziert.“ Für unverzichtbar hält der 45-Jährige dabei auch eine stärkere Bürgerbeteiligung. Es sei nicht damit getan, wenn man Verfahren, die eine Bürgerbeteiligung vorschreiben, in den Stadtanzeiger stellt und meint, wenn ein paar Bürger da waren, wäre die Pflicht erfüllt. „Ich denke heute reicht das nicht mehr“, so Blauel, „ich muss mich schon auch vergewissern, was ankommt.“ Blauel, der von 2009 bis 2010 selbst Mitglied im Ortsbeirat Stadtmitte war, sieht die Ortsbeiräte dabei als „ganz wichtige Schnittstelle“. In manchen Stadtteilen funktioniere das gut, aber nicht in allen. „Da ist noch viel mehr drin!“ „Wohnen ist ebenfalls ein ganz wichtiges Thema“, sagt der Architekt, für den innerstädtisches Wohnen nicht nur unter ökologischen Gesichtspunkten die Idealform ist, auch wenn es ihn selbst aus privaten Gründen an den Stadtrand nach Mönchhagen verschlagen hat. „Wir müssen es schaffen, in den nächsten Jahren für bezahlbaren Wohnraum in der Innenstadt zu sorgen.“ Im Moment wird Wohnraum immer teurer, da gibt es die Verantwortung der Stadt, über die Wiro steuernd einzugreifen, so Blauel. „Wir müssen die Wiro aber auch leben lassen, wenn sie nur ein Geldkalb sein soll, steigen die Mieten.“ In Sachen Kultur warnt der OB-Kandidat der Grünen davor, die Diskussion auf den heiligen Tempel Theater zu konzentrieren. Die Frage sei, wo man die Millionen einspare, die man dort ausgibt. „Dort, wo die Leute wohnen, muss Kultur sein, muss soziales Angebot sein“, so Blauel, dem die vielen kleinen Projekte, die im Quartier passieren, am Herzen liegen. Zugang zur Kultur müsse für jeden möglich sein, damit alle das Gefühl haben: „Ja, diese Stadt bringt mir was.“ Kultur, Bürgerbeteiligung, Wohnungsbau? „Ich hätte was erreicht, wenn deutlich mehr Leute in der städtischen Gesellschaft aktiv sind. Es ist wichtig, die Leute mitzunehmen“, beschreibt Christian Blauel sein wichtigstes Anliegen.

25. November 2011 | Weiterlesen
Ein Licht für jede Frau 2011

Ein Licht für jede Frau 2011

Eine große 731 flackerte heute am dunklen Nachmittag auf dem Doberaner Platz. Von Gewalt betroffene Frauen – auf ihre Situation machten der Verein „Frauen helfen Frauen“ und die Gleichstellungsbeauftragte der Hansestadt Rostock mit 731 Kerzen aufmerksam. Jede Kerze brannte für eine Frau. So viele haben im Jahr 2010 im Bereich der Polizeiinspektion Rostock sowie im Rostocker Frauenhaus und den dazugehörigen Unterstützungseinrichtungen, die vom Verein „Frauen helfen Frauen“ in unserer Hansestadt angeboten werden, Hilfe und Beratung gesucht. Immerhin weniger als im letzten Jahr, aber dennoch ist jede zu viel. In diesem Jahr wurde der Schwerpunkt der Aktion mit dem Motto „Für ein gewaltfreies Leben ist es nie zu spät“ ausgedrückt. Es soll deutlich machen, dass auch ältere Frauen Opfer von Partnerschaftsgewalt werden. „Dies wird bislang als Phänomen und Problem kaum war genommen. Entsprechende Hilfsangebote, die auch von Älteren gut angenommen werden können, fehlen weitgehend. Ältere Frauen nehmen seltener Hilfe in Anspruch und erstatten kaum Anzeige. Sie suchen sich eher Hilfe über medizinische Einrichtungen, ihren Hausarzt oder Familienmitglieder. Sie haben aber kaum Kenntnisse über bestehende Beratungs- und Unterstützungseinrichtungen. Die Fallzahlen der über 50- und 60-Jährigen sind seit Jahren gestiegen. Dennoch fällt es vielen älteren Frauen besonders schwer, sich zu trennen. Durch die jahrzehntelange Verbindung übernehmen sie Verantwortung für ihren Partner. Sie sind finanziell abhängig, sind an ihren Lebensraum gebunden und sehen vor dem Hintergrund der verbleibenden Lebenszeit keine Perspektive für einen Neuanfang“, schildert Alexandra Peters von der Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt die Situation. Sie fordert klare Zuständigkeiten, Koordination von entsprechenden Hilfen und Schulungen für Multiplikatoren. Anlass war der internationale Tag gegen Gewalt an Frauen, der am 25. November den Frauen gewidmet ist. Weitere Information zu Hilfsangeboten des Vereins „Frauen helfen Frauen“ befinden sich auf der Website: http://www.fhf-rostock.de/

25. November 2011 | Weiterlesen
„Peterchens Mondfahrt“ - Premiere am Volkstheater Rostock

„Peterchens Mondfahrt“ - Premiere am Volkstheater Rostock

Ungeduldiges Gemurmel. Man spürt die Spannung im gut gefüllten Theaterzelt des Rostocker Volkstheaters. Es ist Premierenzeit, jedoch nicht wie sonst am Abend, sondern pünktlich um 10 Uhr. Das diesjährige Weihnachtsmärchen „Peterchens Mondfahrt“ steht in den Startlöchern und will die Zuschauer mit auf eine Reise zum Erdtrabanten nehmen. Die ersten kritischen Gäste waren Kindergarten- und Vorschulkinder aus Einrichtungen Rostocks und der Umgebung. Ab fünf Jahren ist das Stück geeignet und das war auch der ungefähre Altersdurchschnitt beim Premierenpublikum, wobei auch etwas kleinere Kinder und junggebliebene Erwachsene mit auf die erste Reise gingen. Schon vor Beginn gab es Applaus und mein junger Nebenmann sagte zu mir: „Du musst mitklatschen, sonst kommen die nicht raus!“ Das erste Mal aufgeführt wurde das Märchen von Gerdt von Bassewitz, einem mecklenburgischen Adligen, vor 99 Jahren in Leipzig und seitdem hat es als Buch, Hörspiel oder Film viele Kinder begeistert. Für die Neuinszenierung haben Regisseur Alexander Flache und Dramaturgin Anne Krey ganz tief in die Theatertrickkiste gegriffen. So gibt es neben dem klassischen Schauspiel Gesang und Tanz, Licht- und Schattenspiele und eine sehr schön von Petra Linsel ausgestattete Bühne. Alles beginnt im Zimmer von Pitt (Jörg Schulze) und seiner Schwester Anne (Laura Bleimund). Die beiden streiten sich mal wieder, was in einer Kissenschlacht endet, die für viele Lacher im Publikum sorgt. Als der Streit vorbei ist und beide im Bett liegen, betritt auf einmal der Maikäfer Herr Sumsemann (Björn-Ole Blunck) den Raum. Er hat ein Problem: Der Mondmann (Stephan Fiedler) hat ihm sein sechstes Bein gestohlen. Die Kinder freunden sich mit ihm an und machen sich im Bettmobil auf die Reise, das verlorene Körperteil zurückzuholen. Doch bevor sie sich dem Mondmann stellen können, treffen sie auf ihrem Abenteuer noch viele interessante Personen. Da ist zum Beispiel die übergroße Nachtfee (Teresa Lucia Forstreuter). Mit ihrer gebieterischen Art und Stimme brachte sie nicht nur die Kinder auf der Bühne, sondern auch im Zuschauerraum zum ehrfürchtigen Staunen. Dann gab es da noch den Eismario (Clemens Riegler) und die Windliese (Petra Gorr), die Pitt, Anne und Sumsemann auf der Reise unterstützen. Im Zentrum der Bühne stand das Zimmer der Geschwister. Für die Reise zum Mond wurden dann einfach die Wände heruntergeklappt und so eine Rampe zur Kraterlandschaft im Hintergrund gelegt. Und immer dann, wenn die Theatermagie gezeigt wurde, haben die Augen der Kinder besonders geleuchtet. Da ist der große Bär, der die Kinder im Schatten zur Mondkanone bringt, es gibt zwei Spotscheinwerfer als tanzende Sterne, Tänzer auf Rollschuhen, Seifenblasen und noch viele weitere kleine Details. Am Ende gab es nicht nur immer wieder Szenenjubel und helfendes Mitschreien („Da links ist Herr Sumsemann!“), sondern auch ganz viel Applaus und trampelnde Fußpaare. Es wurde sogar eine Zugabe verlangt, sodass die Schauspieler dreimal das Abschiedslied singen mussten. In diesem ist auch die Botschaft des wirklich gelungenen Stückes enthalten: „Lebe diesen Traum weiter.“ Peterchens Mondfahrt ein traumhaftes Theaterstück nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene, die immer noch gern träumen und die einfach mal wieder Theatermagie spüren wollen. Fotos (1-3): Dorit Gätjen, VTR

25. November 2011 | Weiterlesen
Hellmuth Karasek erzählt (über) Witze in Rostock

Hellmuth Karasek erzählt (über) Witze in Rostock

„Kommt ein Mann zum Arzt und hat ne Kröte auf dem Kopf.“ Dies ist ein typischer Witzanfang. Es werden Erwartungen aufgebaut, eine ganz wichtige Eigenschaft der meisten Witze. Auch 275 Menschen in der Universitätsbuchhandlung Weiland waren gestern voller Erwartungen, denn Hellmuth Karasek hatte sich zum zweiten Mal in diesem Jahr angekündigt. Dieses Mal stellte er sein neues Buch „Soll das ein Witz sein? – Humor ist, wenn man trotzdem lacht“ vor. „Wir haben vor 5 Jahren mit 80 Gästen angefangen und heute haben wir wieder einen neuen Besucherrekord aufgestellt. Und die Lesung war schon lange ausverkauft“, zeigte sich Florian Rieger, der Leiter der Buchhandlung, begeistert. Karasek sei nicht nur intelligent und lustig, sondern auch einer der nettesten Gäste, die immer wieder in der Buchhandlung zu Gast sind. Das nächste Ziel Riegers sind 300 Gäste bei einer Lesung. Dann würde die Kapazität des Raumes aber auch ihre absolute Grenze erreichen. Anders als bei „Im Paradies gibt’s keine roten Ampeln“ ist das neue Buch keine Sammlung von Glossen, sondern, wie der Titel schon verrät, eine Abhandlung zum Thema Witz. Damit setzt sich das ehemalige Mitglied des literarischen Quartetts mit einem Motiv auseinander, das 1905 schon Sigmund Freud in seinem Werk „Der Witz und seine Beziehung zum Unbewußten“ beschäftigte. Da ist es auch kein Wunder, dass Hellmuth Karasek auch auf den bekannten Philosophen Bezug nimmt. Gerade die Freud’schen Versprecher führen oft zu freiwilliger, aber auch unfreiwilliger Komik. Jeder kennt wahrscheinlich die Situation, dass man aus Versehen mit seinen Gedanken herausplatzt, auch auf die Gefahr hin, Umstehende zu verärgern. Als Beispiel las Karasek eine aktuelle Glosse vor, die Ronald Pofalla zum Thema hat. Dieser hat vor einem Monat seinen Parteifreund Wolfgang Bosbach mit den Worten „Ich kann deine Fresse nicht mehr sehen. Ich kann deine Scheiße nicht mehr hören“ abgestraft. Karasek dazu: „Ein typischer Freud´scher Versprecher. So etwas kann man zwar denken, sollte es aber für sich behalten.“ Gerade in der Politik gibt es ein breites Spektrum an Witzen. Natürlich werden dabei vor allem grobe Schnitzer karikiert. Hellmuth Karasek, der wirkte, als könne er zu jedem Thema einen Witz beisteuern, griff etwa die Affäre um Karl Theodor zu Guttenberg auf. „Ein Techniker kommt zum Bundestag. Er spricht beim Pförtner vor und sagt: „Ich soll hier den Kopierer in Ordnung bringen.“ Daraufhin der Pförtner: „Der ist gerade in Kundus.“ Neben unzähligen Witzen, die für viele Lacher sorgten, konnte man auch etwas über die Hintergründe der Humorform erfahren. So haben Witze fast immer einen dreiteiligen Aufbau, es wird oft die Wahrheit verdreht und sie können wie Volkslieder durch verschiedene Gesellschaftsschichten wandern. Ganz nebenbei löste Karasek dann auch noch das große Rätsel auf, warum Witze überhaupt erzählt werden: „Witzeerzähler wollen Frauen imponieren.“ Und nach einer kurzen Kunstpause fügte er charmant hinzu: „Ich war ja immer Witzeerzähler.“ Und das merkte man ihm auch an, denn mit Leichtigkeit bewegte er sich durch die verschiedenen Bereiche und schweifte auch immer wieder ab. Nach der Lesung bildete sich eine lange Schlange von Gästen, die das neue Buch kaufen und natürlich signieren lassen wollten. So auch Frank Rohrer aus Rostock und seine Tochter Eva-Maria. Er war vor allem von der Lockerheit des Autors begeistert. „Es wirkte alles sehr frei und man hatte überhaupt nicht das Gefühl, dass er irgendetwas abliest.“ Spätestens bei seiner nächsten Veröffentlichung wird Hellmuth Karasek sicher wieder in Rostock lesen. Bis dahin muss man sich mit den gedruckten Witzen begnügen, etwa mit dem Witz vom Anfang: „Kommt ein Mann zum Arzt und hat ne Kröte auf dem Kopf. Fragt der Arzt: „Was haben sie denn?“ Antwortet die Kröte: „Ich habe mir was eingetreten.“

25. November 2011 | Weiterlesen
Warnung vor dem Verzehr von methanolhaltigem Wodka

Warnung vor dem Verzehr von methanolhaltigem Wodka

Das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Mecklenburg-Vorpommern warnt vor dem Verzehr von Wodka der Firma Bärenkrone GmbH & Co. KG, 37327 Leinefelde/Worbis. Betroffen sind die Produkte „AntiVirus Premium Quality“, „Premium Cosmos Vodka“ und „V24 Original Vodka“. Sie können einen überhöhten Methanol-Gehalt aufweisen. Der Vertrieb erfolgte im gesamten Bundesgebiet – und damit auch nach Mecklenburg-Vorpommern – an Getränkehändler, Diskotheken, Tankstellen und Sonderpostenmärkte. Die Produktbezeichnungen mit Abbildungen sind im Internet unter www.lebensmittelwarnung.de, dem Informationsportal der Bundesländer veröffentlicht. „Wegen der nicht auszuschließenden Gefahr für die Gesundheit sollten diese Produkte auf keinen Fall verzehrt werden“, warnt der Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Dr. Till Backhaus. Methanol kann zur Erblindung führen und in schweren Fällen sogar tödlich wirken. Das betrifft auch den Konsum als Mischgetränk. Verbraucher und Verbraucherinnen sind aufgefordert, sich bei den zuständigen Veterinär- oder Polizeibehörden zu melden, sollten Sie die o.g. Produkte gekauft bzw. im Verkauf gesehen haben. Quelle: Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz

25. November 2011 | Weiterlesen
FC Hansa Rostock empfängt den 1. FC Union Berlin

FC Hansa Rostock empfängt den 1. FC Union Berlin

Tom Weilandt sitzt seine Rot-Sperre ab, Dominic Peitz fehlt aufgrund der fünften Gelben Karte, Mohammed Lartey ist weiterhin verletzt und nun muss Hansa-Trainer Peter Vollmann auch noch auf Sebastian Pelzer verzichten. Nach einer Virusinfektion wurde dem Kapitän der Rostocker absolute Bettruhe verordnet. Als Linksverteidiger bietet sich Michael Blum an, Timo Perthel dürfte für Peitz auf der Sechser-Position zum Einsatz kommen und Marek Mintal die offensive Mittelfeldposition übernehmen. Für die Spitze bietet sich Marcel Schied an, aber auch Lucas Albrecht oder Tino Semmer kommen als Alternative infrage, so Vollmann. „Vielleicht haben wir noch eine Überraschung“, scherzte der Hansa-Coach, „aber die fällt mir meistens erst über Nacht ein.“ Mit auf der Bank könnte auch der 20-jährige Namibier Manfred Starke sitzen. In zwölf Oberliga-Punktspielen der zweiten Mannschaft konnte er bislang fünf Tore erzielen. Seit mehreren Wochen trainiert der Mittelfeldspieler bereits bei der Zweitligamannschaft mit, seit einigen Tagen gehört er offiziell zum Profikader. „Schnelligkeit, eine gute Flanke und hohe Laufbereitschaft – er hat alles das, was man sich als Trainer wünscht“, lobt Vollmann seine mögliche Reserve für die Außenposition. Eine Woche nach der 1:3-Niederlage gegen St. Pauli und dem Abrutschen auf den Relegationsplatz muss dringend der zweite Saisonsieg her. „Die beste Antwort auf das alles, was auf dem Platz und außerhalb des Platzes passiert ist, ist immer ein Sieg.“ Doch wir stehen derzeit in jedem Spiel „am Scheideweg“, so Vollmann weiter, „daher steht immer ein Muss dahinter.“ Doch entscheidet ein „Muss“ auch nicht über Sieg oder Niederlage. „Mängel, die wir im Kreativbereich haben, lassen sich nur durch ein Höchstmaß an Laufbereitschaft ersetzen“, fordert der Trainer vollen Einsatz von seinen Spielern. Mit mageren neun Treffern in 15 Spielen ist Hansa Rostock in Sachen Torausbeute Schlusslicht in der Zweiten Liga. Da wundert es kaum, dass der mit zwei Treffern erfolgreichste Torschütze der Rostocker ausgerechnet ein Abwehrspieler ist: Matthias Holst. „Druck erzeugt Gegendruck und dadurch wird die Leistung auch nicht besser“, spielt Holst die Anspannung vor der Partie gegen Union Berlin herunter. „Wir gucken, dass wir das abrufen, was wir in der Lage sind zu leisten, um dann auch gegen Union zuhause zu gewinnen“, gibt sich der Defensivmann selbstbewusst. Zwischen fünfzehn- und siebzehntausend Zuschauer werden heute Abend in der DKB-Arena zu dem als Risikospiel eingestuften Ost-Derby erwartet, darunter etwa 2.200 Union-Anhänger. Angepfiffen wird das Spiel um 18 Uhr. Hansa Rostock gegen Union Berlin – Spielbericht

25. November 2011 | Weiterlesen
Leuchtturm in Flammen 2012 in Warnemünde

Leuchtturm in Flammen 2012 in Warnemünde

Laser und Feuerwerk werden auch zum kommenden Neujahrsabend den Warnemünder Leuchtturm leuchten lassen. Die 13. Auflage von „Leuchtturm in Flammen“ kann nun doch am 1. Januar 2012 stattfinden, verkündeten heute die Veranstalter des mittlerweile traditionellen Jahresauftaktspektakels in Warnemünde – der Leuchtturmverein und MV Event. In den letzten Wochen drohte die komplett durch Sponsoren finanzierte Veranstaltung aufgrund fehlender Geldgeber zu scheitern. „Wir gehen locker auf die 70.000 Euro zu, die wir sammeln müssen“, informiert Projektleiter Torsten Sitte. Einige Partner aus vergangenen Jahren, Großsponsoren wie die Telekom, zogen sich zurück. Auch die Zusage des Hauptsponsors, der Reederei Scandlines, war unsicher. „Wir sind auf die Idee gekommen, außerhalb der Saison den Turm noch mal aufzumachen. Das hätte Leuchtturm in Flammen nicht gerettet, aber es war ein Zeichen. Viele Warnemünder sind gekommen und gar nicht erst auf den Turm gestiegen, sondern haben gleich unten etwas in den Topf getan und sagten, dass das erhalten bleiben muss“, berichtet Gerhard Lau vom Warnemünder Leuchtturmverein. Auch Rostocks Tourismusdirektor Matthias Fromm spricht sich für das Event „Leuchtturm in Flammen“ aus: „Nicht nur für die Warnemünder bedeutet diese Veranstaltung eine ganze Menge, sondern auch touristisch ist sie durchaus wichtig, weil wir tolle Bilder in die Welt schicken. Das bedeutet für jeden, der vom Tourismus profitiert mehr Gäste und mehr Auslastung über Neujahr hinaus. Wir freuen uns darauf und setzen alles daran, diese Veranstaltung zu bewahren und zu sichern.“ Schließlich wendete sich alles zum Guten. Scandlines versicherte seine Unterstützung für „Leuchtturm in Flammen“ und neue Sponsoren wie die Stadtwerke und die AOK Nordost konnten hinzugewonnen werden. Seit einiger Zeit laufen auch die Proben für die Show am Leuchtturm, die dieses Mal unter dem Motto „Glück“ steht. „Der Ablauf steht fest“, sagt Torsten Sitte, der die Regie der Inszenierung übernommen hat. Am 1. Januar 2012 um 18 Uhr geht es schließlich los. Traditionell genau 23 Minuten lang können die Besucher auf der Promenade und am Strand von Warnemünde ein Barock- und Höhenfeuerwerk in bis zu 120 Metern Höhe bestaunen. Kombiniert wird das Feuerspektakel mit einer Lasershow, für die eine neue Firma gewonnen werden konnte. „Im Bereich Laser werden wir den Fußboden verlassen und nach oben auf drei Ebenen gehen, sodass auch Zuschauer vom Strand etwas davon haben“, weist Sitte auf die Verbesserung der Optik hin. Auch die akustische Begleitung ist vorbereitet. Die Auswahl der musikalischen Titel ist wieder sehr emotional und reicht von Pavarotti bis Guns N‘ Roses, versprechen die Veranstalter. Live performen wird die Rostocker Sängerin Katharina Wild, die an diesem Abend nicht nur ihren neuesten Titel „Free“, sondern auch ihren neuen Künstlernamen vorstellen wird. Begleitet wird sie von vier Freizeitartisten, die mit brennenden Pois für feurige Effekte sorgen werden. Schon ab 15 Uhr beginnt das Vorprogramm mit gastronomischer Versorgung und Bühnenunterhaltung mit Musik und Radiomoderatoren. Entstanden ist das Event rund um Warnemündes Wahrzeichen im Zuge der Millenniumsfeierlichkeiten. Seitdem steht der Leuchtturm jedes Jahr am Neujahrsabend symbolisch in Flammen. Nur einmal 2007 wurde die Inszenierung wegen zu starken Sturms abgesagt und auf Ostern verschoben. Aus anfangs etwa 1000 Besuchern sind inzwischen ungefähr 70.000 geworden, die auch am 1.Januar 2012 wieder in Warnemünde erwartet werden, so die Veranstalter. Der große Andrang auf „Leuchtturm in Flammen“ hat das beschauliche Ostseebad in den letzten Jahren bereits vor Transportherausforderungen gestellt. Auch in diesem Jahr wird der Ortskern von Warnemünde zur Inszenierung gesperrt. „Wir empfehlen mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen“, rät MV Event-Geschäftsführerin Martina Hildebrandt. Die Buslinie 36 nach Warnemünde wird je nach Personenaufkommen und Wetter verstärkt fahren, teilt die RSAG mit. In den vergangenen Jahren setzte auch die Bahn zusätzliche Züge ein.

23. November 2011 | Weiterlesen
Hansa Rostock: Hauptsponsor Veolia will nicht verlängern

Hansa Rostock: Hauptsponsor Veolia will nicht verlängern

Nach der Niederlage gegen St. Pauli und den neuerlichen Ausschreitungen ereilt Hansa Rostock nun auch eine wirtschaftliche Hiobsbotschaft. Der Hauptsponsor Veolia Umweltservice will seinen Vertrag mit dem Rostocker Traditionsverein zum Saisonende nicht verlängern. „Die regelmäßigen Ausschreitungen schädigen nicht nur die Reputation des Vereins, sondern auch die der Sponsoren. Für uns ist dies nicht tolerierbar“, erklärte Dr. Christian Knaape, Geschäftsführer von Veolia Umweltservice. Auch, wenn der Verein nach Aussage des Versorgungsunternehmens selbst nur „Opfer von Gewalttätern sei, die Hansa Rostock lediglich als Plattform nutzten.“ „Weitere Ausschreitungen können auch in der laufenden Saison dazu führen, dass wir unser Sponsoring sofort beenden“, droht Knaape dem Verein gar den sofortigen Ausstieg an. Zusätzlich mindere weiterhin jede vom DFB verhängte Strafe das Sponsoring des Unternehmens um denselben Betrag. Sportlich im Keller und wirtschaftlich für die 2. Liga denkbar knapp bei Kasse, muss sich Hansa Rostock nun auch noch einen neuen Hauptsponsor suchen. Dank einiger unbelehrbarer Chaoten und – wie sich am Samstag gezeigt hat – leider auch viel zu vieler Sympathisanten steht die Hansa-Kogge vor dem Abgrund. Im Ost-Duell gegen Union Berlin bietet sich den echten Fans am Freitag die Möglichkeit, das ramponierte Image ein wenig aufzupolieren und Flagge gegen die „Anhänger“ zu zeigen, die kein Verein braucht.

23. November 2011 | Weiterlesen
Der Rostocker Weihnachtsmarkt 2011 steht vor der Tür

Der Rostocker Weihnachtsmarkt 2011 steht vor der Tür

Hämmern und Bohren bereichern in diesen Tagen den Klang von Rostocks Innenstadt. Vom Neuen Markt, über die Kröpeliner Straße, den Universitätsplatz, den Nonnenhof im Kloster zum Heiligen Kreuz, bis zum Kröpeliner Tor und der Fischerbastion – auf rund drei Kilometern wird derzeit eine weihnachtliche Bummelmeile errichtet. Über 275 Schausteller und Markthändler aus 13 Bundesländern sowie den Niederlanden, Polen, Lettland und Finnland sind gerade mit dem Aufbau beschäftigt. Einige stellen noch die Wände ihrer Verkaufsbuden auf, andere räumen schon die Waren ein und kümmern sich um die Dekoration. Auch die zahlreichen Fahrgeschäfte werden für waghalsige, aber auch beschauliche Fahrten vorbereitet. Etwa eine Million Glühlampen wurden installiert, damit die Einkaufsstraße in den dunklen Abendstunden im festlichen Glanz erstrahlt. Ihr Strombedarf entspricht dem der Stadtteile Reutershagen und Südstadt. Am Donnerstag geht er schließlich los: der Rostocker Weihnachtsmarkt 2011. Vom 24. November bis zum 22. Dezember lädt dann der wohl größte Weihnachtsmarkt Norddeutschlands zum Bummeln, Schlemmen und Karussell fahren ein. „Wir erwarten, wie in den letzten Jahren, etwa 1,5 Millionen Besucher“, prognostiziert Jörg Vogt, Geschäftsführer der Großmarkt Rostock GmbH, die seit 20 Jahren den Weihnachtsmarkt organisiert. Dabei finden nicht nur Gäste aus Deutschland – vor allem aus den nördlichen Bundesländern – den Weg zum Rostocker Weihnachtsmarkt. Auch Reisegruppen aus Dänemark, Schweden und Finnland kommen mit den Fähren in unsere Hansestadt und sorgen für steigende Übernachtungszahlen in den Hotels. Zunehmend attraktiv wird das vorweihnachtliche Rostock auch für Reisende aus Polen, hat Jörg Vogt beobachtet und unterstreicht die Bedeutung des Weihnachtsmarktes als Wirtschaftsfaktor in der Region. „Im Vorfeld, während und nach der Veranstaltungszeit ist der Weihnachtsmarktzeit Arbeitsplatz für 1.500 Frauen und Männer.“ Offiziell wird der Rostocker Weihnachtsmarkt am Samstag, dem 26. November eröffnet. Gegen 14 Uhr wird der Weihnachtsmann und sein Gefolge mit einem Traditionssegler im Stadthafen bei den alten Speichern vom Oberbürgermeister in Empfang genommen. Gemeinsam geht es dann mit einer historischen Postkutsche, gezogen von vier Rappen, weiter durch die Stadt bis zur Märchenbühne auf dem Neuen Markt. Mit dem traditionellen Anschnitt des Riesenstollens wird die Eröffnung des Weihnachtsmarktes endgültig vollzogen. Im Anschluss folgt die Premiere des neuen Weihnachtsmärchens „Zauberweihnachtsgeschenkewunschmaschine“, das an den Weihnachtsmarktwochenenden immer samstags und sonntags um 16 Uhr aufgeführt wird. Etwa 80 Kulturdarbietungen können die Weihnachtsmarktbesucher auf der Märchenbühne in den nächsten Wochen erleben. Besonders stolz sind die Veranstalter auf die 13 Kindertageseinrichtungen, die sich mit ihren kleinen Talenten am Programm beteiligen. Märchen, Musik und Tanz werden auch auf dem Historischen Weihnachtsmarkt zu erleben sein. In diesem Jahr hat er seinen Platz auf dem Nonnenhof des Klosters zum Heiligen Kreuz gefunden, wo er auch in den nächsten Jahren angesiedelt werden soll, so die Hoffnung der Veranstalter. Rund 25 Handwerker, Künstler, Händler und Gaukler geben hier Einblick in mittelalterliche Lebensweisen. Geöffnet ist der Historische Weihnachtsmarkt von 11 bis 21 Uhr, freitags und samstags bis 22 Uhr. Der Eintritt kostet von Mittwoch bis Freitag ab 17 Uhr und am Wochenende ganztägig 2 Euro, ermäßigt 1 Euro.

21. November 2011 | Weiterlesen
Hansa Rostock unterliegt dem Erzrivalen St. Pauli mit 1:3

Hansa Rostock unterliegt dem Erzrivalen St. Pauli mit 1:3

Das Nordduell zwischen Hansa Rostock und St. Pauli sorgte heute für ausverkaufte Ränge in der DKB-Arena. 24.200 Zuschauer, darunter etwa 2.400 Pauli-Anhänger, verfolgten das Spiel der beiden Traditionsvereine. Bevor Schiedsrichter Guido Winkmann die Partie anpfeifen kann, muss Pauli-Keeper Philipp Tschauner erstmal seinen Torraum von den zugeworfenen Bananen befreien – es sollte nicht die letzte unschöne Szene seitens der Fans bleiben. Hansa startet selbstbewusst ins Spiel, bereits in der 3. Minute kann Björn Ziegenbein nach einem Freistoß von Michael Blum den ersten Torschuss abgeben. Dieser wird jedoch abgefälscht und auch aus der anschließenden Blum-Ecke können die Rostocker keinen Gewinn ziehen. Vier Minuten später erwischt Ziegenbein das Leder nach einer schönen Ablage von Marek Mintal nicht richtig – der Ball geht am rechten Pfosten vorbei. In der 8. Minute sorgt Hansa-Youngster Tom Weilandt, der heute den angeschlagenen Mohammed Lartey ersetzt, für eine spielentscheidende Szene. Zusammen mit Pauli-Kapitän Fabio Morena steigt der 19-Jährige zum Kopfball auf, nimmt dabei jedoch den Ellenbogen zu Hilfe und trifft Morena im Gesicht. Für diesen dummen und völlig unnötigen Ellenbogencheck sieht Weilandt zu Recht die Rote Karte. Fast die komplette Partie müssen die Gastgeber mit dezimierter Mannschaft auf dem Rasen auskommen, die Planungen von Trainer Peter Vollmann sind damit schon früh hinfällig. Aus der Überzahl kann St. Pauli zunächst keinen Vorteil ziehen, Hansa spielt weiter überraschend offensiv und zeigt sich immer wieder in der gegnerischen Hälfte. Besonders Ziegenbein möchte es heute wissen und sucht immer wieder den Abschluss, so in der 19. Minute, als er eine Mintal-Flanke an der rechten Torraumgrenze volley nimmt, den Kasten jedoch verfehlt. Nachdem die erste halbe Stunde herum ist, werden die Gäste stärker. Nach einem Zuspiel von Kevin Schindler kommt der Ex-Rostocker Fin Bartels in der 31. Minute aus knapp zehn Metern zum Schuss, verfehlt jedoch das Hansa-Tor. Drei Minuten später scheint der am rechten Pfosten völlig frei stehende Markus Thorandt selbst so überrascht davon zu sein, dass die von Dennis Daube getretene Ecke zu ihm kommt, dass er den Ball nicht unter Kontrolle bekommt. Noch gefährlicher wird es in der 39. Minute auf der anderen Seite, als Robert Müller nach einer tollen Flanke von Ziegenbein das Führungstor für die Rostocker auf dem Fuß hat. Aus drei Metern scheitert er jedoch an dem glänzend reagierenden Pauli-Schlussmann Tschauner. Dominic Peitz bekommt den Abpraller, findet jedoch keine Lücke mehr und die Aktion wird zum Bumerang. Nach einem schnellen Konter über Max Kruse, Fin Bartels und Deniz Naki versenkt Kruse das Leder fast vom Elfmeterpunkt im Kasten der Rostocker – der neunte Saisontreffer des Torjägers vom Kiez. Was folgt sind unschöne Szenen auf den Rängen. Als erst bei den Pauli-Anhängern Knaller und bengalische Feuerwerke gezündet werden und anschließend Leuchtraketen aus dem Hansa-Block folgen, wird das Spiel für zehn Minuten unterbrochen. Nach der Wiederaufnahme passiert in der ersten Hälfte nicht mehr viel, ein Distanzschuss von Pavel Kostal geht knapp über den Querbalken und beendet die ersten 45 Minuten. Mit dem Stand von 0:1 verabschieden sich sie Mannschaften in die Halbzeitpause. Trotz Unterzahl zeigt sich Hansa nach dem Wiederanpfiff weiterhin engagiert und offensiv. Nach einer Flanke von Blum kann Torhüter Philipp Tschauner den Schuss von Müller zwar noch abwehren, bekommt den Ball jedoch nicht zu fassen. ‚Phantom‘ Marek Mintal lässt sich diese Chance nicht entgehen und versenkt das Leder aus vier Metern zum durchaus verdienten Ausgleich für die Rostocker. Nach einem tollen Doppelpass zwischen Mintal und Ziegenbein hat Ziege freie Bahn und scheitert in der 63. Minute erst an Florian Bruns. Auf der anderen Seite geht ein Schuss von Kruse kurz darauf über die Latte. Ansonsten passiert nicht viel – bis zur 80. Minute. Zehn Minuten vor Spielende gibt es einen Freistoß für St. Pauli. Bruns bringt diesen von der rechten Strafraumecke zentral vors Rostocker Tor, von wo der eingewechselte Mahir Saglik die Gäste mit einem Kopfballtor erneut in Führung bringt. Hansa versucht noch einmal alles, entsprechend viel Platz bleibt hinten. In der Nachspielzeit nutzt Pauli seine Konterchance. Holst steht zwar für den herausgelaufenen Müller im Tor, kann den zweiten Treffer von Saglik jedoch nicht verhindern – mit 1:3 geht das Nordderby zu Ende. St. Pauli kann sich nach dem Dreier in Rostock vorerst auf den 3. Tabellenplatz schieben und unterstreicht damit seine Aufstiegsambitionen. Hansa Rostock rutscht hingegen im Kampf um den Klassenerhalt auf den Relegationsplatz ab. Spannend wird es in der DKB-Arena bereits am kommenden Freitag wieder – dann ist der 1. FC Union Berlin bei Hansa Rostock zu Gast. Tore: 0:1 Max Kruse (40. Minute) 1:1 Marek Mintal (50. Minute) 1:2 Mahir Saglik (80. Minute) 1:3 Mahir Saglik (90+1. Minute) Aufstellung, FC Hansa Rostock: Kevin Müller (Torwart) Peter Schyrba (Tobias Jänicke, ab 68. Minute), Pavel Kostal, Matthias Holst, Sebastian Pelzer (Kapitän; Stephan Gusche, ab 88. Minute) Robert Müller, Dominic Peitz Björn Ziegenbein, Tom Weilandt (Rote Karte in der 8. Minute), Michael Blum Marek Mintal (Lucas Albrecht, ab 72. Minute) Fotos: Joachim Kloock

19. November 2011 | Weiterlesen
Hansa Rostock gegen St. Pauli – Hinweise der Polizei

Hansa Rostock gegen St. Pauli – Hinweise der Polizei

Um 13 Uhr startet heute in der DKB-Arena das Nordderby zwischen Hansa Rostock und St. Pauli. Mit 24.300 Zuschauern ist das Hansa-Heimspiel komplett ausverkauft, etwa 2.400 Pauli-Fans werden in der DKB-Arena erwartet. Im Bereich des Hauptbahnhofes, des Hansaviertels sowie rund um die DKB-Arena wird es am heutigen Spieltag zu Verkehrseinschränkungen kommen. Ab 8 Uhr werden die folgende Straßen komplett für den Fahrzeugverkehr gesperrt: Schillingallee vom Platz der Jugend bis zur Ecke Strempelstraße Ernst-Heydemann-Straße Das Parken ist in diesen Straßen ab 8 Uhr ebenfalls verboten! Die Strempelstraße wird für den Durchgangsverkehr) komplett gesperrt, für Anwohner ist die Ausfahrt möglich. Die Rembrandtstraße ist zwischen 7 und 20 Uhr ebenfalls gesperrt. Die Notaufnahme des Universitätsklinikums ist heute nur über den Eingang in der Strempelstraße zu erreichen, wobei die Anfahrt ausschließlich über die Dethardingstraße erfolgen kann. Parkverbotszonen gibt es zwischen 7 und 20 Uhr auch in den folgenden Straßenzügen: Dornblüthstraße, Eichendorffstraße, Thünenstraße und Wiggerstraße. Auf dem Parkplatz „Albrecht-Kossel-Platz“ an der Südseite des Rostocker Hauptbahnhofs ist das Parken zwischen 7 und 20 Uhr verboten. Halte- und Parkverbot herrscht zu diesen Zeiten auch in den folgenden Straßenabschnitten: Bei der Tweel zwischen den Einmündungen Liskowstraße und Hundertmännerstraße / Erich-Schlesinger-Straße Liskowstraße zwischen den Einmündungen Parkstraße und Voßstraße Für Besucher der Eishalle ist der Zugang von 11 bis 16 Uhr nur über den Eingang zwischen der Eishalle und dem Maschinenhaus über die Kopernikusstraße / Sportforum oder über den Barnstorfer Wald möglich. Unter der Rufnummer (038) 652-652 wird die Polizei ab 10 Uhr ein Bürgertelefon schalten. Hansa Rostock gegen St. Pauli – Bericht vom Spiel

19. November 2011 | Weiterlesen
FC Hansa Rostock empfängt den FC St. Pauli

FC Hansa Rostock empfängt den FC St. Pauli

Zwei Spielklassen trennten Hansa Rostock und St. Pauli in der letzten Saison. Nachdem die Rostocker 2010 ab- und die Paulianer aufgestiegen waren, rechnete wohl niemand mit einem schnellen Wiedersehen der beiden Vereine. Niemand? Harry Rowohlt – Autor, Übersetzer, Kolumnist und Schauspieler – prophezeite schon im letzten Jahr ein rasches Wiedersehen. „Ich weiß nicht, ob ich es gut finden soll, dass Pauli jetzt aufgestiegen ist“, gab der Ehrennadelträger des FC St. Pauli bei seiner Lesung in Rostock zum Besten. „Auf die Weise brauchen wir uns wenigstens ein Jahr nicht mit den Hansa-Fans rumzuschlagen. Na ja, nur ein Jahr lang.“ Morgen um 13 Uhr ist es wieder soweit: In der DKB-Arena startet das Nordderby zwischen Aufsteiger Hansa Rostock und Absteiger St. Pauli. 16 Pflichtspiele haben die Teams bisher gegeneinander bestritten. Zehnmal konnten die Rostocker dabei die Oberhand behalten, sechsmal die Hamburger – nur unentschieden trennten sich die beiden Traditionsvereine bislang nicht. Während die Statistik für Hansa spricht, zeigt die Tabelle ein anderes Bild. 29 Punkte, der 4. Tabellenrang und Aufstiegsambitionen auf der einen Seite, 11 Punkte, Platz 15 und der Kampf um den Klassenerhalt auf der anderen. „Der eine will unten raus, der andere oben dranbleiben“, bringt auch Hansa-Trainer Peter Vollmann die sportliche Brisanz der Begegnung auf den Punkt. Vollen Einsatz „ab der ersten Sekunde“ fordert Vollmann von seinen Jungs. „Das ist eine Voraussetzung, um eine Mannschaft wie den FC St. Pauli niederzuringen, der in der Tabelle deutlich besser dasteht als wir“, so Vollmann, der auch auf den psychologischen Heimvorteil in der ausverkauften DKB-Arena setzt. 24.300 Zuschauer werden am Samstag erwartet, darunter 2.400 Pauli-Anhänger. Verzichten muss Trainer Peter Vollmann morgen auf seinen Spielmacher Mohammed Lartey. Nachdem sich der Standardspezialist der Rostocker gegen den FSV Frankfurt eine Adduktorenzerrung zuzog, „reicht es für dieses Spiel noch nicht“, so Vollmann. „Ein 90-prozentiger Mohammed Lartey hilft uns in so einem Spiel vielleicht auch nicht weiter.“ Für Lartey könnte morgen Tom Weilandt zum Einsatz kommen. „Ich traue es ihm genauso zu wie Mo Lartey, entscheidende Akzente zu setzen“, zeigt sich Vollmann zuversichtlich. Im Testspiel gegen Nordsjaelland habe ihn das Wechselspiel des 19-jährigen Youngsters mit Marek Mintal überzeugt, so der Hansa-Coach. Immer wieder wurden Spiele zwischen Hansa Rostock und St. Pauli in der Vergangenheit von teils heftigen Ausschreitungen begleitetet. Damit es in diesem Jahr ruhig bleibt, wurden weitreichende Vorkehrungen getroffen, erläutert Bernd Hofmann, Vorstandsvorsitzender des FC Hansa Rostock. Mit zwölf angemieteten Bussen sollen die 2.400 Pauli-Fans störungsfrei vom Hauptbahnhof zur DKB-Arena gebracht werden, direkt ins Stadioninnere. Begleitet werden sie von ihren eigenen Ordnern. Neben den üblichen Sicherheitsmaßnahmen werden Sprengstoffhunde nach Pyrotechnik suchen, zudem herrscht vor und während des Spiels vollständiges Alkoholverbot im Stadion. „Ein Stück weit ist Ausnahmezustand“, stellt Hofmann klar, „da brauchen wir nicht drum herum zu reden.“ Dennoch erwarte er nicht nur ein spannendes und brisantes Spiel, sondern auch ein friedfertiges. „Für uns ist wichtig, dass das Publikum im Stadion ab der ersten Minute spürt, dass wir dieses Spiel gewinnen wollen“, fordert der Vorstandsvorsitzende vollen Einsatz von der Mannschaft: „Danach giert und lechzt der Zuschauer.“ Dann könnten morgen auch die drei Punkte in Rostock gehalten werden, gibt sich Hofmann optimistisch. Hansa Rostock gegen St. Pauli – Spielbericht

18. November 2011 | Weiterlesen
Bildungsstreik 2011 in Rostock

Bildungsstreik 2011 in Rostock

Baufällige Schulgebäude, veraltete Lernmittel, Kopfnoten, überfüllte Hörsäle, Bildungsgebühren, Ausgrenzung – es gibt genug Gründe, die Schüler, Auszubildende und Studenten hierzulande heute auf die Straße trieben. In über 40 Städten bundesweit wurde zum Bildungsstreik aufgerufen. In Rostock versammelten sich bei Temperaturen knapp über den Gefrierpunkt fast 300 junge Menschen aus der Hansestadt, Wismar, Güstrow und der Region zum Protestzug durch die Innenstadt. Mit Pfeifkonzerten, Protestgesängen und Transparenten machten sie ihrem Ärger Luft. Ihr Motto: Für Solidarität und freie Bildung. Besonders die mangelnde finanzielle Ausstattung der Bildungseinrichtungen wurde kritisiert. „Das führt dazu, dass immer mehr Eltern ihre Kinder auf Privatschulen schicken. Aber das kann sich nicht jeder leisten. Wo bleibt da die Chancengleichheit?“, fragt Niels, der die elfte Klasse einer von 503 öffentlichen Schulen des Landes besucht. 71 Privatschulen wurden im Schuljahr 2010 laut statistischem Amt Mecklenburg-Vorpommern gezählt, Tendenz steigend. Lukas, der die zehnte Klasse des Gymnasiums Reutershagen besucht, holt ein zerfleddertes Leseheftchen aus seiner Schultasche.„Bei manchen Deutschbüchern muss man selbst zusehen, wie man sie klebt.“ „Einige Lehrmittel sind sogar von 1980“, weiß sein Mitschüler Christopher. Max, der dritte im Bunde beklagt: „Verpflegung an den Schulen, Bustickets und Bücher sind für die Eltern viel zu teuer.“ Für eine freie Hin- und Rückfahrt zur Schule und kostenlose Ausbildung setzt sich auch Anna Pofahl ein. Die 20-Jährige befindet sich gerade in einer Ausbildung zur Sozialassistentin an der beruflichen Schule „Alexander Schmorell“ und nimmt mit ihren Klassenkameraden an der Demonstration teil. Dass ihr Protest etwas bewirkt, davon sind auch Isabel und Muriel überzeugt. „Wir sind da, damit die Anzahl der Demonstranten steigt. Die Politiker sollen merken, dass die Situation an den Schulen wirklich stört und nicht nur drei Leute davon betroffen sind“, erklären die 16-Jährigen von der Rostocker Borwinschule, die ganz konkret das Kurssystem an ihrer Gesamtschule beanstanden. Vielseitig sind die Probleme im Bildungssystem, auf die die jungen Menschen aufmerksam machen wollen. „An der Uni ist das Hauptproblem der Personalplan, der 2004 gefasst wurde und von einbrechenden Studierendenzahlen ausgegangen war. Das ist jedoch nie eingetreten. Die Studierendenzahlen sind weiter gestiegen. Demnach ist die Uni auch sehr schlecht ausgestattet. Wir haben vollkommen überfüllte Hörsäle. Die Frage ist auch, ob man Seminare mit 150 Teilnehmern noch so nennen kann. Das Studium leidet ganz enorm darunter. Da muss sich auf jeden Fall etwas ändern“, fordert Florian Fröhlich, Referent für Hochschulpolitik des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA), der diese Protestaktion veranstaltete. 15.000 Studenten zählt die Universität Rostock. Ein vergleichsweise geringer Anteil nutzte den Aktionstag, um gegen Missstände zu demonstrieren. Sind die Rostocker Hochschüler etwa zufrieden mit ihrem Studium? „In Teilen mag das sein, weil schon viel geleistet wurde. Ich glaube auch gerade in Naturwissenschaften gibt es nicht so arge Probleme, weil der Andrang der Studierenden nicht so groß ist“, differenziert Florian Fröhlich. Allerdings räumt er auch Versäumnisse in der Vorbereitung der Protestaktion ein. So sei alles sehr kurzfristig auf die Beine gestellt worden, auch die Unterstützung seitens der Universitätsleitung hatte die Studenten erst kurz zuvor erreicht. Dennoch glaubt der Student, dass dies ein richtiger Schritt ist, um auf die Probleme aufmerksam zu machen. „Wir hoffen, dass das auch ankommt und sich wirklich etwas ändert. Der Bildungsstreik 2009 hat viel bewegt. Da gab es ein neues Landeshochschulgesetz, in das wir viel unterbringen konnten, wie zum Beispiel die Begrenzung der Prüfungsleistungen.“ Beim Bildungsstreik 2009 engagierten sich viele der jetzigen Demonstranten zum ersten Mal in dieser Form für ein besseres Bildungssystem. Damals schwappte eine Protestbewegung von Wien nach Deutschland herüber. Hörsäle wurden besetzt, auch das Rostocker Audimax wurde von Studenten okkupiert. Im Dezember 2009 kamen gut 1200 Schüler, Auszubildende und Studenten aus Mecklenburg-Vorpommern zur Demo nach Rostock. Beim Bildungsstreik im Juni 2010 waren es gut 800 Demonstranten.

17. November 2011 | Weiterlesen
T-34 Panzer bei Bauarbeiten am Mühlendamm geborgen

T-34 Panzer bei Bauarbeiten am Mühlendamm geborgen

Einen aufsehenerregenden Fund machten gestern Bauarbeiter am Mühlendamm. Im Erdreich der Böschung der Schleusenbrücke an der stark befahrenen Straße entdeckten sie den Turm und die Kanone eines Panzers russischer Herkunft. Möglicherweise handelt es sich um den Panzer vom Typ T-34, der am 1. Mai 1945 beim Einmarsch der Roten Armee in Rostock zur Aufklärung vorgeschickt wurde. Ein deutscher Polizist sprengte die Brücke, als sich das Fahrzeug darauf befand. 66 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde heute Mittag in einer gut einstündigen Bergungsaktion das etwa 15 Tonnen schwere Panzeroberteil gehoben und mit einem Tieflader abtransportiert. Sechs Granaten, vier Handgranaten und 20 Infanteriemunitionshülsen wurden ebenfalls im Panzer gefunden. Scharfe Munition, die aber handhabungsfähig sei, eine Gefahr habe nicht bestanden, sagt Fred Tribanek vom Munitionsbergungsdienst. „So ein Fund ist nicht alltäglich. Ich bin seit 27 Jahren dabei. So ein Panzeroberteil hab ich noch nie gehabt.“ Die Fundstücke kommen nun in einen Zerlegebetrieb, wo die Munition vernichtet wird. Das Panzerwrack wird auf weitere Kampfmittel untersucht. Was danach damit geschieht, ob es in einem Museum ausgestellt, verschrottet oder eingelagert wird, ist noch unklar. Im Wrack wurden darüber hinaus auch Gebeinteile gefunden. Es wird vermutet, dass es sich dabei um die sterblichen Überreste von Besatzungsmitgliedern des Panzers handelt. Einige Schriftstücke und Ausrüstungsgegenstände konnten ebenfalls sichergestellt werden. „Nachdem der Panzer weggeräumt wurde, wird ganz genau auf weitere sterbliche Überreste und Hinweise zur Identität der Toten sortiert“, erklärt Joachim Kozlowski vom Umbettungsdienst der Deutschen Kriegsgräberfürsorge. Je nachdem, ob es sich um deutsche Tote oder russische Gefallene handelt, werden sie auf der nächstgelegenen Kriegsgräberstätte in Rostock bestattet. Wo sich der Rest des Panzers befindet, konnte noch nicht festgestellt werden. Weitere Funde seien aber nicht auszuschließen, heißt es am Bergungsort. Die Bauarbeiten wurden unterdessen fortgesetzt. Derzeit wird hier eine Behelfsquerung über die Warnow errichtet, um anschließend die Schleusenbrücke zu sanieren.

17. November 2011 | Weiterlesen
Letzte Ausstellung im Jubiläumsjahr der Galerie Möller

Letzte Ausstellung im Jubiläumsjahr der Galerie Möller

Kunst hat es heutzutage oft nicht leicht. Viele Galerien berichten von zurückgehenden Umsätzen und weniger Besucherinteresse. Doch zum Glück gibt es auch Ausnahmen, zum Beispiel bei der Galerie Möller in Warnemünde. Diese konnte in diesem Jahr zum 25-jährigen Bestehen ein Jubiläumsjahr feiern, das seinen Abschluss seit heute in einer Ausstellung von Christian Heinze und Mareile Manthey aus Potsdam findet. 1986 eröffnete Ulrike-Sabine Möller die Galerie am Alten Strom in Warnemünde. Inzwischen kann sie mit ihrem Mann Peter auf Kunstwerke von ungefähr 100 Künstlern zurückgreifen, die über das ganze Jahr in dem Haus ausgestellt und käuflich erworben werden können. „Seit 2008 verzeichnen wir einen stetigen Anstieg, das Haus wird sehr gut angenommen. Wir können also nicht wie viele Kollegen jammern“, sagt die Kunstwissenschaftlerin. Die neue Ausstellung deckt dabei die beiden Schwerpunkte der Galerie Möller ab: Malerei beziehungsweise Grafiken und Schmuck. Dafür wurden wieder zwei Künstler aus einer Landeshauptstadt eingeladen. Nachdem es im September zwei Magdeburger waren, sind es nun Christian Heinze und Mareile Manthey aus Potsdam. Beide Künstler gestallten schon die dritte Ausstellung mit dem Ehepaar Möller zusammen. „Wir wollten im Jubiläumsjahr Künstler haben, mit denen wir schon lange zusammenarbeiten, um so unsere Verbundenheit zu zeigen“, erklärt Ulrike-Sabine Möller. Mareile Manthey stammt gebürtig aus Halle und ist Goldschmiedin und Schmuckdesignerin. Noch bei ihrer ersten Ausstellung 1991 zeigte sie vor allem experimentelle Materialien, heute dominieren Edel- und Halbedelsteine ihre Stücke. Diese verarbeitet Mareile Manthey zu Hals- und Armbändern, Ketten und Ringen. Neben den Edelsteinen nutzt sie auch häufig Bernstein und Silber, um ihre einzigartigen Arbeiten anzufertigen. In der jetzigen Ausstellung gibt es zwei Vitrinen mit ihrem Schmuck. Christian Heinze ist der Künstler, der in den letzten Jahren den größten Präsenzbestand in der Galerie vorweisen konnte. So soll mit der jetzigen Ausstellung auch der 70. Geburtstag des gebürtigen Dresdeners gefeiert werden. Von ihm zu sehen sind 25 Grafiken unterschiedlicher Größe, darunter vor allem Radierungen, aber auch einige Ölbilder und Collagen. Sie alle gemein haben die thematische Nähe zur Ostseeküste. So können die Besucher eine Serie von verschiedenen Hummerdarstellungen, typische Küstenbilder und Motive aus dem Bereich der Fischerei, zum Beispiel einen Räucherofen, begutachten. „Ich bin schon als Student immer an die Ostsee zum Urlaub machen gefahren. Sie wurde so zu einem wesentlichen Punkt in meinem künstlerischen Schaffen“, erzählt der Grafiker. Zu dem Räucherofen berichtet er lächelnd: „Gerade in der DDR war es schwer, an guten Fisch zu kommen, sodass ich auch selbst geräuchert habe.“ Neben großen Grafiken erstellt Christan Heinze auch schon seit etwa 25 Jahren einen Ostseekalender mit 6 einzigartigen Radierungen. Kunstinteressierte und Einheimische können die Galerie täglich von 10 bis 18 Uhr besuchen und natürlich auch Kunstwerke erwerben. Auf weitere 25 Jahre Galerie Möller in Warnemünde.

17. November 2011 | Weiterlesen
„Über die Möglichkeiten der Punkbewegung“ am Volkstheater

„Über die Möglichkeiten der Punkbewegung“ am Volkstheater

Zwischen Titeln wie „Die Zauberflöte“, „Effi Briest“, „Romeo und Julia“ und „Faust – Der Tragödie zweiter Teil“ fällt im Repertoire des Volkstheaters Rostock ein Name besonders auf: „Über die Möglichkeiten der Punkbewegung zur Gestaltung des Regionalen Stadtraums.“ Das Stück aus der Feder von Oliver Kluck trägt nicht nur einen außergewöhnlichen Namen, sondern ist auch in seiner Anlage sehr spannend. Am Freitag feiert es im Theater im Stadthafen seine Uraufführung. Oliver Kluck ist kein Unbekannter. Der 31-Jährige wurde auf der Insel Rügen geboren und versuchte erfolglos in Warnemünde Ingenieurwissenschaften zu studieren. Es folgte ein Studium der Prosa, Dramatik und Neuen Medien in Leipzig. Im Jahr 2009 gewann er den Förderpreis für Junge Dramatik des Berliner Theatertreffens, ein Jahr später den Kleist-Förderpreis für junge Dramatiker. Außerdem ist er auch Autor, wovon sich die Rostocker auf einer Lesung im Juli dieses Jahres sowie beim Textfest im September überzeugen konnten. Seine Theaterstücke zeichnen sich durch eine sehr freie Form aus. Es gibt keine klassischen Rollenzuschreibungen, keine Regieanweisungen und keine klare Rahmenhandlung. Viel mehr sind es einzelne Szenen, Momente und Fragmente, die zu einem Oberthema zusammengestellt werden. Die Werke bieten also gerade für Inszenierungen einen großen künstlerischen Freiraum, dieser ist jedoch mit mehr Arbeit und der Gefahr verbunden, dass die Bühnenfassung aufgrund ihrer Außergewöhnlichkeit beim Publikum durchfällt. Am Freitag bekommt nun also auch das Rostocker Theater seinen ersten Kluck und reiht sich so in eine Riege mit Wien, Hamburg, Berlin und Weimar ein. Eine große Aufgabe, der sich Regisseurin Sonja Hilberger und Dramaturgin Janny Fuchs stellen. Doch worum geht es eigentlich in dem Stück? Wie der Titel schon ankündigt, spielt der Punk eine große Rolle. Jedoch wird dieser, typisch für Kluck, vielfältig betrachtet. Was ist überhaupt Punk? Sind nicht auch reiche Menschen auf Sylt Punk? Und überhaupt sei die Punkbewegung „immer schon erbärmlich“. Wie schon auf der Lesung erkennt man ganz klar, dass Kluck nicht nur große Worte will, sondern auch Taten folgen müssten, dazu heißt es: „Je bunter die Punks, desto weniger können sie gehört werden.“ Es sind mehrere Bilder, an denen sich das Stück entlanghangelt. Eine Talkshowsituation, der Strand in Sylt und eine Reportage in der DDR. Die Randgeschichte ist, dass die Bahn die Insel Sylt aus dem „Schönen-Wochenend-Ticket“ herausgenommen hat und nun eine Gruppe Punks die Insel vorher noch einmal richtig einnehmen will – man kann Parallelen zur aktuellen Occupybewegung ziehen. Immer wieder tritt auch der ehemalige Spiegelchef Stefan Aust auf. Er spielt oft eine Rolle in Klucks Stücken. Aust geriet immer wieder in die Kritik, weil er unter anderem Artikel über alternative Energien aus Eigeninteresse geblockt habe und Mitherausgeber eines Pornoblättchens gewesen sei. Gemischt mit Medienkritik, fragwürdigen bürgerlichen Konventionen und Musik von Punkgrößen wie den Sex Pistols, den Ramones und The Clash, aber auch deutschen Bands wie WIZO, Dritte Wahl und Slime zeigt das Theater somit ein sehr spannendes Stück, auch für Leute, die bisher keinen Kontakt mit der Punkszene hatten. Auch für Regisseurin Sonja Hilberger war die Arbeit an dem Stoff eine große Herausforderung. Über ein Jahr hat sie sich mit dem Text beschäftigt, der in den letzten fünf Wochen intensiv geprobt wurde. „Ich mochte die Arbeit sehr. Oliver Kluck ist ein Autor, der sich quer stellt, sodass die Arbeit ein spannender Prozess war, aus dem wir großen Gewinn ziehen konnten.“ Aber auch das Publikum ist vor keine leichte Aufgabe gestellt: „Das Stück sorgt für Unruhe. Die Leute müssen ihren Teil beitragen, damit das Stück auch für sie gewinnbringend ist.“ Sie ist sehr stolz, dass sich das Volkstheater an die große Aufgabe, ein Stück von Oliver Kluck uraufzuführen, herangetraut hat und lobt die tolle Leistung aller Beteiligten. Bleibt zu hoffen, dass der Mut des Theaters auch belohnt wird und viele Zuschauer dieses etwas andere Theaterstück erleben wollen. Premiere ist am 18. November, weitere Vorstellungen finden am 27. November sowie im Dezember statt.

17. November 2011 | Weiterlesen