Neueste Nachrichten aus Rostock und Warnemünde
Staatsoberhäupter zu Gast in Warnemünde und Rostock
Einen richtigen König sehen – wie hunderte andere Schaulustige warteten auch der sechsjährige Nils und seine Schwester gespannt auf den hohen Besuch, der gestern in Rostock weilte. Dann stand schließlich der Schweizer Bundespräsident im Stadthafen vor ihm, der sofort verstand und Philippe, den König der Belgier, herbeizauberte. Mit Anzug und Schlips unterschied der sich zwar kaum von den anderen Herren und seine Krone hatte er auch nicht dabei, dafür aber seine strahlende Gemahlin Königin Mathilde. Die Belgier wie auch der Luxemburgische Großherzog waren in diesem Jahr zum ersten Mal beim informellen Treffen deutschsprachiger Staatsoberhäupter dabei. Der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck hatte dafür die Monarchen von Belgien, Luxemburg und Liechtenstein und die Bundespräsidenten der Schweiz und Österreich zu einem Gedankenaustausch in seine Heimat eingeladen. Thema bei einem Arbeitsgespräch am Vormittag in Bad Doberan war der demografische Wandel. Insbesondere das dünn besiedelte Mecklenburg-Vorpommern sei mit dessen Herausforderungen konfrontiert, der Infrastruktur, medizinische Versorgung und die öffentlichen Haushalte betreffe. „Daraus erwachsen viele Fragen für politisches Handeln. Die Antworten auf diese Fragen kann die Politik nicht alleine geben. Es braucht einen breiten Austausch, einen gesamtgesellschaftlichen Dialog darüber, wie wir dem demografischen Wandel und seinen Folgen begegnen können“, sagte Gauck. Auch der Konflikt in der Ukraine bewegte die Staatsoberhäupter. „Mit dem Thema hätten wir uns ausschließlich beschäftigen können, weil wir Sorgen alle miteinander teilen. Es kann nicht sein, dass das Völkerrecht einfach nicht beachtet wird, und dass alle, die das sehen und begleiten, tatenlos zuschauen“, fand Gauck klare Worte. Zur Absicht der Landesregierung, demnächst in Warnemünde trotz EU-Sanktionen das Wirtschaftstreffen „Russlandtag“ zu veranstalten, zeigt sich der Präsident zurückhaltend, hofft aber, dass ein Weg gefunden wird, „der kein Porzellan zerschlägt.“ Zum Mittagessen lud der Bundespräsident auf das Warnemünder Fahrgastschiff „Käpt’n‘ Brass“, das die Gäste vom Ostseebad in den Stadthafen brachte, wo sie vom Oberbürgermeister Roland Methling begrüßt wurden. Recht spontan war dieser Programmpunkt noch eingeschoben worden, nachdem der Rostocker Stadtverwaltung erst kurzfristig der hochrangige Besuch bekannt geworden war, was zunächst für Irritationen gesorgt hatte. Anders als der Bürgerschaftspräsident Wolfgang Nitzsche, der daraufhin in der Zeitung offen sein Desinteresse an den Gästen bekundete, konnte Roland Methling über das „Versehen der Staatskanzlei“ hinwegsehen: „Das haben wir ausgebügelt. Wir sind alle froh, dass der Bundespräsident und Ehrenbürger der Hansestadt Rostock Joachim Gauck seine Gäste in unsere schöne Hansestadt eingeladen hat“, sagte er und studierte vor dem Anlegen des Fahrgastschiffes im Stadthafen noch einmal seinen Spickzettel. „Majestät, Königliche Hoheit oder eure Durchlaucht“ – da möchte auch das Stadtoberhaupt den Überblick über die Etikette bewahren. Während der Vormittag dem Blick in die Zukunft gewidmet war, stand das Nachmittagsprogramm ganz im Zeichen der Erinnerung an die gesellschaftspolitische Wende in Deutschland vor 25 Jahren. Nach einem Besuch im ehemaligen Stasi-Gefängnis erzählten Zeitzeugen in der Marienkirche von ihren Erinnerungen an den Herbst 1989 und ihrem Leben in der DDR-Dikatur. Insbesondere für Joachim Gauck, der hier einst selbst die friedlichen Proteste maßgeblich unterstützte, war dies eine sehr emotionale und bewegende Begegnung mit früheren Weggefährten. „Dass wir Sie hier mit den Erlebnissen aus einer nordostdeutschen Stadt konfrontieren, ist gleichzeitig ein Mithineinnehmen in eine große ostmitteleuropäische Freiheitsbewegung“, sagte er in seinen abschließenden Worten zu den internationalen Gästen. Das 12. informelle Treffen der deutschsprachigen Staatsoberhäupter findet 2015 in Liechtenstein statt.
19. September 2014 | Weiterlesen
Jobfactory 2014 präsentierte rund 500 Berufe und Studiengänge
Das Ende der Schulzeit ist in Sicht und der langersehnte Abschluss bald endlich in der Tasche. Doch damit stellt sich auch die Frage: Was danach? Ausbildung, Studium oder doch erstmal ins Ausland? Was passt zu mir und welche Voraussetzungen muss ich dafür mitbringen? Diese und noch weitere Fragen sollten heute auf der 17. Jobfactory in der HanseMesse Rostock beantwortet werden. An die 10.000 Jugendliche und interessierte Besucher nutzten die Chance und ließen sich von den 160 ausstellenden Unternehmen Antworten geben und über mögliche Berufs- und Studiengänge informieren. Von A bis Z war alles vertreten. Ob Altenpfleger oder Zimmermann, Augenoptiker oder Zweiradmechaniker – unter den 500 Angeboten verschiedener Branchen sollte für jeden etwas dabei sein. Diese wurden von den einzelnen Unternehmen nicht nur beschrieben und erklärt, sondern konnten oft auch direkt ausprobiert werden. So wurden Cocktails gemixt, Nägel lackiert, Holz geschnitzt oder Haare gestylt. Auch Lisa Lewerenz von der Käthe-Kollwitz-Schule Bützow ließ sich die Haare neu frisieren. Die Sechzehnjährige kann sich durchaus vorstellen, nach der Schule eine Ausbildung als Frisörin zu machen. Und Auszubildende im Handwerk werden in Mecklenburg-Vorpommern durchaus gesucht. „Noch vierzig freie Stellen warten darauf, besetzt zu werden“, verrät Ingo Nolting von der Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern. Während die meisten Mädels also mal in den Beruf der Frisörin oder Kosmetikerin schnupperten, fand man zahlreiche Jungs bei der Bundeswehr, der Polizei oder dem Zoll. Auch die zwei Zehntklässler Christopher Korr und Hannes Garkisch informierten sich dort über mögliche Berufe. Während sich Christopher noch nicht ganz sicher ist, wo es ihn nach der Schule hinführen wird, hat Hannes schon einen genaueren Plan. Er möchte zur Feuerwehr. Doch nicht nur Berufe wurden auf der Jobfactory vorgestellt, auch verschiedene Hochschulen des Landes präsentierten Studiengänge und vermittelten Informationen rund ums Studium. Die Universitätsmedizin Rostock versuchte den Schülern spielerisch mit einem kleinen Theaterstück Wissenswertes über den medizinischen Beruf nahezubringen. Und so verwandelte sich die Bühne mal eben in einen Operationssaal und Zuschauer konnten miterleben, wie es im Krankenhaus so vor sich geht. In diesem Jahr drehte sich außerdem alles um das Thema „Bewerbung“. Schüler konnten sich hilfreiche Tipps zur Gestaltung einer Bewerbungsmappe holen oder sich bei einer kleinen Talkrunde auf der Bühne anhören, was bei Bewerbungsgesprächen zu beachten ist. Wer Lust hatte, konnte außerdem direkt ein kostenfreies Bewerbungsfoto zum Mitnehmen machen. Ganz schön viel Auswahl. Bei den vielen verschiedenen Ständen und den zahlreichen bunten Slogans wusste man gar nicht, wohin man zuerst gehen sollte. So ging es auch Mara Christen und Laura Wünsche aus Stavenhagen. Die zwei Freundinnen besuchen die zehnte Klasse der Reuterstädter Gesamtschule. Da die sechzehnjährige Laura noch nicht genau weiß, was sie später werden will, nutzte sie heute die Gelegenheit, sich in Ruhe zu informieren. „Viele sagen, ich soll Lehrerin werden. Das könnte eigentlich auch der passende Beruf sein. Ich möchte nicht nur am Schreibtisch sitzen, sondern auch was mit Menschen machen. Sicher bin ich mir aber noch nicht.“ Für beide war der heutige Tag insgesamt „eine gute Sache, gewaltig und sehr interessant“.
18. September 2014 | Weiterlesen
Die „Stephan Jantzen“ ist zurück im Rostocker Stadthafen
Die „Stephan Jantzen“ ist zurück im Rostocker Stadthafen. Heute machte der Ende der 1960er erbaute Eisbrecher an seinem alten Liegeplatz 83 im Rostocker Stadthafen fest. Bis zur Wende war Rostock Heimathafen des mehr als 2.000 PS starken Eisbrechers, anschließend war er bis zu seiner Außerdienststellung 2005 in Stralsund stationiert. Nach ihrem Verkauf 2006 lag die Jantzen seit der Hanse Sail 2009 im Rostocker Stadthafen, konnte besichtigt und für Veranstaltungen gebucht werden. Am 5. Juli 2013 wurde das Schiff nach Streitigkeiten über die Eigentumsfrage in den Rostocker Überseehafen geschleppt. „Sicherheitshalber, wegen Vandalismusschäden“, wie Hafen-Kapitän Gisbert Ruhnke erklärt. Zurück im Stadthafen „soll das Schiff nun längere Zeit dort verbleiben“, so Ruhnke. Sicherheitsbedenken gibt es keine mehr. „Das ist mit der Kriminalpolizei abgeklärt, der Wachdienst wird von der Societät übernommen“, sagt der Hafenkapitän. Jochen Pfeiffer, Vorsitzender der Societät Rostock maritim e.V., bestätigt: „Sie bleibt im Stadthafen, außer wenn wieder einer verrücktspielt.“ „Wir wollen eine maritime Meile im Stadthafen. Ohne Schiffe ist das nichts“, erläutert Pfeiffer seine Motivation. Besichtigt werden kann der Eisbrecher allerdings noch nicht. Die Societät, die sich bereits im Industriehafen um das Schiff gekümmert hat, wird es vorerst nur bewachen. „Ehrenamtlich“, erklärt Pfeiffer, „wir wuppen das mit dem Verein.“ Die Stadt will im Gegenzug auf Liegeplatzgebühren verzichten. Die Eigentumsfrage ist indes weiter ungeklärt. Neben dem amerikanischen Geschäftsmann Paolo Zampolli, der das Schiff 2006 erwarb, erhebt auch der Kapitän Kai Gunther Lehmann Ansprüche. Das Gerichtsverfahren läuft, mit einer Entscheidung ist nicht vor Jahresende zu rechnen. „Wenn der Gerichtstermin vorbei ist, muss man sich mit dem Eigentümer verständigen“, erklärt Jochen Pfeiffer und lässt keinen Zweifel daran, dass seine Societät den ehemaligen Eisbrecher im Stadthafen gern weiter betreiben und wieder für Besucher zugänglich machen möchte.
16. September 2014 | Weiterlesen
Hamburger Band Tonbandgerät spielt im ISG Rostock
Unterricht mal anders. Heute standen auf dem Stundenplan des Innerstädtischen Gymnasiums Rostock ausnahmsweise mal nicht nur die üblichen Fächer wie Mathe und Deutsch. Stattdessen gab es für die Schüler der zehnten und elften Klasse eine ganz besondere Schulstunde. Der Radiosender „N-JOY“ machte im Zuge seiner „Schoolrock-Tour“ in dem Rostocker Gymnasium Halt und überraschte die Jugendlichen mit einem Auftritt der Hamburger Newcomer-Band „Tonbandgerät“. Da hieß es rocken statt lernen! Die Überraschung ist definitiv geglückt. Die rund 400 Schüler ahnten bis kurz vor Beginn der Show nicht, dass sich die Aula heute mal eben in eine Konzerthalle verwandeln wird und statt öder Matheaufgaben laute Musik und gute Stimmung angesagt ist. 25 Minuten sorgte die vierköpfige Band für eine Unterrichtsstunde der anderen Art. Mit authentischen Songtexten und rockigen Rhythmen brachten sie die Jugendlichen zum Mitsingen und Klatschen. Allerdings veranstaltet N-JOY diese Tour nicht ohne Grund. Zusammen mit dem NDR wollen sie Schülern Wissenswertes über den öffentlich-rechtlichen Rundfunk nahebringen und verdeutlichen, warum es sich lohnt dafür zu zahlen. Denn wenn man Jugendliche auf die Rundfunkgebühr anspricht, bekommt man von den meisten nur zu hören: „Ich guck aber gar kein ZDF.“ Allerdings steckt hinter dem gebührenfinanzierten Rundfunksystem weitaus mehr. Gäbe es diese Gebühren nicht, könnten neben Programm, Informationen und Nachrichten auch Festivals, wie „N-JOY The Beach“ in Warnemünde, nicht kostenlos stattfinden und würden viel Geld kosten. Um das auch den Schülern klar zu machen, hat N-JOY einen unterhaltsamen und sehr informativen Kurzfilm zu dem Thema mitgebracht. Doch auch der direkte Kontakt zwischen dem Radiosender N-JOY und seinen Hörern ist ein weiteres Ziel der „Schoolrock-Tour“. Bereits das fünfte Mal mit dabei ist der Moderator Christian Fremy, der aus der morgendlichen N-JOY-Sendung „Herr Fremy und Susan“ bekannt ist. „Ich finde diese Tour wirklich super. Radio bekommt dadurch ein Gesicht und wird greifbar. Es ist eine tolle Gelegenheit auch mal mit den Hörern persönlich in Kontakt zu treten und nicht nur im Studio zu sitzen“, so Fremy. Gleichzeitig ist der NDR auch immer wieder auf Nachwuchsfang. Daher konnten sich die Schüler nach dem Konzert an einem Info-Stand noch über mögliche Berufe beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk informieren. „Der NDR bietet wirklich sehr facettenreiche Ausbildungsplätze an, sowohl technische als auch kaufmännische“, erklärte N-JOY-Moderator Fremy. Die meisten Schülerinnen und Schüler waren nach dem Konzert jedoch eher damit beschäftigt, sich ein Autogramm von den Künstlern zu holen und ein gemeinsames Foto zu machen. So auch Cora und Ina aus der Klasse 10d. Den zwei Schülerinnen hat der Auftritt super gefallen. „Auch wenn ich nicht unbedingt Fan bin, das Konzert war echt richtig gut“, freute sich die fünfzehnjährige Ina über die gelungene Abwechslung. Nachdem auch die Letzten ihr Foto gemacht haben, stattete Tonbandgerät noch der Klasse 8a, die als Schwerpunkt Musik hat, einen Besuch ab. Hier konnten die Schüler im direkten Gespräch Fragen stellen und mehr über den Werdegang der Band erfahren. Insgesamt zehn Schulen in Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Hamburg und Niedersachsen wird die „N-JOY Schoolrock-Tour“ in diesem Jahr besuchen. Die Event-Agentur DREIMAL GmbH ist hierbei für die Auswahl der Schulen verantwortlich. Dass einige Schulen das Angebot nicht annehmen, kann Schulleiter Thomas Döring nicht verstehen. „Ich habe sofort Ja gesagt. Für so ein tolles Programm lassen wir gerne mal zwei Schulstunden ausfallen. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist eine Säule der Demokratie. Es ist wichtig, dass junge Menschen sich damit auseinandersetzen und die Wichtigkeit erkennen.“
16. September 2014 | Weiterlesen
120. Spielzeit der Norddeutschen Philharmonie Rostock
Am 20. September geht das Traditionsschiff „Volkstheater“ endlich wieder auf große Fahrt. Interessierte können mit an Bord kommen und sich auf eine spannende Reise freuen. Die große Welle führt das Publikum musikalisch in unterschiedliche Ostseeländer und hält Stücke berühmter Komponisten und Auftritte namhafter Gastdirigenten bereit. Los geht die Reise am kommenden Samstag mit dem dreiteiligen, spartenübergreifenden Auftaktspektakel „1. STAPELLAUF Neubeginn“, das bis in den Oktober sieben Mal wiederholt werden soll. Neben dem Theaterstück „Wie im Himmel“ und der Uraufführung des Erstlingsromans „Ingrid Babendererde“ von dem norddeutschen Dichter Uwe Johnson wird die erste Mitspieloper der Musikgeschichte „Untergang der Titanic“ aufgeführt. In Zukunft soll jede Spielzeit mit einem solchen spartenübergreifenden Theaterspektakel eröffnet und mit einem „RostockerVolkstheaterSommer“ aller Sparten beendet werden. Auch wenn in Stadt- und Landespolitik derzeit vieles auf eine Zielvereinbarung mit nur noch zwei Sparten deutet, machte der neue Intendant Sewan Latchinian nochmals deutlich, dass auch künftig alle vier Sparten des traditionsreichen Volkstheaters bestehen bleiben. Sogar zwei zusätzliche Sparten seien in Planung: das Figurentheater und die Rostocker Bürgerbühne. Auch an der lang umstrittenen Sparte der Norddeutschen Philharmonie Rostock wird festgehalten. „Eine Verkleinerung oder Herabstufung dieses wunderbaren A-Orchesters unseres Volkstheaters ist mit mir nicht zu machen. Wir haben an einem tollen Programm gearbeitet und wollen zeigen, dass vier Sparten mit dem uns zur Verfügung stehenden Geld genauso gut funktionieren können“, so Latchinian. Für Latchinian war die erstmalige Zusammenarbeit mit dem Chor und den Orchestermusikern eine tolle neue Erfahrung. Anscheinend hat es ihm sogar so gut gefallen, dass er prompt die Sprechrolle in dem Kinderstück „Peter und der Wolf“ übernahm. Das von dem russischen Komponisten Sergej Prokofjew inszenierte Märchen feiert am kommenden Sonntag im Großen Saal des Volkstheaters seine Premiere. Der Zoo-Tierpfleger (Sewan Latchinian) erzählt, begleitet von der Orchestermusik der Norddeutschen Philharmonie, die abenteuerliche Geschichte von dem kleinen Jungen Peter, der einem Wolf dabei hilft, ein neues Zuhause im Zoo zu finden. Hierbei wird jedes Tier von einem anderen Instrument verkörpert. Auch wenn bei der heutigen Generalprobe das Orchester nicht von Anfang an dabei war und die Musik nur im Hintergrund spielte, konnte man schön beobachten, wie Darsteller und Musik sich zusammen zu einem Stück ergänzten. Doch es gibt nicht nur ein vielfältiges Programm für Kinder. Auch beliebte Konzertreihen wie „Classic Light“ in der Yachthafenresidenz Hohe Düne, die „Barocksaalklassik“, die Kammerkonzerte in der Kunsthalle oder die Solistenkonzerte werden wieder angeboten. „Wir haben unser Kunstvorhaben für 2014/15 erfolgreich auf den Weg gebracht. Jedes einzelne Konzert spricht für sich“, freut sich Thomas Diestel, Vorsitzender der Philharmonischen Gesellschaft Rostock. So werden namhafte Dirigenten wie Michael Boder aus Kopenhagen oder Hendrik Vestmann aus Bonn zu Gast sein. Ein weiteres Highlight stellt zudem das 2. Klavierkonzert von Brahms mit dem Pianisten Lars Vogt dar. Neu dieses Jahr ist der Konzertspieltag am Dienstag. „Wir hoffen, dass damit auch wieder vermehrt Jugendliche ins Theater kommen. Am Wochenende wurden Aufführungen gerade von jungen Leuten nur sehr wenig angenommen“, so Diestel. Unter dem Motto „Theater trifft Schule im Konzert“ werden in der kommenden Saison auch viele Kinderkonzerte und Konzerte für Teens angeboten. Die Norddeutsche Philharmonie Rostock verfolgt dabei das Ziel, junge Zuschauer wieder vermehrt an klassische Musik heranzuführen. Den gleichen Gedanken verfolgt das Schulprojekt „Rhapsody in School“. Im Rahmen dieser Initiative wird der Pianist Lars Vogt am 29.09.14 die Werkstattschule in Rostock besuchen. In diesem Sinne wünschen wir dem Volkstheater und der Norddeutschen Philharmonie Rostock eine tolle 120. Spielzeit und gute Fahrt!
15. September 2014 | Weiterlesen
Tag des offenen Denkmals 2014 – farbenfroh durch Rostock
Wohl kaum ein Denkmal trifft mit seiner äußeren Fassade das Motto „Farbe“ so gut wie der Hornsche Hof in der Nördlichen Altstadt Rostocks. Mit dem Anstrich in einem kräftigen Rotton sticht das Gebäude neben der sonst eher eintönigen Häuserreihe sofort ins Auge. Ein schöner Ort also, um den Tag des offenen Denkmals 2014 zu beginnen. Die dreiflügelige Speicheranlage aus dem 17./18. Jahrhundert hat bereits eine sehr bewegte Geschichte hinter sich. Während das Haus anfangs noch als Brau- und Wohnhaus genutzt wurde, ging es 1702 in den Besitz von Friedrich Wilhelm Graf von Horn über, der dort bis zu seinem Tod residierte. Nachdem man das Gebäude später zwischenzeitlich sogar als Theatersaal nutzte, wurde es um 1796 schließlich zur Speicheranlage umgebaut. Da das Bauwerk jedoch viele Jahre stillstand, verfiel es mit der Zeit immer mehr. 2012 wurde der Hornsche Hof daher neu saniert und zu Wohnungen umgebaut. In diesem Zug bekam das Gebäude ebenfalls seinen roten Anstrich. „Frühere Befunde zeigen, dass der Hornsche Hof auch früher schon rot war. Da man das größtenteils kaputte Steinmaterial nicht mehr so wie damals hinbekam, musste es mit weißer Kalkschlämme ausgebessert werden. Das passte jedoch nicht zur Backsteingotik und führte zu einem fleckigen Gesamtbild. Daher entschied man sich für einen roten Anstrich“, erklärte Birgit Mannewitz von der Denkmalpflege. Weiter führte der Weg in die Kröpeliner-Tor-Vorstadt, wo die ehemalige „Anker Spirituosen“ Fabrikanlage darauf wartete, besichtigt zu werden. Ganz so farbig wie beim Hornschen Hof war es hier allerdings nicht. Denn die 1870 von K. Steinbeck gegründete Brauerei ist heute eine riesige Baustelle. Nach zwei schweren Bränden konnten nur Teile des Sudhauses, der Malzturm sowie die Kelleranlagen gesichert werden. Letztere durften ausnahmsweise zum Tag des offenen Denkmals in kleinen Gruppen besichtigt werden. Die vom Brand gezeichneten Kellergewölbe wirkten bei dem nur spärlichen Licht fast etwas unheimlich. Nur ein paar Graffitis sorgten für zusätzliche Farbtupfer an den sonst grauen, dunklen Wänden. Bei dem nächsten Denkmal in der Östlichen Altstadt sah das schon wieder ganz anders aus. Bereits von außen wirkte das grüne Haus namens „Casita Maria“ am Beginenberg 2 freundlich und einladend. Und auch der kleine Garten im idyllischen Innenhof lud nach einem langen Marsch zum Ausspannen ein. Da das Wetter heute allerdings eher grau in grau war und ein paar kleine Regenschauer bereithielt, zog es die meisten schnell runter in das historische Kellergewölbe. Früher befand sich dort eine Ausspanne, in der Reisende ihre Pferde ausspannen und versorgen konnten. Davon ist heute nichts mehr zu sehen. Viele Besucher gönnten sich hier eine kleine Pause und aßen in gemütlicher Atmosphäre ein Stückchen Kuchen von dem Buffet, das Maria Pistor zusammen mit Freunden vorbereitet hat. Dabei konnten sie die Ausstellung „Farbenreich“ der Künstlerin Ute Kleist aus Rostock bewundern. Gestärkt ging es anschließend nur ein paar Straßen weiter zum Kuhtor, das ebenfalls für neugierige Besucher geöffnet hatte. Im ältesten Stadttor Rostocks, welches schon als Gefängnis und Wohnhaus genutzt wurde, befindet sich heute die Mediationsstelle Rostock. Hier konnten neben der Architektur „Speaking Socks“, handgestrickte Designersocken der Designerin Heike Burkert, angeschaut werden. Doch auch ein Besuch im Universitätshauptgebäude durfte am Tag des offenen Denkmals 2014 nicht fehlen. Das dachten sich wohl die Meisten. Verständlich, denn das Gebäude hat heute nicht nur nach einer langen Sanierungszeit das erste Mal wieder für Interessierte geöffnet, sondern überrascht zudem mit einer tollen Farbvielfalt. Vor allem das Foyer mit seinen orange-blauen Verzierungen an Wänden und Säulen und die prunkvolle Aula im Hauptgebäude der Uni Rostock mit ihrem neu gestalteten farbigen Fenster waren Hingucker des Tages. Fotos vom Tag des offenen Denkmals 2014 in Rostock:
14. September 2014 | Weiterlesen
Hansa Rostock unterliegt dem Chemnitzer FC mit 0:2
Die Hansa-Kogge kommt einfach nicht in Fahrt. Am 9. Spieltag kassierte Hansa Rostock im Ost-Duell beim Chemnitzer FC die 5. Saisonniederlage. CFC-Kapitän Anton Fink brachte die Himmelblauen in der 7. Minute in Führung, Neuzugang Tim Danneberg markierte kurz vor dem Pausenpfiff den 2:0-Endstand für die Gastgeber. Mit 17 Punkten ist der CFC jetzt Tabellenzweiter, Hansa Rostock bleibt mit acht Zählern auf dem 16. Rang, hat aber nur noch einen Punkt Vorsprung auf die Abstiegsplätze . 7.240 Zuschauer, darunter etwa 1.300 Hansa-Fans, sehen im Stadion an der Gellertstraße eine im Vergleich zum Halle-Spiel auf zwei Positionen veränderte Rostocker Startelf. Für Sascha Schünemann und Halil Savran stehen in Chemnitz Max Christiansen und Dennis Srbeny von Beginn an auf dem Platz. Die Gastgeber finden schnell in die Partie. Bereits in der 3. Minute streicht ein Flachschuss von CFC-Kapitän Anton Fink nur knapp am linken Pfosten vorbei. Vier Zeigerumdrehungen später leitet ein langer Ball auf Reagy Ofosu den ersten Treffer der Himmelblauen ein. Ofosu setzt sich an der linken Strafraumgrenze gegen Markus Gröger durch und spielt einen Rückpass zu Fink, der den Ball abgeklärt zur 1:0-Führung einschiebt (7. Minute). Der Chemnitzer FC dominiert die Partie weiter, torgefährlich werden die Hausherren vorerst jedoch kaum noch. Auf der Gegenseite dauert es bis zur 30. Minute, ehe Hansa Rostock die erste Torchance für sich verbuchen kann. Christian Bickel bringt einen Freistoß in den Strafraum der Gäste, wo der Ball nach leichtem Chaos in der Chemnitzer Defensive über Christian Stuff bei Steven Ruprecht landet. Der Rostocker Innenverteidiger bringt die Kugel über den rechten Innenpfosten ins Tor, steht dabei wohl aber wenige Zentimeter im Abseits, sodass der Treffer nicht zählt. Nach diesem Weckruf macht Hansa mehr Druck. Nur zwei Minuten später gibt es den nächsten gefährlichen Bickel-Freistoß – Ruprecht und Stuff verpassen jedoch knapp. Nach einem schönen Srbeny-Steilpass in den Lauf von Marcel Ziemer kann der aus seinem Tor geeilte CFC-Keeper Philipp Pentke die Situation gerade noch an der Strafraumgrenze klären (33. Minute). Aufseiten der Gastgeber köpft Neuzugang Tim Danneberg den Ball nach einem Freistoß von Ronny Garbuschewski an die Latte (39. Minute). Fünf Minuten später fällt dann jedoch das 2:0. Danneberg spielt den Ball aus 18 Metern an Sebastian Pelzer vorbei über den rechten Innenpfosten ins Tor von Jörg Hahnel. Ein schöner Fallrückzieher von Ziemer bringt nichts ein und landet direkt in den Armen von CFC-Schlussmann Pentke (44. Minute). So verabschieden sich die Mannschaften mit dem Stand von 2:0 in die Halbzeitpause. Hansa bemüht sich auch nach dem Seitenwechsel redlich, bis vors Tor der Hausherren schaffen es die Rostocker jedoch nur selten. Die Mannschaften neutralisieren sich weitgehend im Mittelfeld. Als Blacha im Sechzehner von Marc Endres umgelaufen wird, fordern die Rostocker einen Elfmeter, doch die Pfeife des Unparteiischen Tobias Stieler bleibt stumm (47. Minute). Ein Garbuschewski-Freistoß landet in der Rostocker Mauer und auf der anderen Seite pariert CFC-Keeper Pentke einen direkten Bickel-Freistoß (56. Minute). Erst in der Schlussviertelstunde macht Hansa noch mal richtig Druck, doch erst geht ein Kopfball von Ziemer knapp am Tor vorbei (76. Minute), dann scheitert der für Srbeny eingewechselte Mustafa Kucukovic an Pentke (79. Minute). Auch Blacha hat kein Glück: Nach schönem Solo landet sein Schuss direkt in den Armen des Chemnitzer Schlussmanns (81. Minute). Glück haben die Rostocker, als Garbuschewski den Ball nach einem Doppelpass mit Marco Kehl-Gomez knapp über den Querbalken setzt (82. Minute). So bleibt es nach 90 Minuten bei einem verdienten 2:0-Erfolg der Himmelblauen. Weiter geht es für Hansa Rostock in der 3. Liga am kommenden Samstag, wenn Arminia Bielefeld in der DKB-Arena zu Gast ist. Zuvor muss die Vollmann-Truppe am Mittwoch im Landespokal beim FSV Blau-Weiß Greifswald antreten. Tore: 1:0 Anton Fink (7. Minute) 2:0 Tim Danneberg (42. Minute) Aufstellung, FC Hansa Rostock: Jörg Hahnel (Torwart) Markus Gröger, Christian Stuff, Steven Ruprecht, Sebastian Pelzer Robin Krauße Christian Bickel, Max Christiansen, Dennis Srbeny (Mustafa Kucukovic, ab 75. Minute), David Blacha Marcel Ziemer Fotos: Peggy Schellenberger
14. September 2014 | Weiterlesen
Hansa Rostock beim Chemnitzer FC zu Gast
„Die beste Antwort wäre immer ein Sieg“, vor allem dort, „wo es sowieso keiner vermutet oder möglicherweise auch glaubt“, erklärt Hansa-Trainer Peter Vollmann vor dem Spiel beim Chemnitzer FC. Leicht dürfte die Aufgabe für Hansa Rostock heute beim CFC jedoch nicht werden. Die Sachsen haben bisher kein Heimspiel verloren und in dieser Saison zuhause noch keinen Gegentreffer kassiert. Mit zwei Spielen Rückstand zur Tabellenspitze könnte der Tabellensechste mit einem Sieg bis auf den zweiten Platz klettern. Rostock, mit acht Punkten derzeit auf dem 16. Tabellenplatz, könnte sich etwas Luft auf die Abstiegsplätze verschaffen. Nach der 0:1-Heimniederlage gegen den Halleschen FC, einem Spiel, „das in der Offensive eines unserer schlechtesten war“, fiel dem Hansa-Trainer die Fehleranalyse nicht schwer. Es gab offensiv ganz klar „zu wenig Laufbereitschaft, um sich eigene Torchancen zu erspielen“, so Vollmann. „Dass wir die fußballerische Komponente nicht aus dem Auge verlieren dürfen, wenn wir in der Defensive sind“, ist für den Hansa-Trainer ein ganz wesentlicher Punkt. Nach dem Ballgewinn vermisse er einfach die Anschlusspässe im Spielaufbau nach vorne. Was den Kader betrifft, hat sich die Lage bei den Rostockern zumindest etwas entspannt. Nach überstandenem Infekt kann Peter Vollmann wieder auf Kai Schwertfeger und Steven Ruprecht zählen. Julian Jakobs (Zerrung im Oberschenkel) und Max Christiansen (für die U19-Nationalmannschaft abgestellt) stehen gegen Chemnitz ebenfalls wieder zur Verfügung. Denis-Danso Weidlich hat diese Woche zwar wieder mit trainiert, „aber es ist wahrscheinlich keine Option fürs Wochenende, weil er einfach noch zu weit weg ist“, so Vollmann. Verzichten muss der Hansa-Trainer auch auf Julian Jakobs, der sich im Mittwochstraining einen Mittelhandbruch zugezogen hat. Etwa achttausend Zuschauer werden heute Nachmittag zur Begegnung zwischen dem Chemnitzer FC und Hansa Rostock im Stadion an der Gellertstraße erwartet, darunter etwa 1.300 Hansa-Fans. Anpfiff ist um 14 Uhr, der MDR überträgt die Partie live im Fernsehen. Im Hinspiel trennten sich Rostock und Chemnitz vor einem Jahr 1:1, im Rückspiel unterlag Hansa dem CFC im März mit 1:2. In einem gemeinsamen Aufruf des Chemnitzer FC und des F.C. Hansa Rostock rufen die Vereine ihre Anhänger zur Fairness beim Traditionsduell auf. Wir sagen geschlossen ‚JA‘ zu starkem Support, Leidenschaft auf den Rängen und kreativen Anfeuerungsrufen! Aber wir sagen ALLE deutlich ‚NEIN‘ zu Gewalt, Schmährufen und Schmähplakaten sowie Pyrotechnik“, heißt es in dem Aufruf, der von den Vorständen, Trainern und Kapitänen beider Mannschaften unterzeichnet wurde. „Uns allen muss bewusst sein, dass wir unsere Vereine deutschlandweit repräsentieren. Helft alle tatkräftig dabei mit, ein packendes, stimmungsvolles und faires Traditionsduell zu erleben, dessen bundesweite Ausstrahlung positive Schlagzeilen schreibt“, fordern die Vereine ihre Fans auf. Bericht vom Spiel Chemnitzer FC – Hansa Rostock
14. September 2014 | Weiterlesen
„STROHhalm“ und „die Straße“ sind Sprachvorbild 2014
Vor dem Meeting noch schnell den Content updaten, einen Coffee to go bestellen oder mal eben im Internet googeln. Anglizismen nehmen in unserem heutigen Wortschatz einen immer größeren Platz ein. Schlägt man eine Zeitschrift oder Zeitung auf, fallen einem zunehmend die sogenannten „denglischen“ Modevokabeln auf. Die Straßenzeitungen „STROHhalm“ und „die Straße“ folgen diesem Trend jedoch nicht. „Mit Texten in gutem und schnörkellosem Deutsch nennen sie die Dinge klar beim Namen, ohne dabei auf die Verwendung von Anglizismen zurückzugreifen“, so Volker Miske und Wilhelm Hesse vom VDS über die Zeitungen. Am Vorabend des Tags der Deutschen Sprache am 13. September 2014 bekamen die zwei Straßenmagazine daher den Sprachpreis „Sprachvorbild 2014“ verliehen. „Wir freuen uns alle sehr, dass zum Tag der Deutschen Sprache die Institutionen ins Licht der Öffentlichkeit gerückt werden konnten, die es aufgrund ihres sozialen Engagements verdient haben“, freute sich VDS-Mitglied Miske. Beide Zeitungen verfolgen das Ziel, das verzerrte Bild von Menschen im sozialen Abseits in der Öffentlichkeit gerade zu rücken. Mit dem Verkauf der Zeitung wird hilfebedürftigen Menschen sowohl eine neue Beschäftigungsmöglichkeit als auch eine erste finanzielle Grundlage gegeben, um ihre nicht immer selbstverschuldeten Probleme lösen zu können. Zuerst überreichte Dieter Rasch, Rostocker Regionalleiter des VDS, die Urkunde an den Strohhalm, die erste Rostocker Straßenzeitung. „Wir sind stolz und freuen uns sehr über diese Auszeichnung. Da wir bald unser 20. Jubiläum feiern, ist der Preis heute wie ein vorzeitiges Geburtstagsgeschenk“, bedankte sich Geschäftsführerin Babette Limp-Schelling. Bereits seit achtzehn Jahren gehört das Monatsmagazin des Vereins Wohltat e.V. zum öffentlichen Stadtbild Rostocks und fungiert als Sprachrohr für die Sozialschwachen. Verkauft wird die Zeitung von den Hartz-IV-Empfängern und Obdachlosen selbst. Die Hälfte der Einnahmen dürfen diese behalten. Von aktuellen Themen, Gedichten und Rezepten bis hin zu einer Seite extra für Kinder bietet der Strohhalm ein breites Spektrum. Alle Texte sind klar und verständlich geschrieben. „Für uns ist es wichtig, dass die Verkäufer die Zeitung nicht nur verkaufen, sondern sie auch verstehen können“, erklärt Babette Limp-Schelling. Auch Horst Pfeifer, Chefredakteur von „die straße“, war stolz, die Urkunde schließlich in seinen Händen halten zu dürfen. „Die Straße“ ist ein Mecklenburger Straßenmagazin der Evangelischen Suchtkrankenhilfe MV gGmbH. Wie auch der Strohhalm setzt sich diese seit 1995 für benachteiligte Menschen unserer Gesellschaft ein. „Wir machen diese Zeitung, weil sie notwendig ist und wollen Menschen eine Stimme geben, die sonst von der Gesellschaft nicht gehört werden“, so Pfeifer. Bereits seit 2011 vergeben die Mitglieder der Regionalgruppe Rostock den Titel Sprachvorbild an Personen, die durch eine verständliche und klare deutsche Sprache hervorstechen. Im letzten Jahr wurde Max Stefan Koslik, stellvertretender Chefredakteur der „Schweriner Volkszeitung“, Sprachvorbild 2013.
13. September 2014 | Weiterlesen
Marteria veröffentlicht Gänsehautvideo von Rostock
Donnerstag 12 Uhr, Rostock. Was machen die lokalpatriotischen Rostocker und Marteria-Fans? Aufmerksam in der Schule lernen? Fleißig Arbeiten? Nöö … alle warten gespannt auf die Videopremiere von „Mein Rostock“ im Internet. Schon vor einigen Wochen war der Star-Rapper, der 2012 mit „Lila Wolken“ die Charts stürmte und seitdem zu den besten Zeitgenossen im deutschen Musikgeschäft zählt, in seine Heimatstadt gekommen, um Filmaufnahmen zu machen. Was schon für einiges Aufsehen sorgte, fanden die Dreharbeiten doch an vielen verschiedenen Orten mit vielen Einwohnern statt. Nun liegt das Ergebnis vor. Vor der Kulisse einer der wenigen noch sehr ursprünglich anmutenden Plattenbauten – die Sommerwiese ist schon am verwelken – steht ein Junge mit dem Rücken zugewandt, über seiner Schulter weht die Stadtfahne Rostocks. Getragenes Chorsummen und schwermütig peitschendes Schlagwerk setzen ein. Es folgt ein über vierminütiges Kaleidoskop Rostocks. Nicht bunt, nicht unbedingt für die Tourismuszentrale, geben die Bilder einen Abriss aus dem Leben der Rostocker in den verschiedenen Stadtteilen. Im dicken Grau und bei weinendem Himmel nähert sich Marteria von der See im Norden her seiner Heimatstadt. „Ich komm zu dir, du bist wunderschön.“ Durch Hochhausschluchten, vorbei an Fußball spielenden Jungs, mit Zeit für freundliche Begegnungen aus Kindheitstagen geht Marteria von Groß Klein über die S-Bahn-Brücke dem Sonnenblumenhaus entgegen. „Deine Feinde … sehen in dir nur dein brennendes Haus, lachen dich aus und sagen: Du bist schlecht.“ Autsch – ja, da war mal was. Im August 1992 – damals war Marteria neun Jahre alt – gingen Bilder des brennenden Sonnenblumenhauses und menschenfeindlicher Parolenbrüller um die Welt. Nicht der traumhafte Strand und die schöne historische Altstadt, nicht regionaler Wirtschaftsmotor und stolzer Wissenschaftsstandort, sondern Rostock-Lichtenhagen ist der Begriff, durch den Rostock seither international bekannt ist. 22 Jahre später will Marteria nun mit seinem Video etwas für das Image der Stadt tun und ihre Einwohner mit Komplimenten aufmuntern. „Du bist so ehrlich zu jedem, du bist so herrlich dagegen. Ja du hast mich groß und stark gemacht.“ Immerhin hat sie Marten Lanciny, so sein bürgerlicher Name, zutiefst – so erscheint es im Video – geprägt. Von hier aus startete er seine Karriere. Zunächst spielte er sehr erfolgreich im Fußballverein Hansa Rostock, der ausgiebig mit dem Stadion und langjährigen Spielern der ersten Mannschaft bebildert wird. Dann zog es ihn hinaus in die weite Welt als Model nach New York und schließlich landete er in Berlin, wo er als Rapper seine heutige Berühmtheit erwarb und eine neue Heimat fand. „Doch dein Licht zieht mich zu dir zurück mein Rostock.“ „Mein Rostock“ – das sind Jugend- und Studentenclubs, coole DJs und Surfer, raue Kickboxer und ehrgeizige Kampfsportlerinnen, Imbissverkäufer, Tattoomodels, Rostocker und Warnemünder Originale wie der Spielmannopa und der Fischer Düwel. Aber auch Rostocker mit ausländischen Wurzeln, Schlosser, Brauer und „dunkle Gestalten“ gehören dazu. Das ausgesprochen pathetische, aber nicht unironische Video feierte heute um 12 Uhr seine heiß erwartete You-Tube Premiere, nachdem gestern Abend bereits in der Rostocker Brauerei gefeiert wurde. Die Zuschauer sind begeistert. Besonders die Rostockkenner dürften ihre Freude am Wiedererkennen haben und sich in ihrem Lokalpatriotismus, der besonders in den sozialen Netzen en vogue ist, bestätigt fühlen. Nun heißt es Daumen drücken und am 20. September voten, wenn Marteria mit „Mein Rostock“ beim Bundesvision Songcontest antritt. Schon 2009 war er für Mecklenburg-Vorpommern gestartet und belegte Platz 12. Egal wie es diesmal ausgeht, bei den Rostockern hat er schon jetzt gewonnen. Link zum Video auf You-Tube Das nächste Marteria Konzert in Rostock findet am 13. Juni 2015 im IGA-Park statt.
11. September 2014 | Weiterlesen
Hansa Rostock: Mittelhandbruch bei Julian Jakobs
Hansa Chef-Coach Peter Vollmann kann vorerst nicht mit Julian Jakobs planen. Der 24-jährige Mittelfeldspieler hat sich bei der Trainingseinheit am Mittwoch an der Hand verletzt. Nach der Auswertung der Röntgenaufnahmen hat sich heute herausgestellt, dass es sich um einen Mittelhandbruch handelt. Bereits am Montag wird sich Julian Jakobs einer Operation unterziehen müssen und nach ersten Einschätzungen für mindestens 14 Tage ausfallen. Der F.C. Hansa Rostock wünscht Julian Jakobs alles Gute für die anstehende Operation und eine schnelle Genesung. Quelle: F.C. Hansa Rostock
11. September 2014 | Weiterlesen
4. Landeszootag 2014 in Mecklenburg-Vorpommern
Man fühlte sich fast ein wenig wie in der Schule, als man heute das Darwineum des Rostocker Zoos betrat. Plakatwände waren aufgestellt, Tische aneinandergereiht und Schüler jeder Altersgruppe liefen durch die Gegend. Kein Wunder, denn der heutige Landeszootag steht unter dem Motto „Der ganze Zoo ein Klassenzimmer“. Für viele Kinder und Jugendliche aus Rostocker Schulen war der Zoo in der vergangenen Zeit genau das: ein Klassenzimmer. Ein gesamtes Schuljahr arbeiteten Teams verschiedener Klassenstufen dort an unterschiedlichen Projekten. Bei regelmäßigen wöchentlichen Unterrichtsstunden im Zoo konnten die Schüler hinter die Kulissen schauen und sich intensiv mit ihrem Thema auseinandersetzen. Dabei sind vielfältige Projekte entstanden, die am heutigen vierten Landeszootag präsentiert wurden. Das große Plakat der vier Schüler vom Innerstädtischen Gymnasium Rostock lockte schnell die meisten Gäste an. Stolz stellten die frisch gebackenen Abiturientinnen Anna Diederich und Friederike Eggert damit ihre Arbeit vor. „Wer sich das Gehege der Eisbären schon mal genau angeguckt hat, dem ist mit Sicherheit schon das grün verfärbte Wasser aufgefallen. Das ist für die Tiere zwar nicht gefährlich, aber wirklich schön sieht es natürlich nicht aus“, beginnt Anna zu erzählen. Um dagegen etwas zu unternehmen, haben die Schülerinnen in Zusammenarbeit mit der Universität Rostock und dem Bilse-Institut eine moderne Filtermethode zur Aufbereitung des Wassers entwickelt. Wie kompliziert und aufwendig dieser Weg war, versuchte Anna den Zuhörern zu erklären. Auch Landschaftsminister Till Backhaus, der sich als Schirmherr des Landeszootags jedes Projekt genau anschaute, staunte dabei nicht schlecht. Doch so naturwissenschaftlich ging es nicht bei jedem Projekt vor sich. So entstand im letzten Jahr außerdem das selbstgestaltete Kinderbuch „Assumbo – der Gorilla aus dem Rostocker Zoo“ oder das Schülernetzwerk „Darwinet“, eine Homepage, auf der alle Ergebnisse der einzelnen Projekte festgehalten werden. Charlotte, Pauline und Lea recherchierten wiederum das Sozialverhalten der Affen. Auch zum Thema Bionik und zur Arbeitsteilung der Ameisen wurde geforscht. Brunhild Konradt, Mitarbeiterin der Zooschule Rostock, hat die Schülerinnen und Schüler während des letzten Jahres betreut und freut sich über die tollen Projekte. „Es hat mich fast schon geärgert, dass kleine Kinder in den Zoo kommen, große aber nicht. Mit solchen Schulprojekten kommen Jugendliche nicht nur wieder vermehrt in den Zoo, sondern gleichzeitig lernen sie auch sich zu präsentieren“, erzählt Brunhild Konradt. Und das Angebot des außerschulischen Lernorts wird durchaus angenommen. Mehr als 30.000 Schüler kommen jährlich im Rahmen des Unterrichts in die zoologischen Gärten. Bald wird dort auch das neue Projekt „Kreatives Löten“ angeboten. Hierfür leiht die Rostocker Universität für Informatik und Elektrotechnik dem Zoo ab sofort Werkzeugkästen. Heute konnten sich einige Schüler schon einmal ausprobieren und aus einfachen Mitteln ein Tier zum Leben erwecken. Die kleine Lily und Vivien präsentierten stolz ihren selbstgelöteten Käfer, den sie selbstverständlich mit nach Hause nehmen dürfen. Erstmal freuen sich die zwei allerdings noch auf einen Rundgang durch den Zoo mit ihrer Klasse. Über 600. 000 Besucher lockte es allein im letzten Jahr in den Rostocker Zoo. Auch 2014 rechnet Zoodirektor Udo Nagel insgesamt wieder mit einem erfolgreichen Jahr.
10. September 2014 | Weiterlesen
„Farbe“ ist das Motto des Tags des offenen Denkmals 2014
Nicht ohne Grund gehört die Universität Rostock zu einer der fünfzehn schönsten Universitäten der Welt. Das Hauptgebäude im Herzen der Stadt, welches 1870 im Stil der mecklenburgischen Terrakotta-Renaissance neu errichtet wurde, gehört zu einem der meist fotografierten Bauwerke der Innenstadt. Auch im Inneren hat sich bis heute viel getan. Erst seit Januar 2014 steht das Gebäude nach einer langen Sanierungszeit von fünf Jahren wieder für Professoren, Studenten und Besucher offen. Es ist somit kein Wunder, dass die Universität das Highlight des diesjährigen Tags des offenen Denkmals darstellt. Für Neugierige ist das Gebäude am 14. September 2014 von zehn bis siebzehn Uhr geöffnet. Doch nicht nur das neu restaurierte Gebäude an sich steht zur Besichtigung bereit, auch viele Kunstschätze, die sich mit den Jahren angesammelt haben, sind im Hauptgebäude untergebracht und können bestaunt werden. Besonders Wissensbegierige haben die Möglichkeit, sich bei Gruppenführungen und kleinen Vorträgen genauer zu informieren. In diesem Jahr steht der Tag des offenen Denkmals ganz unter dem Motto „Farbe“. Denn Farbe als unmittelbarer Sinneseindruck begleitet uns auch im Alltag sehr stark. Ob Schloss oder Fabrikanlage, Kirchenbau oder Schulgebäude, der Anstrich einer Hausfassade oder die Innengestaltung eines Gebäudes – überall ist die farbliche Gestaltung eine zentrale Ausdrucksform. Auch an historischen Denkmälern ist die Farbe ein wichtiger Bestandteil in der Wahrnehmung des Betrachters. Bevor ein Kunstdenkmal neu restauriert werden kann, werden daher genaue Untersuchungen des Befundes vorgenommen. „Häufig werden dabei mehrere Farbfassungen festgestellt. Die Restauratoren müssen dann entscheiden, in welcher Fassung die Bauten wiederhergerichtet werden sollen“, erklärt Uta Jahnke vom Amt für Kultur, Denkmalpflege und Museen. Keine leichte Entscheidung. Der Berliner Künstler Andreas Wolff, welcher 2013 das neue Fenster der Aula gestalten durfte, hatte es da wesentlich einfacher. Da keine Aufzeichnungen zu Farben oder Details des ursprünglichen Fensters aus dem 19. Jahrhundert vorlagen, konnte er einen völlig neuen Entwurf anfertigen. Das farbig gestaltete Fenster kann ebenfalls am Tag des offenen Denkmals begutachtet werden. Doch nicht nur das Universitätshauptgebäude zeigt am kommenden Sonntag seine farbenfrohen Schätze. Insgesamt 25 Denkmäler und Gebäude erwarten am Tag des offenen Denkmals in Rostock ihre Besucher. Darunter die alte Gewerbeschule, auch bekannt als „Grünes Ungeheuer“, die Marienkirche, das Kloster zum Heiligen Kreuz, das Kröpeliner Tor, das Heimatmuseum in Warnemünde und das Peter-Weiss-Haus, um nur einige zu nennen. Da man diese Gebäude auch noch an anderen Tagen besichtigen kann, steht für die Gäste dort am Sonntag ein besonderes Programm bereit. So kann man etwa in der Petrikirche eine Führung auf den Dachstuhl machen, der ansonsten nicht für Besichtigungen offen steht, oder sich in der alten Gewerbeschule bei einer Ausstellung den Expressionismus in Rostocks Architektur näher bringen lassen. Es können jedoch auch Gebäude besichtigt werden, die sonst nicht für Publikum geöffnet sind. Hierzu gehört unter anderem die ehemalige „Anker Spirituosen“ Fabrikanlage in der Doberaner Straße 144, die momentan nach einem schweren Brandschaden neu saniert wird, Speicher und Sudhaus der ehemaligen Voß’schen Brauerei und das Haus der Musik in der Wallstraße 1. Da nicht jedes Objekt den ganzen Tag geöffnet hat, ist es empfehlenswert sich vorher nach den genauen Zeiten zu erkundigen. Bei einigen Führungen ist zudem eine Voranmeldung nötig. Eine Übersicht zu allen Angeboten und Zeiten gibt es auf folgender Website: http://tag-des-offenen-denkmals.de/laender/mv/kreisfrei/10156/
9. September 2014 | Weiterlesen
Harald Ahrens ist neuer Aufsichtsratsvorsitzender bei Hansa
Der Aufsichtsrat des F.C. Hansa Rostock hat heute in seiner Sitzung seinen neuen Vorsitzenden Harald Ahrens gewählt. Die Vertreter bleiben Dr. Uwe Neumann (1. Stellvertreter) und Torsten Völker (2. Stellvertreter). Eine Neuwahl war nach dem Rücktritt von Thomas Abrokat aus dem Gremium im Juli 2014 nötig geworden. Harald Ahrens gehört seit dem 25. November 2012 dem Aufsichtsrat an. Der 62-jährige Rostocker ist seit der Gründung des F.C. Hansa Rostock als Mitglied sehr eng mit der Kogge verbunden. So war er 20 Jahre als Spieler bzw. hauptamtlicher Trainer für die Hanseaten aktiv tätig. Der seit mehr als 20 Jahren im Großraum Rostock tätige Unternehmer und Familienvater erklärt: „Zuerst einmal bedauere ich das Ausscheiden meines Vorgängers Thomas Abrokat. Ich bedanke mich für das Vertrauen meiner Aufsichtsratskollegen. Grundsätzlich sehe ich den Aufsichtsrat vorrangig als Kontrollgremium, der diese Funktion auch weiterhin sehr ernsthaft als Team wahrnehmen wird.“ Quelle: F.C. Hansa Rostock
8. September 2014 | Weiterlesen
Hansa Rostock unterliegt dem Halleschen FC mit 0:1
Hansa-Fans müssen leidensfähig sein! Seit nunmehr fast neun Monaten (14. Dezember, 1:0 gegen Elversberg) warten die Rostocker Anhänger auf den ersten Heimsieg ihrer Mannschaft in einem Punktspiel. Auch im heutigen Ost-Derby gegen den Halleschen FC konnte die Hansa-Kogge ihren Heimfluch nicht besiegen und musste sich im vierten Heimspiel der Saison mit 0:1 (0:0) geschlagen geben. Andy Gogia sorgte in der 63. Minute mit einem Freistoß für die Entscheidung. Während sich der HFC durch seinen Sieg auf den 8. Tabellenrang verbessert, verharren die Rostocker weiter auf Platz 16. 9.500 Zuschauer, darunter etwa 800 Gästefans, sehen bei schönstem Spätsommerwetter in der DKB-Arena eine im Vergleich zum Mainz-Spiel auf zwei Positionen veränderte Rostocker Startelf. Für Denis-Danso Weidlich (Bänderriss am Sprunggelenk) und Max Christiansen (abgestellt für die U19-Nationalmannschaft) rücken Sascha Schünemann und Halil Savran ins Mittelfeld der Anfangsformation. Nach einem langen Ball von Sascha Schünemann kommt Christian Bickel in der 4. Spielminute kurz hinter der Strafraumgrenze zum Abschluss, jagt die Kugel jedoch deutlich über den Querbalken. Dies sollte die einzige nennenswerte Chance der Hausherren im ersten Durchgang bleiben. Hansa wirkt verunsichert. Zahlreiche Fouls und Fehler im Spielaufbau kennzeichnen die Partie. Sturmspitze Marcel Ziemer bleibt weitgehend auf sich selbst gestellt. Übers Mittelfeld läuft bei den Rostockern kaum etwas, die langen Bälle bleiben unpräzise und den Kampf um den zweiten Ball kann Hansa nur selten für sich entscheiden. Doch auch die kompakt aufgestellten Gäste aus Sachsen-Anhalt strahlen kaum Torgefahr aus. Erst in der 25. Minute wird es vor dem Rostocker Kasten erstmals gefährlich, als ein Schuss von Max Jansen aus 15 Metern nur knapp über die Latte streicht. Nach einem Gogia-Eckball kommt Kapitän Tim Kruse an der Torraumgrenze völlig frei zum Kopfball, der Versuch geht jedoch rechts am Tor vorbei (32. Minute). So verabschieden sich die Mannschaften nach einem ereignisarmen ersten Durchgang torlos in die Halbzeitpause. Nach dem Seitenwechsel präsentieren sich die Gäste offensiver und können sich deutlich mehr Chancen erarbeiten. Robert Schick verlängert eine Ecke auf Dominic Rau, dessen Kopfball vom Elfmeterpunkt jedoch knapp am rechten Pfosten vorbeistreicht (49. Minute). Nach einem Fehlpass von Krauße schnappt sich Schick kurz hinter der Mittellinie die Kugel und zieht aus 20 Metern ab, der Schuss streift jedoch nur den linken Außenpfosten (56. Minute). In der 62. Minute klärt Innenverteidiger Steven Ruprecht einen Ball auf der Torlinie, nachdem ein missglückter Abwehrversuch von Hansa-Kapitän Christian Stuff über den herausgelaufenen Hahnel hinweg fast im eigenen Tor gelandet wäre. Nur eine Zeigerumdrehung später passiert es dann aber: Nahe der linken Außenlinie tritt Andy Gogia einen Freistoß aus knapp 30 Metern. Doch der Ball kommt nicht als Flanke in den Sechzehner, sondern wird immer länger und landet schließlich direkt im rechten Winkel (63. Minute). Der zu weit vor seinem Kasten stehende Hahnel macht bei diesem Treffer keine gute Figur. Mit der Führung im Rücken steht der HFC noch kompakter und lässt den Hausherren wenig Chancen zum Ausgleich. Wenn Hansa einen Hauch von Torgefahr ausstrahlen kann, dann nach Standards, etwa nach einem Freistoß des eingewechselten Julian Jakobs. HFC-Keeper Pierre Kleinheider hat mit der Kopfballverlängerung von David Blacha jedoch keine Probleme (83. Minute). Umgekehrt schaffen die auf den Ausgleich drängenden Rostocker Raum für schnelle Konter der Gäste und so ist Halle dem Führungsausbau näher als Rostock dem Ausgleich. Erst lenkt Hansa-Schlussmann Jörg Hahnel den Ball nach einem tollen Solo von Schick gerade noch mit den Fingerspitzen übers Tor (87. Minute), dann klärt Ruprecht zwei Minuten später erneut in höchster Not für seinen bereits geschlagenen Schlussmann auf der Torlinie. So bleibt es bei einem verdienten Sieg der Gäste, der durchaus höher hätte ausfallen können. „Wenn ich meine eigene Mannschaft sehe, dann waren da nicht viele Möglichkeiten, die aus dem Spiel heraus zu Torchancen hätten führen können“, musste sich Hansa-Trainer Peter Vollmann nach der Partie eingestehen. „Das ist im Moment unser großes Problem, dass wir nach vorne einfach nicht durchschlagskräftig sind und uns selbst keine großen Möglichkeiten erspielen.“ Trotz der „sehr, sehr unbefriedigenden Situation“, bliebe nur, den stark verunsicherten Spielern individuell neues Selbstvertrauen zu geben und auf die Rückkehr des einen oder anderen Verletzten zu hoffen, so Vollmann. Weiter geht es am kommenden Sonntag, wenn Hansa Rostock im nächsten Ost-Duell beim Tabellendritten Chemnitzer FC antreten muss. Tore: 0:1 Andy Gogia (63. Minute) Aufstellung, FC Hansa Rostock: Jörg Hahnel (Torwart) Markus Gröger, Christian Stuff, Steven Ruprecht, Sebastian Pelzer Robin Krauße Christian Bickel, Sascha Schünemann (Dennis Srbeny, ab 66. Minute), Halil Savran (Julian Jakobs, ab 74. Minute), David Blacha Marcel Ziemer (Nico Matern, ab 80. Minute) Fotos: Joachim Kloock
6. September 2014 | Weiterlesen
Hansa Rostock empfängt den Halleschen FC
„Wir werden sehen, dass wir elf gute Leute auf den Platz bekommen, die auch gegen Halle unter bestimmten Umständen einen Sieg einfahren können“, erklärt Peter Vollmann. Leicht ist die Aufgabe für den Hansa-Trainer vor dem Heimspiel gegen den Halleschen FC nicht gerade. Als Situation, an der „wir personell im Moment etwas zu knabbern haben“, umschreibt der Fußballlehrer die Personalnot in der Mannschaft. Neben Tommy Gruppe, Shervin Radjabali-Fardi und Manfred Starke gesellt sich nun auch noch Denis-Danso Weidlich (Bänderriss am Sprunggelenk) zu den Langzeitverletzten. Max Christiansen ist für die U19-Nationalmannschaft abgestellt und hinter dem Einsatz von Julian Jakobs (Zerrung im Oberschenkel) sowie Marcel Ziemer (Bluterguss auf dem Spann) stehen noch Fragezeichen. Zumindest Mustafa Kucukovic hat seine Verletzung überstanden und wird im Kader mit dabei sein, wenn auch noch nicht für volle 90 Minuten. Ganz anders sieht es bei den Gästen aus Sachsen-Anhalt aus. Mit Innenverteidiger Florian Krebs und Mittelfeldspieler Marco Engelhardt hat sich Halle qualitativ gerade noch einmal ordentlich verstärkt. „Wir haben uns auch mit solchen Spielern befasst, aber wir können sie einfach nicht bezahlen“, erklärt Peter Vollmann etwas resigniert, doch „niedergeschlagen bin ich nicht, ich bin nur realistisch und bin auch sehr kämpferisch.“ Möglicherweise gibt es an diesem Wochenende noch Verstärkung aus Finnland, aber „vielleicht ist das zweite Wechselfenster, das sich im Januar öffnet, für uns das interessantere“, so Vollmann. Punktgleich mit Hansa liegen die Gäste nur einen Tabellenplatz vor der Kogge. Doch im heutigen Ost-Derby trifft Rostocks Heimschwäche auf Halles Auswärtsstärke. Mit sieben Punkten und einem Torverhältnis von 10:2 steht der HFC in der Auswärtstabelle ganz oben. „Da kommt schon eine Menge Qualität auf uns zu“, schätzt der Hansa-Trainer den Gegner entsprechend stark ein. „Sie kommen übers Umschaltspiel, stehen sehr kompakt, mit den neuen Spielern sicher noch kompakter. Das wird für uns keine einfache Aufgabe.“ Nur mit lecker Fußballspielen gehe es nicht, so Vollmann. „Wir müssen sehen, dass wir uns den Gegner zumindest so zurechtlegen, dass er uns spürt und dann haben wir eine echte Chance.“ Zwischen zehn- und zwölfzehntausend Zuschauer werden heute Nachmittag zum Ost-Derby zwischen Hansa Rostock und dem Halleschen FC in der DKB-Arena erwartet, darunter etwa 1.000 Gästefans. Anpfiff ist um 14 Uhr, der MDR überträgt die Partie als Konferenzschaltung live im Fernsehen, der NDR sendet die komplette Begegnung per Livestream im Internet. Im Hinspiel der vergangenen Saison konnte sich Hansa Rostock gegen den HFC mit 2:1 durchsetzen. Im Rückspiel unterlag die Kogge im April in Halle mit 3:4. Bericht vom Spiel Hansa Rostock – Hallescher FC
6. September 2014 | Weiterlesen
Neue Intensivstation am Südstadt-Klinikum in Rostock
Nach einer langen Bau- und Einrichtungszeit von vierzehn Monaten ist sie nun endlich fertig: die neue Intensivstation am Südstadtklinikum in Rostock. Die mit modernster Technik ausgestatteten Räume bieten Platz für 26 Betten. „Patienten können hier auf höchstem Niveau behandelt werden“, freut sich Prof. Dr. Hans-Christof Schober, ärztlicher Direktor des Klinikums, und weiht zusammen mit Sozialministerin Birgit Hesse und Finanzsenator Dr. Chris Müller feierlich den Umbau ein. Drei Schlüssel übergab Renate Fieber, Verwaltungsdirektorin des Klinikum Südstadt, der zukünftigen Stationsschwester Kerstin Bockholdt. Diese sollen die drei Säulen Ärztedienst, Pflegedienst und Verwaltung repräsentieren, ohne welche die neue Intensivmedizin nicht stehen könnte. Und so öffneten sich passend die Türen der Station und erlaubten erste Einblicke in die neuen Räumlichkeiten. Schnell fiel den meisten Gästen die farbenfrohe Gestaltung der Station auf. Während viele Krankenhäuser oft sehr kühl und steril wirken, ist die neue Intensivstation durch kleine Farbakzente hell und freundlich gestaltet. Bisher war das Krankenhaus mit zwölf Aufwachbetten im Bereich der Intensivstation (ITS) ausgestattet. Mit dem Umbau sind vierzehn neue Betten dazugekommen. Hier werden vorwiegend Menschen mit schweren Erkrankungen untergebracht und Patienten, die durch Komplikationen nach einer Operation intensiv betreut werden müssen. Die Zimmer zeichnen sich neben ihrer Geräumigkeit vor allem durch die verbesserten intensivmedizinischen Behandlungsmöglichkeiten aus. Auch übergewichtige Patienten können künftig auf der Station versorgt werden. Für diese gibt es beispielsweise spezielle Schwerlastbetten, welche bis zu 300 Kilogramm tragen können. „Die meisten unserer Patienten mit Übergewicht wiegen um die 200 Kilogramm. Normale Betten halten jedoch nur 150 aus“, erklärte Kerstin Bockholdt, die zukünftig mit 41 Vollpflegekräften auf der Station arbeiten wird. Außerdem vereinfachen extra Hebevorrichtungen die Pflege der Patienten und führen zu einer Optimierung der Arbeitsabläufe. Ebenfalls ein wichtiger Punkt ist die Hygiene auf der Intensivstation. „Oft müssen Patienten aufgrund von multiresistenten Keimen isoliert werden“, erzählte Björn Drehmel, leitender Oberarzt der Anästhesiologie und Intensivmedizin. Für solche Fälle wurden gesonderte Ein-Bett-Zimmer errichtet, welche über spezielle Luftschleusen verfügen. Vor allem auch der Bereich Intermediate Care (IMC) profitiert von der Erweiterung. Diese Station ist das Zwischenstück zwischen der Intensivpflegestation und der Normalstation. Dort werden auch Patienten, bei denen keine akute Gefahr mehr besteht, noch intensiv betreut. Mit dem Umbau stehen der IMC hierfür ebenfalls zwölf eigene Plätze zur Verfügung. Ein Team aus fast 100 Ärzten sowie Intensiv- und Anästhesieschwestern ist künftig für die gemeinsame Intensiv- und Überwachungsstation zuständig, welche den Patienten ab dem 9. September zur Verfügung steht. 14,5 Millionen Euro investierte das Klinikum Südstadt damit in die Modernisierung und Erweiterung der Patientenversorgung. Das Land Mecklenburg-Vorpommern förderte den Umbau des Intensivbereichs mit einem Beitrag von 5,4 Millionen Euro.
5. September 2014 | Weiterlesen
Schreiender Hengst von Jo Jastram eingeweiht
Ab sofort wiehert der „Schreiende Hengst“ auf dem Platz vor dem Kröpeliner Tor. Doch der Weg des bronzenen Pferdes zu diesem Platz war kein einfacher. Denn um die Plastik des 2011 verstorbenen Bildhauers Jo Jastram in neuem Bronzeguss aufstellen zu können, war eine Summe von etwa 120.000 Euro nötig. Um so schöner, dass der Hengst pünktlich zum 4. September, dem Geburtstag Jastrams, seinen Platz vor dem Kröpeliner Tor gefunden hat und der Öffentlichkeit präsentiert werden konnte. Neben finanziellen Unterstützern wie der Hansestadt Rostock, der Jahresköste der Rostocker Kaufmannschaft und der Ostseesparkasse, haben vor allem zahlreiche private Spender dazu beigetragen, dass das Vorhaben realisiert werden konnte. Unter ihnen auch Gesine Strohmeyer. „Ich finde es toll, dass man für etwas spenden kann, was fassbar ist und für die Nachwelt bleibt. Wenn ich in 20 Jahren an der Figur vorbeigehe, kann ich in ihr auch immer einen Teil von mir wiedererkennen“, freut sich Gesine Strohmeyer und ist gespannt auf die Enthüllung der Figur. Mit dem „Schreienden Hengst“ erfährt die Hansestadt Rostock eine weitere Bereicherung an Kunst im öffentlichen Raum, die von dem Rostocker Bildhauer geschaffen wurde. Jo Jastram, der weit über Mecklenburg-Vorpommern hinaus bekannt ist, hat sich bereits durch viele Arbeiten in der Stadt unvergesslich gemacht. So können sich Einwohner und Besucher Rostocks beispielsweise am „Brunnen der Lebensfreude“ (eine Gemeinschaftsarbeit mit Reinhard Dietrich), „Kasper Ohm“ oder der „Ringer-Gruppe“ an der Stadthalle erfreuen. „Wie kaum ein anderer Künstler hat Jo Jastram das Stadtbild Rostocks geprägt – überall in der Stadt begegnet uns der große Bildhauer. Nun auch am Kröpeliner Tor. Ich bin mir sicher, dass das bronzene Tier hier viele Blicke auf sich ziehen wird“, betonte Ministerpräsident Erwin Sellering. Die erste Reaktion der Passanten lässt sich als eher verhalten beschreiben: „Ein schreiender Hengst? In meinen Augen sieht das Pferd ganz schön mitgenommen aus und etwas windschief, als würde es gleich umkippen“, äußerte sich eine Passantin. Frau Hennigfeld hingegen sieht die Plastik als eine tolle Bereicherung für die Bewohner Rostocks an. „Auch wenn ich die Figur nicht als besonders schön beschreiben kann, schafft sie es doch die Leute zum Nachdenken zu bewegen. Kommt man an dem Hengst vorbei, kann man seine Gedanken schweifen lassen.“
5. September 2014 | Weiterlesen
Rostock von oben – Luftaufnahmen per Zeppelin
Epische Bilder von Rostock aus der Vogelperspektive werden demnächst bei der Rostocker Firma Pinkau Entertainment zu haben sein. Dafür wird in den nächsten Tagen ein unbemannter Zeppelin über den Dächern Rostocks seine Runden drehen und Filmaufnahmen machen. Es gebe momentan einen Bedarf für mehrere Medienproduktionen von Akteuren aus Wissenschaft, Kultur, Tourismus und Wirtschaft, um die Stadt oder die Firma zu präsentieren. Etwa 20 Beteiligte aus der Stadt Rostock haben eine Motivwunschliste eingereicht, aus der ein Drehplan erstellt wurde, der in der nächsten Woche so weit wie möglich abgearbeitet wird, informiert Geschäftsführer Thomas Pinkau. Mit dabei sind die Wirtschaftsförderer von Rostock Business, die die Aufnahmen für internationale Messeauftritte nutzen wollen, die Tourismuszentrale und Rostock Marketing, die Hafen-Entwicklungsgesellschaft, die Rostocker Gesellschaft für Stadtentwicklung und Wohnungsbau, das Technologiezentrum Warnemünde und das Kulturhistorische Museum. Auch private Kunden sind an den Aufnahmen interessiert, wie Plakatdigital oder Liebherr. Für sie und weitere Interessierte will Pinkau ein Portfolio mit hochwertigem, digitalem Luftbildmaterial aus verschiedenen Fluggeräten wie Zeppelin, Hubschrauber und Drohne zusammenstellen. Einmal in einer Datenbank zur Verfügung gestellt, können sich seine Kunden den einzelnen Produktionsaufwand sparen. Eine hohe Qualität der Ultra HD-Bilder mit hohen Framezahlen im Raw-Format macht eine weitere Bearbeitung möglich. Für die epischen Bilder mit langen Anflügen haben sich die Rostocker den zwölf Meter langen Zeppelin von Guntram Fröbel aus Chemnitz geholt. Er hat schon für das ZDF den Rhein und Mallorca aus der Luft in Szene gesetzt. Nachdem im letzten halben Jahr alle Genehmigungen eingeholt wurden, kann der Zeppelin nun in Rostock in die Luft gehen. Vor allem die Innenstadt und Warnemünde kommen vor die Linse der 4K-Format-Kamera, mit der auch Kinoaufnahmen produziert werden können. „Ein Zeppelin kann in ungewöhnlicher Höhe mit einer sehr ruhigen Stabilisierung und großer Kamera aufnehmen. Das können weder Hubschrauber noch Drohne“, unterstreicht Thomas Pinkau die Vorteile des Luftschiffes. Aus den ruhigen Bewegtbildern können bei Bedarf auch Standbilder generiert werden. Aus etwa 25 bis 75 Meter Höhe werden sie aufgenommen. Ein Kameramann steuert vom Boden aus mittels Videofunk die Kamera unter dem heliumgefüllten Ballon. Ein Pilot bewegt mit Sichtkontakt das Gefährt in einem Umkreis von einem Kilometer. Eine Dreiviertelstunde kann der Zeppelin in der Luft bleiben und auch 360 Grad Aufnahmen machen, erläutert Guntram Fröbel. Doch nicht nur mit dem Zeppelin werden die Aufnahmen hergestellt. Drohnen kreisten bereits über der großen NDR-Strandparty in Warnemünde und der Hanse Sail. Auch der erfolgreiche Musiker Marteria hat in den letzten Wochen mit einem Hubschrauber Aufnahmen von Rostocks Plattenbauviertel für sein neues Video „Mein Rostock“ produzieren lassen. Dass Pinkaus Bildaufnahmen gut ankommen, bestätigt auch ein dritter Platz bei „the World’s leading Travel Trade Show“ ITB im letzten Jahr. Nur die Präsentationen für Dubai und Australien waren besser als der Imagefilm von Kühlungsborn.
4. September 2014 | Weiterlesen
Uni Rostock: Kein Ehrendoktor für Edward Snowden
Bildungs- und Wissenschaftsminister Mathias Brodkorb hat die Rechtmäßigkeit der Beanstandungen durch den Rektor der Universität Rostock im Fall „Snowden“ bestätigt. Am 22. Mai 2014 hat der Rektor der Universität Rostock den Beschluss der Philosophischen Fakultät, Edward Snowden die Ehrendoktorwürde zu verleihen, beanstandet. Am 20. Juni 2014 hat der Rektor der Universität Rostock den Vorgang dem Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur zur abschließenden Entscheidung im Rahmen der Rechtsaufsicht übersandt. Eine intensive Rechtsprüfung durch das Ministerium hat ergeben, dass die Beanstandung des Rektors der Universität Rostock auf der Grundlage des geltenden Landeshochschulgesetzes Mecklenburg-Vorpommern zu Recht erfolgte. „Es ist unbestreitbar, dass das Handeln Edward Snowdens nicht nur ein hohes Maß an Courage erfordert, sondern auch unser Wissen über geheimdienstliche Tätigkeiten stark verändert hat. Gerade in einer sich zunehmend digitalisierenden Welt hat das Handeln Edward Snowdens daher erhebliche Auswirkungen – auch auf die Wissenschaft. Das Landeshochschulgesetz Mecklenburg-Vorpommerns, das allein Rechtsgrundlage für die Vergabe einer Ehrenpromotion sein kann, fordert jedoch, dass der zu Ehrende selbst ‚besondere wissenschaftliche Leistungen‘ erbracht haben muss“, erläuterte Bildungs- und Wissenschaftsminister Mathias Brodkorb. „Das Landeshochschulgesetz von Mecklenburg-Vorpommern stellt jedoch im Vergleich zu den Gesetzen anderer Bundesländer besonders hohe Anforderungen. Während in anderen Ländern auch Personen mit der Ehrenpromotion geehrt werden können, die sich um die Demokratie, die Kultur oder die Wissenschaft verdient gemacht haben, müssen für Ehrenpromotionen in Mecklenburg-Vorpommern eigenständige ‚besondere wissenschaftliche Leistungen‘ nachgewiesen werden. Dieser Nachweis wurde durch die philosophische Fakultät der Universität Rostock nicht in hinreichender Weise geführt“, sagte Minister Brodkorb zur Begründung der Entscheidung. Während es der Gesetzgeber den Universitäten bis zum Jahr 2002 selbst überlassen hat zu entscheiden, aus welchen Gründen eine Ehrenpromotion verliehen wird, führte die Änderung des Landeshochschulgesetzes des Jahres 2002 zu folgender Formulierung: „Die Promotionsordnung kann die Verleihung des Doktorgrades ehrenhalber aufgrund besonderer wissenschaftlicher Leistungen vorsehen.“ Mit der Änderung des Landeshochschulgesetzes im Jahre 2002 erfolgte somit durch den Gesetzgeber eine klare Einschränkung der Gründe, die die Vergabe einer Ehrenpromotion rechtfertigen. Es reicht demnach nicht aus, dass die zu ehrende Person eigenständige wissenschaftliche Leistungen erbracht hat, sondern dies muss außerdem in besonderer Weise der Fall sein. Dass diese Bedingungen durch Edward Snowden tatsächlich erfüllt werden, hat die Philosophische Fakultät nicht ausreichend nachgewiesen. Quelle: Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur MV Philosophische Fakultät tief enttäuscht über die Entscheidung des Bildungsministers zum Ehrendoktor für Edward Snowden Das Bildungsministerium hat die Entscheidung der Philosophischen Fakultät, Edward Snowden die Ehrendoktorwürde zu verleihen, als rechtswidrig beanstandet. Das Dekanat ist tief enttäuscht über diese Entscheidung des Bildungsministers. Sie wird weder der wissenschaftlichen Urteilskraft der renommierten Gutachter in diesem Verfahren gerecht noch der differenzierten wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Thema seitens der Ehrenpromotionskommission und des Fakultätsrates. Vor allem verkennt das Ministerium die bereits jetzt sichtbaren wissenschaftlichen Folgen des Wirkens von Edward Snowden, der durch seine Zivilcourage und seine mutige Handlung die Welt über das globale Überwachungssystem der amerikanischen, britischen und, wie wir inzwischen wissen, auch deutschen Geheimdienste aufgeklärt hat. Es ist die einzigartige Leistung von Edward Snowden als Aufklärer, die Welt über diese massenhafte und systematische Verletzung der Grundrechte und Menschenrechte gerade auch in demokratischen Staaten informiert zu haben. Die weltweite, innerhalb und außerhalb der Wissenschaften geführte Debatte über das Verhältnis von Privatsphäre und Öffentlichkeit, über das Verhältnis von Staat und Bürger sowie über die Gefahren der elektronischen Medien hat durch Edward Snowden seit einem Jahr einen Paradigmenwechsel erfahren. Sowohl für die Datenschutzdebatte als auch für die Diskussion um die Freiheitsrechte der Bürger in einer global vernetzten Informationsgesellschaft findet zur Zeit ein intellektueller Epochenwechsel statt, der die Geschichte unterteilt in eine Zeit vor Snowden und eine Zeit nach Snowden. Es enttäuscht nicht nur die Entscheidung des Bildungsministeriums sondern auch dessen Begründung. Das Ministerium widerspricht der wissenschaftlichen Analyse und Schlussfolgerung der international renommierten wissenschaftlichen Gutachter und des Fakultätsrates, dass die Leistung von Edward Snowden eine besondere wissenschaftliche Leistung sei. Damit beansprucht das Bildungsministerium die Definitionsmacht über das, was im humanistischen Sinne wissenschaftlich ist und was nicht. Entscheidung und Begründung des Bildungsministeriums verstoßen damit nach unserer Auffassung gegen das Grundrecht der Wissenschaftsfreiheit, die der Art.5 des Grundgesetzes allen Wissenschaftlern garantiert. Hat diese Entscheidung Bestand, so ist sie ihrerseits ein fatales Signal über den drohenden Verlust von Freiheitsrechten – in diesem Fall in der Wissenschaft und den Universitäten. Das Dekanat wird die Begründung jetzt gemeinsam mit seinem Rechtsbeistand sorgfältig prüfen und sich dann zusammen mit dem Fakultätsrat der Philosophischen Fakultät über das weitere Verfahren verständigen. Es ist möglich, dass die Fakultät sich entschließt, gegen die Entscheidung des Bildungsministers vor dem Verwaltungsgericht zu klagen. Allerdings ist abzuwägen, ob das die beste Möglichkeit ist, das eigentliche Ziel, Edward Snowden angemessen zu ehren, zu erreichen. Andererseits wiegt dieser Eingriff des Staates in die Wissenschaftsautonomie einer Fakultät, wie er in der Entscheidung des Bildungsministeriums zum Ausdruck kommt, schwer und wird seinerseits unser weiteres Vorgehen bestimmen. Prof. Hans-Jürgen von Wensierski – Dekan Prof. Gesa Mackenthun – Prodekanin für Forschung Prof. Elizabeth Prommer – Medienwissenschaftlerin
3. September 2014 | Weiterlesen
Stadtbereichsinformation der Hansestadt Rostock aktualisiert
Mit den Statistischen Nachrichten „Stadtbereiche 2014“ legt die Kommunale Statistikstelle des Hauptamtes der Hansestadt Rostock diese bewährte Publikation mit kleinräumigen statistischen Angaben jetzt in aktualisierter Auflage vor. Sie ist eine Ergänzung zur umfangreichen Internetpräsentation der Statistikstelle – dem "Interaktiven Stadtbereichskatalog" unter www.rostock.de/stadtbereiche. Die Stadtbereichsinformation bietet eine Vielzahl von ausgewählten Daten über die Entwicklung der Stadt insgesamt und der 21 Stadtbereiche der Hansestadt Rostock. Die Tabellen, Grafiken und thematischen Karten zur Bevölkerungs- und Sozialstruktur, zur Wirtschaft und zum Arbeitsmarkt, zur Bautätigkeit und zum Wohnungsbestand, zum Kraftfahrzeugbestand, zur Kriminalstatistik sowie zum Wahlverhalten verschaffen einen detaillierten Einblick in die Lebensbedingungen in den einzelnen Stadtbereichen. Außerdem informiert diese Broschüre über den Bestand an infrastrukturellen Einrichtungen wie zum Beispiel Kindertagesstätten, Kinderspielplätzen, Schulen, niedergelassenen Ärzten, Apotheken und Alten- und Pflegeheimen. In dieser Informationsbroschüre werden die Stadtbereiche im Vergleich zur Stadt insgesamt und untereinander betrachtet. Die thematischen Karten im Abschnitt Hansestadt Rostock insgesamt ermöglichen einen schnellen Vergleich der Stadtbereiche untereinander. Die grafische Darstellung ausgewählter Indikatoren verdeutlicht einleitend, wie sich der jeweilige Stadtbereich im Vergleich zur Gesamtstadt darstellt. Ein Kartenausschnitt aller Stadtbereiche erleichtert die Orientierung. Neben straßengenauen Bevölkerungszahlen werden die einzelnen Stadtbereiche in allen Bereichen detailliert untersucht. Die Stadtbereichsinformation beantwortet viele Fragen, wie z. B.: Wann entstand welcher Stadtbereich? Wo leben die meisten Einwohner? Wie haben sich die Bevölkerungsstrukturen in den letzten Jahren entwickelt? Welche Gewerbe haben sich wo angesiedelt? Wie hat sich die Bausubstanz entwickelt? Wie ist die Versorgung mit Kindereinrichtungen und Schulen abgesichert? Gibt es in einigen Bereichen besonders viele Straftaten? Welche Bereiche der Stadt haben bei der letzten Kommunalwahl welche Partei/Wählergruppe gewählt? Diese und viele detaillierte Informationen enthält die neu erschienene Stadtbereichsinformation, die ab sofort allen Interessenten zur Verfügung gestellt wird. Die Publikation wird kostenlos im Internet unter www.rostock.de/statistik (Veröffentlichungen) als Download bereitgestellt. Für alle Nutzerinnen und Nutzer, die es als Druckexemplar wünschen, kann die Broschüre „Stadtbereiche 2013“ für ein Entgelt von 20 Euro (zzgl. Porto) beim Hauptamt in der Kommunalen Statistikstelle unter Tel. 0381 381-1190; Fax 0381 381-1910 oder E-Mail statistik@rostock.de bezogen bzw. bestellt werden. Ein Direktbezug ist bei der Kommunalen Statistikstelle im Verwaltungsgebäude St.-Georg-Str. 109 / Haus I, Zimmer 3.06, möglich. Direkter Link zum Pdf Quelle: Hansestadt Rostock, Pressestelle
2. September 2014 | Weiterlesen
Neuer Sendemast verbessert Radioempfang
Seit heute kann in Rostock Digitalradio empfangen werden. Möglich macht dies der neue Sendemast, der in den letzten zehn Monaten bei Krummendorf von einem Tochterunternehmen der Deutschen Telekom errichtet wurde und heute Vormittag den letzten Sender in Betrieb genommen hat. Die neue Antenne verspricht nicht nur rauschfreies Radio und eine größere Programmauswahl, sondern ist auch das höchste Bauwerk Rostocks. 245 Meter ragt die Stahlgitterkonstruktion, die mit drei Abspannseilen gehalten wird, in den Himmel. Diese Höhe sei erforderlich, damit der Sendemast sowohl die Stadt als auch das Umland gut mit Radioprogrammen versorgen kann, erklärt Thomas Huschke von der Firma Media Broadcast, die die Anlage betreibt. Das Empfangsgebiet reicht von Güstrow im Süden bis zum Ostseebad Wustrow auf dem Fischland. 600.000 Menschen können sich innerhalb dieser Reichweite einschalten. Sie deckt das Gebiet des Sendemastes in Marlow ab, der durch die neue Rostocker Anlage abgelöst wird. Seit dem 5. August werden von Rostock schon die bisherigen zehn Programme (5 NDR, 2 Deutschlandfunk, Ostseewelle, Antenne MV und LOHRO) ausgestrahlt. Zur Freude der Radiohörer berichtet Elke Haferburg vom NDR Landesfunkhaus Mecklenburg-Vorpommern über die erste positive Resonanz. „Die schlechte Empfangbarkeit gehört nun der Vergangenheit an. Einen guten Radioempfang sind wir unseren Beitragszahlern schuldig“, sagt sie und erzählt, dass sich sogar schon Hörer von der dänischen Insel Møn gemeldet hätten. Das sind allerdings Ausnahmen, erläutert Thomas Huschke. „Wir haben die komplizierteste UKW-Antenne Deutschlands gebaut, weil sie nicht übers Meer strahlen soll.“ Als Nebeneffekt des Umzugs von Marlow nach Rostock stehen nun sogar weitere Frequenzen zur Verfügung. Drei wurden bereits vergeben, eine weitere soll noch folgen, informiert Dr. Uwe Hornhauer von der Medienanstalt Mecklenburg-Vorpommern. „Das führt dazu, dass hier eine Radioanbieterdichte herrscht, die sonst nur in Großstädten wie Hamburg oder Berlin zu finden ist. Was den Hörer freut, wird den einen oder anderen schmerzen, da der Wettbewerb auf dem Markt, der hier nicht so groß ist, schwierig ist.“ Zu den UKW-Sendern kommen zusätzlich zwölf über Digitalradio bundesweit verbreitete öffentlich-rechtliche und private Programme hinzu, wenn die Hörer die entsprechenden DAB+ Empfangsgeräte besitzen. Bisher konnte in Mecklenburg-Vorpommern ausschließlich vom Standort Schwerin Digitalradio empfangen werden. Mit dem zusätzlichen Rostocker Standort ist möglich, dass auch auf weiten Strecken der Autobahn A20 Digitalradioprogramme über DAB+ zu hören sind. Den „konsequenten Schritt in die Digitaltechnik“ begrüßt auch der Deutschlandfunk, der Zusatzdienste wie den Seewetterbericht überträgt und zum Jahresende die Langwelle abschalten wird, kündigt Dr. Chris Weck an. Die heutige Inbetriebnahme soll allerdings nur ein Zwischenschritt sein. Im Betriebshaus unter dem Sendemast ist noch Platz für einen weiteren Ausbau. Noch sei nichts entschieden, derzeit werde jedoch analysiert, ob irgendwann private Sendeanstalten wie RTL, Pro Sieben oder Sat 1 in HD hier abgestrahlt werden, gewährt Media Broadcast einen Blick in die Zukunft.
1. September 2014 | Weiterlesen
Name für Spielplatz auf dem Thomas-Müntzer-Platz gesucht
Der Kinderspielplatz auf dem Thomas-Müntzer-Platz wird voraussichtlich im Oktober 2014 umgestaltet. Darüber informiert das Amt für Stadtgrün, Naturschutz und Landschaftspflege. Der Spielplatz soll aufgewertet und durch zusätzliche Geräte und Ausstattungen ergänzt werden, so dass er für die Kinder in der Umgebung wieder attraktiver wird. Ein Teil der vorhandenen Ausstattungen und Geräte wie die Tischtennisplatte, Lehnenbänke und Edelstahlspielgeräte bleiben auf der Spielplatzfläche und werden durch ein Seilspielgerät und eine Slackline ergänzt. Der gesamte Spielbereich wird vergrößert. Betonpflasterbänder in Rasen- bzw. Spielsandflächen werden künftig die Umlaufbahnen der Planeten unseres Sonnensystems symbolisieren. Sonne und Planeten werden durch Stahlhalbkugeln oder Kreise dargestellt. Außerdem werden neue Blütengehölze gepflanzt. Die Tischtennisplatte wird auf eine ebenfalls runde Fläche ganz an der Peripherie des Sonnensystems umgesetzt, um als erdfernster Planet Pluto gleichzeitig den größtmöglichen Abstand zu den anderen Spielbereichen zu erreichen. Das Amt für Stadtgrün, Naturschutz und Landschaftspflege sucht noch Vorschläge für eine Namensgebung bzw. eingängige Bezeichnung des Spielplatzes. Anregungen und Hinweise werden unter der E-Mail-Adresse stadtgruen@rostock.de oder unter Tel. 0381 381-8501 erbeten. Die Planungen zur Sanierung des Kinderspielplatzes wurden während der Ortsbeiratssitzung am 9. Juli 2014 vorgestellt. Das im Rahmen des Spielplatzkonzeptes festgestellte Defizit der Spielflächenversorgung für die Altersgruppe der 7- bis 13-jährigen Kinder für diesen Bereich soll durch die Maßnahme beseitigt werden. Den Auftrag zur Ausführung aller Leistungen hat die Firma Rostocker Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau erhalten. Der Beginn der Bauarbeiten ist Abhängig von den Lieferterminen der neu bestellten Ausstattungen. Während der Bauphase kann der Spielplatz für einige Zeit nicht genutzt werden. Dafür werden insbesondere die Kinder um Verständnis gebeten. Quelle: Hansestadt Rostock, Pressestelle
1. September 2014 | Weiterlesen
10 Jahre „Bio Erleben“ Mecklenburg-Vorpommern
Die Begriffe Bio und Öko sind allgegenwärtig. Doch was bedeuten sie eigentlich? Was verbirgt sich hinter Lebensmitteln aus ökologischer Landwirtschaft und schmecken Bio-Produkte überhaupt besser als herkömmlich angebaute? Fragen, die sich mit Sicherheit jeder von uns schon einmal gestellt hat. Wie vielseitig Bio sein kann und was alles dahinter steckt, konnte man am Sonntag auf der Promenade in Warnemünde sehen und erleben. Bereits zum zehnten Mal bot der Bio-Erleben-Tag die Möglichkeit, an vielen unterschiedlichen Ständen Wissenswertes über „Bio“ zu lernen und Einblicke in die ökologische Landwirtschaft zu bekommen. „Hier hat man die Gelegenheit, auch die hinter den Produkten stehenden Menschen einmal persönlich kennenzulernen und etwas über ihre Regionen zu erfahren“, so Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz, während der Eröffnung. Direkt im Anschluss durfte dieser seine Kochkünste unter Beweis stellen. Zusammen mit Gourmetkoch Tillmann Hahn zauberte er eine selbstgemachte Remoulade aus regionalen Produkten – selbstverständlich alles Bio. Dazu gab es Fisch aus der Region. Lecker! Während ein paar Zuschauer ebenfalls ein Stück Fisch mit Remoulade probierten, zog es die meisten schnell zu dem großen Landmarkt. Auf dem Rundgang durch die Stände wurde schnell deutlich, dass das Wort „Bio“ für eine Vielfalt unterschiedlichster Produkte steht. Und so konnte man sich neben bunter Naturmode oder ökologischer Haarpflege die Sinne von leckeren Gerüchen berauschen lassen. Viele Leute folgten dem süßlichen Aroma des Basilikums in Gottschlings Kräutergarten oder wurden von dem unausweichlichen Geruch der Biobratwurst angezogen. Viele leckere Bio-Produkte konnten probiert werden: Von würzigem Lupinenkaffee, leckerem Holunderblütenwein bis hin zu einer großen Auswahl an Gemüsesorten war alles dabei. Karina Oertel, die bereits das vierte Mal gemeinsam mit ihrer Familie am Bio-Erleben-Tag teilnimmt, ist von dem großen Angebot begeistert. Sie selbst kauft zwar nicht nur Bioprodukte, ergänzt jedoch ihren normalen Einkauf gerne durch Lebensmittel aus ökologischem Anbau. „Mir ist es wichtig, mich gesund und bewusst zu ernähren. Auch meinen Kindern versuche ich das Thema ‚Bio‘ schon jetzt ein Stückchen näher zu bringen. Der Strandbauernhof ist dafür eine tolle Gelegenheit.“ Auf diesem konnten vor allem Kinder erkunden, wo Bioprodukte überhaupt herkommen und welche harte Arbeit mit der Herstellung dieser verbunden ist. Bei Aufgaben, wie Getreide mahlen, Seile flechten, Kartoffeln ernten oder Schafe pflegen, sollte ihnen dies vor Augen geführt werden. Doch neben den vielen kleinen Mitmach-Aktionen stand vor allem auch das Thema der familienbetriebenen Landwirtschaft im Vordergrund. Ein vorgestellter Familienbetrieb war die Behr AG, welche Einzelhandelsgeschäfte und Bio-Großhändler mit Gemüse beliefert. Im Gespräch mit Mitarbeiter Birger Exner wurde schnell deutlich, dass trotz bestehender Nachfrage nach Bio-Produkten kein großes Wachstum zu verzeichnen ist. Hingegen werden deutschlandweit wieder vermehrt konventionelle Lebensmittel gekauft. Der Preisdruck durch den Lebensmitteleinzelhandel wird immer größer. Für viele Betriebe bedeutet dies, dass sie auf zusätzliche Unterstützung angewiesen sind. „Die Landesregierung reagiert daher auf diese Entwicklungen und erhöht die Förderung des ökologischen Landbaus von 135 Mio. Euro auf 168 Mio. Euro“, erklärte Minister Backhaus. Viele Familienbetriebe helfen sich jedoch auch selber und bauen sich neben der Landwirtschaft noch ein zweites Standbein auf. Auch Claudia Schäfer kann sich allein durch ihren Milchschafbetrieb nicht über Wasser halten. Mit einem Hofladen, kleinen Ferienwohnungen und der eigenen Vermarktung ihrer Produkte erzielt sie zusätzliche Einnahmen. Vielleicht trägt der Bio-Erleben-Tag etwas dazu bei, das Thema „Bio“ in Zukunft verstärkt in die Köpfe der Menschen zu rücken, sodass die Nachfrage nach ökologisch angebauten Produkte wieder steigt.
1. September 2014 | Weiterlesen
Circus Fantasia – Beginn der zweiten Zeltsaison 2014
Wenn riesige Rhönräder über die Bühne rollen, Akrobaten schwungvoll an Tüchern und Ringen durch die Lüfte gleiten und sich Artisten grazil übers Seil bewegen, dann ist Zirkuszeit. Zur Eröffnung der zweiten Zeltsaison des Circus Fantasia hat der Berliner Kinder- und Jugendzirkus Cabuwazi seine Koffer gepackt und ist mit der Show „Varietéee“ in den Rostocker Stadthafen gekommen. Mehr als 45 Nachwuchsartisten im Alter von neun bis siebzehn Jahren verzauberten am Abend das Publikum mit einem abwechslungsreichen Bühnenprogramm. „Vielseitigkeit wird im Zirkus großgeschrieben“, hieß es zu Beginn der zweistündigen Show. Und so wechselten sich Zirkusdarstellungen aller Art mit kleinen schauspielerischen Darbietungen ab. Ein besonderes Highlight stellte die fulminante Rope Skipping Performance dar, die bereits aus dem Ki.Ka oder der TV-Show „Willkommen bei Carmen Nebel“ bekannt ist. Mit rasanten Flickflacks und gewagten Salti brachten die jungen Artisten das Publikum zum Staunen. Bei dem Auftritt der Schlangenfrau Hanna, welche ihren Körper in beeindruckende Posen verbiegen konnte, hielt es die kleinsten Zuschauer nicht länger auf ihren Stühlen. Mit großen Augen verfolgten sie den Rest der Show direkt vor der Bühne mit und ließen sich von den vier wechselnden Moderatoren-Duos nochmal ordentlich zum Lachen bringen. Genau wie bei den Kindern und Jugendlichen des Berliner Zirkus Cabuwazi bietet auch der Circus Fantasia jungen Menschen die Chance, unter pädagogischer Betreuung die bunte Welt des Zirkus zu entdecken. Hierbei sollen vor allem Behinderte und benachteiligte Jugendliche, denen der Zugang zu kulturellen Bildungsangeboten erschwert ist, angesprochen werden. Ermöglicht wird dieses Projekt durch den Verein behinderten alternative freizeit e.V. (baf). Kinder und Jugendliche sollen im Zirkus die Möglichkeit bekommen, in verschiedene Rollen zu schlüpfen, um ihre persönlichen Fertigkeiten zu testen, Erfolgserlebnisse zu haben und neues Selbstvertrauen zu gewinnen. „Wir wollen Kindern und Jugendlichen etwas bieten, an dem sie sich ausprobieren und woran sie wachsen können“, erläutert Robert Korsikowski, Zuständiger im baf e.V. Mit der Eröffnung der Herbstsaison 2014 bietet der Circus Fantasia erneut ein besonderes Programm, an dem Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit und ohne Behinderung teilnehmen können. Des Weiteren werden unterschiedliche Zirkuskurse angeboten, die zum Mitmachen und Ausprobieren einladen. Mit dabei sind unter anderem auch „Die Verzauberten“ – Theatergruppe der baf. Für jeden, der in die zauberhafte Welt des Zirkus eintauchen möchte, sind die Tore zum Zeltplatz ab sofort geöffnet. Flyer und Programm des Circus Fantasia 2014 Fotos vom Start der zweiten Zeltsaison 2014 im Circus Fantasia:
31. August 2014 | Weiterlesen
Hansa Rostock besiegt die U23 von Mainz 05 mit 2:0
Hansa Rostock hat das Gewinnen noch nicht verlernt. Nach fünf sieglosen Spielen in Folge feiert die Kogge in Mainz den zweiten Dreier der Saison. Defensiver eingestellt konnten die Rostocker den eigenen Kasten sauber halten. Christian Bickel brachte die Vollmann-Truppe in der 50. Spielminute in Führung, bevor Marcel Ziemer per Foulelfmeter in der Nachspielzeit den 2:0-Endstand markierte. Mit acht Punkten kann sich Hansa etwas Luft nach unten verschaffen und klettert vor den Wochenendspielen vorläufig auf den 12. Tabellenplatz. Wie angekündigt richtet Hansa-Trainer Peter Vollmann seine Mannschaft an diesem Abend deutlich defensiver aus. 1.900 Zuschauer, darunter etwa 1.000 Hansa-Fans, sehen beim Flutlichtspiel im Mainzer Bruchwegstadion eine im Vergleich zum Großaspach-Spiel auf vier Positionen veränderte Rostocker Startelf. Markus Gröger feiert als Rechtsverteidiger sein Startelfdebüt und für Jovan Vidovic kehrt Steven Ruprecht wieder in die Innenverteidigung zurück. Dennis Srbeny und Julian Jakobs müssen heute auf der Bank Platz nehmen, sie werden durch Max Christiansen und David Blacha ersetzt. Ein Distanzschuss von Denis-Danso Weidlich (2. Minute), der knapp am Pfosten vorbeistreicht, markiert die erste Chance der Gäste. Nach einer Bickel-Ecke köpft Marcel Ziemer kurz darauf die Kugel über den Querbalken (4. Minute). Auf der Gegenseite klärt Hansa-Kapitän Christian Stuff gegen Mounir Bouziane (14. Minute). Nach einem Fehler von Alexander Hack kommt Marcel Ziemer in der 16. Minute frei zum Schuss, scheitert jedoch am FSV-Schlussmann Robin Zentner, der rechtzeitig aus seinem Kasten läuft. Auf Mainzer Seite scheitert Daniel Bohl an Hansa-Torwart Hahnel (18. Minute). Hansa Rostock steht nach den vielen Gegentoren der vergangenen Spiele sehr tief, offensiv ergeben sich dadurch jedoch kaum Chancen – Ziemer ist doch sehr auf sich allein gestellt. Strafraumszenen bleiben auf beiden Seiten Mangelware. Erst in der Schlussphase des ersten Durchgangs nähert sich Mainz noch einmal dem Rostocker Kasten. Felix Müller trifft jedoch nur das Außennetz (43. Minute). So verabschieden sich die beiden Teams torlos in die Halbzeitpause. Für den angeschlagenen Weidlich startet Rostock mit Sascha Schünemann in den zweiten Durchgang. Es sind genau fünf Minuten gespielt, als Blacha startet und den Ball in den Lauf von Bickel spielt. Von der Strafraumgrenze aus vollendet dieser zur 1:0-Führung aus Gästesicht (50. Minute). Mainz versucht den Druck zu erhöhen, kann gegen tief stehende Rostocker aber kaum Torgefahr ausstrahlen. Nach einem Freistoß entschärft Sebastian Pelzer in der 68. Minute eine gefährliche Strafraumsituation. Fünf Zeigerumdrehungen später scheitert auch der für Bohl eingewechselte Philipp Klement am überzeugenden Rostocker Linksverteidiger. Turbulent wird es noch einmal in der Nachspielzeit. Die Gastgeber werfen für einen Ausgleich alles nach vorne, doch Jörg Hahnel hält den Ball im Nachfassen und schickt jetzt seine Mitspieler zum letzten schnellen Konter. Robin Krauße wird dabei im Strafraum der Hausherren zu Fall gebracht und der Unparteiische Daniel Schlager zeigt auf den Elfmeterpunkt. Marcel Ziemer lässt sich diese Chance nicht entgehen und trifft souverän zum 2:0-Endstand. Mit guter Defensivleistung ist Hansa Rostock gegen Aufsteiger Mainz heute Abend ein Arbeitssieg gelungen, nicht mehr, aber – in dieser schwierigen Situation – auch nicht weniger. Ob dieser die Trendwende einleiten kann, werden die nächsten Spieltage zeigen. Weiter geht es für die Hansa-Kogge am kommenden Samstag. Im Ostduell ist dann der Hallesche FC in der DKB-Arena zu Gast. Tore: 0:1 Christian Bickel (50. Minute) 0:2 Marcel Ziemer (90 +2. Minute, FE) Aufstellung, FC Hansa Rostock: Jörg Hahnel (Torwart) Markus Gröger, Christian Stuff , Steven Ruprecht, Sebastian Pelzer Robin Krauße Christian Bickel, Denis-Danso Weidlich (Sascha Schünemann, ab 46. Minute), Max Christiansen (Kai Schwertfeger, ab 85. Minute), David Blacha (Julian Jakobs, ab 70. Minute) Marcel Ziemer Fotos: Eibner Pressefoto
29. August 2014 | Weiterlesen



