Neueste Nachrichten aus Rostock und Warnemünde

Immatrikulation 2012 an der Universität Rostock
Die Zahl der Erstsemester an der Universität Rostock ist im Vergleich zum Vorjahr erneut gesunken. Schrieben sich 2011 zu Beginn des Wintersemesters noch über 3.728 Studienanfänger an der Hochschule ein, waren es in diesem Jahr 3.354. Beide Zahlen wurden noch vor Immatrikulationsschluss Ende Oktober erhoben. Insgesamt studieren etwa 15.000 Studenten an der Universität Rostock. Die Anzahl entspricht damit dem Vorjahresniveau. Die Aussetzung der Wehrpflicht im letzten Jahr und doppelte Abiturjahrgänge durch Abschaffung des 13. Schuljahres in vielen Bundesländern hatten in den letzten Jahren für großen Andrang an den Universitäten gesorgt. Das Geburtentief, das Mecklenburg-Vorpommern Mitte der 1990er Jahre zu verzeichnen hatte, blieb fast unbemerkt. Doch die Zahl der Landeskinder an der Alma Mater Rostochiensis sinkt weiter. Nur 40 Prozent der Studienanfänger kommen in diesem Jahr aus Mecklenburg-Vorpommern. Vor zehn Jahren, zum Wintersemester 2002/3, lag ihr Anteil noch bei fast 70 Prozent, teilte die Universität mit. Knapp ein Drittel der Erstsemester kommen aus den alten Bundesländern. Auf die neuen Bundesländer entfallen 20 Prozent. „Dass wir die Verluste durch Erstsemester aus anderen Bundesländern zum Teil mehr als ausgleichen können, freut mich sehr, weil es zeigt, wie attraktiv die Studienangebote der Universität Rostock und der Studienort Rostock sind“, sagte Rektor Prof. Dr. Wolfgang Schareck. Auch der Anteil ausländischer Studenten wächst weiter. Neun Prozent des Immatrikulationsjahrgangs 2012/2013 stammen aus dem Ausland. Insgesamt lernen 900 ausländische Studenten an der Universität. In den vergangenen zehn Jahren hat sich die Zahl damit mehr als verdoppelt. Wie die Universität informiert, sind zum Wintersemester 2012/13 die Bachelorstudiengänge in den Bereichen Biowissenschaften, medizinische Biotechnologie, Sozialwissenschaften, Wirtschaftsingenieurwesen, Kommunikations- und Medienwissenschaft oder das Lehramt an Grundschulen sehr begehrt. Bei den Biowissenschaften kommen auf 75 Studienplätze 881 Bewerber, bei Kommunikations- und Medienwissenschaft 1.146 Bewerber auf 60 Plätze. Im Lehramt an Grundschulen sind es sogar 1.734 bei 170 Plätzen. Bei den Masterstudiengängen stehen in diesem Jahr Bildungswissenschaft, Dienstleistungsmanagement, Medizinische Biotechnologie sowie Meeresbiologie hoch in der Gunst.
13. Oktober 2012 | Weiterlesen
Theater am Ring zeigt „Stachelbären beißen nicht“
Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte. Was passiert, wenn die Streitenden Schriftsteller sind, zeigt „Stachelbären beißen nicht“, das neue Stück vom Theater am Ring, das am Donnerstag an der Bühne 602 seine Uraufführung feierte. Nachdem an der letzten große Premiere, „Me and my boy“, noch fast 30 Schauspieler beteiligt waren, setzt die Theatergruppe nun auf einen etwas kleineren Rahmen: Zwei Hauptfiguren, zwei Nebenrollen, zwei Wodkaflaschen und ein Durchgangszimmer – jedoch mit zwei Schlüsseln – mehr braucht es nicht. Der Raum, zu dem die zwei Schlüssel gehören und in dem das gesamte Bühnengeschehen abläuft, befindet sich in einem Gasthaus mitten in der mecklenburgischen Provinz. Nur zwei Seelen hat es dorthin verschlagen, den Dokumentarfilmer Justus Klaus (Toni Madel) und den Rezeptexperten Waldemar Wirtz (Torsten Malter). Beide sollen angehende Schriftsteller in einer Schreibwerkstatt unterrichten, doch dazu kommt es nicht. Denn die Schriftsteller teilen mehr als nur das harte Bett. Nach und nach lernen sich Justus und Waldemar kennen und finden heraus, dass mehr als nur die Schreibwerkstatt hinter ihrem Besuch in Mecklenburg steckt. Dabei nimmt die Geschichte einige überraschende Wendungen bis schließlich klar wird, dass … Naja, eigentlich ist das alles gar nicht so klar. Ob wirklich jemand umgebracht werden soll, ob der Wodka nur Fassade ist und was es mit dem mysteriösen Bestsellerautor Emanuel von Weitling auf sich hat, wird nur angedeutet. Dabei passiert in dem Kammerspiel aber so viel, dass es nicht ganz leicht fällt, den Überblick zu behalten. Wenn man dann auch noch das Motto des Stückes in Betracht zieht – „Alle Schriftsteller sind Lügner“ – kommt man fast nicht drum herum, die Stachelbären ein zweites Mal zu schauen, um die Rätsel zu lösen. Das ist auch gar nicht schlimm, denn die Rolle des Justus Klaus ist doppelt besetzt. Am kommenden Sonntag übernimmt Karsten Voigt die Rolle. Theaterleiter Torsten Malter schwärmt von der Arbeit mit den beiden Schauspielern: „Zwar gab es eine grobe Vorgabe für die Geschichte, richtig vorangebracht haben uns aber die gemeinsamen Proben, in denen alle zusammen viele Ideen entwickelt haben.“ Neben den spielfreudigen Protagonisten, die auch kleinere Patzer mit einem Lächeln charmant überspielten, müssen auch Lisa Heeg und Benjamin Krahn lobend erwähnt werden. Beide spielen die Landbevölkerung – runtergekommen und fast sprachlos – und besonders Benjamin Krahn, der über fünf Minuten alleine auf der Bühne ist, ohne einen Ton zu sagen, sorgte für Gelächter und Erstaunen gleichermaßen. „Stachelbären beißen nicht“ mischt gekonnt verschiedene Genres. Ein bisschen Krimi, ein bisschen Freundschaft und viel Humor ergeben ein sehr symphatisches und intelligentes Kammerspiel. Damit fällt der Auftakt der Spielzeit 2012/13 des Theaters am Ring zwar etwas leiser, nicht aber weniger unterhaltsamer aus als sonst. Ende des Monats steht dann wieder das volle Ensemble bei der Wiederaufnahme von Schillers „Die Räuber“ auf der Bühne.
13. Oktober 2012 | Weiterlesen
Hansa Rostock: Edisson Jordanov fällt halbes Jahr aus
Die Diagnose der Mannschaftsärzte des F.C. Hansa Rostock hat sich leider bestätigt. Nach einer von den Hansa-Ärzten empfohlenen Nachuntersuchung bei Dr. Müller-Wohlfahrt in München wurde diagnostiziert, dass sich Edisson Jordanov beim Spiel gegen den VfB Stuttgart II einen Kreuzbandriss im rechten Knie zugezogen hat. Die weiteren ärztlichen Untersuchungen und ein neues MRT brachten die bedauerliche Gewissheit. Edisson Jordanov wird am kommenden Montag in Bayern bei einem Kniespezialisten operiert und dem F.C. Hansa Rostock mindestens sechs Monate nicht zur Verfügung stehen. Der F.C. Hansa Rostock wünscht Edisson Jordanov viel Kraft für die Zeit in der „Reha“ und eine schnelle Genesung! Quelle: F.C. Hansa Rostock
12. Oktober 2012 | Weiterlesen
Wissenschaftlerin schmückt ihr Büro mit einem Kunstwerk
Am Ende des engen Flurs stauen sich die Kollegen. Studenten bringen Blumen und kleine Geschenke. Kuchen und Sekt werden zu der kleinen Willkommensparty gereicht. Das neue Büro von Elizabeth Prommer ist eingerichtet. Seit gut einem Jahr ist die Professorin an der Universität Rostock. Nach einem Jahr Provisorium hat sie nun ihren Arbeitsplatz in der vierten Etage der Philosophischen Fakultät bezogen. Die Kommunikations- und Medienwissenschaftlerin versteht es, daraus ein kleines Event zu machen. Gleich mehrere Vertreter der lokalen Medien drücken sich an der Wand entlang zur Tür des Zimmers der Direktorin des Instituts für Medienforschung. Was sie interessiert, ist ein besonderer Einrichtungsgegenstand: ein Kunstwerk. Die Künstlerin selbst ist noch dabei, die drei Acrylspiegel an die weiße Raufasertapete zu kleben. „Trailer: Die Ikonografie des Abendlandes in der einen Hand, Zeitgeist in der anderen, kräftig klatschen“ nennt Julia Theek ihr Triptychon. Mit Sprühdosen und Schablonen hat sie einen Satyr vom Hafentor in Leiden, eine vereinfachte Raffaelmaria, das Marmorpalais als DDR-Armeemuseum, die „Tante Ju“, das Zeitmessgerät aus den A4-Tests (Raketentechnologie später für V2 und Apollo), unten verlachte Pläne aus dem Reichstagswettbewerb 1872, Banksys Ratte, die Venus aus dem Sanssouci-Hauptrondell, den „preußischen Palast“ in Kairo, das Staatsratsgebäude mit Fassade des Berliner Schlosses und Womacka-Fensterbild sowie Atmungsorgane auf die spiegelnde Grundfläche gebracht. „Auf der einen Seite der historische Blick auf Deutschland, aber mit moderner Technik interpretiert und ein bisschen leicht genommen, ironisierend, Graffiti, der Blick in die Zukunft – das repräsentiert auch ein bisschen unser Institut“, erläutert Professor Dr. Elizabeth Prommer ihre Vorliebe für dieses Kunstwerk. Wer es sehen will, muss im Raum 4040 anklopfen. Sprechzeiten: dienstags 15 bis 16 Uhr.
11. Oktober 2012 | Weiterlesen
Musical „Hello, I'm Johnny Cash” zu Gast in der Stadthalle
Johnny Cash ist tot, aber Gunter Gabriel lebt. Und mit ihm das Musical „Hello, I’m Johnny Cash”, in dem der siebzigjährige Westfale – Cash war nur ein Jahr älter, als er 2003 starb – die Geschichte des einzigartigen Künstlers nacherzählt. Für Gabriel nicht nur ein Job, sondern eine Berufung, schließlich verband die beiden nicht nur die Liebe zur Musik, sondern auch eine lange Freundschaft. Gestern gastierte das Musical in der Stadthalle Rostock. Mit zehn Jahren bekommt Johnny Cash von seiner Mutter die erste Gitarre. Fortan entwickeln sich sein Können und auch seine Leidenschaft immer weiter. Sowohl als Soldat in Deutschland, in seiner ersten Ehe und auch in der schwierigen Zeit der Amphetaminabhängigkeit gab sie ihm immer Kraft und Halt. In Kombination mit seiner unverwechselbaren Stimme und legendären Auftritten, wie zum Beispiel im Hochsicherheitsgefängnis von San Quentin, wurde Cash so zum Star der amerikanischen Countryszene. Das Musical zeigt Cash in allen Stationen seines bewegten Lebens. Von den ersten Plattenaufnahmen, über das Kennen- und Liebenlernen von seiner späteren Ehefrau June Carter (überzeugend gespielt von Vasiliki Roussi) bis hin zu den letzten Wochen vor seinem Tod. Passend dazu, gibt Gabriel, der in der Form seines Lebens ist, 30 Songs des „Man in Black“ zum Besten, darunter natürlich die großen Hits wie „Folsom Prison Blues“, „Ring of Fire“ oder das von Cash im Jahre 2003 gecoverte „Hurt“, das auch von Gabriel gesungen für Gänsehaut und andächtige Stille im Publikum sorgte. Überhaupt haben sich alle getäuscht, die hier eine Klamaukveranstaltung erwartet haben. Die Berliner Theaterproduktion nimmt ihren Hauptdarsteller ernst und dieser geht in seiner Rolle auf. Auch wenn seine Stimme nur entfernt so wie das Original klingt, stimmen doch die Gesten und Bewegungen und in Kombination mit der tollen Liveband konnte man manchmal fast vergessen, dass da kein Cowboy aus Amerika auf der Bühne steht, sondern der Hafencowboy aus Hamburg. Dieser überzeugte die jubelnden Fans auch immer wieder mit kleinen Anspielungen. So lässt er seinen Johnny Cash sagen: „Ich gab nie auf, wie dieser komische Gunter Gabriel aus Deutschland“ oder verteilt kleine Seitenhiebe an Jenny Elvers oder Thomas Gottschalk. Spätestens als er, inzwischen wieder als Gunter Gabriel, davon erzählte, wie „so ein kleiner Cowboy an einen Tisch mit dem großen Johnny Cash“ kommt und ein begeisterter Besucher „weil du so geil bist“ rief, wusste man, dass die Leute nicht nur wegen der Hintergrundgeschichte, sondern auch wegen des Künstlers gekommen waren. Auch bei der anschließenden Autogrammstunde zeigte sich der deutsche Musiker, der – genau wie sein Idol – auf eine bewegte Vergangenheit zurückblicken kann, unglaublich symphatisch. Ein Kompliment für die Dame, ein Dankeschön fürs Kommen und dazwischen die Aussage, dass er ja bestimmt auch nicht mehr lange zu leben habe. Gunter Gabriel wirkt wie jemand, der mit allem abgeschlossen hat und nur noch jeden Moment seiner Zeit genießt. Den Abend genossen auch Koffer und Jule, die eindeutig zu den jüngeren Gästen des Musicals gehörten. „Mein erster Kontakt mit Johnny Cash war am Tag seines Todes – erst danach habe ich begonnen, seine Musik zu hören“, erzählt die Ergotherapeutin aus Stralsund. Sie fand Gabriels Interpretation richtig toll und bemerkte, dass es den Leuten schwerfiel, still sitzen zu bleiben. Und auch dem Rostocker Tätowierer gefiel es, wenn auch mit einer Einschränkung: „An das Original kam es nicht heran.“
10. Oktober 2012 | Weiterlesen
EBC Rostock Seawolves empfangen die SC Itzehoe Eagles
Es ist das Duell der Seawolves gegen die Eagles oder auch das der Wölfe gegen die Adler. Am kommenden Samstagabend, 13.10.2012 ab 19:15 Uhr, kommt es in der Scandlines Arena zum Spitzenspiel der beiden nördlichsten Teams der Liga. Man kann es auch schon fast ein Nordderby nennen, in dem die Itzehoer klarer Favorit sind, denn sie wollen am Ende der Saison endlich auf dem 1. Platz stehen und in die Pro B aufsteigen. Zwar verlief der Start nicht so ganz nach Plan mit einem Sieg und einer Niederlage, aber Coach Larysz musste auch verletzungsbedingt auf zwei wichtige Spieler verzichten. Die Seawolves können am Samstag aus dem Vollen schöpfen und werden hoch motiviert in die Partie gehen. Lediglich Florian Nuelken muss wegen Krankheit passen. Der Gegner aus Schleswig-Holstein startete wie die Hanseaten durchwachsen in die aktuelle Spielzeit. Zum Auftakt gab es vor heimischer Kulisse einen Sieg gegen ALBA Berlin 2 (90:82), worauf aber auswärts gegen Charlottenburg eine Niederlage folgte (78:74). Zwar konnte das Fehlen von Sadam Eco und Jasper Chiwuzie gegen ALBA noch kompensiert werden, doch gegen Charlottenburg ging die Rechnung nicht auf. Mit Robert Daugs, der bei den Eagles bereits in seine sechste Saison geht, führt ein erfahrener Kapitän das Team an. Bei den Gästen punkten Galkauskas, Aivaras (16,0), Nick Tiernard (16,0), Hadzija, Moris (15,0) und Adrian Breitlauch (12,5) und Lukasz Blazej Muszynski (12,0) bisher im zweistelligen Bereich und machen in der Summe 71,5 von 82,0 Punkten pro Spiel. Das stellt jedes Team vor eine schwierige Aufgabe in der Defensive, denn eine so schwer berechenbare Offensive macht das Angriffspiel der Eagles variationsreich. Jeder der genannten Akteure kann eine Option darstellen, den Spielzug erfolgreich abzuschließen, sodass die Wölfe in ständiger Alarmbereitschaft sein werden. Das wird ein heißer Tanz am Samstagabend in der Wolfshöhle. Es gibt kein Jammern und kein Winseln, die EBC Rostock Seawolves wollen den nächsten Heimsieg und zwei weitere wichtige Punkte in Rostock behalten. Es sind schon einige Spitzenteams an der Warnow ins Schwanken gekommen und wurden erlegt. Wir möchten Euch an die Spitzenspiele gegen Magdeburg und Stade aus der vergangenen Saison erinnern. Alles ist möglich! Mit Einsatz, Leidenschaft und den treuen Fans im Rücken wollen wir die Itzehoe Eagles empfangen. Also auf am Samstagabend, 13.10.2012 ab 19:15 Uhr, in die Scandlines Arena zum Spitzenspiel der EBC Rostock Seawolves gegen die SC Itzehoe Eagles. Kader EBC Rostock Seawolves 2012/2013: Sven Hellmann, Kwame Morgan, Eric Bill, Jörn Galdirs, Jens Hakanowitz, Florian Nuelken, Jörn Boghöfer, Eric Lehmann, Dominik Breitschuh, Arne Ritter, Norman Holl, Christian Hering, Moritz Westkämper, Axel Stüdemann Quelle: EBC Rostock Seawolves
10. Oktober 2012 | Weiterlesen
Campustag 2012 an der Universität Rostock
Viele neue Gesichter in der Hansestadt, vollere Straßenbahnen und längere Mensaschlangen sind deutliche Zeichen für den anstehenden Start ins neue Semester an der Universität Rostock. 3300 Studienanfänger für das kommende Wintersemester verzeichnet die Hochschule bisher. Viele von ihnen nutzten gestern die Chance, sich auf dem Campustag des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) über verschiedene Angebote zu informieren und noch ein paar Fragen vor dem Semesterstart zu stellen. Insgesamt 140 Aussteller präsentierten sich den Interessierten auf dem Campus in der Ulmenstraße. Darunter waren viele universitäre Einrichtungen, wie zum Beispiel der Hochschulsport oder das Studentenwerk, aber auch Institutionen aus dem städtischen Leben. Clubs lockten mit Spielen und Preisen, Wohnungsgesellschaften gaben Tipps, wie man jetzt noch an eine Wohnung kommt und Sportvereine informierten über ihr Angebot. Für die neuen Studenten waren aber natürlich die Fachschaften die Anlaufstelle Nummer eins. Denn bevor in der nächsten Woche der Vorlesungsalltag beginnt, gab es gestern noch viele Probleme zu lösen. So funktionierten einige Onlineeinschreibungen nicht richtig und oft war alles noch so neu und unbekannt, dass der wichtige Stundenplanbau nicht klappen wollte. Ein besonderes Problem schilderte Kerstin Baier vom IT und Medienzentrum der Uni: „Etwa fünf Prozent aller Studierenden haben auch schon ihr Benutzerpasswort vergessen, sodass wir damit auch schon einiges zu tun hatten.“ Auch der Rektor der Universität, Professor Dr. Wolfgang Schareck, begrüßte die Neuanfänger im Audimax. Er betonte noch einmal den Vorteil der Stadt: „Sie werden bald merken, dass Rostock die meisten Samstage des Landes hat.“ Außerdem regte er die jungen Männer und Frauen dazu an, ihr Studium zu genießen, aber sich auch gesellschaftlich zu engagieren. Unter den insgesamt 5000 Besuchern waren auch Dana, Anne, Nell und Marie. Die vier Lehramtsstudentinnen sind alle im Erstfach Musik an der HMT eingetragen und haben sich bei der Erstsemesterfahrt nach Ribnitz-Damgarten kennengelernt, wo sie auch schon die ersten Aufgaben zu erledigen hatten. Gemeinsam mit Freundin Anna, die künftig Sozialwissenschaft und Mathe studiert, hatten sie viel Spaß beim Campustag. „Es ist wirklich viel los und alles ist richtig gut gemacht“, sagte Dana. Doch auch die fünf Freundinnen mussten sich noch mit einigen Problemen rumschlagen. „Die Kommunikation zwischen Uni und HMT scheint gar nicht zu klappen, da sich viele Kurse überschneiden“, beklagte Nell. Anna suchte bei ihrer Fachschaft nach Hilfe beim Studienplanbau, fand dort aber nur einen Hinweis auf eine andere Veranstaltung vor: „Wenn man neu ist, fehlt einem einfach noch ein bisschen der Durchblick.“ Obwohl vielleicht nicht jedes einzelne Problem gelöst werden konnte, war der Campustag doch ein voller Erfolg. Besonders beliebt waren die etwa 4000 Begrüßungsbeutel und Tüten, die der AStA und die 50 Helfer verteilt haben. Darin fanden sich Postkarten, ein Sattelbezug und das Anfang Terrible, ein Buch mit vielen nützlichen Hinweisen für Studienanfänger in Rostock. „Besonders die Beutel wurden uns förmlich aus der Hand gerissen“, erzählt Veranstaltungsreferentin Caro Heinzel vom AStA. Auf dem Stoffbeutel prangt groß das neue Maskottchen der Studierendenschaft, das Grüne Ungeheuer. „Wir kamen auf die Idee, weil das Unigebäude in der Parkstraße diesen Spitznamen trägt.“ Zu den insgesamt etwa 15.000 Studenten gesellen sich also auch noch über 1000 Kuschelmonster, die fortan in den Seminarräumen und Hörsälen der Hansestadt Platz nehmen.
10. Oktober 2012 | Weiterlesen
Feierlicher Aufstellungsappell des neuen Marinekommandos
Der Kurs der Deutschen Marine wird künftig von Rostock aus gesteuert. Als sichtbares Zeichen der 2011 beschlossenen Neuausrichtung der Bundeswehr trat die Marine in der Hanse Kaserne in der Kopernikusstraße zum Aufstellungsappell an. Wegen günstigerer Betriebskosten, einer besseren Infrastruktur und einer komfortablen Nähe Rostocks zur Bundeshauptstadt Berlin konnte sich die Hansestadt schließlich vor alternativen Standorten wie Kiel als Sitz des neuen Marinekommandos durchsetzen, sagt der oberste Marinesoldat Vizeadmiral Axel Schimpf, Inspekteur der Marine. Schlank, hoch konzentriert und kompakt an einem Ort, so will sich angesichts knapper öffentlicher Kassen, Nachwuchsmangel und technischen Fortschritts die Seestreitkraft Deutschlands aufstellen. Der Führungsstab in Bonn, das Flottenkommando in Glücksburg und das Marineamt in Rostock – die bisher auf drei Standorte verteilten Führungsebenen sind jetzt gebündelt. Die Hanse Kaserne in der Kopernikusstraße ist damit gut ausgelastet. Freie Kapazitäten gebe es noch am Standort Hohe Düne. Wo künftig das Marine Operations Center (MOC), das ebenfalls zum Kommando gehört, zu finden sein wird, ist noch unklar. Für eine Übergangszeit bleibt das Operationszentrum noch an seinem alten Standort in Glücksburg, wo es sich größtenteils in einer unterirdischen Bunkeranlage befindet. „Die Nutzungsdauer des Bunkers läuft aus. Wenn der Umfang eines neuen MOC erkennbar ist, können wir entscheiden, ob es hier auf dem Gelände oder in Warnemünde/Hohe Düne gebaut wird. Es wird auf alle Fälle eine oberirdische Lösung geben“, erklärt der Inspekteur der Marine. Bis Ende 2017 soll der Umstrukturierungsprozess der Marine abgeschlossen sein. Am Festakt zur Aufstellung des Marinekommandos nahmen auch zahlreiche Vertreter aus Politik, Gesellschaft und Militär teil. Ministerpräsident Sellering sagte auf einem anschließenden Empfang: „Die Marine hat in Rostock eine lange Tradition und bei den Menschen in der Hansestadt genießt sie hohes Ansehen. Die Entscheidung, dass Rostock Sitz des neuen Marinekommandos und des Inspekteurs der Marine wird, hat uns sehr gefreut, denn für die Landesregierung ist wichtig, dass die Bundeswehr auch in Zukunft stark vertreten bleibt.“
9. Oktober 2012 | Weiterlesen
Kutterpullen 2012 der Seefahrtsschule Warnemünde
Wenn unter einem Wasser ist und dann auch noch von oben Wasser kommt, kann man eigentlich nur eins machen: Den Körper auch von innen befeuchten. Mit reichlich Bier, Schlagern und guter Stimmung trotzten die Zuschauer und Teams dem anhaltenden Regen beim diesjährigen Kutterpullen der Seefahrtsschule Warnemünde und verwandelten den Passagierkai Pier 7 so kurzerhand in ein kleines Volksfest. Dabei war der Partykai nur Kulisse für die spannenden Wettkämpfe auf dem Seekanal. Beim Kutterpullen fahren immer zwei Mannschaften in einem Duell um die Wette. Die Kutter der ZK-Klasse, die gesegelt und gerudert werden können, bieten Platz für 10 Riemen und einen Steuermann. Auf den 400 Metern mit Wende kommt es dabei nicht nur auf Muskelkraft und Kondition an, sondern auch darauf, einen gemeinsamen Rhythmus zu finden und einzuhalten. Zwar regnete es fast den ganzen Vormittag, eine Gefahr für den Wettbewerb herrschte aber zum Glück nicht. Im letzten Jahr zwang ein Sturm die Veranstalter, das Rudern abzubrechen und ersatzweise den Gewinner im Tauziehen festzustellen. Durchsetzen konnte sich dabei der TSV Seestermüher Marsch. Die Mannschaft aus der kleinen Gemeinde nordwestlich von Hamburg bewies, dass sie beim Kutterpullen nicht zu schlagen ist. Als einzige Gruppe blieb sie auf der Strecke unter drei Minuten und holte so den Tagessieg und den erstmals vergebenen Wanderpokal der Hansestadt Rostock. „Der Regen störte nicht, nur die Kälte war schwierig, da die Muskeln so auf dem Wasser erst einmal in Wallung kommen mussten“, verriet der Teamkapitän. Auf Platz zwei, ebenfalls wie im vergangenen Jahr, landete das Team „Schlauchboot“ aus Wismar. Sie waren die große Überraschung des Turniers, mussten sie sich doch in einem knappen Viertelfinale noch der Mannschaft von „Marpull“ aus Elsfleth geschlagen geben. Durch die schnellste Verliererzeit durften sie dann aber noch einmal zu den Riemen greifen und kämpften sich dabei zur zweitschnellsten Zeit des Tages. „Marpull“ landete in der Gesamtwertung mit nur wenigen Hundertstelsekunden Vorsprung auf die „Riemen-Rocker“ aus Wismar, für die das Kutterpullen in Warnemünde das Highlight des Jahres war, auf Platz drei. Die Hochschulsportler konnten sich außerdem über den Ehrenpreis für das schönste Team freuen, den sie sich vor allem durch ihre einheitlich rosafarbenen Flamingoshirts verdient hatten. Einen weiteren Sonderpreis gab es für die schwedische Delegation der Chalmers Universität aus Göteborg. Die zwei Mannschaften waren mit über sechs Minuten zwar mit Abstand am langsamsten, dafür unterhielten sie das Publikum aber am besten. So wurde kurzerhand am Pier angehalten, um etwas Verpflegung für die Strecke in das mit einem Schirm verzierte Boot gereicht zu bekommen – 400 Meter sind ja auch recht weit. Als der Weg geschafft war, gab es dann einen Freudensprung ins dreizehn Grad kalte Wasser. Ob sich die jungen Männer heute mit einer Erkältung rumschlagen müssen, ist nicht bekannt. Fest steht aber, dass alle 21 Mannschaften und die Zuschauer viel Spaß hatten und bestimmt auch im nächsten Jahr wiederkommen werden. Dann vielleicht ja auch endlich mal mit durchgehend gutem Wetter. Weitere Impressionen vom Kutterpullen 2012 in Warnemünde:
7. Oktober 2012 | Weiterlesen
Bodfeld Baskets Oberharz vs. EBC Rostock Seawolves 89:86
Am vergangenen Samstag, 06.10.2012, machten sich die EBC Rostock Seawolves auf die wohl längste Auswärtsfahrt der Saison zum ambitionierten Aufsteiger Bodfeld Baskets Oberharz. In einem spannenden und ausgeglichenen Spiel hatten die Rostocker das Nachsehen und verloren ihr drittes Spiel in acht Tagen 89:86. Es war vor allem das 3. Viertel, welches den Ausgang des Spiels richtungweisend beeinflusste. Die Wölfe verschliefen den Start der 2. Hälfte und lagen bis zur 30. Spielminute sogar mit acht Punkten hinten (64:56). Mit Pressverteidigung und Leidenschaft wollten die Rostocker noch mal das Ruder herumreißen, doch auch ein letzter erfolgreicher 3er kurz vor Ende reichte nicht mehr, um das Blatt zu wenden. Die EBC Rostock Seawolves stehen jetzt auf dem 10. Platz mit einer Bilanz von einem Sieg und zwei Niederlagen. Der EBC reiste mit einem dezimierten Kader an, da Coach Wild aufgrund einiger Verletzungen und privater Verhinderung einige Spieler nicht zur Verfügung standen. Die Warnowstädter trafen auf ein Team mit sechs ausländischen Vollprofis, die vom europäischen Topscorer des vergangenen Jahres Everage Richardson (42.5 PPG) angeführt wurden. Die Rostocker starteten schnell und spielfreudig in das Spiel, welches in hitziger Atmosphäre vor beeindruckender Kulisse stattfand. Durch zwei hervorragend herausgespielte Körbe von Jens Hakanowitz und Sven Hellmann übernahm der EBC sofort eine 4:0-Führung. Der größenmäßig weit überlegene Gegner aus dem Harz antwortete jedoch umgehend und so entwickelte sich ein offener Schlagabtausch in den ersten sechs Minuten des Spiels. Unterstützt durch einige unnötige Ballverluste der Seawolves und mehrere Offensiv Rebounds des Gegners, welche das Rostocker Team über die gesamte Spieldauer plagten, starteten die Gastgeber einen 9:0 Lauf. Zu diesem Zeitpunkt ließ nun auch zum ersten Mal Richardson sein Können aufblitzen, in dem er 8 der 9 Bodfelder Punkte erzielte. Der US-Boy in den Reihen der Baskets erwischte der Rostocker Defensive speziell in der ersten Hälfte ein ums andere Mal eiskalt und verbuchte allein in diesem Spielabschnitt 20 seiner 34 Punkte. Zum Ende des ersten Viertels und über das gesamte zweite Viertel hinweg fand der EBC seinen Rhythmus wieder und kämpfte sich in eine sehr ausgeglichene Partie. Es entwickelte sich nun ein packendes Duell, in dem beide Mannschaften häufig die Verteidigung wechselten und sich im Angriff auf Ihre Stärken konzentrierten. Die Bodfeld Baskets fingen Feuer von der 3-Punktlinie (drei erfolgreiche Würfe innerhalb von zwei Minuten) und für den EBC punkteten nun speziell Hakanowitz, gegen den der Aufsteiger im Low-post selten ein Mittel fand, und Sven Hellmann aus einigen schnell vorgetragenen Angriffen heraus. Zur Pause sahen sich die Rostocker einem knappen 40:44-Rückstand gegenüber. Den Beginn der 2. Hälfte verschliefen die Gäste nun total. Unkonzentriertheiten in der Defensive und die eigene Reboundschwäche erlaubten den Bodfeld Baskets immer wieder Würfe aus nächster Distanz oder zahlreiche Möglichkeiten von der Freiwurflinie. Auch die Offensive geriet immer mehr ins Stocken und der Fluss, der zeitweise in der ersten Hälfte zu beobachten war, ging nun verloren. Lediglich einige Einzelaktionen von Kwame Morgan, der im 3. Viertel sechs Punkte markierte, und Hakanowitz hielten den EBC zu dieser Phase in Schlagdistanz. Mit einem 8-Punkte-Rückstand, welcher früh im 4. Viertel auf elf Punkte anwuchs, ging es in den letzten Abschnitt. Im letzten Viertel übernahmen die Seawolves dann noch mal die Initiative in der Partie und kämpften sich Punkt um Punkt wieder an den stark aufspielenden Aufsteiger heran. Mit einer Pressverteidigung wurden schnelle Würfe und Ballverluste seitens der Bodfeld Baskets erzwungen, die direkt in Rostocker Punkte umgewandelt werden konnten. Das Momentum war nun auf der Seite der Hanseaten, allerdings verhinderten zwei aufeinanderfolgende Rostocker Ballverluste, die zu zwei einfachen Fastbreak Korblegern der Hausherren führten, eine mögliche Rostocker Führung. Zwar eröffnete ein erfolgreicher Drei-Punkte Wurf von Norman Holl in den letzten Sekunden, welcher den Rückstand auf drei Punkte verkürzte, noch eine minimale Chance auf eine potenzielle Verlängerung, allerdings liefen die letzten Sekunden von der Uhr und die Gastgeber konnten sich über einen knappen aber verdienten ersten Sieg der Spielzeit freuen. Die Rostocker machen sich immer wieder selbst das Leben schwer, indem man durch Offensiv Rebounds und Ballverluste das ohnehin schon schlagkräftige und variable Spiel der Gastgeber unterstützte. Zusätzlich blieben teilweise einfachste Möglichkeiten in unmittelbarer Korbnähe ungenutzt, sodass man sich über diese knappe Niederlage bei einem starken Gegner nicht beschweren darf. Nach drei Spielen in acht Tagen haben die Wölfe nun etwas Zeit um sich zu regenerieren, bis man am kommenden Samstag einen der Ligafavoriten aus Itzehoe in der Scandlines Arena empfängt. Viertelstände: 24:21, 20:19, 20:16, 25:30 Es spielten für die EBC Rostock Seawolves: Sven Hellmann (22 P.), Kwame Morgan (21), Eric Bill (3), Jörn Galdirs (-), Jens Hakanowitz (27), Eric Lehmann (4), Norman Holl (3), Moritz Westkämper (4), Axel Stüdemann (2) Quelle: EBC Rostock Seawolves
7. Oktober 2012 | Weiterlesen
Hansa Rostock gewinnt bei Arminia Bielefeld mit 1:0
Die Hansa-Kogge nimmt wieder Fahrt auf. Nach der Niederlage gegen Osnabrück können die Rostocker im fünften Spiel unter der Leitung von Cheftrainer Marc Fascher ihren vierten Dreier einfahren. Mit seinem sechsten Saisontreffer sichert Ondrej Smetana den dritten Auswärtssieg von Hansa Rostock. Im Vergleich zum Heimspiel gegen Osnabrück nimmt Fascher zwei Veränderungen an der Startelf vor: Youngster Johannes Brinkies erhält im Tor den Vorzug vor Routinier Jörg Hahnel, Denis Berger ersetzt Nils Quaschner. 9.365 Zuschauer, darunter knapp 1.500 Hansa-Anhänger, sehen in der Bielefelder Schüco-Arena einen Auftakt nach Maß für die Gäste aus der Hansestadt. Bereits in der ersten Spielminute prüft Ken Leemans Arminia-Keeper Patrick Platins mit einem Distanzschuss. Zwei Minuten später haben die Hansa-Fans dann Grund zum Jubeln. Nach einem schlechten Zusammenspiel von Marcel Appiah und Tom Schütz kann sich Tom Weilandt den Ball schnappen. Über Michael Blum als Zwischenstation flankt Weilandt anschließend direkt in den Lauf von Ondrej Smetana, der per Kopf zur 1:0-Führung einnicken kann. Fünf Minuten später wird es vor dem Rostocker Tor richtig gefährlich. Sebastian Hille umspielt den bis an die Strafraumgrenze herausgeeilten Johannes Brinkies, scheitert dann jedoch beim Abschluss. Aus spitzem Winkel streicht der Ball knapp am langen Pfosten vorbei. Auch in der 13. Minute scheitert Hille im direkten Duell mit Brinkies. Spannend wird es erst wieder in der 39. Minute, als ein Kopfball von Fabian Klos, der mit neuen Treffern die Torschützenliste der 3. Liga anführt, knapp am rechten Pfosten vorbeigeht. Einen Freistoß von Tom Schütz (42. Minute) kann Brinkies parieren und so geht es mit dem knappen Vorsprung der Rostocker in die Halbzeitpause. Bielefeld drängt nach dem Wiederanpfiff auf den Ausgleich. Im Nachgang streicht ein Schuss von Fabian Klos (56. Minute) nur knapp am Kasten von Hansa vorbei. Und auch aus einem Freistoß können die Ostwestfalen kein Kapital schlagen – Brinkies greift sicher zu (65. Minute). 20 Minuten vor Spielschluss muss der Rostocker Schlussmann nach Oberschenkelproblemen dann jedoch den Platz verlassen. Für ihn kommt Hahnel ins Tor, der in der 86. Minute seine Klasse beweisen kann. Erst pariert er einen Schuss von Klos, dann lenkt er mit einer tollen Reaktion den Nachschuss von Johannes Rahn (85. Minute) an den Querbalken. Trotz zahlreicher guter Chancen bekommt die Arminia den Ball an diesem Wochenende einfach nicht über die Linie. Und so bleibt es bei einem etwas schmeichelhaften, aber dennoch nicht unverdienten Sieg der Rostocker. Die Hansa-Kogge ist damit wieder auf Kurs, muss sich mit 21 Punkten jedoch vorerst mit dem 8. Tabellenplatz begnügen. Weiter geht es am nächsten Samstag im Landespokal, bevor in 14 Tagen Alemannia Aachen in der DKB-Arena zu Gast ist. Tore: 0:1 Ondrej Smetana (3. Minute) Aufstellung, FC Hansa Rostock: Johannes Brinkies (Jörg Hahnel, ab 73. Minute) Noёl Alexandre Mendy, Matthias Holst, Stephan Gusche, Sebastian Pelzer Leonhard Haas, Ken Leemans Denis Berger (Nils Quaschner, ab 79. Minute), Tom Weilandt, Michael Blum Ondrej Smetana (Johan Plat, ab 75. Minute)
7. Oktober 2012 | Weiterlesen
Besucheransturm im Darwineum
Es sind Ferien und es hört nicht auf zu regnen. Ein Zoobesuch kommt bei solchem Wetter eigentlich nur für wenige infrage, ziehen sich die Tiere von ihren Freianlagen doch zu gern in ihre Behausungen zurück. Wer jedoch ins Darwineum geht, braucht seinen Regenschirm nicht aufzuspannen. Bei 25 bis 30 Grad Celsius und bis zu 90 Prozent Luftfeuchtigkeit in der großen Tropenhalle kann er Menschenaffen, Faultier, Königsnatter und viele weitere Tierarten aus nächster Nähe beobachten. Seit der Eröffnung der neuen Zooattraktion vor gut einem Monat kamen 65.000 Besucher in den Rostocker Zoo. „Das ist mehr das Doppelte von dem, was wir sonst haben“, vergleicht Zoodirektor Udo Nagel die Statistik mit dem Vorjahreszeitraum. Allein am Tag der Deutschen Einheit hätte es mit 6.882 Besuchern einen Rekordansturm gegeben. Zukünftig erwartet der Zoo jährlich über 600.000 Besucher, damit die Rechnung stimmt. Gorillas und Orang-Utans haben sich schon eingelebt „Mittlerweile ist es auch schon angenehmer für die Tiere. Mit den Besuchern klappt es supergut“, hat Achim Wroblewski beobachtet. Seit dem 1. August arbeitet der 25-Jährige im Rostocker Zoo. Er ist einer von drei Tierpflegern, die extra für das Darwineum angestellt wurden. Zuvor hat er im Stuttgarter Zoo gearbeitet, aber auch in Heidelberg und Paris Erfahrungen gesammelt. Spezialisiert auf Menschenaffen kümmert er sich nun um die Gorillas und Orang-Utans in der neuen Tropenhalle. Dabei war es für den 39-jährigen Assumbo zunächst gar nicht so einfach. Der Rostocker Bilderbuchsilberrücken hatte zuvor drei Jahre allein hinter Gittern auf viel engerem Raum gelebt. „Das macht sich schon bemerkbar. Das ist wie bei Menschen auch. Wenn man lange sozial isoliert lebt, dann wird man ein bisschen komisch“, erzählt Achim Wroblewski, der trotz der genetischen Ähnlichkeit aber von zu starker menschlicher Interpretation abrät. Nachdem sich der Rostocker Gorilla zum Anfang hauptsächlich im Inneren befand, ist es für ihn immer noch wichtig, sich zurückziehen zu können. Und das ist auf der neuen Anlage auch gut möglich, denn einen Präsentierteller gibt es nicht. „Wenn man in eine neue Wohnung zieht, tanzt man ja auch nicht gleich Samba. Das braucht Zeit“, erklärt der Tierpfleger. „Wir lassen den Tieren die Möglichkeit, zwischen innen und außen zu wählen. Wir sperren keinen aus. Wir wollen ihnen auch in Gefangenschaft jegliche Freiheit geben und ihnen so gut wie möglich ein naturnahes Ökosystem mit dem entsprechenden Klima anbieten“, entgegnet er ethischen Zweifeln an der Zeitgemäßheit der Haltung von Menschenaffen in Zoos. Auch was den Nachwuchs angeht, soll nichts erzwungen werden. Immerhin hat Assumbo seine beiden Mädchen schon ganz gut im Griff. Auch wenn er erst noch lernen musste, Chef einer Gruppe zu sein, hatte er zuvor doch nur Erfahrungen mit einer Gorilla-Dame gesammelt. Doch Yene (12 Jahre) und Eyenga (8 Jahre) kommen aus intakten Gruppen und wissen genau, wie sie mit ihm umgehen müssen. „Sie fordern ihn natürlich arg, weil sie ihn als Sozialpartner haben wollen. Das dauert aber noch ein bisschen“, erklärt Achim Wroblewski. Gorgo, der Gorillamann aus dem Nachbargehege, hat hingegen schon ein Auge auf die beiden geworfen. Immer wenn sie auf den hohen Stämmen sitzen, blinzeln sie zu ihm rüber. Imponierend trommelt er dann auf seine Brust, dabei ist ihm eigentlich Bebe zugesellt. Nachts, wenn die Besucher gegangen und die Gorillas sich in ihrem Schlafbereich zurückgezogen haben, kommen die Brazzameerkatzen auf die Anlage. Noch sind sie tagsüber zu scheu, um sich mit den Gorillas das Gehege zu teilen. Noch mehr Tiere und eine neue Bärenburg Zeigen sollen sich zukünftig auch noch andere Tiere, die erst später einziehen werden. So soll bis Ende des Jahres ein Gibbonpärchen die Darwineumfamilie bereichern, ein weiteres Faultier zu Sidney gesellt werden, bei den Zwergseidenäffchen ist man guter Hoffnung, dass es bald Nachwuchs gibt, in Kürze sollen die Nautilusse eingesetzt werden und auch das Korallenriff wächst stetig weiter. Schon jetzt leben hier 5000 Einsiedler und einige Doktorfische. Viele kleine Details werden noch nach und nach bearbeitet. So wurde gestern die „Quelle im Fossiliental“ vor dem Eingang des Darwineums eingeweiht. Das nächste große Projekt jedoch wartet im alten Zoo: Die Eisbärenanlage soll modernisiert werden. Nach „Schotter für die Otter“ für die Otter- und Waschbärenanlage und „Schaffen für die Affen“ für das Darwineum soll deshalb eine neue Spendenaktion gestartet werden, wofür wieder ein peppiger Slogan gesucht wird. Fällt euch etwas Originelles ein? Sendet eure Vorschläge per Post an den Zoo Rostock, Marketing, Rennbahnallee 21, 18059 Rostock, schickt sie per E-Mail oder postet sie auf Facebook.
6. Oktober 2012 | Weiterlesen
Jahresköste 2012 der Kaufmannschaft zu Rostock
Gutes Essen und angeregte Gespräche standen im Mittelpunkt der gestrigen Jahresköste im Apollosaal des Steigenberger Hotels Sonne. Beim Festakt, der auf Traditionen der Hanse beruht, treffen sich einmal im Jahr 100 Kaufmänner der Hansestadt, um bei einem klassischen Vier-Gänge-Menü wirtschaftliche Kontakte zu pflegen und nebenbei Spenden für gemeinnützige Zwecke zu sammeln. Der Ablauf des Abends folgt gewissen Regeln und Traditionen, die teilweise schon im 14. Jahrhundert verwurzelt sind. So findet die Begrüßung im Festsaal des Rathauses statt, bevor anschließend zum Besteck gegriffen wird. Neben den 100 Kaufmännern sind auch Gäste aus der Politik und dem Stadtleben sowie ein spezieller Gastredner eingeladen. In diesem Jahr war es der ehemalige Umweltminister Klaus Töpfer, der in die Fußstapfen von so großen Namen wie Angela Merkel und Joachim Gauck trat. Verantwortlich dafür, dass alle historisch festgeschriebenen Abläufe eingehalten werden, ist der Öllermann. In diesem Jahr füllte Rechtsanwalt Fabian Rüsch dieses Amt aus. Er war nicht nur für die Vorbereitung des Abends zuständig, sondern sorgte auch dafür, dass alles nach Protokoll ablief. So verabschiedete er nach der Begrüßung im Festsaal die Partnerinnen, da diese nicht beim Essen dabei sein dürfen. „Sonst redet man irgendwann nur noch über Gartengeräte und die Kinder, nicht mehr über das Geschäftliche“, sagte er. Ein weiteres Überbleibsel aus der Geschichte ist, dass nur Kaufmänner an dem Essen teilnehmen dürfen. Da es aber auch viele Damen in wichtigen Führungspositionen gibt, sollte eines der Themen des Abends sein, ob man diese zukünftig auch zum Essen einladen soll. Sonst standen wie in jedem Jahr wirtschaftliche Themen und Kontaktpflege im Mittelpunkt, wie auch Matthias Herrmann bestätigte. Der Geschäftsführer der Warnowquerung war im vergangenen Jahr der Öllermann. „Klassische Kaufmänner sind selten geworden, sodass Führungspersonen aus verschiedenen Bereichen eingeladen werden“, sagte er. Nach dem Hauptgang des Mahles, der traditionsgemäß aus Mecklenburger Schweinerippenbraten bestand, folgte ein weiterer wichtiger Teil des Abends. Ziel der Jahresköste ist nämlich auch, Geld für gemeinnützige Projekte zu sammeln. So kamen in den letzten 18 Jahren über 500.000 Euro für verschiedenste Zwecke zusammen. Unter anderem wurde ein Spielplatz gebaut, die Kunsthalle und das Theater unterstützt und verschiedenen Kirchenrestaurierungen gefördert. In diesem Jahr kamen 37.500 Euro zusammen, die vor allem für zwei kulturelle Großprojekte eingesetzt werden. Zum einen gehen 15.000 Euro an das Stadtarchiv zur Restaurierung der Vicke-Schorler-Rolle, einer historischen und einmaligen Stadtansicht. Zum anderen werden 7.500 Euro für den Ankauf der Bronzeplastik „Die Trinkende“ ausgegeben, deren Kopie sich im Rosengarten befindet. Mit dem restlichen Geld sollen verschiedene kleine Projekte gefördert werden, die aber noch nicht feststehen.
6. Oktober 2012 | Weiterlesen
Hansa Rostock bei Arminia Bielefeld zu Gast
„Jetzt haben wir uns einmal geschüttelt und konzentrieren uns wieder auf das nächste Spiel“, hakt Hansa-Trainer Marc Fascher die 0:3-Heimniederlage gegen den VfL Osnabrück ab. Das 0:1 hat uns „aus der Bahn geworfen“, resümiert der Coach, der bis dahin mit der Leistung seiner Jungs durchaus zufrieden war. Nach Aufarbeitung und Analyse des Spiels ist er guter Dinge, dass die Spieler solche Negativerlebnisse „in Zukunft besser wegstecken“ und sich von einem erneuten Rückstand nicht noch einmal so aus der Bahn werfen lassen. Bis auf Kevin Müller, Edisson Jordanov, Patrick Wolf und den langzeitverletzten Mohammed Lartey sind alle Mann an Bord. Was die Aufstellung betrifft, will sich Facher vorab jedoch nicht in die Karten schauen lassen. Dies gilt auch für die Torwartfrage. Ob Jörg Hahnel nach den drei kassierten Treffern gegen Osnabrück weiterhin den Vorzug vor Johannes Brinkies bekommt, ließ der Cheftrainer offen. Mehr noch: Sobald Stammkeeper Kevin Müller wieder fit ist, sieht Fascher den „Dreikampf“ zwischen seinen Schlussmännern eröffnet. Abwehrchef Matthias Holst, der gegen den VfL einen gebrauchten Tag erwischt hat, genießt dabei weiterhin das Vertrauen seines Trainers: „Ich bin guter Dinge, dass er – wenn er Samstag zum Einsatz kommt – wieder an die Leistung anknüpft, die er vor dem Osnabrück-Spiel absolviert hat.“ Im Großen und Ganzen dürfte der Hansa-Trainer heute wieder auf seine bewährte Startelf mit Ondrej Smetana in der Spitze setzen, doch „ich bin immer für eine Überraschung gut“, erklärt Fascher, der dabei auch Manfred Starke oder Lucas Albrecht denkt, die sich am Sonntag im Spiel der Zweiten Mannschaft gut präsentiert haben. „Vom Kaliber her ähnlich“, schätzt Fascher Bielefeld und Osnabrück etwa gleich stark ein. Und so möchte der Hansa-Coach an die guten Ergebnisse der Vorwochen anknüpfen: „Dass wir gegen Osnabrück lange Zeit auf einem guten Weg waren, dass wir mithalten können, das haben wir auch schon in Heidenheim bewiesen. Warum soll uns das in Bielefeld nicht gelingen?“ Besondere Aufmerksamkeit gebührt dabei Fabian Klos. Mit neun Saisontreffern führt der 24-jährige Stürmer derzeit die Torschützenliste der 3. Liga an. Nach abgesessener Sperre ist er gegen Rostock wieder mit dabei. „Ich werde die Mannschaft schon sensibilisieren“, erklärt Fascher, der betont, dass dies in der Raumdeckung aber eine Aufgabe der gesamten Mannschaft sei. Es gibt keinen Manndecker, der ihn „bis auf die Toilette verfolgt“. Etwa 1.500 Hansa-Anhänger werden ihre Mannschaft heute nach Bielefeld begleiten. Anpfiff in der Schüco-Arena ist um 14 Uhr.
6. Oktober 2012 | Weiterlesen
Feierliche Immatrikulation 2012 an der HMT
Vier Tage läuft es schon, das neue Studienjahr an der Hochschule für Musik und Theater. „Der Stundenplan ist noch nicht ganz fertig“, erzählt Maximilian Renois, der Instrumentalunterricht müsse noch individuell mit den Dozenten abgestimmt werden. Sein Kommilitone Kevin Wildner hingegen hatte gleich am Montag schon ein volles Programm: drei Instrumentalfächer und eine Vorlesung. Ab der nächsten Woche fängt auch die Uni an. Auch hier wollen die beiden Erstsemester Vorlesungen und Seminare besuchen, die mit dem Unterricht an der HMT koordiniert werden müssen, wollen sie sich doch in Rostock zu Sonderpädagogen ausbilden lassen. „Ich möchte am liebsten in einer Förderschule Schüler mit geistigen Behinderungen unterrichten. Da Inklusion in aller Munde ist, könnte ich mir aber auch vorstellen an einer integrativen Schule Musikunterricht zu geben“, sagt der 22-jährige Kevin Wildner. Die erste Hürde auf dieser Karriereleiter haben sie genommen. Für ihr Fach Musik haben die beiden Studienanfänger im Juni eine Eignungsprüfung bestanden. „Drei Instrumente, Musiktheorie und Gehörbildung“, erklärt Maximilian Renois. Auch an anderen Hochschulen hat sich der 20-Jährige, der aus der Nähe von Greifswald kommt, beworben. Doch Berlin und Potsdam müssen auf ihn verzichten. „Rostock ist familiärer. Hier ist auch meine Heimat“, begründet er seine Entscheidung für die Hansestadt und „hier kann man noch mit dem Staatsexamen abschließen. Bachelor und Master sind ja nicht so berühmt.“ Für den Kölner Kevin Wildner war der Entschluss, nach Rostock zu kommen, schon bei seinem Kurzbesuch für die Aufnahmeprüfungen klar. „Mich hat das gleich überzeugt: die Stimmung, die Hochschule, das Meer, die nette Begrüßung.“ Im Rahmen der feierlichen Immatrikulation wurden die neuen HMT-Studenten heute ganz offiziell an der Hochschule willkommen geheißen. Insgesamt 90 Studenten haben sich zum Wintersemester 2012/2013 an der Hochschule für Musik und Theater Rostock eingeschrieben. Knapp 50 davon in den Musikfächern, 23 für das Lehramtsstudium, 13 für Theaterpädagogik und zehn im Fach Schauspiel. Neue Rektorin will den Stil der HMT ändern Zu den neuen Gesichtern im Katharinenstift zählt auch die Rektorin Dr. Susanne Winnacker, die am 1. Oktober ernannt wurde. Sie ist die erste Frau an der Spitze einer Hochschule in Mecklenburg-Vorpommern. „Hier bekommt man Luft, hier kann man atmen“, beschreibt sie ihre ersten Eindrücke von der neuen Arbeitsstätte und ist erstaunt über die „angespannte, bienenfleißige Geschäftigkeit“ in den Räumlichkeiten des Katharinenstifts. „Die HMT kann unglaublich viel“, sagt die 52-jährige Theaterwissenschaftlerin, die viele Jahre in Frankfurt am Main tätig war, zuletzt als Dozentin für Regie an der dortigen Hochschule für Darstellende Kunst und Musik. Für die Rostocker Hochschule müsse sie noch ein Gefühl entwickeln. Der Besuch von Unterricht und Gespräche mit Mitarbeitern stehen daher in den ersten Tagen an. „Die Kontakte zu Partnern sollen sich verstetigen. Das will ich sofort angehen“, kündigt die Rektorin an. „Am Stil der HMT soll sich etwas ändern“, das sei vor allem eine interne Angelegenheit, sagt Susanne Winnacker. Ansonsten wollte sie sich aber noch nicht zur weiteren Entwicklung der Hochschule äußern. Hier gebe es aber für die Hochschulleitung noch dicke Bretter zu bohren, machte der Vorsitzende des Hochschulrates Professor Dr. Dr. Dieter Schröder auf den Konflikt zwischen Landesregierung, für die der Ausbau der Hochschule abgeschlossen und damit auch der finanzielle Rahmen abgesteckt ist, und der HMT, die laut des bisherigen Rektors Christfried Göckeritz einen weiteren Ausbau für unvermeidbar hält, aufmerksam. „Auf absehbare Zeit müssen wir aus der Situation herauskommen, dass das eine Institut das andere bedrängen muss“, so Dieter Schröder. Schon jetzt reichen die Räumlichkeiten im Katharinenstift nicht aus. Studenten nutzen daher bereits Räume im Haus der Musik und in der Schule am Alten Markt zum Üben. Ab morgen kann Susanne Winnacker dann offiziell den Bohrer in die Hand nehmen, dann wird ihr das Amt der Rektorin der HMT übergeben.
4. Oktober 2012 | Weiterlesen
EBC Rostock Seawolves besiegen Wolfenbüttel mit 79:64
Da ist der erste Sieg für die EBC Rostock Seawolves! Nach der Auftaktniederlage konnten die Hanseaten im zweiten Spiel der Saison am heutigen Abend gegen die MTV/BG Wolfenbüttel mit einem Start-Ziel-Sieg überzeugen und gewannen 79:64. Die Mannschaft um Trainer Sebastian Wild wollte nach dem Patzer letzte Woche Wiedergutmachung für die Fans und agierte von Beginn an bissiger. Zur Halbzeit konnte eine 37:31-Führung herausgearbeitet werden, die vor allem durch die kompaktere Verteidigungs- und gute Reboundarbeit entstand. Nach der Pause legten die Seawolves noch einen Zahn zu und führten zwischenzeitlich sogar mit 21 Punkten (36. Spielminute). Eine gute Teamleistung, bei der vor allem Jens Hakanowitz mit 27 P. und 10 Rebounds sowie Sven Hellmann mit 27 P., 4 Steals und 4 Assists herausstachen. Seinen Einstand im Dress des EBC gab Moritz Westkämper, der erstmals seit der Saison 2009/2010 für die Rostocker die Schuhe schnürte. Die Rostocker klettern nach ihrer zweiten Partie in der Tabelle etwas nach oben und gastieren nun erstmal auf dem 7. Platz. Die Hausherren starteten in gewohnter Formation mit Eric Bill, Sven Hellmann, Kwame Morgan, Axel Stüdemann und Jens Hakanowitz. Man merkte den Akteuren an, dass der Wille zum Sieg in ihnen steckte. Von Beginn hoch motiviert, gewann Hakanowitz den Sprungball, welcher von Axel Stüdemann mit zwei Zählern belohnt wurde. Bis zur 3. Spielminute tasteten sich die beiden Teams ab und kämpften etwas verkrampft um jede freie Wurfmöglichkeit. Beim Stand von 6:6 in der 4. Minute übernahmen dann die Seawolves das Zepter und bauten die Führung mühselig Punkt für Punkt aus. Stand zum Ende des ersten Viertels 18:13 für Rostock. Im zweiten Abschnitt sank die Trefferquote der Gastgeber und Wolfenbüttel ging energischer zum Rebound und erarbeitete sich so zweite Wurfchancen. Beim EBC hielten Morgan, Hellmann und Hakanowitz die Rostocker Farben mit 17 von 19 Punkten im Rennen. Vor allem die schlechte Wurfausbeute in der ersten Hälfte ließ den Zuschauern nur bescheidene Momente zum Jubeln. Doch dank der verbesserten Defensive hielt die Führung der Wölfe und man lag 37:31 vorne. In der Halbzeitpause schien Coach Wild die richtigen Worte gefunden zu haben, denn man merkte in den ersten 20 Minuten des Spiels, dass noch viel Luft nach oben war. Mit viel Tempo und ständigem Druck auf den ballführenden Spieler erkämpften sich die Warnowstädter einen Ball nach dem anderen und begeisterten das Publikum mit Einsatz und Leidenschaft. Der Durst auf den ersten Sieg der Saison schien in der Kabine noch größer geworden zu sein. Man merkte das Feuer in den Spielern, was die Niedersachsen ein ums andere Mal zu spüren bekamen. Aggressive Reboundarbeit ermöglichte viele Schnellangriffe, die zu einfachen Punkten führten. Ende drittes Viertel konnte die Führung auf 16 Zähler Differenz ausgebaut werden (58:42). Im letzten Abschnitt wurde es phasenweise auf beiden Seiten etwas unorganisierter, was aber den Fans gefiel, denn Hakanawitz ließ es mit einem Slam Dunk von der Baseline ordentlich krachen. Viel Platz in der Verteidigung und Einzelaktionen bescherten noch mal viele Punkte, was für Stimmung in der Halle sorgte. Das letzte Aufbäumen der Wolfenbüttler wurde nicht mehr belohnt und die EBC Rostock Seawolves konnten ihren ersten Saisonsieg einfahren. Das Team gewann gegen die MTV/BG Wolfenbüttel mit 79:64 und ist nun am kommenden Samstag auswärts bei den Bodfeld Baskets unterwegs. Verletzt: Dominik Breitschuh (Anbruch Mittelfußknochen) Viertelstände: 18:13, 19:18, 19:11, 23:21 Kader EBC Rostock Seawolves 2012/2013: Sven Hellmann (27P., 4 Ass., 4 Reb.), Kwame Morgan (11P.), Eric Bill (5), Jörn Galdirs, Jens Hakanowitz (28P, 10 Reb.), Jörn Boghöfer (2P.), Eric Lehmann (2P), Norman Holl, Moritz Westkämper, Axel Stüdemann (6 P.) Quelle: EBC Rostock Seawolves
3. Oktober 2012 | Weiterlesen
Gerald Marschner ist Rostocks erster Ehrenamtler des Jahres
„Das Ehrenamt ist wie eine gute Ehe: Man muss es lieben und ihm treu sein“, sagte Gerald Marschner, der heute von der Ostseesparkasse (OSPA) als erster Ehrenamtler des Jahres in Rostock ausgezeichnet wurde. Der 68-Jährige ist seit 40 Jahren ehrenamtlich aktiv, die meiste Zeit davon als Vereinsvorsitzender und Mitbegründer des SV Breitling in Schmarl. Marschner wurde von seinen Vereinskameraden vorgeschlagen und durch eine Jury aus ungefähr 70 Bewerbungen ausgewählt. Es selbst hat bis vor einigen Tagen überhaupt nichts von seiner Ehre gewusst: „Die haben mich nur beiläufig befragt und bis Samstag dichtgehalten.“ Er sei zwar stolz auf den Titel, gerade weil er zum ersten Mal vergeben wurde, aber er habe den Weg des Ehrenamtes nie zur Profilierung eingeschlagen, sondern aus innerer Überzeugung. „Wir leben auch im Verein vom Ehrenamt, allein 40 Leute arbeiten und helfen auf diese Weise“, sagte Marschner, der von Kollegen liebevoll „Marschi“ genannt wird. Wichtigster Bezugspunkt in seiner Tätigkeit ist seine Ehefrau, die ihn ebenfalls ehrenamtlich unterstützt. Der SV Breitling hat inzwischen 272 Mitglieder, die nicht nur Drachenboot fahren, sondern auch in anderen Sparten wie Angeln, Volleyball und Badminton aktiv sind. Mit dem Ehrenamtspreis will die OSPA die „stillen Helden“ im Hintergrund der Vereine und Institutionen würdigen. Ungefähr 25 Millionen Menschen in Deutschland sind ehrenamtlich tätig. „Es ist für uns eine Herzensangelegenheit und eigentlich müssten auch alle gewinnen“, erzählte Frank Berg, Vorstandsvorsitzender der OSPA, heute bei der Auszeichnung im Max-Samuel-Haus, wo auch 15 gemeinnützigen Vereinen und Organisationen der Hansestadt eine Geldspende übergeben wurde. Die insgesamt 11.800 Euro speisen sich aus dem Ertrag der PS-Lotterie. Von den monatlich fünf Euro Einsatz bekommen Mitspieler am Ende des Jahres vier wieder ausgezahlt. Mit dem restlichen Euro werden die Gewinne finanziert und gemeinnützige Einrichtungen unterstützt – 200.000 Euro kommen so im Jahr zusammen. Von den Beträgen zwischen 500 und 1250 Euro profitieren Jung und Alt in Einrichtungen, die über das gesamte Stadtgebiet verteilt sind. So bekommt zum Beispiel der SV Breitling Geld für neue Trikots, der Verein Lunte e.V. der Berufsschule Dierkow wird bei der Anschaffung von Videoausrüstung unterstützt, die Selbsthilfegruppe Osteoporose Rostock kann mit den Betroffenen eine Weihnachtsfeier organisieren und der SC Viktoria Rostocker 06 kann mit der Spende Umkleideräume sanieren. In großer Runde und mit mehreren Ständchen bedankte sich der Chor der Volkssolidarität aus dem Kreisverband Rostock. Die 40 Sänger und Sängerinnen, von denen die älteste Dame 90 Jahre alt ist, zeigten eine Kostprobe ihres Repertoires. Von den 500 Euro wird neue Kleidung gekauft. „Unsere roten Westen sind fünf Jahre alt und gerade im Sommer sehr warm. Da wird jetzt was Leichtes und Buntes gekauft“, verriet Chormitglied und Managerin Ingeborg Plötzki. Auf der anschließenden Kaffee- und Kuchenrunde wurden Erfahrungen ausgetauscht und Kontakte geknüpft, nur Gerald Marschner suchte man vergeblich, denn der musste zurück in seinen Verein. Ehrenamt ist halt manchmal auch ein Vollzeitjob.
2. Oktober 2012 | Weiterlesen
Die Rostocker Kriminalpolizei hat einen neuen Chef
Die Rostocker Polizei hat ein neues Gesicht im Führungsteam. Polizeioberrat Achim Segebarth führt seit heute das Kriminalkommissariat und ist stellvertretender Leiter der Polizeiinspektion Rostock. Er übernimmt das Amt von Sybille Hofmann, die nach ihrer Babypause zur Fachhochschule nach Güstrow wechselt. Er fühle sich wie Christoph Kolumbus vor der Abfahrt, sagt Achim Segebarth erwartungsvoll hinsichtlich seiner zukünftigen Aufgaben. Für die etwa 200.000 Rostocker und Hunderttausende Gäste der Hansestadt sind die 430 Mitarbeiter der Polizeiinspektion zuständig. Davon gehören 140 Mitarbeiter zum Kriminalkommissariat, das sich um die Aufklärung von kleineren und größeren Straftaten kümmert. 21.444 Straftaten wurden im letzten Jahr gezählt, immerhin ein Sechstel von Mecklenburg-Vorpommern, zitiert der Leiter der Polizeiinspektion Michael Ebert aus der Statistik. 57,8 Prozent davon seien aufgeklärt geworden. „Diese Aufklärungsergebnisse werden maßgeblich durch das Kriminalkommissariat erbracht“, erklärt der Polizeioberrat. Aber auch die Vorbereitung und Durchführungen von Polizeieinsätzen zur Gefahrenabwehr wie bei Fußballspielen, Kundgebungen oder der Hanse Sail gehören zum Aufgabenbereich von Achim Segebarth. Der 38-jährige Familienvater hat nach einer Lehre zum Industrieelektroniker den Beruf des Polizisten von der Pike auf gelernt. 1993 startete der gebürtige Rostocker seine Laufbahn mit der Ausbildung zum Polizeiwachtmeister in der Polizeidirektion Stralsund. Über verschiedene Stationen im Land arbeitete er sich Stück für Stück nach oben und kam 2009 nach Rostock, wo er das Polizeirevier Reutershagen leitete. Zuletzt war er in einer führenden Position in Güstrow tätig.
1. Oktober 2012 | Weiterlesen
Rostock Griffins besiegen Lübeck Seals und steigen auf
Gestern Abend um 19:42 Uhr beendeten die Rostock Griffins ihr vorerst letztes Regionalligaspiel mit einem 13-9 Sieg bei den Lübeck Seals und haben sich somit sportlich für die 2. Bundesliga (GFL 2) qualifiziert. Angefeuert von über 200 mitgereisten Rostocker Fans hatten die Griffins, in einem nicht minder dramatischen Spiel als in der Vorwoche, diesmal das bessere Ende für sich. Doch der Weg dorthin war lang und steinig. Eigentlich ging alles schief, was schief gehen konnte: Kurz vor dem Spiel waren mit Daniel Dib und Martin Köster zwei entscheidende Spieler verletzungsbedingt ausgefallen. Dann konnten die Lübecker ihren ersten Kick Off zurück erobern und sicherten sich somit ein zusätzliches Angriffsrecht. Als nächstes verletzte sich Allzweckwaffe und Offensive Coordinator Antonio Guzzo bereits im ersten Viertel und konnte nicht mehr eingesetzt werden. Aber die Greifen trotzten all diesen Widrigkeiten, die Defense erzwang gleich in der ersten Angriffsserie der Lübecker einen Ballverlust und die Offensive der Rostocker nutze die gute Feldposition um den ersten Touchdown zum 6-0 zu erzielen (Extrapunkt nicht gut). Doch die Lübecker schlugen prompt zurück und nutzen den einzigen Aussetzer der sonst bärenstarken Rostocker Verteidigung durch einen langen Pass zur 7 zu 6 Führung. Die Griffins hatten umgehend die Möglichkeit die Führung zurückzuerobern, vergaben aber ein 35 yard Feldtorversuch deutlich. Im Rest der ersten Hälfte dominierten die beiden Verteidigungsreihen, so dass keine Punkte mehr fielen. Nachdem die Griffins sich in der Pause noch einmal auf ihr Endspiel eingeschworen hatten, stoppte die Verteidigung auch gleich den ersten Lübecker Angriff kurz vor der eigenen Endzone. Nachdem in der Folge des Öfteren Angriffsserien beider Mannschaften stecken blieben, erarbeiteten sich die Seals einen leichten Vorteil in der Feldposition. Mit dem Rücken zur eigenen Endzone verunglückte bei den Griffins ein Anspiel und führte zu einem Safety, 9-6 Führung für die Seals. Das Spiel schien sich klar zu Gunsten der Lübecker zu drehen. Doch die Griffins weigerten sich einfach an diesem Tag den Platz als Verlierer zu verlassen. Als es schon danach aussah, dass ihnen die Zeit weglaufen sollte, konnte ein Lübecker Ball an deren 20 yard Linie erobert werden. 2 Spielzüge später war es passiert: Touchdown Griffins zur 13-9 Führung! Nun blieben den Lübeckern noch 4 Minuten um das Spiel zu gewinnen. Doch die Griffins Defensive ließ nichts anbrennen und schickte den Lübecker Angriff umgehend wieder vom Feld. Jetzt fehlte nur noch ein First Down zum Sieg. Doch ähnlich der Vorwoche konnte dieser entscheidende Raumgewinn nicht erzielt werden. Die Greifen mussten sich 40 Sekunden vor Spielende vom eigenen Ball trennen. Und ähnlich der Vorwoche missglückte der Versuch den Ball wegzuschießen total. Die Seals bekamen ihre letzte Chance. 40 Sekunden und 40 yard zu gehen. Doch diesmal mit einem anderen Ende. 7 Sekunden vor Schluss war auch der letzte 4. Versuch der Seals erfolglos! Der Aufstieg war besiegelt und der Jubel bei Team und Fans grenzenlos. Headcoach Kuhfeldt sprach seiner Mannschaft größten Respekt aus: „Wir haben in diesem Spiel und in dieser Saison allen Widrigkeiten getrotzt. Egal was passiert ist, welche Steine uns in den Weg gelegt wurden, wir haben ohne zu Zweifeln weitergemacht. Die Mannschaft hat in diesen 15 Spielen Unglaubliches geleistet. Ich freue mich schon sehr auf das nächste Jahr mit diesem Team!“ Nun begeben sich die Spieler der Griffins in ihre wohlverdiente Saisonpause, bevor es im November an die Vorbereitung der ersten GFL2 Saison geht. Der zweite Aufsteiger wird am kommenden Samstag im letzten Spiel des Relegationsturniers, zwischen den Bielefeld Bulldogs und den Lübeck Seals ermittelt. Quelle: Rostock Griffins
1. Oktober 2012 | Weiterlesen
Ostseekrimi „Herrentier“ feiert im Darwineum Premiere
Drama im Darwineum! Rostocks neuste Touristenattraktion im Zoo ist Schauplatz eines Verbrechens geworden. Ein noch unbekannter Täter hat einen Orang-Utan totgeschlagen. Doch keine Angst, Sunda, Sabas und den anderen geht es gut, denn die geschilderten Ereignisse entspringen zum Glück nur der Fantasie von Michael Joseph und Matthias Schümann. Die beiden Autoren präsentieren mit „Herrentier“ einen Roman, in dem nicht nur Affenblut fließt. Der Mord an Menschenaffendame Emma im ersten Kapitel des Buches ist nämlich nur der Anfang. Schnell wird klar, dass mehr hinter der Tat steckt, als nur ein geisterkranker Täter. So wird Zoodirektorin Evelyn Hammer erpresst (ganz klassisch in einem Brief mit ausgeschnittenen Buchstaben) und auch Journalist Gregor Simon, der versucht, bei der Lösung des Falles zu helfen, schwebt in Gefahr. Natürlich darf auch in „Herrentier“ die Leidenschaft nicht zu kurz kommen. Nicht nur die Zoodirektorin hält nicht viel von Treue, auch Protagonist und Familienvater Gregor fühlt sich gefährlich nah zu Jeannette Albrecht, der hübschen Assistentin von Evelyn Hammer, hingezogen. Er hilft ihr sogar bei einem nächtlichen Einbruch in die Zooverwaltung und wird so immer mehr in den Kriminalfall hineingezogen. Man merkt dem Roman an, dass mit Michael Joseph und Matthias Schümann zwei Rostocker die Stifte in der Hand hatten. So schwingt zwischen den Zeilen oft Lokalkolorit mit und viele kleine Anspielungen können wohl nur Leser aus der Hansestadt verstehen. Das ist aber völlig in Ordnung, denn selbst, wer nicht von hier kommt, bekommt trotzdem noch einen spannenden Krimi mit viel norddeutschem Humor. Zur Buchpremiere am gestrigen Abend kamen aber vor allem interessierte Rostocker. Und mit dem Darwineum haben die beiden Autoren auch gleich die ideale Kulisse für ihre Lesung gefunden. Unter den 250 Gästen war auch Zoodirektor Udo Hammer, Verzeihung Nagel, der zu den ersten Lesern des Buches gehörte: „Ich habe das Buch an einem Tag durchgelesen, so spannend war es. Ich hoffe auch, dass es nicht der letzte Krimi und nicht die letzte Lesung im Darwineum war.“ Der Zoodirektor verriet auch schon, dass es sich beim Täter ausnahmsweise nicht um den Gärtner handelt. Entstanden ist das Buch zum größten Teil im Stadtkind in der KTV. „Wir wollten im Darwineum Tote sehen, das war die erste grobe Idee“, erzählte Michael Joseph schmunzelnd. Daraufhin trafen sich die Männer, die schon für mehrere Sachbücher zusammengearbeitet haben, ein Jahr lang, Woche für Woche in der Kneipe und tauschten Ideen und fertige Kapitel aus. Dass das Ergebnis gut ankommt, merkte man auch an der positiven Resonanz des Publikums. Ein Herr war sogar so erstaunt, dass er fragte, ob Schümann und Joseph alle Witze selbst geschrieben hätten, worauf die Autoren schlagfertig antworteten: „Die Witze sind wirklich gut und trotzdem von uns.“ „Herrentier“ ist der sechste Ostseekrimi, der beim Hinstorff Verlag erschienen ist. Neben Geschichten aus Wismar, Stralsund und Greifswald gibt es auch bereits zwei Rostocker Versionen, die von Frank Goyke verfasst wurden.
30. September 2012 | Weiterlesen
34. Landes-Pilzausstellung 2012 im Botanischen Garten
„Das ist die Linie zwischen Leben und Tod“- schärft Arthur Frank seinen Zuhörern ein. Er ist Pilzberater und weist die Besucher der 34. Landes-Pilzausstellung im Botanischen Garten der Universität Rostock auf den Manschettenring als wichtigstes Unterscheidungsmerkmal zwischen den essbaren Stockschwämmchen und den Gifthäublingen hin. Die toxische Wirkung der Gifthäublinge ist mit den Grünen Knollenblätterpilzen vergleichbar. Die wiederum sind in ihrer frühen Wachstumsphase mit den beliebten jungen Champignons zu verwechseln, erklärt Mykologe Dr. Volkbert Kell anhand von anschaulichen Tafeln, die an diesem Wochenende Informationen rund um Pilze für die Besucher des Botanischen Gartens bereithalten. Auch die Kleinen werden bei der Landes-Pilzausstellung mit Spiel und Spaß an das Thema „Pilze“ herangeführt. Das Herzstück der größten Pilzausstellung Norddeutschland sind natürlich die Pilze selbst. Eine Galerie mit etwa 250 Pilzarten wurde unter freiem Himmel aufgebaut. Am Donnerstag waren dafür fünf Pilzberater bis über 150 km ins Land ausgeschwärmt. Vor allem in der Nossentiner/Schwinzer Heide waren sie fündig geworden. „Die Rostocker Heide ist nicht so optimal“, weiß Volkbert Kell und empfiehlt für all jene, die in der Nähe von Rostock bleiben wollen, kleine Wälder wie den Hütter Wohld bei Parkentin oder die Letschower Tannen bei Schwaan. Fast minütlich kommen weitere Exemplare zur Pilzsammlung hinzu. Die Besucher haben sie von ihren Wochenendausflügen in den Wald mitgebracht und lassen sie nun von den sieben Pilzberatern begutachten. „Viel ist ja nicht los mit den Pilzen. Vor allem Fliegenpilze und Boviste haben wir gesehen“, sagt die Pilzsammlerin Irene Wegner, die einige ihrer Fundstücke aus ihrem Korb Dietrich Mausolf vorzeigt. „Das Speisepilzangebot ist in diesem Jahr sehr mäßig. Wir hoffen auf Besserung in den nächsten Tagen“, sagt der Pilzberater. Und auch Volkbert Kell muss feststellen: „Wir sind froh, dass es noch so viele geworden sind. Es wächst relativ wenig im Moment.“ „Es fehlen einige banale Sachen. Dafür sind wieder andere Seltenheiten dabei“, blickt er auf die zu einem großen Kreis gestellten Ausstellungstische voller verschiedenartiger Pilze, die von einer dichten Reihe Neugieriger erforscht werden. Etwa 4000 Besucher lockt die Pilzausstellung am Wochenende in den Botanischen Garten. Zu den alljährlichen Attraktionen zählen klassische Speisepilze wie die Krause Glucke, Rotkappen, von denen ein besonders großes Exemplar zu sehen ist, oder auch die Riesenboviste, die auf einer Rinderkoppel am Fleesensee gewachsen sind. Nicht so häufig hingegen sieht man den Wetterstern, der sich bei Trockenheit sternförmig öffnet und bei Feuchtigkeit schließt. Auch der fransige Wulstling ist selten. Pilzberater Carsten Pätz konnte jedoch ein besonders stattliches Exemplar dieses Speisepilzes ausstellen. Die ausgestellten Trüffel dürften Gourmets wohl nicht im Wald, sondern eher in einer Konfektdose finden. Ein Scherz, den sich die Pilzberater jedes Jahr erlauben, um die Aufmerksamkeit der Betrachter zu schärfen. Neu in diesem Jahr sind die Geruchsproben. Verblüffend wie sehr einige Pilze nach Knoblauch, Anis oder Instantbrühwürfel riechen. Zahlreiche Tipps zur Ernte, Zubereitung und vor allem sicheren Erkennung von essbaren und giftigen Pilzen hatten die sieben Pilzberater wieder parat. Wer ihren Rat auch in den kommenden Wochen der Pilzsaison in Anspruch nehmen möchte, kann an folgenden Terminen im Botanischen Garten vorbeischauen: 3. Oktober, 14 bis 18 Uhr, Dietrich Mausolf 6. und 7. Oktober, 14 bis 18 Uhr, Horst Stascheit 13. und 14. Oktober, 14 bis 17 Uhr, Arthur Frank 20. und 21. Oktober, 14 bis 17 Uhr, Ria Bütow 27. und 28. Oktober, 14 bis 17 Uhr, Dr. Volkbert Kell Mecklenburg-Vorpommern dürfte zu den Ländern mit den eifrigsten Pilzesammlern zählen. Insgesamt etwa 45 vom Gesundheitsamt geprüfte Pilzberater, die sich ihr Wissen durch jahrelange Erfahrung und ständige Weiterbildung erworben haben, stehen hier mit ihrem Rat zur Verfügung.
30. September 2012 | Weiterlesen
Rassehundeausstellung 2012 in Rostock
Mit fröhlichem und aufgeregtem Hundegebell füllte sich die HanseMesse Rostock dieses Wochenende bei der 9. Internationalen RasseHundeAusstellung. 23.714 Besucher mit vielen Besucherhunden ließen sich diese tierische Veranstaltung rund um den besten Freund des Menschen nicht entgehen. Das gesamte Wochenende lag eine erwartungsvolle Spannung in der Messehalle, denn in 20 Ringen bewerteten viele nationale und internationale Richter die gemeldeten Hunde und vergaben insgesamt über 500 Pokale. Am Sonntagnachmittag gegen 17.00 Uhr stieg dann die Spannung noch einmal ins Unermessliche, als aus den 1.657 aus ganz Europa und Russland angereisten Rassehunden der „Best in Show“ gekürt wurde. Gewonnen hat der Weimaraner „Grey Classic’s Ipanema“ von Leanaerts Edwin aus Belgin. Mit dem heutigen Titel hat er 22 Auszeichnungen erhalten und ist in seiner Klasse auch schon zum Weltsieger gekürt worden. Bei 54 Industrie-Ausstellern konnten Herrchen und Frauchen alles für ihren Liebling zu fairen Messepreisen erwerben. Egal ob Diät- oder Allergikerfutter, Kauartikel in Großpackungen, individuelle Halsbänder mit Strasssteinen oder die verschiedensten Hunde-Outfits – für jeden war etwas dabei. War der Einkauf beendet, warteten im großen Ehrenring zahlreiche Aktionen auf die Gäste. Das bunte Showprogramm begeisterte nicht nur die kleinen Besucher. Auch die Großen staunten über die spektakulären Sprünge beim Frolic Frisbee Team und den Rosdog Jumpers und lachten herzlich bei der Lustigen Hundeshow von Marion Bergmann sowie dem Programm des Komiker Florin mit seinem Hund Cato. Für alle, die ohne Vierbeiner kamen und auf der Suche nach dem passenden Hund waren, boten die Infostände der Rassezuchtverbände kompetente Beratung an. Alle Beteiligten ziehen eine sehr positive Bilanz. Das ganze Projektteam freut sich schon auf die kommende Veranstaltung am 07. und 08. September 2013, denn dann feiert die Messe ihr 10-jähriges Jubiläum und die Besucher können auf einige besondere Highlights gespannt sein. Quelle: Veranstalter
30. September 2012 | Weiterlesen
Der EBC Rostock unterliegt dem DBV Charlottenburg mit 74:90
Die EBC Rostock Seawolves kehrten ohne Punkte von ihrem ersten Beutezug in der neuen Regionalligasaison 2012/2013 zurück. Gegen den Berliner Verein DBV Charlottenburg geriet das hanseatische Rudel kurz vor Ende der ersten Halbzeit zweistellig in Rückstand und erholte sich nicht mehr davon. Am Ende stand eine 74:90-Niederlage zu Buche. Topscorer der Seawolves war US-Neuzugang Kwame Morgen mit insgesamt 21 Punkten. Bei den Gästen ragte Thomas Schoeps mit 28 Punkten und zehn Assists heraus. Nach ausgeglichenem Start machten sich zu Beginn des 2. Viertels Abstimmungsprobleme vor allem in der Verteidigung bemerkbar, sodass Charlottenburg zur Halbzeit mit 15 Zählern vorne lag. Nach der Pause starteten die Wölfe noch mal eine Offensive und kamen bis auf neun Zähler ran. Doch die darauffolgenden Nachlässigkeiten nutzen die Gäste gnadenlos aus und holten ihren ersten Auswärtssieg. Nach dem ersten Saisonspiel belegen die EBC Rostock Seawolves den letzten Platz in der zwölf Mannschaften umfassenden 1. Regionalliga Nord. Die Krallen waren gewetzt, die Zähne gefletscht und der Hunger groß. Voller Tatendrang präsentierten sich die EBC Rostock Seawolves den über 300 Fans in der Rostocker Scandlines Arena. Viele Zuschauer trugen orangefarbene Fanshirts, denn der Verein rief zum Auftakt in die Regionalligasaison 2012/2013 zum Orange Day auf. Jubelnd wurde das neue Rudel mit Alphawolf Sebastian Wild begrüßt. Der Coach schickte mit Eric Bill, Sven Hellmann, Kwame Morgen, Axel Stüdemann und Jens Hakanowitz die erste Fünf aufs Parkett, die bereits beim Bundesligaturnier Anfang September einen starken zweiten Platz belegt hatte. Für die ersten Rostocker Punkte in der neuen Spielzeit sorgte der US-amerikanische Neuzugang Kwame Morgan mit einem Dreipunktewurf aus fast acht Metern zum 3:2 nach wenigen Sekunden. Die Zuschauer applaudierten und freuten sich nach diesem Treffer auf ein Fanshirt der Seawolves, denn nach jedem erfolgreichen Dreipunktewurf ihres Teams wird in dieser Saison eines davon in die Ränge geworfen. Die Führung der Rostocker hielt bis zur dritten Minute (7:6) an, ehe Charlottenburg mit Treffern aus der Distanz sowie gutem Passspiel die Führung zurückholte und zu behaupten wusste. Besonders der Seawolves -Spieler Morgan biss mit seinem gefährlichen Wurf im ersten Viertel häufig zu; 13 Punkte sammelte er allein in der Anfangsphase. Nach zehn Minuten lagen die Gastgeber mit 23:24 in Rückstand. Im zweiten Abschnitt häuften sich die Abstimmungsprobleme in den eigenen Abwehrreihen und die Berliner kamen dadurch zu vielen einfachen Punkten. In der 17. Minute ließen die Seawolves ihre Beute kurzzeitig aus dem Blick. Nachdem sie sich auf 32:33 herangekämpft hatten, sorgte ein 14:2-Lauf der Gäste für einen zweistelligen Rückstand (34:47, 18. Min). Ursache dafür waren Unkonzentriertheiten in der Ballführung und u.a. ein technisches Foul von Jörn Boghöfer, das den Gästen zwei Extrapunkte von der Freiwurflinie schenkte. Bis zur Halbzeit blieb die Distanz zwischen beiden Teams bestehen, 39:54 hieß es nach 20 Minuten. Die Seawolves zeigten sich nach dem Seitenwechsel zwar aggressiver in der Verteidigung, konnten den Rückstand im dritten Abstand aber nicht verkürzen. Im Gegenteil: Zu Beginn des Viertels schraubten die Charlottenburger ihren Vorsprung auf 20 Zähler (41:61, 22. Min). Mit 59:74 starteten beide Teams in die letzten zehn Minuten. Im Schlussviertel begann das Rostock Seawolves-Rudel eine letzte Attacke. Für seine bissigen Aktionen wurde es in der 34. Minute belohnt, als der Rückstand durch einen Treffer von Morgan nur noch einstellig war (67:76). Daraufhin leisteten sich die Wölfe jedoch erneut Nachlässigkeiten im Rebound-Verhalten und gestatteten dem DBV Charlottenburg zweite Wurfchancen. In der 39. Minute betrug der Rückstand 71:81. Mit einem 9:3-Lauf der Hauptstädter endete die Partie und die Wölfe schlichen nach der 74:90-Niederlage enttäuscht, aber voller Hunger auf das nächste Heimspiel am 03.10. gegen BG MTV Wolfenbüttel, in die Kabine. Kwame Morgan markierte mit 21 Punkten die meisten Zähler für die Rostocker. Außerdem holte er acht Rebounds. Der ehemalige dänische Nationalspieler Jens Hakanowitz erzielte 16 Punkte und acht Rebounds. Axel Stüdemann kam auf zwölf Punkte und sieben Rebounds. Sven Hellmann beendete die Begegnung mit zehn Zählern und vier Assists. Bei den Gästen verbuchte das Duo Thomas Schoeps und Finn Göing insgesamt 50 Punkte, 14 Rebounds und zwölf Assists. Viertelstände: 23:24, 16:30, 20:20, 15:16 Für die EBC Rostock Seawolves spielten: Eric Bill (2), Jörn Boghöfer (6), Dominik Breitschuh (-), Jörn Galdirs (-), Jens Hakanowitz (16), Sven Hellmann (10), Christian Hering (-) Norman Holl (-), Eric Lehmann (6), Kwame Morgan (21), Arne Ritter (1), Axel Stüdemann (12) Quelle: EBC Rostock Seawolves
30. September 2012 | Weiterlesen
Tag der offenen Tür am Leibniz-Institut für Nutztierbiologie
Gutes Fleisch muss nicht immer frisch sein! Das war eine Erkenntnis, die Besucher des gestrigen Tages der offenen Tür im Leibniz-Institut für Nutztierbiologie Dummerstorf gewinnen konnten. Verantwortlich dafür war Dr. agr. Ralf Pfuhl, Leiter des Abteilung Fleischforschung im Forschungsbereich Muskelbiologie und Wachstum. Er stand, recht ungewöhnlich für seinen Arbeitsplatz, hinter einem Grill und kredenzte den Besuchern Rindfleischproben. Dabei konnte man feststellen, dass die vier Tage alten Stücke noch recht zäh und das vier Wochen gereifte Fleisch sehr zart war. „Durch die Reifung entspannen sich die Muskeln und das Fleisch wird zarter und besser“, erzählte Ralf Pfuhl. Das dürfe man aber nicht falsch verstehen: Nur bei den richtigen Temperaturen und vakuumiert ist mit der Lagerung keine Gesundheitsgefahr verbunden. „Wir betreiben hier am Institut vor allem Grundlagenforschung, die für den Laien sehr kryptisch ist. Durch so eine Vorführung kann man aber zeigen, dass unsere Arbeit auch praktische Auswüchse hat“, fasste der Biologe zusammen. Über 2000 Besucher nutzten den Tag der offenen Tür, um – neben einem Einblick in die Forschung zu bekommen – auch mal einige der Tiere aus nächster Nähe zu sehen. Dabei war vor allem das Tierzelt mit den jungen Schweinen, Ziegen, Pferden und Schafen beliebt, die auch gestreichelt werden durften. Auch die ausgewachsenen Rinder, Schafe, Pferde und Ziegen wurden im Laufe des Tages in vielfältiger Weise präsentiert. So durfte zum Beispiel eine Forschungsanlage besichtigt werden, die den Gasausstoß von Kühen untersucht und im Großtier-OP wurde die Ultraschalldiagnostik bei Stuten gezeigt. Ziel des Forschungsinstituts für die Biologie landwirtschaftlicher Nutztiere (FBN) ist es, die Vielfalt der Lebewesen und ihrer Umwelt zu erforschen und so Erkenntnisse für die Domestikation und eine nachhaltige Landwirtschaft zu gewinnen. Zu diesem Zwecke weihte Landwirtschaftsminister Til Backhaus gestern auch die neue Experimentalanlage Rind ein. Das Herz des 2500 Quadratmeter großen Gebäudekomplexes ist der Rinderstall mit sehr guten Haltungsbedingungen und Platz für 86 Tiere. Bis der volle Umfang ausgenutzt wird, dauert es aber noch. Bis Ende Oktober sollen die ersten 30 Rinder den Stall bezogen haben und dann will man schauen, wie die Tiere das neue Umfeld annehmen. Neben den großen Tieren gibt es im Dummerstorfer Forschungszentrum auch ein Mäusehaus, das im letzten Jahr gebaut wurde. Darin ist Platz für 4800 Nagetiere, an denen modellhaft die Forschung durchgeführt wird, die auch bei den Säugetieren angewandt wird. Die Vorteile liegen klar auf der Hand: Es werden Kosten, Zeit und Platz gespart und mit den Ergebnissen lassen sich sehr gute Rückschlüsse auf die Nutztierforschung ziehen. Das Leibniz-Institut für Nutztierbiologie in Dummerstorf wurde 1993 gegründet und wächst seitdem stetig an. Inzwischen beschäftigt das FBN etwa 300 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, wovon etwa 130 als Wissenschaftler in den sechs Bereichen Genetik und Biometrie, Molekularbiologie, Fortpflanzungsbiologie, Verhaltensphysiologie, Muskelbiologie und Wachstum und Ernährungsphysiologie sowie in der Forschergruppe Funktionale Genomanalyse beschäftigt sind. Viele von ihnen waren auch gestern im Einsatz, um die trockene Theorie für die Besucher mit Leben zu füllen. Weitere Impressionen vom Tag der offenen Tür 2012 im Leibniz-Institut für Nutztierbiologie in Dummerstorf:
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Hansa Rostock unterliegt dem VfL Osnabrück mit 0:3
Im vierten Spiel unter der Leitung von Cheftrainer Marc Fascher müssen sich die Rostocker das erste Mal geschlagen geben. Trotz guter erster Hälfte unterliegt Hansa dem VfL Osnabrück vor heimischer Kulisse klar mit 0:3 (0:0). Für den verletzten Torhüter Kevin Müller steht der erfahrene Jörg Hahnel zwischen den Pfosten, Nils Quaschner rückt für den ebenfalls verletzten Edisson Jordanov in die Startelf. Ansonsten nimmt Fascher keine Veränderungen an seinem Erfolgsteam aus den vorangegangenen Begegnungen vor. 8.500 Zuschauer sehen in der zweiten Minute den ersten Versuch der Hausherren. Ondrej Smetana probiert es frei stehend aus knapp 20 Metern, trifft den Ball jedoch nicht richtig, sodass der Schuss weit übers Tor geht. Auf der Gegenseite ist es Timo Staffeldt, dessen Torschuss nach einem schnellen Konter von Stephan Gusche geblockt wird (5. Minute). Strafraumszenen bleiben im Anschluss Mangelware, die Mannschaften reiben sich weitgehend im Mittelfeld auf, mit leichten Vorteilen für die Rostocker. In der 23. Minute muss der Osnabrücker Keeper Manuel Riemann zum ersten Mal eingreifen, als Tom Weilandt ihn mit einem scharf getretenen Ball von der Strafraumgrenze aus testet. Riemann kann den Ball nicht halten, Rostock kann aus dem Abpraller aber keinen Nutzen ziehen. Nach einer von Leonhard Haas getreten Ecke (26. Minute) wird es vor dem Tor der Gäste dann richtig gefährlich. Abwehrchef Matthias Holst steigt am höchsten und köpft den Ball in Richtung linkes unteres Eck – in einer tollen Parade kann VfL-Keeper Riemann die Situation jedoch klären. Nachdem Smetana nach einer schönen Flanke von Sebastian Pelzer knapp neben das Tor köpft (40. Minute) und Jörg Hahnel in der Nachspielzeit einen Schuss von Sebastian Neumann von der linken Strafraumgrenze sicher hält, verabschieden sich die Mannschaften torlos in die Halbzeitpause. Während Fascher seine Mannschaft unverändert lässt, bringt VfL-Trainer Claus-Dieter Wollitz seinen Regisseur Daniel Nagy ins Spiel, dessen erster Versuch jedoch über die Latte geht (47. Minute). Sieben Minuten sind im zweiten Durchgang gespielt, als den Gästen die Führung gelingt. Nach einem schnell ausgeführten Einwurf setzt sich Adriano Grimaldi auf der linken Seite gegen Holst und Mendy durch. Mit einer schönen Flanke bedient er den zentral stehenden Marcus Piossek, der den Ball ins rechte untere Eck schiebt (52. Minute). Erste echte Chance, erster Treffer – an der Effektivität der Osnabrücker gibt es nichts auszusetzen. Hansa-Trainer Fascher reagiert und bringt mit Johan Plat (für Nils Quaschner) und Julien Humbert (für Ken Leemans) gleich zwei frische Spieler. Doch kurz darauf zappelt das Leder erneut im Netz der Rostocker. Nach einem langen Abschlag von VfL-Schlussmann Riemann kommt Grimaldi an den Ball, lässt erst den ausrutschenden Holst stehen, umspielt anschließend Gusche und schiebt die Kugel aus äußerst spitzem Winkel zum 2:0 ein. Hahnel, wohl mit einer Eingabe rechnend, verspekuliert sich dabei komplett und macht das kurze Eck auf. Jetzt läuft bei den geschockten Hausherren nur noch wenig zusammen. Und so dauert es nur fünf Minuten, bis Jörg Hahnel erneut hinter sich greifen muss. Nach einem Missverständnis in der Rostocker Hintermannschaft kann Hahnel zwar erst noch vor Simon Zoller retten, wehrt den Ball dabei jedoch genau vor die Füße von Piossek ab. Der bedankt sich mit seinem zweiten Treffer in den leeren Kasten der Rostocker (70. Minute) und sorgt damit endgültig für die Spielentscheidung. Nach der ersten Heimniederlage der Saison verpasst Hansa Rostock den erhofften Anschluss an die Tabellenspitze und hat aktuell sieben Punkte Rückstand auf den Relegationsrang. Für Hansa-Trainer Marc Fascher ist jetzt Aufbauarbeit angesagt. „Die Bäume wachsen nicht in den Himmel“, resümiert er nach dem Spiel. „Wir müssen uns jetzt erstmal wieder schütteln, sammeln und dann fangen wir wieder von vorne an.“ Weiter geht es am kommenden Samstag. Dann ist Hansa Rostock bei Arminia Bielefeld zu Gast, die momentan mit sechs Punkten Vorsprung auf dem vierten Tabellenplatz stehen. Tore: 0:1 Marcus Piossek (52. Minute) 0:2 Adriano Grimaldi (65. Minute) 0:3 Marcus Piossek (70. Minute) Aufstellung, FC Hansa Rostock: Jörg Hahnel (Torwart) Noёl Alexandre Mendy, Matthias Holst, Stephan Gusche, Sebastian Pelzer Leonhard Haas, Ken Leemans (Julien Humbert, ab 58. Minute) Tom Weilandt, Michael Blum Nils Quaschner (Johan Plat, ab 58. Minute), Ondrej Smetana Fotos: Joachim Kloock
30. September 2012 | Weiterlesen
„Lily’s Ton und Träume 2012“ im Peter-Weiss-Haus
Noch bevor Lily richtig groß geworden ist, muss sie auch schon wieder verschwinden. Lily, das ist das Kind der Literaturhäuser Rostock und Kopenhagen. Gemeinsam haben die Einrichtungen drei Jahre lang Experimentalmusik auf Literatur, Klänge auf Lyrik treffen lassen und so mit „Lily’s Ton und Träume“ ein einzigartiges Festival erschaffen. Doch nun wird das Projekt nicht mehr gefördert und nach diesem Jahr, zumindest in der aktuellen Form, eingestellt. Von Trübsal oder Abschiedsstimmung war gestern im Peter-Weiss-Haus trotzdem keine Spur. Im Gegenteil, die acht Künstler, sieben von ihnen waren von Angang an dabei, nutzten die Bühne mit ihren Instrumenten, Organen und Texten noch einmal voll aus. Gut 50 Gäste, ein paar mehr als in der vergangenen Woche im Literaturhaus Kopenhagen, lauschten so den Klangteppichen mit deutschen und dänischen Textfragmenten. Den Anfang machten Morten Søndergaard und Randi Pontoppidan. Sie hatten durch Zufall kurz vor der diesjährigen Aufführung in Dänemark in einem Container das Innenleben eines Klaviers gefunden. Dies begeisterte die beiden so sehr, dass sie daraus kurzerhand ein eigenes Instrument für ihren Auftritt machten. Sie entlockten dem großen Seitenbrett mit Kugeln und kleinen Spielzeugen verschiedenste Geräusche, die sie mit Effektgeräten immer weiter verdichteten. Von oben filmte eine Kamera das Geschehen, sodass die Performance um eine weitere visuelle Ebene erweitert wurde. In der Kombination mit Randis virtuoser Sprachakrobatik und den immer wieder geloopten dänischen Texten von Morten entstand ein fast sphärisches Kunsterlebnis. Das Instrument selbst durfte in der Pause von den Gästen ausprobiert werden, was auch zahlreich gemacht wurde. Im Anschluss an die beiden folgte der diesjährige Gast im Ensemble, Carlo Ihde. Der Rostocker Student, der sich schon auf vielen Bühnen der Stadt präsentierte, trank sich vor seinem Auftritt mit echtem Kopenhagener Literaturhaus-Lagerbier etwas Mut an. Er spielte Lieder auf dem Klavier und dem Harmonium und streute immer wieder Kürzestgeschichten ein. Ihm folgte eine Performance von Lars Skinnebach und der Klavierspielerin Johanna Borchert. Sie kreierte mit dem Instrument, das sie teilweise mit Pferdehaar auf kreative Art bespielte, Klangkulissen für die dänischen Gedichte Skinnebachs. Ohne Einleitung oder Übersetzung musste ihr Inhalt für den Dänischunkundigen zweitrangig werden. Ihre Wirkungskraft entfaltete sich allein durch die Lautmalerei. Nach der Pause gehörte Martin Lau die Bühne. Er, Sebastian Bode und Jonas Wolter als Gruppe Teleskop ergänzten das Programm um eine weitere Klangcollage, bestehend aus deutschen Worten, Gitarrenspiel und Schlagwerk. Das Highlight des Abends war die gemeinsame Jamsession. Ohne vorherige Absprachen entstand so in Zusammenarbeit aller Beteiligten (bis auf Lars Skinnebach) eine dichte Klangwand, die noch einmal verdeutlichte, dass Töne als universelles Kommunikationsmittel über Grenzen hinweg funktionieren können. Trotz des zunehmenden Erfolgs können die Literaturhäuser die Kosten in Höhe von etwa 20.000 Euro für das Zwillingsfestival in Kopenhagen und Rostock nicht mehr alleine tragen. In diesem Jahr versagte schon das Land Mecklenburg-Vorpommern die Finanzierung, weshalb Carlo Ihde auch nicht mit nach Kopenhagen fuhr. Und auch die dänische Förderung bleibt im nächsten Jahr aus. „Wir sind schon ein bisschen enttäuscht“, sagte Reiner Mnich vom Literaturhaus Rostock. „Über die drei Jahre hat sich eine enge Beziehung aufgebaut und die Kernbesetzung arbeitet einfach toll zusammen.“ Aber auch zukünftig wollen Rostock und Kopenhagen weiter zusammenarbeiten. „Wir wollten es mit Lily schaffen, Kunst über Grenzen zu führen und diese Idee wollen wir nun versuchen zu erweitern“, verriet Paul Opstrup vom Literaturhaus Kopenhagen. Momentan befindet sich ein Autorenaustausch in der Planung, an dem auch Norwegen und Schweden beteiligt sein sollen. Doch noch ist das Zukunftsmusik. Erst einmal können Kurzentschlossene heute noch einmal das Peter-Weiss-Haus besuchen und den zweiten Tag des „Lily’s Ton und Träume 2012“ genießen. Bis auf Morten Søndergaard und Randi Pontoppidan sind alle Künstler des gestrigen Tages wieder mit dabei.
29. September 2012 | Weiterlesen