Neueste Nachrichten aus Rostock und Warnemünde

Die Alin Coen Band verzaubert Rostock

Die Alin Coen Band verzaubert Rostock

Wenn man Weimar hört, denken viele zuerst an Johann Wolfgang von Goethe oder Friedrich Schiller. Doch seit dem Jahr 2007 steht auch die Alin Coen Band für die Stadt. In dem Jahr haben sie sich gegründet und ein Jahr später ihr erstes Konzert gespielt. Und anscheinend hat sich der Name schon rum gesprochen, denn zu ihrem Konzert im Peter-Weiss-Haus kamen etwa 250 Zuschauer – damit war die Veranstaltung ausverkauft. Doch wie es sich für ein Konzert gehört, gab es auch am Freitag erstmal eine Vorband. Wobei es sich dabei eigentlich nur um eine einzelne Künstlerin handelte, nämlich Miss Emily Brown aus Kanada. Sie hatte die Band sofort in ihren Bann gezogen, nachdem sie sich auf einem kleinen Festival trafen. Für Alin war klar: Die Frau möchte sie gerne einmal nach Deutschland holen. Und auch die Zuschauer im Peter-Weiss-Haus genossen den Auftritt der niedlichen Kanadierin. Schon als sie beim ersten Lied zur Melodie einer Drehorgel sang, hatte sie die Sympathien auf ihrer Seite. Zwischendrin bedankte sie sich immer wieder und man hat ihr angemerkt, dass sie es genoss, auf der Bühne zu stehen und ihre schönen Lieder zu singen. Am 12. April gibt es für die Rostocker noch mal die Chance, die smarte Dame zu sehen. Dann spielt sie wieder im PWH, diesmal aber alleine. Nach einer kurzen Umbaupause betraten dann Jan Frisch an der Gitarre, Philipp Martin am Bass, Schlagzeuger Fabian Stevens und Frontfrau Alin Coen die Bühne und wurden mit noch etwas zurückhaltendem Applaus begrüßt. Wie für Rostock typisch, brauchte das Publikum etwas Zeit, um richtig in Fahrt zu kommen. Davon ließ sich die Band aber nicht verunsichern und startete in ein energiegeladenes und gleichzeitig sehr vielschichtiges Konzert. Natürlich spielten sie hauptsächlich Songs von ihrem Debütalbum „Wer bist du“, das im August unter ihrem eigens dafür gegründeten Label „Pflanz einen Baum“ erschien. Aber auch neue Lieder wurden zu Gehör gebracht. Vielschichtig war es deshalb, weil es einerseits sehr ruhige Lieder gab, die eher zum Träumen einluden, andererseits aber auch tanzbare Nummern. Vor allem, wenn Alin von der Gitarre ans Keyboard wechselte, konnte man mitwippen. Die von Sängerin Alin, die stellenweise sehr an Alanis Morissette erinnerte, dargebotenen Texte waren genauso vielfältig wie die Musik. Besonders ist, dass sich die Band auf keine Sprache fixiert hat. Es gibt sowohl deutsche als auch englische Texte. Es ging um Kopfkino, schöne Momente, die Wolken, aber auch um Rückschläge. Zwischendrin wurde sogar noch spontan ein Geburtstagsständchen für Soundmann Christian angestimmt. „Einer will immer mehr“ hieß ein Titel – nach dem letzten Lied nahm sich das Publikum diesen als Motto, um noch eine Zugabe zu fordern. Die sollten sie natürlich bekommen. Als letztes Lied wurde dann passenderweise „Das letzte Lied“ gespielt, vielleicht das bekannteste Stück der Band. Anschließend gab es noch die Möglichkeit, CDs und andere Fanartikel am Merchandisestand zu kaufen und sich auch von der Band signieren zu lassen. Ich nutze die Zeit nach dem Konzert, um mit Thomas Linke und Anne Schindler zu sprechen. Thomas war von einem Freund auf die Facebook-Aktion der Band hingewiesen worden, die Freikarten verlosten. Dazu musste lediglich ein dadaistisches Gedicht geschrieben werden. Beide kannten die Band noch nicht, waren aber sehr zufrieden mit dem Abend. „Es war musikalisch sehr hübsch, nur das Tempo hat mir stellenweise ein bisschen gefehlt“, sagte Thomas. Anne bestätigte die: „Es ist sehr schöne Musik zum Zuhören und Abschalten.“ Insgesamt also ein sehr gelungener Abend für das Publikum und die Band.

13. März 2011 | Weiterlesen
„Ganz Schön Feist“ im Theater im Stadthafen

„Ganz Schön Feist“ im Theater im Stadthafen

„Was ist passiert? Ihr habt euch irgendwie vermehrt“, stellte Rainer Schacht bei einem Blick in den Zuschauerraum fest. Als das Acappella-Comedy-Trio Ganz Schön Feist vor rund drei Jahren schon einmal im Stadthafen aufgetreten war, hatte es anscheinend nicht so viele Zuschauer gegeben wie gestern Abend. Diesmal war das Theater nahezu ausverkauft. Ihr 20-jähriges Bühnenjubiläum feiern die Drei derzeit mit ihrem neuen Best-of-Programm „The Yellow from Egg“, welches sie gestern auch in Rostock präsentierten. Als sie im Vorfeld ihre rund 130 Songs durchgegangen waren, um zu entscheiden, welche es ins Programm schaffen sollten, gab es drei Gruppen. Songs, die unbedingt rein mussten, Songs, bei denen sie sich nicht ganz sicher waren und Songs, die auf gar keinen Fall gespielt werden sollten. Nun ja, sie mussten selbst zugeben, dass sie sich letztendlich nicht an diese Auswahl gehalten haben. „Nachruf“ sollte eigentlich nicht gespielt werden, hatte es aber als drittes Lied ins Programm geschafft. Größtenteils spielten sie jedoch Lieder, die den ersten beiden Gruppen zuzuweisen waren. Mit Liedern wie „Partyelch“, „Lambadabar“ oder „Gammelfleischparty“ brachten sie das Publikum in Mitsing- und Mittanz-Stimmung. „Beim Festival der Falten tanzen die Kadaver, die Tanzfläche bebt unter dem Krampfadergeschwader“, sangen sie und alle lachten. Dass sie aber auch nachdenklich können, zeigten sie mit Liedern wie „Guter Freund“ und „Warum sind wir hier“. So fragten sie sich: „Sind wir hier, um in einer Wohnung zu wohnen, die Schuhe auszuziehen, um den Teppich zu schonen?“ Zu einer Antwort kamen sie nicht. Aber sie stellten fest, dass unsere Welt sich mitten im Weltraum befindet: „Und denkt man drüber nach, wie groß der Weltraum ist, dann sind wir, wenn’s hochkommt, mal gerade so eben nicht viel größer als ein Fliegenschiss.“ Neben den Liedern konnten sich auch die Überleitungen sehen lassen. Mitunter waren diese vielleicht sogar lustiger als die Songtexte selbst. So stellten sie fest, dass die Männer im Publikum eigentlich nur anwesend seien, weil sie hofften, dass etwas vom Sexappeal der drei Künstler auf sie abfärben würde. Diese Erkenntnis brachte sie zu ihrem vermeintlich letzten Song. Sie versprachen, dass, wenn man sich an den Songtext hielte, eigentlich gar nichts mehr schief gehen könne. Mit ein bisschen „Aphrodisiakum“ würde alles gehen. Natürlich war das noch nicht das Ende der Fahnenstange. Schließlich fehlten noch ein paar der bekanntesten Songs. „Es ist gut, wenn du weißt, was du willst“ und „Du willst immer nur f…“ durften natürlich nicht fehlen. Befand auch das Publikum und stimmte mit ein. „Da sind sehr schöne Gags in den Texten, aber auch ein bisschen was Ernstes ist drin versteckt“, sagte Wolfgang Mayer, der an diesem Abend eigentlich erst etwas ganz anderes hatte machen wollen. „Aber ich bereue es nicht hierhergekommen zu sein“, sagte er. Trotz ihrer 20 gemeinsamen Jahre sei an ein Ende nicht zu denken, erklärten die drei „farbenblinden Musiker“. „Wir hören erst auf, wenn ihr alle auch keine Haare mehr auf dem Kopf habt“, versprachen sie. Und nach Rostock würden sie auch wieder kommen wollen, jetzt wo sie endlich ein volles Haus zusammenbekommen hatten. Das nächste Mal sei es ihr Ziel, in der Stadthalle aufzutreten. Man darf gespannt sein, ob sich das Publikum weiter vermehrt, um dann dieser Größenordnung gerecht zu werden.

12. März 2011 | Weiterlesen
Holger Lippmann: „poetic justice & digital rights“

Holger Lippmann: „poetic justice & digital rights“

Computer trifft Kunst. Kunst trifft Computer. Es müssen wohl schon Bilder von Holger Lippmann sein, um Computer-Freaks von ihrem Bildschirm in eine Galerie zu locken. Und nicht nur die. Ab heute zeigt die Galerie wolkenbank Bilder des in Berlin-Wandlitz lebenden Künstlers, der zu den Pionieren der Netzkunst gehört. 1960 in Mittweida (Sachsen) geboren, studierte er zunächst Bildhauerei an der Dresdner Kunsthochschule und widmete sich der klassischen Malerei. Ein Praktikum am Institut of Technology in New York weckte schließlich Anfang der Neunziger sein Interesse an der modernen Rechentechnik und ließ den Computer zum Werkzeug seiner Wahl werden. Als digitale Malerei bezeichnet er selbst einen Teil seiner Werke. Auf die Leinwand gemalt hat er keines seiner Bilder und er greift auch nicht etwa auf virtuelle Pinsel oder Stifte gängiger Grafikprogramme zurück. Die Arbeit überlässt Lippmann dem Computer. Als Künstler bestimmt er die Regeln, der Rechner zeichnet. Über selbst geschriebene Programme und Algorithmen entstehen Bilder und Animationen. Mal gegenständlich, mal abstrakt und teilweise kann man sogar den Entstehungsprozess live verfolgen. „Mit der Maus klicke ich auf bestimmte Stellen, wo ich dann große oder kleine rekursive Strukturen erzeuge“, umreißt Lippmann seine Vorgehensweise. Varianzen und Zufallswerte sorgen dabei für immer neue Ergebnisse – eine Streuung, aus der er seine Kompositionen entwickelt. Auf der Tastatur liegen die Farbmappings und „in gewisser Weise arbeite ich damit wie ein Maler oder Designer.“ Wie vielfältig die Ergebnisse dieser Arbeit sein können, zeigt die Auswahl der in der wolkenbank zu sehenden Bilder. Passend zur Jahreszeit werden die Besucher am Eingang von einem frühlingshaften Blumenbild begrüßt. „Recursive Trees III“ sei eines der Bilder, das relativ viel Nachbearbeitung erfordert hat, erklärt Lippmann. Auf den ersten Blick fast ein gewöhnliches Landschaftsbild, erschließen sich bei genauem Hinschauen die rekursiv erzeugten Strukturen der schwarzen Bäume, die in Kontrast zu den farbenfrohen Blüten stehen. Und nur wer ganz genau hinschaut, mag im gespiegelten Hintergrund ein weiteres Detail der Computerarbeit erkennen. Schwarz-Weiß-Überlagerungen verleihen hingegen dem Bild „Spinners“ einen metallischen Effekt. Drehbankspäne waren es, die Lippmann zu diesem Werk animiert haben, das er ursprünglich „Scrap-Metal“ nannte. „Die Metallspäne, die aus der Drehbank kommen, habe ich immer geliebt“, erzählt der Künstler. Durch einen leichten Versatz bei den fast ausschließlich eingesetzten Kreisen erreicht er in diesem Bild eine Pseudo-Dreidimensionalität, die sich auf ganz besondere Weise mit den zweidimensionalen Elementen verbindet. Mit jedem Blick erschließen sich dem Betrachter neue Details, Strukturen und Effekte. Geht es um Computerkunst, dürfen Computer natürlich nicht fehlen. An einer Wand der Galerie kann man auf einer Installation von vier Bildschirmen verfolgen, wie Bilder entstehen und sich kontinuierlich verändern. Der Traum des Künstlers? „Die ultimative Realisation von diesen Arbeiten sehe ich in richtig extragroßen Prints“, bringt es Lippmann zum Ausdruck. Arbeite er doch ausschließlich mit Vektoren, „die Bilder sind damit unendlich skalierbar“ und es gebe immer neue Details zu entdecken. In Berlin habe er kürzlich eine Fläche von 11 x 3 Metern gestaltet, es könnte aber ruhig noch eine Nummer größer werden, schmunzelt er. Und könne er sich vorstellen, auch mal wieder ganz klassisch mit Pinsel und Palette zu arbeiten? „Ich denk da manchmal drüber nach, aber ich hab das alles zu lange gemacht und ich hab das durchexerziert. Es ist für mich nichts Neues mehr dabei, was mich kitzeln würde.“ Heute Abend um 19 Uhr wird die Ausstellung eröffnet und es dürfte die beste Gelegenheit sein, um in die Sphären der Computerkunst einzutauchen und mit dem Künstler ins Gespräch zu kommen. Im Anschluss kann die Ausstellung bis zum 23. April immer mittwochs bis samstags von 14 bis 19 Uhr besucht werden.

12. März 2011 | Weiterlesen
Theaterstück „Tagträumer“ feiert in der HMT Premiere

Theaterstück „Tagträumer“ feiert in der HMT Premiere

Der Nachteil von Träumen ist ja, dass man sich nicht aussuchen kann, was man in der Nacht träumt. Da kann es eben auch schon mal passieren, dass ein Albtraum den Schlaf stört. Anders sieht es bei Tagträumen aus. Diese lassen sich teilweise willentlich herbeiführen und bewusst steuern. Was Traum und was Realität ist, das galt es gestern bei der Premiere von „Tagträumer“ in der Hochschule für Musik und Theater (HMT) herauszufinden. Anfang Februar begannen die Proben zu dem Stück, das auf einem Buch von William Mastrosimone beruht. Damals aber noch im Ateliertheater. Da dieses jedoch auch von der Schließung des Großen Hauses betroffen ist, galt es nun für Regisseur René Rothe und Dramaturg Paul Voigt schnellstmöglich umzuplanen, was sie vor ein großes Problem stellte. Zum Glück kam die HMT ihnen schnell entgegen und so wurde der Premierentermin vorverlegt und das Stück an die neue Bühne angepasst. „Tagträumer“ ist ein Kammerspiel für zwei Schauspieler. Auf der einen Seite steht der männliche Protagonist Cliff. Er ist ein Lastwagenfahrer und bleibt mit seinem LKW in einer Stadt liegen und betritt den Laden von Rose. Er entwickelt ein Interesse an ihr, sie scheinbar auch an ihm und sie gehen zu Rose nach Hause. Hier setzt das Stück so richtig ein. Wer jedoch auf ein nicht jugendfreies Abenteuer zwischen den Protagonisten hofft, der wird enttäuscht. Vielmehr treffen zwei völlig verschiedene Charaktere aufeinander, die sich mal anziehen und dann wieder abstoßend finden. Cliff ist der typische Sunnyboy – der Lastwagenfahrer, der das ganze Land schon gesehen hat und immer in Eile ist. Außerdem hat er immer einen lustigen Spruch auf den Lippen. Rose dagegen ist sehr zurückhaltend, ja fast prüde und scheint nur im Notfall aus ihrer gewohnten Welt auszubrechen. Sie wirkt sehr zerbrechlich und will keine Nähe zulassen. Diese zwei sehr unterschiedlichen Figuren haben eine Gemeinsamkeit. Sie sehnen sich nach etwas, sie haben einen Traum. Und im Laufe der Zeit bröckeln ihre Hüllen immer weiter ab und ihr wahres Ich kommt zum Vorschein. Bis am Ende … Aber das soll hier nicht verraten werden. Gespielt werden die zwei Personen von David Nádvornik und Anne-Elise Minetti, beides Studenten an der HMT. Und es ist wirklich überwältigend, wie sehr sie es schaffen, ihre Figuren zu verkaufen. Beide sind vom ersten Moment an sehr präsent und vor allem in einem so minimalistischen Setting zeigt sich besonders gut die schauspielerische Leistung der beiden. Weiterhin harmonisieren sie sehr gut miteinander, was es einfacher macht, sich in das Stück hineinfallen zu lassen. Auf eine Kulisse im klassischen Sinne wurde verzichtet. Es gibt nur eine Flasche Wasser, einen eigentümlichen Astball, die Kleidung der Figuren, die eine wichtige Rolle spielt und sechs Kleiderballen. Diese stellen immer wieder andere Begebenheiten des Zimmers dar und werden auch immer wieder mit eingebunden. Mal ist ein Kleiderballen ein verriegeltes Fenster, mal ein Bett und mal ein Kleiderschrank. Die Fantasie des Zuschauers wird so immer wieder angesprochen. Zwar wird das Ganze so auch etwas abstrakter, was jedoch den Charakter des Stückes fördert. „Tagträumer“ ist ein Stück, was langsam anfängt und dann immer mehr Fahrt aufnimmt. Der Zuschauer muss immer wieder neu entscheiden, was Traum und was Realität ist. Und auch am Ende gibt es kein klares Urteil. Man muss sich einfach selbst ein Bild machen. Dies kann man noch einige Male tun, zum Beispiel am 19. und 20. März, wieder im Katharinensaal der HMT.

11. März 2011 | Weiterlesen
Fotoausstellung „Mein liebster Platz“ eröffnet

Fotoausstellung „Mein liebster Platz“ eröffnet

Dass Rostock schöne Seiten hat, weiß jeder, der hier schon länger wohnt. Ob nun der Strand, die alte Innenstadt oder der Hafen – alles Plätze, an denen man schöne Stunde verbringen kann. Doch wie sehen Menschen die Stadt, die noch nicht so lange hier sind? Dieser Frage geht die Fotoausstellung „Mein liebster Platz. Rostocker MigrantInnen erkunden fotografisch ihre neue Heimat“ nach. Zur Eröffnung der Ausstellung im Rahmen der Interkulturellen Wochen gegen Rassismus kamen etwa 50 Leute in den Waldemar Hof, um sich ein Bild von den Bildern zu machen. Auch wenn der Waldemar Hof einer der vier Initiatoren der Ausstellung ist, war der Ort vielleicht nicht die beste Wahl für die Eröffnung. Durch den engen Flur, auf dem auch Tische aufgebaut waren, und die Eltern, die ihre Kinder fortwährend aus der Kita abholten, konnten sicher nur wenige Gäste alle Redner sehen. Zum Glück war die Akustik aber so gut, dass dies nur ein kleiner Wermutstropfen war, der die gute Stimmung aber nicht trübte. Sehr hörenswert war vor allem die Musikbegleitung durch den Chor „Nadeshda“ des Vereins „Freunde der russischen Sprache“. Ich konnte zwar nicht verstehen, wovon die Frauen sangen und trotzdem steigerten die Stücke meine Laune ungemein. Das hat einfach Spaß gemacht. Begrüßt wurden die Anwesenden zuerst von Juri Rosov, dem Vorsitzenden des Migrantenrates Rostock. Er setzte sich in seiner kurzen Rede mit dem Begriff der Heimat auseinander. Zwar fühlt er sich hier in Rostock wohl, jedoch sei es immer schwierig, in eine neue Stadt zu kommen. Es sei so, wie ein deutsches Sprichwort sagt: „Die erste Heimat ist eine Mutter, die zweite Heimat ist eine Stiefmutter.“ Nach ihm sprach Rostocks Integrationsbeauftragte Stephanie Nelles. Für sie war es der erste öffentliche Auftritt, da sie erst seit dem 1. Februar im Amt ist. Auch sie griff noch einmal den Begriff Heimat auf. „Heimat ist kein Ort, sondern ein Gefühl“, beschrieb sie es. Eröffnet wurde die Ausstellung dann von Dr. Maher Fakhouri vom migra e.V., der sich für Sprache, Bildung und Integration für MigrantInnen in Mecklenburg-Vorpommern einsetzt. Mit den Bildern will der Verein zeigen, dass Rostock viele Gesichter hat und schöne Plätze nicht unbedingt nur Gebäude sein müssen, sondern viel mehr auch Plätze und Momente. Für die Ausstellung wurden 24 Bilder von 4 Frauen und einem Mann ausgewählt. Das Besondere daran ist, dass einige der Teilnehmer erst seit einem Jahr in Rostock sind. Und dafür sind die Aufnahmen doch erstaunlich gut und auch vielfältig geworden. Victor Levitskiy ist der einzige männliche Fotograf bei der Ausstellung. Der Arzt arbeitet im Bereich der Strahlentherapie an der Uniklinik und ist seit acht Jahren in Rostock. Auch wenn er schon in einigen Städten lebte, ist Rostock die schönste Stadt. „Rostock hat einfach ein schönes Gesicht.“ Auch wenn er sich hier wohlfühlt, verriet er mir, dass es noch nicht feststeht, ob er hier bleiben kann, weil Ärzte nur befristete Arbeitsverträge bekommen. Und was sind eure liebsten Plätze in Rostock? Inspiration könnt ihr euch noch bis zum 7. April in den Räumen des Waldemarhofs holen. Danach geht es für die Bilder weiter nach Bad Doberan und Güstrow.

11. März 2011 | Weiterlesen
Feliks Büttner und Helga Villanyi in der Galerie Möller

Feliks Büttner und Helga Villanyi in der Galerie Möller

Was haben Silberschmuck und abstrakte Malereien oder Grafiken miteinander zu tun? Auf den ersten Blick erst mal gar nichts. Und auf den zweiten eigentlich auch nicht, wenn ich ehrlich bin. Nur im Kopf von Ulrike-Sabine Möller, der Galeristin, hatten sich gewisse Parallelen gefunden, die sie veranlassten, beides zusammen auszustellen. Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der Galerie Möller wird es in den nächsten Ausstellungen um „Neuauflagen“ von bereits Dagewesenem gehen. „Im Jubiläumsjahr der Galerie gibt es einige ‚Ausstellungspaarungen‘, die sowohl Beständigkeit als auch Veränderungen in den Arbeiten der Künstler hinterfragen“, sagte Möller in ihrer Eröffnungsrede. Die erste Paarung durfte gestern Abend begutachtet werden. Es handelte sich dabei um Helga Villannyi und Feliks Büttner. Sie präsentiert ihren Schmuck und er seine Malereien und Grafiken. Helga Villanyi machte sich unter anderem mit der Herstellung des Ehrenpreises des Schweriner Filmkunstfestivals einen Namen. Auch die Gestaltung des Bauherrenpreises der Hansestadt Rostock kann sie sich auf die Fahnen schreiben. Vor allem aber fertigt sie Kleinplastiken und Schmuck, die sie nun wieder in der Galerie in Warnemünde ausstellt. Besonders Silber hat es ihr angetan, welches sie liebend gern mit allem Möglichen kombiniert, um ihren Schmuck herzustellen. Beim Kombinieren hätte sie dann aber keine Materialfavoriten: „Eigentlich alles, was sich gut und interessant mit Silber verbinden lässt“, gibt sie sich offen. Und so kann sich der Besucher der Ausstellung auf eine Mischung nicht nur von Materialien, sondern auch von Formen freuen. Die Auswahl reicht von dezenten Ringen über auffallende Ketten bis hin zu riesenhaften Schmuckfedern aus Silber. Weitaus bekannter als Helga Villanyi ist aber der Zweite im Bunde. Feliks Büttner machte sich vor allem durch Mund und Augen der AIDA-Flotte einen Namen. Die Kreuzfahrtschiffe tragen dank seiner Zeichnungen ein sympathisches Gesicht, das nun zu ihrem Markenzeichen geworden ist. Dass er nicht nur Schiffe anmalt, zeigen die Malereien und Grafiken, die seit gestern in der Galerie Möller zu sehen sind. Von Landschaften bis hin zu politischen Bildern malt er eigentlich alles. Der Künstler möchte sich dabei weder auf Lieblingsmaterialien festlegen, noch auf bestimmte Motive. „Ich male Landschaften, Frauen – nackte, angezogene, schlafende –, Männer, die arbeiten und auch Tiere“, erzählt Büttner. Nur faule Männer male er nicht. Häufig taucht der Künstler selbst als Motiv auf seinen Bildern auf. „Mir gefällt besonders das Bild von Feliks am Busen der Natur“, verriet Reinhold Raphael. „Das symbolisiert das pure Leben.“ Vorgestellt wurde er von Gottfried Siegmund, der normalerweise keine Eröffnungen mache, wie er sagte. Vor Jahren hatte er schon einmal eine Eröffnungsrede für Büttner gehalten und so ergriff er gestern noch einmal das Wort. Er versuchte, den Hintergrund von Kussmund und Augen zu erklären und erinnerte an alte Kriegsschiffe, die mit ihrer Bemalung ihre Feinde abschrecken sollten. Bei der AIDA sei das natürlich anders, da sagten die Bemalungen eher: „Wir kommen friedlich und wünschen euch gute Tage“, so Siegmund. Ebenso scheinen auch Büttners andere Bilder eine fröhlich machende Wirkung zu haben. Sehr farbenfroh und kunterbunt übereinander gemalt kommen die Acryl- und Siebdruckbilder daher. Einige kommen mit ein paar Strichen aus, andere sind von oben bis unten mit Farbe bedeckt. Genauso vielseitig wie seine Pinselführung, sind auch die Malgründe. So nutze er etwa für einige der ausgestellten Bilder alte Plakate, die von der Druckerei als Ausschuss beiseitegelegt wurden. Wer sich eine Portion gute Laune abholen möchte, sollte sich die erste Jubiläumsausstellung der Galerie Möller nicht entgehen lassen. Zu sehen ist diese noch bis zum 19. April Am Strom 68 in Warnemünde. Man darf dann gespannt sein, welche Ausstellungspaarung als Nächstes zu sehen sein wird.

11. März 2011 | Weiterlesen
Darwineum Baufeldbegehung

Darwineum Baufeldbegehung

Einem baldigen Baubeginn des Darwineums steht nun nichts mehr im Weg. Die Bürgerschaft hatte sich am Mittwoch gegen einen Antrag auf Baustopp entschieden und auch die Bauvorbereitungen sind abgeschlossen. Dazu gehörten unter anderem die Einrichtung einer Baustraße, das Einzäunen des neuen 9 ha großen Geländes und die Auslichtung einer 1 ha großen Fläche. Wie viele Bäume insgesamt gefällt wurden, konnte Zoodirektor Udo Nagel heute nicht beziffern. „Es bleiben Bäume stehen! Der Waldboden wird hier nicht versiegelt“, entgegnete er den in der Öffentlichkeit laut gewordenen Vorwürfen des Kahlschlags und der Zubetonierung. „Wir legen ein neues Biotop an durch die Wassergräben. Wir machen Sumpfpflanzungen und werden zusätzlich Sträucher anlegen“, beschreibt er die geplante landschaftliche Gestaltung der Außenanlagen des Darwineums. Als Ausgleich für die gefällten Bäume erfolgt eine Ersatzaufforstung auf einer Fläche von 6,2 ha in Alt-Bartelsdorf und in der Rostocker Heide. Zusätzlich werden 3,25 ha als Naturwaldparzelle auf dem zooeigenen Gelände eingetragen. Derzeit laufen die Genehmigungsverfahren für einen neuen Zaunverlauf. Durch die zurückgesetzten Zäune wird sich die Fläche um geschätzte 1 bis 1,5 ha verkleinern. Ein Mindestabstand von 60 bis 100 Metern zwischen äußerer Begrenzung und Gehegen sei aber für die Sicherheit der Tiere und Besucher unerlässlich, so Udo Nagel. Eine Querung zwischen Darwineum und altem Zoogelände, damit der 200 Meter lange Laufweg erhalten bleibt, wird es wohl nicht geben. „Nach meinem Erkenntnisstand gibt es die Einigung, dass sie flach fällt, wenn es nicht in einer Größenordnung von 50.000 Euro zu machen ist“, beruft sich der Zoodirektor auf eine Vereinbarung mit Vertretern Rostocker Sportverbände. Eine vom Zoo vorgelegte Studie, die von den Fachämtern bestätigt worden sei, hatte dafür einen zusätzlichen Investitionsbedarf von 700.000 bis 1,3 Millionen Euro errechnet. Auch zum Thema Erbbaurecht äußerte sich der Zoo-Chef. 1994 wurde es dem Rostocker Zoo für 56 ha im insgesamt 106 ha großen Barnstorfer Wald zugesprochen. Im Zuge des augenscheinlich gewordenen Fortschrittes beim Bau des Darwineums gab es Forderungen das Erbbaurecht für die verbleibenden etwa 9 ha dem Zoo wieder zu entziehen. Dazu meint Udo Nagel: „Wenn die Bürger der Stadt und die Gesellschafter des Zoos das so wollen, dann werden wir diesen Teil des Geländes wieder zurückgeben und es aus der Erbbaupacht herauslösen.“ Er betonte, dass der Zoo nicht im Wege stehen, sondern einen Konsens wolle. „Aber wir möchten natürlich auch, dass man unser Anliegen wahrnimmt und den Einsatz für unsere Tiere, Mitarbeiter und für ein Highlight, das Arbeitsplätze sichern und schaffen soll, berücksichtigt.“ „Wir werden für die nächsten zehn bis 15 Jahre die vorhandenen Arbeitskräfte im Zoo sichern“, ergänzte Falk Petersen vom Betriebsrat des Zoos. Zoodirektor Udo Nagel garantiert darüber hinaus mit der Erweiterung durch das Darwineum fünf weitere feste Arbeitsplätze, vielleicht auch zehn und in der Saison 20 bis 25 zusätzliche Kräfte. In der Vergangenheit sind einige Mitarbeiter wegen des umstrittenen Zooprojektes bereits bedroht worden. Auch zunehmenden Vandalismus hat der Rostocker Tierpark zu ertragen. „Wir bitten diejenigen, die nicht für das Darwineum sind, sich in ihrer Aggressivität zurückzunehmen“, appellierte deshalb Udo Nagel. Angesichts des in der Vergangenheit beklagten Informationsdefizits geht der Zoo jetzt in die Offensive. Seit heute kann man sich auf der Website www.darwineum-zoo-rostock.de über das Projekt informieren. Ab Mai soll dann eine Web-Cam eingerichtet werden, mit der Internetnutzer die Baufortschritte beobachten können. Schon am kommenden Samstag den 12. März lädt der Zoo alle interessierten Bürger zu einer kostenlosen Baufeldbesichtigung ein. Treffpunkt ist um 11 Uhr am Zooeingang Barnstorfer Ring. Auch später am 19. und 26. März sowie am 3. und 20. April wird es dieses Angebot noch geben, dann allerdings gegen einen kleinen Obolus.

10. März 2011 | Weiterlesen
2. Themenabend des Rostocker Unternehmerverbandes

2. Themenabend des Rostocker Unternehmerverbandes

60 bis 70 Prozent der Studenten in Mecklenburg Vorpommern müssen nach Ende ihres Studiums die Region verlassen, weil sie hier keine Arbeit finden. Viele würden eigentlich gerne bleiben, wie Professor Dr. Martin-Christoph Wanner vom Fraunhofer Anwendungszentrum für Großstrukturen in der Produktionstechnik in Rostock weiß. Dabei gibt es zahlreiche kleine und mittelständische Unternehmen, die Fachkräfte gebrauchen könnten, den Studenten aber unbekannt sind. Abhilfe könnte das Konzept des Verbundstudiums schaffen, das Professor Dr. Norbert Grünwald von der Hochschule Wismar gestern Abend im Rahmen des 2. Themenabends des Unternehmerverbands Rostock vorstellte. Das Thema des Abends: Wie lassen sich Wirtschaft und Wissenschaft enger zusammenbringen? Ist das Thema „Forschung und Entwicklung“ für kleine und mittlere Unternehmen erschwinglich? Zum einen gibt es das duale Studium. Die Durchführung einer Ausbildung bei gleichzeitigem Erwerb eines akademischen Abschlusses resultiert normalerweise jedoch in längeren Studienzeiten gegenüber dem gewöhnlichen Hochschulstudium. Anders beim Verbundstudium – hier geht es geht darum, die Studenten von Beginn des Studiums an, studienbegleitend in ein Unternehmen einzubinden. Dort sollen nicht nur Projekt- und Abschlussarbeiten durchgeführt, sondern auch in den Semesterferien gearbeitet und so wertvolle praktische Erfahrungen gesammelt werden. Im Regelfall springt für den Studenten auch eine Vergütung dabei heraus. In der Praxis sieht das Ganze so aus, dass der interessierte Student sich zunächst bei dem Unternehmen bewirbt. Verläuft diese Bewerbung erfolgreich, folgt die Bewerbung an der Hochschule und anschließend bei einer Zusage die Immatrikulation und der Abschluss eines Vertrages mit dem Unternehmen, das auch einen Betreuer stellt. Profitieren sollen am Ende alle drei Parteien von der Partnerschaft. Das Unternehmen bekommt auf diese Weise die Möglichkeit, vielversprechende Nachwuchskräfte direkt zu Beginn ihres Studiums zu rekrutieren. Bei einer anschließenden Weiterbeschäftigung entfällt die Anlernphase und der Student kann direkt einsteigen. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels ein vielversprechender Ansatz. Der Student hingegen kann nicht nur am Ende seines Studiums bereits zahlreiche praktische Erfahrungen vorweisen, sondern hat bereits einen potentiellen Arbeitgeber kennengelernt. Eine gezielte Karriereplanung wird auf diese Weise erleichtert. Der Hochschule schließlich ermöglicht das Verbundstudium eine Ausweitung ihres Studienangebots, bei gleichzeitig stärkerer Vernetzung mit der Region. Zudem wird, durch den starken Praxisbezug der Ausbildung, die Attraktivität der Hochschule erhöht, da dieser Aspekt unter den Studenten sehr gefragt ist. Allerdings ist eine gewisse Anzahl an Partnerunternehmen notwendig, um ein derartiges Studienangebot auf breiter Basis realisieren zu können. Noch fehlen dazu einige Unternehmen. Im zweiten Teil des Abends stellte Professor Dr. Wanner zunächst das Fraunhofer Anwendungszentrum vor. Anschließend ging er auf verschiedene Forschungs- und Entwicklungsarbeiten der letzten Jahre ein, die in Kooperation mit kleinen und mittelständischen Unternehmen durchgeführt worden sind. So war es etwa gelungen, einen Rundhangar für Sportflugzeuge erfolgreich zu entwickeln, von dem das Partnerunternehmen innerhalb von zehn Jahren ganze 40 Stück verkaufen konnte. Weitere erfolgreiche Entwicklungsarbeiten beinhalteten Großroboter für die Industrie oder ein Plattformkonzept für Kälteaggregate. Dass nicht jedes Projekt am Ende ein Erfolg werden kann, verschwieg Wanner allerdings nicht und stellte entsprechend auch ein Negativbeispiel vor. Dennoch dürfte sein Vortrag gezeigt haben, dass Forschung und Entwicklung auch für kleine und mittelständische Unternehmen von Bedeutung sind und Wachstumschancen bieten – genauso wie eine enge Zusammenarbeit mit Hochschulen und Universitäten.

10. März 2011 | Weiterlesen
Richtfest für den Rathausanbau in Rostock

Richtfest für den Rathausanbau in Rostock

Vor 760 Jahren wurde der Grundstein für das Rostocker Rathaus gelegt. Seit dem wurde immer wieder an ihm gebaut und das bis heute. Seit Ende 2010 wird nun wieder daran gearbeitet. Drei Bereiche sind betroffen, der Anbau Neuer Markt 1 A, der Zwischenbau und die Große Wasserstraße 19. Während der Zwischenbau bereits abgerissen ist, um einem Neubau zu weichen und auch die Bauarbeiten in der Großen Wasserstraße voranschreiten, wurde gestern Richtfest für den Anbau am Neuen Markt gefeiert. Der Rathausanbau sei eine der letzten großen Ruinen in der Hand der Hansestadt gewesen, so Oberbürgermeister Roland Methling. Nun würde daraus ein Schmuckkästchen für die Hansestadt. Ab und zu sei er nachts noch über die Baustelle gegangen, um sich selbst vom Voranschreiten der Bauarbeiten zu überzeugen, erzählt er. Wie schon zu erwarten gewesen war, hatte es während der Arbeiten am historischen Gebäude das eine oder andere Problem gegeben. Der harte Winter und das Umsiedeln von Fledermäusen waren da nur zwei Dinge, die den Zeitplan in Gefahr brachten. Noch dazu kamen die archäologischen Grabungen, die in der Zwischenzeit ebenfalls stattgefunden hatten. Ein noch viel schwerwiegenderes Problem ist jedoch, dass bei einer neuerlichen Überprüfung der Deckenplatten festgestellt wurde, dass diese rechnerisch nicht tragfähig sind. Und das nicht nur nach heutigen Erkenntnissen und Standards, sondern auch schon früher. Natürlich würde nun alles dafür getan werden, dass die Mitarbeiter sicheren Grund unter den Füßen haben, wenn sie voraussichtlich Ende 2011 hier einziehen werden. Trotz all dieser Verzögerungen sei der Bau aber schon relativ weit fortgeschritten, versicherte Reinhard Wolfgramm, Leiter der Rostocker Gesellschaft für Stadterneuerung, Stadtentwicklung und Wohnungsbau mbH (RSG). Die RSG leitet und koordiniert den ganzen Bau. „Wir versuchen die Termine zu halten“, versprach er. Ein weiterer positiver Vermerk war, dass sie mit den Kosten bisher auch im Rahmen von 6,8 Millionen Euro geblieben seien. Wer künftig in welche Räumlichkeiten Einzug halten wird, ist wieder unklar. Während der Bauarbeiten seien noch ein paar Planänderungen aufgetreten. Diese würden in den nächsten ein bis zwei Wochen abgestimmt, erklärte Gerd Stolle, der bei der RGS für das Stadtzentrum Rostock zuständig ist. Dass das Ortsamt Mitte die unteren Räumlichkeiten des Anbaus bezieht, ist jedoch schon klar. Wenn alles nach Plan verläuft, wird im Herbst voraussichtlich das Richtfest für den Neubau stattfinden. Bis dahin haben die Bauleute, die zum größten Teil alle aus dem Land kommen, noch alle Hände voll zu tun. Denn bisher existiert lediglich das Fundament.

10. März 2011 | Weiterlesen
Samoa ade - neues Hotel und Wellnessresort entstehen

Samoa ade - neues Hotel und Wellnessresort entstehen

Jetzt soll es los gehen! So hieß es immer wieder in den letzten Jahren, wenn es um die Samoa-Ruine in Warnemünde ging. Bereits 2003 war das erst gut zwei Jahre zuvor eröffnete Spaßbad wieder geschlossen worden. Nun soll es aber wirklich los gehen, denn die Deutsche Immobilien AG will auf diesem Gelände in unmittelbarer Nähe zum Hotel Neptun ein familienorientiertes Hotel mit Wellnessanlage bauen. Zustimmung fand das Vorhaben gestern beim Ortsbeirat Warnemünde. „Jetzt ist es so dicht, wie noch nie“, sagte Ortsbeiratsvorsitzender Alexander Prechtel: „Wir hoffen alle, dass das umgesetzt wird.“ Bereits im letzten Jahr kaufte das Unternehmen die letzten notwendigen Flächen und stellte den Bauantrag. Jetzt im März werden bauvorbereitende Maßnahmen getroffen, damit ab April der Teilabbruch beginnen kann. „Es muss eine sehr aufwendige stabilisierende Stahlbetonwand eingezogen werden, bevor wir das Samoa im westlichen Teil mit den Rutschtürmen abreißen, um dort das Hotelgebäude anzudocken“, erklärte Hans-Joachim Hasse von der Deutschen Immobilien AG die anstehenden Arbeitsschritte. Noch bevor die Fledermäuse Mitte Mai wieder in die lange Zeit verlassenen Gemäuer des ehemaligen Badeparadieses zurückkehren, soll dieser Bauabschnitt beendet sein. Und immerhin: Auch für das erneuerte Gebäude sind Unterschlupfmöglichkeiten für die geschützten kleinen Kerlchen angedacht. Nach den Gründungsarbeiten soll es dann während der Sommermonate zwischen Juni und September ruhiger auf der Baustelle werden. Nicht nur als Eigentümer des Hotels Neptun, sondern auch aus Rücksicht auf den Ort, wolle man die Saison nicht mit intensiven Bauarbeiten belasten, so Hans-Joachim Hasse. Weiter informierte er, dass die Ausschreibungen für den Hochbau, der ab September beginnen soll, noch laufen. Für Ende 2012 sei dann das „Pre-Opening“ geplant. „Unser Ziel ist es, zum 15.03.2013 das gesamte Objekt zu realisieren und vollständig in Betrieb zu nehmen.“ Das gesamte Objekt besteht aus einem Hotelgebäude mit Wellnessanlage. 420 Betten sollen in dem 42 Meter hohen Hotelgebäude untergebracht werden. Zum Vergleich: Das benachbarte Hotel Neptun ragt 68 Meter in den Himmel. Kritisiert werden diese Ausmaße vor allem deshalb, weil das Bettenhaus ohne die für Warnemünde übliche Distanz direkt an der Promenade gebaut werden soll. Dadurch komme es zu einer unerwünschten Schattenbildung auf der Flaniermeile. Für Unsicherheiten sorgte in der Vergangenheit auch immer wieder die Frage, ob die Wellnesslandschaft nur den Hotelgästen vorbehalten bleibe oder auch von der Öffentlichkeit genutzt werden könne. „Jeder Gast oder Einheimische kann dieses Objekt nutzen“, versicherte Hans-Joachim Hasse. Sogar Schulschwimmen wird kostenfrei möglich sein. Für die Wasserratten wird es eine Badelandschaft mit einem 25 mal 14 Meter großen Innenbecken und ein 20 mal acht Meter langes Außenbecken geben. Komplett neu gebaut wird auch eine vielfältig gestaltete Saunalandschaft. Fitnessräume mit Gymnastiksaal und ein Beautybereich gehören ebenso zu der Wellnesslandschaft, der eine Fläche von 4500qm eingeräumt wird. Das neue Gebäude wird durch das Hotel Neptun mitbetrieben und entsprechende Synergieeffekte vor allem beim Personal genutzt. „Wir werden trotzdem 46 feste Arbeitsplätze schaffen und wesentlich mehr saisonale Arbeitsplätze“, zählte Hasse auf. Insgesamt 43 Millionen Euro beträgt das Investitionsvolumen für diesen Neubau. Damals, als das Land Spaßbäder noch förderte, flossen bereits etwa 14 Millionen Euro Fördermittel in diesen Standort. Auch für dieses Projekt wird es wieder Fördergelder in Millionenhöhe geben. Wie hoch die Summe genau ist, darüber gibt es bisher noch keine Auskunft. Befürchtungen, dass hier abermals öffentliches Geld verschleudert wird, versucht Hans-Joachim Hasse zu entkräften: „Wir denken, dass wir trotz aller Probleme, die das Samoa hatte, mit unserem neuen Konzept die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit dieses Objektes realisieren und somit nachhaltig die Infrastruktur für Warnemünde verbessern können.“

9. März 2011 | Weiterlesen
„Sahnehäubchen“ von Anne Hertz

„Sahnehäubchen“ von Anne Hertz

“Wir lesen aus Sahnehäubchen und das passt zum Weltfrauentag – denn es geht um einen Mann“, scherzte Wiebke Lorenz gestern Abend in der Universitätsbuchhandlung Weiland. Und um was für einen Mann es da geht – was keineswegs im positiven Sinne gemeint ist. Dwayne F. Bosworth ist nämlich nicht nur durch und durch ein Macho, sondern auch ein Bestsellerautor aus Texas. Gerade sorgt er mit seinem Buch „Ich kann sie alle haben“ für Aufsehen. Durch einen klitzekleinen Fehler seines Verlages, landet die PR Kampagne in Deutschland allerdings nicht bei zielgruppengerechten Männermagazinen wie dem Playboy, sondern bei einer Reihe von Frauenmagazinen. Nach einer gehörig misslungen Demonstrationen seiner Fähigkeiten als Profi-Aufreißer und entsprechend negativer Berichterstattung in der Folge, ist es nun die Aufgabe von Ninas PR Agentur die Wogen zu glätten. Die Lösung: eine Lesereise quer durch Deutschland nur für Männer. Soweit zum Inhalt von „Sahnehäubchen“ von Anne Hertz, das gestern Abend im Rahmen der Lesereihe Weiland Live vorgestellt wurde. Hinter Anne Hertz verbergen sich eigentlich die beiden Schwestern Frauke Scheunemann und Wiebke Lorenz, die seit 2006 unter diesem Pseudonym schreiben. Neben ihrer schriftstellerischen Tätigkeit, arbeiten sie zudem als Journalistinnen in Hamburg. Eine Tätigkeit, die auch die Inspiration für das aktuelle Buch lieferte. Die Geschichte aus „Sahnehäubchen“ ist schließlich nicht einfach aus der Luft gegriffen. Die Idee dazu entstand nämlich, als Wiebke Lorenz für eine Zeitschrift mit einem selbst ernannten „Pick-up Artist“ unterwegs war, also einem Mann, der es zur regelrechten Kunstform oder doch wenigstens zum Sport erklärt hat, Frauen aufzureißen. „Na dann soll er mal zeigen was er kann“, dachte sie sich daraufhin und nahm ihn mit auf die Reeperbahn. Was der Profi Macho allerdings konnte, war so ziemlich nichts. Immerhin diente er mit seinem Auftritt am Ende als Blaupause für Dwayne F. Bosworth. Was die beiden Schwestern im Rahmen ihrer Lesung den Zuhörern gestern Abend nun boten, ging ein gutes Stück über das Standardrepertoire derartiger Veranstaltungen hinaus. So betritt Bosworth beim ersten Auftritt seiner Lesereise im Buch als John Travolta Verschnitt, im Stile eines Saturday Night Fever, rechts und links flankiert von Go-go-Girls, die Bühne. Die folgende Karaoke Performance von Lady Gags „Pokerface“ wurde von Wiebke Lorenz einfach daraufhin persönlich aufgeführt, wenn auch ohne Go-go-Girls. Und auch Wolfgang Petrys Hit „Wahnsinn“ wurde direkt als Karaokeversion intoniert. Beim Publikum sorgte das im ersten Moment für ein paar Fragezeichen auf den Gesichtern, anschließend aber für umso mehr Spaß. Als Zugabe wurde am Ende noch ein Kapitel aus „Trostpflaster“, dem Vorgängerbuch zu „Sahnehäubchen“, gelesen. Natürlich durfte hier eine kleine Gesangseinlage ebenfalls nicht fehlen. Dass die Lesung beim Publikum auf Gegenliebe stieß, war schon den zahlreichen Lachern anzumerken, die die beiden Autorinnen ihren Zuhörern entlocken konnten. Yvonne Lehmann sprach anschließend etwa von einem „sehr kurzweiligen“ Abend. „Mir hat das total gut gefallen. So wie die beiden sind, sind die Bücher auch. Da kann ich mir vorstellen, dass man abends im Bett liegt und laut loslacht“, äußerte sich dagegen Heike Erdmann. Weltliteratur ist „Sahnehäubchen“ natürlich nicht, wer aber eine kurzweilige, etwas überdrehte Geschichte zur Unterhaltung sucht, der dürfte gut bedient sein.

9. März 2011 | Weiterlesen
„Frauen lesen ander(e)s“ in der „anderen buchhandlung“

„Frauen lesen ander(e)s“ in der „anderen buchhandlung“

Auch am 100. Internationalen Frauentag hat es mit der Gleichberechtigung der Frauen noch immer nicht wirklich geklappt. Dafür befand sich gestern die „andere buchhandlung“ fast ausschließlich in weiblichen Händen. Nur ein einziger Mann war im Publikum zu finden. Zum nun bereits siebenten Mal fand die Veranstaltung „Frauen lesen ander(e)s“ in der Buchhandlung statt. Die Gleichstellungsbeauftragte der Universität Rostock, Petra Schulz, hatte es wieder geschafft, Mitarbeiterinnen der Uni auf dem kleinen Podest im Laden zu versammeln. Da es sich um einen so privaten Rahmen handelte, hatte man jegliche Titel unter den Tisch fallen lassen. Sie sollten einfach nur als Frauen dort sitzen und Bücher vorstellen, die ihnen besonders am Herzen liegen. Dabei ging es nicht nur darum, dem Publikum Bücher vorzustellen und sie zum Lesen anzuregen. „Ich finde es wichtig, dass Frauen an diesem Tag zusammenkommen und auch mal fragen, was denn eigentlich mit der Gleichberechtigung ist“, meinte Angelika Wüstemann, Mitarbeiterin der „anderen buchhandlung“. So hatten sich auch fast alle sieben Frauen der Universität den 8. März zum Thema gemacht, als sie ihre Bücherauswahl trafen. Petra Schulz las im Laufe des Abends aus gleich drei Büchern vor. Mit dem Buch „Der Koffer meines Vaters“ von Orhan Pamuk, in dem er über sein Leben als Schriftsteller schreibt, startete die Theologin die Lesung. Mit einem Auszug aus dem Buch „Meine Preise“ von Thomas Bernhard schloss sie sie am Ende ab. Zwischendurch las sie aus dem Buch „Schlaf“ von Haruki Murakami vor. Sie wisse auch nicht so richtig, warum sie es so faszinierend fand. Es würde die ganze Zeit von einer Frau erzählt, die nicht schlafen kann und dann käme ein ganz merkwürdiger Schluss, erzählte Schulz. „Ich konnte nicht mehr aufhören zu lesen, auch wenn ich nicht weiß warum.“ Während keins ihrer vorgestellten Bücher so richtig auf den Frauentag gemünzt war, hatten sich die anderen Frauen mehr mit dem Thema Frau beschäftigt. Petra Meier von der Agrar- und Umweltwissenschaftlichen Fakultät las unter anderem aus einem Buch von Iris Berben und Nicole Maibaum vor. In dem Buch „Frauen bewegen die Welt“ berichten die beiden Autorinnen über 24 Frauenschicksale. Meier sagte, sie fand der Titel würde gut zum Abend passen: „Auch wenn es Themen sind, die viele von uns lieber verdrängen würden.“ So las sie einen Auszug über eine Frau, die ihren Sohn im Irakkrieg verloren hatte. Danach wollte sie nicht eher ruhen, bevor sie mit dem Mann sprechen dürfe, der den Krieg angezettelt hatte, George W. Bush. Durch ihre Willensstärke wurde sie zur Symbolfigur der Friedensbewegung. „Es geht um Frauen, die trotz Trauer und Schmerz wieder stark geworden sind, um anderen zu helfen“, sagte Petra Meier. Ein ganz ähnliches Buch stellte Carina Hojenski vor, die in einem Frauenprojekt der Uni tätig ist. In „Guten Morgen, du Schöne“ von Maxie Wander geht es auch um die verschiedensten Frauen aller Altersklassen, deren Geschichte aufgeschrieben wurde. „Das Buch begleitet mich schon mehr als 20 Jahre und hat an Aktualität keineswegs verloren“, so Hojenski. Was dann im Umkehrschluss ja heißt, dass sich die Rolle der Frau nicht wesentlich verändert haben kann, seitdem das Buch erschienen ist. An diesen Gedanken knüpfte das zweite Buch, das sie vorstellte, an. Passte sozusagen wie die Faust aufs Auge. Bascha Mikas „Die Feigheit der Frauen“ befasst sich genau mit der Frage, die man sich am Frauentag stellen kann oder vielleicht auch sollte. „Warum ist es, wie es ist?“ Es handelt sich hierbei zwar um ein sehr umstrittenes Buch, aber der vorgelesene Textausschnitt war gar nicht so unwahr. Und ob man nun mit der Autorin übereinstimmt oder nicht, die aufgeworfene Frage kann man sich ja trotzdem stellen. Dass es auch in Romanen um das Thema Frau gehen kann, bewiesen Annette Meier, Gabriele Linke und Daniele Brennecke mit ihren vorgestellten Büchern. Der gemeinsame Nenner aller Bücher waren die Hauptprotagonisten, die wie sollte es anders sein, natürlich starke Frauen sind. In Annette Meiers Favoriten „Die schärfsten Gerichte der tatarischen Küche“ von Alina Bronsky, geht es zum Beispiel um eine Matriarchin, die alle in ihrer Familie unter ihrer Fuchtel hat. In „Red Dust Road“, das Gabriele Linke vorstellte, geht es um Jacky Kay, eine schwarze, lesbische Schottin, die auf der Suche nach ihren Wurzeln ist, da sie adoptiert wurde. „Eine seltsame Biografie, wie wir zweifellos daraus sehen konnten“, sagte Linke, nachdem sie ein Kapitel daraus vorgelesen hatte. Auch in „Die Schneiderin von Pernambuco“ von Frances de Pontes Peebles, geht es um zwei starke Frauen, die ihren Weg gehen. Vorgestellt wurde es von Daniele Brennecke. Neben den bereits erwähnten Büchern stellte Margit Rinck außerdem „Dinge, die wir heute sagten“ von Judith Zander vor. Weitere Bücher an diesem Abend waren: „Such dir was aus, aber beeil dich! Kind sein in zehn Kapiteln“ von Nadia Budde, „Frühling, Sommer, Herz und Kinder“ von Hansgeorg Stengel und „Reim und Zeit“ von Robert Gernhardt. Ob nun alle Frauen im Publikum einzig und allein gekommen waren, um den Frauentag zusammen zu verbringen oder einfach neue Bücher entdecken wollten, sei dahingestellt. Evelyn Bülow jedenfalls ginge es vor allem um die Buchvorstellungen, erzählte sie mir. „Ich lese eigentlich immer und erhoffe mir hier ein paar neue Bücher zu finden“, sagte sie. Außerdem sei es sehr interessant für sie, zu sehen, was andere Frauen lesen würden. Ein weiteres Highlight des Abends war die musikalische Untermalung jedes Buches durch Anne Kretschmar, die mit ihrer Querflöte die jeweilige Stimmung der Geschichten aufgriff und vertonte. Eins ist jedenfalls klar, auch in diesem Jahr hatte die Veranstaltung wieder einen großen Zuspruch. So wird es nicht das letzte Mal gewesen sein, dass sich am 8. März Frauen aller Altersklassen in die „andere buchhandlung“ drängten. Wer weiß, was für Buchschätze sich im nächsten Jahr auftun, wenn es wieder heißt: „Frauen lesen ander(e)s“.

9. März 2011 | Weiterlesen
Kurhaus Warnemünde soll zu Ostern wieder öffnen

Kurhaus Warnemünde soll zu Ostern wieder öffnen

Solange das Wetter mitspielt, soll das Warnemünder Kurhaus zu Ostern wieder eröffnen. Das plant zumindest sein neuer Mieter Torsten Klingbeil, der zu Beginn des Jahres das Kurhaus für die nächsten zehn Jahre übernommen hat. Frost hatte bei der Ausbesserung der Klinkerfassade in der letzten Zeit zu Verzögerungen geführt. Ende April soll die Gastronomie aber nach umfangreichen Außen- und Innensanierungen wieder in Betrieb genommen werden. „Alle, die es von früher kennen, werden es wahrscheinlich nicht wieder erkennen“, kündigt der neue Betreiber an. Eine Millionen Euro haben er und sein Partner Guido Greifenberg für die Instandsetzung des Hauses investiert, so Torsten Klingbeil. Geboren in Bad Sülze, pendelt der Gastronom heute zwischen Warnemünde und Berlin, wo er die Geschäfte mehrerer Restaurants führt. Im Erdgeschoss wird es ein Kaffeehaus mit eigener Torten- und Eisproduktion geben. Oben entsteht ein Restaurant mit mediterraner und regionaler Küche. Auch hier legt Torsten Klingbeil Wert auf Selbstgemachtes und Bodenständigkeit. „Alles wird frisch zubereitet“, verspricht der 49-Jährige. Für den Saal gibt es ebenfalls schon Nutzungspläne. Bevor er jedoch wieder in neuem Glanz für kulturelle und gesellschaftliche Ereignisse zur Verfügung steht, „muss dringend was gemacht werden“ – das hat sich der neue Betreiber für die nächste Saison vorgenommen. Solange das Große Haus des Volkstheaters Rostock nicht bespielbar ist, könnte sich Klingbeil hier auch Aufführungen vorstellen – dies habe er dem Volkstheater bereits angeboten. Bedarf für Verschönerungsmaßnahmen sieht er auch noch im Kurhausgarten. Hier seien bereits 25 Konzerte mit der Tourismuszentrale abgestimmt. „Los geht es zum Muttertag am 8.Mai“, verrät Bettina Krüger von der Tourismuszentrale. Bis Ende September wird dann ein vielfältiges Programm im Pavillion oder in der Konzertmuschel aufgeführt. „Wir hoffen natürlich, dass alles schön wird und sich die Gäste wohlfühlen“, blickt Bettina Krüger zuversichtlich auf die kommenden Sommermonate. Mit dem Hotel Neptun gebe es ebenfalls Gespräche über weitere Veranstaltungen. Eine eigens dafür eingerichtete Abteilung im Unternehmen soll zukünftig für die Vermarktung und das Management des Veranstaltungsortes zuständig sein. Das Warnemünder Kurhaus wurde Anfang des 20. Jahrhunderts im Stil der Neuen Sachlichkeit entwickelt und 1928 als Restaurant- und Cafébetrieb mit Kurhausgarten eröffnet. Seither wurden auch kulturelle Veranstaltungen im Kursaal und im Kurhausgarten durchgeführt. Auch ein Casino ist in dem Gebäude untergebracht. Die letzte große Sanierung des gesamten Kurhauskomplexes wurde Ende 2002 abgeschlossen. Der Gaststättenbetrieb war im Februar letzten Jahres vom Betreiber Ripka Catering überraschend eingestellt worden. Seitdem war die Eigentümerin, die DKB PROGES ZWEI GmbH, auf der Suche nach neuen Investoren.

9. März 2011 | Weiterlesen
E-Learning-Angebot der Stadtbibliothek geht online

E-Learning-Angebot der Stadtbibliothek geht online

Die Stadtbibliothek in der Kröpeliner Straße 82 hat nun auch den Sprung in die Onlinewelt gewagt. Heute Morgen gab es gleich zwei Premieren zu feiern, denn es ging sowohl die neue Internetseite als auch das E-Learning Angebot online. Der neue Webauftritt war zwingend notwendig, um überhaupt das E-Learning anbieten zu können. Zum Glück hatte die Bibliothek in Katharina Waack eine geeignete Mitarbeiterin für die anfallenden Aufgaben in diesem Bereich. Der Gedanke hinter dem E-Learning ist ganz klar der, die Bibliothek in die neue Medienwelt zu integrieren. Natürlich gäbe es auch die Möglichkeit Onlinebücher anzubieten, aber das wollte man nicht. Um das Angebot der Bibliothek zu erweitern, ging man lieber in Richtung Fortbildung. Der große Vorteil gegenüber dem Onlinebuch ist der, dass es pro Kurs 500 Lizenzen anstelle von nur einer gibt. Statistisch gesehen sei es noch nie vorgekommen, dass so viele Menschen gleichzeitig denselben Kurs herunterladen wollten, sagte Raik Writschan, der für die technische Seite des E-Learning zuständig ist. Da die Kosten für ein solches Unterfangen zu hoch wären, um sie alleine zu tragen, schloss man sich einem Kontingent aus mehreren großen Bibliotheken in ganz Deutschland an. Neben Städten wie Berlin, Dresden, Hamburg, Frankfurt am Main, Karlsruhe, München und Stuttgart hat Rostock bei Weitem die kleinste teilnehmende Bibliothek. „Wir haben zwar nicht das Geld, wie die andern, aber das Know-how“, sagte Manfred Heckmann, Leiter der Bibliothek. Innerhalb der Gruppe aus Bibliotheken waren sie für die innere Kommunikation zuständig. Kosten entstehen natürlich trotzdem. Während die Nutzung völlig kostenfrei ist, bezahlt die Bibliothek 10.000 Euro. Da das E-Learning aber auch für das Land Mecklenburg-Vorpommern eine wichtige Rolle spielt, wird das Ganze mit über 8.000 Euro bezuschusst. So soll zum Beispiel die Stadtverwaltung schon bald das Angebot nutzen, um ihre Mitarbeiter für „Windows 7“ fit zu machen. Außerdem eröffnen sich vielleicht neue Möglichkeiten für die Betreuung an Ganztagsschulen. Prinzipiell beruht das System des E-Learning auf dem von Anbietern wie Amazon. Der Kunde kann sein Produkt auswählen und es in den Warenkorb legen. Einen bedeutenden Unterschied gibt es aber doch, das E-Learning Angebot ist schließlich kostenfrei. Einzige Voraussetzung zum Nutzen der Lernangebote ist das Besitzen eines Bibliotheksausweises. Dadurch, dass das Grundgerüst für die Seite nur übernommen ist, seien einige Dinge noch nicht so ganz perfekt, aber das werde nach und nach behoben, so Heckmann. Wenn man sich mit seiner Ausweisnummer und dem Passwort ins Portal eingeloggt hat, kann man sich aus einer Vielzahl von Kursen das Richtige raussuchen. Das Angebot reicht von EDV- über Wirtschafts- bis hin zu Sprachkursen. Wenn man sich für einen der Kurse entschieden hat, legt man ihn in den Warenkorb und kann ihn dann herunterladen. Nachdem dies geschehen ist, steht er einem 90 Tage lang zur Verfügung. Während dieser 90 Tage kann man dann den gesamten Kurs durchlaufen oder aber einfach nur die entsprechenden Abschnitte bearbeiten, bei denen ein Wissensbedarf besteht. Die Kurse sind so aufgebaut, dass einem zunächst alles erklärt und auch gezeigt wird. Zu diesem Zweck wird nicht nur alles auf dem Bildschirm simuliert, sondern auch vorgelesen. Anschließend ist man dann selbst dran und muss das zuvor Gezeigte selber umsetzen. Das neue Angebot soll natürlich nicht als Ersatz für Bücher angesehen werden, eher als eine weitere Möglichkeit sich Wissen anzueignen. Auch andere Lehrangebote seien nicht in Gefahr, so Heckmann. Es gäbe nach wie vor Menschen, die sich die Dinge lieber von einem Lehrer vermitteln ließen. Dafür ist das E-Learning natürlich kein Ersatz. Der große Vorteil am E-Learning ist jedoch der, dass man von überall auf der Welt darauf zugreifen kann. Der große Nachteil im Moment der, dass man viele Anwendungen mit Apple- und Linux-Systemen nicht benutzen kann. Auch einige alte Rechner, die noch nicht den Adobe Flash Player installiert haben, müssten erst mit Updates versehen werden. Um den Nutzern den Weg dahin zu erleichtern, wird es eine Hotline geben, an die man sich mit Fragen wenden kann. In der Bibliothek selbst sollen in Zukunft zusätzliche Computerplätze eingerichtet werden, an denen man das Angebot nutzen kann. Bis das Ganze ausgereift ist, vergeht wohl noch ein bisschen Zeit, aber der Anfang ist gemacht.

8. März 2011 | Weiterlesen
Uwe Johnson-Gesellschaft begrüßt 100. Mitglied

Uwe Johnson-Gesellschaft begrüßt 100. Mitglied

Gut ein Jahr ist es nun schon her, dass sich die Uwe Johnson-Gesellschaft in Rostock gegründet hat. Mit Tagungen, Vor-/Lesungen, Radtouren oder Publikationen hat sie in den letzten zwölf Monaten die Auseinandersetzung mit dem Schriftsteller Uwe Johnson gefördert. Seither schließen sich immer mehr Fans des preisgekrönten Autors der Gesellschaft an. In den USA, wo Johnson selbst für einige Zeit lebte und dessen Hauptroman „Jahrestage“ teilweise dort spielt; in England, wo der Schriftsteller 1984 starb; aber auch in Kanada, Frankreich, Italien und der Schweiz sind ihre Mitglieder zu Hause. Sogar bis nach Japan reicht mittlerweile die Bekanntheit der Gesellschaft, wo es bereits ein Mitglied und viele weitere Interessenten gibt. Die meisten kommen jedoch aus Deutschland. Bunt gemischt ist die Zusammensetzung der Gesellschaft. Sowohl Leute, die sich aus beruflichen Gründen mit Literatur beschäftigen, als auch klassische Literaturliebhaber sind darin zu finden. Erstaunlich viele junge Leute gebe es in der Gesellschaft, informiert Professor Dr. Holger Helbig. Er ist einer der beiden Vorsitzenden der Gesellschaft und Inhaber der Johnson-Professur an der Universität Rostock. Das hänge zum einen damit zusammen, dass von der Gründung an ein hoher Anteil an Studenten dabei war und zum anderen, dass „wir gleich versucht haben, Programm für junge Leute zu machen und an Schulen zu gehen“, erklärt Holger Helbig. Die Frage, weshalb junge Leute den Autor interessant finden könnten, spielte hierbei eine zentrale Rolle. „Uwe Johnson hat eine sehr beeindruckende Art zu schreiben“, antwortet André Kischel darauf. Er gehört zu den jüngeren Gesellschaftsmitgliedern. Im letzten Jahr hat er sein Germanistik- und Geschichtsstudium abgeschlossen und möchte nun über Uwe Johnson promovieren. Kennengelernt hat er den Autor 2007 bei einem Seminar an der Rostocker Uni. „Mutmassungen über Jakob war das erste Buch, was ich sehr intensiv gelesen habe und das mir den Zugang zu Uwe Johnson eröffnet hat“, erinnert sich der Germanist. Vor allem die dynamische Sprache der frühen Werke habe ihn begeistert und dazu geführt, dass er auch später noch weitergelesen hat. „Die Gegenstände, über die er schreibt, sind gerade für Studenten der Germanistik und Geschichte immer wieder relevant.“ Aber nicht nur aus historischem Interesse schätzt er den Autor. Auch persönlich fühlt er sich mit ihm verbunden, gingen doch sein Vater und Uwe Johnson auf dieselbe Schule, das John-Brinkman-Gymnasium in Güstrow. Als der Vater durch Gespräche mit seinem Sohn davon erfuhr, wurde es für ihn interessant. „Ich kenne die Plätze, die in Johnsons Werk beschrieben werden“, erzählt Dr. Erwin Kischel. Als Barlach-Verehrer wurde der Autor für ihn durch die Beschäftigung mit Barlachs Romanfragment „Der gestohlene Mond“ noch interessanter. Und auch die anderen Werke Johnsons haben bei dem promovierten Landwirt einen starken Eindruck hinterlassen. „Ich bewundere seinen Stil und die Objektivität seiner Darstellungsweise. Er beschreibt keine Typen, sondern Menschen in Verhältnissen ohne irgendwelche Ideologien zu bevorzugen“, erklärt der begeisterte Johnson-Leser. Eine ganz wichtige Schrift ist für ihn der zehnseitige „Versuch eine Mentalität zu erklären“. „Dort beschreibt er, wie DDR-Bürger, die in den Westen gegangen sind, sich verhalten und wie deren Verhalten zu beschreiben ist. Das ist auch heute noch von höchster Aktualität“, betont Erwin Kischel. „Ich halte es für enorm wichtig, nicht nur Johnson als Literat wahrzunehmen, sondern auch als Helfer bei der Verarbeitung der eigenen Geschichte meiner Generation“, fasst er die Bedeutung des Schriftstellers zusammen. Deshalb findet der Rentner aus Satow es wichtig, Uwe Johnson bekannter zu machen. Nicht nur im eigenen Bekanntenkreis, sondern auch darüber hinaus, möchte er sich dafür einsetzen. Da er dieses Ziel mit der Uwe Johnson-Gesellschaft teilt und hier weitere Anregungen für die Beschäftigung mit dem Autor erhält, hat er sich dazu entschlossen, ebenfalls Teil dieser Gemeinschaft zu werden. Mit Dr. Erwin Kischel konnte die Gesellschaft Anfang März nun ihr 100. Mitglied in ihren Reihen begrüßen. Ein wichtiger Meilenstein in der Entwicklung der noch jungen Gesellschaft.

8. März 2011 | Weiterlesen
„Sie & Er“ von Eva Gritzmann und Denis Scheck

„Sie & Er“ von Eva Gritzmann und Denis Scheck

Sie und Er. Bereits vor ein paar Jahren befassten sich Jürgen von der Lippe und Monika Cleves in ihrem Buch „Sie und Er. Botschaften aus parallelen Universen“ mit diesem Thema. Nebenbei wurde „Warum Männer nicht zuhören und Frauen nicht einparken können“ nicht nur zum Bestseller sondern sogar verfilmt. Mario Barth gelang es sogar, ganze Stadien mit der Thematik zu füllen. Wurde damit also alles gesagt? Nicht wenn es um das Thema Ernährung geht, dachten sich wohl Eva Gritzmann und Denis Scheck. Das Ergebnis ihrer Recherchen, bezüglich der verschiedenen Ernährungsweisen von Männern und Frauen, ist nun in ihrem Buch „Sie und Er. Der kleine Unterschied beim Essen und Trinken“ zu finden. Einen wissenschaftlichen Anspruch erheben die Autoren, die eigentlich Ärztin und Literaturkritiker von Beruf sind, dabei natürlich nicht. Was die Lebensmittelindustrie nicht daran hinderte, bereits vor der Veröffentlichung des Buches anzuklopfen, um die Ergebnisse der „Nachforschungen“ zu erwerben, was allerdings vergebliche Liebesmüh war. Ihre Ergebnisse stellten die beiden Autoren am gestrigen Abend in der Universitätsbuchhandlung Weiland der Rostocker Leserschaft vor. „Beim Essen sind wir alle Experten“, unterstrich Denis Scheck dabei zunächst. Schließlich nehme jeder Mensch bis zu seinem 40. Lebensjahr etwa 40.000 Mahlzeiten zu sich. Aber wo liegen nun die Unterschiede im Essverhalten von Männern und Frauen? Und außerdem: „Wenn Männer und Frauen unterschiedlich essen, warum gibt es dann im Restaurant keine getrennten Speisekarten für Männer und Frauen?“, fragte sich Denis Scheck. Denn wenn der Kellner im Restaurant ein Kristallweizen und Kohlrouladen bringt, geht fast jeder davon aus, dass es die Bestellung eines Mannes ist, während der Salat mit Putenstreifen mit ziemlicher Sicherheit an eine Frau geht. Bei den Kochbüchern geht es weiter, da gibt es Bücher für Frauen mit Titeln wie „Mal was leichtes“, während es beim Mann dann schon „Mal was richtiges“ sein soll. Allerdings bietet das Buch noch deutlich mehr als die humoristische Aufarbeitung des unterschiedlichen Essverhaltens von Männern und Frauen. Zum Beispiel wird auf die Frage eingegangen, warum es bei Mutti immer noch am besten schmeckt und selbst ein Sternekoch zähneknirschend eingesteht, nicht mit seiner Mutter konkurrieren zu können. Darüber hinaus werden zahlreiche Anekdoten aus kulinarischen Selbstversuchen geschildert, wie etwa ein Murmeltieressen oder Experimente mit Geschmacksumkehrern wie Miraculin. Letzteres bewirkt, dass alles was eigentlich sauer ist, auf einmal süß schmeckt – und das mitunter über einen Zeitraum von mehreren Stunden. „Macht keinerlei Sinn, ist aber sehr, sehr lustig“, erinnerte sich Denis Scheck an den Selbstversuch. Zudem enthält das Buch zahlreiche interessante Fakten, auf die die beiden Autoren bei ihren Recherchen gestoßen sind. Wusstet Ihr zum Beispiel, dass es Kooperationen zwischen Modeunternehmen und Mineralwasserherstellern gibt? Neben all dem Humor, werden aber auch kritische Töne zur Lebensmittelindustrie, etwa bezüglich der Massentierhaltung und auch zur Ernährungsweise der Deutschen angeschlagen. Nicht nur dass der Deutsche im Schnitt 70 – 80 Tiefkühlpizzen im Jahr verdrückt – und das freiwillig – nein, viele Menschen geben tatsächlich mehr Geld für Katzen- oder Hundefutter aus, als für ihre eigene Ernährung. Insofern möchten die Autoren nicht nur unterhalten, sondern auch ein wenig aufklären und zu einer bewussteren Ernährungsweise auffordern. Eine Frage ist aber noch offen: Wie schmeckt denn nun eigentlich Murmeltier? „Nach Steinzeit“ meinte Eva Gritzmann, „murmeltierig“ dagegen Denis Scheck. So wirklich bringt uns das aber auch nicht weiter. Da hilft wohl nur eins: selbst probieren. In diesem Sinne: guten Appetit.

7. März 2011 | Weiterlesen
Finale des „7. Rostocker Koggenzieher“ 2011

Finale des „7. Rostocker Koggenzieher“ 2011

Mit einem lachenden und einem – vom vielen Lachen – weinenden Auge, wohnte das Publikum gestern dem Finale des Kabarett-Wettbewerbs „Rostocker Koggenzieher“ an der BÜHNE 602 bei. Bereits Donnerstag, Freitag und Samstag (3. – 5. März) fanden die drei Vorrunden des „7. Rostocker Koggenzieher“ statt. Zwölf Kabarettisten waren an den Start gegangen, um einen der vier Preise mit nach Hause zu nehmen. In jeder Vorrunde traten vier der Künstler gegeneinander an und jeweils einer schaffte es, sich für das Finale zu qualifizieren. Gestern standen dann die drei Gewinner der Vorabende noch einmal auf der Bühne und präsentierten sich von ihrer besten, bei Weitem nicht immer nettesten, Seite. Schließlich reden wir hier von Kabarett, da darf man ja nun mal kritisch daher kommen. Aus Runde eins gab Timo Wopp noch einmal seine Lebenstipps zum Besten und präsentierte sein politisch-wirtschaftliches Jonglier-Kabarett. Dabei machte er um politisch korrekte Äußerungen meist einen großen Bogen und zeigte dem Publikum eine zuweilen ganz neue Sicht auf viele Dinge. Was er da auf der Bühne sage, sei seine Wahrheit, betont er. Er sei wie die Bibel: „Am Ende heißt es: Augen zu und dran glauben.“ Nach ihm betraten Moritz Neumeier und Jasper Diedrichsen die Bühne, die als „Team & Struppi“ das Programm zeigten, mit dem sie am Samstag die Vorrunde für sich entschieden hatten. Vor allem gesellschaftlich kritisch schwangen sie Reden oder sangen ihre Lieder. Dass sie dabei gerne mal die gängigen Normen über Bord warfen und Dinge aussprachen, die man sich heutzutage eigentlich verkneift, machte gerade ihren Charme aus. Sie nahmen kein Blatt vor den Mund und bildeten sich ihr ganz eigenes Urteil über unsere heutige Gesellschaft. Nicht ganz so kritisch, sondern vor allem ironisch, kam FiL daher. Im wirklichen Leben heißt er eigentlich Philip Tägert und sagt über sich, dass er eigentlich kein Wettbewerbstyp sei. Nichtsdestotrotz war er beim Koggenzieher angetreten und stellte sich dem Publikum als politischer Songwriter vor. Zum Singen kam er dann aber eher weniger während seines halbstündigen Auftritts. Immer wieder schien er von seinem roten Faden abzuweichen, um über etwas ganz anderes zu reden, das ihm gerade in den Sinn kam. Etwas unvorbereitet wirkend konnte man doch erkennen, dass wohl System dahinter steckte. Während in den Vorrunden das Publikum noch an der Entscheidung beteiligt war, konnte im Finale lediglich über den Publikumspreis abgestimmt werden. Wer welchen der drei „Koggenzieher“ mit nach Hause nehmen durfte, lag ganz in der Hand der Jury. Diese bestand wieder aus Martina Bade (Volkstheater Rostock), Manfred Nicke (Vorpommernhus), Christoph Gottschalch (Schauspieler und Regisseur) und Dietrich Pätzold (Kulturredaktion der Ostseezeitung). Schon an den Vorabenden hatten diese Vier ihre Stimmen vergeben. Am Finalabend musste jeder von ihnen eine eigene Rangfolge für sich festlegen. Am Ende wurden die Platzierungen wie Punkte zusammengezählt. „Wer dann die geringste Punktzahl hatte, der hatte den ersten Platz“, erzählte Christoph Gottschalch. Während die Jury sich beriet, konnte das Publikum die vorher ausgeteilten Stimmzettel ausfüllen. „Unser Favorit ist ganz klar Timo Wopp“, erzählte Annekathrin Kraft, die bereits am Donnerstag mit ihrem Mann Tino Kraft für Wopp gestimmt hatte. Damit standen die beiden anscheinend nicht alleine da. Während die Jury ihn auf Platz drei wählte, war er ganz klar der Publikumsliebling. So durfte er neben dem „Bronzenen Koggenzieher“ auch den Publikumspreis mitnehmen. Der „Silberne Koggenzieher“ ging an Team & Struppi. Folglich ging der „Goldene Koggenzieher“ an FiL. Bei seinem Auftritt hatte dieser noch Witze darüber gemacht, dass er den „Bronzenen Koggenzieher“ gewinnen würde. So war er umso überraschter, am Ende dann doch den goldenen in Händen zu halten. Damit hätte er nicht gerechnet, sagte er. Hatte er doch extra das Gedicht über den dritten Platz eingebaut, damit er am Ende mit erhobenem Kopf aus dem Ganzen herausgehen könne. „Das war sozusagen eine Nervenabsicherung“, erzählt er mir. Heute Abend um 20 Uhr wird er mit seinem Programm noch einmal auf der BÜHNE 602 auftreten. Wer sich also selbst ein Bild von dem Berliner Künstler machen möchte, sollte unbedingt versuchen, noch einen Platz zu bekommen.

7. März 2011 | Weiterlesen
„Frühlingslicht“ in der Galerie Klosterformat

„Frühlingslicht“ in der Galerie Klosterformat

Was in so eine kleine „Bude“ (so nannte man die Wohnhäuser der Stiftsdamen auf dem Hof des Klosters zum Heiligen Kreuz) alles so hineinpasst? Gedichte, Glasmosaike, Lieder, Malereien, Romanauszüge, Schalen, Zeichnungen, etwa dreißig Personen und nicht zu vergessen schönstes „Frühlingslicht“ – all das gab es heute in der Galerie Klosterformat. Anlass war die Eröffnung der neuen Ausstellung der Rostocker Künstlerin Grit Sauerborn und des Glasgestalters Bernd Lichtenstein aus Bremen. „Frühlingslicht“ war nicht nur der Titel dieser Ausstellung, Frühlingslicht schien auch durch die Galeriefenster und erzeugte vielfältige Farbbrechungen in den faszinierenden Glasobjekten von Bernd Lichtenstein. Neben schönen und auch praktischen bunten Glasschalen und Dosen hat der Glasgraveur auch 3D-Mosaike mit nach Rostock gebracht. Besondere Lebendigkeit wird ihnen durch die eingeschlossenen Blasen verliehen. Sie vermitteln die Illusion eines fließenden Innenlebens der Würfel. Doch alles ist erstarrt. Nicht natürlich, sondern eher künstlich wirkt die ungewöhnlich gleichmäßige Verteilung dieser kleinen Luftkügelchen. Und tatsächlich „Die Anordnung der Blasen ist steuerbar“, verrät der Kunsthandwerker das Geheimnis. Es sei alles eine Frage der richtigen Temperatur und der Zeit. „Die Temperatur darf nicht zu heiß sein, sonst sprudeln sie weg“, erklärt Bernd Lichtenstein. Eine ruhige Hand braucht man für die Herstellung dieser raffinierten Objekte. Schicht für Schicht wird das Glas aufgetragen, mal klares, mal blaues, dann wieder weißes. Je nach Lichteinfall und Perspektive des Betrachters spiegeln sich die Farbflächen und erhalten so ihre lebendige Wirkung. Dazu tragen auch die vergoldeten oder metallischen Oberflächen bei, die in die Glaskörper eingeschlossen werden. Die unterschiedliche Gestaltung mit Farben und Formen verleiht so jedem Glasobjekt eine individuelle Note. „Frühlingslicht“ konnte man auch in den Malereien und Zeichnungen von Grit Sauerborn finden. Zumindest erinnerten die hellen und zarten Farbtöne an die noch zaghafte, aber unaufhaltsam zurückkehrende Farbenpracht in der Natur. Ihre Inspiration holt sich die Malerin unter anderem auf Reisen. Für die Ausstellung in der Galerie Klosterformat hat sie vor allem Bilder ausgewählt, die in Litauen entstanden sind. „Dort war ich auf den Spuren, die man in der Natur sieht, und habe dort viel gearbeitet und viel gezeichnet.“ Die Landschaftseindrücke, die Grit Sauerborn malerisch zum Ausdruck gebracht hatte, waren Grundlage für die Gedichte, welche die Autorin Daniela Boltres den Gästen der Ausstellungseröffnung vorlas. Außerdem präsentierte sie einen heiter-makaberen Auszug aus ihrem Roman „Sakuska“, an dem sie derzeit gerade arbeitet. Deutsch und Rumänisch sind die Sprachen, in denen die Autorin ihre Texte verfasst und auch bei der Frühlingslicht-Lesung vortrug. Mit Melodien aus Finnland, Russland und Mazedonien bereicherten hingegen Matthias Spehr an der Gitarre und Gennadi Ustyugov am Akkordeon das Programm der Ausstellungseröffnung. Gewürzt waren sie mit teils recht derben und direkten Texten, in denen es zum Frühling passend um Liebe, Lust und Leidenschaft ging, die aber auch seltene Themen behandelten. Die „Ode an die Schwerkraft“ war eines davon, welches auch beim Publikum ausgesprochen gut ankam. Es wurde geschmunzelt, gelacht und zum Abschluss kräftig geklatscht. Eine heitere Eröffnungsveranstaltung an einem heiteren Frühlingstag. Die Verkaufsausstellung kann noch bis zum 30. April immer dienstags bis samstags von 11 bis 18 Uhr in der Galerie Klosterformat auf dem Hof des Klosters zum Heiligen Kreuz besichtigt werden.

6. März 2011 | Weiterlesen
„Gut gegen Nordwind“ in der Kleinen Komödie

„Gut gegen Nordwind“ in der Kleinen Komödie

Wie viel Nähe braucht es, um Liebe zwischen zwei Menschen entstehen zu lassen? Im Fall von „Gut gegen Nordwind“ ist damit nicht nur die körperliche, sondern vor allem die räumliche Nähe gemeint. Können sich zwei Personen ineinander verlieben, obwohl sie sich noch nie gesehen oder tatsächlich gesprochen haben? Emmi Rothner (Sandra-Uma Schmitz) schreibt eine E-Mail, um das unliebsam gewordene Abonnement der Zeitschrift „Like“ zu kündigen. Ihr rutscht allerdings ein „e“ mit hinein, sodass aus „Like“ ganz plötzlich „Leike“ wird. So landet ihre Mail nicht bei der Redaktion der Zeitschrift, sondern bei Leo Leike (Alexander Flache), einem Kommunikationswissenschaftler. Dieser antwortet zunächst nicht, was Emmi, die immer noch glaubt an die richtige Adresse zu schreiben, auf die Palme bringt. Leo ist gar nicht begeistert, irrtümlich von einer fremden Person beschimpft zu werden. Nachdem das Missverständnis aufgeklärt ist, landen dann aber weitere E-Mails von Emmi in seinem Postfach. Bald entsteht daraus eine Korrespondenz, die zunächst noch distanziert bleibt, aber schnell eine gewisse Vertrautheit entstehen lässt. Dabei schreiben die beiden eigentlich nie über Persönliches und bekommen sich auch nie zu Gesicht. Trotzdem kommen nach und nach Gefühle auf, mit denen die beiden nicht gerechnet haben. Die Frage, die sich immer wieder stellt, ist, ob sie sich sehen sollten oder nicht. Emmi ist eigentlich verheiratet und sieht die E-Mail-Bekanntschaft als ihre außereheliche Welt an, in der sie ganz sie selbst sein kann. Auf keinen Fall will sie irgendetwas tun, das ihr diese Welt entreißt. Eine gewisse Neugierde bleibt aber doch bestehen. So schlägt Leo ein Treffen vor, bei dem sie zur gleichen Zeit in einem Café sein werden, ohne zu wissen, wie der andere aussieht. So könne jeder sein eigenes im Kopf entstandenes Bild des anderen suchen, ohne die Distanz zu verlieren. Die beiden müssen nach dem Treffen feststellen, dass sich ihr Interesse am jeweils anderen dadurch nicht gemindert hat. Im Gegenteil, die Spannung scheint sich sogar noch erhöht zu haben, jetzt wo sie eine Ahnung haben, wie die Menschen hinter den Computermonitoren aussehen. Das ändert aber nichts daran, dass Emmi verheiratet und somit nicht frei für Leo ist. Das spannende an der Inszenierung ist, dass das Buch von Daniel Glattauer einzig und allein aus E-Mails besteht. Selbst das Treffen der beiden im Café wird erst im Nachhinein für den Leser greifbar, als sie in ihren Mails darüber schreiben. So stellte sich also im Vorfeld die Frage, wie das von Ulrike Zemme und Daniel Glattauer für die Bühne verfasst und von der Regisseurin Sonja Hilberger inszeniert werden würde. Schon die Darstellung der entstehenden Bindung zwischen Leo und Emmi war dabei sehr gelungen. Die Texte, bei denen die beiden sich praktisch noch fremd waren, wurden aus dem Off gesprochen. Personen ohne Körper, die nichtssagende Texte schrieben, beziehungsweise vorlasen. Erst als dann durch ihre Art zu schreiben eine Vorstellung des jeweils anderen entstand, traten die Schauspieler auf die Bühne. Der gesprochene Text bestand aus den E-Mails, die Daniel Glattauer in seinem Buch niedergeschrieben hatte. Die Schauspieler lasen diese aber nicht einfach nur vor. Sie passten Tonfall und Körperhaltung den Emotionen an, die in jeder E-Mail hintergründig vorhanden sind. Weil sich die beiden Schauspieler nie direkt ansahen, blieb der E-Mail-Charakter jedoch erhalten. Schließlich schreiben sich Emmi und Leo ihre Dialoge nur, ohne diese im eigentlichen Sinne auszusprechen. Besonders das Treffen, das ja eigentlich erst im Nachhinein beschrieben wird, bekam durch die Schauspieler noch mal eine ganz andere Dimension. So spielten sie die in den E-Mails beschriebenen Momente nach, während sie diese vortrugen. Dass sie dafür durchs Publikum liefen, machte noch einmal deutlich, dass sie sich in der richtigen Welt befanden. Denn der Bühnenraum, der aus schwarzen Flächen mit Matrixmuster bestand, war der „luftleere Raum“, in dem sie sich während des Schreibens befanden. „Ich bin total begeistert, wie man mit zwei Personen so eine Spannung aufbauen kann“, sagte Premieren-Zuschauerin Juliane, die durch ihre Fernbeziehung mit Freund Ralf selbst Erfahrung mit der „virtuellen Beziehungswelt“ gemacht hat. So konnten sich die beiden zumindest mit dem E-Mail schreiben identifizieren. „Aber wir wussten immerhin, wie wir aussehen“, stellte sie fest. Wer vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht hat oder einfach nur neugierig geworden ist, der sollte sich auf jeden Fall eine Karte für „Gut gegen Nordwind“ besorgen. Aber auch allen, die das Buch schon gelesen haben, kann ich nur empfehlen, sich die Bühnenfassung anzusehen. Auch wenn man die Handlung schon kennt, gehen Witz und Spannung nicht verloren. Weitere Vorstellungen finden am 17., 24. und 25. März und am 9. und 23. April um 20:00 Uhr in der Kleinen Komödie in Warnemünde statt. Weitere zwei Termine am 3. und 24. April finden jeweils um 16:00 Uhr statt. Fotos: Dorit Gätjen, VTR

6. März 2011 | Weiterlesen
Marie Bloch - Ausstellung im Max-Samuel-Haus

Marie Bloch - Ausstellung im Max-Samuel-Haus

Erinnert sich vielleicht noch jemand an „Tante Mieze“? Wenn ja, dann sicherlich nur die älteren unter unseren Lesern. Denn „Tante Mieze“ wirkte bereits in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts in Rostock. Aber vielleicht ist man ihrem bürgerlichen Namen, Marie Bloch, schon einmal begegnet. Am Beginenberg beispielsweise, wo eine Kindertagesstätte nach ihr benannt wurde oder vor dem Haus in der Paulstraße 5, wo ein Stolperstein an sie erinnert. Eine Ausstellung der Stiftung Begegnungsstätte für jüdische Geschichte und Kultur Rostock im Max-Samuel-Haus widmet sich noch bis zum 7. Juli dem Leben und Wirken der Rostocker Reformpädagogin und Kindergärtnerin Marie Bloch, die auch liebevoll „Tante Mieze“ genannt wurde. Kuratorin und Historikerin Steffi Katschke hat zahlreiche Dokumente, Briefe, Fotos und auch altes Spielzeug aus Archiven und von Privatpersonen zusammengetragen, um Marie Blochs Leben von der Geburt, über ihre Kindheit, Ausbildung und Tätigkeit in Rostock bis zu ihrem Tod nachzuzeichnen. Geboren 1871 als fünftes von sieben Kindern des Verlagsbuchhändlers Adalbert Bloch, wuchs sie in wohlhabenden Verhältnissen auf. Sie ließ sich an einem Lehrerinnenseminar ausbilden und absolvierte später eine Weiterbildung zur Kinderpflegerin am Pestalozzi-Fröbel-Haus in Berlin. Nach Rostock kam Marie Bloch 1908. Hier kümmerte sie sich zunächst um den Haushalt ihres Bruders und die Versorgung seiner Kinder. Zwei Jahre später gründete sie ihren eigenen Kindergarten mit angeschlossener Kinderpflegerinnenschule in der Paulstraße 5. „Herausragend daran war, dass sie schon früh Kindergärtnerinnen modern nach den Prinzipien des Pädagogen Fröbel ausbildete“, erzählt Steffi Katschke. Ihre Arbeit überzeugte. Ab 1919 war Marie Bloch Oberleiterin der städtischen Kinderfürsorge und engagierte sich im Rostocker Frauenverein. Mit ihrer Schule konnte sie jungen Frauen eine gute Ausbildung bieten. Bis Mitte der 1930er Jahre leitete sie ihre Einrichtung erfolgreich. Dann sah sie sich zunehmend den Ausgrenzungen durch die nationalsozialistische Gesetzgebung ausgesetzt, hatte mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen und musste das Haus verkaufen. Am 11. November 1942 wurden sie mit anderen Rostocker Juden in das KZ Theresienstadt deportiert. Dort starb sie im April 1944 im Alter von 73 Jahren. Der Deportationsbefehl zählt zu den bedeutsamsten Exponaten in der Ausstellung, so die Kuratorin. Aber auch die persönlichen Briefe haben bei Steffi Katschke während der Vorbereitung einen starken Eindruck hinterlassen. Neu war für sie die Entdeckung, dass Marie Bloch bereits ein halbes Jahr nach ihrer Geburt evangelisch getauft wurde und nicht, wie bisher angenommen, erst viel später. Da drei ihrer vier Großeltern jedoch jüdisch waren, galt sie in der NS-Zeit als Voll-Jüdin und musste ein grausames Schicksal ertragen. Aber auch Jahrzehnte nach ihrem Tod ist Marie Bloch noch bei vielen Rostockern, die ihren Kindergarten besuchten oder sich ausbilden ließen, in guter Erinnerung. Zu ihnen gehört auch die heute 87-jährige Emmi Kaminski. Als 14-Jährige hatte sie die Pädagogin kennengelernt. „Sie hat sich gleich mit Tante Mieze vorgestellt. So wurde sie von allen genannt und wollte sie auch genannt werden“, erinnert sich Emmi Kaminski an die damals schon ältere „Omi“. Ein halbes Jahr ging sie bei ihr zur Schule und ließ sich zur Kindergärtnerin ausbilden. Als lieb, nett, mütterlich, aber auch streng beschreibt die ehemalige Schülerin ihre Lehrerin. „Ein herzensguter Mensch“, der auch ihre eigene Arbeit in besonderem Maße geprägt hat. „In Ruhe und in Güte erreicht man manches – das war mir selber als Kindergärtnerin wichtig“. Von weiteren Erinnerungen an „Tante Mieze“ wird voraussichtlich Ende Juni die Großnichte erzählen, informiert Steffi Katschke. Bis dahin kann die Ausstellung dienstags bis freitags von 10 bis 16 Uhr und nach Vereinbarung besichtigt werden. Der Eintritt kostet zwei Euro. Bis zum 18. Lebensjahr ist er frei. Am 8. und 30. März findet jeweils um 16 Uhr eine Führung mit der Kuratorin Steffi Katschke statt, die vier Euro kostet. Die Ausstellung zu Marie Bloch gehört zu einer Reihe über jüdische Persönlichkeiten aus Rostock. Zuvor hatte es bereits eine zum Namensgeber des Hauses Max Samuel gegeben. Voraussichtlich ab August ist eine weitere über Richard Siegmann geplant.

6. März 2011 | Weiterlesen
Chapeau Claque im MAU-Club

Chapeau Claque im MAU-Club

Ein Chapeau Claque ist ein Zylinder, den Magier klassischerweise dafür benutzen, um weiße Kaninchen oder Blumensträuße daraus hervorzuzaubern. Chapeau Claque ist aber auch der Name einer jungen Band aus Erfurt, die am Donnerstag im MAU konzertierte. Einen Strauß lieblicher Songs zauberten auch sie, Maria Antonia Schmidt und ihre vier Musiker, auf die Bühne. Umfasst von einer seidenen Elektro-Pop-Schleife enthielt dieser einen musikalischen Mix von chilligen und melancholischen Liedern bis zu sehr tanzbaren Nummern wie dem funkigen „Zum Tanz“. Von Anfang an sorgte Sängerin Maria Antonia Schmidt für Intensität und Leidenschaft auf der Bühne. Im leichten Seiden-Tops und kurzer Shorts schaffte sie es im eher kühlen MAU-Club das Feuer bei ihren überwiegend weiblichen Fans zu entfachen und entledigte sich für „Pale Blue“ sogar ihrer warmen Stiefel. Ein Song, der ihr „sehr am Herzen liegt“, verriet sie den Zuhörern und pries auch gleich das neue Album „Hab und Hut“ an, auf dem das gute Stück zu finden ist. Darauf auch der nächste Titel „Platte an“, welches dann „noch mehr zum Tanzen“ animierte. Zum Tanzen, oder eher zum Schweben, war auch gleich einer der ersten Titel „Unsere Liebe – ein Storch“, in dem die Sängerin auf einem Bein stehend und mit den Armen schwingend wie ein Vogel abzuheben schien. Eine Pose, die sie im Laufe des Konzerts noch öfter einnehmen sollte. Sie passt schließlich zu den zumeist sommerluftig-leichten Melodien der Band, die Maria Antonia Schmidt mit ihrer klaren und sanften Stimme vortrug. Beeindruckend, wie sie es verstand, diese von zuckersüß und flauschig bis eindringlich und leidenschaftlich je nach Stimmung im Song zu modulieren. Da machte es auch gar nichts, dass die sympathische Frontfrau von Chapeau Claque mit ihren Moderationen nicht so zufrieden war (ist ja eh nur Nebensache) und etwas verlegen vom Wal (Grüße an LOHRO) zum kleinen Vögelchen und dem neuen Titel „Knallt ein Spatz“ überleitete. Unüberhörbar hingegen hatte sich die Sängerin bei den Lyrics ihrer Songs bemüht, die vor allem auf Deutsch aber auch auf Englisch verfasst wurden. Bildgewaltig und nachdenklich setzt sich die Band darin mit dem Hier und Jetzt auseinander. Ja klar, Liebe spielt natürlich eine wichtige Rolle – wäre ja auch enttäuschend, wenn nicht – aber auch aufmerksame Beobachtungen aus dem uns umgebenden Mikro- und Makrokosmos spiegeln sich wider. Wie der Klimawandeltitel „25 Grad im November“ vom Vorgänger-Album „Fabelweiss“. Davon gab es übrigens auch noch das aufgeregte „Rot“ und das sehr gefühlvolle „Last Dance“ zuhören. Nicht fehlen durfte natürlich auch „Pandora Kiss Miss Tragedy“, der bisher größte kommerzielle Erfolg von Chapeau Claque, die mit Northern Lite mit dem Titel „Enemy“ bei Stefan Raabs Bundesvision Song Contest 2007 den sechsten Platz belegten und so vielleicht dem Fernsehpublikum bekannt sein dürften. Als letztes Lied des Rostocker Konzerts spielte Chapeau Claque „Froschtod“. Dabei musste dann schließlich auch das Publikum noch einmal deutlichen Einsatz zeigen. Mit der hymnischen Zeile „Dass wir uns im Himmel wiedersehen“ bildete es darüber hinaus einen passenden Abschluss für den Abend im MAU-Club.

5. März 2011 | Weiterlesen
27. Hallensportfest der Rostocker Schulen 2011

27. Hallensportfest der Rostocker Schulen 2011

Samstagmorgen 9 Uhr, Zeit für ein gemütliches Frühstück? Nicht für die Schüler der 1. bis 8. Klassen diverser Rostocker Schulen. Denn diese hatten sich um diese Zeit bereits in der Rostocker Stadthalle versammelt, um bei den Wettkämpfen des mittlerweile 27. Hallensportfests der Rostocker Schulen gegeneinander anzutreten. Nachdem das Hallensportfest letztes Jahr aufgrund der Wetterkapriolen von Januar auf März verlegt werden musste, ließen es die Veranstalter in diesem Jahr gar nicht erst so weit kommen. Der Termin wurde einfach direkt auf den 5. März gelegt. Einem dreifachen „Sport frei!“ stand also von Anfang an nichts im Wege. Organisationsleiter Gerhard Schumacher, der bereits seit 1992 dabei ist, betonte zudem, dass jede Schule freiwillig an dem Wettbewerb teilnimmt. Umso bemerkenswerter, dass sich heute etwa 2000 Schüler und Schülerinnen aus gut 40 Schulen aus Rostock und Umgebung in der Stadthalle eingefunden hatten. „Das ist in dieser Art schon einmalig in Deutschland“, bemerkte Schumacher nicht ohne Stolz. Gesponsert wurde die Veranstaltung wie im Vorjahr durch die Ostseesparkasse und die AOK Mecklenburg-Vorpommern. Nachdem Moderator Jürgen Koeppe die Kinder auf dem Hallenboden um sich herum versammelt hatte, war es an Oberbürgermeister Roland Methling die Veranstaltung zu eröffnen. Dieser fasste sich bewusst kurz: „Ich will euch gar nicht lange vom Sport abhalten. Ich glaube ihr seid schon ganz heiß.“ Schließlich habe er es früher auch immer kaum erwarten können, bis es endlich losging. Nach einem weiteren „Sport frei!“ konnte also unverzüglich das Aufwärmprogramm beginnen, um auch das letzte bisschen Müdigkeit zu vertreiben, bevor die eigentlichen Wettkämpfe starteten. Den Auftakt machte die Umkehrstaffel, bei der die Schüler einen „Erdball“ durch die Halle manövrierten. Ein gar nicht so einfaches Unterfangen, wenn man selbst teilweise nicht viel größer als der Ball ist. Dennoch meisterten die Erst- und Zweitklässler diese Herausforderung bestens. Einige Schulen hatten die Bälle im Vorfeld der Veranstaltung sogar ausgeliehen, um trainieren zu können. Ob es geholfen hat, kann ich allerdings nicht beurteilen. Am Ende war es, wie im Vorjahr, die Grundschule Schmarl, die das Rennen machte. Auf Platz zwei folgte die Grundschule Lütt Matten vor der Grundschule Werner-Lindemann. Im Verlauf des ganzen Tages wurde noch eine Vielzahl von weiteren Wettbewerben ausgetragen. So gab es Rundenstaffeln, Hindernisläufe, Seilspringen, Dreierhopp (Weitsprung auf einem Bein) und Medizinballwerfen. Nach so viel Sport waren viele der Teilnehmer am Ende sicherlich müde und froh, die Beine hochlegen zu können. Damit auch in den Pausen keine Langweile aufkommen konnte, dafür sorgten verschiedene Rostocker Sportvereine. Während der SG Fiko Rostock beispielsweise vorturnte, führte der SV Warnemünde – „Perlen aus Groß Klein“ einen Tanz auf. Für die Veranstalter und Schüler dürfte es auf jeden Fall erneut eine gelungene Veranstaltung gewesen sein und dafür lässt man dann doch auch mal ein gemütliches Frühstück sausen. 

5. März 2011 | Weiterlesen
Perspektiven der Offshore-Windenergie in MV

Perspektiven der Offshore-Windenergie in MV

Um unseren Energiehunger zu stillen, wird derzeit heftig gestritten, welche Rolle dabei die Atomenergie spielen soll. Auch in unserer schönen Hansestadt wurde das Thema angesichts der jüngsten Castortransporte nach Lubmin, die auch durch Rostock führten, immer wieder auf die Straßen gebracht. Während jetzt wohl das Bundesverfassungsgericht darüber urteilen muss, ob die Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke rechtens ist, konzentriert man sich hierzulande verstärkt auf die erneuerbaren Energien. Mittlerweile wird der Strom in Mecklenburg-Vorpommern zu 51 Prozent aus erneuerbaren Energien gewonnen. Die wichtigste Ökostromquelle ist dabei die Windkraft. Die Windenergiebranche ist kräftig im Aufwind, sowohl regional als auch international. Erst letzte Woche wurde die Einrichtung einer Stiftungsprofessur Windenergie an der Universität Rostock vertraglich besiegelt. Dass die Windenergieerzeugung nicht nur ökologische Vorteile, sondern auch eine enorme wirtschaftliche Bedeutung hat, unterstreicht der Arbeits- und Wirtschaftsminister des Landes Jürgen Seidel: „Mecklenburg-Vorpommern ist auf industrielle Arbeitsplätze angewiesen. Die Windenergie nimmt hier speziell im Bereich der erneuerbaren Energien eine besondere Rolle ein.“ Gab es vor zwei Jahren noch 2000 Arbeitsplätze in dieser Branche, hat sich die Zahl gegenwärtig auf etwa 4000 verdoppelt. Und es können noch mehr werden. Nach dem Nationalen Aktionsplan für Erneuerbare Energie (NAP) sollen bis 2020 zehn Giga-Watt Offshore-Windenergieanlagen vor Deutschlands Küsten in Betrieb gehen. Das entspräche einem Investitionsvolumen von 30 Milliarden Euro in den nächsten zehn Jahren. Da will Mecklenburg-Vorpommern natürlich mitmischen und sich auch auf dem internationalen Markt gut positioniert wissen. Vor diesem Hintergrund haben die Landeswirtschaftsfördergesellschaft „Invest in MV“, das Windenergiebranchennetzwerk „Wind Energy Network Rostock e.V.“ sowie die Logistikinitiative Mecklenburg Vorpommern e.V. eine Studie in Auftrag gegeben. Das international tätige Beratungsunternehmen GL Garrad Hassan (GLGH) hat darin untersucht, welche Perspektiven die Offshore-Windenergie in Mecklenburg-Vorpommern hat. Gegenstand der Untersuchungen waren die vier Häfen Rostock, Wismar, Sassnitz und Lubmin. Vor Ort überprüften die Mitarbeiter von GLGH die technischen Voraussetzungen in Bezug auf die logistischen Anforderungen der Offshore-Windenergie. Laut Studie wurden Kriterien wie die Breite der Hafenzufahrt, Wassertiefen, Kailängen, Voraussetzungen für den Einsatz schwerer Kräne, Transportmöglichkeiten, Lagerflächen, Verkehrsanbindungen oder Produktionseinrichtungen vor Ort in hohem Maße erfüllt. „Gerade im Vergleich zu Häfen in Großbritannien und Irland, wo es ähnliche Studien gibt, ist die Position aus technischer Sicht sehr gut“, bestätigte Daniel Argyropoulos von der GLGH, der am Mittwoch die Studie präsentierte. Um die Wettbewerbsfähigkeit Mecklenburg-Vorpommerns zu bewerten, wurden darauf aufbauend die Logistikkosten rund um die Herstellung und Installation wichtiger Komponenten von Windkraftanlagen über einen Zeithorizont der nächsten zehn Jahre in verschiedenen Kombinationen verglichen. Dafür wurden die Deutsche und Britische Nordsee, die Schottische Ostküste und auch die Irische See einbezogen. Der Steigerung der Transportkosten aufgrund längerer Strecken wurden die Kosteneinsparungen durch Herstellung in MV gegenübergestellt. „Dabei sind die vergleichsweise niedrigen Lohnkosten ein durchaus wichtiger Faktor“, machte Daniel Argyropoulos einen Wettbewerbsvorteil deutlich. Jedoch wird dieser bis 2020 geringer, wenn die Lohn-Preis-Entwicklung dem Trend der letzten zehn Jahre folgt. Aus Sicht der GLGH müsse das Land in den kommenden Jahren weitere Maßnahmen ergreifen, um den Standort in der Offshore-Industrie zu stärken. Dazu gehört die Ansiedlung weiterer Hersteller und Zulieferer sowie die Anbahnung von Industriepartnerschaften, um Synergieeffekte zu nutzen. Für Michael Kremp von der Logistikinitiative Mecklenburg-Vorpommern und Chef des Seehafens Wismar ist dies jedoch kein Problem. „Die Häfen sind gut aufgestellt. Ich denke, wir können dieser Herausforderung sehr gut entgegentreten“, zeigte er sich optimistisch. Auch Andreas Wulf, dessen Firma Otto Wulf GmbH die Komponenten für eine Windkraftanlage auf See bringt, wird zukünftig die Studie seinen Kunden immer auf den Tisch legen. Besagt sie doch, dass die Logistikkosten insgesamt nicht so teuer seien. Doch „nicht nur die Lohnkosten machen uns wettbewerbsfähig, sondern es geht auch darum, wie die Leute arbeiten, die Einstellungen der einzelnen Leute und Behörden“, sagt er und betont, dass es die Vorschriften seien, „die das Ganze irrsinnig teuer machen.“ International gesehen spielt Mecklenburg-Vorpommern jedoch noch nicht die Rolle, die es gerne spielen möchte, machte Jürgen Seidel deutlich. Die Studie solle nun auch Grundlage dafür sein, Argumente für den Standort Mecklenburg-Vorpommern zu liefern und so für Rückenwind in der Windenergiebranche unseres Landes sorgen.

4. März 2011 | Weiterlesen
7. Rostocker Koggenzieher 2011 an der Bühne 602

7. Rostocker Koggenzieher 2011 an der Bühne 602

Gestern Abend war es endlich wieder so weit, der siebente „Rostocker Koggenzieher“ startete an der Bühne 602. Für alle, die die Veranstaltung noch nicht kennen, hier eine kleine Erklärung. Es handelt sich um einen Kabarett-Wettbewerb, bei dem insgesamt zwölf Künstler an den Start gehen. In drei Vorrunden treten jeweils vier von ihnen gegeneinander an, um die Zwerchfelle des Publikums zu strapazieren. Am Ende entscheidet die Jury, wer am besten war. Um bei genau vier Jurystimmen zu vermeiden, dass keine Entscheidung zustande kommt, darf das Publikum auch mit abstimmen. So werden also insgesamt fünf Stimmen abgegeben und wer die meisten bekommen hat, der ist in der nächsten Runde, also dem Finale. Dieses findet am Sonntag (06.03.) statt. Alle drei Gewinner der Vorrunden treten noch einmal auf und ein letztes Mal wird entschieden, wer den „Goldenen Koggenzieher“ verdient hat. Auch das Publikum darf noch einmal abstimmen und den Publikumsliebling wählen. Der erste Teilnehmer der Endrunde steht bereits fest, auch wenn die Auswahl gar nicht so leicht war. Alle vier Kabarettisten des gestrigen Abends hatten sich immerhin schon gegen rund 60 Bewerber durchgesetzt. So war zu erwarten, dass ein Feuerwerk an Pointen gezündet werden würde. Alle nutzten ihre 25 Minuten auf der Bühne, um den Zuschauern einen amüsanten Abend zu bereiten. Den Anfang machte Joachim Zawischa, der für das Duo Dalila Abdallah und Peter Marty einsprang, die aus Krankheitsgründen leider absagen mussten. Er lieferte eine Pointe nach der anderen und verknüpfte diese so geschickt, dass dem Zuhörer gar nicht auffiel, dass er schon wieder das Thema gewechselt hatte. So erzählte er zum Beispiel von seinem allmorgendlichen Spiel, in dem er die Statements der Politiker im Horoskop der Bild-Zeitung suche. Als er dies demonstrierte und in einem Horoskop alle Personalpronomen durch „wir“ ersetzte und einen Politiker-Tonfall anschlug, kochte das Publikum. Nach ihm betrat Nicolic, „die goldene Stimme Kreuzbergs“, die Bühne. Er sang sich mit Opernmelodien, denen er selbst einen Text hinzugefügt hatte, durch den Abend. Anfangs kam sein Programm etwas schleppend voran, nahm zum Ende dann aber an Fahrt auf. Besonders sein Lied über Siegmund Jähn, den ersten Weltraumkosmonauten der DDR, dessen Text er nicht selbst geschrieben hatte, blieb in Erinnerung. So sang er mit Ukulele bewaffnet, dass Jähn auf den Mond geflogen war, um so aus der DDR zu fliehen. Besonders der Wechsel von russischem zu sächsischem Akzent brachte Schwung in die Sache. Kabarettist Nummer drei war der Berliner Lesebühnengründer Andreas „Spider“ Krenzke. Durch seinen Lesebühnen-Hintergrund war es kaum verwunderlich, dass er lustige Geschichten vorlas. Diese waren aus dem Leben gegriffen, zumeist aus seinem, so sagte er, und zeigten eine zum Schreien komische Sicht auf die Dinge des alltäglichen Lebens. Besonders eine Geschichte, bei der sich ein kleiner Junge im Bad einschließt und die Tür nicht mehr aufbekommt, hat sich in mein Gedächtnis gebrannt. Es sind immer Situationen, die wahrscheinlich fast jeder so oder so ähnlich schon einmal erlebt hat, aber nicht auf die Idee gekommen ist, den Witz darin zu suchen. Erst durch Krenzkes Erzählungen erhielten selbst die banalsten Situationen Komik. Der letzte Künstler des Abends war Timo Wopp. Er balancierte auf einem schmalen Grad zwischen Witz und Geschmacklosigkeit. Man musste immer überlegen, ob man nun lachen sollte, oder doch lieber bestürzt drein gucken. Letztlich blieb einem dann aber einfach gar nichts anderes übrig, als zu lachen. Zunächst erteilte er Lebenstipps, mit denen jeder besser durchs Leben kommen könne. Ob nun für den Umgang mit nervigen Mitmenschen oder die Kindererziehung, für alles hatte er eine Strategie parat. Als er dann anfing zu jonglieren und die kuriosesten Tricks mit wirtschaftlichen und politischen Ereignissen zu verstrickte, hatte er das Publikum vollkommen von sich überzeugt. So ging er dann auch als Sieger aus der ersten Runde des „Rostocker Koggenzieher“ hervor. Wer gegen ihn am Sonntag antritt, entscheidet sich heute und morgen Abend ab 20 Uhr in der Bühne 602. Wer Lust bekommen hat, sich ebenfalls einen Abend lang bespaßen zu lassen, der sollte versuchen, noch eine Karte für die Vorrunden oder auch das Finale am Sonntag zu ergattern. Es lohnt sich in jedem Fall, denn nicht nur die Teilnehmer sorgen für gute Stimmung. Auch die Moderatoren „DIETRICH & RAAB“, die in den Umbaupausen mit Pointen geradezu um sich werfen, sind einfach zum Schießen.

4. März 2011 | Weiterlesen
Sanierungskosten fürs Große Haus des Volkstheaters

Sanierungskosten fürs Große Haus des Volkstheaters

Das vom Volkstheater Rostock beauftragte Ingenieurbüro legte heute eine erste Grobschätzung zu den voraussichtlichen Kosten für die Sanierung der Brandschutzmängel im Großen Haus des Volkstheaters vor. Für die erforderlichen Baumaßnahmen zur Beseitigung der Brandschutzmängel sind demnach etwa zwei bis drei Millionen Euro erforderlich. Dieser Betrag umfasst u.a. den Einbau von Brandschutztüren, Brandschutzmauern und -schottungen sowie die Sicherung von elektrischen Leitungen. Die genauen Planungen sollen bis zum Mai abgeschlossen sein. Die Auftragsvergaben könnten laut Stadtverwaltung im August/September erfolgen, die Arbeiten selbst könnten dann bis zum Jahresende abgeschlossen werden. Frühestens zum Jahreswechsel 2011/2012 wird das Große Haus des Volkstheaters Rostock somit wieder bespielbar sein. Wie es weitergeht, wird auch Thema der Bürgerschaftssitzung am kommenden Mittwoch sein. Es geht darum, wie sinnvoll es ist, die erforderlichen Beträge in das insgesamt marode Gebäude zu investieren. Denn der Theaterneubau soll spätestens zum 800-jährigen Stadtjubiläum 2018 stehen – darüber herrscht in der Bürgerschaft weitgehend Einigkeit. Allein die Standortfrage und die Finanzierung sind bislang ungeklärt. Jetzt muss abgewogen werden – zwischen den Sanierungskosten und dem entstehenden Mehraufwand für die Anmietung von Ersatzspielstätten, sofern diese überhaupt verfügbar sind. Auch die Anmietung eines Theaterzeltes wird weiterhin geprüft, wie der Aufsichtsrat der Volkstheater Rostock GmbH heute bekannt gab.

3. März 2011 | Weiterlesen
Germany's Next Top Model 2011 mit Luise aus Rostock

Germany's Next Top Model 2011 mit Luise aus Rostock

Schöne Mädels im 50er-Pack, Tränen, Glamour, Zickenterror und aus den Lautsprechern der Fernsehgeräte begrüßt uns die Moderatorin mit der wohl lieblichsten Stimme im gesamten deutschen Fernsehen. Richtig, wenn all das zusammenkommt, beglückt uns ProSieben mal wieder mit einer neuen Staffel von Germany’s Next Top Model (GNTM). Bereits zum sechsten Mal startet heute Abend Heidi Klums Model-Show. Rund 14.000 Kandidatinnen haben sich in 21 Städten dem Casting gestellt, 50 dieser Mädchen haben es bis in die Show geschafft. Zu den Top 50 gehört in diesem Jahr auch Luise Will aus dem Raum Rostock. Die 16-jährige Schülerin konnte die Jury im Oktober beim GNTM-Vorausscheid in Rostock von sich überzeugen und kann nun von einer Model-Karriere träumen. Wer weiß, vielleicht heißt Germany’s Next Topmodel 2011 ja tatsächlich Luise und kommt aus Rostock? Daumen drücken ist angesagt! Wer den heutigen Abend dennoch nicht vor dem Fernseher verbringen möchte, dem bieten sich in Rostock gleich zwei interessante Alternativen: Im M.A.U. Club sorgt die Erfurter Band Chapeau Claque ab 20 Uhr für gute Stimmung und gleich um die Ecke, an der Bühne 602, startet zur selben Zeit der VII. Rostocker Koggenzieher – strapazierte Zwerchfelle dürften dort garantiert sein. Aktualisierung (3. März 2011, 22:45 Uhr):Für Luise ist er aus, der Traum von Germany’s Next Top Model. Von der einzigen Kandidatin, die es aus unserem Bundesland unter die Top 50 schaffte, gab es in der ersten Folge der Model-Show nicht viel zu sehen. Und auch die Jury konnte sie beim Lauf über den wackligen Swimmingpool-Laufsteg wohl leider nicht von sich überzeugen. Immerhin die Hälfte der 50 heute angetretenen Mädchen kann weiter von einer Top-Model-Karriere träumen können.

3. März 2011 | Weiterlesen