Neueste Nachrichten aus Rostock und Warnemünde

Charisma e.V. - Rostock

Charisma e.V. - Rostock

Der Charisma e.V., Verein für Frauen und Familien, ist ein gemeinnütziger Verein im Arbeitsagenturbezirk Rostock. Als anerkannter Träger der Freien Jugendhilfe, Träger der Eltern- und Familienbildung werden viele sinnvolle Projekte auf den Weg gebracht. Das sozial orientierte Leistungsspektrum erfasst in seiner Breite vor allem sozial schwache Zielgruppen. Seit nunmehr 16 Jahren hat der Verein Charisma mit seinen Familienzentren die Hansestadt Rostock in sozialer und kultureller Hinsicht geprägt. Erwähnens- und absolut lobenswert ist das ehrenamtliche Engagement vieler Helfer. Dieser Aspekt soll gefördert werden und stellt daher auch ein besonderes Anliegen des Vereins dar. Um den Leuten, Betroffenen usw. Ablenkung zu bieten, werden monatlich neue Veranstaltungsprogramme der verschiedenem Treffs ausgegeben. Zum Beispiel kann bei Dart, Rommé, Kartenspielen, Gymnastik, Malkursen oder auch Englischkursen in geselliger Runde der Alltag erhellt und bereichert werden. Die gemütliche Umgebung des Charisma Treffs Stadtmitte kann auch für private Feiern gemietet werden und wird sogar individuell gestaltet. In besagtem Treff Stadtmitte fand vor einiger Zeit eine Lesung statt. Die Rostocker Autorin Rosemarie Zimmermann gab eine Auswahl ihrer Gedichte zum Besten. Von frivolen Stücken mit kopulierenden Äpfeln und Birnen im Obstkorb über melancholische Naturgefühle bis hin zu gesellschaftlichen Aufarbeitungen in Reimform wurde ein vielseitiges Repertoire präsentiert. Auch kritische Gegenfragen bzw. Kommentare brachten die Autoren keineswegs aus der Ruhe. Bei einem leckerem Stück Kuchen und einem heißem Kaffee konnte man getrost einen Blick durchs Fenster in die Kälte wagen. Am 18.11. findet um 14 Uhr ein Lichtbildvortrag „Wandern durch Nationalparks- Ost Australien“ Teil 1 von Herrn Dr. Gabriel im Stadtmitte Treff statt.

17. November 2009 | Weiterlesen
Das Kempowski Archiv in Rostock

Das Kempowski Archiv in Rostock

Von der Kunsthalle Rostock kam ich nach kurzer Fahrt in der Langen Straße an. Die Überlegung, sich bei einem heißen Tee und einem Imbiss zu stärken, wich sehr schnell beim Blick auf die Uhr. Also rasch Richtung Kloster, um dem Kempowski Archiv einen Besuch abzustatten. Kaum das Haus betreten, wurde man schon mit Informationen für die nächsten Minuten „bombardiert“. Ich wollte mich eigentlich erstmal umsehen. Nun gut, sah ich mich halt um und hörte mir dabei etwas an. Walter Kempowski wurde 1929 in Rostock geboren und verstarb nach schwerer Krankheit im Jahr 2007. Er gilt bzw. galt als einer der bedeutendsten deutschen Autoren der Gegenwart. Kempowski war ab 1948 für acht 8 Jahre inhaftiert, weil er sich für die liberale LDP engagierte und zusammen mit seinem Bruder brisante Frachtpapiere über die sowjetische Besatzungsmacht sammelte und den Amerikanern übergeben wollte. Er begann einen Neuanfang mit regelmäßigen Tagebucheinträgen, legte sein Abitur ab und fing an Pädagogik zu studieren. Sein „Lebenswerk“ Echolot verfasste er aus verschiedenen Tagebüchern, Briefwechseln und Fotografien, die ihm zugesandt wurden. Bundespräsident Horst Köhler würdigte den Schriftsteller noch zu Lebzeiten als einen „Volksdichter“, weil: „er wie kein anderer das Volk selbst zum Sprechen gebracht hat“. Kempowski veröffentlichte in seiner Karriere über 40 Bücher und wurde mit zahlreichen Preisen und Auszeichnungen geehrt. Unter anderem erhielt er einen Bambi, die Ehrendoktorwürde der Universität Rostock und sogar das Große Bundesverdienstkreuz mit Stern. Etwas nachdenklich aufgrund der fühlbaren „Größe“ des Menschen Kempowski ging die Tour der Langen Nacht der Museen weiter. Nächster Halt: Kulturhistorisches Museum Rostock und Zoologische Sammlung der Universität Rostock. – Fortsetzung folgt –

16. November 2009 | Weiterlesen
Die Kunsthalle Rostock

Die Kunsthalle Rostock

Nachdem ich mir die alten, herrlich aufbereiteten Bahnen und Busse im Depot 12 in Rostock-Marienehe angeschaut hatte, folgte ein kleiner Fußmarsch Richtung Straßenbahnhaltestelle. Nach wenigen Minuten Fahrt sagte die nette Stimme vom Band: „Nächster Halt: Kunsthalle.“ So stieg ich also aus und dachte durchaus erwartungsfroh an die nächsten Minuten, da es mein erster Besuch in dieser bekannten Rostocker Einrichtung war. Nach der herzlichen Begrüßung durch das Personal wurde ich dann mindestens fünfmal darauf aufmerksam gemacht, dass das Fotografieren der ausgestellten Werke verboten ist. Ich wollte ja auch nicht die Kunststücke per Fotoapparat festhalten, sondern die Veranstaltung an sich. Aber ich hörte selbstverständlich auf die freundlichen Worte und schaute mich nun um. Im unteren Bereich der Räumlichkeit war die Ausstellungseröffnung des „Rostocker Kunstpreises 2009“ zu bewundern. Insgesamt sechs Kandidaten wurden für die Kategorie „Schwarz-Weiß-Fotografie“ nominiert. Für den mit 10.000 € dotierten Preis hatten sich immerhin 49 Künstler beworben. Am 21. November 2009 erfolgt um 18 Uhr die Preisverleihung. Begleitet wurde ich beim Betrachten der künstlerischen Darstellungen vom Einspielen der Rostocker Philharmonie. Leider konnte ich aus zeitlichen Gründen nicht am Konzert teilnehmen. Viele andere Besucher der Langen Nacht der Museen in Rostock ließen sich diese Vorstellung bei einem Glas Wein in gemütlicher Atmosphäre jedoch nicht entgehen. Im oberen Bereich der Kunsthalle ist die Ausstellung: „Nippon Today – zeitgenössisches Japan in Kunst und Kultur“ zu besichtigen. Noch bis zum 3. Januar 2010 können verschiedene Filmvorführungen oder Vorträge besucht werden. Es werden sogar Workshops über die Kunst des Origami sowie zu den Themen Manga und Kalligrafie angeboten. Nun musste ich mich aber sputen und spurtete fix in die nächste Bahn Richtung Innenstadt. Nächster Tour-Halt lautet: Kempowski Archiv Rostock. – Fortsetzung folgt –

15. November 2009 | Weiterlesen
8. Rostocker Lichtwoche - Rückblick

8. Rostocker Lichtwoche - Rückblick

Ihren krönenden Abschluss fand die 8. Rostocker Lichtwoche letzten Samstag in einem Barockfeuerwerk, welches dieses Jahr höher angebracht wurde um allen Besuchern die Sicht auf das Spektakel zu ermöglichen. Leider von Bäumen verborgen, konnte man nur 90 % des „Soulfire Feuerwerks“ bestaunen. Dennoch kannte der Ansturm der Besucher kaum Grenzen. In engem Gedränge wurden Würste verputzt, heiße und kalte Getränke die Kehle runter gespült sowie Freunde getroffen und Small Talk gehalten. Wenn man nun das „Fest des Lichtes“ Revue passieren lässt, kommen einem die aktuellen Lichtverhältnisse schon ein wenig grauer und trister vor. Das helle gleißende Licht am Universitätshauptgebäude oder die Lichtinstallationen am Brunnen der Lebensfreude sorgten schon für eine entsprechend strahlende Stimmung. Und wann haben wir Anfang November – zur Rostocker Lichtwoche – schon einmal eine durchgängige Schneedecke, die den Lichtinstallationen eine ganz besondere Stimmung verleiht? Auch die unzähligen Darbietungen und Aktionen hellten die Stimmung in der ansonsten kühl anmutenden Jahreszeit auf. Der Laternenumzug auf der Kröpeliner Straße war überragend gut frequentiert und war beeindruckend anzusehen. Ebenso der traditionelle Laternenwärter an der eigens dafür installierten Haltestelle war äußerst repräsentativ und wirkte im nostalgischen Gewand sehr festlich. Auch die Glühweinaktion des Veranstalters Stadtwerke Rostock, der den Erlös einem guten Zweck spendet, wurde außerordentlich stark angenommen. Diese Jahr darf zum ersten Mal eine Jury entscheiden für welchen Zweck die Gelder fließen. Eine sehr gute Idee. Der Glühwein für 1 € und der Kinderpunsch für 0,50 € waren die wohl beliebtesten Tropfen während der Woche. Freuen konnten sich über jeweils 1.190 Euro der „Verein Wohltat e.V.“, der „Allround Sport e.V.“ sowie die „Kirchgemeinde BRÜCKE“ Alles in allem mal wieder eine gelungene Veranstaltung. Viele Gäste besuchten die Attraktionen und konsumierten die dargebotenen Speisen und Getränke. Man kann durchaus gespannt sein, ob sich das für das nächste Jahr nochmals steigern lässt. In diesem Sinne sind nun strahlende Gedanken statt strahlende Lampen angesagt im eher tristen kalten Winter.

14. November 2009 | Weiterlesen
Die Yachthafenresidenz Hohe Düne in Warnemünde

Die Yachthafenresidenz Hohe Düne in Warnemünde

Ist man schon mal an der Ostsee, nächtigt man natürlich ganz romantisch am Strand. Theoretisch zumindest. Und vielleicht auch nicht unbedingt bei Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt. Kurzum, ein Zimmer musste her! Saskia war vor kurzem im Pentahotel Rostock und davon ziemlich angetan. Sicher, sehr schön und zentral im Stadtzentrum, aber ich stehe ja mehr auf Sonne, Strand und Meer. Der Wetterbericht versprach anhaltenden Regen – so viel zum Thema Sonne. Da ich zudem nicht gerade zu den passionierten Eisbadern gehöre, wären Sauna und Pool natürlich auch nicht schlecht. Das 5-Sterne-Hotel „Yachthafenresidenz Hohe Düne“ bot sich irgendwie an. Perfekte Lage am Ostseestrand von Warnemünde, ein laut Beschreibung großzügiger Wellnessbereich und – das Beste von allem – ein Liegeplatz für meine Yacht. Der schnellste und stilvollste Weg für die Anreise führt dann auch ganz klar übers Wasser – mit der eigenen Yacht, versteht sich. Meine 38-Meter-Yacht hieß „Warnemünde“ und ist eine kleine Fähre, die im Linienverkehr zwischen Warnemünde und Hohe Düne pendelt. Nun ja. Bewerbungen junger, intelligenter, gut aussehender Yachtbesitzer werden an dieser Stelle gern entgegengenommen. Zum kleinen Preis kann man auch sein Auto mitnehmen. Die direkte Anfahrt übers Festland ist von der anderen Seite der Warnow aus ebenfalls möglich. Das Hotel bietet ausreichend Parkplätze und eine große Tiefgarage. Während der kurzen Überfahrt auf dem kleinen Fährschiff bietet sich mir ein erster toller Ausblick auf die majestätischen Residenzgebäude des Hotels. Ich nutze die Gelegenheit, um einige Fotos vom Wasser aus zu machen. Im Sommer besteht die Möglichkeit, die hauseigene Barkasse zu nutzen – derzeit ist sie leider im Winterlager. Nach windiger Überfahrt beim Hotelhaupteingang angelangt, begrüßt mich ein freundlicher Concierge in stilvoller Uniform. Ebendieser trägt nach der Anmeldung meine nicht allzu leichte Tasche (ja, ich bin ein Mädchen) in mein ca. 4 Minuten entferntes Zimmer in einer der drei Residenzen. Dort angelangt erkundige ich mich nach Internet für meinen Laptop und werde freundlich darüber aufgeklärt, dass dies leider nur mit Kabel aber natürlich kostenfrei möglich sei. Mit meinen durchschnittlichen Netzwerkkenntnissen kann ich jedoch selbst mit Kabel keine Verbindung herstellen. Es ist auffällig, dass es im ganzen Hotel keinen einheitlichen Stil gibt. Seemännische Verzierungen wie Fischernetze, Rettungsringe und Miniaturboote wirken aufgrund der goldgelben Farbgestaltung eher mediterran. Die luxuriöse Ausstattung meines recht kleinen Doppelzimmers beinhaltet Safe, Ventilator, eine kleine Minibar mit etwas überteuerten Erdnüssen und Getränken, einen Flachbildschirm mit kostenlosem Pay-TV und eine Urlaubsbibliothek. Sogar einen großen Balkon gibt es, von dem aus man entweder auf das Meer oder den Hotelpark sieht. Besonderes Highlight für alle weiblichen Gäste: ein begehbarer Kleiderschrank. Das Badezimmer wirkt durch seine vergoldeten Armaturen und Marmorplatten sehr nobel. Kleine Bodylotions und liebevoll zusammengelegte Waschlappen und Handtücher sowie eine Box mit Wattestäbchen und -pads lassen keine Wünsche offen. Auf dem riesigen, einladenden Bett liegen zwei Bademäntel bereit. Zufrieden beschließe ich, den Abend gut zu nutzen und mache mich auf den Weg in den Wellness-Spa-Bereich, der sich im Hauptgebäude bei der Rezeption befindet. Leider ist das Gelände recht weitläufig und ich muss wieder ein bisschen wandern. Beim Spa angekommen werde ich sehr höflich begrüßt und kurz über das Erholungsangebot informiert. Ein Fitnessbereich, ein Schwimmbad und der Saunabereich können kostenfrei genutzt werden. Massagen, Beautybehandlungen sowie Yoga- und Pilateskurse müssen im Voraus gebucht werden. Als ich im Bademantel aus den Umkleiden trete, tut sich mir eine atemberaubende Wohlfühllandschaft auf. Warme Farben, gedimmtes Licht, geschwungene Wände, kleine Gänge und viele stilvolle Dekorationsobjekte schaffen eine sehr angenehme Atmosphäre. Kleine Buddhafiguren und griechische Keramikskulpturen von halbnackten Frauen mischen sich zu einem asiatisch-antiken Stil, der trotz der eigentlichen Unvereinbarkeit harmonisch wirkt. Besonders gefallen mir die Saunen. Von der typischen Finnensauna bis zur exotischen „Erdsauna“ – über 5 verschiedene Saunen und unterschiedlich temperierte Abkühlungsbecken kann ich nun wirklich nicht klagen. Echter Schnee und ein Trinkwasserbrunnen dienen zur Abkühlung und ich denke mit einem Lächeln an mein nun gestärktes Immunsystem und meinen Kreislauf. Nicht weniger gelungen ist das Schwimmbad, das mit seinem Kamin und den romantischen Kuschelecken zum Verweilen einlädt. Obwohl Kinder nicht in den Spa-Bereich dürfen, können sie während des Aufenthalts im Kinder- oder Jugendklub sowie auf dem großen Spielschiff vor den Residenzen Spaß haben – die Yachthafenresidenz ist also auch für Familien mit kleinen und großen Kindern geeignet. Für die sportinteressierten Gäste der Yachthafenresidenz stehen zwei Fitnessräume bereit. Gewählt werden kann zwischen Steppern, Laufbändern und japanischen Gummibandgeräten, deren Funktionsweise sich mir trotz längeren Betrachtens nicht recht erschließen wollte. Kostenfreie Getränke stehen überall zur Verfügung. Ich überlege kurz und bekämpfe mein Gewissen, das mir befahl, mich wenigstens ein bisschen sportlich zu betätigen. Besonders in der Nacht beeindruckt die aufwendige Außenbeleuchtung der zum Hotel gehörenden Veranstaltungsgebäude. Es gibt eine Kongress- und eine Bootshalle, einen Bootsklub, diverse Bars sowie eine integrierte Shoppingmeile. Sieben nicht ganz billige Restaurants, die sich rund um das Hauptgebäude gruppieren, locken mit kulinarischen Köstlichkeiten: frischer Fisch aus der Ostsee, saftiges Steak oder klassisch italienische Spezialitäten verwöhnen die Geschmäcker der wohlhabenden Gäste. Als ich im gewaltigen Bett versank, freute ich mich schon auf das Frühstück am nächsten Tag. Vorm Schlafen probierte ich noch kurz den Fernseher aus. Dieser lässt sich so verstellen, dass man gemütlich im Bett liegen kann. Aber wer möchte hier schon seine Zeit mit Fernsehen verschwenden? Am Morgen machte ich mich auf den weiten, weiten Weg zum Frühstückssaal im Hauptgebäude. So zwei bis drei Kalorien dürfte ich dabei locker verbrannt haben, nichts sprach somit gegen ein ausgiebiges Schlemmerfrühstück. Ich bekam einen Platz mit Blick aufs Meer und die im Hafen liegenden Yachten und sogleich frischen Kaffee serviert. Das zunächst unverschämt teuer wirkende Frühstück ist seine 19,50 Euro definitiv wert. Vom klassischen Brötchen und Belag-Buffet bis hin zu regionalen Fischkreationen wird einem hier alles geboten. Frische Fruchtquarks, echtes Birchermüsli (zur Wahl auch mit Sojamilch), selbst gemachte Marmeladevarianten, Samenkörner, Nüsse, getrocknete Früchte und Fruchtsäfte auf der einen Seite; Bacon, Eigerichte, Pilze und überbackene Tomaten auf der anderen – in Gedanken wiege ich schon 2 Kilo mehr. Das Beste zum Schluss – eisgekühlter Sekt. Ein kleiner Verdauungsspaziergang am Strand rundet meinen Ein-Tages-Wellness-Aufenthalt ab. Insgesamt eignet sich das maritim angehauchte Hotel sehr gut, um sich wirklich zu erholen und verwöhnen zu lassen. Die Liebe zum Detail, der gute Service und das große Angebot an Erholungs- und Freizeitmöglichkeiten machen einen Kurzurlaub in der Yachthafenresidenz an der mecklenburgischen Ostsee zu etwas Besonderem – auch oder gerade in der Nebensaison. Mit mindestens 89 Euro für ein Einzelzimmer ist der Spaß aber selbst dann nicht ganz billig. Einziger Wermutstropfen: Die verteilte Bauweise und die damit verbundenen weiten Wege (netterweise aber überdacht). Die Yachthafenresidenz Hohe Düne dürfte mich nicht das letze Mal gesehen haben. Vielleicht teste ich beim nächsten Mal aber auch das Neptun-Hotel in Warnemünde oder das Strandhotel Hübner oder, oder, oder. Die Auswahl an guten Häusern ist in Warnemünde ja durchaus gegeben. Mal abwarten, welches Hotel mich als Erstes zu einem Gratisaufenthalt einlädt…

13. November 2009 | Weiterlesen
Jutta Voigt: „Westbesuch“ - Lesung in Rostock

Jutta Voigt: „Westbesuch“ - Lesung in Rostock

Mit ordentlich Vorschusslorbeeren gesegnet, sollte Frau Jutta Voigt zu überzeugen wissen. Und sie tat es. Mit charmanter „Berliner Schnauze“ sorgte die Autorin für einen unterhaltsamen Abend. Mit der Lesung „Westbesuch“ endet nun auch erst einmal die Ost-West-Reihe der Thalia-Buchhandlung Rostock. Dabei ist das Buch von Frau Voigt sicherlich eines der lustigsten über diese durchaus ernste Thematik. In ihrem Buch sind traurige und heitere Passagen zu finden, denn Trauer und Glückseligkeit gehören untrennbar zusammen, so die Schriftstellerin. Unter anderem werden die berühmten Westpakete thematisiert. Der gute Albrecht Kaffee aus dem ALDI ist auch mir noch ein Begriff. Der Osten dachte: „welch ein edles Gesöff“. Dabei tranken die doch im Westen nur Jacobs Krönung, oder? Oder auch die Authentizität der jeweiligen Besuche von Ost nach West bzw. andersherum war Gegenstand des Abends. Im Gespräch mit den Hörern waren unterschiedliche Meinungen zu vernehmen. Ich persönlich kann mich noch sehr gut an den „Intershop“ bei uns am Marktplatz erinnern. Wenn mal wieder 1 DM zu bekommen war, freute ich mich riesig auf mein kleines Überraschungs-Ei. In diesem Zusammenhang fiel der Satz: „Der Duft des Westens ist verflogen“. Damit ist der Duft beim Betreten des „Intershops“ oder das Aroma beim Öffnen des Westpaketes gemeint. Unbekannte Düfte gepaart mit riesiger Vorfreude und unbewusster Gehirnleistungen vermochten einen einzigartigen Wohlgeruch von Freiheit zu entfachen, dem Sehnsuchtsgeschmack. Auf eine erfrischend sympathische Art kreierte Jutta Voigt ein biografisch angehauchtes, aus Archivbestandteilen und 24 Erzählungen bestehendes Buch. Wichtig war ihr bei ihrem Werk, dass sich sowohl die „Ossis“ als auch die „Wessis“ angesprochen fühlen. Das bisherige Feedback der Lesungen konnte diesem Anliegen absolut Rechnung tragen. Abschließend bestätigte die Verfasserin des Werkes „Westbesuch“ auf eine herrlich frische Art: „Ick bin durch und durch Ossi“.

12. November 2009 | Weiterlesen
Im Rostocker Rathaus sind die Narren los - 11. 11.

Im Rostocker Rathaus sind die Narren los - 11. 11.

Am 11. 11. beginnt die Narrenzeit, ob man nun möchte oder nicht. Wenn man nicht gerade Kölner oder Mainzer ist, denen man als Fußballklub schon mal entgegen ruft: „Ihr seid nur ein Karnevalsverein“, hat man eigentlich mit dieser fünften Jahreszeit nicht allzu viel am Hut. Ja, komische Hüte werden wirklich getragen. Ob sich die Leute darin gefallen oder es nur tun, weil genug Bockbier und Sekt fließen? Das kann ich als Flachländler aus dem tiefen Osten wohl nicht wirklich nachvollziehen. Heute war es jedenfalls wieder soweit. Die Narren übernahmen das Rostocker Rathaus. Das Prinzenpaar kam standesgemäß mit Gefolge im Cabrio angebraust. Feierlich und mit Musik wurde der symbolische Schlüssel von Oberbürgermeister Roland Methling an das Prinzenpaar übergeben. Prinzessin Christina I und Prinz Sven I ließen es sich nicht nehmen, den Lokalpolitikern ein paar karnevalstypische Sprüche entgegen zu schmettern. Sie sind seit 2008 an der Spitze des Rostocker Karneval Club e. V. Anschließend wurde die Runde mit einem dreifachen „RKC“ und einem einfachen „Rostock Ahoi“ besiegelt. Nun zeigten die Prinzessinnengarde und die etwas ältere Prinzengarde ihr tänzerisches Können im Festsaal des Rathauses. Unter tosendem Applaus wurden die talentierten Mädels verabschiedet. Die sehenswerten Darbietungen können auch für private Feiern gebucht werden. Auf jeden Fall ein echter Hingucker! Der Oberbürgermeister der Hansestadt Rostock, Roland Methling, bekam vom Rostocker Karnevalsverein auch noch eine Narrenkappe aufgesetzt. Wer sich da wohl Böses bei denkt? Diese soll auch bei einer offiziellen Haushaltssitzung im Dezember getragen werden. Da kann man nur gespannt abwarten, ob dies tatsächlich passieren wird. Negativ ist der diesjährige Ausfall des traditionellen Bockbieranstiches. Naja, dann gibt es halt mehr Sekt. Selbst der Rostocker Karnevalsnachwuchs war vor Ort und schwänzte teilweise sogar den Kindergarten, um bei der feierlichen Zeremonie dabei zu sein. Ob tanzend, singend oder staunend brachten die putzig anzusehenden lütten Prinzen und Prinzessinnen ordentlich Leben in die Bude. Dennoch ist der Nachwuchs auch bei diesen Clubs spärlich gesät. Also, Interessierte einfach bei den Verantwortlichen melden und deftig mitfeiern, tanzen und singen.

11. November 2009 | Weiterlesen
Wolf von Lojewski: „Meine Heimat, deine Heimat“

Wolf von Lojewski: „Meine Heimat, deine Heimat“

Das herrliche Landschaftsbild als Cover des neuen Buches „Meine Heimat, deine Heimat“ von Wolf von Lojewski zieht mich irgendwie in seinen Bann. Warum nur? Ist es, weil mein Opa auch aus Ostpreußen kommt? Oder aber, weil ich letztes Jahr eine Kanutour in den Weiten der Masuren unternommen hatte? Vermutlich stimmt mich Beides ein wenig nachdenklich. Am gestrigen Montag las Mr. „heute journal“ in der Thalia-Buchhandlung Rostock zwei große Passagen aus seinem neuem Werk vor. Mit seinen klaren Worten wurden die Hörer unterhalten und gleichzeitig zum Nachdenken gebracht. Ansonsten verwickelte er die Besucher in interessante Gespräche und teilweise wurden nette Anekdoten zum Besten gegeben. Wolf von Lojewski wuchs als Sohn eines Redakteurs in Ostpreußen auf: „Es macht mich sogar ein wenig stolz, Ostpreuße zu sein. So eine Heimat hat nicht jeder“. Seine Neugier auf die Welt ist prägend für sein Leben. Ob als ARD-Korrespondent in Washington, Leiter des Weltspiegels in Hamburg oder als Moderator der Tagesthemen macht er mit seiner professionellen Art immer eine gute Figur. Stets eloquent wurde er für seine Tätigkeiten unter anderem mit der Goldenen Kamera ausgezeichnet. „Meine Heimat, deine Heimat“ – Begegnungen in Ostpreußen handelt von Schicksalen, von Völkern, die nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges „durch einen Landstrich in Europa fluteten, der einmal Ostpreußen war“. Auf seiner dreimonatigen Recherchetour durch das Land hörte er viele traurige, ja manchmal sogar schreckliche Lebensgeschichten. In diesem Zusammenhang ergänzte er, dass alleine die Entscheidung links oder rechts zu gehen über Kriegsgefangenschaft oder behütetes Leben entscheiden konnte. Teils sehr persönlich entstand ein Buch über den Aufbruch, den Wandel und selbstverständlich über die „zeitlos schönen Landschaften“. Aufgrund der geschilderten Hintergründe war der Abend sehr informativ und vielleicht recherchiere auch ich jetzt ein wenig intensiver über den Ursprung meines Lebens, sprich die Kindheit meines Großvaters.

10. November 2009 | Weiterlesen
9. November 2009 - 20. Jahrestag des Mauerfalls

9. November 2009 - 20. Jahrestag des Mauerfalls

Heute vor 20 Jahren fiel die Mauer in Berlin, letzte Woche wurde sie wieder aufgebaut. Nicht in Berlin, sondern in Rostock und nicht die ganze Mauer, lediglich ein Stück davon. Auf Initiative der BILD-Zeitung wurde allen Bundesländern zum 20-jährigen Jubiläum des Mauerfalls ein Originalstück der Berliner Mauer geschenkt. Für Mecklenburg-Vorpommern wurde das Mauerstück letzte Woche vom Ministerpräsidenten Erwin Sellering und Rostocks Oberbürgermeister Roland Methling symbolisch entgegengenommen. Seinen Platz fand es direkt am Kreuzfahrtterminal in Rostock-Warnemünde. Hier soll es mahnend an die Teilung Deutschlands erinnern, zugleich aber auch die Freude über den Mauerfall symbolisieren. Nicht nur angesichts der vielen internationalen Kreuzfahrttouristen ein sehr gut gewählter Standort. Manchmal sagen Bilder aber bekanntlich mehr als Worte und so möchten wir an diesem verregneten 9. November 2009 einfach die Mauer sprechen lassen – als Mahnung und Ausdruck der Freude zugleich.

9. November 2009 | Weiterlesen
Laternenumzug zur Rostocker Lichtwoche

Laternenumzug zur Rostocker Lichtwoche

Die Tage werden kürzer und sehr schnell grau und dunkel. Das kann schon ein wenig die Stimmung trüben. Sonnenstudios wären wohl eine mögliche Alternative, kommen für mich aber nicht infrage. Um die Umstellung von Sommer- zu Winterzeit etwas zu erleichtern, veranstalten die Stadtwerke nun schon zum 8. Mal die Rostocker Lichtwoche. Diese fand wieder einmal große Zustimmung und Beteiligung bei Groß und Klein. Selbst bei regnerischen und kalten Wetterbedingungen war das Glühweinzelt des Veranstalters immer gut besucht. Herrlicher Bratwurstduft liegt in der Luft. Die Besucher schlendern kreuz und quer durch die Straßen der Innenstadt und betrachten die Lichtinstallationen oder die vielseitig gestalteten Programm-Aktionen auf der Bühne vor dem Barocksaal. Das Puppentheater „Das blaue Licht“ für die Knirpse war sehr gut besucht. Die Kinder stürmten die Bühne. Leider wollten einige Eltern ihren Kindern zu vehement den besten Blick verschaffen, indem sie teilweise rücksichtslos durch die Menge liefen und anderen Lütten somit die Sicht versperrten. Aber irgendwie konnte sich dann doch jeder zufrieden die Vorführung ansehen. Auch die Showtanzdarbietungen der Jugendkunstschule ARThus waren sehenswert und lockten viele Gäste an die Bühne. Ein weiteres Highlight war sicherlich der Laternenumzug. Von einem Stadtwerke-Auto angeführt nahm eine große Menschenmenge daran teil. Es waren viele glückliche Gesichter, individuell gestaltete Laternen und große staunende Kinderaugen zu betrachten. Nach ein kurzen Stärkung mit süßer oder deftiger Kost gingen die Besucher der 8. Rostocker Lichtwoche zufrieden nach Hause. Demnächst folgen noch ein paar weitere Impressionen der Lichtwoche inklusive der Abschlussveranstaltung mit dem Barockfeuerwerk.

8. November 2009 | Weiterlesen
Harri Engelmann: „Russenblut“

Harri Engelmann: „Russenblut“

In der Kunsthalle stellte der Rostocker Autor Henrik „Harri“ Engelmann gestern seinen Debüt-Roman „Russenblut“ vor. Zuvor hatte er bereits „Signale im Regen“ (1987), „Aufzeichnungen eines Autokäufers“ (1998) und „Japanischer Garten“ (2000) veröffentlicht. Nach einer kleinen literarischen Schaffenspause wurde im feierlichen Ambiente der Kunsthalle sein neuestes Werk vorgestellt. Moderiert wurde die Veranstaltung von Manfred Keiper (andere Buchhandlung). Bis auf den letzen Platz war der Saal gefüllt. Dies spricht für das sehr gute Standing des Schriftstellers in Rostock und Umgebung. Für seine Arbeiten erhielt er bereits mehrere Auszeichnungen. Harri Engelmann unterstrich seine Vorliebe für prägnante Titel wie „Krieg und Frieden“ oder eben auch „Russenblut“. Diese Neigung spiegelt sich auch in den Kapitelüberschriften wieder, die „Granatsplitter“, „Froschkonzert“ oder auch „Hühnerficker“ lauten. Sein Romantitel sei auf keinen Fall diskriminierend oder ähnlich zu verstehen, sondern eher ironisch gemeint. Mit dem Zusatz „Roman über eine uneingestandene Abkommenschaft“ gibt der Autor schon einen kleinen Vorgeschmack auf seinen charmanten Wortwitz. Die ausführliche Lesung wirkte trotz der weniger gemütlichen Stühle sehr kurzweilig und durch die sympathische Vortragsweise sehr unterhaltsam. Vor der Lesung dachte ich beim ersten Hören des Titels „Russenblut“ spontan an ein Synonym für einen russischen Spionageroman. Ich wurde aber eines Besseren belehrt. Das Buch schildert das Leben eines Jungen, dessen Vater ein russischer Offizier und dessen Mutter die älteste Tochter einer Flüchtlingsfamilie ist. Um diesen Fakt herum ranken sich einige Verborgenheiten: „Es liegt in der Natur von Geheimnissen, sich mitunter aufzublasen und schließlich zu platzen.“ Es besteht in der Geschichte der Lektüre sogar ein lokaler Bezug zu Rostock, da sich einige Stationen des – teils autobiografischen – Hauptdarstellers dort abspielen. Aber mehr wird nicht verraten. Für Interessierte ist das Buch ab sofort käuflich zu erwerben. Und es ist durchaus ein Geheimtipp für den Platz unter dem Weihnachtsbaum.

7. November 2009 | Weiterlesen
Rostocker Zorenappels - Band 3

Rostocker Zorenappels - Band 3

Im Kulturhistorischen Museum wurde gestern die Buchpremiere „Rostocker Zorenappels -Stadt-Schreiber-Geschichte(n) Band 3“ der bekannten Redakteure Redieck und Schade feierlich begangen. Im Rahmen der derzeit stattfindenden 8. Rostocker Lichtwoche war diese Veranstaltung als einer der Höhepunkte angekündigt. Auf Anraten der Verantwortlichen war ein rechtzeitiges Erscheinen empfohlen, da nahezu alle vorhandenen Plätze reserviert waren. Dies macht die Bedeutung und den Stellenwert dieser Publikationen für die Rostocker und Rostockinteressierten deutlich. Sogar 20 Minuten vor Beginn bekam ich gerade noch so einen Platz in der zwanzigsten Stuhlreihe. Bei den Eröffnungsworten der Verleger Redieck und Schade war jeder Platz durch einen erwartungsfrohen Besucher besetzt. Nach anfänglichen Danksagungen an Sponsoren wurden auch schon die ersten Episoden gelesen. Von geschichtlichen Aufarbeitungen, amüsanten Anekdoten bis hin zu persönlichen Schicksalsschlägen ist vieles im neuen Band zu finden. Selbstverständlich sind auch einige Beiträge in „Plattdütsch“ enthalten. Begleitet wurde der Abend vom beliebten und hörenswerten Jazzmusiker Andreas Pasternack, der die Anwesenden virtuos mit seinem Saxofon erfreute. Als Nächstes sollte ein von TV Rostock produzierter Kurzfilm gezeigt werden. Doch die Technik streikte ein wenig. Die mehrmaligen glücklosen Versuche, den Film zu starten, schenkte den meisten Besuchern ein Schmunzeln ins Gesicht. Nach geglückter Vorführung wurde der Beitrag dafür umso heftiger mit Beifall bedacht. Nach knapp 1 Stunde wurde die Buchpremiere mit dankenden Worten an die Gäste beendet. Vom 12. bis 14. November sowie vom 11. bis 12. Dezember präsentiert der Verlag Redieck & Schade den neuen „Rostocker Zorenappels“ im Rostocker Hof. Dort werden dann auch einige Autoren von Band 3 anwesend sein und bestimmt den einen oder anderen Autogrammwunsch erfüllen.

6. November 2009 | Weiterlesen
Rayk Wieland: Ich schlage vor, dass wir uns küssen

Rayk Wieland: Ich schlage vor, dass wir uns küssen

Neben der Lichtwoche scheint sich die erste Novemberwoche dieses Jahres zur Rostocker Buchwoche zu mausern – zumindest was unser Blog betrifft. Nachdem letzte Woche Jochen Schimmang den Auftakt zur LiteraTour Nord in Rostock gab, war heute Rayk Wieland zu Gast. Eingeladen hatte das Literaturhaus Rostock und das Kuhtor war wieder einmal gut besucht. Mit Unterstützung des Goethe-Instituts ist Wieland derzeit auf internationaler Buchtour unterwegs. Jerusalem, Shanghai, Lissabon – eher die kleinen Städte also. Da dürfte die Regiopole Rostock auch für ihn eine willkommene Abwechslung gewesen sein. Ab und an etwas Großstadtflair kann ja nicht schaden. „Ich schlage vor, dass wir uns küssen“ ist ein – ja, was ist es eigentlich? Gedichtband? Autobiografie? Geschichtsaufarbeitung? Bildinterpretation? Liebesgeschichte? Lyrik? Satire? Wieland zeigt viele Facetten, doch Moment, ein satirischer Rückblick auf die DDR – kann, darf, sollte man? 20 Jahre nach der Wende kann und darf man zum Glück bedenkenlos. Und wer Wieland gelesen hat, dürfte auch das sollte bejahen. Eine Bereicherung der Bücherlandschaft ist dieser Roman über die DDR und die Wende ganz sicher. W. hat Gedichte geschrieben, für sich und für seine Freundin. Abgefangen auf dem Weg zu ihr, nach München, ins NSA (Nichtsozialistische Ausland), las diese auch Norbert Schnatz, Oberleutnant des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR. Und so tauchen die Gedichte nach der Wende plötzlich wieder auf, in einer Stasi-Akte. Gedichte eines pubertierenden Teenies zusammen mit den Anmerkungen und abstrusen Interpretationen des Oberleutnants Schnatz lassen kaum ein Auge trocken – eine ganz andere, entspannte und herrlich amüsante Sicht auf Stasi und IMs. Bevorzugt natürlich live, in Wielands ganz eigener spitzbübischer und leicht sarkastischer Art. Was fehlte? Nichts. Nicht mal das – anders als vor 20 Jahren – gute Glas Wein. Auch wenn eine Alibi-Flasche Wasser aus dem Hause Glashäger den Schreibtisch schmückte. Nicht weniger lustig: Kapitel 8. Die Interpretationen „sozialistischer Gegenwartskunst“, hier in Form eines Wandgemäldes aus dem VEB Fernsehtechnik Berlin. Und wer hätte gedacht, in dieser sozialistischen Gegenwartskunst doch tatsächlich „die Lösung eines der fundamentalsten philosophischen Probleme der Geistesgeschichte vorzufinden“? Zu viel soll an dieser Stelle jedoch nicht vorweggenommen werden. Ich schlage vor, dass Sie ihn lesen. Ihn, den Wieland, den ganz sicher lustigsten Roman über die Wendezeit. Morgen Abend stellt übrigens der Rostocker Autor Harri Engelmann mit „Russenblut“ seinen Debüt-Roman in der Kunsthalle Rostock vor – empfehlenswert!

5. November 2009 | Weiterlesen
Thomas M. Stein: „Gesagt getan“

Thomas M. Stein: „Gesagt getan“

Der erste Schnee des Jahres begleitete mich heute auf meinem Weg in die Innenstadt. Genauer gesagt zur Thalia-Buchhandlung in der Breiten Straße. Dort war nämlich kein geringerer angekündigt als Thomas M. Stein. Er stellt zur Zeit seine Autobiografie vor – „Gesagt getan“ der Titel. Für diejenigen, die immer noch nicht wissen, wer Herr Stein ist: Neben Dieter Bohlen saß er unter anderem in der Jury für „Deutschland sucht den Superstar“. Immer adrett gekleidet, zumeist sehr höflich, bekam er den Spitznamen „Onkel Stein“. Denn seine Sprüche waren etwas weniger harsch als die des Jury-Kollegen. In einer fast zweistündigen Veranstaltung überzeugte der Autor mit seiner kompetenten und herrlich uneitlen Art. Zwei Abschnitte aus dem Buch wurden vorgelesen. Ansonsten wurde unterhaltsam über sein Leben sowie die steinige und doch steile Karriere gesprochen. Im Musikgeschäft einer der „Größten“ musste auch Thomas M. Stein einige Schicksalsschläge in seinem Leben hinnehmen. Durchdringlich schilderte er sein gespaltenes Verhältnis zu Ärzten und Kirchen. Er musste traurigerweise innerhalb von 5 Wochen seine Ex-Frau und Frau aufgrund schwerer Krankheiten beerdigen. Doch seine Töchter im Alter von 41, 21 und 1 Jahr sowie seine Lebensgefährtin Conny geben ihm Kraft und Halt. Zudem unterstrich er die Wichtigkeit von Freundschaften, an denen man arbeiten muss. Ein Leitspruch des Autors ist: “Es geht um das scheiß kleine Leben, das man hat, und zwar nur ein Mal!“ Darüber hinaus wurde ebenso amüsant von Treffen mit Pavarotti, Maffay und weiteren Showgrößen erzählt. Wer die Möglichkeit besitzt, Herrn Stein einmal live zu erleben, sollte dies im Rahmen seiner Buchvorstellung nutzen. Es lohnt sich auf jeden Fall.

5. November 2009 | Weiterlesen
Das Depot 12 in Rostock-Marienehe

Das Depot 12 in Rostock-Marienehe

Zu fortgeschrittener Stunde kam ich am menschenleeren S-Bahnhof Marienehe an. Ich fragte mich, ob ich hier vielleicht doch falsch bin? Skeptisch ging ich in Richtung der großen Halle mit der angeleuchteten Aufschrift Depot 12. Und doch, ich war richtig. Sogleich wurde ich herzlich begrüßt in den Hallen der Rostocker Verkehrsfreunde, der nächsten Station der „Langen Nacht der Museen„.Mein Magen knurrte, wohl weil er sich erinnerte gelesen zu haben, dass ein umgebauter Straßenbahntriebwagen ein Imbissangebot bereithält. Also steuerte ich diesen ohne größere Umwege an. In dem Wagen wärmten sich schon einige Besucher bei Kaffee und Glühwein. Ich wollte aber nichts trinken, sondern essen. Ich fragte nach den Wiener Würstchen. Sie seien noch nicht heiß genug, wurde mir gesagt. Mir war es völlig egal, also nahm ich auch die lauwarmen Würste mit Senf und Toastbrot. Der freundliche Verkäufer reduzierte den ohnehin schon günstigen Preis von 0,90 auf 0,80 €. Ich war gestärkt und sah mir nun den Außenbestand der verkehrshistorischen Ausstellung an. Sehr liebevoll aufbereite alte Bahnen erstrahlten im Scheinwerferlicht und luden zum Probesitzen ein. So bekam man einen Eindruck, wie noch vor ein paar Jahren die öffentlichen Verkehrsmittel ausgesehen haben. Besonders beeindruckend waren für mich der Triebwagen „Der Wismarer“ aus dem Jahr 1926 und der Omnibus „Oller Ernst“ aus dem Jahr 1958. Die Rostocker Verkehrsfreunde sind im Übrigen ein Zusammenschluss nahverkehrs- und technisch interessierter Menschen jeden Alters und unterschiedlicher Berufe. Gegenwärtig gehört diese Interessengemeinschaft zur Rostocker Straßenbahn AG und zählt 20 Mitglieder. Es wurde etwas kühl, also schaute ich mir nun die Exponate im Ausstellungsraum an. Von der Strandbahn-Modellstraßenbahnanlage, die nicht nur die Kleinen erfreute, über einen Quecksilberdampfgleichrichter aus dem Jahr 1927 war allerhand Interessantes zu erblicken. Auch weiterführende Fragen wurden ausführlich und fachmännisch beantwortet. Jetzt musste ich aber weiter. Nächster Halt der Tour: Kunsthalle Rostock. – Fortsetzung folgt –

4. November 2009 | Weiterlesen
Die GastRo-Messe in Rostock

Die GastRo-Messe in Rostock

Mittlerweile zum 20. Mal findet die Fach- und Erlebnisausstellung für Hotellerie, Gastronomie, Gemeinschaftsverpflegung und Einzelhandel statt. Noch bis zum 4. November können Besucher die kleinen und großen Dinge der Gastronomie begutachten und erstehen. Neuartige Koch- und Gartechnik, Spül- und Wäschereimaschinen oder hochwertige Glas- und Porzellanwaren werden angeboten. Wurstspezialitäten, Backwaren und leckere Eiskreationen können probiert und selbstverständlich auch geordert werden. Den happigen Eintrittspreis von 8 € – sogar für Studenten – kann man bei hartnäckigem Verkosten und Testen eventuell wieder herausbekommen. Von würzigen Wursthäppchen, über liebevoll gespickte „Stüllchen“ bis hin zu backfrischem Brot habe ich mich ein wenig durchprobiert. Die Eis- und Waffelvarianten wurden von den Messeteilnehmern ebenso gut angenommen. Darüber hinaus können die Gäste ein umfangreiches Programm mit Vorträgen, Seminaren, Wettbewerben und Showelementen erleben. Seit 1991 hat sich die GastRo als größter Branchentreff im Nordosten Deutschlands etabliert. Die Messe gilt als Trend-Schaufenster und auf den ersten Blick kommen einem manche der angebotenen Dinge doch sehr futuristisch vor. In diesem Jahr greift die GastRo in Besonderem das Thema „eis & heiß“ auf, um dem Boom des Tiefkühlsegments gerecht zu werden. Begeistert war ich von den riesigen Fleischpackungen, aus denen man unzählige saftige Steaks erstellen könnte. Oder auch von dem umgebauten Trabi, der nun als Limousine ein dunkles süffiges Bier ausschenkt. Kulinarisch kann in der Messehalle allerhand Exotisches oder auch Gutbürgerliches konsumiert werden. Von Bio-Farfalle bis hin zu Pommes mit Currywurst sollte jeder Anwesende das passende Mahl finden können. Zu guter Letzt schenkte mir ein netter Vertreter einer großen Küchenlogistik-Firma noch ein Skatblatt. Über ein dickes Stück Fleisch hätte ich mich mehr gefreut. Aber einem geschenkten Gaul schaut man ja sprichwörtlich auch nicht ins Maul.

3. November 2009 | Weiterlesen
8. Rostocker Lichtwoche

8. Rostocker Lichtwoche

Endlich ist es wieder soweit. Rostock erstrahlt zum achten Mal durch Laternen, Laser und Lichtshows. Zwischen Universitätsplatz und Kröpeliner Tor veranstalten die Stadtwerke Rostock vom 2. bis 7. November das Fest des Lichtes. Bereichert wird diese Veranstaltung durch ein Begleitprogramm des Vereins „Rostock denkt 365°“ mit interessanten Vorträgen, Experimenten und bemerkenswerten Demonstrationen. Die Vorfreude war allerdings etwas getrübt. Beim Blick aus dem Fenster mochte man sich am liebsten wieder unter die Decke kuscheln. Der Wetterbericht sprach von starkem Sprühregen, was ja nicht unbedingt beruhigt. Aber was soll´s. Bin ja nicht aus Zucker. Gestartet wurde die Woche mit Vorträgen für Jung und Alt im prunkvollen Cinestar Capitol. Eröffnet durch Thomas Schneider von den Stadtwerken Rostock und Prof. Meiwes-Broer von der Universität Rostock folgte das erste interessante Referat. Prof. Weiss von der Universität Rostock veranschaulichte sehr amüsant und mit vielen Beispielen das Thema „Sehen mit Auge und Gehirn“. Ob Schüler, Student oder auch Mitarbeiter – bei einigen Selbstversuchen wurde herzhaft gelacht. Nach einer kurzen Pause durfte Prof. Wöste von der Freien Universität Berlin das Kommando übernehmen. In einer eindrucksvollen Darbietung wurde das „Wunderwerkzeug Laser“ näher beleuchtet. Von einfachen Lichteffekten bis zur Konstruktion eines eigenen Laserschwertes war allerhand Spannendes zu bestaunen. Auch die niedlichen Fragen der kleineren Schüler und die sympathischen Antworten des Dozenten trugen wesentlich zur Unterhaltung bei. Ein gelungener Auftakt, der am Dienstag ab 10 Uhr im Institut für Physik weitergeführt wird. Aber auch das Wesentliche der Lichtwoche darf selbstverständlich nicht vergessen werden. Das Startfeuerwerk am Universitätsplatz und der erste Rundgang des Laternenwärters ab 17 Uhr eröffneten offiziell die 8. Rostocker Lichtwoche. Die Führung mit dem Laternenwärter findet an den Folgetagen jeweils um 17 Uhr statt. Mehr Informationen folgen dann in den nächsten Tagen.

2. November 2009 | Weiterlesen
Lampionumzug im Rostocker Zoo

Lampionumzug im Rostocker Zoo

Am Reformationstag, oder für die Lütten: an Halloween, fand im Rostocker Zoo der traditionelle Lampionumzug statt. Hexen, Zauberer und Feen im „Wald der Tiere“ waren angekündigt. Ab 16 Uhr konnte man für den günstigen Preis von 3 € auf das Gelände. Viele Besucher nutzten diese Möglichkeit und schlenderten mit ihren Laternen an den Tiergehegen vorbei. Die putzigen Erdmännchen oder das Jaguarbaby waren sicherlich nicht nur für mich die Hingucker des Tages. Sobald die Sonne nicht mehr zu sehen war, kamen die Fabelwesen aus ihrem Versteck und brachten nicht nur die Kälte mit. Der freundliche Leierkastenmann Charly begrüßte die Gäste und überließ sogar mal sein Instrument den neugierigen Knirpsen. Bei den Seebären und Fischottern wurde über offenem Feuer im Zauberkessel der berühmte Zaubertrunk gebraut. Dieser mystische Trank soll gegen böse Blicke, Verwünschungen und Schwarze Magie helfen. Viele Kinder lauschten gespannt den Erzählungen der Hexenmeister. Anschließend wurde bei Flutlicht die Schaufütterung der putzigen Seebären durchgeführt. Nebenan ließen sich die Kleinen zum Vampir oder passend zur Umgebung in possierliche Tiere verwandeln, indem sie professionell „geschminkt“ wurden. Nun folgte der Lampionumzug zum Veranstaltungsplatz, wo warme Getränke und leckere Speisen auf die Fabelwesen warteten. Eine sehr gelungene Veranstaltung zu absolut fairen Preisen hat nicht nur den Kindern Freude bereitet. Auch die Hexen-Muttis oder die Feen-Papis hatten trotz knackiger Temperaturen sichtlich Spaß und werden nächstes Jahr bestimmt wieder dabei sein. Ich wärmte mich bei einem Glühwein und fuhr dann glücklich „verzaubert“ nach Hause.

1. November 2009 | Weiterlesen
Das Edvard-Munch-Haus in Warnemünde

Das Edvard-Munch-Haus in Warnemünde

Der Glühweinduft vom Heimatmuseum Warnemünde war an der frischen Luft schnell verflogen und so ging es weiter zum Edvard-Munch-Haus am Strom 53. Der bekannte norwegische Maler und Grafiker Edvard Munch (1863-1944) lebte insgesamt 18 Monate im schönen Ostseebad Warnemünde. In der Zeit zwischen Mai 1907 und Oktober 1908 genoss er die atmosphärische Ruhe des Ortes. Als regenerierend empfand der Maler seinen Aufenthalt aufgrund des „Seeklimas“. Der in Oslo geborene Künstler wurde schon in seiner Kindheit mit dem Thema Tod, Krankheit und Trauer konfrontiert, was sein Schaffen maßgebend beeinflusste. Sein wohl berühmtestes Gemälde „Der Schrei“ ist neben der „Mona Lisa“ von Leonardo da Vinci und van Goghs „Sonnenblumen“ eines der bekanntesten Werke weltweit. 1908 reiste Munch fluchtartig aus Warnemünde ab, da ihm dieser Ort als furchtbar bürgerlich erschien. Dennoch prägte er weiterhin auch die deutsche Kunst. Das romantische Fischerhaus wurde 1990 unter Denkmalschutz gestellt. 5 Jahre später gründete sich der Förderverein Munch-Haus e.V. Durch großzügige Unterstützung der norwegischen und deutschen Industrie sowie durch Sponsoren wurde es 1998 eröffnet. Die damalige Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth nahm sogar persönlich die feierliche Eröffnung vor. Bislang ist dieses Haus die einzige Einrichtung in Deutschland, die sich dauerhaft dem Kulturaustausch mit Norwegen widmet. Nachdem ich mich vom Ambiente der Räumlichkeiten anstecken ließ, musste ich auch schon wieder weiter. Da die Zeit sehr schnell verging und ich noch einiges auf dem Zettel hatte, eilte ich zum Bahnhof. Nächster Halt: Depot 12 in Marienehe. – Fortsetzung folgt –

31. Oktober 2009 | Weiterlesen
Das Heimatmuseum in Warnemünde

Das Heimatmuseum in Warnemünde

Und weiter geht die Dokumentation der langen Museumsnacht. Nachdem die Highlights Leuchtturm und 5D-Kino schon hinter mir lagen, ging es zum Heimatmuseum in die Alexandrinenstraße. Unscheinbar in die Häuserzeilen des Ostseebades Warnemünde eingegliedert, lohnt sich ein genauerer Blick hinter die Kulissen. Bereits vor 90 Jahren wurde dieses Museum für den Erhalt von Tradition und Überlieferung vom damaligen Verein gegründet. Seit 1933 ist das „schnucklige“ Museum in Besitz der Stadt Rostock. Die Exemplare der ständigen Ausstellung sollen dem Gast einen Eindruck vermitteln, wie Ende des 19. Jahrhunderts in Warnemünde gelebt wurde. Eines haben viele der gezeigten Stücke gemeinsam – sie wurden von Warnemündern und Museumsfreunden gestiftet. Da aufgrund von Kapazitätsgründen nicht immer alle Exponate gezeigt werden können, finden regelmäßig Sonderausstellungen statt. Historische prächtige Uhren, alte Öfen oder auch „Die Küche“ beeindruckten mit gemütlichem Charme. So kann man sich einen hervorragenden Überblick über das damalige Leben verschaffen. Und umso mehr schätzt man dann seine Heizung mit Fernwärme, das Telefon oder die heiße Dusche am Morgen. Am Abend der Langen Nacht der Museen herrschte im 1767 erbauten Haus eine angenehme ausgelassene Stimmung. Der Duft von leckerem Glühwein durchzog die Räume. Dem Geruch folgend stieß ich auf eine große Besucherschar. Von allerlei Getränken erheitert und von deftiger Seemannsmusik begleitet, wurden fröhliche Lieder geschmettert. Doch ich hielt mich erst einmal zurück mit den alkoholischen Getränken, denn der Abend war ja noch lang. Das kräftige Glühweinaroma war so schon eine Herausforderung. Guter Dinge verließ ich dieses „Fest“ und machte mich auf zur nächsten Station, dem Edvard Munch Haus in Warnemünde. – Fortsetzung folgt –

30. Oktober 2009 | Weiterlesen
Seenotretter in Warnemünde - die DGzRS

Seenotretter in Warnemünde - die DGzRS

Am Informationszentrum der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) fand am 28.10.2009 um 15 Uhr ein Vortrag für Kinder über die Seenotrettung statt. Da ich mich manchmal noch als „Kind“ betrachte, nahm auch ich daran teil. Warnemünde ist sowieso immer einen Besuch wert und schließlich darf man sich den Seenotrettungskreuzer ARKONA anschauen. Der hat ganz schön viel PS unter der Haube und ist im Einsatz auf hoher See sicherlich beeindruckend anzusehen. Aber auch auf seinem Liegeplatz am Alten Strom macht er eine gute Figur und zieht viele neugierige Blicke an. Die Regenwahrscheinlichkeit lag laut Wetterbericht bei demotivierenden 85%. Aber wie sagte schon mein Sportlehrer: „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur unzweckmäßige Kleidung“. Also wurden Regenjacke und Schirm eingepackt und los ging es. Am Leuchtturm 1 angekommen, bewunderte ich das Stephan Jantzen Haus. Der wohl berühmteste Warnemünder Seenotretter konnte in seiner beruflichen Karriere sage und schreibe 97 Menschen vor dem Ertrinken retten. Noch heute ist er ein Vorbild für viele Aktive. Zumal die Bedingungen auf See früher ja doch um einiges schwerer waren aufgrund der viel einfacheren Ausrüstung. Im Haus lauschten die Kinder dem Vortrag und stellten viele Fragen. Gekonnt wurden alle Unklarheiten beseitigt und den Anwesenden der Alltag der Retter auf See veranschaulicht. So wurde unter anderem erzählt, dass die Arkona diese Saison schon 60 Einsätze gefahren ist. Trotz bester technischer Ausstattung verlangen Manöver bei Windstärke 12 jedem der Crew noch immer einiges ab. Da sich die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger ausschließlich über Spenden finanziert, ist es immens wichtig, diese Arbeit zu unterstützen. Durch Spenden oder den Kauf von Merchandising Artikeln können Sie einen entscheidenden Beitrag zum Erhalt dieses Dienstes leisten.

29. Oktober 2009 | Weiterlesen
Auftakt LiteraTour Nord in Rostock

Auftakt LiteraTour Nord in Rostock

Gestern Abend um 20 Uhr war es endlich soweit. Die Lesereihe LiteraTour Nord machte zum ersten Mal in Rostock halt. Von Oktober bis Februar stellen insgesamt sechs Autorinnen und Autoren ihre Werke vor. Dies ist eine Kooperationsveranstaltung der Literaturbüros und Literaturhäuser sowie der Buchhandlungen und Universitäten in Oldenburg, Bremen, Lübeck, Rostock, Lüneburg und Hannover. In Rostock wird die LiteraTour Nord von der anderen Buchhandlung, dem Institut für Germanistik der Universität Rostock sowie dem Literaturhaus Rostock unterstützt. Jeder Zuhörer, der an allen sechs Lesungen teilnimmt, kann am Ende der Veranstaltungsreihe einen Stimmzettel abgeben. Jury und Publikum entscheiden zusammen über den Preis, der von der VGH-Stiftung ausgelobt wird und mit immerhin 15.000 € dotiert ist. Den Auftakt in Rostock übernahm Jochen Schimmang mit seinem Roman “Das Beste, was wir hatten”. In dem angenehm unterhaltsam geschriebenen Werk stehen zwei „Helden“ im Mittelpunkt, die in der Blüte ihres Lebens von den politischen Ereignissen der Wende überholt werden und deren Leben ins Wanken gerät. Jochen Schimmang, ein sympathischer studierter Politologe aus Northeim, eröffnete den Abend mit einleitenden Worten. Dann folgte die Lesung von vier ausgewählten Kapiteln. Ganz besonders gefiel mir der Abschnitt über einen 17-Jährigen aus Leimen, der in England auf Rasen Tennis spielte und eine ganze Nation verzückte. Veranstaltet vom Literaturhaus Rostock erwies sich das Kuhtor als gemütliche Stätte. Fast schon zu gemütlich, da mein Stuhl genau neben einer heißen Heizung stand. Wäre die Lesung nicht so interessant und unterhaltsam gewesen, hätte zu fortgeschrittener Stunde leicht die Müdigkeit die Oberhand gewinnen können. Im Anschluss an die Lesung folgte ein Gespräch mit Prof. Dr. Lutz Hagestedt. In der Diskussion mit dem Publikum wurde auch der 17-Jährige Leimener wieder aufgegriffen und sein heutiges Dasein „bewertet“ – durchaus amüsant. Nach der gelungenen Veranstaltung nahm sich Herr Schimmang noch Zeit für die Signierung einiger Bücher. Der nächste Halt der Tour in Rostock ist am 17. November in der anderen Buchhandlung. „Flughafenfische“ von Angelika Overath dürfte wohl kaum weniger interessant werden.

28. Oktober 2009 | Weiterlesen
Leuchtturm und 5D-Kino in Warnemünde

Leuchtturm und 5D-Kino in Warnemünde

Wie am Sonntag schon „angedroht“, folgen nun ein paar Detaileindrücke der absolvierten Stationen während der 5. Langen Nacht der Museen in Rostock. Begonnen wurde die Tour an Warnemündes Wahrzeichen, dem Leuchttum, der im abendlichen Glanz erstrahlte. Die frische Brise konnte mich nicht davon abhalten, den unendlich hohen und mühseligen Aufstieg zu wagen. Oben angelangt, quetschte man sich an den anderen Gästen vorbei und genoss die herrliche Aussicht. Oh nein, runter musste man ja auch noch. Abwärts ist es jedoch immer einfacher – zum Glück. Eine Besteigung des Leuchtfeuers lohnt sich aber auf jeden Fall – den phantastischen Rundblick sollte man sich nicht entgehen lassen!. Nur 1 Minute Fußweg vom Leuchttum entfernt ist das 5D-Kino „Ostsee-Welten“ ansässig. Eigentlich nicht eingeplant, entschloss ich mich, den Film „Rostock und die Welt im Kaiserpanorama 1880 – 3D“ anzusehen. Die freundlichen jungen Damen an der Rezeption verteilten schon eifrig die 3D-Brillen. Start sollte 19:30 Uhr sein. Das passte gut, nur noch 10 Minuten warten. Doch es kam leider anders. Die Vorhalle füllte sich unaufhörlich und die Leute fingen an zu drängeln. Wie ich das leiden kann. Ein Blick auf die Uhr führte zu einer kleinen Zornesfalte auf der Stirn. Denn selbst um 20 Uhr kam noch keine Bewegung in den Ablauf, geschweige denn eine Stellungnahme des Kinos zur unerwartet langen Wartezeit. Auf sichtlich genervtes Nachfragen der Gäste wurde zugegeben, dass technische Probleme aufgetreten sind. Warum kann man das den seit fast 45 Minuten wartenden Besuchern nicht früher mitteilen? Na ja, wir wurden ins Kino gelassen. Sitzend mussten wir wiederum einige Zeit warten, bis sich jemand erbarmte und klarstellte, dass die Rostockpräsentation nicht zum Laufen gebracht werden kann. Getröstet wurden wir mit einem Kurzfilm über Seemonster in 3D. Dies wertete den Abend ein wenig auf, konnte aber die organisatorischen Mängel nicht wettmachen. An der frischen Luft beruhigten sich die Gemüter und es ging weiter zur nächsten Station, dem Heimatmuseum Warnemünde. – Fortsetzung folgt –

27. Oktober 2009 | Weiterlesen
Kutterrennen: Kutter pullen 2009 in Warnemünde

Kutterrennen: Kutter pullen 2009 in Warnemünde

Am 24. Oktober, einem kühlen wolkenverhangenen Samstagmorgen, bin ich zum alljährlichen Kutterrennen nach Warnemünde gefahren. Um nichts zu verpassen, war ich schon eine halbe Stunde vor dem geplanten Rennstart vor Ort. Leider hinkte die Organisation dem Zeitplan etwas hinterher, sodass die Zelte noch aufgebaut und die Bojen zur Markierung gerade im Wasser verteilt wurden. Direkt an der Kaimauer traf ich auf einen netten jungen Mann, selbst teilnehmendes Teammitglied vom „Schlauchboot“ aus Wismar, der mich auf dem Gebiet des Kutterpullens aufklärte. Mit der Zeit kamen auch die restlichen der 15 Teams, darunter einige aus Bremen, Rheinsberg und sogar Schweden, und die ersten Besucher zum Austragungsort am Pier 7. Während des Wartens erfuhr ich, dass es die Kutterrennen in Warnemünde schon seit 1992 gibt, sie aber erst seit 3 Jahren größer aufgezogen und von der Peter Döhle Schiffahrts-KG gesponsert werden. Nach reichlicher Verspätung erfolgte um 10.30 Uhr der Startschuss. Die Distanz von 300m (mit Wendemarke) konnte nur geschätzt werden, da einige der gelben Markierungsbojen immer wieder dank Wind und Strömung abgetrieben wurden. Gleich im ersten Durchlauf unterlag das Sponsorenteam, bestehend aus Professoren der HS Wismar und Mitarbeitern von Peter Döhle, den Bremern „GnoMotion“. Angesichts der Schweißperlen auf den Gesichtern der Ruderer hat sich wahrscheinlich jeder der frierenden Zuschauer in eines der Boote gewünscht. Während des vierten Rennens des ersten Vorlaufes kam ich mit einer älteren Dame ins Gespräch, deren Enkelin im Frauenteam „Pull it like Neptun“ mit ruderte. Sie erzählte mir, dass die Seefahrt und der Rudersport bei ihnen Familientradition hätte, das Team aber zum ersten Mal beim Kutterrennen teilnahm. Für die Sponsorenteams schien es allgemein nicht gut auszusehen. So mussten auch die „Sumpfies“, die Glühwein, Bier und die Teilnehmerverpflegung gesponsert hatten, gleich bei ihrem ersten Rennen eine Niederlage gegen das Frauenteam des „Marineclub Rheinsberg e.V.“ einstecken. Trotz allem, und nicht zuletzt dank der günstigen Getränke und der aufkommenden Wettkampfseuphorie, war die Stimmung bald besser als das Wetter und das Kutterrennen auch für die Zuschauer ein gelungener Wochenendausflug.

26. Oktober 2009 | Weiterlesen
5. Lange Nacht der Museen in Rostock

5. Lange Nacht der Museen in Rostock

An diesem Wochenende war es wieder soweit. Sommerzeit ade, die Uhren wurden zurückgedreht. Die längste Nacht des Jahres ist inzwischen aber auch zu einem festen Termin für alle Kunst- und Kulturfreunde geworden. Nun schon zum fünften Mal fand die Lange Nacht der Museen in Rostock und Warnemünde statt und wurde von seinen Bewohnern und Gästen wieder sehr gut angenommen. Die äußeren Bedingungen waren optimal. Milde Temperaturen gingen einher mit gut organisierten Stationen. Unter dem Motto „… mehr Zeit für Rostocks Schätze“ waren zwischen 18 und 1 Uhr insgesamt 15 verschiedene „Haltestellen“ von Warnemünde bis ins Rostocker Zentrum zu bewundern. Ich begann meine Tour pünktlich in Warnemünde und bestieg zuerst den Leuchtturm. Warnemündes Wahrzeichen war für vier Stunden zum Aufstieg freigegeben und stark frequentiert. Danach gab es einen länger als erwarteten Abstecher ins 5D-Kino „Ostsee-Welten“. Nächster Halt der Tour war das Heimatmuseum Warnemünde. Dort duftete es herrlich nach Glühwein und man lauschte den Klängen von Seemannsliedern. Letzte Station in Warnemünde war das beeindruckende Edvard Munch Haus am Strom. Aufgrund zeitlicher Engpässe konnte der Schiffstransfer vom Pier 7 zum Traditionsschiff nicht genutzt werden und ich stieg in die S-Bahn. In Marienehe besichtigte ich das das Depot 12. Hier konnte man unter anderem die Traditions-Straßenbahn begutachten. Anschließend setzte ich den Abend in der Kunsthalle Rostock fort. Nach der Besichtigung der Ausstellung „Rostocker Kunstpreis 2009“ und der Japan-Galerie „Nippon Today“ sowie dem Einspielen der Rostocker Philharmonie musste ich auch schon wieder weiter. Angelangt in der Rostocker Innenstadt wetzte ich zum Kempowski Archiv. Hier wurde ich perfekt über einige Etappen im Leben des Autors informiert. Gleich um die Ecke huschte ich noch ins Kulturhistorische Museum. Dort konnte man allerhand „ältere“ Dinge bestaunen. Die vorletzte Station war die Zoologische Sammlung der Universität Rostock mit den Sonderausstellungen „Tierwelt des Meeres“ und „Schätze aus dem Meer“. Meine Museumsnacht beschloss ich in der Marienkirche Rostock mit dem Apostelgang um Mitternacht. Ermattet und ein wenig kulturell erschlagen war ich gegen 1 Uhr zu Hause und fiel 10 Minuten später erschöpft ins Bett. Mehr zu den einzelnen Stationen gibt es daher erst in den nächsten Tagen zu lesen.

25. Oktober 2009 | Weiterlesen
Halloweenfest auf dem Uniplatz Rostock

Halloweenfest auf dem Uniplatz Rostock

Trotz des grau-kalten Wetters nutzen viele Gäste die Möglichkeit, den Halloween-Markt in der Rostocker Innenstadt zu besuchen. Kinder mit Kostümen und schrägen Hüten würde ich mir unter diesem Motto vorstellen, sind doch laut Programm schaurige Gestalten und Spukgespenster angekündigt. Aber leider wurde ich ein wenig enttäuscht, da zur angegebenen Zeit kein Programm auf der Bühne am Universitätsplatz zu sehen war. Entweder wurden die Termine kurzfristig geändert oder ich bin „verhext“. Waren die Wesen etwa durchsichtig? Davon abgesehen sind alle markttypischen Dinge vor Ort. Kinder erheitern sich im Karussell. Die Eltern können kurz durchatmen und sich beim ersten Glühwein mit gerösteten Mandeln der Saison wärmen. Schaut man auf den Kalender, würde die Lichtgestalt des Deutschen Fußballs sicherlich sagen: „Ja is´ denn schon Weihnachten?“. Anschließend kann man seinen Hunger mit Crêpes, Riesen-Bratwürsten, Champignonpfannen, Räucherfisch oder gar frittiertem Blumenkohl stillen. Blumenkohl zum Schnitzel ist okay, zum Steak ebenso und auch als Beilage zum Braten. Aber pur und frittiert? Zum Glück sind die Geschmäcker verschieden. Sonst würde es ja auf meinem „Traummarkt“ nur Spanferkel, medium gegrillte Steaks vom Holzkohlegrill oder Riesenschnitzel geben. Genug vom Essen – jetzt gibt es ein wenig Geschichte. Halloween ist eigentlich ein Fest am Vorabend von Allerheiligen in der Nacht vom 31. Oktober zum 1. November. Die Iren haben diesen Brauch um 1830 in die USA gebracht. Von dort aus hat sich diese Tradition auf die ganze Welt ausgedehnt. Typisch sind mittlerweile auch in Deutschland kostümierte Kinder. Diese klingeln an besagtem Tag bei völlig fremden Leuten und fordern rotzfrech Süßigkeiten. Die meisten „Angeklingelten“ geben wohl auch etwas. Mit dem Spruch „Süßes, sonst gibt´s Saures“ wird den potenziellen Süßigkeiten-Spendern sogar gedroht. Vom Hörensagen bestrafen unzufriedene Kinder ihre Opfer mit zahnpasta- oder ketchupverschmierten Briefkästen sowie Häuserwänden. Das grenzt an Vandalismus. Also die alten Schoko-Osterhasen rausgeholt und verteilt.

24. Oktober 2009 | Weiterlesen