Neueste Nachrichten aus Rostock und Warnemünde

Brunnensaison 2020 wird Donnerstag *nicht* eröffnet
Der für Donnerstag geplante Start in die Brunnensaison fällt aus. Wir informieren euch, wenn es einen neuen Termin gibt. „Wasser marsch“ heißt es am Donnerstag (30. April 2020) um 13 Uhr am „Warnminner Ümgang“ in Alexandrinenstraße. Als erster der 33 Brunnen- und 14 Beregnungsanlagen in Rostock startet er in die Saison. „In diesem Jahr werden wir die Brunnen der Stadt schrittweise anschalten, die kleinen Anlagen zuerst“, unterstreicht Rostocks Senator für Infrastruktur, Umwelt und Bau Holger Matthäus, der dazu in enger Abstimmung mit dem Gesundheitsamt steht. Auf besonders viel besuchte Treffpunkte wie den „Brunnen der Lebensfreude“ in der Innenstadt werden die Rostocker in diesem Jahr aufgrund der Corona-Krise und der damit verbundenen Ansteckungsgefahr noch etwas länger warten müssen. Ab 1. Mai vormittags beginnen darüber hinaus der „Fischbrunnen“ in der Schillingallee, die „Trinkende“ am Walleingang, die „Fontäne“ im Schwanenteich, der „Pferdebrunnen“ im Heiliggeisthof, die „Seesterne“ am Vögenteich und die neun Anlagen des Brunnens auf dem Neuen Friedhof zu sprudeln. Alle weiteren Anlagen in der Stadt werden entsprechend der Pandemieentwicklung schrittweise in Betrieb genommen. Rund 300.000 Euro investiert die Hanse- und Universitätsstadt Rostock in diesem Jahr in die Wartung und den Betrieb der Brunnen- und Beregnungsanlagen. Das reicht jedoch nicht, um alle Brunnen zu betreiben. Ohne die seit mehreren Jahren tatkräftige Unterstützung von Sponsoren, die für 2020 Geld- und Sachleistungen im Wert von über 28.000 Euro bereitstellen, könnten nicht alle Brunnenanlagen sprudeln. „Für die neue Saison freuen wir uns, wieder einmal viele Unterstützer gewonnen zu haben. Wir bedanken uns im Namen aller Rostockerinnen und Rostocker dafür“, freut sich Senator Holger Matthäus. Brunnenpatenschaften wurden von der Wiro als Sponsor für den „Brunnen der Lebensfreude“ am Universitätsplatz und den Brunnen „Menschen am Meer“ in der Langen Straße, der Wassertechnik Rostock GmbH & Co. KG für den Wasserlauf in der Schnickmannstraße, der Volks- und Raiffeisenbank e.G. für den Brunnen die „Trinkende“ an der Hermannstraße, der Warnowquerung GmbH & Co. KG für den „Möwenbrunnen“ auf dem Neuen Markt sowie den „Warnminner Ümgang“ in der Alexandrinenstraße, der Rostocker Gesellschaft für Stadterneuerung, Stadtentwicklung und Wohnungsbau mbH für den „Ziegenbrunnen“ an der Marienkirche, Immobilien Adler für die Zusammenarbeit beim „Wasserlauf Toitenwinkel“ und der Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG) Am Vögenteich 13-15 für den Brunnen „Seesterne“ übernommen. „Weitere Interessenten für eine Brunnenpatenschaft sind herzlich willkommen“, unterstreicht der Senator. [ad]Beim Erleben und Genießen der Brunnenanlagen sollte nicht vergessen werden, dass Brunnenwasser kein Trinkwasser ist und auch keine Badewasserqualität hat. Hinzu kommt die Verletzungsgefahr auf glatten und kantigen Flächen. Obwohl alle Brunnenanlagen regelmäßig und zuverlässig gewartet werden und alle zwei bis vier Wochen ein Wasserwechsel stattfindet, weist das Gesundheitsamt darauf hin, dass Keimbelastungen nicht auszuschließen sind. Eltern sollten verantwortungsvoll überlegen, ob sich ihre Kinder in den Brunnen abkühlen dürfen. „Wir wünschen allen Spazierenden einen angenehmen Aufenthalt an unseren Brunnen, in unserem öffentlichen Grün und auf unseren 3.000 Bänken in der Stadt“, unterstreicht Senator Holger Matthäus. Anfang Oktober werden die Brunnenanlagen wieder abgestellt. Quelle: Hanse- und Universitätsstadt Rostock, Pressestelle
27. April 2020 | Weiterlesen
Mond im Erdschein - Da Vinci Glow
Wer im tristen Corona-Alltag ein wenig Abwechselung sucht, kann seinen Blick derzeit ruhig mal wieder gen Himmel richten. Sternenklar lädt der Nachthimmel über Rostock in den letzten Tagen perfekt zu Beobachtungen ein. Neben Sternen und Starlink-Satelliten gibt es derzeit auch beim Mond ein besonderes Phänomen zu beobachten – den Erdschein. Donnerstag war Neumond, vier Tage später leuchtet die Mondsichel heute Nacht immer noch sehr schmal im ersten Viertel. Wer genau hinschaut, kann allerdings auch den Rest der Mondhalbkugel schwach am Himmel erkennen. Aschfahl leuchtet Luna kurz nach Sonnenuntergang am Abendhimmel. Die Erklärung ist einfach: So wie der Mond das Sonnenlicht reflektiert und als Mondschein auf die Erde wirft, landen auch die von der Tagseite der Erde reflektierten Sonnenstrahlen teilweise auf unserem Erdtrabanten. Man spricht vom Erdschein oder Erdlicht. Der Erdschein trifft auf den von unserem Planeten verdeckten Teil des Mondes und wird auf die Erde zurückgeworfen. Da das Erdlicht sehr viel schwächer als der direkt von der Sichel reflektierte Sonnenschein ist, sehen wir nur ein schwaches, aschgraues Leuchten. Wenn bei uns Neumond ist, Luna also zwischen Erde und Sonne steht, herrscht auf dem Mond „Vollerde“. Die dem Mond zugewandte Erdhalbkugel wird komplett von der Sonne angestrahlt und entsprechend viel Erdlicht reflektiert. Sehen können wir unseren Erdtrabanten dann allerdings nicht, da er tagsüber am Himmel steht und von der deutlich helleren Sonne überstrahlt wird. Beim derzeit zunehmenden Mond lässt sich der Effekt jedoch gut beobachten. [ad]Wären wir gerade auf dem Mond, könnten wir dort bei „abnehmender Erde“ eine helle, lauschige „Erdscheinnacht“ erleben. Aufgrund ihrer Größe und besser reflektierenden Oberfläche zeigt sich die Erde am Mondhimmel deutlich heller als umgekehrt. Größere Reisen sind in Corona-Zeiten und „Stay at home“ aber derzeit leider nicht angesagt. Die Erklärung für das Phänomen wird Leonardo da Vinci zugeschrieben. Er verfasste zwischen 1506 und 1510 den „Codex Leicester“, in dem es eine Skizze und Beschreibung vom Mond im Widerschein der Erde gibt. Der Effekt wird daher auch als Da Vinci Glow bezeichnet.
26. April 2020 | Weiterlesen
Leiser Klimastreik in Corona-Zeiten
Noch vor wenigen Monaten traten – vorwiegend junge – Menschen am Freitag in Rostock in den Klimastreik. Auf der ganzen Welt demonstrierten Hunderttausende mit lautstarken Protesten gegen die Klimakrise und für einen besseren Klimaschutz. In Zeiten von Corona jedoch ist alles anders. Demonstrationen sind mit Mindestabstand und Kontaktverbot kaum möglich, größere Versammlungen wurden verboten. Dies trifft auch die weltweite Bewegung „Fridays for Future“, die für heute eigentlich zum nächsten globalen Klimastreik aufgerufen hatte. Nun wurde dieser kurzerhand von der Straße ins Internet verlegt. Digitaler Netzstreik fürs Klima Beim ersten globalen digitalen Klimastreik sollen Protestschilder gut sichtbar in Fenstern oder an anderen Orten aufgestellt und ein Foto mit dem Hashtag #NetzstreikFürsKlima in den sozialen Medien gepostet werden. Zusätzlich läuft seit Mittag ein Livestream mit Wissenschaftlern, Künstlern und Prominenten auf YouTube. Klimaprotest mit Plakat-Installation Nur beim digitalen Protest wollte es das lokale Klimaschutzbündnis „Rostock for Future“ jedoch nicht belassen. Um den Klimastreik in die reale Welt zu bringen, wurden in den vergangenen Tagen Plakate gesammelt und heute unterhalb der Petrikirche aufgestellt, direkt an der verkehrsreichen Straße „Am Strande“. Mehr als 100 Plakate und zahlreiche große Banner sind zusammengekommen, freut sich Neele Hänler, die bei der Organisation der Plakat-Aktion geholfen hat. Neben bekannten Motiven gab es auch neue Schilder mit Bezug zur Corona-Krise, etwa „Flatten the Climate-Curve“. Denn die Klimakrise dürfe trotz der Corona-Krise nicht vergessen werden, auch wenn diese „in den Medien derzeit stark im Vordergrund stehe“. Obwohl Corona- und Klimakrise kaum zu vergleichen sind und man nicht jede Folge des Klimawandels so schnell bemerkt, fordert die Schülerin von den Politikern auch beim Klimaschutz so „viele und schnelle Maßnahmen“. Die Corona-Pandemie zeige, welche Schritte in kürzester Zeit ergriffen werden können. „Jetzt gibt es auch bei der Klimakrise keine Ausrede mehr“, ist die 14-Jährige überzeugt. „Wir wollen, dass jede Krise wie eine Krise behandelt wird“, findet auch ihr Mitstreiter Moritz Mönkemeyer und fragt: „Warum wird bei Corona auf die Wissenschaft gehört und beim Klima nicht?“ [ad]Eine kleine Demo, die seit dieser Woche für bis zu 50 Leute wieder erlaubt ist, sei für „Rostock for Future“ übrigens keine Option gewesen. „Einerseits haben wir mit der Organisation der Plakat-Aktion schon lange vorher begonnen, anderseits hätten wir dann ganz viele ausschließen müssen“, erklärt Neele. „Sobald die Corona-Krise vorbei ist, sind wir jedoch wieder auf der Straße und machen richtig Krach“, bekräftigt die Schülerin.
24. April 2020 | Weiterlesen
Gorilla-Nachwuchs im Zoo Rostock
Was für eine Erleichterung und Riesenfreude im Zoo Rostock – nun hat auch das jüngste Gorillaweibchen Zola (11) den lang ersehnten Nachwuchs zur Welt gebracht. Obwohl Kerstin Genilke, Bereichsleiterin und Tierpflegerin im Darwineum, es bereits am Vorabend ahnte, mitbekommen hat niemand etwas von der nächtlichen Geburt. Am Morgen des 23. April präsentierte Zola den Mitarbeitern in der Tropenhalle stolz ihren kerngesunden Jungen. Die doppelte Namensgebung mit dem Premiumpartner und Gorillagruppenpaten, den Stadtwerken Rostock, soll allerdings erst stattfinden, wenn das Darwineum wieder für die Besucher offen ist. „Dreimal innerhalb kurzer Zeit Nachwuchs bei den Menschenaffen, das ist schon äußerst ungewöhnlich und sicher auch sehr selten“, freute sich Zookuratorin Antje Angeli über das Rostocker Babytrio. „Fraglich ist allerdings, was ihr Vater Gorgo (38) davon im Nachbarrevier mitbekommt, in dem der nun 32-fache Großvater mit Gorillaweibchen Bebe (42) seinen Ruhestand genießt. Insgesamt hat der stattliche Silberrücken zwölf Kinder, 32 Enkel und vier Urenkel“, so die Zookuratorin. Am 15. Februar eröffnete Orang-Utan-Mutti Sunda (43) mit ihrem Sohn den Nachwuchsreigen im Darwineum. Gorillaweibchen Yene (19) sorgte mit ihrem Mädchen einen Monat später am 16. März für die erste Gorillageburt überhaupt im Zoo Rostock. Nun komplettierte Zola am 23. April das dreifache Glück mit ihrem Gorillajungen. Bei beiden Gorilladamen ist es der erste Nachwuchs, während Orang-Utan-Dame Sunda als sechsfache Mutter schon ausreichend Erfahrung mitbringt. „Mutter und Kind sind wohlauf“, berichten die Tierpfleger. „Zola kümmert sich ausgezeichnet um ihren Nachwuchs. Das Gorillababy ist sehr kräftig und macht sich auch schon lautstark bemerkbar“, sagte Antje Angeli. Die anderen Mitglieder der Gruppe um Assumbo (46) beobachten den jüngsten Zuwachs sehr aufmerksam. Besonders die anderen Weibchen, Eyenga (15) und Neumama Yene, interessieren sich für das Baby, während der junge Doppelpapa Kwame (8) weiterhin kaum am Geschehen teilnimmt. Sicher wird es noch ein paar Tage dauern, bis sich Zola auf der Außenanlage zeigt, die auch jetzt schon für die Zoobesucher einsehbar ist, vermutet die Zookuratorin. Aktuell leben jeweils zwei Gorilla- und Orang-Utan-Gruppen im Darwineum mit nun insgesamt 19 Tieren (9 Gorillas/10 Orang-Utans). Quelle: Zoo Rostock, Fotos: Kerstin Genilke
24. April 2020 | Weiterlesen
OB Madsen erklärt Rostock für Corona-frei
„Rostock ist Corona frei“, ließ Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen heute Morgen per Pressemitteilung ausrichten und das „vielleicht sogar als erste Großstadt in Deutschland“. Heute konnte der letzte an Covid-19 erkrankte Rostocker aus der Quarantäne entlassen werden, sagt Madsen und lobt vor allem die erstklassige Arbeit des Rostocker Gesundheitsamts, das es immer geschafft habe, die Kontaktpersonen bei Infektionen zu identifizieren und so die Ansteckungsketten schnell zu durchbrechen. Infizierte werden nach Hauptwohnsitz gezählt Die Zählung der Infizierten wirft allerdings Fragen auf. Schließlich hat das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGuS) erst am Montag, dem 20. April, die letzte Corona-Neuinfektion für die Hansestadt Rostock gemeldet. Wie kann diese Person schon nach drei Tagen nicht mehr unter Quarantäne stehen? Bei den in den letzten 14 Tagen für Rostock gemeldeten Neuinfektionen handelt es sich tatsächlich ausschließlich um Personen, die mit ihrem Hauptwohnsitz in Rostock gemeldet sind, aber nicht hier leben, erläutert Stadtsprecher Ulrich Kunze. In die Statistik fließen die Zahlen für die Kreise und kreisfreien Städten entsprechend dem jeweiligen Hauptwohnsitz ein. Umgekehrt würde beispielsweise auch ein infizierter Student mit Hauptwohnsitz Berlin, der in Rostock lebt und an der hiesigen Uni studiert, nicht in der Statistik der Hansestadt auftauchen, bestätigt Kunze. Grund zum Feiern? „Heute ist also ein echter Grund zum Feiern!“, erklärt Madsen, mahnt jedoch gleichzeitig, „dass wir auch weiterhin unheimlich diszipliniert bleiben müssen“. Die Art der Kommunikation sorgte im Internet schnell für erste Kritik. Schließlich betrifft dies nur die bestätigten Infektionen. Dass es in Rostock tatsächlich keine Corona-Infizierte mehr gibt, ist keineswegs sicher. Zudem macht das Virus nicht an der Stadtgrenze halt. Keinesfalls soll der Slogan „Rostock ist Corona frei“ die Einwohner zu einem sorglosen Umgang mit der Corona-Gefahr verleiten, stellt Stadtsprecher Kunze klar. Die Meldung soll vielmehr ein „Sonnenstrahl“ in der aktuellen Krise sein. [ad]Rostock appelliert bei Maskenpflicht an Eigenverantwortung Nachdem das Land Mecklenburg-Vorpommern gestern die Maskenpflicht vom ÖPNV auf den Einzelhandel ausgedehnt hat, appelliert die Hansestadt an die Eigenverantwortung der Rostocker. Zwar habe die Stadt tatsächlich schon Masken aus dem vom Land versprochenen Kontingent bekommen, diese würden bislang jedoch bei weitem nicht für die von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig genannte Hälfte der Einwohner reichen, eher für jeden siebenten, so Kunze. Eine Verteilaktion sei bislang nicht geplant, zumal dafür die Kapazitäten fehlen und man auch nicht zehntausende Rostocker zur Maskenausgabe an wenige zentrale Orte locken möchte. Aktualisierung, 23.04.2020 12:30 Uhr: Wie das Innenministerium MV mitgeteilt hat, ist gerade ein Flugzeug aus Hanoi mit 1,5 Millionen Mund-Nasen-Abdeckungen am Flughafen Rostock-Laage gelandet.
23. April 2020 | Weiterlesen
Maskenpflicht in MV auch beim Einkaufen
Vor fünf Tagen wurde er noch „dringend empfohlen“, jetzt wird er verpflichtend: der Mund-Nasen-Schutz beim Einkaufen im Einzelhandel. Am vergangenen Freitag hatte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) die Maskenpflicht im öffentlichen Personennahverkehr angekündigt. Nachdem immer mehr Bundesländer das Tragen einer Maske auch beim Einkaufen vorschreiben, zieht der Nordosten jetzt nach. Ab dem 27. April muss in allen Geschäften ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden, wie Manuela Schwesig gerade in einer Pressekonferenz bekanntgegeben hat. „Es wäre schön, wenn das von Anfang an klar gewesen wäre“, sprach sich Schwesig für bundesweit einheitliche Regelungen aus. Vor einer Woche gab es zwischen Bund und Ländern jedoch keine Einigung. Einfache Stoffmasken, Tuch oder Schal genügen „Ich schütze dich und du schützt mich“, warb die Ministerpräsidentin für die Ausweitung der Maskenpflicht, die nur funktioniert, wenn sich alle daran beteiligen. Getragen werden sollen keine medizinischen Masken, sondern einfache Stoffmasken – auch ein Schal oder Tuch genügt. Für Einwohner, die sich aus finanziellen oder anderen Gründen keine Maske besorgen können, stellt das Land den Kreisen und kreisfreien Städten eine Grundausstattung zur Verfügung stellen. Diese soll für etwa die Hälfte der Bevölkerung ausreichen. Wer sich nicht an die Maskenpflicht hält, muss das Geschäft oder Verkehrsmittel verlassen. Kommt jemand der Aufforderung nicht nach, droht ein Bußgeld in Höhe von 25 Euro. [ad]Weiter wenig Corona-Infektionen in MV Die Anzahl der Corona-Infektionen bewegt sich in Mecklenburg-Vorpommern weiter auf niedrigem Niveau. Gestern wurde lediglich im Landkreis Nordwestmecklenburg eine neue Infektion festgestellt. Insgesamt gab es bisher (Stand 21.04. 16 Uhr) 654 Corona-positiv-Meldungen im Land, 90 Personen mussten/müssen im Krankenhaus behandelt werden, 16 davon auf einer Intensivstation. 15 Sterbefälle wurden im Zusammenhang mit dem Corona-Virus im Land registriert. Mit einer Inzidenz (Fälle je 100.000 Einwohner) von 40 ist Mecklenburg-Vorpommern unter allen Bundesländern bislang am wenigsten betroffen. Der Bundesdurchschnitt liegt mit 174 Infizierten pro 100.000 Einwohnern (Stand: 20. April) gut viermal so hoch. Diese Zahlen basieren jedoch auf einer Zeit, wo fast alles geschlossen war, so Schwesig. Durch die Lockerungen gibt es mehr Kontakte, die „mit Schutzmaßnahmen begleitet werden müssen“. Mit stärkeren Schutzmaßnahmen könne über weitere Lockerungen ab dem 4. Mai nachgedacht werden.
22. April 2020 | Weiterlesen
Starlink-Satelliten: Lichterkette am Nachthimmel
Nein, es sind weder Flugzeuge noch Drohnen und auch keine Meteore oder gar Ufos, die derzeit wieder hell leuchtend am Nachthimmel über Rostock vorüberziehen. Bei den ungewohnten Lichtpunkten, die sogar mit bloßem Auge gut am Firmament zu beobachten sind, handelt es sich vielmehr um Satelliten. Sie sollen schnelles Internet bis in die entferntesten Ecken der Erde bringen. Tausende Satelliten für Hochgeschwindigkeitsinternet aus dem All Am 24. Mai 2019 wurden die ersten 60 der gut 250 Kilogramm schweren Kommunikations-Satelliten ins All geschickt, inzwischen ziehen 360 auf ihren Umlaufbahnen um die Erde. Doch das ist nur der Anfang eines gigantischen Projekts, hinter dem der Milliardär und Tesla-Gründer Elon Musk steht. Mit dem US-Raumfahrtunternehmen SpaceX will er in der ersten Ausbaustufe bis zu 1.584 Kommunikationssatelliten ins All bringen, später könnten es 12.000 oder sogar 40.000 werden. Satelliten stören Astronomen Die Starlink-Satelliten überstrahlen nicht nur etliche mit bloßem Auge sichtbare Sterne, bei einer Langzeitbelichtung wird ihre Bewegung zudem als Leuchtspur auf Fotos sichtbar. Teilweise kommt es auch zu sogenannten Flares, einem hellen Aufleuchten, das durch die Reflexion des Sonnenlichts entsteht. Was für die einen technischen Fortschritt bedeutet, ist für andere eine gigantische Lichtverschmutzung oder gar das Ende des Nachthimmels, wie wir ihn kennen. Astronomen befürchten, dass die große Anzahl von Satelliten ihre Beobachtungen nachhaltig stören könnte. Im Internet gibt es inzwischen mehrere Online-Petitionen gegen das Projekt. Starlink hat auf die Kritik zumindest etwas reagiert und im Januar testweise einen speziell beschichteten dunklen Satelliten auf die Reise ins All geschickt. Morgen weiterer Start geplant Am Mittwoch, dem 22. April 2020, soll eine Falcon-9-Rakete mit weiteren 60 Starlink-Satelliten starten. In der ersten Zeit nach dem Aussetzen fliegen die Erdtrabanten besonders dicht hintereinander und ziehen wie an einer Perlenkette aufgereiht über den Himmel. Im Englischen wird diese als „Starlink Train“ (Starlink-Zug) bezeichnet. Die künstlichen Erdtrabanten lassen sich auch in den nächsten Nächten gut über Deutschland beobachten. Wann und wo genau sie vorüberziehen, erfahrt ihr auf den folgenden Webseiten: Heavens above Find Starlink [ad]Video von den Starlink-Satelliten über Rostock:
21. April 2020 | Weiterlesen
Neugestaltung der Dreiwallbastion
Für die Neugestaltung der Dreiwallbastion erhält die Hanse- und Universitätsstadt Rostock vom Landesbauministerium eine Förderzusage über rund 2,7 Millionen Euro aus Städtebaufördermitteln. Die Gesamtkosten für die Maßnahme betragen ca. drei Millionen Euro. Die Stadt Rostock plant, die Dreiwallbastion, die den Kernbereich der denkmalgeschützten Wallanlage am Rande der Innenstadt umfasst, neu zu gestalten. Die Dreiwallbastion ist ein Festungsbauwerk des Barock. Ziel ist es, die ursprüngliche Funktion der Stadtbefestigung herauszuarbeiten und als Gartendenkmal herzurichten. Dabei soll der offene Charakter der Wallanlagen durch Gehölz-Auslichtung wieder entwickelt werden. Wertvoller Baumbestand wird erhalten und freigestellt. Zudem werden die Wege auf den verschiedenen Wallebenen wieder hergestellt. Folgende Bereiche sollen neu gestaltet werden: oberer Rundweg Teufelskuhle, Westteil der Bastion mit dem Bereich an der Pergola und unterer Wallweg, Bastionsspitze Richtung Südwesten mit den Serpentinenwegen sowie der Weg zu den Spielplätzen im Ostteil der Bastion. Außerdem wird eine insektenfreundliche Beleuchtung installiert. Die Arbeiten sollen voraussichtlich im September 2020 beginnen und im kommenden Jahr abgeschlossen werden. Quelle: Ministerium für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung MV
18. April 2020 | Weiterlesen
MV führt Maskenpflicht im ÖPNV ein
Nach Sachsen führt Mecklenburg-Vorpommern als zweites Bundesland eine Mund-Nasen-Schutz-Pflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln ein. Ausnahmen gelten für Menschen, die diese aufgrund von Erkrankungen nicht nutzen können. Die Regelung gilt ab dem 27. April, da zu diesem Zeitpunkt die Schulen für die Abschlussklassen wieder geöffnet werden und allein durch die Schülerbeförderung deutlich mehr Fahrgäste erwartet werden. „Es ist ein zusätzlicher Schutz“, erklärt Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD). „Aber nur wenn wir ihn alle tragen, können wir uns schützen.“ Auch wenn es bisher nicht so zu unserem Leben gehört hat, sollen die Menschen beim Tragen der Mund-Nasen-Bedeckungen „mutig vorangehen“, so Schwesig. Einfache Stoffmasken genügen Getragen werden sollen einfache Stoffmasken und keine medizinischen Masken, da diese in der Medizin und Pflege gebraucht werden. Das Land will den Kreisen und kreisfreien Städten eine Grundausstattung an Masken zur Verfügung stellen, um diese in Schulen oder den öffentlichen Verkehrsmitteln an Personen ohne Schutz zu verteilen. Mund-Nasen-Schutz in Geschäften empfohlen Im Gegensatz zu Sachsen ist in Mecklenburg-Vorpommern bislang keine Mund-Nasen-Schutz-Pflicht beim Einkaufen geplant, das Tragen wird jedoch auch hier „dringend empfohlen“. Zoos und Sportplätze werden geöffnet Ab Montag (20. April) dürfen auch Zoos, Tier- und Vogelparks im Land wieder öffnen. Der Rostocker Zoo hat seine Wiedereröffnung bereits angekündigt. Tierhäuser, Spielplätze und Gastronomie bleiben dort allerdings vorerst weiter geschlossen, dafür gelten reduzierte Eintrittspreise. Sportplätze werden ebenfalls wieder geöffnet und können genutzt werden, um allein oder – etwa beim Tennis – zu zweit Sport zu treiben. Kleine Demonstrationen/Kundgebungen erlaubt Ebenfalls erlaubt werden Versammlungen nach dem Versammlungsrecht mit bis zu 50 Teilnehmern. „Das Versammlungsrecht ist ein hohes Gut und wir können es unter den jetzigen Bedingungen nicht weiter beschneiden“, so Schwesig. Die Ministerpräsidentin rät allerdings dazu, nur „gezielt“ davon Gebrauch zu machen, damit es nicht zu viele Kontakte gibt.
17. April 2020 | Weiterlesen
Unimedizin Rostock sucht Mütter für Covid-19-Studie
Die Entscheidung der Landesregierung, die Kinderbetreuungseinrichtungen nach dem 20. April zunächst noch nicht vollständig zu öffnen, wird von vielen Menschen trotz der damit verbundenen Einschränkungen für richtig gehalten. Die Universitätsmedizin Rostock möchte in einer Studie untersuchen, ob Kinder in Rostock schon mit SARS-CoV2 infiziert waren, ohne dass es bemerkt wurde und ob Kinder eine Infektionsgefahr für die Eltern oder Großeltern darstellen. Es ist bekannt, dass Kinder die Infektion mehrheitlich ohne oder mit geringen Symptomen überstehen. Bisherige Daten zeigen, dass Infektionen von Kindern in der Regel mit Infektionen der Eltern einhergehen. Daher verzichtet die aktuelle Studie in einem ersten Schritt auf Blutabnahmen und Abstriche bei Kindern. Bei Müttern von Kindern im Alter zwischen 1 und 10 Jahren werden ein Rachenabstrich und ein Antikörpertest gegen SARS-CoV-2 durchgeführt. Durch den Virusnachweis im Rachenabstrich kann ermittelt werden, ob eine Person aktuell infiziert ist. Durch Antikörper-Tests kann ermittelt werden, ob eine Person bereits mit dem Virus infiziert war. Diese Untersuchungen sollen im zeitlichen Verlauf wiederholt werden, um neue Erkenntnisse über mögliche Infektionen in Kinderbetreuungseinrichtungen und Grundschulen zu erhalten. Die Teilnahme an der Studie ist kostenlos. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Sämtliche erhobenen Daten unterliegen den datenschutzrechtlichen Bestimmungen. Mütter, die mit ihren Kindern im Alter von 1-10 Jahren im gleichen Haushalt in Rostock leben, können sich zur Teilnahme ab kommenden Montag telefonisch unter 0381-494-7337 oder -7368 an der Abt. für Tropenmedizin und Infektionskrankheiten der Universitätsmedizin Rostock anmelden. Quelle: Universitätsmedizin Rostock
17. April 2020 | Weiterlesen
Zoo Rostock öffnet am Montag wieder
Große Freude im Zoo Rostock. „Wir sind sehr froh über die Landesverordnung zu den Lockerungen in der Coronapandemie und werden am Montag (20. April) unseren Zoo mit Einschränkungen sofort wieder öffnen“, informierte Zoodirektor Udo Nagel. „Dafür werden wir bis zum Sonntag alle Voraussetzungen schaffen, auch wenn das ein großer Kraftakt für alle Mitarbeiter wird“, so Nagel. Der Zoo Rostock öffnet mit Einschränkungen und erhöhten Hygienemaßnahmen. Um das Kontaktverbot durchzusetzen und Infektionen zu verhindern bleiben alle kleinen und großen Tierhäuser wie das Polarium und Darwineum oder auch das Vogel-Reptilien-Haus und das Aquarium geschlossen. Auch die Spielplätze und die Gastronomie dürfen noch nicht genutzt werden. Die Ticketpreise werden deshalb reduziert: Erwachsene zahlen 13,- Euro, Kinder 6,- Euro und der ermäßigte Eintritt beträgt 8,- Euro. Wer innerhalb der kommenden drei Monate seine abgelaufene Jahreskarte verlängert, kann diese dann 13 Monate nutzen. Damit soll ein Ausgleich für die Zeit, in der der Zoo nicht besucht werden konnte, geschaffen werden. Alle während der Corona-Schließungszeit abgelaufenen Gutscheine können bis zum 30. Juni nachträglich aktiviert werden. „Die meisten unserer 4.200 tierischen Bewohner sind auf den Außenanlagen zu sehen. Die Eisbären können die Besucher auch außerhalb des Polariums gut beobachten und die weitläufigen Parkanlagen laden zur Erholung und zum Durchatmen nach einer schwierigen Zeit der Beschränkung ein“, sagte der Zoodirektor. Quelle: Zoo Rostock
17. April 2020 | Weiterlesen
Verschiebt Rostock die Bundesgartenschau?
„Wenn man eine Fußball-WM um ein Jahr schieben kann, wenn man Olympia um ein Jahr schieben kann, ist die Frage: Kann man nicht auch die Bundesgartenschau um ein Jahr schieben?“ Diese Frage stellte Steffen Wandschneider-Kastell, Fraktionsvorsitzender der SPD, am Dienstagabend in der Hauptausschusssitzung der Rostocker Bürgerschaft. Hintergrund war eine Vorlage, mit der sowohl das Rahmenkonzept als auch der städtische Eigenanteil zur Umsetzung des Modellvorhabens „Warnowquartier“ beschlossen werden sollten. In einem Änderungsantrag wollten Bündnis 90/Die Grünen, CDU/UFR und FDP die Vorlage zwar zur Kenntnis nehmen, stellten jedoch sowohl den hier geplanten Neubau der Theaterwerkstätten als auch die Aufteilung der Finanzmittel in Frage. Zudem sei das Rahmenkonzept nicht klar genug in Bezug auf Klimaschutz und Energiewende. Warnow-Quartier – grüne Modellstadt der Zukunft Im Umfeld des Osthafens ist ein komplett neues Quartier geplant. Das Gebiet umfasst etwa 25 Hektar und wird westlich vom Speckgraben, nördlich vom Dierkower Damm, östlich vom Zingelgraben sowie südlich von der Unterwarnow begrenzt. In der „Modellstadt der Zukunft“ soll ein regeneratives Energiekonzept ebenso umgesetzt werden wie neue Mobilitätskonzepte. Angestrebt wird ein urbanes Stadtquartier, das Wohnen, Arbeiten und Gewerbe vereint und das Zusammenleben der verschiedenen Generationen fördert. Mit dem vorgesehenen großzügigen Grün- und Freiraumkonzept bildet das Warnow-Quartier ein Kernprojekt der Bundesgartenschau 2025 in Rostock. Zusätzlich sollen Ideen gesammelt werden, wie die Städtebauförderung des Bundes in Zukunft aussehen kann. Dazu wurde Rostock vom Bundestag als eine von vier Modellkommunen ausgewählt und erhält Fördermittel für die Umsetzung. 74,2 Mio. Euro Kosten – Förderung von Bund und Land Aktuell sind für das Projekt 74,2 Mio. Euro veranschlagt. 25 Mio. Euro kommen vom Bund, 7,5 Mio. Euro hat das Land im Rahmen der Buga-Förderung in Aussicht gestellt. Der städtische Eigenanteil beläuft sich auf 40 Mio. Euro. Mit dem Geld sollen die folgenden drei Einzelvorhaben realisiert werden: Erschließung „Warnowquartier“ (40,5 Mio. Euro) Mehrgenerationenhaus (18,7 Mio. Euro) Neubau Theaterwerkstätten (15,0 Mio. Euro) [ad]Einige Fraktionen fühlen sich unzureichend informiert Besonders die gläsernen Theaterwerkstätten sorgten im Hauptausschuss für Diskussionen. Neben erlebbaren Werkstätten beinhaltet das Vorhaben einen multifunktional nutzbaren Workshopbereich sowie eine Theaterwerkstattkantine. Der Neubau soll die bisherige Werkstatt in der Östlichen Altstadt ersetzen, die laut Rahmenkonzept erhebliche bauliche Mängel in der Statik, dem Brandschutz und beim Sicherheitskonzept für Arbeitsstätten aufweist. „Wir stehen dazu, wir wollen dass dieses Quartier entwickelt wird“, stellte Andrea Krönert (Grüne) klar. Das Thema Theaterwerkstätten jedoch „taucht aus unserer Sicht zum allerersten Mal in der öffentlichen Debatte auf“. Ihre Fraktion sei nicht generell dagegen, allerdings gehe es immerhin um einen städtischen Anteil von 10 Mio. Euro. Zudem fehlen ihr im Rahmenkonzept Aussagen zum Thema Klimaschutz und Energiewende. „Warum genau diese Themen hier immer wieder in Frage gestellt werden“, konterte Sybille Bachmann (Rostocker Bund). Aus ihrer Sicht wurde alles ausführlich im Betriebsausschuss für den Eigenbetrieb Kommunale Objektbewirtschaftung und -entwicklung (KOE) besprochen. Es gibt Fördermittel und die Zeit drängt, so Bachmann. Für Steffen Wandschneider-Kastell sind bereits die vorgelegten Unterlagen zu umfangreich, um sich als Hauptausschuss darin einzuarbeiten. An dieser Stelle fehle „schmerzlich“ die Zuarbeit der Fachausschüsse, die aufgrund der Corona-Krise nicht tagen können. Wandschneider-Kastell plädierte dafür, den Beschluss zurückzustellen und an den noch zu gründenden Buga-Ausschuss zu verweisen. Ausreichend informiert fühlt sich hingegen „Die Linken“-Fraktion, wie deren Vorsitzende Eva-Maria Kröger betont – sowohl was das Quartier als auch das Mehrgenerationenhaus und die Theaterwerkstätten betrifft. Wann der Buga-Ausschuss und andere Gremien wieder tagen können sei ungewiss. „Wir hätten heute zugestimmt“, so Kröger. Seit eineinhalb Jahren wird an dem Konzept gearbeitet, „nur wir wissen davon irgendwie nichts“, beschwerte sich Daniel Peters (CDU). Für ihn ist das ein „unhaltbarer Zustand“, daher solle die Vorlage noch einmal diskutiert werden. Zudem sieht Peters keinen Zeitdruck, da die anderen Modellkommunen teilweise noch in der Phase der Bürgerbeteiligung seien und der Bund daher kaum Druck machen werde. Es gehe momentan weniger um die Fördermittel vom Bund, sondern um die 7,5 Mio. Euro vom Land, stellte Matthias Horn von der Buga-Stabstelle klar. „Das Land macht die Zusteuerung abhängig von der Buga, der Bund macht das nicht.“ Eine Vertagung wäre kein gutes Signal, so Horn. Sein Vorschlag: Der Änderungsantrag solle ein wenig „entschärft“ werden. So solle die Beschlussvorlage als Zwischenstand und nicht nur als Entwurf zur Kenntnis genommen, nur noch die Prüfung weiterer förderfähiger Maßnahmen gefordert und nicht mehr die Notwendigkeit des Theaterwerkstätten-Neubaus infrage gestellt werden, sondern nur noch dessen Umfang. Dieser könne ggfs. auch null sein, so Horn. Mit diesen Korrekturen wurde der Änderungsantrag mehrheitlich angenommen.
16. April 2020 | Weiterlesen
Corona-Auflagen gelockert und verlängert
Nach der Konferenz zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel und den Regierungschefs der Länder hat Ministerpräsidentin Manuela Schwesig auf einer Pressekonferenz die Ergebnisse in Bezug auf Mecklenburg-Vorpommern erläutert. „Es bleibt grundsätzlich beim Kontaktverbot“, erklärte Schwesig, „das können wir noch nicht lockern“. Es wird vorerst bis zum 3. Mai verlängert. Das wirtschaftliche und soziale Leben solle jedoch schrittweise wieder geöffnet werden. Einzelhandel darf wieder öffnen Ab Montag (20. April 2020) dürfen Einzelhandelsgeschäfte – voraussichtlich mit bis 800 Quadratmetern Verkaufsfläche – wieder öffnen. Für Bau- und Gartenmärkte in MV trifft dies bereits ab Samstag (18. April 2020) zu. Hygiene- und Abstandsregeln sowie eine auf die Verkaufsfläche beschränkte Kundenanzahl wird es weiterhin geben. Der Frisörbesuch soll ab dem 4. Mai wieder möglich sein, für die Mitarbeiter sind medizinische Schutzmasken Pflicht. Kitas, Schulen und Pflegeheime Für die oberen Klassen (10./11. sowie Abiturjahrgang) werden die Schulen im Land spätestens ab dem 27. April wieder geöffnet. Schülern, die kurz vor der Prüfung stehen, soll damit der Unterricht in den Schulen ermöglicht werden. Die Schulpflicht gilt nicht für Kinder, die (oder deren Eltern) zu einer Risikogruppe gehören. Über Öffnungen für weitere Klassenstufen beraten die Kultusminister in dieser Woche. Ab dem 4. Mai könnten die Viertklässler folgen, da sich diese Grundschüler auf den Übergang in eine neue Schule vorbereiten sollen. Im Kita- und Grundschulbereich ist eine Ausweitung der Notbetreuung geplant. Eine generelle Öffnung wird es in diesem Bereich vorerst jedoch nicht geben. „Wir können die Kinder nicht in irgendwelche Experimente schicken“, erklärt Schwesig. Das Besuchsverbot in Pflege- und Seniorenheimen bleibt bestehen. Mund- und Nasenschutz Eine Pflicht zum Tragen eines Mund- und Nasenschutzes ist nicht vorgesehen. Es gibt jedoch die „dringende Empfehlung“, diesen im Einzelhandel sowie im Öffentlichen Personennahverkehr zu nutzen. Gemeint sind damit einfache Stoffmasken – medizinische Masken sollen dem Medizin- und Pflegebereich vorbehalten bleiben. Großveranstaltungen bis Ende August untersagt Nachdem gestern bereits die Hanse Sail in Rostock abgesagt wurde, hat man sich auf ein bundesweites Verbot von Großveranstaltungen bis mindestens zum 31. August geeinigt. Was genau als Großveranstaltung zählt, ist noch nicht bekannt. Gastronomie und Tourismus bleibt heruntergefahren Keine Erleichterungen wird es bis zum 3. Mai in den Bereichen Gastronomie und Tourismus geben. Auch das Einreiseverbot nach MV bleibt bestehen. Somit sind touristische Tagesausflüge von auswärtigen Besuchern weiter untersagt. Das Kabinett will die Maßnahmen morgen beschließen und über die nächsten 14 Tage hinaus einen „Mecklenburg-Vorpommern-Plan“ entwickeln. Am 3. Mai soll auf Bundesebene Bilanz gezogen und über mögliche weitere Lockerungen beraten werden.
15. April 2020 | Weiterlesen
Covid-19: Exit-Strategie für Rostock debattiert
Sollen Schulen und Kitas wieder geöffnet werden, wenn ja für welche Klassen? Wie sieht es mit Läden und Restaurants aus? Was ist mit Spielplätzen, dem Zoo oder dem Botanischen Garten? Bevor sich Bundeskanzlerin Angela Merkel heute zu Gesprächen mit den Ministerpräsidenten triff, um über mögliche Lockerungen der verhängten Corona-Beschränkungen zu beraten, hat gestern der Hauptausschuss der Rostocker Bürgerschaft ein Positionspapier von Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen (parteilos) diskutiert. Einen „Alleingang“ der Stadt schloss Madsen aus, eine Lockerung der Einschränkungen sei „letztendlich Ländersache“. Dennoch sei es für ihn wichtig, welche Richtung sich die Bürgerschaft wünscht, um sich gegenüber der Landesregierung zu positionieren. Maßnahmen zur Förderung der Wirtschaft im Mittelpunkt Im Mittelpunkt von Madsens Positionspapier stehen Maßnahmen zur Förderung der Wirtschaft. So spreche vieles dafür, „sofort alle Geschäfte unter strengen Auflagen zu öffnen“. In der zweiten Stufe sollen Unternehmen mit persönlichem Kundenkontakt (Friseure etc.) sowie Gastronomiebetriebe folgen. „Einen Schwerpunkt auf die Wirtschaft zu legen, ist sicher nicht ganz falsch“, stimmte Daniel Peters (CDU) dem Positionspapier zu: „Die Öffnungsmöglichkeiten, die uns der Bund und das Land geben, sollten wir zu 100 Prozent nutzen.“ Auch Spiel- und Bolzplätze oder Außenanlagen, etwa im Zoo, möchte Madsen schnellstmöglich wieder öffnen. Abweichender Weg bei Schulen möglich Nachdem Rostock bei der Schließung von Kitas und Schulen in Mecklenburg-Vorpommern vorausgegangen war, könnte die größte Stadt des Landes auch bei einer schrittweisen Öffnung einen eigenen Weg beschreiten. Es gehe ihm nicht um „Krawall“ oder darum „anders zu sein“, so Madsen, aber die Schulen in der Stadt hätten durchaus andere Strukturen als im ländlichen Raum. Wenn die Landesregierung beschließen sollte, alle Schulen wieder zu öffnen, sein Gesundheitsamt jedoch Bedenken anmeldet, „dann würde ich das auch nicht machen“, stellt der Verwaltungschef klar. Grundsätzlich sollen die Angebote vom Land jedoch angenommen und vernünftig umgesetzt werden. Corona-Tests, Freiwilligkeit statt Bestrafung „Warum nicht Rostock zu einer Test-Modellregion machen?“, plädierte Sybille Bachmann (Rostocker Bund) angesichts der geringen Fallzahlen für eine Ausweitung der prophylaktischen Corona-Tests in der Hansestadt. Viele Menschen würden sich derzeit vernünftig verhalten, das wird sich auch bei einer Lockerung der Maßnahmen nicht schlagartig ändern, ist Linken-Fraktionsvorsitzende Eva-Maria Kröger überzeugt. Sie plädiert für Einsicht und Freiwilligkeit statt Schuldgefühlen und Bestrafungsszenarien. Hygiene- und Abstandsregeln sollen weitestgehend beibehalten werden. Wolfgang Nitzsche (Die Linke) war ein Ausstiegsszenario im Bereich Altenpflege besonders wichtig. Auf die alten Menschen in Pflegeheimen würden sich die Restriktionen besonders stark auswirken. [ad]Konkreter Härtefallfonds der Stadt abgelehnt Für die FDP hatten Christoph Eisfeld und Julia Kristin Pittasch einen Antrag mit konkreten Maßnahmen eingebracht. Dieser wurde durch den Hauptausschuss jedoch mehrheitlich abgelehnt. Mehr Anklang fand der FDP-Antrag eines kommunalen Härtefallfonds für ergänzende Hilfen zur Bewältigung der Auswirkungen der Covid-19-Pandemie. Auch wenn es zahlreiche Hilfsprogramme von Bund und Land gibt, „fallen Menschen durchs Raster“, begründete Christoph Eisfeld die Forderung nach einem Fünf-Millionen-Euro-Fonds der Stadt. Im Moment sind die Auswirkungen der Corona-Krise auf den Haushalt der Stadt noch nicht absehbar, gab Finanzsenator Chris Müller-von Wrycz Rekowski zu bedenken. Erstmal müssen die Programme von Bund und Land greifen, stimmte ihm Uwe Flachsmeyer, Fraktionsvorsitzender der Grünen, zu. Zum gegebenen Zeitpunkt könne man dann schauen, „was der Haushalt der Hansestadt hergibt“. Statt eines konkreten Hilfsfonds wurde der Oberbürgermeister somit beauftragt, zum geeigneten Zeitpunkt einen Vorschlag für ggf. erforderliche ergänzende Hilfen der Stadt zu unterbreiten.
15. April 2020 | Weiterlesen
Hanse Sail 2020 in Rostock abgesagt
Völlig überraschend kam die Nachricht nicht: Aufgrund der weltweiten Corona-Pandemie fällt die 30. Ausgabe der Hanse Sail in Rostock in diesem Jahr aus. Nachdem bereits die Warnemünder Woche 2020 abgesagt wurde, trifft es nun auch das größte maritime Volksfest des Landes, zu dem jedes Jahr bis zu eine Million Besucher in unsere Hansestadt kommen. „Wir haben heute schweren Herzens besprochen, dass wir es nicht verantworten können, die Hanse Sail dieses Jahr durchzuführen“, gab Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen (parteilos) heute Nachmittag während der Sitzung des Hauptausschusses der Bürgerschaft bekannt. Obwohl bis zur geplanten Eröffnung der Hanse Sail am 6. August 2020 noch fast vier Monate Zeit gewesen wäre, sei es aus heutiger Sicht unverantwortlich, die Planung weiter voranzutreiben, so Madsen. Vielmehr sei es „der richtige Ansatz, unseren Partnern mitzuteilen, dass wir davon absehen werden“. Die Organisation der Hanse Sail erfordere einen langen Vorlauf, erklärte Tourismusdirektor Matthias Fromm. „Wir sind es auch unseren vielen langjährigen treuen Partnern schuldig, hier jetzt eine klare Entscheidung zu treffen und sie nicht im Ungewissen zu lassen.“ Eine abgespeckte Hanse Sail sei für die Organisatoren keine Alternative gewesen, erläutert der Oberbürgermeister. Gerade die Jubiläums-Sail solle kein Schatten ihrer selbst sein. „Schiffe aus aller Welt, Menschen aus aller Welt“ – dafür stehe die Hanse Sail, bekräftigt Madsen. Und auch bei einer Verschiebung des maritimen Festes um einen Monat wäre es nicht absehbar, ob solch eine Großveranstaltung dann durchgeführt werden kann. Überall auf der Welt gebe es Negativbeispiele, die im Zusammenhang mit der Corona-Ausbreitung nie vergessen werden, so Madsen. „Ich möchte nicht, dass die Hanse Sail in diese Liste aufgenommen wird.“ Auch alle anderen größeren Veranstaltungen in Rostock stehen auf dem Prüfstand, ergänzte der Verwaltungschef. Die 30. Ausgabe der Hanse Sail soll nun vom 5. bis zum 8. August 2021 in Rostock stattfinden. „Wir werden die Jubiläumsfeierlichkeiten nachholen und die Zeit bis dahin nutzen, um an einem Hanse Sail-Entwicklungskonzept zu arbeiten und die Sail für Teilnehmer, Gäste, Händler und Schausteller noch attraktiver zu machen“, verspricht Fromm.
14. April 2020 | Weiterlesen
Weltkriegsbombe im Überseehafen entdeckt
Im Auftrag des WSA Stralsund erfolgte in Vorbereitung von Erweiterungsbaggerungen im Breitling im Überseehafen Rostock, eine computergestützte Messdatenerfassung zur Überprüfung auf großkalibrige Kampfmittel (Bomben ab 50 kg aufwärts). Während dieser Überprüfungsmaßnahmen wurde eine bezünderte amerikanische Bombe vom Typ GP 100 festgestellt, deren Zünder auf Grund des Zustandes der Bombe nicht entfernt werden kann. Das Objekt liegt in 4,5m Wassertiefe. Das identifizierte, nicht transportfähige Kampfmittel wird unter Aufsicht und Federführung des Munitionsbergungsdienstes (LPBK M-V) vor Ort beseitigt. Dies erfolgt in Form einer kontrollierten Sprengung. Die Ausführung des Sprengungsvorganges unterteilt sich in Vorbereitungsphase, Sprengung und Nachkontrolle der Sprengstelle. „Für die Vorbereitung der erforderlichen Sperrung sind wir in engem Kontakt mit den Landesbehörden, wie z.B. den Natur- und Fischschutzbehörden sowie der Polizei“, so Stefan Grammann, Leiter des WSA Stralsund. „Die Sprengung ist für den 15.04.2020 in der Zeit zwischen 10:00 und 14:00 Uhr vorgesehen. Als Sicherheitsbereich wird ein Umkreis mit 500 m Radius abgesperrt“, so Grammann weiter. Quelle: Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Stralsund
10. April 2020 | Weiterlesen
Gericht kippt Oster-Ausflugsverbot in MV
Das Oberverwaltungsgericht (OVG) Greifswald hat heute Nachmittag das von der Landesregierung verhängte Tagesausflugsverbot für Einwohner Mecklenburg-Vorpommerns über Ostern gekippt. Verbot von Tagesausflügen außer Vollzug gesetzt Mit zwei Beschlüssen in gerichtlichen Eilverfahren (Az. 2 KM 268/20 OVG und 2 KM 281/20 OVG) wurde § 4a der „Verordnung der Landesregierung über Maßnahmen zur Bekämpfung der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 in Mecklenburg-Vorpommern (SARS-CoV-2 Bekämpfungsverordnung)“ in der Fassung vom 8. April 2020 vorläufig außer Vollzug gesetzt, bis eine Entscheidung in der Hauptsache erfolgt. Im § 4a der Verordnung wurde es den Einwohnern von Mecklenburg-Vorpommern untersagt, während es Zeitraums von Karfreitag bis Ostermontag tagestouristische Ausflüge auf die Ostsee-Inseln, in unmittelbar an die Ostseeküste angrenzende Gemeinden sowie nach Waren an der Müritz und in mehrere Ämter der Mecklenburgischen Seenplatte zu unternehmen. Nachdem mehrere Gerichtsverfahren anhängig waren, hat die Landesregierung u.a. diesen Paragrafen der Verordnung gestern noch einmal konkretisiert, doch auch in dieser Fassung wurde er vom Gericht gekippt. Aufgrund der besonderen Eilbedürftigkeit wurden zunächst nur sogenannte „Tenorbeschlüsse“ gefasst, inzwischen liegen die Entscheidungsgründe vor. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig appellierte in einer ersten Reaktion an die Einwohner, trotz der Gerichtsentscheidung über Ostern freiwillig auf Tagesausflüge – insbesondere an die touristischen Hotspots des Landes – zu verzichten. „Das Ziel ist weiter richtig“, erklärte Schwesig, auch wenn es rechtlich in dieser Form nicht in der Verordnung geregelt werden könne. Die Landesregierung respektiere die Gerichtsentscheidung, so Schwesig, es soll keine weitere rechtliche Auseinandersetzung geben. „Wir vertrauen auf die Vernunft unserer Bürgerinnen und Bürger.“ Touristische Reisen nach M-V weiter untersagt Keinen Einfluss hat die Entscheidung des OVG auf die Einreisebeschränkungen für Bewohner außerhalb Mecklenburg-Vorpommerns. Für sie ist die Einreise zu touristischen Zwecken bereits seit dem 18. März untersagt, dies gilt auch für Tagesausflüge nach M-V und Zweitwohnsitze. Familienbesuche sind nur gestattet, sofern sie die Kernfamilie (Kinder, Eltern, Großeltern) betreffen. Die Regelungen gelten aktuell bis zum 19. April. Die Greifswalder Richten haben in diesem Punkt zwei weitere Eilanträge auf Außervollzugsetzung von § 4 Abs. 1 SARS-CoV-2 Bekämpfungsverordnung M-V abgelehnt. Ein Antragsteller hatte die Einreise nach Mecklenburg-Vorpommern als Pächter eines Jagdbezirks begehrt. Im anderen Fall wollten die Antragsteller zu ihrer Zweitwohnung nach Mecklenburg-Vorpommern einreisen. [ad]Kontaktverbot beachten Da es nun auch in Warnemünde, Hohe Düne und Markgrafenheide über Ostern voll werden dürfte, solltet ihr weiter auf die Einhaltung des Kontaktverbotes achten. Der Aufenthalt im öffentlichen Raum ist nur alleine, mit einer weiteren nicht im Haushalt lebenden Person oder im Kreis der Angehörigen des eigenen Hausstandes gestattet. Zu anderen Personen ist – sofern irgendwie möglich – ein Mindestabstand von zwei Metern einzuhalten. Entscheidungsgründe des OVG Greifswald – Aktualisierung, 09.04.2020 22:50 Uhr: Nunmehr hat das Gericht die Entscheidungsgründe dem zuvor gefassten „Tenorbeschluss“ hinzugefügt. Darin führt der Senat aus, dass die angegriffene Vorschrift des § 4a der Verordnung nach der im Eilverfahren nur möglichen summarischen rechtlichen Würdigung nicht verhältnismäßig sei. Die Norm sei zwar geeignet, die mit der Verordnung bezweckten Ziele der Verhinderung bzw. der Verlangsamung der Infektionen mit dem Coronavirus zu erreichen. Auch könne offen bleiben, ob sie zu diesen Zielen erforderlich sei, jedenfalls sei die Regelung nicht verhältnismäßig im sogenannten „engeren Sinne“. Dem Senat sei zwar die außergewöhnliche Gefährdungssituation durch das Coronavirus bewusst. Die mit der Vorschrift verbundenen Eingriffe in das Grundrecht auf Freiheit der Person seien jedoch nicht angemessen. Die Norm verhindere nicht, dass sich große Bevölkerungsteile auf zum Teil vergleichsweise engem Raum aufhalten könnten. Deshalb könnten die im Übrigen weitergeltenden Vorschriften der Bekämpfungsverordnung möglicherweise nicht im notwendigen Maß eingehalten werden. Der Senat habe sich diese Überlegung anhand der Verhältnisse der Hansestadt Rostock mit dem Ortsteil Warnemünde klargemacht. Gleiches gelte für die anderen Hansestädte. Zudem seien nicht unbeträchtliche Bereiche des Gebietes des Landes Mecklenburg-Vorpommern von der Beschränkung frei, darunter die Landeshauptstadt Schwerin und ihre Umgebung. Deren Nichtaufführung in § 4a der Verordnung sei nicht nachvollziehbar. Auch sei die Argumentation des Antragstellers, angesichts des Fehlens der über die Ostertage aus anderen Bundesländern und ausländischen Staaten stammenden Touristen sei ausreichend Platz, um unter Berücksichtigung der weitergeltenden Beschränkungen der sozialen Kontakte das Infektionsrisiko zu mindern, nicht von der Hand zu weisen.
9. April 2020 | Weiterlesen
Baggerarbeiten im Seekanal Rostock
Seit gestern wird die Zufahrt zum Seehafen Rostock ausgebaggert. Nachdem bei einer Überprüfung der Wassertiefen im Seekanal Rostock Untiefen festgestellt wurden, war schnelles Handeln erforderlich, um für die Hafenzufahrt keine Zufahrtseinschränkungen aussprechen zu müssen, teilt das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Stralsund (WSA) mit. Für die Unterhaltungsbaggerung zur Wiederherstellung der Solltiefe im Seekanal sind ca. vier Tage angesetzt, gearbeitet wird im Mehrschichtbetrieb rund um die Uhr. Zwischen den Tonnenpaaren 3/4 und 15/16 werden auf ca. 40 m Breite insgesamt etwa 100.000 Kubikmeter Sedimente gebaggert und auf See umgelagert. Saugbagger „Nordsee“ führt Baggerarbeiten aus Ausgeführt werden die Arbeiten durch den selbstfahrenden Laderaumsaugbagger (Hopperbagger) „Nordsee“, der laut WSA zum ersten Mal hier zum Einsatz kommt. Über zwei Saugrohre an den Schiffsseiten wird das Wasser-Sediment-Gemisch vom Meeresgrund aufgesaugt. Überschüssiges Wasser wird abgeleitet, das Baggergut im 6.000 Kubikmeter großen Laderaum zwischengelagert und später an der vorgesehenen Verbringungsstelle über Ventile im Schiffsboden entladen („verklappt“). Betrieben wird der einzige bundeseigene Laderaumsaugbagger vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Weser-Jade-Nordsee, in dem vor einem Jahr die bisherigen Wasserstraßen- und Schifffahrtsämter Bremen, Bremerhaven und Wilhelmshaven zusammengefasst wurden. Der 132 Meter lange Saugbagger „Nordsee“ wurde auf der Lübecker Werft „O&K Orenstein & Koppel AG“ gebaut und 1978 in Dienst gestellt. Bis Ende 1983 war er auf der Elbe im Einsatz. Als Verspülbagger konzipiert wurde das Baggergut dort über eine ca. 2,4 Kilometer lange Rohrleitung direkt aufs Spülfeld gepumpt. Später wurde das Baggergut über eine Schieberöffnung im Schiffsboden verklappt. Anfang der 1990er Jahre wurden zusätzlich vier Bodenventile eingebaut, um das Baggergut schneller entladen zu können. Durch die Nachrüstung mit zwei 22 Meter langen Seitenauslegern – sogenannten Sweepingarmen – kann die „Nordsee“ auch zur Ölbekämpfung eingesetzt werden. Seekanalvertiefung soll 2021 starten Fürs nächste Jahr ist der Start der Vertiefung des Rostocker Seekanals geplant. Dann soll die rund 15 Kilometer lange Hafenzufahrt auf 16,50 Meter vertieft werden, damit Schiffe mit einem Tiefgang von bis zu 15 Metern den größten deutschen Ostseehafen anlaufen können. Mehr als 100 Millionen Euro investiert der Bund in den Ausbau der Wasserstraße, die Arbeiten sollen etwa zweieinhalb Jahre dauern. Technische Daten, Saugbagger „Nordsee“ Länge über alles: 131,75 Meter Breite über alles: 23,00 Meter Seitenhöhe bis Hauptdeck: 9,30 Meter Tiefgang (max.): 7,75 Meter Baggertiefe (max.): 29 Meter Laderauminhalt (max.): 6.000 Kubikmeter Tragfähigkeit (max.): 12.700 Tonnen Besatzung (Stamm-Crew): 19 Personen [ad]Video Baggerschiff „Nordsee“ im Seekanal Rostock: Fotos vom Baggerschiff „Nordsee“ im Seekanal Rostock:
9. April 2020 | Weiterlesen
Überseehafen Rostock wird Knotenpunkt für Seidenstraßenverkehre
Heute erreichten die ersten 49 Container mit Industrie- und Medizingütern aus Xi’an in der zentralchinesischen Provinz Shaanxi über den Schienen- und Seeweg der Neuen Seidenstraße den Überseehafen Rostock. Das von der DB Cargo Eurasia organisierte Bahnprodukt mit Ladungen des Logistikdienstleisters DB Schenker nutzte dabei den Weg von China über Kasachstan, Russland, Weißrussland und Litauen bis in den russischen Hafen Kaliningrad. Dort übernahm das Containerschiff „Dornbusch“ der Reederei Mann Lines die Ladung und legte heute in den frühen Morgenstunden am Liegeplatz 43 im Hafenbecken A des Überseehafens Rostock an. Am General Cargo Terminal des Umschlagunternehmens EuroPorts Germany auf Pier II wurden die Container von Bord gehoben und größtenteils direkt auf einen Ganzzug mit Ziel Duisburg verladen. Weitere Container werden über das KV-Terminal von Rostock Trimodal nach Verona in Italien sowie mit der Fähre über Trelleborg nach Schweden verteilt. Um den reibungslosen Ablauf des TransPorts sicherzustellen, war eine enge Zusammenarbeit der Unternehmen DB Cargo Eurasia, Mann Lines, DB Schenker, DB Cargo Russia, XI’AN ITL und UTLC unerlässlich. Der entscheidende Unterschied zu den herkömmlichen ausschließlich landbasierten TransPortrouten auf der Seidenstraße liegt in der Nutzung eines Short-Sea-Container-Liniendienstes zwischen Kaliningrad und Rostock. Die angestrebte Regellaufzeit dieses Containerverkehrs zwischen China und dem jeweiligen europäischen Bestimmungsort beträgt zwölf Tage. „Im Vergleich zu den Bahnverkehren über die polnisch-weißrussische Infrastruktur mit Engpässen durch Streckenbauarbeiten und Grenzkontrollen bietet die „Short-Sea-Alternative“ Kaliningrad-Rostock eine kürzere Transitzeit sowie eine hohe Verlässlichkeit. Beides sind Hauptargumente für die Kunden, den kombinierten Land-See-Weg als alternative Transportmöglichkeit zu nutzen, zumal sie in Rostock perfekte Weiterverteilmöglichkeiten haben“, sagt Dr. Gernot Tesch, Geschäftsführer vom Hafenbetreiber Rostock Port. Mit seinem engmaschigen Intermodal-Netzwerk mit mehr als 30 wöchentlichen Zugverbindungen, insbesondere nach Italien, in das Rhein-Ruhr-Gebiet, in die Tschechische Republik und nach Rumänien sowie den dicht getakteten Fähr- und RoRo-Verbindungen nach Dänemark, Schweden und Finnland mit bis zu 20 Abfahrten pro Tag, ist der Überseehafen Rostock ein idealer Verkehrsknoten zum Sammeln und Verteilen der Container in Europa. „Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Nutzung bereits bestehender land- und seeseitiger Verkehrsverbindungen ab Rostock nach Nord- und Kontinentaleuropa. Das neue Transportangebot bietet aber auch Raum für den Aufbau völlig neuer europaweiter Logistikketten etwa nach Russland, Kasachstan oder in die baltischen Staaten“, so Dr. Gernot Tesch. Der Container-Verkehr der Reederei Mann Lines zwischen Kaliningrad und Rostock wird wöchentlich durchgeführt; die nächste planmäßige Ankunft in Rostock ist der 14. April. Dieses Güterverkehrsangebot ist nicht nur interessant für weitere China-Verkehre, sondern auch für Transporte von und nach Russland, Weißrussland und Mittelasien. Ziel ist eine Steigerung der Frequenz auf sechs Abfahrten pro Woche. [ad]„Jetzt werden unsere langjährigen Bemühungen, Mecklenburg-Vorpommern an die Neue Seidenstraße anzubinden – den überwiegend terrestrischen Handelsweg von China über Asien und Russland nach Europa – auch in Rostock sichtbar“, sagt Mecklenburg-Vorpommerns Infrastrukturminister Christian Pegel und führt aus: „Wir haben als Ministerium mit den Häfen des Landes seit vielen Jahren kontinuierlich intensiven Kontakt in die russischen Partnerhäfen gehalten und dabei die Neue Seidenstraße stets als Riesenchance für unsere Häfen als Drehscheiben im Ostseeraum im Blick gehabt. Unsere Investitionen in die Infrastruktur der vergangenen Jahre machen sich nun sowohl in Rostock wie auch in Sassnitz-Mukran bezahlt. Wir haben mit unseren Häfen sowie dem Eisenbahn- und Straßennetz die Grundlage für einen leistungsfähigen Logistikstandort Mecklenburg-Vorpommern geschaffen.“ Quelle: Rostock Port, Foto: Rostock Port/Nordlicht
7. April 2020 | Weiterlesen
Hotel Neptun in Warnemünde zeigt Herz
Ein riesiges Herz strahlte vergangene Nacht vom Hotel Neptun über die menschenleere Promenade im Seebad Warnemünde. Im Rahmen der Aktion „Hotels zeigen Herz“ hat das aufgrund der Corona-Krise derzeit geschlossene Haus an seiner Ost-Fassade 28 Zimmer in Herzform erleuchten lassen. „Wir lassen auch in schweren Zeiten das Licht für Sie an und freuen uns auf ein Wiedersehen“, heißt es auf der Facebookseite des Hotels. Das strahlende Herz sei ein „Riesen-Dankeschön an die Helferinnen und Helfer, die in dieser Zeit für uns alle da sind“. In den sozialen Medien gab es viel positive Resonanz auf die Herz-Aktion des Neptun-Hotels. Zahlreiche Urlauber unterstützen mit Kommentaren und freuen sich darauf, bald wieder an der Ostsee zu Gast sein zu dürfen. In Deutschland gehörte das Bonner Marriott-Hotel zu den ersten Häusern, die ein Herz erstrahlen ließen. Inzwischen setzen zahlreiche Hotels bundes- und weltweit auf diese schöne Weise ein Zeichen in der Corona-Krise. Hotels im Seebad Warnemünde geschlossen Aufgrund der Corona-Pandemie dürfen die Hotels in Mecklenburg-Vorpommern seit dem 18. März keine Urlaubsgäste mehr aufzunehmen. Touristen, die bereits vor Ort waren, mussten ihren Aufenthalt beenden und abreisen. Übernachtungen von Geschäftsreisenden sind zwar noch möglich, allerdings finden derzeit weder Konferenzen noch Tagungen oder Veranstaltungen statt, sodass diese fürs Ostseebad momentan nicht von Bedeutung sind. Die meisten Warnemünder Hotels haben daraufhin komplett geschlossen. Die aktuelle Regelung gilt mindestens bis zum Ablauf des 19. April 2020. Damit bleibt der Tourismus in Warnemünde und dem gesamten Land auch über das wirtschaftlich wichtige Osterfest komplett heruntergefahren. [ad]Video: Hotel Neptun in Warnemünde zeigt Herz:
5. April 2020 | Weiterlesen
Rostock wächst deutlich langsamer als erwartet
Rostock wächst weiter, allerdings deutlich langsamer als 2016 prognostiziert, wie aus der neuen Bevölkerungsprognose der Kommunalen Statistikstelle hervorgeht. Danach soll die Einwohnerzahl bis zum Jahr 2035 auf 215.802 Personen steigen. Die Bevölkerungsprognose von 2016 ging von 230.945 (mit Flüchtlingsentwicklung) bzw. 222.170 (ohne Flüchtlingsentwicklung) aus. Noch vor einem Jahr rechnete die Stadt mit knapp 225.000 Einwohnern im Jahr 2035. Rostock wächst durch Zuzug – künftige Entwicklung ist ungewiss Auch in Rostock sterben mehr Menschen als neu geboren werden. Die Differenz zwischen den Geborenen und den Verstorbenen eines Jahres, der natürliche Saldo, ist seit fast drei Jahrzehnten negativ. Rostock wächst nur aufgrund des positiven Wanderungssaldos – es ziehen mehr Menschen in die Stadt als aus ihr weg. Da in den letzten Jahren zunehmend junge Familien aus Rostock – zum Großteil ins Umland – weggezogen sind, könnte der Wanderungssaldo künftig sinken. Die Stadt hat drei Varianten berechnet: Bei der optimistischen steigt die Einwohnerzahl im Jahr 2035 auf 221.849, bei der pessimistischen bleibt sie mit 210.754 fast auf dem aktuellen Niveau. Zahlen wichtig für Planung der Infrastruktur Wichtig sind die Zahlen vor allem für die Planung und Finanzierung der Infrastruktur. Zur Berechnung der benötigten Plätze in Kitas, Schulen oder auch Pflegeheimen ist die Altersstruktur von besonderer Bedeutung. Der demografische Wandel scheint sich in Rostock etwas weniger stark auszuwirken als im Bundesdurchschnitt, allerdings wird die Gruppe der 65- bis 79-Jährigen bis 2035 um 3.220 Personen wachsen und die Gruppe der Rostocker, die 80 Jahre und älter sind, wird um 1.468 Personen zunehmen. Bislang war die Prognose unter Berücksichtigung der Flüchtlingsentwicklung aus dem Jahr 2016 verbindliche Planungsgrundlage für die Stadtverwaltung. Die nun deutlich niedrigen Zahlen dürften auch Einfluss auf den Flächennutzungsplan haben. Anfang 2019 wurde etwa der Bedarf an Wohneinheiten noch mit 26.000 beziffert, für die bis zu 490 ha Fläche vorgesehen waren. Nun könnten in Rostock mehr Grünflächen erhalten bleiben. [ad]253.990 Rostocker im Jahr 1988 Die bislang höchste Bevölkerungszahl verzeichnete Rostock im Vorwendejahr 1988 mit 253.990 Einwohnern, der niedrigste Wert (198.259) wurde 2002 gezählt. Seit diesem Jahr ist die Zahl kontinuierlich auf zuletzt 209.477 Personen am 31. Dezember 2019 gestiegen. Linktipp: https://www.rostock.de/bevoelkerungsprognose
3. April 2020 | Weiterlesen
Tagesausflüge in M-V über Ostern verboten
Das Oberverwaltungsgericht Greifswald hat am Donnerstagnachmittag das von der Landesregierung verhängte Tagesausflugsverbot für Einwohner Mecklenburg-Vorpommerns gekippt. Weitere Informationen: Gericht kippt Oster-Ausflugsverbot in MV Mecklenburg-Vorpommern schränkt die Bewegungsfreiheit für die Bewohner des Landes über Ostern ein. Wegen der Corona-Pandemie werden Tagesausflüge von Karfreitag bis Ostermontag auch für die einheimische Bevölkerung untersagt. Insbesondere Ausflüge auf die Ostsee-Inseln, an die Ostseeküste sowie zur Mecklenburgischen Seenplatte sind in diesem Zeitraum nicht erlaubt. „Niemand muss auf seinen Osterspaziergang in diesem Jahr verzichten“, stellt Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) klar, doch auch die eigene Bevölkerung solle diesen möglichst „vor der eigenen Haustür, in der eigenen Umgebung, in der eigenen Region machen“. Eine genaue Definition der „häuslichen Umgebung“ ist nicht vorgesehen, erläutert Innenminister Lorenz Caffier (CDU). Er vertraue auf die Vernunft der Einwohner und wolle nicht einem Bandmaß kontrollieren. Ein Rostocker dürfe jedoch auch über Ostern an die Ostsee nach Warnemünde, erläutert Schwesig, „weil es in der Region ist“. Die „Hotspots an der Ostseeküste“ sollen allerdings nicht überstrapaziert werden. Touristische Reisen nach M-V weiter untersagt Die Einreisebeschränkungen für Bewohner außerhalb Mecklenburg-Vorpommerns bleiben weiter bestehen. Eine Einreise ist nur aus beruflichen oder gewerblichen Gründen gestattet, zu touristischen Zwecken ist diese untersagt. Ausdrücklich verboten sind auch Tagesausflüge in unser Bundesland. Auf Familienbesuche sollte möglichst verzichtet werden, gestattet sind sie nur, wenn es die Kernfamilie (Kinder, Eltern, Großeltern) betrifft. Diese Regelungen gelten vorerst bis zum 19. April. Kontrollen und Bußgelder „Wir haben nicht vor, unsere Bevölkerung zu überwachen“, erklärt Schwesig, die auf die Vernunft der Einwohner vertraut. Trotzdem soll es „punktuell Kontrollen“ geben, etwa an den Zufahrten zu den Ostsee-Inseln. Lorenz Caffier kündigt für Ostern auch wieder Lautsprecherdurchsagen an. Zudem sollen die Haushalte in der nächsten Woche ein Informationsblatt erhalten, das darüber Auskunft gibt, was genau erlaubt und verboten ist. Für Verstöße gegen die Regelungen zur Eindämmung des Coronavirus gelten künftig Strafen zwischen 100 und 5.000 Euro. So kann das Nichteinhalten des Mindestabstandes zwischen Personen von zwei Metern mit 150 Euro geahndet werden. Er gehe jedoch davon aus, dass bei der Anwendung des Ordnungswidrigkeitenkatalogs die „notwendige Sensibilität“ an den Tag gelegt werde, so Caffier. Die Osterregelung wird nicht mit speziellen Bußgeldern belegt.
2. April 2020 | Weiterlesen
Verspäteter Wintereinbruch bringt Schnee nach Rostock
Schneemann am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen. Und so lautete die klare Ansage heute früh in Rostock: „Guten Morgen, aufstehen, Schneemann bauen!“ Verschlafene, ungläubige Kinderaugen – doch tatsächlich, über Rostock hat sich eine dünne geschlossene Schneedecke gelegt. Das gab es im gesamten Winter nicht. Tja, und was macht man, wenn man dank Corona-Pandemie den ganzen Tag lang Homeoffice und Kinderbespaßung unter einen Hut bringen muss? Richtig, man nimmt eben diesen Hut und baut mit dem Nachwuchs einen Schneemann drunter! Ist er nicht schick geworden!? Kaum haben wir am Wochenende die Uhren wieder auf die Sommerzeit vorgestellt, kehrt der Winter nach Mecklenburg-Vorpommern zurück. Und da in den Covid-19-Zeiten gerade nicht sooo viel in unserer Hansestadt los ist, schreiben wir auch noch darüber und zeigen euch die schönsten Bilder vom Winter im Frühling. Nach dem frühlingshaften Wetter der vergangenen Tage gab es bereits gestern einen Kälteeinbruch und eine leichte bis mittlere Sturmflut in Rostock. Von den kurzen Schneeregenschauern blieb am Sonntag nichts liegen, heute wurden wir nach dem Aufstehen hingegen von einer zarten Schneedecke überrascht. Zu verdanken haben wir die weiße Pracht dem Hochdruckgebiet „Keywan“, das mit der kalten Luft aus Nordeuropa auch ein wenig Schnee ins Land gebracht hat – etwa zwei bis drei Zentimeter waren es heute Morgen in Rostock. Durch den verspäteten Wintereinbruch im Raum Rostock ist es auf Straßen und Wegen teilweise glatt. Passt gut auf euch auf, das kennt man ja gar nicht mehr! Auch in der Nacht zum Dienstag kann es bei Temperaturen um den Gefrierpunkt zu vereinzelten Schneeschauern kommen. Vielleicht könnt ihr also auch morgen noch einmal etwas Abwechslung in die kita- und schulfreie Zeit eurer Kinder bringen! [ad]Fotos aus dem zart winterlichen Rostock:
30. März 2020 | Weiterlesen
Naturschauspiel: Sturmflut in Warnemünde
Eisiger Nordwind fegt über die Ostsee hinweg, Wellen schlagen an die Kaimauer, am Warnemünder Molenkopf spritzt schäumende Gischt in die Höhe. Skandinavien-Tief Mareike hat heute für einen Wetterumschwung an der deutschen Ostseeküste gesorgt. Nach dem sonnigen Frühlingswetter der letzten Tage gab es am Sonntagmorgen sogar Schneeregenschauer in Warnemünde. Inzwischen lockert es langsam auf und die Sonne zeigt sich wieder. Der in der Nacht von Nordwest auf Nordost gedrehte Wind sorgte in unserer Hansestadt zusätzlich für eine leichte Sturmflut. In Warnemünde stieg das Wasser bislang auf 1,14 Meter über Normalmittelwasser (NMW), höchstens ein paar Zentimeter könnten noch dazukommen. Nur wenige Schaulustige verfolgten das Naturschauspiel am Strand und auf der Westmole. Aufgrund der Corona-Pandemie ist der Tourismus auch in Warnemünde komplett zum Erliegen gekommen. Für die neue Sturmflutschutzwand am Südende des Alten Stroms war es die erste kleine Bewährungsprobe. Das im Januar in Betrieb genommene Sturmflutschutzbauwerk ist allerdings für deutlich höhere Wasserstände ausgelegt. In der aktuellen Ausbaustufe soll es Sturmfluten mit bis zu 2,50 Meter über NMW standhalten. Von einer (leichten) Sturmflut spricht man an der Ostseeküste, wenn die Wasserstände mindestens einen Meter über dem Normalmittelwasser liegen. Ab 1,25 Meter handelt es sich um eine mittlere, ab 1,50 Meter um eine schwere Sturmflut. Liegen die Pegelstände zwei Meter oder mehr über dem Normalstand handelt es sich um eine sehr schwere Sturmflut. Eigentlich müsste man von einem Sturmhochwasser sprechen, da die Gezeiten – im Gegensatz zur Nordsee – bei uns kaum eine Rolle spielen und es daher weder Ebbe noch Flut gibt. Der Begriff Sturmflut hat sich jedoch auch an der Ostsee durchgesetzt. In Warnemünde wurde solch ein hoher Sturmflutwasserstand bislang erst einmal registriert: Am 13. November 1872 stieg das Wasser auf 2,71 Meter über NMW, der höchste jemals im Seebad gemessene Wert. Die nächsthöheren Pegel lagen mit 1,91 Meter (30. Dezember 1913) und 1,90 Meter (31. Dezember 1904) unter der Zwei-Meter-Marke. Die letzte schwere Sturmflut gab es Anfang des vergangenen Jahres – am 2. Januar 2019 stieg die Ostsee in Warnemünde auf 1,67 Meter über Normal. [ad]Video von der leichten Sturmflut am 29. März 2020 in Warnemünde:
29. März 2020 | Weiterlesen
Sturmflutwarnung für Sonntagmorgen
Hier findet ihr unseren kurzen Bericht mit Video von der leichten Sturmflut heute Vormittag in Warnemünde. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) hat für Sonntagfrüh eine Sturmflutwarnung für Rostock herausgegeben. An der gesamten deutschen Ostseeküste werden Wasserstände zwischen 1,00 und 1,30 Meter über dem mittleren Wasserstand erwartet. An exponierten Lagen sind kurzzeitige Wasserstandsspitzen von bis zu 1,40 Metern möglich, warnt das BSH. Die Höchstwerte werden etwa gegen 9 Uhr erwartet, ab dem frühen Nachmittag sollen die Wasserstände wieder auf Werte von weniger als einem Meter über dem mittleren Wasserstand sinken. In der zweiten Nachthälfte soll der Wind von Nordwest auf Nordost drehen, an der Küste sind in den Morgenstunden lokal schwere Sturmböen möglich. Bei Temperaturen um 3 Grad Celsius kann es zu Schnee oder Schneeregen kommen. Schiffe und Boote sollten gesichert, tiefer liegende Parkplätze in Wassernähe nicht genutzt werden. Für die neue Sturmflutschutzwand am Südende des Alten Stroms in Warnemünde wird es die erste kleine Bewährungsprobe. Sie wurde Anfang Januar in Betrieb genommen und schützt das Seebad vor Hochwassern bis zu 2,50 Meter über Normalmittelwasser (NMW). Seit einem Monat ist auch die ins neue Sturmflutschutzbauwerk integrierte Promenade freigegeben. Dort könnte es am Sonntagmorgen nasse Füße geben. Die erste Sturmflut dieses Jahres gab es in der Nacht vom 4. auf den 5. Februar. In Rostock wurden 1,12 Meter über NMW gemessen, in Warnemünde lag der maximale Pegel bei 99 Zentimetern über normal. Die letzte schwere Sturmflut wurde in der Hansestadt Rostock am 2. Januar 2019 registriert. Nach Sturmtief Zeetje kam es durch das Hochwasser in Rostock zu Verkehrsbehinderungen und vollgelaufenen Kellern. Im Warnemünde wurden Pegelstände von 1,67 Meter über NMW gemessen. Strand sowie Westmole standen unter Wasser und lockten zahlreiche Schaulustige an. Der höchste bekannte Pegel wurde am 13. November 1872 in Warnemünde gemessen – damals stieg das Wasser auf 2,71 Meter über NMW. Von einer Sturmflut spricht man an der Ostseeküste ab einem Wasserstand von einem Meter über dem Normalmittelwasser. Eigentlich ist es eher ein Sturmhochwasser, da die Gezeiten an der Ostsee kaum eine Rolle spielen und es daher weder Ebbe noch Flut gibt. Der Begriff Sturmflut hat sich jedoch auch an der Ostsee durchgesetzt. Wasserstände und Sturmflutkategorien an der Ostsee: leichte Sturmflut ab 1,00 Meter über NMW mittlere Sturmflut ab 1,25 Meter über NMW schwere Sturmflut ab 1,50 Meter über NMW sehr schwere Sturmflut ab 2,00 Meter über NMW Sturmflutwarndienst des BSH [ad]Video vom Hochwasser am 2. Januar 2019 in Warnemünde:
28. März 2020 | Weiterlesen
Stadtwerke Rostock bauen Wärmespeicher
Die Stadtwerke Rostock haben den offiziellen Grundstein für den Wärmespeicher in Rostock-Marienehe gelegt. Aufgrund der Schutzmaßnahmen zur Eindämmung der neuartigen Viruserkrankung COVID-19 fand die Zeremonie ohne Gäste und Pressevertreter statt. „Der Wärmespeicher ist ein bedeutendes Projekt, mit welchem die Stadtwerke Rostock effektiv und wirtschaftlich die klimapolitischen Ziele der Hansestadt und der Bundesregierung weiter umsetzen“, sagt Oliver Brünnich, Stadtwerke-Vorstandsvorsitzender. Seit mehreren Jahren laufen die Vorbereitungen für den Bau des Wärmespeichers, der Ende 2021 in Betrieb genommen werden soll und den Anteil erneuerbarer Energien in der Strom- und Wärmeproduktion erhöht. Bislang produziert die Gas- und Dampfturbinenanlage der Stadtwerke in effizienter Kraft-Wärmekopplung sowohl Wärme als auch Strom, welche direkt in die entsprechenden Netze eingespeist werden. Das Stromnetz wird zusätzlich durch die Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Energien wie Wind und Sonne belastet. „Bei laufender Gas- und Dampfturbinenanlage-Anlage müsste dann die entsprechende Windkraftleistung berücksichtigt und unsere Anlage eventuell abgeregelt werden. Dank Wärmespeicherung ist dies in Zukunft nicht mehr nötig. Wir fahren unsere Anlage flexibler, das spart Erdgas und senkt den CO2-Ausstoß“, erklärt Oliver Brünnich weiter. Zudem wird der Speicher als Schnittstelle zwischen Fernwärmenetz und weiteren Technologien zur Wärmeerzeugung fungieren. Dann erfolgt die Wärmeversorgung zunehmend mittels verschiedener Arten erneuerbarer Energien – wie Abwärme, Wind und Sonne. Der Wärmespeicher in Zahlen Technisch betrachtet handelt es sich beim neuen Wärmespeicher um einen drucklosen Stahlbehälter (Flachbodentank), der im Prinzip wie eine Thermoskanne funktioniert. Er steht auf einer Fundamentplatte mit 151 Pfählen, jeder davon mit 90 Zentimetern Durchmesser und 38 Metern Länge. Der Speicher selbst kann bei einer Höhe von rund 55 Metern und einem Durchmesser von 35 Metern 45 Millionen Liter Warmwasser fassen. Damit könnte jeder einzelne Einwohner Rostocks etwa 1,5 Badewannen füllen. „Diese Menge reicht aus, um Rostock ein Wochenende mit Wärme und Warmwasser zu versorgen“, sagt Ute Römer, Vorstandsmitglied des Energiedienstleisters. Über eine ausgefeilte Regelungstechnik werde der Speicher auf einem konstanten Füllstand gehalten. Die einen halben Meter dicke Isolierwand hält zudem die Wassertemperatur konstant bei bis zu 98 Grad Celsius. Ins Fernwärmenetz für Rostock gelangt das Wasser dann über Rohrleitungen, die auf einer gut 300 Meter langen Trasse verlegt werden. [ad]Zur Gestaltung des Speichers Bei der Dimension und Fernwirkung des zylindrischen Wärmespeichers wurde besonderer Wert auf die Außengestaltung gelegt. Ziel war es, dass sich der Speicher optisch in die Landschaft am westlichen Warnowufer integrieren lässt: „Farblich haben wir uns deshalb an den blaugrünen Tönen der Ostsee und der Umgebung Rostocks orientiert, die seit dem Marken-Relaunch im April 2019 zur Identität der Stadtwerke Rostock gehören“, erklärt Ute Römer. Für die Gestaltung der Speicherhülle kommen pulverbeschichtete Trapezbleche im „Pixel-Design“ zum Einsatz. Die Anordnung erfolgt so, dass der Speicher nach oben hin farblich heller wird. Das Bauwerk erhält so eine sympathische und optisch unkonkretere Silhouette. Durch diesen „Unschärfe-Effekt“ hebt es sich von seiner markanten Industrieumgebung ab. Außerdem wirkt das Design somit einer möglichen Blendwirkung der Fassade bei starker Sonneneinstrahlung entgegen. Der Bau des Wärmespeichers und seine Gestaltung wurden im Sommer 2019 mit umliegenden Ortsbeiräten, Ämtern, Partnern und dem Bau- und Planungsausschuss abgestimmt. Quelle: Stadtwerke Rostock AG, Foto: Margit Wild/Stadtwerke Rostock
27. März 2020 | Weiterlesen