Neueste Nachrichten aus Rostock und Warnemünde

Lange Straße soll Fahrradstraße werden

Lange Straße soll Fahrradstraße werden

Kehrtwende bei der Neugestaltung der Langen Straße: Nachdem es heftige Diskussionen um die von Verwaltung und Polizei bevorzugten Varianten gab, soll die Magistrale im Zentrum von Rostock jetzt zur Fahrradstraße werden. Erst vor einer Woche hatte Stefan Krause, Leiter des Mobilitätsamtes, noch den aktuellen Planungsstand im Ortsbeirat Stadtmitte vorgestellt. Er sah vor, dass der erst 2018 abgeschaffte, unfallträchtige Radfahrstreifen zurückkommt. Ansonsten sollte sich nicht viel ändern. Insbesondere, dass Fahrzeuge weiterhin quer bzw. schräg zur Fahrtrichtung parken, stieß auf Kritik. Jetzt hat Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen (parteilos) die Planungen kassiert, wie Uwe Flachsmeyer (Grüne), Vorsitzender Sprecher des Fahrradforums auf dessen heutiger Sitzung erklärte. Bei einem Gespräch am Rande der gestrigen Bürgerschaftssitzung habe sich der Oberbürgermeister klar dafür ausgesprochen, dass „wir das Thema Fahrradstraße für die Lange Straße in Angriff nehmen“, so Flachsmeyer. Der Impuls kam nach einem Besuch von Madsen in der Fahrradhauptstadt Münster, erklärt Clemens Weiss, neuer Referent des Oberbürgermeisters für Klima und Mobilität. In Münster gibt es so viel Radverkehr, dass vergleichsweise schmale Radwege nicht mehr ausreichen. „Fahrradwege sind von gestern, Fahrradstraßen von morgen“, laute eine der wichtigsten Erkenntnisse in der Fahrradhauptstadt. „Das soll nur der Anfang sein“, sagt Weiss mit Blick auf die Lange Straße. In Rostock soll es künftig einen neuen Denkansatz geben, wenn es um die Infrastruktur für Radler geht. „Wenn wir solche Sachen planen, muss es zuerst eine Lösung für den Radverkehr geben, und dann gucken wir, wie wir andere Verkehre miteinbinden“, sagt der Referent des OB. [ad]In Fahrradstraßen dürfen grundsätzlich nur Radfahrer sowie Elektrokleinstfahrzeuge, wie E-Scooter, fahren. Mit Zusatzzeichen können Kraftfahrzeuge erlaubt werden, dies wird auch in der Langen Straße so sein. Der Radverkehr darf weder gefährdet noch behindert werden, heißt es in der Straßenverkehrs-Ordnung (StVO), wenn nötig, muss der Kraftfahrzeugverkehr die Geschwindigkeit weiter verringern. Radfahrer dürfen hier ausdrücklich nebeneinander fahren, auch wenn Kraftfahrzeuge dadurch nicht überholen können. In Rostock gibt es bislang lediglich vier Fahrradstraßen. Zuletzt scheiterte Ende 2020 eine geplante Abpollerung der längsten Fahrradstraße zwischen Lichtenhagen und Warnemünde am Widerstand der Ortsbeiräte. Mit ihr sollte der Durchgangsverkehr im Groß Kleiner Weg verhindert werden.

17. Juni 2021 | Weiterlesen
Wiro präsentiert Jahresabschluss 2020

Wiro präsentiert Jahresabschluss 2020

„Auf die Wiro ist auch in herausfordernden Zeiten Verlass“, sagt der Vorsitzende der Wiro-Geschäftsführung, Ralf Zimlich. „Das gilt sowohl gegenüber Mietern und Mitarbeitern als auch gegenüber Partnern in Politik, Wirtschaft und Verwaltung sowie gegenüber unserer Gesellschafterin, der Hanse- und Universitätsstadt Rostock.“ Für das Geschäftsjahr 2020 legt die Wiro trotz der pandemiebedingten Einschränkungen eine sehr gute Bilanz vor. Alle wichtigen Kennziffern haben sich positiv entwickelt. Die Wiro erwirtschaftete einen Jahresüberschuss von 30,002 Millionen Euro (2019: 29,621 Millionen Euro). Neben einer Zuführung zu den Gewinnrücklagen werden wie im Vorjahr 15,8 Millionen Euro (brutto) an die Gesellschafterin ausgeschüttet. Die Eigenkapitalquote ist im Geschäftsjahr auf 27,9 % gestiegen (2019: 26,6 %). Wiro steht für verantwortungsvolle Mietenpolitik In Rostock bietet die Wiro zirka 70.000 Menschen ein Zuhause. Am 31.12.2020 bewirtschaftete das Unternehmen 34.916 eigene Wohnungen sowie 4.174 Wohnungen anderer Eigentümer. Die Leerstandsquote im eigenen Bestand betrug am Jahresende 1,79 % (2019: 1,4 %), die Fluktuationsquote 9,41 % (2019: 9,86 %). Die Nettokaltmiete lag zum Jahreswechsel 2020/21 im Durchschnitt bei 6,15 Euro pro Quadratmeter (2019: 6,09 Euro pro Quadratmeter). Mecklenburg-Vorpommerns größtes Wohnungsunternehmen bleibt damit ein Garant des bezahlbaren Wohnens in Rostock – im Interesse unserer Mieter und der Gesellschafterin. Ralf Zimlich: „Wer bei der Wiro wohnt, zahlt seit Beginn der Corona-Pandemie die gleiche Nettokaltmiete – ausgenommen bei Modernisierungen. Das bleibt bis Ende dieses Jahres so. Ebenso steht die Wiro zu ihrem im März 2020 abgegebenen Versprechen, dass kein Mieter die Wohnung verliert, wenn er coronabedingt Schwierigkeiten hat, die Miete zu bezahlen.“ Auch mit allen von der Pandemie betroffenen Gewerbemietern wurden Vereinbarungen mit Augenmaß geschlossen. Arbeiten unter Einfluss der Corona-Pandemie Das Virus hat uns allen einiges an Improvisationsbereitschaft abverlangt. Die Wiro hat sehr schnell auf die Corona-Situation reagiert und viele Arbeitsprozesse angepasst. Geholfen hat dabei der hohe Digitalisierungs- und Technisierungsgrad im Unternehmen. Die neuen Arbeitsschutzregeln haben sich bewährt – in den Büros, beim mobilen Arbeiten, in den Quartieren und auf den Baustellen, in Wirotels und Sportstätten. KundenCenter und Mieterbüros sind seit nunmehr 15 Monaten für Besucher geschlossen, aber die Mitarbeiter sind während der Geschäftszeiten erreichbar. Per Telefon, E-Mail und Fax sowie über das Online KundenCenter und die Mieter-App können Kunden leicht Kontakt aufnehmen. Auch Besichtigungstermine für Wohnungsinteressenten sind unter Einhaltung der Hygieneregeln und des Mindestabstands möglich. Neubau von Wohnungen und Sanierung des Bestandes Voraussetzung für Investitionen in bestehende und neue Wohnhäuser ist die stabile wirtschaftliche Entwicklung der Wiro. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden die Aufstockungen/Sanierungen von 2 Wohnblöcken in der Südstadt – plus 12 Wohnungen, der Neubau Albin-Köbis-Straße 8 (Markgrafenheide) mit 22 Wohnungen und die kernsanierten Häuser Lortzingstraße 1 – 3 (Warnemünde) mit 18 Wohnungen fertiggestellt und vermietet. Außerdem wurden einige leer stehende Gewerbeflächen zu Wohnungen umgebaut. Abgeschlossen wurden 2021 bereits zwei Projekte: in Warnemünde (Am Strom) der Umbau Haus des Sports mit 12 Wohnungen sowie in Reutershagen (Kuphalstraße) der 2. Bauabschnitt mit 18 Wohnungen. Ein echter Meilenstein in der 30-jährigen Geschichte der städtischen Wohnungsgesellschaft ist die Ende 2020 gestartete Neubauoffensive: 1.500 neue Wiro-Mietwohnungen. Das Investitionsprogramm für die Jahre 2021 bis 2026 hat ein Gesamtvolumen von mehr als einer halben Milliarde Euro: an der Möllner Straße in Lichtenhagen insgesamt 318 Wohnungen, davon 42 sozial gefördert das Quartier Thierfelderstraße mit 170 Wohnungen, davon 40 sozial gefördert zwei Wohnhäuser im Helmut-Menz-Weg in Gehlsdorf – insgesamt 39 Wohnungen Neubau Warnowallee 23a mit 70 Wohnungen, zum großen Teil sozial gefördert auf dem Werftdreieck: in 5 Bauabschnitten insgesamt rund 700 Wohnungen, davon sollen 25 Prozent sozial gefördert werden in Markgrafenheide werden Schritt für Schritt marode Wohnhäuser durch neue ersetzt, aktuell Albin-Köbis-Straße 6 – insgesamt zirka 90 Wohnungen Reutershagen (Kuphalstraße) – 3. und 4. Bauabschnitt mit insgesamt 37 Wohnungen am Warnemünder Ortseingang (Lortzingstraße, Rostocker Straße, Lilienthalstraße) werden weitere 8 marode Wohnhäuser kernsaniert und umgebaut – mit zusammen 110 Wohnungen in der Ziolkowskistraße entsteht ein Neubau  mit 27 Wohnungen Informationen zu einzelnen Neubauprojekten: www.Wiro.de/neubauten Außerdem erschließt die Wiro das Wohngebiet Kiefernweg in Biestow –  mit 250 Grundstücken für private Bauherren, die dort ihr Einfamilienhaus, Reihenhaus oder eine Doppelhaus-Hälfte errichten können. Ralf Zimlich: „Trotz der Corona-Situation laufen alle Bauprojekte planmäßig, und die nächsten Vorhaben sind begonnen worden. Mit Sorge betrachten wir aber den zuletzt sehr starken Anstieg der Baukosten. Dazu kommen seit dem Jahreswechsel 2020/21 eine beispiellose Welle von Preiserhöhungen bei Baustoffen sowie Materialengpässe.“ Wohnen muss einen Beitrag zum Klimaschutz leisten Die Wiro bekennt sich klar zu dem von der Rostocker Bürgerschaft beschlossenen Ziel einer möglichst raschen Reduktion der CO2-Emissionen. Maßgeblich bestimmt werden diese im Unternehmen durch die Wärmebereitstellung. Ralf Zimlich: „Einen Teil der Wohnflächen versorgt unsere Tochtergesellschaft WIR GmbH mit Wärme, sodass wir direkt Einfluss nehmen können. Rund 80 Prozent der Wohnflächen werden aber mit Fernwärme versorgt. Hier hängt eine Reduzierung der CO2-Emissionen vom Umbau der Erzeugung ab.“ Die Wiro legt für 2020 erstmals einen Jahresumweltbericht vor. In der Broschüre sind alle Aktivitäten für die Umwelt und für den Schutz der natürlichen Ressourcen zusammengefasst. Dabei wird deutlich, dass die Wiro in wesentlichen Bereichen bereits sehr gut aufgestellt ist und eine Menge geleistet hat, unter anderem bei der energetischen Sanierung ihres Gebäudebestandes und dem Einsatz von erneuerbaren Energien. Zum anderen wird klar, dass große Herausforderungen zu bewältigen sind, um Rostocks Klimaziele bis 2035 zu erreichen. Wichtig dabei aus Sicht des Vermieters: Beim Ringen um den Klimaschutz darf die soziale Frage des Wohnens nicht ausgeblendet werden. [ad]Wiro-Familie, Ausbildung und soziales Engagement Am 31.12.2020 arbeiteten bei der Wiro und in den Tochterunternehmen 614 Frauen und Männer. Die SIR GmbH (Service in Rostocker Wohnanlagen) erbringt verschiedene Serviceleistungen für die Wiro. Die PGR GmbH (Parkhaus Gesellschaft Rostock) bewirtschaftet Parkhäuser, Tiefgaragen, Parkplätze und Schwimmsteganlagen sowie die beiden städtischen Parkleitsysteme. Die WIR GmbH (Wärme In Rostocker Wohnanlagen) erzeugt und liefert klimaneutral Wärme und Warmwasser an die Wiro, bewirtschaftet Erzeugungsanlagen und Versorgungsnetze, errichtet und betreibt neue Heizungsanlagen in den Immobilien der Wiro. Der ambulante Pflegedienst PIR Pflege in Rostock GmbH ist im Frühjahr 2020 erfolgreich gestartet. Die hohe Qualität der Ausbildung bei der Wiro (in vier Berufen) wurde 2020 und 2021 erneut mit dem Siegel „TOP Ausbildungsbetrieb“ der IHK zu Rostock gewürdigt. Auch die Weiterbildung spielt eine wichtige Rolle im Unternehmen. Die erste Gruppe von Teilnehmern hat 2020 das interne Talente-Förderprogramm erfolgreich abgeschlossen. Als eng mit Rostock verbundenes Unternehmen engagiert sich die Wiro im gesamten Stadtgebiet, ist Partner für mehr als 90 Projekte, Initiativen und Vereine, die sich für Bildung, Sport, Kunst und Kultur sowie soziale Belange stark machen. Einige Projekte werden im Wohnfühlbericht 2020 vorgestellt. Auf der Internetseite www.wiro.de/bericht können die digitalen Versionen des Geschäftsberichts 2020, des Wohnfühlberichts 2020 und des Jahresumweltberichts 2020 abgerufen werden. Quelle: WIRO Wohnen in Rostock Wohnungsgesellschaft mbH

15. Juni 2021 | Weiterlesen
Nordwasser Pokal 2021 im Stadthafen

Nordwasser Pokal 2021 im Stadthafen

Der Nordwasser Pokal fand in diesem Jahr am 12. und 13. Juni 2021 im Rostocker Stadthafen statt. Rund 180 Boote gingen an den Start. Die Teilnehmer kamen dabei aus ganz Norddeutschland. Der Rostocker Segelverein Citybootshafen e.V. (RSC 92) in Kooperation mit dem See- & Segelsportverein der Hansestadt Rostock e.V. (SSVR) und der Unterstützung der Nordwasser GmbH haben gemeinsam den Nordwasser Pokal 2021 ausgerichtet. Nach einer langen Pause war es die erste große Segelregatta für Kinder und Jugendliche in Mecklenburg-Vorpommern im Jahr 2021. Um trotz Corona-Bedingungen die Veranstaltung zu ermöglichen, wurde auf das Landprogramm weitestgehend verzichtet, alle relevanten Mitteilungen den Teilnehmer*innen digital zur Verfügung gestellt und weitreichende Hygienemaßnahmen eingehalten. Dem sportlichen Wettbewerb tat dies keinen Abbruch. Auf dem Wasser erwarteten die Sportler*innen anspruchsvolle Wetterbedingungen. An beiden Tagen hatten die Sportler*innen es mit sehr starken Winden (Böen mit bis 6Bft.) aus Nordwest zu tun. „Gerade die kleinsten Teilnehmer hatten mit den Bedingungen zu kämpfen, kamen aber stolz an Land bei diesem Wind teilgenommen zu haben“, sagte Wettfahrtleiter Paul Ruchhöft. In der Klasse Optimist B konnte sich am Ende Hanno Rix aus Kiel durchsetzen. Auch im 29er konnten die Kieler Per Christoffer Schwall mit Simon Schmidt den Sieg erringen. In der Bootsklasse Cadet holten Kiran Hirthe und Maximilian Wulff aus Güstrow den ersten Platz. Otto Brink aus Flensburg erlange mit seinem Laser Radial ebenso den Sieg wie Linus Wegner aus Lübeck im Laser 4.7. Die 420er wurden von Erik Hahn und Ruben Hofmann vom Warnemünder Segel Club dominiert. [ad]Der RSC 92 ist ein zentral gelegener Segelverein, bei dem insbesondere die Kinder und Jugendarbeit großgeschrieben wird. Erstmalig wird die Veranstaltung in Kooperation mit dem SSVR durchgeführt, der sich am alten Fährhaus in Gehlsdorf befindet und eine lange Segeltradition hat. Die gemeinsame Ausrichtung zeigte die Verbundenheit aller Rostocker Segler*innen auch über die Vereinsgrenze hinaus. Quelle & Foto: Jan Giese, Organisationsteam RSC 92

13. Juni 2021 | Weiterlesen
Lange Straße: Radfahrstreifen kommt zurück

Lange Straße: Radfahrstreifen kommt zurück

Die 1990er Jahre sind zurück, zumindest was den Radverkehr in der Langen Straße in Rostock betrifft. Noch in diesem Sommer sollen Fahrräder und Kraftfahrzeuge hier wieder getrennt fahren. Der erst vor wenigen Jahren abgeschaffte, unfallträchtige Radfahrstreifen kommt zurück. Er wird etwas breiter, sonst ändert sich wenig, auch nicht die Parkordnung. Am Mittwochabend wurden die Pläne im Ortsbeirat Stadtmitte vorgestellt. Erst Radfahrstreifen, dann Mischverkehr In den 1990er Jahren wurden in der Langen Straße in beiden Richtungen 1,70 Meter breite Radfahrstreifen angelegt – direkt neben den schräg angeordneten Parktaschen. Die so geschaffene Radverkehrsführung erwiese sich jedoch als unfallträchtig. Es gab Konflikte zwischen Radfahrern und ein-/ausparkenden bzw. ab- und einbiegenden Fahrzeugen. 2018 wurde der ehemalige Radfahrstreifen als Sperrfläche markiert und sollte als Sicherheitstrennstreifen zu den Parkplätzen dienen. Kfz und Radfahrer sollten sich den Rest der Fahrbahn als Mischverkehr teilen. Dass der Radfahrstreifen baulich „noch irgendwie da“ ist, führe jedoch zu Unsicherheiten, erläutert Stefan Krause, Leiter des Amtes für Mobilität. Einige Radfahrer nutzen diesen weiterhin – aus Unwissenheit oder weil sie sich zusammen mit den Kfz unsicher fühlen, denn dort wird teilweise gedrängelt, gehupt oder viel zu knapp überholt. „Ja, es ist ein gewisser Effekt eingetreten, was die Konfliktfälle betrifft“, sagt Krause, „aber wir haben neue Konflikte geschaffen. Unterm Strich ist das keine befriedigende Situation.“ Zurück zum alten Radfahrstreifen aus den 1990er Jahren Fünf Varianten wurden zur neuen Aufteilung der Langen Straße erarbeitet, zwei von der Verwaltung und Polizei favorisiert – in der Verkehrsführung unterscheiden sie sich nicht. Die sieht so aus, dass der alte Radfahrstreifen wieder reaktiviert wird. Gleichzeitig soll er verbreitert werden – von 1,70 Meter auf 2,45 Meter. Die Verbreiterung ist allerdings eher theoretischer Natur, denn sie schließt künftig die Entwässerungsrinne mit ein, die durch ihre Pflasterung wenig fahrradfreundlich ist. Trotzdem habe der Radfahrer so „Platz für den Lenker und kann sich mehr nach links orientieren, ohne dass ihn sofort das Auto oder der Spiegel berührt“, sagt Krause. Dass der Radfahrstreifen nur „beschönigt breiter“ wird, kritisiert auch Alexander Blietz (Grüne). Zudem würde der Streifen gern von Falschparkern genutzt. So wären die Fahrradfahrer wieder gezwungen, auf die Straße zu fahren. Neben der Regenrinne ist ein zusätzlicher 75 Zentimeter breiter Sicherheitstrennstreifen zum Fahrzeugverkehr vorgesehen – für letzteren verringert sich die Breite von 4,25 auf das notwendige Mindestmaß von 3,25 Meter. In Risikobereichen (vor Parkflächen/Einmündungen) soll der Radfahrstreifen rot markiert werden. Parkordnung quer oder längs? Der einzige Unterschied zwischen den beiden favorisierten Varianten liegt in der Parkordnung. Verwaltungsintern habe man sich bereits auf das Modell 4 festgelegt, bei der die Fahrzeuge weiterhin quer bzw. schräg zur Fahrtrichtung parken, so Krause. Bei Variante 5, dem Längsparken in den vorhandenen Buchten, wäre neben den parkenden Fahrzeugen ein zusätzlicher 0,75 Meter breiter Sicherheitstrennstreifen zu den Radlern möglich, der das Risiko durch unachtsam geöffnete Autotüren (Dooring) verringern würde. Dafür würde jedoch mindestens ein Drittel der aktuell vorhandenen Parkplätze entfallen – „für den Einzelhandel zumindest ein Streitthema“, so Krause. „Es mangelt uns nicht an innerstädtischen Parkplätzen“, entgegnet Ortsbeiratsmitglied Christoph Eisfeld (FDP). „Das Überleben der Innenstadt hängt davon jetzt schlicht und ergreifend einfach nicht ab.“ Durch den Sicherheitsstreifen wären allerdings auch die Einparkmanöver beim Längsparken zwischen den Buchten mit Baumscheiben „nicht ganz trivial“, erläutert Stefan Krause und sieht hier u.U. eine „größere Gefährdungslage“ des Radverkehrs als beim Schrägparken. Bislang sei das Ausparken kein großes Problem gewesen, sagt er. In zehn Jahren habe es etwa vier Unfälle gegeben. „Das größere Problem war das Einparken und Abbiegen.“ „Nicht alles führt immer zum Unfall“, hält Eisfeld das Ausparken aus seinem persönlichen Erleben doch für ein Problem. Das Fahrradfahren attraktiver zu machen, funktioniere nicht, wenn es „angstbesetzt“ ist, genau das sei in der Langen Straße der Fall. Auch vom Radentscheid werde das Längsparken bevorzugt, bekennt der Amtsleiter: „Da gibt es einen gewissen Disput.“ Es soll beobachtet werden, „wie sich die Variante in der Praxis darstellt“, so Krause. Bei Bedarf könnte man ohne großen Aufwand zum Längsparken wechseln. [ad]Radentscheid forderte komplette Umgestaltung der Langen Straße Eigentlich wünschte sich der Radentscheid Rostock eine viel radfreundlichere Umgestaltung der Langen Straße. In einer Petition forderte er, die südliche Fahrbahn komplett dem Radverkehr zu überlassen. Die Kraftfahrzeuge sollten sich in beide Richtungen die andere Seite teilen. „Die Idee ist ein interessanter Ansatz“, sagt Krause, „aber es ist nichts, was man kurzfristig umsetzen kann.“ Die Seitenstraßen müssten weiter erreichbar sein und dazu neben dem Radweg auch die Straßenbahngleise gequert und über Ampeln gesichert werden. Etwa fünf Jahre veranschlagt der Leiter des Mobilitätsamtes für den Planungs- und Beteiligungsprozess bei einer grundhaften Umgestaltung der Langen Straße. Zudem bedarf es des politischen Willens und der Finanzierung. „Ich bin maximal frustriert über das ganze Vorgehen“, bekannte Anja Eggert (Grüne). Mit dem Radentscheid seien über zwei Jahre lang Lösungsvorschläge mit intensiver Bürgerbeteiligung erarbeitet worden. „Ich finde es schade, dass diese intensive Arbeit erstmal so vom Tisch gewischt wird.“ Dass die Diskussion zu diesem emotionalen Thema noch lange nicht beendet ist, zeigte sich am Schluss. „Der Chat explodiert“, kommentierte der Ortsbeiratsvorsitzende Andreas Herzog (SPD) die zahlreichen online eingegangenen Fragen und Kommentare.

10. Juni 2021 | Weiterlesen
Weitere Corona-Lockerungen in MV

Weitere Corona-Lockerungen in MV

„Der Sommer ist da und Corona geht“, zeigte sich Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) heute nach der Kabinettssitzung in Schwerin zuversichtlich und kündigte weitere Corona-Lockerungen an. „Wir öffnen in Mecklenburg-Vorpommern alle Bereiche“, betonte Schwesig, auch wenn in einigen Bereichen noch „stärkere Schutzmaßnahmen“ gebraucht werden. Insbesondere im Außenbereich wird weitgehend auf Tests und Masken verzichtet. Seit zwei Wochen liegt die Sieben-Tage-Inzidenz in Mecklenburg-Vorpommern unter 35, seit letztem Freitag sogar unter 10. Alles zu öffnen und auf Tests sowie weitere Vorsichtsmaßnahmen komplett zu verzichten, sei jedoch noch nicht möglich, erklärte die Ministerpräsidentin. Die Gesundheitsexperten hätten darauf hingewiesen, dass erstmal die Öffnungsschritte klappen müssen, zumal sich MV ab Freitag wieder Urlaubern aus dem gesamten Bundesgebiet öffnet, einschließlich Tagestouristen und privaten Besuchern. Zudem solle die Ausbreitung neuer Mutationen, wie der zuerst in Indien entdeckten Delta-Variante, verhindert werden. Dabei soll die Sequenzierung der Positiv-Tests an der Universität Greifswald helfen. Folgende Lockerungen treten am Freitag (11. Juni 2021) in Kraft: Maskenpflicht im Unterricht und im Auto entfällt Nachdem die Maskenpflicht auf den Schulhöfen bereits abgeschafft wurde, müssen Schüler bereits ab morgen auch im Unterricht keine Maske mehr tragen. Für Mitfahrer in Autos entfällt die Maskenpflicht ebenfalls, es ist ab Freitag nur noch eine Empfehlung, so Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU). Kontaktbeschränkungen werden aufgehoben Die Kontaktbeschränkungen werden in MV bei privaten Treffen mit bis zu 30 Personen komplett aufgehoben. Durften sich bislang maximal zehn Personen aus fünf Haushalten treffen, gibt es künftig keine Einschränkungen mehr. Kinder bis 14, Genesene und vollständig Geimpfte werden weiterhin nicht mitgezählt. „Wir setzen auf die Eigenverantwortung der Bürger“, sagt Schwesig und hofft, dass sich nicht jeder jeden Tag mit 30 neuen Personen trifft. Private Feiern in der Gastronomie, Trauungen und Trauerfeiern Bei privaten Feiern in der Gastronomie sind ab Freitag bis zu 100 Personen erlaubt – mit negativem Corona-Test. Es darf auch wieder getanzt werden. An Trauungen und Trauerfeiern können innen bis zu 50 Personen teilnehmen, sofern die Räumlichkeiten dies zulassen. Im Außenbereich sind bis zu 100 Personen möglich. Gruppenfeiern im öffentlichen Raum sind weiterhin nicht gestattet. [ad]Mehr Teilnehmer bei Veranstaltungen und Versammlungen Bei Veranstaltungen sind künftig mit Sitzpflicht 200 Personen innen sowie 600 außen erlaubt, in Ausnahmefällen auch mehr. Bei Versammlungen sind 400 (außen) bzw. 200 (innen) Teilnehmer möglich. Bei mehr Personen muss eine Genehmigung beim Gesundheitsamt beantragt werden. Kultur- oder Sportveranstaltungen sind mit bis zu 250 Stehplätzen möglich, mit Hygienekonzept und Genehmigung sind es unter freiem Himmel bis zu 1.250. Kino- und Zirkusbesuche sind – mit Test – ebenfalls wieder erlaubt. Dies gilt auch für Messen sowie Floh-, Trödel- oder sonstige Spezialmärkte. Volksfeste bleiben noch untersagt, über sie soll in der nächsten Woche im Kabinett beraten werden. Auch die Prostitution wird ab Freitag unter Auflagen wieder erlaubt, so der Gesundheitsminister. Ein reiner Diskobetrieb ist noch nicht gestattet. Sollte die landesweite Inzidenz wieder über 35 steigen, müssten einzelne Lockerungen ggfs. zurückgenommen werden, so Glawe.

8. Juni 2021 | Weiterlesen
Afrikaneum und Wikingerdorf - Zukunftsideen für den Zoo Rostock

Afrikaneum und Wikingerdorf - Zukunftsideen für den Zoo Rostock

Leben ist Bewegung – dies hat in vielerlei Hinsicht Bedeutung für den Zoologischen Garten Rostock. Doch wie soll sich der über 120 Jahre alte Zoo in den nächsten Jahren weiterentwickeln? Heute wurden im Zoo Rostock erstmals fünf neue ambitionierte Projekte vorgestellt, die in den kommenden Jahren verwirklicht werden könnten. „Unsere Zusammenstellung in der Broschüre ‚Unser Zoo – heute, morgen, übermorgen‘ ist eine Ideensammlung für den Zoo bis 2040“, sagte Zoodirektor Udo Nagel. „Da steckt über ein Jahr Arbeit des gesamten Teams drin. Wir sehen die vorgeschlagenen Projekte als eine Orientierung für die künftige Ausrichtung des Zoos. Wir sind sehr gespannt, auf welche Resonanz unsere Visionen bei den Rostockerinnen und Rostockern stoßen“, so Nagel. Afrika, Asien, die nordische Heimat oder ein neuer „Leuchtturm“? Die vorliegende Ideensammlung zeigt den Weg des Zoologischen Gartens Rostock bis zum Jahr 2040. Im Mittelpunkt aller Projekte stehen der Bildungsgedanke und Artenschutz. Daher soll weiterhin die Kombination aus Naturkundemuseum und Zoo verfolgt werden, wie bereits beim Darwineum (2012) und Polarium (2018). Das Zooteam hat fünf konkrete Projekte entwickelt. Diese umfassen Anlagen für Amur-Tiger und Amur-Leoparden, einen Schaubauernhof mit Wikingerdorf für historische nordische Haustierrassen, ein Afrikaneum für Elefanten, Giraffen und Okapis sowie ein Humboldteum. Der Amur-Tiger steht auf der „Roten Liste gefährdeter Arten“ der Weltnaturschutzunion IUCN. Die wild lebende Population besteht vermutlich aus weniger als 400 Tieren. Auch der Amur-Leopard ist laut Weltnaturschutzunion IUCN akut vom Aussterben bedroht. Der Wildbestand wird auf nicht einmal 100 Tiere geschätzt. Beide Tierarten leben am Fluss Amur, der durch weite Teile Ostasiens durch Russland und China führt. Ein weiteres Vorhaben stellt gefährdete nordische Haustierrassen auf einem Schaubauernhof mit Wikingerdorf in den Fokus. Ein Afrikaneum würde den langgehegten Wunsch vieler Zoofreunde nach der Rückkehr der Elefanten erfüllen und auch noch Platz für Giraffen und Okapis bieten. Mit einem Humboldteum könnte der Zoo Rostock an seine Leuchttürme Darwineum und Polarium anknüpfen. Das Humboldteum soll sich den Erkenntnissen des berühmten Forschers und Universalgelehrten Alexander von Humboldt (1769 – 1859) widmen und dabei die Biodiversität und die Bedeutung der Ökosysteme in den Vordergrund rücken. Die Kosten der einzelnen Projekte, die bereits räumlich in einen Lageplan des Zoos eingeordnet worden sind, umfassen eine Gesamtsumme von ca. 70 bis 75 Millionen Euro. „Um den Zoo auch in Zukunft als Aushängeschild und Tourismusmagnet für die Hanse- und Universitätsstadt Rostock sowie für unser Bundesland weiterzuentwickeln, braucht es kontinuierlich neue Ideen und realisierbare Strategien“, unterstrich Udo Nagel. „Vielleicht gehört demnächst zum Zoobesuch auch ein Abstecher in die afrikanische Savanne oder eine Entdeckungsreise in die Welt von Insekten, ein Ausflug auf einen Wikinger-Bauernhof oder ein Trip zum Amur.“ [ad]Ideensammlung für den Zoo Rostock bis 2040: Quelle: Zoo Rostock, Grafiken: Ina Wilken

8. Juni 2021 | Weiterlesen
MV Werften erhält WSF-Kredit

MV Werften erhält WSF-Kredit

Der Bund hat am Donnerstag grünes Licht für die Freigabe von 300 Millionen Euro aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds des Bundes für die Fertigstellung und Ablieferung der Schiffe Endeavor und Global 1 gegeben. „Die MV Werften sind unter dem Rettungsschirm des Bundes. Das ist ein wichtiger und notwendiger Schritt für die Umsetzung der ausstehenden Angaben. Das Unternehmen hat nun Planungssicherheit“ sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe am Donnerstag. Unternehmen braucht Anschlussaufträge Der Minister dankte allen Beteiligten – Bund, Land, der Genting-Gruppe und den MV Werften, dass die Gespräche zu einem positiven Ergebnis geführt haben. „Das waren sehr intensive und auch sehr konstruktive Verhandlungen. Am Ende haben alle Beteiligten einen guten Kompromiss gefunden“, so Glawe weiter. In den kommenden Wochen sind weitere Gespräche mit der Bundesregierung über die Finanzierung von Anschluss-Projekten für die MV Werften zu führen. „Das Unternehmen braucht Anschlussaufträge. Priorität hat dabei der Weiterbau des Schwesterschiffes Global 2, weil dieses Vorhaben am schnellsten Anschlussbeschäftigung ermöglichen würde“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe abschließend. Das Obligo des Landes bis zur Ablieferung der Schiffe Endeavor und Global 1 erhöht sich auf ca. 400 Millionen Euro, das Obligo des Bundes auf ca. 580 Millionen Euro. Quelle: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit MV

3. Juni 2021 | Weiterlesen
AIDAprima ohne Landstrom in Warnemünde

AIDAprima ohne Landstrom in Warnemünde

Darauf haben viele Warnemünder und ihre Gäste jahrelang gewartet: Kreuzfahrtschiffe ohne Lärm und Abgase. Zumindest während der Hafenliegezeiten sollten die Passagierdampfer ihre Maschinen abschalten und von Land aus mit grünem Strom versorgt werden. Doch das läuft noch nicht rund. Das seit Dienstag am Warnemünde Cruise Center liegende Kreuzfahrtschiff „AIDAprima“ erzeugt seinen Strom weiter selbst und pustet Abgase in die Luft. Mit viel Prominenz wurde Europas größte Landstromanlage vor gut drei Wochen im Kreuzfahrthafen Rostock-Warnemünde eingeweiht. Im Beisein von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier drückte Hafenkapitän Falk Zachau den symbolischen grünen Knopf, anschließend sollte die 19 Mio. Euro teure Anlage ihren Regelbetrieb aufnehmen. Mit der größten Landstromanlage Europas können sogar zwei Kreuzfahrtschiffe an den Liegeplätzen P7 und P8 in Warnemünde gleichzeitig mit sauberem Strom aus einem Wasserkraftwerk versorgt werden, lautete das Versprechen. Warum die „AIDAprima“ trotzdem nicht mit Landstrom versorgt wird? „Für die unterschiedlichen Schiffsgrößen, die die Landstromanlage in Rostock-Warnemünde nutzen wollen, sind separate technische Anpassungen, Erprobungen und finale Abnahmen notwendig, bevor der Regelbetrieb aufgenommen werden kann“, erklärt Stadtsprecher Ulrich Kunze auf Nachfrage. Dies gelte sowohl für die Land- als auch für die Bordseite. Die notwendigen Arbeiten wurden bereits beauftragt und sollen „in Abhängigkeit der zeitlichen Verfügbarkeit der jeweiligen Partnerfirmen“ noch in diesem Monat durchgeführt werden. Ab Juli soll der Landstrom also tatsächlich fließen. Zumindest mit der „AIDAsol“, die dann wieder regelmäßig zu Kreuzfahrten von Warnemünde aus starten will, sind keine Probleme zu erwarten. Mit ihr wurde die Landstromanlage bereits Ende April erfolgreich getestet. [ad]Wie viele Kreuzliner künftig tatsächlich Landstrom beziehen werden, steht noch nicht fest. Neben der technischen Umrüstung der Schiffe spielen auch die Kosten eine Rolle. Landstrom ist derzeit noch deutlich teurer als die Eigenstromerzeugung an Bord, erklärte Rostock-Port-Geschäftsführer Jens Aurel Scharner auf der letzten Ortsbeiratssitzung in Warnemünde. Das gleichen auch Rabatte für Schiffe mit einem niedrigen Environmental Ship Index (ESI) nicht aus. In Europa oder zumindest im Ostseeraum sollen möglichst viele Häfen Landstrom anbieten, setzt Scharner auf ein gemeinsames Vorgehen und hofft, dass sich der Landstrom „in den nächsten zwei, drei, vier Jahren ein Stück weit im Markt durchsetzt und dann auch wirtschaftlich ist. Dazu müssen wir kommen.“

3. Juni 2021 | Weiterlesen
Neue Robbenanlage im Zoo Rostock

Neue Robbenanlage im Zoo Rostock

Es ist aktuell das größte Investitionsvorhaben im Zoo Rostock – die neue Robbenanlage für sieben Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium MV sowie die Hanse- und Universitätsstadt Rostock fördern den Neubau zur Verbesserung der Haltungsbedingungen für die Seebären und Seehunde. Heute informierten der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit MV, Dr. Stefan Rudolph, und der Generalplaner über die ersten Gestaltungsideen und die weitere Umsetzung. Beim Generalplaner, der durch ein Expertengremium ausgewählt worden ist, handelt es sich um das Hamburger Unternehmen Zooquariumdesign (ZQD), das bereits das 2018 eröffnete Polarium im Zoo Rostock hauptverantwortlich mit weiteren Partnern erfolgreich verwirklicht hat (zooquariumdesign.com). „Mit der neuen Robbenanlage entsteht ein weiterer Leuchtturm und Anziehungspunkt im Zoo Rostock“, zeigte sich Staatssekretär Dr. Stefan Rudolph begeistert. „Ich freue mich, dass das Projekt von einem kreativen und eingespielten Team begleitet wird, jetzt deutlich an Dynamik gewinnt und bei einem optimalen Verlauf schon in zwei Jahren auch die Besucherinnen und Besucher in seinen Bann ziehen wird. Zu begrüßen ist aus touristischer Sicht der saisonverlängernde Effekt durch die Überdachung des Besucherbereiches.“ Es ist geplant, dass das Wirtschaftsministerium die Neubaumaßnahme mit bis zu 80 Prozent des Investitionsvolumens aus Fördermitteln im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) unterstützt. Neben einem Investitionskostenzuschuss der Stadt Rostock in Höhe von 500.000 Euro fließen auch Eigenmittel des Zoos und Spenden von zahlreichen Unternehmen und Privatpersonen in das ambitionierte Projekt. Staatssekretär Dr. Stefan Rudolph hat vor Ort eine Förderzusicherung übergeben. Die beiden nebeneinanderliegenden Anlagen bestehen aus zwei großzügigen Wasserbecken mit einer Tiefe von bis zu 3,50 Metern. Kleine Inseln laden die Robben zum Verweilen und Sonnen ein und terrassierte Felsen bieten den kletterfreudigen Seebären gleichzeitig Rückzugsmöglichkeiten. Die neue Heimstätte der Seebären und Seehunde sorgt nicht nur für artgerechtere Haltungsbedingungen, sondern ermöglicht den Besuchern auch einen besseren Einblick in die Unterwasserwelt der Robben. Sie können die Tiere aus der Nähe beim Schwimmen, Tauchen und Spielen beobachten. Die geplante Küstenlandschaft mit einer Flachwasserzone stellt eine ideale Kulisse für Schaufütterungen und das medizinische Tiertraining dar. „Mit dem Generalplaner haben wir einmal mehr einen starken und ideenreichen Partner an unserer Seite“, betonte Zoodirektor Udo Nagel. „Die neue Robbenanlage wird künftig als ein zooarchitektonisches Highlight unsere Zoobesucherinnen und Zoobesucher direkt hinter dem Haupteingang des Zoos empfangen.“ Tiere, Team und Zoofreunde im Blick In dem Wettbewerb um das beste und nachhaltigste Konzept konnten sich erfahrene Zooarchitekten durchsetzen, die schon mit dem Polarium eindrucksvoll ihr Können bewiesen haben. Der Generalplaner aus Hamburg, das Unternehmen Zooquariumdesign als eine Marke der ZQD GmbH in Kooperation mit der Pinck Ingenieure Consulting GmbH (pinck.de) und Wetzel & von Seht (wvs.eu), ist international gefragt. Dabei spielt insbesondere das umfassende Know-how bei der Ausgestaltung von zoologischen Erlebniswelten eine entscheidende Rolle, bei der Experten aus den unterschiedlichsten Fachrichtungen und Nationen eingebunden werden. Das Team um Chefarchitekt und Geschäftsführer Sezai I. Candan hat mit Großprojekten wie dem Arktik-Pavillon im Moskauer Zoo sowie dem 2012 eröffneten Hagenbeck Eismeer in Hamburg, aber auch beim Elefantenhaltungskonzept im Al Ain Wildlife Park & Resort in den Vereinigten Arabischen Emiraten weltweit Maßstäbe für den Zoo der Zukunft gesetzt. „Wir sind unglaublich froh, nach dem Polarium ein zweites spannendes Vorhaben im Zoo Rostock umsetzen zu können. Das macht uns stolz und glücklich, wir gehen mit höchster Motivation an die Arbeit“, machte Geschäftsführer Sezai I. Candan deutlich. „Unsere Philosophie ist, dass Zoodesign vor allem das Wohlbefinden der Tiere unter Berücksichtigung von neusten Erkenntnissen, Erfahrungen und Beobachtungen aus dem natürlichen Lebensraum, die Arbeitsabläufe im Zoo und die Erwartungen der Gäste in puncto Erlebnis unter einem Dach vereinen muss.“ Ausweichquartier ganz in der Nähe „Die Robben werden so lange wie möglich im Zoo bleiben. Erst kurz vor dem Abriss der alten Tieranlage werden die Tiere den Zoo verlassen“, informierte Zookuratorin Antje Angeli. Zurzeit leben die beiden afrikanischen Seebären Daisy (24) und Egoli (23) sowie die Seehunde Susi (32), Gizmo (19), Lilly (15) und das Nesthäkchen Lotte (1) im Zoo Rostock. Mit Ausnahme von Jungtier Lotte, das schon in Kürze an eine andere zoologische Einrichtung abgegeben wird, wechseln alle verbleibenden Tiere während der Bauphase ins Marine Science Center in Rostock Hohe Düne (marine-science-center.de) und werden in der dortigen Forschungsstation betreut. „Das hat den großen Vorteil, dass unsere Schützlinge als Gruppe abgegeben und auch von uns vor Ort mit betreut werden können“, freute sich die Zookuratorin über die regionale Unterbringungsmöglichkeit und die intensive Kooperation mit den Meeresbiologen vom Institut für Biowissenschaften der Universität Rostock. „Das neue Robbenrevier ist für jeweils maximal sechs erwachsene Seebären und Seehunde sowie ihre Jungtiere konzipiert“, so Antje Angeli, „so dass wir uns auch weiterhin über Robbennachwuchs freuen können. Die agilen und bei den Besuchern sehr beliebten Tiere werden dann viel Platz für ihre Aktivitäten haben.“ [ad]Was sind die nächsten Schritte? Noch für dieses Jahr ist die Ausschreibung der ersten Hauptgewerke und der Abriss der alten Anlage sowie die Baufeldvorbereitung geplant. Der Baustart ist für das kommende Frühjahr und die Eröffnung im darauffolgenden Sommer 2023 vorgesehen. Parallel dazu wird die Ausstellungskonzeption erstellt, die gemeinsam mit der Hochschule Wismar in Form verschiedener Studentenprojekte und weiteren Kooperationspartnern realisiert werden soll. „Wir bauen wieder mitten im Zoo, was leider während der Bauphase erneut zu Einschränkungen für unsere Besucherinnen und Besucher führen wird“, bat Zoodirektor Udo Nagel schon im Vorfeld um Verständnis. „Natürlich möchten wir wie bei den bisherigen Großbauprojekten auch alle interessierten Bürgerinnen und Bürger in vielfältiger Art und Weise, unter anderem durch ein Bautagebuch und Webcams am Geschehen auf der Baustelle teilhaben lassen.“ Quelle: Zoo Rostock, Grafiken: Zooquariumdesign (ZQD) GmbH Hamburg

1. Juni 2021 | Weiterlesen
AIDAprima zu Gast in Warnemünde

AIDAprima zu Gast in Warnemünde

Ganz leise ging es heute Morgen im Seebad Warnemünde zu. Im Gegensatz zum emotionalen Anlauf der AIDAsol Ende April war beim Einlaufen der „AIDAprima“ kein Typhon zu hören. Nur wenige Schaulustige winkten von der Kaikante und auch von der Besatzung war nicht viel zu sehen. Aus Genua kommend passierte das Kreuzfahrtschiff um 8:30 Uhr die Molenköpfe des Seebads und machte eine Stunde später vor dem neuen Warnemünde Cruise Center 8 am Liegeplatz P8 fest. Hintergrund des Anlaufs sind die Vorbereitungen auf den Saisonstart. In den nächsten Wochen sollen „alle logistischen Vorbereitungen wie Servicearbeiten und die Proviantierung für die kommenden Kreuzfahrten“ durchgeführt werden, teilt Aida Cruises mit. Auch Vorbereitungen für die Nutzung der Landstromanlage stehen laut Reederei auf dem Programm. Vom 10. Juli bis zum 23. Oktober 2021 soll die „AIDAprima“ ab Kiel zu siebentägigen Kreuzfahrten starten – vorerst handelt es sich um reine Seereisen, andere Häfen werden nicht angelaufen. Im Seebad Warnemünde startet Aida am 1. Juli in die Saison. Es werden drei- und viertägige Kreuzfahrten mit der AIDAsol angeboten, die sich zu siebentägigen Reisen kombinieren lassen. Auch bei diesen als „Ahoi Tour“ beworbenen Fahrten werden bis auf weiteres keine anderen Städte angelaufen. Voraussetzung für die Kreuzfahrten ist ein negativer Coronatest. Der Erstanlauf der „AIDAprima“ in Rostock fand am 4. Oktober 2019 statt. Nachdem auf einer Ostsee-Kreuzfahrt witterungsbedingt die Landgänge in St. Petersburg sowie im schwedischen Nynäshamn ausfallen mussten, legte das Kussmundschiff auf dem Heimweg nach Kiel einen außerplanmäßigen Zwischenstopp im Seebad Warnemünde ein. Damals hatte sie aufgrund von Bauarbeiten an P8 am Liegeplatz P7 festgemacht – mit 299,95 Metern liegt die „AIDAprima“ knapp unter der magischen Grenze von 300 Metern, bis zu der Schiffe an P7 anlegen dürfen. An P8 sind auch die ganz großen Kreuzliner mit bis zu 330 Metern erlaubt. Wie lange die AIDAprima in Warnemünde bleiben wird, ist noch nicht bekannt. Möglicherweise wird sie das Seebad bereits Freitagabend wieder verlassen, auf Reede gehen und nächste Woche erneut an P8 festmachen. Anläufe aller Kreuzfahrtschiffe in Rostock-Warnemünde [ad]Video: Anlauf der „AIDAprima“ im Kreuzfahrthafen Rostock-Warnemünde (1. Juni 2021): Video: „Mein Schiff 4“ trifft „AIDAprima“ in Warnemünde (1. Juni 2021):

1. Juni 2021 | Weiterlesen
Maskenpflicht in Rostock & Warnemünde aufgehoben

Maskenpflicht in Rostock & Warnemünde aufgehoben

In der Kröpeliner Straße, am Doberaner Platz oder am Alten Strom in Warnemünde muss ab morgen keine Mund-Nasen-Bedeckung mehr getragen werden – zumindest solange der Mindestabstand von 1,5 Metern eingehalten werden kann. Die generelle Pflicht zum Tragen einer Maske an belebten Orten in der Innenstadt, der KTV sowie in Warnemünde wird ab dem 29. Mai 2021 aufgehoben. Auch der Ausschank und Konsum von alkoholischen und alkoholhaltigen Getränken ist an diesen Plätzen ab morgen wieder gestattet. Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen hat die entsprechende Allgemeinverfügung heute widerrufen. Die Hinweisschilder werden bis zum Dienstag, dem 1. Juni, demontiert. Nachdem die Sieben-Tage-Inzidenz am vergangenen Freitag in Rostock noch 42,5 betrug, liegt sie seit dem 25. Mai unter dem Schwellenwert von 35. „Das Infektionsgeschehen schwächt sich weiter ab, sodass auch ohne die zuvor verfügten Schutzmaßnahmen eine Überschreitung des Schwellenwertes von 35 nicht zu erwarten ist“, heißt es in der entsprechenden Allgemeinverfügung. Die Stadtverwaltung weist darauf hin, dass gemäß der Corona-Landesverordnung eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen werden muss, wenn der Mindestabstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden kann. Im Öffentlichen Personennahverkehr, in Geschäften oder anderen Einrichtungen gilt die Maskenpflicht weiterhin. Die Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung trat in Rostock am 11. Dezember in Kraft und wurde mehrfach ausgeweitet und verlängert. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag damals in der Hansestadt mit 13,4 (Stand: 10. Dezember 2020) zwar noch unter dem heutigen Wert von 15,7, entscheidend war jedoch, dass die Landesinzidenz bei über 50 lag (70,8 am 10. Dezember 2020). In Mecklenburg-Vorpommern ist die Sieben-Tage-Inzidenz heute auf 17,9 gesunken. Stand gestern hat MV vor Schleswig-Holstein und Hamburg die niedrigste Inzidenz aller 16 Bundesländer.

28. Mai 2021 | Weiterlesen
Was wird aus dem Kran „Möwe“?

Was wird aus dem Kran „Möwe“?

Droht dem nächsten maritimen Denkmal in Rostock der Schneidbrenner? Letzte Woche hat die Bürgerschaft beschlossen, den Rumpf des Bäderschiffs „Undine“ zu verschrotten und nur einen kleinen Teil an Land auszustellen. Jetzt könnte dem Portalkran des Typs „Möwe“ das gleiche Schicksal bevorstehen. Rostocks Stadtkonservator Peter Writschan stellte dem Ortsbeirat der Kröpeliner-Tor-Vorstadt (KTV) am Mittwochabend verschiedene Optionen vor. Wiederaufbau des Krans zu teuer? An seinen alten Standort kann der Kran auf absehbare Zeit nicht zurückkehren. Am ehemaligen Ausrüstungskai der Neptunwerft musste er abgebaut werden, weil der Untergrund für den rund 250 Tonnen schweren Riesen nicht mehr ausreichend tragfähig war. Daran wird sich vorläufig nichts ändern, für eine grundhafte Sanierung der Kaianlage fehlt das Geld. Nach Rücksprache mit dem Hafen- und Seemannsamt könnte der Kran weiter östlich stehen, etwa auf Höhe Neptunallee/Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH). Ob er jedoch tatsächlich neu aufgebaut wird, ist eine finanzielle Frage. 1,1 Millionen Euro brutto habe eine Kostenschätzung des Hafenamts für Konservierung und Wiederaufbau Ende 2020 ergeben und „nach dem Schicksal der Undine“ zeige sich, „dass für solche großen Vorhaben das Budget nur begrenzt ist“, so Writschan. „Das Teuerste ist hier, einen Untergrund zu schaffen – Fundamente, die bis zwei Millionen Euro kosten könnten.“ Die insgesamt mehr als drei Millionen Euro wären nur die reinen Kosten für eine Wiederaufstellung, so wie der Kran war. Eine Nutzung, wie etwa beim nahen Helling-Kran als Hochzeitssuite geplant, ist nicht möglich, dafür ist er zu klein, erläutert der Stadtkonservator. Alternative Ideen für den Möwe-Kran Aus diesen Gründen habe er sich alternative Möglichkeiten überlegt, doch „bei Kran Möwe sind wir wirklich erst in der Phase Ideenfindung“, stellt Writschan klar, bevor er seine Ideen skizziert. Der Unterbau könnte als Landmarke aufgestellt werden, etwa am ehemaligen Werftbecken in Warnemünde. Statt Kranoberbau stellt sich der Stadtkonservator eine von innen beleuchtete Kugel mit Text vor, über die beispielsweise Schiffe zur Hanse Sail begrüßt werden könnten. „Eine verrückte Idee“, sagt Writschan selbst, „doch man muss erstmal frei denken“. Als Landmarke könnte der Kran auch im Buga-Bereich auf der ehemaligen Deponie stehen, allerdings hätte man dort wieder die hohen Fundamentkosten. Bei einer weiteren Variante würde nur der große Ausleger ausgestellt. Er könnte als Katapult für das 1929 in den Heinkel Flugzeugwerken entwickelte Katapultflugzeug HE 12 dienen. Nach dem Abriss der Heinkel-Mauer sei in dem Wohngebiet am Werftdreieck ohnehin geplant, an die Technik und die düsteren Seiten der Heinkel-Werke zu erinnern, so Writschan. Kranteile als Kletteranlage, die Kranführerkanzel als Kassenhäuschen oder die Inszenierung einzelner Teile als Skulptur schlug der Stadtkonservator als weitere Ideen vor. „Schwierig“ fand Felix Winter die Vorstellung einer beleuchteten Kugel, da „wir genug hell erleuchtete Dinge in Rostock haben“. „Ich kann aber gut verstehen, dass wir wahrscheinlich in Rostock in den nächsten Jahren nicht das Geld haben, um für zwei Millionen einen Untergrund herzustellen“, sagte der Ortsbeiratsvorsitzende. Besser kam bei ihm die Idee an, einzelne Stücke auszustellen, die einen Eindruck von der Größe des Krans vermitteln könnten. Bevor eine Entscheidung ansteht, sollen die verschiedenen Varianten noch in anderen Ortsbeiräten vorgestellt und ein „Stimmungsbild gesammelt“ werden, so Writschan. Anschließend könnten die bevorzugten Varianten mit Kosten untersetzt werden. Letztlich sei die Zukunft der „Möwe“ jedoch – wie bei der Undine – eine politische Entscheidung. [ad]Technisches Denkmal aus DDR-Zeiten Anfang der 1970er Jahre wurde der Portalkran, der Lasten bis zu 20 Tonnen heben konnte, am Ausrüstungskai der Neptunwerft aufgestellt. Gebaut wurde er im VEB Kranbau Eberswalde, der zum Kombinat TAKRAF (Tagebau-Ausrüstungen, Krane und Förderanlagen) gehörte. Beim Erwerb von Flächen der ehemaligen Neptunwerft ging die „Möwe“ 2001 in das Eigentum der Wohnen in Rostock Wohnungsgesellschaft mbH (Wiro) über. Nachdem der Untergrund nicht mehr tragfähig und die Standsicherheit gefährdet war, wurde der Kran Anfang 2015 abgebaut. 2018 ging der Kran nach einem Bürgerschaftsbeschluss in den Besitz der Stadt über. Die Wiro hat der Stadt zusätzlich eine Million Euro für die Rekonstruktion gezahlt. Zur Sanierung der Kaioberflächen wurden die Kranteile Anfang 2020 in den Fischereihafen verlagert. Seit 2004 steht der Kran auf der Denkmalliste der Hansestadt.

27. Mai 2021 | Weiterlesen
MV öffnet Tourismus nach Corona-Lockdown wieder

MV öffnet Tourismus nach Corona-Lockdown wieder

Etwas früher als geplant nimmt der Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern wieder Fahrt auf. Das kündigte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) heute Abend nach dem Tourismusgipfel an. „Wir sind in sicherem Fahrwasser gelandet“, erklärte Schwesig. Seit einer Woche liegt die Sieben-Tage-Inzidenz in MV unter dem Zielwert von 50, heute sogar bei nur 22,3, auch wenn das lange Pfingstwochenende dabei eine Rolle spielen könnte. Dank der guten Infektions- und Impflage gehe sie davon aus, dass kein Schritt wieder zurückgenommen werden muss, so die Ministerpräsidentin. Eigentlich sollten erste Öffnungsschritte am 7. Juni erfolgen. Hotels öffnen für Einheimische ab dem 28. Mai 2021 Hotels, Pensionen, Ferienwohnungen und Campingplätze dürfen bereits ab dem kommenden Freitag (28. Mai 2021) wieder Übernachtungsgäste empfangen – in der ersten Woche allerdings nur aus dem eigenen Bundesland. Zweitwohnungsbesitzer, Dauercamper und Bootsbesitzer aus anderen Bundesländern dürfen ebenfalls wieder ins Land einreisen. Auch Strandkorbvermietung, Boots- und Fahrradverleih sowie die Fahrgastschifffahrt sind wieder erlaubt. Übernachtungsgäste von außerhalb und Tagestouristen Ab dem 4. Juni dürfen auch Übernachtungsgäste von außerhalb des Bundeslandes wieder nach MV kommen. Busreisen sind dann ebenfalls wieder erlaubt. Eine weitere Woche später, ab dem 11. Juni, sind alle Einreisen wieder gestattet. Dies gilt sowohl für den Tagestourismus als auch für den Besuch von Freunden. Einreise nur für Genesene, vollständig Geimpfte oder Getestete Wer nicht genesen und noch nicht vollständig geimpft ist, benötigt für seinen MV-Urlaub einen negativen Corona-Schnell- oder Selbsttest, der nicht älter als 24 Stunden ist. PCR-Tests dürfen nicht älter als 48 Stunden sein. Dies gilt für alle Personen ab sechs Jahren. Im Land müssen sich die Urlauber nach drei Tagen das erste Mal wieder testen lassen, erklärt Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU). Insbesondere in den Urlaubsorten sollen die Testmöglichkeiten in den nächsten Tagen ausgebaut werden. Corona-Test sollen dann auch in der Tourismusinformation sowie an Wochenenden möglich sein, kündigte Glawe an. „Mecklenburg-Vorpommern meldet sich zurück. Das Urlaubsland Nummer eins der Deutschen ist wieder da“, freute sich Tobias Woitendorf, Geschäftsführer beim Tourismusverband MV. Auch für Lars Schwarz, Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) MV, sind die Öffnungsschritte ein „Lichtblick nach dieser schweren, schweren Zeit“. „Die Saison ist so überlebenswichtig für unsere Branche wie keine Saison davor“, betonte er. Familienfeiern Wie viele Personen künftig bei Familienfeiern zusammenkommen dürfen, soll morgen beraten werden und dann in die überarbeitete Corona-Landesverordnung einfließen, kündigte Schwesig an. [ad]Das Hotel Neptun in Warnemünde freut sich auf seine Gäste (28.05.2021):

26. Mai 2021 | Weiterlesen
Hansa Rostock macht Aufstieg in Zweite Liga perfekt

Hansa Rostock macht Aufstieg in Zweite Liga perfekt

Mission Aufstieg erfolgreich beendet! Mit einem 1:1-Remis gegen Absteiger Lübeck hat Hansa Rostock nach zehn Jahren den direkten Aufstieg in die 2. Fußball-Bundesliga geschafft. Soufian Benyamina brachte die Gäste in der 26. Minute in Führung, Bentley Baxter Bahn traf in der 41. Minute per Foulelfmeter zum Ausgleich. Weitere Tore fielen in der Begegnung nicht. Das Remis reicht Rostock jedoch für die Verteidigung des zweiten Tabellenplatzes hinter Dynamo Dresden und den direkten Aufstieg. 7.500 Hansa-Fans verfolgen im Ostseestadion das entscheidende Saisonfinale ihrer Mannschaft. Im Vergleich zum Sieg gegen Unterhaching nimmt Hansa-Cheftrainer Jens Härtel lediglich eine Veränderung an der Startelf vor. Jan Löhmannsröben kehrt nach abgesessener Gelbsperre zurück und steht für Nils Butzen von Beginn an auf dem Platz. Erst wenige Sekunden sind gespielt, als die Hausherren den Ball erobern und ein Schuss von Bahn ins Toraus abgefälscht wird. Nach der anschließenden Ecke schießt John Verhoek übers Gehäuse. Nach dem offensiven Start beruhigt sich das Geschehen auf dem Platz etwas. In der 16. Minute haben die Gäste aus Lübeck ihre erste Chance. Nach einer Hereingabe von Elsamed Ramaj rutscht Löhmannsröben mit dem Kopf unten durch, Thorben Deters kommt jedoch nicht an den Ball und Philip Türpitz klärt ins Toraus. Die anschließende Ecke fängt Markus Kolke ab. Dann der Schock für Hansa: Deters spielt einen schönen Pass in den Lauf von Soufian Benyamina. Der Ex-Rostocker setzt sich an der Strafraumgrenze gegen Julian Riedel und Damian Roßbach durch und trifft im direkten Duell gegen Kolke rechts unten zur 1:0-Gästeführung (26. Minute). Da Ingolstadt gegen die Münchner Löwen führt, müsste die Kogge aktuell in die Relegation. Benyamina hat sich bei seinem Treffer verletzt und muss vom Platz. Nach einem Strafraum-Foul von Sven Mende an Verhoek zeigt der Unparteiische Robert Schröder auf den Punkt. Bentley Baxter Bahn verlädt Lübecks Keeper Benjamin Gommert und verwandelt den Foulelfmeter zum 1:1-Ausgleich (41. Minute). Damit ist die Kogge aufgrund des besseren Torverhältnisses aktuell wieder Tabellenzweiter. Kurz vor der Pause muss VfB-Keeper Gommert noch einmal eingreifen und einen Verhoek-Kopfball zur Ecke ins Toraus lenken. Dann geht es mit dem Stand von 1:1 in die Katakomben. Nach dem Seitenwechsel zeigt sich, dass der Aufstieg längst noch nicht sicher ist. Erst wird Hansa-Schlussmann Kolke aus halbrechter Position von Yannick Deichmann geprüft, nach der anschließenden Ecke schießt Sebastian Hertner nur knapp rechts am Kasten vorbei (52./53. Minute). Nach einer schönen Türpitz-Flanke verliert Nik Omladic das Kopfballduell gegen Ramaj, die anschließende Ecke bringt den Rostockern nichts ein. (58. Minute). Zehn Zeigerumdrehungen später landet ein Bahn-Freistoß in den Armen von Torwart Gommert. Hansa-Trainer Jens Härtel bringt Korbinian Vollmann und Aaron Herzog für Bahn und Türpitz ins Spiel (70. Minute). Ein Schuss von Herzog geht in der 74. Minute rechts am Kasten vorbei, Abschlüsse bleiben jedoch weiterhin Mangelware. In der 80. Spielminute bringt Lukas Scherff den Ball von links in den Fünfmeterraum, Verhoek bekommt die Kugel jedoch nicht in den Kasten. Nach zwei Minuten Nachspielzeit ist die Partie vorbei, Hansa behauptet aufgrund des besseren Torverhältnisses den zweiten Tabellenrang vor Ingolstadt und steigt direkt in die 2. Fußball-Bundesliga auf. „Nie mehr 3. Liga“, feiert die Mannschaft nach neun Drittligaspielzeiten mit den 7.500 Fans im Stadion den Aufstieg. [ad]Tore: 0:1 Soufian Benyamina (26. Minute) 1:1 Bentley Baxter Bahn (41. Minute, FE) Aufstellung, FC Hansa Rostock: Markus Kolke (Torwart) Nico Neidhart, Julian Riedel, Damian Roßbach, Lukas Scherff Jan Löhmannsröben, Simon Rhein Nik Omladic (Nils Butzen, 90. Minute), Bentley Baxter Bahn (Korbinian Vollmann, 70. Minute), Philip Türpitz (Aaron Herzog, 70. Minute) John Verhoek

22. Mai 2021 | Weiterlesen
Kompromiss für Strandversorgung in Warnemünde

Kompromiss für Strandversorgung in Warnemünde

Strandkörbe, Wassersport und gastronomische Versorgung wird es auch in diesem Jahr an den Stränden von Warnemünde und Markgrafenheide geben. Diese gute Nachricht überbrachte Umweltminister Till Backhaus (SPD) den Gewerbetreibenden heute Morgen persönlich. „Die Strandsaison 2021 ist gerettet“, freute sich Tourismusdirektor Matthias Fromm. Den Urlaubern können wieder „abwechslungsreiche Tage am Strand geboten werden“. Ab sofort darf am Strand aufgebaut werden, vermieten dürfen die Anbieter jedoch Corona-bedingt noch nicht. Erst in der nächsten Woche wird das Kabinett in Schwerin darüber entscheiden. Duldungen für bisherige Strandbewirtschafter Anfang März verhängte das Backhaus untergeordnete Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt Mittleres Mecklenburg (StALU MM) einen Baustopp für die Strandoase Treichel und stellte alle Angebote in Rostock als illegale Schwarzbauten in Frage. Schuld sei die Stadt, die ihre Hausaufgaben nicht gemacht hätte, betonte der Minister. Einen B-Plan oder Baugenehmigungen gibt es zwar immer noch nicht, die Einrichtungen zur Strandbewirtschaftung werden von der Stadt jetzt jedoch offiziell geduldet. Alle Betreiber mussten in diesem Jahr detaillierte Unterlagen einreichen, die auf Grundlage der Bauordnung sowie des in der Ausarbeitung befindlichen B-Plans von den Fachämtern der Stadt begutachtet wurden. Die wasserrechtlichen Belange des Küsten- und Gewässerschutzes hat das StALU geprüft. Man wisse jetzt, wo Leitungen liegen, dass Grauwasser – etwa vom Spülen des Mehrweggeschirrs – ordnungsgemäß entsorgt wird und alle Bauten bei einem Hochwasser innerhalb der vorgeschriebenen Frist von zwölf Stunden abgebaut werden können, zählte Backhaus die geklärten Fragen auf. Strandoase Treichel rückt näher an die Düne Für die Strandoase Treichel heißt dies, dass sie weg vom Wasser und näher an die Düne rückt. „Wir dürfen nur noch 30 Meter vom Dünenfuß wegstehen“, erklärt Betreiber Matthias Treichel. Bisher waren es etwa 120 Meter, die Strandoase stand deutlich näher am Wasser. Der Pavillon darf in diesem Jahr nicht aufgebaut werden, stattdessen gibt es einen holzverkleideten Containerblock mit davorgesetztem Zelt, das innerhalb von zwölf Stunden abgebaut werden kann. Auch die Toilette in Sichtweite soll es weiterhin geben, dies sei vor allem für die Rollstuhlfahrer sehr wichtig, sagt Treichel und verspricht: „Der Urlauber wird nicht viel merken.“. Die Anlage wird weiterhin möglichst barrierefrei sein und auch der Weg bis fast ans Wasser wird für Rollifahrer hergerichtet. Kritik aus Markgrafenheide Nicht alle Gewerbetreibenden sind mit dem Kompromiss zufrieden. „Ich war gestern schockiert über die E-Mail, die ich bekommen habe“, sagt Michael Kraahs, der die Strandoase Markgrafenheide betreibt. In den vergangenen 17 Jahren habe er dort Rollstuhlauffahrt und -terrasse geschaffen sowie ein Kinderhaus und Volleyballnetze aufgestellt. Jetzt soll er alles auf 15 Quadratmeter verkleinern – inklusive Terrasse und Lager. Allein der Verkaufsraum ist bereits 15 Quadratmeter groß. Vor drei Jahren habe er extra alles so geplant, dass es bei einem Hochwasser innerhalb der vorgeschriebenen zwölf Stunden mit einem Hänger vom Strand geholt werden kann. „Ich habe fünf Angestellte, ich weiß nicht, wie es weitergehen soll.“ Auch, dass nicht mehr auf Pfählen gebaut werden darf, sei ein großes Problem, so Kraahs. „Wir können doch nicht einen Container in den Sand stellen. Da reichen drei Tage Wind, dann ist das unterkoffert und steht schief.“ Die Pfahlkonstruktion sei so ausgelegt, dass die Welle ohne irgendwelche Schäden unten durch gehen kann. Der für Ordnung und Sicherheit in der Hansestadt zuständige Senator Chris Müller-von Wrycz Rekowski signalisierte Entgegenkommen, wenn es etwas mehr als 15 Quadratmeter werden, die Pfahlgründung sieht Minister Backhaus jedoch aus Küstenschutzsicht als „kardinales Problem“. [ad]Bebauungsplan für den Strand bleibt das Ziel „Wir haben uns zusammengerauft“, freut sich Müller-von Wrycz Rekowski, dass eine einvernehmliche Lösung gefunden wurde, doch „wir haben noch ein Stück zu gehen“. Nachdem sich der Ortsbeirat Warnemünde mit Rostocks oberstem Stadtplaner Ralph Müller auf eine 80-Prozent-Lösung für den seit 2010 offenen B-Plan Strand verständigt hatte, strebt der Senator jetzt doch eher eine Hundert-Prozent-Lösung an. „Der jetzige B-Plan-Entwurf ist eine gute Grundlage, aber der ist noch nicht fertig in allen Facetten.“ Bei den herausgenommenen 20 Prozent handelt es sich allerdings um die besonders strittige Ganzjahresgastronomie am Strand. Ist diese in Warnemünde überhaupt denkbar? Dazu möchte sich Minister Backhaus heute noch nicht äußern, sagt dann aber doch: „Ich kann mir das – mit Verlaub gesagt – ganzjährig nur schwer vorstellen.“ Dabei entwickelt sich Warnemünde zunehmend zur Ganzjahresdestination. Gerade erst führte Tourismusdirektor Fromm dies als einen Grund für die Erhöhung der künftig ganzjährig einheitlichen Kurabgabe an. Und es gibt ein weiteres Problem: Das Seebad Markgrafenheide ist nicht Bestandteil des bisherigen B-Plans. Hier existiert bislang nicht einmal ein Aufstellungsbeschluss. Es gibt noch viel Gesprächsbedarf, zumal auch die Wünsche der Strandbesucher ganz unterschiedlich sind, wie Müller-von Wrycz Rekowski betont. Während sich die einen eher einen naturbelassenen Strand wünschen, möchten die anderen eine direkte Strandversorgung mit Toilette. Den Strandbewirtschaftern gab der Senator die „feste Zusage, dass wir uns noch einmal im Herbst zusammensetzen“, um direkt mit den Akteuren zu besprechen, was genau am Strand geregelt werden muss. Tourismusdirektor Fromm hofft, dass die „ungewollte Dynamik“ dabei hilft, „dass wir nicht noch einmal weitere zehn Jahre auf den B-Plan warten müssen, sondern in naher Zukunft Planungssicherheit für alle schaffen.“

21. Mai 2021 | Weiterlesen
Grüne Dünen für Rostocks Stadthafen

Grüne Dünen für Rostocks Stadthafen

Am Christinenhafen, wo jetzt noch Hunderte Autos an der Kaikante parken, sollen zur Bundesgartenschau (Buga) 2025 grüne Dünen wachsen. Das sieht der Siegerentwurf des Gestaltungswettbewerbs für den Rostocker Stadthafen vor. Nach elfstündiger Beratung ging der 1. Preis am Dienstagabend an die Arbeitsgemeinschaft A24 Landschaft Landschaftsarchitektur GmbH mit Holzer Kobler Architekturen GmbH aus Berlin. Mit im Boot ist Architekt Volker Mau, der Rostock sehr gut kennt. „Ich habe meinen Rucksack von der Kindheit und Jugend, die ich hier verbracht habe, mit eingebracht“, sagt Mau, der jetzt in Zürich arbeitet. Richtig schön war der Stadthafen nie, er habe mehr Transferzwecken gedient, findet der Architekt. Das soll sich jetzt ändern. Dünenlandschaft mit integriertem Hochwasserschutz Die etwa vier bis fünf Meter hohen grünen Dünen oder Wiesenschollen, wie die Planer sie nennen, sollen mehr Aufenthaltsqualität in den Rostocker Stadthafen bringen. „Die Idee resultiert eigentlich daraus, dass der Festungsring hier vorne auf den Hafen trifft“, erläutert Landschaftsarchitekt Jan Grimmek von A24 Landschaft seine Idee. Von dem wesentlich höheren Kanonsberg soll die Anlage auf die Hafenseite überspringen und sich „in dem Archipel aus unterschiedlichen Schollen auflösen“. „Die Stadt jetzt ans Wasser zu bringen, sei das Ziel“, sagt Grimmek. „Dass die Wasserlagen wieder neu entdeckt wurden und damit die Städte unheimlich viel an Lebensqualität gewonnen haben“, sei in den letzten Jahrzehnten an vielen Orten passiert, ergänzt sein Kollege Steffan Robel. Der „bisschen unwirtliche, zugige“ Stadthafen, der „jahrzehntelang komplett von der Stadt ausgeschlossen war“ soll neu entdeckt und mit Leben gefüllt werden. „Das Grün ist das Erste, was dem Ort eine neue Wohlfühlatmosphäre gibt“, sagt Robel. Durch die Hügellandschaft soll eine Kleinteiligkeit entstehen, die verschiedene Nutzungsmöglichkeiten, etwa für Spiel und Sport, schafft und den Stadthafen zu einem „lebendigen Ort für die Bürger“ werden lässt, so Robel. Die unterschiedliche Topografie lasse Raum für Fantasie, freut sich auch Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen (parteilos) über den Siegerentwurf. Die bislang großen, offenen Flächen hätten einen Nachteil für die Verweildauer und Qualität. „Wenn Wind ist, kann es ein wenig ungemütlich werden. Die Menschen wünschen sich natürlich, dass das Ganze etwas muckelig ist“, sagt das Stadtoberhaupt. Ob Dünen in einen Stadthafen gehören? Madsen sieht dies pragmatisch: „Eine Düne gehört an den Strand und wie wir alle wissen, heißt die Straße direkt hier hinter ‚Am Strande‘.“ Einen praktischen Nebeneffekt haben die grünen Hügel: Sie integrieren fast unsichtbar den notwendigen Hochwasserschutz. Nur die Durchgänge müssen bei einem Sturmhochwasser verschlossen werden. Ob dies über automatische Fluttore oder wie bei der Sturmflutschutzwand in Warnemünde mittels Dammbalken passiert, ist noch offen. Zusätzlich dienen die Aufschüttungen dem Lärmschutz vor der L22. Ein Drittel der Fläche begrünt, weniger Platz für Hanse Sail Madsen ist der Entwurf noch nicht grün genug. Er wünscht sich mehr Bänke, Grünflächen und Bäume. In Befragungen und im Wahlkampf hätten sich die Rostocker immer wieder einen grünen Stadthafen gewünscht, sagt er. „Das ist nicht so endgültig, das ist, wo wir jetzt miteinander mutig werden sollten.“ Mehr Grün bedeutet andererseits weniger Platz für Großveranstaltungen wie die Hanse Sail, die allerdings nur wenige Tage im Jahr stattfindet. Wir sprechen seit Jahren davon, dass wir „die Hanse Sail ein Stück weit entwickeln wollen“, sagt Madsen. „Zum Entwickeln gehört auch verändern“, trotzdem würde es immer noch „sehr, sehr viel Eventfläche“ geben. „Kann es nicht auch sehr attraktiv sein, dass ich auf so einem Hügel sitze und das Ganze genieße“, fragt der Oberbürgermeister. Mehrzweckhalle mit 6.000 Quadratmetern Nutzfläche Teil des Entwurfs ist eine zweigeschossige Mehrzweckhalle („Halle 625“), die insgesamt 6.000 Quadratmeter Nutzfläche bieten wird. Zur Buga soll hier eine Blumenschau gezeigt werden, später könnte das Untergeschoss zur Markthalle werden, auch Gastronomie ist geplant. Im Obergeschoss sind Büros vorgesehen – Platz für ein digitales Informationszentrum, Startups, aber auch Büros der Verwaltung. Der Entwurf ermöglicht eine sehr flexible Aufteilung der Flächen, erläutert Architekt Mau. Ein Dachgarten ist nicht vorgesehen, stattdessen soll das Dach als Energiespeicher dienen, erklärt Mau. Geplant ist eine Photovoltaikanlage, gleichzeitig soll Tageslicht ins Gebäudeinnere gebracht werden. An der Wasserkante gegenüber der Halle entsteht das Archäologische Landesmuseum, das allerdings erst nach der Buga 2025 gebaut wird. Während der Gartenschau könnte die Fläche „mit temporären Aktionen sehr gut bespielt werden“, sagt Steffan Robel. Wie die Besucher künftig von Zentrum in den Stadthafen kommen soll, steht noch nicht fest. Eine mögliche Querung der viel befahrenen Straße L22/Am Strande war nicht Teil des Wettbewerbs. In den nächsten beiden Monaten werden die Vertragsverhandlungen mit den Büros geführt, kündigt Robert Strauß vom Fachbereich Buga an. Ende 2022, Anfang 2023 soll mit dem Bau der Fußgänger- und Radfahrerbrücke über die Warnow gestartet werden. Etwa 14 Hektar umfasst das Stadthafen-Areal zwischen Friedrich- und Grubenstraße. Für die Umgestaltung stehen insgesamt 35,5 Mio. Euro zur Verfügung, knapp 32 Mio. Euro werden davon durch das Land Mecklenburg-Vorpommern zur Verfügung gestellt. [ad]Stadthafen Rostock – Siegerentwurf des Gestaltungswettbewerbs zur Buga 2025:

21. Mai 2021 | Weiterlesen
Bäderschiff „Undine“ – Großteil des Rumpfs wird verschrottet

Bäderschiff „Undine“ – Großteil des Rumpfs wird verschrottet

150 Tonnen Schrott oder ein wertvolles maritimes Denkmal? Beim Rumpf des Seebäderschiffs „Undine“, der seit 2014 im Stadthafen Rostock vor sich hin rostet, gehen die Meinungen auseinander. Jetzt hat die Bürgerschaft entschieden, wie es in mit der betagten Schiffsschale weitergeht. Der größte Teil des Schiffsrumpfes soll verschrottet werden. Lediglich ein kleines Stück – voraussichtlich Heck und Ruderblatt – wird erhalten und an Land ausgestellt. Mögliche Standorte sind der Iga-Park oder das ehemalige Neptun-Werft-Gelände am Werftdreieck. Das Schiff und seine Geschichte sollen dort „in würdevoll-adäquater Weise“ präsentiert werden. 58.000 Euro hat die Stadtverwaltung dafür veranschlagt. Im Vorfeld wurden verschiedene Varianten durch das schiffbautechnische Ingenieurbüro Hallier untersucht und in Ausschüssen und Ortsbeiräten diskutiert. Geschätzte 2,45 Mio. Euro hätte die Konservierung und Errichtung neuer Aufbauten für Ausstellungen und Veranstaltungen gekostet, für 790.000 wären Konservierung und Einbau des Hauptdecks ohne weitere Nutzung möglich gewesen. Die Denkmalschützer präferierten eine Sicherung und Lagerung des Rumpfes an Land – im Ganzen und ohne zusätzliche Konservierung. Diese Variante werde sowohl „der Verantwortung für das maritime Erbe als auch für die Finanzen der Stadt gerecht“, hieß es in der Beschlussvorlage der Verwaltung. Der Stahl sei korrosionsträge und würde an Land einige Zeit durchhalten. „Das Denkmal ‚Schiffsrumpf‘ bleibt für zukünftige Konzepte erhalten.“ Hierfür wurde mit 95.000 Euro zzgl. 400 monatliche Miete für die Lagerfläche kalkuliert. Die Bürgerschaft entschied sich nach längerer Diskussion dafür, nur einen Teil des Rumpfes zu erhalten – die günstigste Variante. Dabei ging es jedoch nicht vorrangig ums Geld. „Wir verschaffen uns mit dieser Variante lediglich Zeit und drücken uns darum, eine ganz sicher unbequeme Entscheidung zu treffen“, begründete die Vorsitzende des Kulturausschusses Lisa Kranig (Linke), warum sie gegen den Vorschlag der Verwaltung ist. Nachdem viele Jahre nichts passiert ist, sei es fraglich, ob in den nächsten Jahren Geld für eine Sanierung vorhanden ist. „Und selbst wenn wir das Geld haben, werden wir dann Hunderttausende Euro in die Hand nehmen, um einen Schiffsrumpf zu sanieren, wo es doch im kulturellen Bereich an allen Ecken und Enden finanzieller Unterstützung braucht?“ Stattdessen soll der Rumpf lieber jetzt zerlegt und ein Teil an Land ausgestellt werden, begründetet Kranig den von ihr eingebrachten Änderungsantrag – „als Denkmal mit einem sehr hohen Identifikationspotential und einer sehr großen Publikumswirksamkeit“. Dafür sprach sich auch Felix Winter (Grüne) aus. Dabei stand nicht die finanzielle, sondern die zeitliche Frage im Vordergrund, erläuterte der Ortsbeiratsvorsitzende der KTV: „Wann können wir als Rostockerinnen und Rostocker denn dieses Denkmal erleben?“ Ebenso emotional forderte Anette Niemeyer (Aufbruch 09), selbst Dipl.-Ing. für Schiffstechnik, den Rumpf nicht zu zerschneiden. „Wir müssen wenigstens das, was da ist, noch erhalten.“ Dafür plädierte auch Daniel Peters (CDU), zumal es bereits Kontakte zu den regionalen Werften gibt, um eine mögliche Unterstützung auszuloten. „Diese Mäzene, die gibt es vielleicht in Hamburg, die gibt’s in Rostock nicht“, widersprach Chris Müller-von Wrycz Rekowski. „Das hat richtig gerumst in der Verwaltung“, bekennt der Finanzsenator. „Vier Fünftel der beteiligten Ämter haben eine andere Variante empfohlen.“ Er war selbst ein wenig von der Vorlage der Verwaltung überrascht und betrachte sie als schlechteste Variante. Entweder müsste man 800.000 Euro in die Hand nehmen oder man wählt die günstigste Variante und erhält nur das wesentliche Stück. „Das Ding jetzt aus dem Wasser zu holen, irgendwo hinzulegen, wo es keiner sieht und es weiter vergammeln zu lassen und dafür Geld auszugeben und in fünf Jahren erinnert uns mal einer, was eigentlich mit dem Schiff ist, da kommen wir ins Schwarzbuch der Steuerzahler.“ Dabei gibt die Stadt durchaus Geld für ihr maritimes Erbe aus, zählt der Finanzsenator auf. Über eine Million Euro pro Jahr fürs Traditionsschiff, die „Likedeeler“ wurde für mehr als eine Million Euro in der Werft saniert und auch der Piratenkutter „Pasewalk“, der Schlepper „Petersdorf“ oder der Eisbrecher „Stephan Jantzen“ werden unterstützt. Bei Letzterem stehe das Schwimmfähigkeitszeugnis an – „da werden wir uns alle umschauen, was das kostet.“ Zudem werde die Hanse Sail als wichtige Großveranstaltung für die Traditionsschiffe jedes Jahr mit Hunderttausenden Euro gefördert. Wir brauchen uns als Hansestadt Rostock nicht zu verstrecken, sagt der Senator. Müller-von Wrycz Rekowski sprach sich dafür aus, nur den wichtigsten Teil zu erhalten – „das spitz zulaufende Kreuzerheck mit nicht freischwebender Ruderhacke“, wie ihm der Hafenkapitän verraten habe. Die genieteten Außenplatten seien nicht mehr alle im Originalzustand. Nach langer Diskussion stimmte die Bürgerschaft am Ende mit 25 Für- und 20 Gegenstimmen für den Erhalt und die Ausstellung nur eines Teils des Rumpfes. Der Rest wird verschrottet. [ad]Ältestes Seebäderschiff Deutschlands Das 1910 als „Kronprinz Wilhelm“ auf der Neptun-Werft Rostock vom Stapel gelaufene Dampfschiff gilt als das älteste erhaltene Seebäderschiff Deutschlands und als einzigartiges Zeugnis des Stahlschiffbaus im Nietverfahren. Die „Kronprinz Wilhelm“ transportierte Fracht und Passagiere zwischen verschiedenen Ostseebädern. Während des Zweiten Weltkriegs wurde sie als Marineschiff eingesetzt und durch einen Bombentreffer schwer beschädigt. 1951 wurde das Schiff in „Undine“ umbenannt und fuhr anfangs als Bergungsschiff, seit 1955 wieder als Ausflugsdampfer auf der Ostsee. 1993 lief sie im Barther Bodden auf Grund und konnte erst nach zwei Jahren geborgen werden. 2006 wurde der Rumpf für den Wiederaufbau nach Dresden geschleppt. Die Finanzierung scheiterte jedoch und nach der Insolvenz der Werft drohte die Verschrottung. 2013 erwarb der Freundeskreis Maritimes Erbe Rostock e.V. den Rumpf, im Oktober 2014 wurde die „Undine“ nach Rostock zurückgeschleppt und liegt seitdem im Stadthafen.

20. Mai 2021 | Weiterlesen
Klinikum Südstadt lockert Besuchsmöglichkeiten

Klinikum Südstadt lockert Besuchsmöglichkeiten

Das Infektionsgeschehen in MV flacht zunehmend ab, so auch in der größten Stadt des Landes. Angesichts der entspannten Lage sind ab Donnerstag (20. Mai) wieder Besuche im Klinikum Südstadt Rostock möglich. Seit Mitte April waren diese zum Schutz der Patienten und Mitarbeiter vor Corona-Infektionen erneut stark eingeschränkt worden und nur in wenigen Bereichen oder Ausnahmefällen erlaubt. „Ab Donnerstag kann jeder stationäre Patient nachmittags wieder täglich für eine Stunde einen Besucher empfangen“, informierte heute die Pandemiebeauftragte und Krankenhaushygienikerin Dr. Melanie Jäckel. „Neu ist allerdings die Vorlage eines aktuellen Schnelltestes, der nicht älter als 24 Stunden sein darf. Vollständig geimpfte und nachweislich genesene Besucher sind von der Testpflicht befreit.“ Die Besuchszeit ist vorläufig auf nachmittags von 14 bis 18 Uhr beschränkt. Voraussetzungen sind, dass die Besucher über 14 Jahre und gesund sind sowie keine Atemwegsinfektion haben. Darüber hinaus gilt im gesamten Klinikum die Maskenpflicht mit einem medizinischen Mund-Nasen-Schutz. Alle Besucher müssen sich zudem vorher an der Besucherregistrierung im Foyer am Haupteingang anmelden und ihren aktuellen Schnelltest, ihren Impfausweis bzw. ein mindestens 28 Tage zurückliegendes positives PCR-Testergebnis als Nachweis für die Genesung vorzeigen. Das allgemeine Anmeldeformular kann bereits im Vorfeld von der Homepage der Klinik heruntergeladen und ausgefüllt mitgebracht werden. Ein zusätzlicher Abstimmungsbedarf ergibt sich für Mehrbettzimmer. Dort müssen die Zeiten untereinander geregelt werden, so dass sich jeweils nur ein Besucher im Patientenzimmer aufhält. Alle neuen Informationen zu Besuchen im Klinikum ab dem 20. Mai sind auf der Startseite des Klinikums einsehbar (www.kliniksued-rostock.de). Quelle: Klinikum Südstadt Rostock, Foto: Joachim Kloock

19. Mai 2021 | Weiterlesen
Verkehrsunfallstatistik 2020 für Rostock

Verkehrsunfallstatistik 2020 für Rostock

Die Polizeiinspektion Rostock verzeichnet insgesamt weniger Verkehrsunfälle für das Jahr 2020. Im vergangenen Jahr wurden 5.594 Verkehrsunfälle in der Hanse- und Universitätsstadt gemeldet. 2019 waren es noch 6.429 Unfälle. Dies entspricht dem landesweiten Trend und ist auf die veränderte Mobilität der Bevölkerung durch die einschränkenden Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie rückführbar. Sachschäden Bei rund 90 % der Verkehrsunfälle blieb es bei Sachschäden in 2020. Dies ist vergleichbar mit den beiden Jahren zuvor. Die Anzahl des unerlaubten Entfernens vom Unfallort ist im Verhältnis zum Gesamtaufkommen der Verkehrsunfälle im Vergleich zum Vorjahr 2019 unverändert geblieben. In 2020 verzeichnete die Rostocker Polizei durchschnittlich vier bis fünf Verkehrsunfallfluchten pro Tag. Im vergangenen Jahr wurden der Rostocker Polizei 1.649 (2019: 1.926) Anzeigen aus diesem Deliktsbereich gemeldet. Personenschäden Die Unfälle mit Personenschäden blieben im Verhältnis zum Gesamtaufkommen der Verkehrsunfälle gleich. Bei 511 (2019: 620) Unfällen mit Personenschaden verunglückten im Jahr 2020 insgesamt 631 (2019: 740) Personen. Insgesamt sind nur drei Personen infolge eines Verkehrsunfalls gestorben (2019: 4). Bei den Unfallopfern mit Todesfolge handelt es sich um zwei Pkw-Fahrer und einen Straßenbahninsassen. Bei den 631 verunglückten Personen stellen insbesondere die Radfahrer mit 42,8 % den größten Anteil dar (270 Personen), gefolgt von den verletzten Pkw-Fahrern mit ca. 38,5 % (243) und den Fußgängern mit 10,3 % (65). Diese Aufteilung ist mit den Verunglückten der letzten beiden Jahre vergleichbar. Verkehrsunfallbeteiligte Am meisten waren bei einem Verkehrsunfall abermals Pkw mit 76,6 % (2019: 79%) beteiligt, spät gefolgt von Liefer- und Lastkraftwagen mit 6,9 % (2019: 7 %). Fahrräder waren mit 3,9 % (2019: 3,6 %) an einem Unfall beteiligt. In der Gruppe der Fahrräder machten die Pedelecs einen Anteil von 1,6 % aus. Insgesamt gab es im Jahr 2020 im Bereich Rostock 393 Verkehrsunfälle mit Beteiligung eines Radfahrers (2019: 412). An dieser Stelle sei zu den Zahlen erläuternd angemerkt, dass es zu Verkehrsunfällen kommen kann, bei denen mehrere Radfahrer betroffen sein können. Die Polizei Rostock registrierte im letzten Jahr insgesamt sechs Verkehrsunfälle mit E-Scootern. Bei vier Unfällen waren Leichtverletzte zu verzeichnen. Ein E-Scooter-Fahrer stand unter Alkoholeinfluss. Die Anzahl der Unfälle unter Beteiligung der Fußgänger liegt unter einem Prozent und ist erstmalig wieder gesunken (Gesamtanzahl 2018: 116, 2019: 128, 2020: 95). Von den insgesamt 10.801 Personen, die an einem Verkehrsunfall in 2020 beteiligt waren (2019: 12.512), sind 6.839 (63,3 %) Erwachsene (25-64 Jahre) und 1.549 (14,3 %) Senioren (65+) zu verzeichnen. Die geringe Beteiligung von Kindern (67; 0,6%), Jugendlichen (32; 0,3%) und jungen Erwachsenen bis 24 Jahren (870; 8,1%) ist erfreulicherweise geblieben. Hauptunfallverursacher von Unfällen mit Personenschaden 62 % aller Verkehrsunfälle mit Personenschaden wurden durch Pkw-Fahrer verursacht (2019: 60 %, 2018: 65 %, 2017: 66 %). Radfahrer verursachten 24 % (2019: 23 %, 2018: 18 %, 2017: 15 %) und Fußgänger 4 % (2019: 6 %, 2018: 5 %, 2017: 5 %) dieser Verkehrsunfälle. Diese Zahlen bewegen sich seit mehreren Jahren auf ähnlichem Niveau, wobei sich seit einigen Jahren ein leichter Anstieg der Radfahrer als Hauptunfallverursacher von Unfällen mit Personenschaden abzeichnet. Auch im Bereich der Hauptunfallverursacher bei Verkehrsunfällen gibt es zum Vorjahr kaum merkliche Veränderungen. Als Hauptverursacher aller Verkehrsunfälle sind nach wie vor am meisten die Erwachsenen mit 52 % verantwortlich. Als zweite Gruppe bei den Unfallverursachern wurde die Gruppe der Senioren mit rund 17 % errechnet. Zu den Hauptverursachern von Unfällen mit Personenschaden zählen die Erwachsenen mit 53,6 % (2019: 60 %). An nächster Stelle stehen die Senioren ab 65 Jahren mit 20,1 % (2019: 17,9 %), gefolgt von den jungen Erwachsenen mit 11,35 % (2019: 7,9%). Bei Letzteren ist ein leichter Anstieg zu erkennen. Verkehrsunfallursachen Zu der häufigsten Unfallursache bei Unfällen mit Personenschäden zählte auch im Jahr 2020 ein ungenügender Sicherheitsabstand. Hier verzeichnete die Polizei insgesamt 100 Verkehrsunfälle. Weitere häufige Unfallursachen sind nicht angepasste Geschwindigkeit und Fehler beim Rechtsabbiegen. Unfälle unter dem Einfluss von Alkohol oder auch Unfälle, die auf die verbotswidrige Benutzung der Fahrbahn oder anderer Straßenteile (z. B. Geh- oder Radweg) zurückzuführen sind, sind weiterhin auffällig. Polizeiliche Verkehrssicherheitsarbeit Auch wenn aufgrund der aktuellen pandemiebedingten Situation eine Vielzahl von Veranstaltungen im Bereich der Verkehrsunfallprävention abgesagt werden musste, so wird diese wichtige Arbeit seitens der Polizeiinspektion Rostock nicht aus dem Auge verloren und bei gegebenen Möglichkeiten intensiviert und fortgesetzt. Dabei wird die Rostocker Polizei eigeninitiativ tätig oder schließt sich mit örtlichen Partnern verschiedener Institutionen und Vereine zusammen. Im Zuge der landesweiten Kampagne Fahren.Ankommen.LEBEN! haben die Polizeibeamtinnen und Beamten die Unfallursachen und die Hauptgruppe der verunglückten Personen fest im Blick, wie eben auch die Zweiradfahrer. So arbeitet die Polizeiinspektion Rostock eng mit der Deutschen Verkehrswacht Rostock e.V. zusammen. Neben der Radfahrausbildung und -prüfung für die Schulkinder sollen auch künftig Seniorinnen und Senioren geschult werden, insbesondere mit dem Pedelec. „Die Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer werden im Rahmen von Präventionsveranstaltungen oder Kontrollmaßnahmen zu einem umsichtigen und rücksichtsvollen Verhalten angehalten. Versuchen wir uns doch alle in unsere eigene Zeit der Fahrschulausbildung zurückzuversetzen und uns an die Regeln zu erinnern. Allein der Schulterblick bei Abbiegevorgängen kann Verkehrsunfälle vermeiden und sogar Leben retten“, teilt der Leiter der Polizeiinspektion Rostock, Achim Segebarth, mit. Bei den Maßnahmen zur Verkehrsüberwachung stellte die Polizeiinspektion Rostock insgesamt 3.368 Geschwindigkeitsverstöße (2019: 4.180), 195 Vorfahrtsverstöße (2019: 176), 137 Alkoholverstöße (2019: 120), 171 Drogenverstöße (2019: 118) und 1.941 Handyverstöße (2019: 1.365) fest. [ad]Zusammenfassende Feststellungen: Rückgang der Verkehrsunfälle weniger Fußgänger an Verkehrsunfällen beteiligt leichter Rückgang der Erwachsenen als Unfallverursacher mit Personenschaden leichter Anstieg der Radfahrer als Hauptunfallverursacher mit Personenschaden Anstieg der Unfallursache Abbiegen Quelle: Polizeiinspektion Rostock

18. Mai 2021 | Weiterlesen
Hansa Rostock besiegt Unterhaching mit 1:0

Hansa Rostock besiegt Unterhaching mit 1:0

Die Kogge segelt weiter in Richtung 2. Liga: Am vorletzten Spieltag setzte sich Hansa Rostock beim Tabellenschlusslicht Unterhaching mit 1:0 (1:0) durch. Philip Türpitz brachte die Gäste in der 25. Minute in Führung, weitere Tore fielen in der Begegnung nicht. Mit 70 Punkten klettert Rostock an die Tabellenspitze, Dynamo Dresden spielt allerdings erst morgen. Im Vergleich zum torlosen Remis gegen Zwickau nimmt Hansa-Cheftrainer Jens Härtel zwei Veränderungen an der Startelf vor. Für Jan Löhmannsröben (Gelbsperre) und Pascal Breier stehen heute Nils Butzen und Philip Türpitz von Beginn an auf dem Platz. Die erste Chance der Begegnung gehört den Gästen, als Nik Omladic nach einer Hereingabe von Nico Neidhart nur knapp rechts am Tor vorbeischießt (4. Minute). Kurz darauf zieht Philip Türpitz in einem schönen Solo von links ins Zentrum – Haching-Keeper Jo Coppens ist bei seinem Abschluss jedoch zur Stelle (12. Minute). Fünf Zeigerumdrehungen später haben auch die Hausherren ihre erste Chance: Nach einem Konter setzt sich Stephan Hain im Rostocker Strafraum durch, scheitert jedoch an Hansa-Torwart Markus Kolke. Eine Flanke von Neidhart landet im Sechszehner der Hausherren bei John Verhoek. Der Rostocker Stürmer legt den Ball an die Strafraumkante zurück, wo Philip Türpitz zur 1:0-Gästeführung trifft (25. Minute). Trotz Corona bejubeln etwa 200 mitgereiste Hansa-Anhänger den Treffer am Stadionzaun. Auf der Gegenseite köpft Hain die Kugel nach einer Hereingabe von Markus Schwabl am langen Pfosten in die Arme von Kolke (29. Minute). In den letzten Sekunden des ersten Durchgangs ist Kolke noch einmal gefragt, als Hain nach einer Hereingabe von Schwabl aus der Drehung heraus aufs Rostocker Tor schießt. Der Hansa-Schlussmann ist jedoch zur Stelle und so geht es mit der 1:0-Gästeführung in die Pause. Die Hausherren starten offensiv in den zweiten Durchgang, beim Abschluss von Niclas Anspach steht jedoch ein eigener Mann im Weg (46. Minute). Einen Distanzschuss von Nik Omladic lenkt Coppens ins Toraus. Nach der anschließenden Ecke landet ein Türpitz-Schuss in den Armen des Keepers (50. Minute). Torgefährlich wird es im zweiten Durchgang auf beiden Seiten kaum. In der 77. Minute schießt Omladic übers Tor, kurz darauf ist Coppens nach einem Freistoß gegen Sonnenberg gefordert. Auf der Gegenseite schießt Anspach am Kasten vorbei (85. Minute). Nach drei Minuten Nachspielzeit tütet Rostock den Dreier ein. Mit 70 Zählern steht Hansa zumindest bis zum morgigen Spiel von Dynamo Dresden gegen Türkgücü München an der Tabellenspitze der 3. Liga. Den Relegationsplatz hat Hansa bereits sicher, da die Verfolger Ingolstadt 04 (5:1 in Duisburg) und 1860 München (morgen gegen Bayern München II) am letzten Spieltag aufeinandertreffen. Den direkten Aufstieg kann die Kogge am nächsten Samstag gegen den VfB Lübeck klarmachen. Dann möchte Hansa seinen Aufstieg in die 2. Liga im heimischen Ostseestadion vor bis zu 7.500 Fans feiern. [ad]Tore: 0:1 Philip Türpitz (25. Minute) Aufstellung, FC Hansa Rostock: Markus Kolke (Torwart) Nico Neidhart, Julian Riedel, Damian Roßbach, Lukas Scherff Nils Butzen (Aaron Herzog, 74. Minute), Simon Rhein Nik Omladic (Oliver Daedlow, 81. Minute), Bentley Baxter Bahn (Sven Sonnenberg, 74. Minute), Philip Türpitz (Pascal Breier, 64. Minute) John Verhoek (Korbinian Vollmann, 81. Minute)

15. Mai 2021 | Weiterlesen
Keine kostenfreien Toiletten in Warnemünde?

Keine kostenfreien Toiletten in Warnemünde?

Kostenfreie Toiletten wünschen sich Einwohner und Urlauber in den Rostocker Seebädern schon lange. Im Rahmen der neuen Kurabgabesatzung sollte dies endlich umgesetzt werden. Der Ortsbeirat Warnemünde brachte einen Änderungsantrag ein, den die Bürgerschaft mit knapper Mehrheit beschloss. Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen (parteilos) ging dagegen jedoch in Widerspruch – nicht ganz unerwartet, denn es gib erhebliche finanzielle und formale Bedenken. OB Madsen: Beschluss gefährdet Wohl der Hansestadt Rostock „Dieser Beschluss gefährdet nach meiner Auffassung, die von sämtlichen Senatoren geteilt wird, das Wohl der Hansestadt Rostock“, heißt es im Widerspruch des Verwaltungschefs. Mit ca. 96.000 beziffert die Verwaltung die jährlichen Entgelte, die der Stadtkasse bei einer kostenlosen Toilettennutzung fehlen würden. „Dass die Welt oder Rostock untergeht, wenn die Toiletten kostenlos sind, ist so nicht richtig“, konterte Alexander Prechtel, der in seiner Zeit als Ortsbeiratsvorsitzender selbst viele Jahre für kostenlose Toiletten in Warnemünde kämpfte. „Ich habe den Verdacht, dass dies die Zahlen von ganz Rostock sind“, so Prechtel, denn vor zwei, drei Jahren wurden ihm auf Nachfrage wesentlich niedrigere Einnahmen für die Seebäder genannt. „Selbst wenn man das nehmen würde, was hier im Widerspruch aufgeführt wird, was auf Kosten auf die Stadt zukommt, wäre das durch die halbe Million dicke gedeckt“, bezieht er sich auf die kalkulierten Mehreinnahmen durch die Anpassung der Kurabgabe. Zudem würden auch die Reparatur- und Wartungskosten für die Münzschlösser entfallen, warf Mathias Ehlers vom Umweltausschuss ein. Die geplante Anpassung der Kurabgabe soll lt. Tourismusdirektor Matthias Fromm jedoch nur die maximal erlaubten 90 Prozent der Kosten abdecken. Fällt die Deckungsquote durch die kostenlose Toilettennutzung unter diesen Wert, müssen die Kosten indirekt doch wieder über einen höheren Zuschuss der Stadt gedeckt werden. Steuerliche Nachteile in sechsstelliger Höhe Neben dem Wegfall der Entgelte gib es jedoch noch ein weiteres Problem, das erhebliche finanzielle Auswirkungen für die Stadt haben könnte. Bislang werden die öffentlichen Toilettenanlagen in Rostock als „Betrieb gewerblicher Art“ (BgA) geführt. Aufgrund der Einnahmen besteht aktuell das Recht zum Vorsteuerabzug. Wären die Toiletten kostenfrei, würde es keine Einnahmeerzielungsabsicht mehr geben und die Berechtigung zum Vorsteuerabzug entfiele, so die Verwaltung. Neben dem jährlich entgehenden Vorsteuerabzug (51.000 EUR) drohen auch Rückforderungen des Finanzamts in Höhe von 172.000 Euro. Zusätzlich würden sich geplante Investition bis 2023 um ca. 76.000 Euro verteuern. Die Problematik ist nicht neu: Nachdem der Ortsbeirat Warnemünde 2019 versucht hatte, das Entgelt für einzelne Toiletten über sein Ortsbeiratsbudget zu finanzieren, hatte Finanzsenator Chris Müller-von Wrycz Rekowski (SPD) bereits vor gut einem Jahr auf das Vorsteuerthema hingewiesen. [ad]Ortsbeirat möchte neuen Antrag für kostenfreie Toiletten Neben den finanziellen Aspekten gab es beim Änderungsantrag des Ortsbeirats auch formale Fehler. Die „Entgelte für die Inanspruchnahme öffentlicher Sanitäranlagen der Hansestadt Rostock“ wurden durch einen Bürgerschaftsbeschluss aus dem Jahr 2008 (0527/07-BV) festgelegt. Dieser könne nicht durch einen Änderungsantrag für die Kurabgabesatzung außer Kraft gesetzt werden, dazu wäre ein eigenständiger Beschluss des Stadtparlaments notwendig, heißt es im Widerspruch. Bis zur Augustsitzung der Bürgerschaft möchte der Ortsbeirat die formalen Fehler beheben und einen neuen Antrag einbringen. Dabei sind zwei Punkte zu berücksichtigen, erläutert der Ortsbeiratsvorsitzende Wolfang Nitzsche (Linke). Einerseits müssen die Toilettenanlagen im Geltungsbereich der Kurabgabe aus dem Beschluss 0527/07 herausgenommen werden. Dies gilt jetzt bereits für die Toilettenanlagen auf den Friedhöfen. Deren Benutzung ist entgeltfrei und wird über die Friedhofsgebühren finanziert. Andererseits soll die Kurabgabesatzung um den Zusatz „kostenlose Nutzung der Sanitäranlagen“ erweitert werden. Um den Wortlaut des Antrags möglichst rechtssicher zu verfassen, möchte sich der Ortsbeirat in den kommenden Wochen noch einmal intern abstimmen. Und noch etwas gibt es zu beachten: Da die Toiletten auch von Einheimischen oder Tagestouristen genutzt werden, die keine Kurabgabe zahlen, müsste dies durch einen Eigenbetrag der Stadt pauschal abgegolten werden. Diesen Weg würde auch andere Kommunen gehen, so Prechtel, etwa Kühlungsborn.

14. Mai 2021 | Weiterlesen
Neue Strand-Regeln in Warnemünde geplant

Neue Strand-Regeln in Warnemünde geplant

Warnemünde soll eine neue Strandsatzung bekommen. Am Dienstagabend wurde die aktualisierte „Satzung über die Ordnung im Strandgebiet der Hanse- und Universitätsstadt Rostock“ im Ortsbeirat Warnemünde vorgestellt. Weniger reine FKK-Bereiche am Strand von Warnemünde Nackt oder doch lieber mit dem Badeanzug in die Ostsee springen? Das wird in Warnemünde künftig weniger klar getrennt. Die reinen „Effi“-Bereich werden etwas kleiner, dafür gibt es einen großen gemeinsamen Abschnitt für Textil und FKK. „Der Hintergrund ist einfach, dass sich im Laufe der Jahrzehnte das Verhalten der Badegäste in Warnemünde etwas verändert hat“, erläutert Steffen Herrmann, Bereichsleiter zentrale Steuerung bei der Tourismuszentrale Rostock & Warnemünde. Viele, insbesondere touristische, Gäste möchten Badebekleidung am Strand tragen. „Dem wollen wir mit der Modifikation der Satzung gerecht werden“, so Herrmann. Gab es in Warnemünde in der bisherigen Strandsatzung von 2006 zwei große FKK-Bereiche zwischen den Strandzugängen 18 und 23 sowie 25 und 38, ist den Anhänger der Freikörperkultur künftig nur noch der Bereich zwischen den Zugängen 18 und 22b vorbehalten. Zwischen den Zugängen 23 und 38 ist ein großes Mischgebiet für Strandgäste mit oder ohne Bekleidung vorgesehen. Im Bereich Hohe Düne/Markgrafenheide liegen die FKK-Strände zwischen den Strandzugängen 4 und 18 sowie 32 und 34. Mit Hund und Pferd an den Strand Die Hundestrände werden etwas mehr in Richtung Ortsmitte verlagert. Zwischen den Strandzugängen 8 und 10 sind Hunde künftig von 21 Uhr abends bis 9 Uhr morgens erlaubt. Zwischen den Zugängen 27 und 31 sowie 36 und 37 in Diedrichshagen sind Hunde ganztägig gestattet. In Hohe Düne können Hunde zwischen den Zugängen 10 und 12 mit an den Strand genommen werden. In Markgrafenheide sind sie zwischen den Strandzugängen 24 und 25 von 21:00 bis 9:00 Uhr gestattet. Die neue Strandsatzung erlaubt künftig auch das Reiten am Strand, allerdings ausschließlich im Zeitraum von Anfang Oktober bis Ende April und nur mit Sondererlaubnis. Drohnen und Shisha-Pfeifen verboten Neu ist ein generelles Drohnenverbot am Strand. Gerade im FKK-Bereich seien in den vergangenen Jahren zunehmend Drohnen mit Videokameras im Tiefflug über die Badegäste hinweggeflogen und haben „höchstwahrscheinlich auch FKK-Gänger gefilmt“, so Herrmann. Das soll mit dem Verbot unterbunden werden, Einzelgenehmigungen für kommerzielle Luftaufnahmen sind möglich. Auch Wasserpfeifen sind am Strand nicht mehr erlaubt. Das Shisha-Rauchen (mit Kohle oder anderen fossilen Brennstoffen) wird ohne Ausnahme verboten, erläutert Herrmann. „Vor dem Hintergrund des Natur- und Umweltschutzes, aber auch des Waldbrandschutzes ist dieses nicht statthaft.“ An den Strandabschnitten 12 in Warnemünde und 8 in Markgrafenheide ist das Rauchen komplett verboten. Kontrolliert und durchgesetzt werden sollen die Regelungen vom Kommunalen Ordnungsdienst (KOD), der auch den Strandvogt stellt, dem Bäderdienst der Polizei sowie einem privaten Sicherheitsunternehmen. [ad]Ortsbeirat fordert weiterhin kostenlosen Strandbesuch „Jede Person hat das Recht auf kostenlosen Besuch des Badestrandes“, hieß es bislang in der Strandsatzung. In der neuen Version ist das Wort „kostenlos“ entfallen. Das störte den Ortsbeirat Warnemünde gewaltig. Nachdem gerade erst die Kurabgabe erhöht wurde, dürfe nicht noch eine Strandnutzungsgebühr für Tagesgäste folgen. „Das kann nicht der Wille von uns sein“, forderte Alexander Prechtel (CDU) vom Strukturausschuss, das Wort „kostenlos“ wieder einzufügen, der Ortsbeirat beschloss einen entsprechenden Änderungsantrag. Beschließt die Bürgerschaft in ihrer Sitzung am 19. Mai die neue Strandsatzung, würden die Regelungen voraussichtlich ab dem 1. Juni 2021 gelten. Die Beschilderung an den Strandaufgängen wird angepasst. Aktualisierung 19.05.2021: Die Bürgerschaft hat die Beschlussvorlage 2021/BV/1885 über die geänderte Strandsatzung vertagt.

13. Mai 2021 | Weiterlesen
1000. Geburt des Jahres 2021 am Südstadt-Klinikum

1000. Geburt des Jahres 2021 am Südstadt-Klinikum

Die 1.000. Geburt in der Universitätsfrauenklinik am Klinikum Südstadt Rostock fiel fast auf den gleichen Tag wie im Vorjahr. In der Nacht zum 11. Mai 2021 machte Johannes Quick seinem Namen alle Ehre und brauchte nur 4 ½ Stunden, bis er in den Armen der glücklichen Eltern lag. Punkt 2.19 Uhr in der Früh war es soweit. Bei einer Länge von 52 cm bringt der kleine Neu-Sanitzer ein Gewicht von 3.570 Gramm auf die Waage. Für seine Mutter, Christiane Quick, ist es bereits der zweite Sohn. Für die 39-Jährige war alles sehr vertraut. „Ich habe hier schon vor vier Jahren meinen ersten Sohn Benjamin geboren und sogar im gleichen Zimmer im 6. Stock gelegen“, erinnerte sich die gebürtige Flensburgerin, die seit ihrer Jugend in Mecklenburg-Vorpommern lebt. „Der große Bruder wartet schon voller Vorfreude auf den Familienzuwachs und ist ganz schön aufgeregt“, so Christiane Quick. Der Feiertag soll schon gemeinsam zuhause mit ihrer Ehepartnerin verbracht werden. Am meisten freut sich die frischgebackene Mama auf ein richtig leckeres Räucherfischbrötchen, das während der Schwangerschaft wie auch roher Fisch Tabu ist. „Einen Corona-Baby-Boom gibt es bei uns nach wie vor nicht, auch wenn er von vielen herbeigesehnt wird“, sagte die Leitende Oberärztin Dr. Kerstin Hagen. Im Vorjahr wurde die 1.000. Geburt mit 1.030 Kindern einen Tag später am 12. Mai erreicht. Bis zum 12. Mai verzeichnete das Klinikum Südstadt in diesem Jahr insgesamt 1.006 Geburten mit 1.031 Kindern, darunter waren 25 Zwillingspärchen. Die Jungen konnten sich dabei einmal mehr mit 528 Neugeborenen gegenüber den 503 Mädchen in der Überzahl behaupten. In der größten Geburtsklinik von MV wurden im vergangenen Jahr 2.787 Kinder geboren. Die Frauenärztin hofft auf eine weitere Entspannung in der Corona-Pandemie. „Wir würden uns sehr freuen, schon bald wieder Infoveranstaltungen zur Geburtsvorbereitung und das beliebte Babyschwimmen anbieten zu können.“ Dann gibt es vielleicht auch ein Wiedersehen mit Johannes und seiner Familie aus Sanitz. Quelle: Klinikum Südstadt Rostock, Foto: Joachim Kloock

13. Mai 2021 | Weiterlesen
Solarpapierkörbe für eine saubere Innenstadt

Solarpapierkörbe für eine saubere Innenstadt

21 Solarpapierkörbe und sieben Abfallbehälterschränke wurden im Rostocker Stadtzentrum zwischen Brink und Neuem Markt aufgestellt. Sie ersetzen die 29 Unterflurpapierkörbe, die 2004 installiert wurden, und sollen künftig für ein sauberes Stadtbild sorgen. Vor allem im letzten Jahr gab es mehrfach Kritik, dass die Papierkörbe im Stadtzentrum überquellen und der Müll durch Wind und Möwen auf dem Boulevard verteilt wird. Nachdem die Restaurants aufgrund der Corona-Pandemie schließen mussten und nur noch ein Außer-Haus-Verkauf gestattet war, kam es zu einer stärkeren Vermüllung im Innenstadtbereich, bestätigt Umweltsenator Holger Matthäus. „Vor Corona waren wir im Mehrwegbereich schon besser“, muss Matthäus eingestehen. Abfall- und Plastikvermeidung habe immer noch die höchste Priorität. Wenn Müll anfällt, soll dieser jedoch nicht das Stadtbild verschandeln. Probleme mit Unterflurbehältern Vor 20 Jahren waren die Unterflurbehälter „eine Technologie, die super war“, erläutert Henning Möbius, Geschäftsführer der Stadtentsorgung Rostock. Allerdings mussten diese immer durch Kehrmaschinen leergesaugt werden, was einerseits einen hohen logistischen Aufwand nach sich zog, andererseits aber auch zu Staub- und Lärmbelästigung führte. Nach über 15 Jahren sind die Unterflurbehälter zudem schlicht und einfach am Ende ihrer Lebenszeit. „Sechs waren bereits komplett zerstört“, sagt René Weilandt, Einsatzleiter Straßenreinigung der Stadtentsorgung. Um das gleiche Abfallvolumen bereitzustellen, ohne überall zusätzliche Papierkörbe aufzuhängen, kommen Geräte mit integrierter Presse zum Einsatz. Viel Kapazität ohne großes sichtbares Volumen und zu häufige Entleerungsintervalle umschreibt Möbius das Ziel. Die alten Unterflurbehälter wurden verschlossen und sollen sukzessive zurückgebaut werden. Solarpapierkörbe mit integrierter Presse Bei den neu aufgestellten Geräten handelt es sich um selbst verpressende Papierkörbe. Im unteren Teil befindet sich eine handelsübliche 120-Liter-Mülltonne, im oberen Teil eine Presse. Deren Stempel drückt den Müll in der Tonne so stark zusammen, dass bis zu 600 Liter gesammelt werden können. Dies entspricht der Kapazität der bisherigen Unterflurbehälter, die Standard-Mülltonnen können jedoch einfach mit den normalen Fahrzeugen entleert werden. Presse und Technik werden über einen Akku mit Strom versorgt, der über ein Solarpanel aufgeladen wird – etwa eine Stunde Sonnenschein am Tag genügt. Dadurch kommen die Papierkörbe ohne Stromanschluss aus und können leicht an einen anderen Standort verschoben werden. Dank smarter Technik und Internetanschluss hat die Stadtentsorgung jederzeit den Füllgrad der Sammelbehälter im Blick. So könne man rechtzeitig rausfahren und die Papierkörbe bedarfsgerecht entleeren, erklärt René Weilandt. Richtig volle Papierkörbe soll es möglichst gar nicht erst geben. Schutz vor Vandalismus 2019 wurden vier verschiedene Modelle in der Innenstadt und in Warnemünde getestet. Über einen QR-Code an den Papierkörben sammelte die Stadtentsorgung Rückmeldungen von Einwohnern und Urlaubern ein – allerdings hielt sich das Feedback in Grenzen. Neben den eigenen Tests habe man auch auf Erfahrungen aus anderen Städten zurückgegriffen, wo sich diese Geräte bereits seit mehreren Jahren bewährt hätten, sagt Möbius. Gefallen ist die Entscheidung auf das Modell „Mr. Fill“ eines niederländischen Herstellers. „Mutwillige Zerstörungen sind immer möglich“, erklärt Möbius, die gib es bei den konventionellen Behältern jedoch auch. Zwar sind die Papierkörbe nicht fest im Boden verankert, um sie bei Veranstaltungen verschieben zu können, mit einem Leergewicht von 130 Kilogramm lassen sie sich jedoch nicht „mal eben umwerfen“. Zudem haben sie eine große Standplatte, die ein mutwilliges Umkippen verhindern soll. Bei Bedarf können die Einwurfklappen aus der Ferne verriegelt werden, etwa um das Einwerfen von Böllern an Silvester zu verhindern. Die Klappen bieten Schutz vor Möwen, schließen allerdings auch Pfandsammler aus. Die Papierkörbe verfügen über einen separaten Aschenbecher und eine Löschpatrone, die bei einer zu hohen Temperatur automatisch auslöst. Abfallbehältergaragen Zusätzlich zu den modernen Solarpapierkörben wurden auch neue Abfallbehälterschränke (Abfallbehältergaragen) für handelsübliche 240-Liter-Tonnen aufgestellt. „Die Abfallbehälterschränke sind ein wichtiger Baustein innerhalb unseres Konzeptes zur Papierkorbbewirtschaftung. Stark frequentierte Bereiche in der Innenstadt profitieren zusätzlich zum Design auch von der Sicherheit, der Funktionalität und dem robusten Gehäuse der Abfallbehälterschränke“, sagt Ronald Lange, zuständiger Sachbearbeiter im Amt für Umwelt- und Klimaschutz. 150.000 Euro investiert Rund 5.000 Euro kostet einer der Solarpapierkörbe. Zusammen mit den Abfallbehälterschränken investiert die Stadt insgesamt rund 150.000 Euro. Das Geld stammt aus dem Maßnahmepaket zur Abschwächung der Folgen der COVID-19-Pandemie, das die Bürgerschaft 2020 beschlossen hat. Nur so war die zeitnahe Umsetzung möglich, erklärt Holger Matthäus. Das Corona-Paket soll zusammen mit anderen Maßnahmen, etwa für Künstler, die Innenstadt beleben und die Aufenthaltsqualität erhöhen. [ad]Noch keine Solarpapierkörbe für Warnemünde Im Seebad Warnemünde wird es vorerst keine Solarpapierkörbe geben. Eigentlich sollten diese modernen Abfallbehälter auch am Alten Strom aufgestellt werden. Beim Test zeigten sich allerdings leichte Probleme mit Rost durch die feuchte Meeresluft. Der Hauptgrund ist jedoch, dass Warnemünde ein sehr „sensibles Thema“ sei, so Weilandt. Weniger, dafür größere Papierkörbe würden nicht allen Anliegern gefallen. Der eine Händler möchte keinen vor seinem Geschäft, der andere möchte nicht darauf verzichten. Bei einem Vor-Ort-Termin wünschte sich der Ortsbeirat, dass fast alle der 49 vorhandenen kleinen Papierkörbe stehenbleiben, die neuen Behälter also zusätzlich aufgestellt werden, erklärt Weilandt. „Um die 70 Behälter – das geht nicht.“ Man sei zusammen mit dem Ortsbeirat in einem „Findungsprozess“, wolle den Bereich noch einmal zusammen begehen und auch mit den Gewerbetreibenden reden. An ausgewählten Standorten im Seebad, wo erfahrungsgemäß viel Müll anfällt, wurden jedoch bereits jetzt ältere Papierkörbe durch neue Abfallbehälterschränke mit größerem Fassungsvolumen ersetzt, etwa vor den Imbissständen in der Kirchenstraße.

12. Mai 2021 | Weiterlesen
MV-Plan aus dem Corona-Lockdown

MV-Plan aus dem Corona-Lockdown

Mecklenburg-Vorpommern plant den schrittweisen Ausstieg aus dem Corona-Lockdown. Das erklärte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) heute Abend nach dem MV-Gipfel mit Vertretern von Kommunen, Wirtschaft, Gewerkschaften und Sozialverbänden. Schulen und Kitas öffnen ab dem kommenden Montag, die Gastronomie ab Pfingstsonntag, die Hotellerie im Juni. Die Termine seien vielleicht später, als von vielen gewünscht, so Schwesig, aber „es sind Termine, die wir als sicher einschätzen“. Hauptziel sei, so die Ministerpräsidentin, „dass die Bereiche, die jetzt öffnen, nicht noch einmal schließen müssen“. Die Öffnungen sollen in vier großen „Meilensteinen“ erfolgen. Alle Schritte gelten jeweils für das gesamte Land. Ausnahmen gibt es nur, falls Kreise die Inzidenz von 100 überschreiten und dort die Bundesnotbremse aus dem Infektionsschutzgesetz greift. 17. Mai: Schulen und Kitas öffnen wieder Am kommenden Montag endet in Mecklenburg-Vorpommern die landesweite Notfallbetreuung in den Kitas. Krippen, Kindergärten, Horte und Kindertagespflegestellen sind wieder geöffnet. Bei einem Inzidenzwert von unter 100 auf Kreisebene erfolgt der Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen, bei einer Sieben-Tage-Inzidenz zwischen 100 und 165 müssen sich künftig die Eltern zweimal wöchentlich testen lassen, über 165 gibt es gemäß der Bundenotbremse nur noch eine Notfallbetreuung. Die Schulen öffnen am Montag ebenfalls wieder für den Präsenzunterricht. Auch hier gilt in Zukunft der Inzidenzwert der Kreise bzw. kreisfreien Städte und nicht mehr der Landeswert. Bei einer Inzidenz unter 100 gilt für alle Klassen Präsenzpflicht – für die Jahrgangsstufen 1 bis 6 und in den Abschlussklassen findet dieser täglich statt, ab Klassenstufe 7 gibt es Wechselunterricht. Bei einer Sieben-Tage-Inzidenz zwischen 100 und 165 gibt es in allen Jahrgangsstufen Wechselunterricht, für Schüler bis zur 6. Klasse wird eine Notbetreuung angeboten. Ab 165 gibt es nur noch Distanzunterricht, ausgenommen sind Abschlussklassen. 23. Mai: Gastronomie öffnet ab Pfingstsonntag Ab Pfingstsonntag (23. Mai 2021) darf die Gastronomie in Mecklenburg-Vorpommern wieder öffnen. Dies betrifft sowohl die Außen- als auch die Innengastronomie. Für den Innenbereich ist ein aktueller negativer Corona-Test erforderlich, für den Außenbereich gibt es keine Testpflicht. 25. Mai: Einzelhandel wird geöffnet Ab dem 25. Mai darf der Einzelhandel in ganz Mecklenburg-Vorpommern wieder öffnen. In Landkreisen bzw. kreisfreien Städte, in denen die Inzidenz an mindestens sieben aufeinanderfolgenden Tagen unter 50 liegt, ist dies bereits vorher möglich. Nach aktuellem Stand dürfen die Geschäfte in Vorpommern-Rügen ab Freitag wieder öffnen. In der Hansestadt Rostock liegt die Inzidenz aktuell noch bei 59,4. 7./14. Juni: Hotels dürfen wieder öffnen Ab dem 7. Juni ist der Übernachtungstourismus innerhalb von Mecklenburg-Vorpommern wieder erlaubt, eine Woche später gilt dies für Gäste aus dem gesamten Bundesgebiet. Im Gegensatz zu 2020 gibt es in diesem Jahr keine Beschränkung der Bettenkapazität auf 60 Prozent. Über weitere Bereiche, wie Kultur und Sport, soll am 31. Mai beraten werden. Bestimmte Modellprojekte, wie die Klassiknacht im Rostocker Zoo, sind jedoch bereits geplant. [ad]Wissenschaftler mahnt zu vorsichtigen Öffnungen In den vergangenen drei Wochen seit dem scharfen Shutdown hat sich die Sieben-Tage-Inzidenz auf Landesebene fast halbiert. „Das ist mehr als wir erwartet haben“, zeigt sich Prof. Lars Kaderali von der Universität Greifswald erfreut. Der aktuelle R-Wert von 0,83 biete in MV „etwas Spielraum für Öffnungen“, so der Bioinformatiker, „aber es ist ein schmaler Korridor und man muss sehr vorsichtig sein, um hier die Karten nicht zu überreizen.“

11. Mai 2021 | Weiterlesen
Rettungsschwimmer starten in Warnemünde in die Saison 2021

Rettungsschwimmer starten in Warnemünde in die Saison 2021

Die Rettungsschwimmer der DRK Wasserwacht Rostock haben den Wachdienst am Strand von Warnemünde und Markgrafenheide wieder aufgenommen. Equipment und Rettungsmittel sind geprüft und einsatzbereit. Die Dienstpläne stehen. Damit kann die Saison 2021 starten. Vom 13. Mai bis 19. September werden erneut rund 180 ehrenamtliche Helfer:innen an den bis zu zwölf Rettungstürmen aktiv sein – jeweils von neun bis 18 Uhr. Neben Rettungsschwimmern aus Rostock erhält das Team wie jedes Jahr Unterstützung aus Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Nordrhein-Westfalen, Brandenburg, Berlin und Bayern. Derzeit lädt die Ostsee mit ihren knapp 10 Grad Celsius noch wenige Badegäste zu einem Sprung ins kühle Nass ein. Doch die ehrenamtlich Aktiven der DRK Wasserwacht Rostock scheuen keine Temperaturen. „Wer auf einem Rettungsturm sitzt, muss natürlich fit sein“, betont Wasserwachtkoordinator Manuel Brumme. „Da wir bereits länger nicht wie gewohnt in der Neptunschwimmhalle trainieren können, sind regelmäßige Frischlufteinheiten schon lange ein Muss. Ab jetzt auch immer wieder Dienstsport im Wasser.“ Im Herbst und Winter standen neben der körperlichen Fitness die Überprüfung des medizinischen Equipments sowie die Einweisung und Wartung der Rettungsmittel ganz oben auf der Prioritätenliste. Neben zwei Rettungsbooten, Quads und den Rettungscoptern stehen auch „Rescue Water Crafts“ zur Verfügung. „Diese haben eine neue, noch robustere Oberfläche für den Einsatz erhalten“, so Brumme. Damit ist die DRK Wasserwacht Rostock auch 2021 bestens für den Stranddienst gerüstet. „Wir freuen uns, die bewährte Zusammenarbeit mit der DRK Wasserwacht auch in diesem Jahr fortzusetzen. Dabei ist insbesondere das Engagement der 180 ehrenamtlichen Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmer hervorzuheben, die ihrer verantwortungsvollen Aufgabe täglich an den Stränden Warnemündes und Markgrafenheides nachkommen,“ betont Tourismusdirektor Matthias Fromm. [ad]Auch in Bezug auf die Arbeitsabläufe der Wasserwacht ist Corona natürlich nach wie vor ein prägendes Thema. Zum Saisonstart werden sehr wahrscheinlich viele Rettungsschwimmer bereits ihre erste Impfung erhalten haben, da sie als Wasserrettungsdienst der ersten Priorisierungsgruppe angehören. Zudem besteht für die Ehrenamtlichen die Möglichkeit, sich zwei Mal die Woche vor Dienstbeginn einem POC-Antigentest zu unterziehen. Für die Saison hat das Team gemeinsam mit dem internen Arbeitsschutz den bestehenden Pandemieplan noch einmal angepasst. Nach wie vor gilt für den täglichen Umgang am Strand und die Gesundheit aller ein Abstand von mindestens 1,5 Metern sowie das Tragen eines Mundschutzes. Gespräche und Hilfestellungen finden vorwiegend im Freien statt. Sanitätsdienstliche Einsätze werden wie gewohnt in den Sanitätsräumen durchgeführt. „2020 haben wir beim gemeinsamen Umgang am Strand mit unseren Badegästen fast ausschließlich positive Erfahrungen gemacht. Daher hoffen wir auch in diesem Jahr, dass alle an einem Strang ziehen. Letztlich möchte doch jeder das Beste aus einem Strandtag machen: Strandbesucher freuen sich auf einen schönen, entspannten und sicheren Tag und wir wollen gewohnt engagiert und professionell unseren Einsatz absolvieren können“, unterstreicht Manuel Brumme. „Die Kontrolle der Corona-Regeln gehört dabei übrigens nicht zu unserem Aufgabenbereich.“ Quelle: Deutsches Rotes Kreuz Kreisverband Rostock e.V., Foto: DRK/Kasch

11. Mai 2021 | Weiterlesen