Neueste Nachrichten aus Rostock und Warnemünde

Ab Montag nur noch Distanzunterricht in Schulen
Nachdem es ab Montag bereits in den Kitas von Mecklenburg-Vorpommern nur noch eine Notfallbetreuung gibt, werden jetzt auch die Schulen in Rostock geschlossen, wie die Verwaltung am Abend bekanntgab. Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen hat die Entscheidung in Abstimmung mit den Senatoren auf der Basis des Infektionsschutzgesetzes sowie der Schul-Corona-Verordnung des Landes getroffen, nachdem die Sieben-Tage-Inzidenz in Rostock in den letzten Tagen stark angestiegen ist. Vorgeschrieben sind Schulschließungen durch die Schul-Corona-Verordnung eigentlich erst ab einer Inzidenz von 150 und mehr. Ab Montag, dem 19. April 2021, gibt es an den allgemeinbildenden Schulen in der Hanse- und Universitätsstadt Rostock nur noch Distanzunterricht. Eine Notbetreuung für Schüler bis zur 6. Klasse wird sichergestellt. Für die Aufnahme in die Notfallbetreuung gelten voraussichtlich die Regeln der Corona-Kindertagesförderungsverordnung. Sie ist insbesondere dann möglich, wenn mindestens ein Elternteil in der kritischen Infrastruktur tätig ist und eine anderweitige Betreuung nicht organisiert werden kann. Abschlussprüfungen sollen stattfinden – Details werden dazu in den nächsten Tagen mit der Landesregierung abgestimmt. 47 neue SARS-CoV-2-Infektionen hat die Hanse- und Universitätsstadt heute an das zuständige Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGuS) gemeldet, es gab einen weiteren Todesfall in Verbindung mit Covid-19. Die Sieben-Tage-Inzidenz (Infektionen pro 100.000 Einwohner) stieg um 5,2 Prozentpunkte auf 129,5 – am vergangenen Mittwoch lag sie noch bei 59,8. Landesweit ist die Sieben-Tage-Inzidenz in Mecklenburg-Vorpommern heute um 6,6 Prozentpunkte auf 158,3 geklettert. Am vergangenen Mittwoch lag auch dieser Wert mit 88,6 noch deutlich unter der 100er Marke.
14. April 2021 | Weiterlesen
Ab Montag nur noch Notfallbetreuung in Kitas
Die 7-Tages-Inzidenz je 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner lag am 13. und 14. April landesweit über 150. Daher greift nach der Corona-Kindertagesförderungsverordnung (Corona-KiföVO M-V) die Regelung, dass die Kindertageseinrichtungen (Krippe, Kindergarten und Hort) und Kindertagespflegestellen im Gebiet des Landes Mecklenburg-Vorpommern für den Regelbetrieb geschlossen werden und nur noch eine Notfallbetreuung angeboten wird. „Das landesweite Kita-Besuchsverbot mit Notfallbetreuung tritt am kommenden Montag, den 19. April auch für die Landkreise und kreisfreien Städte in Kraft, in denen die Inzidenz noch unter 150 beträgt“, teilte Sozialministerin Stefanie Drese am Mittwoch nach einer Beratung mit dem Expertengremium Kindertagesförderung mit. Der 15. und 16. April sind Übergangstage. In einigen Landkreisen greift bereits wegen eines Überschreitens der 7-Tages-Inzidenz von 150 das Besuchsverbot mit Notfallbetreuung. „Wir waren uns einig, dass angesichts der landesweit stark steigenden Corona-Infektionen auch bei Kindern die landesweite Umstellung des Kitabetriebs auf die Notfallbetreuung ein notwendiger Schritt ist“, so Drese. Für die Notfallbetreuung gelten die bekannten Regelungen nach § 2 Absatz 4 bis 13 Corona-KiföVO M-V. Danach dürfen Kinder die Notfallbetreuung der Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflegestellen in den folgenden Fällen besuchen: in Härtefällen, insbesondere, wenn wegen einer Kindeswohlgefährdung der Besuch einer Kindertageseinrichtung erforderlich ist in begründeten Einzelfällen Kinder aus stationären und teilstationären Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe in begründeten Einzelfällen Kinder von Alleinerziehenden Kinder bei denen: mindestens ein Elternteil in einem Bereich der kritischen Infrastruktur tätig ist und eine private Kinderbetreuung nicht anderweitig verantwortungsvoll organisiert werden kann. Zu den kritischen Infrastrukturen zählen z.B. der medizinische Gesundheits- und Pflegebereich, Polizei, Bundeswehr, Zoll, Feuerwehr, Katastrophenschutz, Behörden des Arbeits-, Gesundheits- und Verbraucherschutzes, Justizeinrichtungen, Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte, Schulen, Kinder- und Jugendhilfe, Kindertageseinrichtungen, Kindertagespflege, Lebensmittelversorgung, öffentliche Daseinsvorsorge und Medien. Eine genaue Auflistung findet sich in § 2 Absatz 10 der anhängenden Lesefassung der Corona-KiföVO M-V. Zwingende Voraussetzungen für die Entscheidung über die Notfallbetreuung sind die Erklärung der Eltern, dass eine private Kinderbetreuung nicht anderweitig verantwortungsvoll organisiert werden kann sowie die Erklärung des Arbeitgebers, dass der Elternteil in einer kritischen Infrastruktur tätig und unabkömmlich ist. Die erforderlichen Formulare werden vom jeweiligen Jugendamt zur Verfügung gestellt. Quelle: Ministerium für Soziales, Integration und Gleichstellung MV
14. April 2021 | Weiterlesen
Diskussion über höhere Kurabgabe in Rostock
Übernachtungsgäste müssen in den vier Rostocker Seebädern künftig tiefer in die Tasche greifen. Die Kurabgabe soll in Warnemünde, Diedrichshagen, Hohe Düne und Markgrafenheide ganzjährig bei einheitlich 2,25 Euro pro Tag liegen. Damit erhöht sie sich vor allem in der Nebensaison und außerhalb von Warnemünde deutlich. Kurabgabe steigt in der Nebensaison deutlich In der Hauptsaison liegt die Kurabgabe in Warnemünde bereits jetzt bei 2,25 Euro am Tag. In Hohe Düne und Markgrafenheide beträgt sie 1,75 Euro, in Diedrichshagen 1,50 Euro. Besonders stark wäre der Anstieg in der Nebensaison. In Warnemünde liegt die Kurtaxe von April bis Oktober aktuell bei 1,50 Euro. Ortsbeiratsmitglied Stephan Porst (Grüne) kritisierte, dass die Kurtaxe künftig ganzjährig einheitlich sein soll, obwohl ein großer Anteil der Kosten in der Hauptsaison anfällt. Sei es den Wintergästen gegenüber nicht fairer, die Abgabe übers ganze Jahr gleichmäßig zu erhöhen, fragte er. „Wir haben uns zur Ganzjahresdestination entwickelt“, die auch eine Ganzjahreskalkulation rechtfertigt, entgegnete Tourismusdirektor Matthias Fromm. Die größten Zuwächse bei den Übernachtungen gibt es inzwischen außerhalb der Sommermonate. Mit dem Warnemünder Wintervergnügen, Halloween-Veranstaltungen oder der Unterstützung von Turmleuchten und Weihnachtsmarkt sind auch in der Nebensaison zahlreiche Veranstaltungen entstanden. Zudem gehe die Beseitigung von Sturmschäden im Herbst und Winter ins Geld. Deutliche Kritik an der Erhöhung gab es aus Diedrichshagen, wo kaum touristische Infrastruktur vorhanden ist. Fehlende Radwege, Beleuchtung, Toiletten und die Möglichkeit, mit dem Bollerwagen an den Strand zu kommen, wurden etwa vom Landhotel Ostseetraum bemängelt. Eine solche „Hammer“-Erhöhung sei weder fair gegenüber den Gästen noch charmant als Gastgeber. „Ja, es ist ein Hammer, das ist richtig“, sagte Fromm, „aber wenn wir jetzt diesen Schritt nicht gehen, dann verlieren wir noch mehr den Anschluss an Kühlungsborn oder Graal-Müritz.“ Einige Kritikpunkte liegen nicht in der Verantwortung der Tourismuszentrale, andere lassen sich im Naturschutzgebiet am Strand vor Diedrichshagen nicht realisieren. Zudem würden die Gäste auch die Angebote im benachbarten Warnemünde nutzen. „Wir brauchen jetzt Spielraum genau für die Qualität, die unsere Gäste wollen und suchen“, warb der Tourismusdirektor für die höhere Abgabe. Kurabgabe trotz gestiegener Kosten seit 2008 nicht erhöht Die Einnahmen aus der Kurabgabe werden zweckgebunden für die Weiterentwicklung der touristischen Infrastruktur und des touristischen Angebots verwendet, etwa für Strandreinigung, Wasserwacht, Veranstaltungen oder die Touristeninformation. Seit Inkrafttreten der Kurabgabesatzung am 01. Januar 2008 wurde der Betrag nicht mehr angepasst. Vor allem in den letzten Jahren seien die Aufwendungen jedoch stark gestiegen, so Fromm. 2019 wurden die Gesamtkosten durch die Kurtaxe lediglich zu 73 Prozent gedeckt, im Corona-Jahr 2020 waren es sogar nur rund 60 Prozent. Die Tourismusfinanzierung ist jedoch eine freiwillige Aufgabe der Kommune. Mindestens zehn Prozent der Kosten muss die Gemeinde tragen, die anderen 90 Prozent Deckungsquote sollten möglichst über die Kurtaxe gedeckt werden, erläuterte Tourismusdirektor Fromm die Hintergründe. Die Tourismuszentrale rechnet durch die Erhöhung für 2021 mit Mehreinnahmen in Höhe von mindestens 300.000 Euro. Künftig sollen die jährlichen Einnahmen durch die Kurabgabe bei 2,57 Mio. Euro liegen, im Jahr 2019 betrugen sie 2,07 Mio Euro. Ortsbeiratsmitglied Sven Klüsener (SPD) warf ein, ob man „den Fehler aus der Vergangenheit auf einen Schlag ausgleichen“ muss oder die Kurtaxe angesichts der Corona-Pandemie nicht schrittweise erhöhen könnte und der städtische Zuschuss so lange höher bleibt. „Die Nachfrage ist ungebrochen, Inlandstourismus – gerade in Pandemiezeiten – liegt im Trend“, ist sich Fromm sicher, dass eine Erhöhung keinen Einfluss auf das Urlaubsverhalten der Gäste hat. Ortsbeirat stimmt für Erhöhung fordert jedoch kostenlose Toiletten „Es kann nicht sein, dass wenn jetzt die Kurabgabe erhöht wird, alles so weiterläuft wie bisher“, stellte Axel Tolksdorff (Rostocker Bund) klar und forderte, dass zumindest die Nutzung der Toiletten in den Seebädern künftig kostenfrei möglich sein muss. Ob und wie dies mit dem „Entgeltkonzept für die Inanspruchnahme öffentlicher Sanitäranlagen der Hansestadt Rostock“ in Einklang gebracht werden kann, ist allerdings noch unklar. Finanzsenator Chris Müller-von Wrycz Rekowski hatte in diesem Zusammenhang bereits früher erklärt, dass es ohne Einnahmeerzielungsabsicht Vorsteuer-Rückforderungen des Finanzamts in sechsstelliger Höhe geben könnte. Nach langer Diskussion stimmte der Ortsbeirat für die Beschlussvorlage zur Erhöhung der Kurabgabe, forderte aber im Änderungsantrag von Tolksdorff eine kostenfreie Toilettennutzung in Warnemünde. Entscheiden muss die Bürgerschaft in ihrer Sitzung am 21. April.
14. April 2021 | Weiterlesen
Besuche am Klinikum Südstadt stark eingeschränkt
Aufgrund der aktuellen Entwicklung der Corona-Pandemie in Rostock mit Inzidenzwerten über 100 werden die Besuche am Klinikum Südstadt ab Mittwoch, dem 14. April, erneut stark eingeschränkt. Besuche sind dann nur noch in wenigen Ausnahmefällen möglich. Darüber informierte heute die Klinikleitung. Die Maßnahmen dienen dem Schutz der Patienten und Mitarbeiter. Es wird jedoch wieder Ausnahmen geben. So sind weiterhin, wenn auch teilweise zeitlich eingeschränkt, Besuche auf der Frühchenstation (Neonatologie) und der Entbindungsstation sowie auf der Palliativstation und im Hospiz möglich. Auch bei der Entbindung in der Universitätsfrauenklinik am Südstadtklinikum ist weiterhin eine Bezugsperson zugelassen. Für den Besuch auf der Entbindungsstation und die Begleitung zur Geburt sind jeweils ein tagesaktueller Schnelltest erforderlich. Bei medizinischer Notwendigkeit dürfen darüber hinaus Patienten in den Ambulanzen und Sprechstunden durch eine Person begleitet werden. Im Haupteingangsbereich des Klinikum neben der Infothek befindet sich die Registrierung für Besucher mit Ausnahmeberechtigung. Nähere Informationen zu Besuchen mit Ausnahmegenehmigung sind auf der Website des Klinikums einsehbar. Quelle: Klinikum Südstadt Rostock
14. April 2021 | Weiterlesen
Hanse Sail Rostock 2021 soll stattfinden
„Wir sind alle optimistisch, wir sind alle guter Hoffnung, dass die Hanse Sail dieses Jahr stattfinden wird“, erklärte Dr. Frank Elsner, Vorsitzender des Hanse Sail Vereins, heute Mittag im Rostocker Rathaus. Elsner setzt darauf, dass beim Impfen national und international „richtig Gas gegeben wird“ und das maritime Volksfest vom 5. bis 8. August 2021 stattfinden kann. 88 Schiffe haben sich bereits für die diesjährige Sail angemeldet, verkündet Elsner, darunter auch neue Segler wie die Pommernkogge UCRA. 3.000 freie Mitsegelplätze können noch gebucht werden. „Wir arbeiten emsig“, teilt Tourismusdirektor Matthias Fromm den Optimismus. Man könne in diesem Jahr deutlich entspannter planen als 2020. Im letzten Jahr wurde die Hanse Sail bereits Mitte April abgesagt. Dies verdanken die Organisatoren dem Rettungsschirm des Landes. Sollte die Veranstaltung aufgrund einer Verordnungslage doch nicht stattfinden können, würde das Land 90 Prozent der Anlaufkosten erstatten. „Eins muss uns klar sein“, betont Fromm jedoch, „die Hanse Sail wird ein anderes Gesicht haben.“ Die 30. Auflage des maritimen Großereignisses wird 2021 nicht so daherkommen, wie in den vergangenen Jahren. „Das lässt Corona einfach nicht zu.“ Trotzdem habe man „so viele tolle, kreative Ideen entwickelt“, sagt der Tourismusdirektor, „dass die Veranstaltung ihrem Jubiläum gerecht wird.“ Hanse Sail Rostock Handlungskonzept 2021+ Eigentlich ging es bei der Vorstellung des Hanse Sail Handlungskonzepts 2021+ nicht in erster Linie um die Veranstaltung in diesem Jahr. Die Arbeit am Konzept begann bereits 2019, vor der Corona-Pandemie, und sollte den Ist-Zustand erheben sowie Vorschläge zur künftigen Ausrichtung der maritimen Großveranstaltung machen. „Es ist ganz gut, wenn jemand von außen draufguckt, man schmort oft im eigenen Saft“, erläutert Fromm den Grund für die Analyse. Hanse Sail mit gute Noten und hoher Wirtschaftskraft Insgesamt kommt die Hanse Sail gut an, fasst Karsten Heinsohn, Stellvertretender Geschäftsführer der dwif-Consulting GmbH Berlin, die Ergebnisse zusammen. In Noten ausgedrückt, wurde die Veranstaltung mit einer 1,7 bewertet. „Sie funktioniert, die Gäste bekommen das, was sie erwarten“, sagt Heinsohn. Befragt wurden Besucher, Einheimische und Akteure der Sail. 47,6 Prozent der Sail-Besucher sind Einheimische. Es gibt eine hohe Bindung der Rostocker zur Großveranstaltung: Acht von zehn einheimischen Besuchern kommen möglichst jedes Jahr zur Sail. Es gibt nur wenige, denen die Veranstaltung zu viel ist oder die in dieser Zeit gar die Stadt verlassen. 26,2 Prozent sind Übernachtungsgäste, die restlichen Besucher machen eine Tagesausflug nach Rostock. Bei rund 24 Mio. Euro lag die Wertschöpfung der Hanse Sail 2019, 22,5 Mio. davon direkt in Rostock. Profitiert haben vor allem das Gastgewerbe, der Dienstleistungsbereich sowie der Einzelhandel. Etwa 1,5 Mio. Euro bringt die Veranstaltung an Steueraufkommen durch Mehrwert- und Einkommenssteuer. Der Gesamtaufwand der Veranstalter liegt bei 1,4 Mio. Euro, 700.000 Euro kommen als Zuschuss aus der Stadtkasse. Rückbesinnung auf maritime Werte und mehr Qualität Das Hauptmotiv für einen Besuch der Hanse Sail ist es, das Maritime zu erleben. Das hätten die Befragungen klar gezeigt, so Heinsohn. Der Mix aus Großseglern, Gastronomie, Schaustellern und Kultur soll erhalten bleiben, das maritime Erbe aber wieder in den Mittelpunkt gerückt werden. „Ein maritimes Erlebnis ist nicht nur, die Schiffe an die Kaikante zu legen“, sagt Fromm. Mitmach-Angebote seien ebenso denkbar wie Erlebnis- oder Themenräume, etwa zu den Themen Erforschung der Meere, Geschichte der Segelschulschiffe oder der Marine. Bewährte Formate wie die Hanse- und Mittelaltermärkte, die Familienwelt und der Fair-Trade-Bereich sollen bestehen bleiben. Mehr Qualität soll es auch bei Gastronomie und Händlern geben. Der klassische Bratwurst- und Bierstand gehöre natürlich dazu, so Heinsohn, im Bereich der Erlebnisgastronomie gibt es jedoch Aufbaupotential. Authentische Rostocker Angebote, ein Barbecue am Gehlsdorfer Ufer oder Foodtrucks mit maritimen Bezug könnte er sich vorstellen. Mehr Qualität wünscht er sich auch bei einzelnen Händlern, wobei die Refinanzierung der Kosten hier auch eine Rolle spielt, so Fromm. [ad]Buga mittel- und langfristig positiv für Hanse Sail Als „mittel- und langfristig absolut positiv“ schätzt Karsten Heinsohn die Bundesgartenschau 2025 (Buga) für die Hanse Sail ein. Auch wenn im Stadthafen Flächen wegfallen, gibt es neue Möglichkeiten im Osthafen oder am Gehlsdorfer Ufer, das über eine Fußgänger- und Radfahrerbrücke angebunden werden soll. Zusätzlich wird empfohlen, „neue Räume für einheimische Kreative“ zu erschließen und Orte, wie die Innenstadt, den Alten Markt oder den Kurhausgarten in Warnemünde, stärker in die Hanse Sail einzubinden. Das Hanse Sail Handlungskonzept 2021+ soll in den nächsten Wochen in den Ortsbeiräten sowie in den Ausschüssen der Bürgerschaft diskutiert und von der Bürgerschaft beschlossen werden.
13. April 2021 | Weiterlesen
Corona-Inzidenz in Rostock erstmals über 100
Erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie ist die Sieben-Tage-Inzidenz heute in Rostock über die Grenze von 100 gestiegen. Insgesamt 124 neue Fälle hat die Hanse- und Universitätsstadt an das zuständige Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGuS) gemeldet – 21 für Samstag, 24 für Sonntag und 79 Fälle für heute. Die 7-Tage-Inzidenz liegt damit aktuell bei 107,6, im Landesdurchschnitt beträgt sie 127,7. In den fünf Wochen, seit am 8. März die Lockerungen in Kraft getreten sind, hat sich der Wert in der Hansestadt von 24,4 auf 107,6 mehr als vervierfacht. Noch könne das Gesundheitsamt Infektionsherde nachverfolgen, erklärt Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen. „Wir wollen den Weg unseres Rostocker Piloten weitergehen, aber wir können nicht ignorieren, dass auch in unserer Stadt die Infektionszahlen steigen und die Auslastung der Kliniken und Intensivbetten zunimmt.“ Ab Mittwoch nächtliche Ausgangbeschränkungen? Die Sieben-Tage-Inzidenz dürfte in Rostock auch in den nächsten Tagen weiter über 100 liegen. Da Rostock am 6. April lediglich sieben neue Fälle an das Lagus gemeldet hat, liegt die Inzidenz morgen selbst ohne einen neuen Fall bei mindestens 104. Gibt es Dienstag und Mittwoch zusammen mehr als 25 Fälle (an den letzten sieben Tagen waren es durchschnittlich 32 pro Tag), bleibt die Inzidenz am Mittwoch den dritten Tag in Folge über 100. Laut der aktuellen Corona-Landesverordnung müsste Oberbürgermeister Madsen dann eigentlich nächtliche Ausgangbeschränkungen anordnen. Noch ist unklar, welche Auswirkungen die geplante Änderung des Infektionsschutzgesetzes hat. Die „Bundes-Notbremse“ könnte ab einer Inzidenz von 100 greifen und neben Ausgangsbeschränkungen auch die Schließung der meisten Geschäfte bedeuten. Ob es Ausnahmen für Modellregionen gibt und diese auch bei Überschreitung der 100er Inzidenz gelten, ist bislang unklar. „Wir werden genau hinsehen, welche Maßnahmen in Rostock effektiv helfen können, die Ansteckungsgefahr zu vermindern, welche Maßnahmen wir mit größter Konsequenz weiter umsetzen und wo wir eventuell nachsteuern müssen“, so das Stadtoberhaupt. OB Madsen ruft zum Testen auf Laut Madsen entstehen die allermeisten Infektionen momentan im privaten Umfeld und breiten sich dann über Kitas, Schulen und die Arbeitsplätze aus. „Jetzt sind aber auch die Kleinen viel stärker betroffen“, sagt der Verwaltungschef. Das Sozialministerium bestätigt dies: Auf Landesebene stieg die Zahl der betroffenen Kitas von 25 (9. April) auf 36 (heute). „Wir müssen damit rechnen, dass in den kommenden Tagen sich diese Zahl weiter erhöht“, sagt Sozialministerin Stefanie Drese. Seit heute benötigen symptomatische Kita-Kinder einen negativen PCR-Test für den Besuch ihrer Einrichtung. Tests können helfen, diese Ausbreitung deutlich einzuschränken, sagt der Oberbürgermeister und fordert dazu auf, „die in Rostock angebotenen Testmöglichkeiten wahrzunehmen“. [ad]Stadt startet eigenes Impfportal Obwohl das Land zusätzlich zum Callcenter ein Internetportal für die Vergabe von Impfterminen freigeschaltet hat, habe sich das Anmeldeprocedere „als Flaschenhals erwiesen“, so Madsen. Daher können sich Über-60-Jährige unter www.mvticket.de/impfen ab sofort direkt einen Impftermin im Impfzentrum Schmarl buchen. Freie Termine gibt es aktuell für morgen, Donnerstag und Freitag. Zum Einsatz kommt der AstraZeneca-Impfstoff.
12. April 2021 | Weiterlesen
Hansa Rostock unterliegt Magdeburg mit 0:2
Hansa Rostock verliert die Heimpartie gegen den 1. FC Magdeburg mit 0:2 (0:1). Baris Atik brachte die Gäste in der 25. Minute in Führung, Sören Bertram verwandelte einen Foulelfmeter in der 90. Minute zum 2:0-Endstand aus Gästesicht. Mit 58 Punkten bleibt Rostock punktgleich mit Ingolstadt auf dem zweiten Tabellenplatz. Im Vergleich zum torlosen Remis bei Spitzenreiter Dynamo Dresden nimmt Hansa-Cheftrainer Jens Härtel zwei Veränderungen vor. Für Simon Rhein (Gelbsperre) und Manuel Farrona Pulido stehen heute Björn Rother und Philip Türpitz von Beginn an auf dem Platz. Nach einem Einwurf von Nico Neidhart köpft Rother den Ball übers Tor. Auf der Gegenseite dringt Thore Jacobsen mit einem schönen Solo von links in den Rostocker Strafraum, schießt jedoch rechts am Kasten vorbei (2./7. Minute). Eine Zeigerumdrehung später fischt Hansa-Torwart Markus Kolke eine Atik-Hereingabe von rechts aus der Luft. Nach einem Steilpass von Bentley Baxter Bahn landet der zu zentrale Abschluss von Türpitz in den Armen von FCM-Schlussmann Morten Behrens. Auf der Gegenseite wird ein Schuss von Baris Atik zur Ecke geklärt (9./13. Minute). Nach einer Flanke von Jan Löhmannsröben kommt John Verhoek frei zum Kopfball, verfehlt das Tor jedoch deutlich. Kurz darauf köpft Damian Roßbach links vorbei (15./20. Minute). Ein Fehlpass von Löhmannsröben landet an der Mittellinie bei den Gästen. Der folgende Steilpass landet bei Atik, der im direkten Duell gegen Kolke die Oberhand behält und links unten zur 1:0-Gästeführung trifft (25. Minute). Auf Rostocker Seite scheitert Verhoek nach einer Ecke aus Nahdistanz an Keeper Behrens. In der letzten Minute des ersten Durchgang hat Rostock noch einmal eine Doppelchance zum Ausgleich. Erst wehrt Morten Behrens einen Schuss von Breier ab, dann kommt Bahn am rechten Pfosten zum Schuss, trifft aus spitzem Winkel jedoch nur das Aluminium. So geht es mit der 1:0-Gästeführung in die Pause. Hansa-Trainer Jens Härtel reagiert auf den Rückstand mit drei Wechseln und startet mit Lukas Scherff, Oliver Daedlow und Nik Omladic für Schwede, Löhmannsröben und Türpitz in den zweiten Durchgang. Rother scheitert an FCM-Schlussmann Behrens. Auf der Gegenseite ist der frisch eingewechselte Sirlord Conteh frei durch, kommt jedoch nicht am Fuß von Kolke vorbei (54./58. Minute). Nach einer Omladic-Ecke köpft Verhoek den Ball aufs Tor, Andreas Müller klärt jedoch am langen Pfosten auf der Linie (67. Minute). Dann köpft Verhoek den Ball nach schöner Vorlage von Scherff ins Netz der Gäste, die Abseitsfahne ist jedoch oben (82. Minute). In der letzten regulären Spielminute gibt es einen Strafstoß für Magdeburg. Pulido und Scherff nehmen Jacobsen in die Mangel, der Unparteiische Sven Jablonski zeigt auf den Punkt und Sören Bertram verwandelt rechts unten zum 2:0-Endstand aus Gästesicht. Da Ingolstadt gegen Bayern München II (2:2) nur einen Zähler holen konnte, bleibt Rostock mit 58 Punkten punktgleich vor Ingolstadt Tabellenzweiter. Weiter geht es für die Kogge bereits am Freitagabend bei der zweiten Mannschaft von Bayern München. [ad]Tore: 0:1 Baris Atik (25. Minute) 0:2 Sören Bertram (90. Minute, FE) Aufstellung, FC Hansa Rostock: Markus Kolke (Torwart) Nico Neidhart, Julian Riedel, Damian Roßbach, Tobias Schwede (Lukas Scherff, 46. Minute) Jan Löhmannsröben (Oliver Daedlow, 46. Minute), Björn Rother (Lion Lauberbach, 69. Minute) Pascal Breier (Manuel Farrona Pulido, 74. Minute), Bentley Baxter Bahn, Philip Türpitz (Nik Omladic, 46. Minute) John Verhoek
10. April 2021 | Weiterlesen
RSAG-Abfahrtsmonitor fürs Handy
Wann kommt mein Bus? Fährt meine Straßenbahn pünktlich oder gibt es Verspätungen? Antworten auf diese Frage liefert der neue digitale Abfahrtsmonitor der Rostocker Straßenbahn AG (RSAG) ab sofort ganz bequem aufs Handy. Dynamische Fahrgastinformationen (DFI), die chronologisch die nächsten Abfahrten in Echtzeit anzeigen, gibt es bereits seit fast 15 Jahren an einigen Haltestellen, etwa in der Langen Straße, auf dem Neuen Markt oder an wichtigen Umsteigepunkten. Es sei jedoch weder sinnvoll noch bezahlbar, dieses System an jeder der über 400 Haltestellen zu installieren. „Was wir mit der heutigen Technik natürlich machen können, ist, dass wir diese Information jedem ganz einfach aufs Handy geben“, erklärt RSAG-Vorstand Jan Bleis. Dafür muss nicht mal eine App heruntergeladen werden. An jeder Haltestelle gibt es einen QR-Code, der nach dem Scannen direkt zu einer Webseite mit den Abfahrten an dieser Haltestelle führt. Auch Störungsmeldungen oder Umleitungen werden in Echtzeit angezeigt. Bei Bedarf kann eine Verknüpfung auf dem Startbildschirm abgelegt werden. Ist man noch unterwegs oder gerade auf dem Weg zu Bus und Bahn, kann die Website https://abfahrten-rsag.de/ aufgerufen werden. Hier kann man die gewünschte Haltestelle auswählen und sich die nächsten Abfahrten in Echtzeit anzeigen lassen. Die nächste Erweiterung ist bereits geplant, so Bleis. Künftig sollen die Abfahrtszeiten auch auf Monitoren in Einkaufzentren, wie dem Warnow Park Lütten Klein, in der Stadthalle oder dem Volkstheater angezeigt werden. „Keiner braucht lange an der Haltestelle zu stehen, wenn es vielleicht kühl ist wie heute“, so Bleis, „ein echter Mehrwert!“ Vielleicht kommt auch die Deutsche Bahn noch mit ins Boot, bislang fehlen Informationen für die S-Bahnen leider. Ein Jahr hat die Entwicklung gedauert. Obwohl alle Informationen bereits auf dem Leitrechner der RSAG verfügbar waren, sei das Projekt „schon anspruchsvoll“ gewesen, erläutert Dirk Lampe, Geschäftsführer der JAC Systeme GmbH, die den Abfahrtsmonitor programmiert hat. Einerseits hätten sehr viele technische Komponenten mit reingespielt, andererseits sollte das System natürlich auch sicher und hochverfügbar werden, so Lampe. Die Leitzentrale und das Betriebsmanagement für Straßenbahn und Busse wurden bereits vor 30 Jahren digitalisiert. Rund 45.000 Euro hat die RSAG in das System investiert. „In der Größenordnung machen wir sowas auch schon mal alleine ohne Fördermittel, weil wir davon überzeugt sind, dass der Nutzen viel, viel größer ist als das, was es kostet.“ Bleis hofft, dass „Bus- und Bahnfahren so noch attraktiver wird“ und die Fahrzeuge der RSAG nach der Corona-Pandemie „wieder so voll werden, wie wir das bis zum letzten Jahr kannten“. Klimaschutz und weniger Straßenverkehr gehe am besten mit Bus und Bahn, betont der RSAG-Vorstand.
8. April 2021 | Weiterlesen
Luca und der Traum von der Corona-Nachverfolgung
Was macht Jan Böhmermann, wenn er nachts Langeweile hat? Er streicht durch den Osnabrücker Zoo. Rein virtuell, von zuhause, versteht sich. Mit ihm begaben sich über 100 weitere Tierfreunde vergangene Nacht auf eine Taschenlampenwanderung durch den Park. Möglich macht dies die Luca-App, die eigentlich der digitalen Kontaktnachverfolgung in Corona-Zeiten dienen soll, sich jedoch leicht austricksen lässt. Missbrauch der Luca-App wird zum Volkssport in sozialen Medien Fotos von QR-Codes, die zum Check-In an Schaufenstern, Freizeiteinrichtungen oder anderen Orten hängen, finden ihren Weg in die sozialen Netzwerke. Dort ist es zum neuen Freizeitspaß geworden, sich irgendwo einzuchecken, ohne tatsächlich vor Ort zu sein. Nach dem Besuch im Zoo ging es für Böhmermann in ein Modehaus nach Niedersachsen – „nach Blusen und Jeans stöbern“, wie der Moderator auf Twitter schrieb. Wie es sich für Follower gehört, folgten diese Böhmermann zahlreich. Am späten Nachmittag hatten sich bereits mehr als 20.000 Kunden gleichzeitig in dem Geschäft in Bohmte eingecheckt. Dass eine Kontaktnachverfolgung in derartigen Fällen praktisch nicht mehr möglich ist, versteht sich von selbst. Ein Twitter-Nutzer trieb das Spiel mit der Luca-App auf die Spitze, startete ein privates Treffen und lud über das soziale Netzwerk zur Teilnahme ein. Nachdem in kurzer Zeit mehr als 600.000 – in Worten: Sechshunderttausend – (Fake-)Gäste zusammenkamen, wurde das Treffen „aufgrund eines offensichtlichen Missbrauchs“ von den Entwicklern beendet, wie Patrick Henning, CEO der Entwickler-Firma Nexenio, erklärte. Dass man sich mit der App nicht nur bequem vom heimischen Sofa aus in Geschäften oder Veranstaltungen anmelden kann, sondern auch noch die Statistiken für jeden frei abrufbar sind, ist eines der netten ‚Features‘ von Luca. Wir hatten bereits vor einigen Wochen auf eine Lücke hingewiesen, mit der man sich ohne Verifizierung der Telefonnummer und mit völlig falschen Daten anmelden kann. Verwendet man echte Daten fremder Personen und meldet sie bei den verschiedenen Locations an, können diese schnell ins Visier des Gesundheitsamts geraten – völlig grundlos. Luca-App soll Nachverfolgung erleichtern Luca soll vor allem die Corona-Dokumentationspflicht für Geschäfte und Veranstalter erleichtern. Benutzer registrieren sich einmalig in der App und können sich anschließend vor Ort über einen QR-Code mit ihrem Handy einchecken. Weder Betreiber noch andere Gäste sehen die persönlichen Daten, nur das Gesundheitsamt kann bei einer Infektion nach der Freigabe der Historie durch den Infizierten und der Besucher durch den Veranstalter auf die verschlüsselten Daten zugreifen. So sollen auch unleserliche oder mit Fantasiedaten ausgefüllte Kontaktlisten der Vergangenheit angehören. Ob dies in Rostock tatsächlich der Fall war oder es sich um ein theoretisches Problem handelt, ist unklar. Trotz mehrmaliger Nachfragen gibt die Stadt keine Auskunft, wie oft das Gesundheitsamt im vergangenen Jahr auf die Papier-Kontaktlisten zugegriffen hat und in wie vielen Fällen es durch unleserliche oder falsche Daten zu Problemen bei der Kontaktnachverfolgung kam. Auch wie oft das Luca-System bisher bei der Kontaktverfolgung zum Einsatz gekommen ist, beantwortet die Verwaltung nicht. Dabei ist die App in der Modellregion Rostock am längsten in großem Maßstab in Betrieb. Auf einer Online-Veranstaltung nannte Dr. Kerstin Neuber, Abteilungsleiterin Hygiene und Infektionsschutz im Gesundheitsamt Rostock, vergangene Woche doch eine Zahl: „Wir haben bis jetzt noch keine Positivmeldung oder Zusammenführung tätigen müssen.“ Viele Daten aktuell unbrauchbar? Das hat einen guten Grund: So wie das System derzeit von vielen Betreibern genutzt wird, sind die Daten nicht kleinteilig genug und damit weitgehend unbrauchbar. Nicht nur beim Besuch des Osnabrücker Tierparks kann die Luca-App verwendet werden, auch vor dem Rostocker Zoo fordert ein Schild zum Check-In auf. Dass die Daten von Besuchern des etwa 56 Hektar großen Geländes für eine Kontaktnachverfolgung nicht zu gebrauchen sind, versteht sich von selbst. „Wenn diese App genutzt wird, dann wird natürlich auch ein Wust an Daten erzeugt, der dann bei uns im Endeffekt im Gesundheitsamt ankommen würde“, erklärt Neuber. „Aber daraus muss ein Gesundheitsamt entscheiden, was sind eigentlich Risikokontakte 1 und was nicht.“ In einem großen Kaufhaus sei ein Check-In am Eingang eher nicht empfehlenswert, erläutert Neuber. Sinnvoller sei es, sich beispielweise an den Umkleidekabinen anzumelden, wo Personen über längere Zeit dichten Kontakt haben. In der Praxis geschieht dies bislang jedoch nicht. Unklar ist zudem, ob Geschäfte mit solch einer Vorgehensweise ihre Dokumentationspflicht gemäß der Corona-Landesverordnung erfüllen würden. Ob die zusätzliche Datenflut die Gesundheitsämter mehr belastet oder tatsächlich bei der Nachverfolgung hilft, muss sich erst noch zeigen. In der vergangenen Woche wurde ein neuer Filter ins Luca-System eingebaut, um den Ämtern eine Vorauswahl bei der Nachverfolgung zu ermöglichen, erklärt Tobias Hamann von der Entwicklerfirma Nexenio. Bis jetzt wurden beim Teilen der Historie eines Infizierten alle Locations mit einem Knopfdruck angefragt, jetzt kann das Gesundheitsamt „auswählen, welche Locations sinnvoll sind“. „Jeder Check-In ist erstmal nicht falsch“, findet jedoch Christian Machatsch, Projektmanager Modernisierung/Digitalisierung bei der Hansestadt. Einerseits führe dies dazu, „dass Leute sich daran gewöhnen, ihre Daten per QR-Code-Scan zu verteilen“. Andererseits verfolge Rostock den Ansatz herauszufinden, wo nichts passiert, um dort mit besserem Gewissen lockern zu können. Kontaktnachverfolgung wichtig im Kampf gegen die Corona-Pandemie Dabei spielt die Nachverfolgung eine wichtige Rolle bei der Eindämmung der Corona-Pandemie. Werden Risikokontakte infizierter Personen möglichst schnell erkannt und diese in Quarantäne geschickt, stecken sie weniger weitere Menschen an. Insbesondere die Rückverfolgung von Infektionsketten kann die digitale Nachverfolgung beschleunigen und so helfen, Cluster schneller zu erkennen. Allerdings steht und fällt der gesamte Prozess mit der Qualität der Daten und die meisten Kontakte finden weiterhin außerhalb der App statt. [ad]Corona-Warn-App als Alternative? Die oft zu Unrecht gescholtene Corona-Warn-App löst zumindest eins der Probleme: Per Bluetooth erkennt sie, ob sich Personen in großen Geschäften oder auf Veranstaltungen über einen längeren Zeitraum nahegekommen sind. Über QR-Codes soll auch bei dieser App künftig ein Check-In in Geschäften oder bei Veranstaltungen möglich sein. Im Gegensatz zur Luca-App wäre dies völlig anonym, alle Daten würden dezentral gespeichert, das Gesundheitsamt wäre nicht involviert. Im Rahmen der immer wieder hervorgehobenen Eigenverantwortung müsste man den Bürgern vertrauen, dass sie ihre Testergebnisse eingeben, Kontaktpersonen warnen und sich diese beim Gesundheitsamt melden oder in Selbstisolation begeben. Um den alleinigen Einsatz der Corona-Warn-App zu ermöglichen, müssten die Bundesländer jedoch ihre Corona-Verordnungen bzgl. der Dokumentationspflicht anpassen. Dies könnte die Akzeptanz der App deutlich erhöhen – ob es geschieht, ist bislang allerdings unklar. „Ich gucke mir immer dann Situationen an, wenn sie so weit sind. So weit sind wir noch nicht“, erklärte Digitalisierungsminister Christian Pegel. 440.000 Euro hat Mecklenburg-Vorpommern für Lizenz und Betrieb der Luca-App für ein Jahr ausgegeben. Bundesweit sollen es bereits über zehn Millionen sein. Webinar und Fragerunde der Region Rostock bei Youtube
7. April 2021 | Weiterlesen
Sonne, Sturm und Schnee - Ostermontag in Warnemünde
Markantes Wetter hatten die Meteorologen für Ostermontag angekündigt. Konkret hieß das Sonne, Sturmböen, Temperaturen um den Gefrierpunkt und sogar ein paar Schneeschauer. Nach warmen Frühlingstagen in der vergangenen Woche brachte uns einströmende Polarluft heute tatsächlich ein wenig vom Winter zurück. Decke über den Kopf ziehen oder doch noch einmal Mütze, Schal und Handschuhe aus dem Schrank holen? Keine Frage: Schlechtes Wetter gibt es bekanntlich nicht, nur unpassende Kleidung. Und bei Sturm ist es an der Ostsee doch irgendwie am schönsten. Das hatten sich wohl einige Spaziergänger gedacht, die ihren Osterausflug ins Seebad Warnemünde unternahmen. Obwohl touristische Reisen nach Mecklenburg-Vorpommern aufgrund der Corona-Pandemie noch nicht erlaubt sind, waren Alter Strom, Promenade und Westmole gut besucht. Für Wassersportler bot der kräftige Wind aus westlicher Richtung heute besonders gute Bedingungen. Während vor dem Strand von Warnemünde Kitesurfer über die aufgewühlte Ostsee flogen, hatten östlich der Westmole die Wellenreiter ihr Revier bezogen. Auch wenn das Surfen im Seekanal nicht ganz ungefährlich ist, nutzten etwa zehn Wagemutige die Wetterbedingungen für einen Ritt auf dem Wellenkamm. Zu den großen Fähren und Frachtern blieb genügend Abstand und die Fahrgastschiffe aus dem Alten Strom dürfen Corona-bedingt noch nicht wieder zu Hafenrundfahrten aufbrechen – reichlich Platz also fürs Wellenreiten! Um noch einmal auf die passende Kleidung zurückzukommen, der Neoprenanzug wäre heute auch außerhalb des kühlen – oder mit sechs Grad Celsius im Vergleich zur Lufttemperatur fast schon warmen – Ostseewassers eine gute Wahl gewesen. Wer auf wärmere Zeiten hofft, muss sich noch etwas gedulden. Zumindest bis zum Wochenende sollen die Temperaturen im einstelligen Bereich verharren. Auch die Sonne lässt sich in den nächsten Tagen eher selten blicken. [ad]Sonne, Sturm und Surfer – Ostermontag in Warnemünde:
5. April 2021 | Weiterlesen
Hansa Rostock und Dynamo Dresden trennen sich torlos
Keine Tore und kein Sieger im Spitzenspiel der 3. Liga: Hansa Rostock und die SG Dynamo Dresden trennen sich am Ostersonntag torlos. An der Tabellenspitze geht es weiter eng zu: Dresden führt mit 59 Punkten vor Rostock (58) und Ingolstadt (57). Im Vergleich zum Heimsieg gegen den Halleschen FC nimmt Hansa-Cheftrainer Jens Härtel drei Veränderungen vor. Für Sven Sonnenberg, Lukas Scherff und Björn Rother stehen heute Nico Neidhart, Julian Riedel und Jan Löhmannsröben von Beginn an auf dem Platz. Yannick Stark bringt eine hohe Flanke vors Tor, Hansa-Keeper Markus Kolke fischt die Kugel jedoch aus der Luft. Eine Zeigerumdrehung später ist der Rostocker Schlussmann nach einem weiten Einwurf beim Kopfball von Kevin Ehlers zur Stelle. Die Hausherren starten druckvoll in die Partie, klare Torchancen gibt es in der Anfangsphase jedoch nicht. Nach einem Freistoß von Simon Rhein hat Hansa eine Riesenchance zur Führung, als Damian Roßbach am zweiten Pfosten frei zum Kopfball kommt. Der Rostocker Verteidiger bekommt jedoch nicht ausreichend Druck hinter den Ball, SGD-Keeper Kevin Broll hält die Kugel sicher (21. Minute). Vier Zeigerumdrehungen später haben die Hausherren ihre bislang beste Torchance. Stark verlagert das Spiel nach links zu Christoph Daferner, der den Ball per Kopf in Richtung langer Pfosten querlegt. Philipp Hosiner erwischt das Leder mit dem Kopf jedoch nicht richtig und rauscht am Tor vorbei in die Bande (29. Minute). In der 40. Spielminute zieht Stark von der Strafraumgrenze ab, Hansa-Schlussmann Kolke hat das Leder im Nachfassen. So verabschieden sich die Mannschaften torlos zum Pausentee. Hansa startet mit Nik Omladic für Manuel Farrona Pulido in den zweiten Durchgang. In der 49. Minute wird erst ein Schuss von Verhoek abgefälscht, dann landet der Ball bei Bentley Baxter Bahn. Dessen Torschuss wird von Ehlers gefährlich abgefälscht, doch Kevin Broll kommt gerade noch mit der Hand ans Leder. Eine Zeigerumdrehung später klärt der Dynamo-Keeper am rechten Pfosten vor Verhoek zur Ecke. Omladic spielt den Ball schön in den Lauf von Verhoek, Sebastian Mai grätscht aber in letzter Sekunde dazwischen. Auf der Gegenseite hält Kolke einen unplatzierten Schuss von (63. Minute). In der 83. Minute landet der Ball nahe dem Elfmeterpunkt bei Löhmannsröben, der mit dem Rücken zum Tor steht. Er versucht es mit der Hacke und sein Schuss streicht nur knapp am linken Pfosten vorbei. Nach drei Minuten Nachspielzeit ist das insgesamt gerechte, torlose Remis besiegelt. Mit 58 Punkten bleibt Rostock Tabellenzweiter und hat einen Zähler Rückstand auf Dresden sowie einen Zähler Vorsprung auf Ingolstadt. Weiter geht es für die Kogge am Samstag mit dem nächsten Ost-Duell, wenn der 1. FC Magdeburg im Ostseestadion zu Gast ist. [ad]Tore: keine Aufstellung, FC Hansa Rostock: Markus Kolke (Torwart) Nico Neidhart, Julian Riedel (Sven Sonnenberg, 78. Minute), Damian Roßbach, Tobias Schwede Jan Löhmannsröben, Simon Rhein (Oliver Daedlow, 88. Minute) Manuel Farrona Pulido, Bentley Baxter Bahn, Pascal Breier (Lukas Scherff, 78. Minute) John Verhoek (Lion Lauberbach, 90+1. Minute)
4. April 2021 | Weiterlesen
Einzelhandel trotz steigender Corona-Zahlen weiter offen
Obwohl die Sieben-Tage-Inzidenz in Rostock kontinuierlich steigt, bleibt der Einzelhandel geöffnet. In der Hansestadt darf weiter ohne Termin und ohne Schnelltest eingekauft werden. Das gab Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen heute Abend bekannt. Madsen verweist darauf, dass die Inzidenzen auch in Regionen steigen, in denen keine Öffnungen vorgenommen wurden. „Durch Einführen des kostenlosen, wöchentlichen Bürgertests und die gestiegene Verfügbarkeit von Selbsttests finden wir nun auch Fälle, die wir vorher nicht gesehen haben. Damit müssen wir umgehen.“ Mehrere Corona-Schnelltest-Zentren in Rostock geplant Während die Schnelltests im restlichen Bundesland bereits beim Einkaufen (mit Termin) oder der Inanspruchnahme körpernaher Dienstleistungen vorgeschrieben sind, gilt für Rostock eine Ausnahme bis zum 10. April. Seit Anfang der Woche hat jeder Einwohner Anspruch auf einen kostenlosen Corona-Schnelltest pro Woche. Die Kapazitäten für diesen „Bürgertest“ reichen dafür in Rostock bislang jedoch bei weitem nicht aus. Termine gibt es teilweise erst in zwei oder drei Wochen. Bis zum 10. April sollen daher mehrere Testzentren in der Hansestadt errichtet werden, in denen Corona-Schnelltests vorgenommen und bescheinigt werden, kündigt der Oberbürgermeister an und nennt als mögliche Standorte die Ospa-Filiale in der Warnowallee Lütten Klein sowie Container vor dem Hotel Radisson Blu in der Innenstadt. Für die Testergebnisse soll ein digitales Verfahren ohne Zettelwirtschaft eingeführt werden. Sieben-Tage-Inzidenz hat sich in Rostock fast verdreifacht Seit den am 8. März in Kraft getretenen Lockerungen hat sich die Inzidenz in der Hansestadt Rostock von 24,4 auf 69,3 (Stand heute, Quelle: LAGuS MV) fast verdreifacht (+184 Prozent). Unter den Kreisen und kreisfreien Städten in Mecklenburg-Vorpommern hat Rostock immer noch den niedrigsten Wert, allerdings ist dieser im Zeitraum wesentlich stärker angestiegen als der Landesdurchschnitt (+40 Prozent). Seit sechs Tagen zählt Rostock mit einem Wert über 50 als Risikogebiet. Kündigte die Verwaltung am 7. März noch an, dass die Lockerungen wieder aufzuheben sind, „wenn die Zahl der Neuinfektionen mit SARS-CoV-2 der letzten sieben Tage je 100.000 Einwohner an drei aufeinanderfolgenden Tagen 50 oder höher ist“, blieb der Widerruf in der Allgemeinverfügung nur noch vorbehalten. Inzwischen ist in Rostock 100 die neue 50. [ad]Oberbürgermeister appelliert an die Vernunft der Rostocker „Nutzen Sie die Testangebote, machen Sie mit bei der Luca-App und vergessen Sie vor allem eines nicht: Auch ein negatives Schnelltestergebnis ist kein Freibrief, die AHA-L-Regeln zu ignorieren. Es gilt weiterhin: Wachsam bleiben!“, appelliert Madsen auch mit Blick auf die Osterfeiertage an die Rostocker. Aktualisierung, 05.04.2021: Bürgertests in den beiden neuen Corona-Schnelltestzentren am KTC sowie in der Ospa-Filiale in Lütten Klein können online unter buergertest-rostock.de gebucht werden, wem auch immer (Bürgerschnelltest Rostock XYZ GbR, Ticket.io?) ihr eure Daten anvertraut.
1. April 2021 | Weiterlesen
Corona: Besuchsverbot an der Unimedizin
Die Universitätsmedizin Rostock verschärft wegen der steigenden Corona-Fallzahlen in und um Rostock sowie der Zunahme der britischen Mutation ab sofort erneut ihre Besucherregeln. Besuche bei stationär aufgenommenen Patienten sind nur noch auf der Palliativstation abhängig von der individuellen Patientensituation zulässig. Zudem dürfen Eltern bzw. Erziehungsberechtigte ihr krankes minderjähriges Kind besuchen. Auch Besuche bei Patienten, die im Sterben liegen, sind möglich. Angehörige werden gebeten, dies mit der jeweiligen Station im Vorfeld abzusprechen. „Ein generelles Besuchsverbot auszusprechen, fällt uns nicht leicht. Daher haben wir auch die Vorgaben gelockert, als es die Corona-Lage zugelassen hat. Jedoch müssen wir unsere Patienten und auch unsere Mitarbeiter vor möglichen Infektionen und Kontakt mit dem Corona-Virus schützen“, erklärt Prof. Christian Schmidt, Ärztlicher Vorstand und Vorstandsvorsitzender. „Stark regulierte Besuchsmöglichkeiten sind für Angehörige natürlich belastend“, so Schmidt. Regelmäßigen Kontakt können die stationären Patienten und ihre Angehörigen über die kostenfreien Telefone an ihrem Bett halten. Auch WLAN wird in fast allen Klinikbereichen kostenlos angeboten. Quelle: Universitätsmedizin Rostock
31. März 2021 | Weiterlesen
Baustopp für Strandoase Treichel in Warnemünde
„Es ist ein Schwarzbau!“, ereifert sich Agrar- und Umweltminister Dr. Till Backhaus (SPD) am Montagnachmittag in einem virtuellen Pressegespräch. Stein des Anstoßes ist die Strandoase Treichel in Warnemünde. Das Backhaus untergeordnete Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt Mittleres Mecklenburg (StALU MM) hat Anfang März einen Baustopp verhängt und begründet dies vor allem mit der fehlenden Baugenehmigung. „Sie bauen im wahrsten Sinne des Wortes auf Sand“, wandte sich der Minister direkt an den Betreiber Matthias Treichel, der mit seinem Rechtsbeistand Christian Schliemann an dem Online-Gespräch teilnahm. „Ich bin keiner, der sich über Gesetze hinwegsetzen möchte“, entgegnete Treichel. „Ich habe bereits 2010 Bauanträge gestellt, die nie bearbeitet wurden.“ Ohne B-Plan, kein Bauantrag, sei ihm von der Stadt gesagt worden. Und genau dort liegt das eigentliche Problem. Am B-Plan, der den Bau fester und saisonaler Bauten im Strandbereich Warnemünde regeln soll, wird seit mehr als zehn Jahren gearbeitet, fertig wurde er nie. Aktuell gibt es einen neuen Anlauf, doch der Bebauungsplan kann frühestens zur nächsten Saison in Kraft treten. „Aus meiner Sicht sind damit illegale Zustände geduldet worden durch einen Bau- und Umweltsenator“, kritisierte Backhaus in scharfem Ton Holger Matthäus, der nicht am Gespräch teilnahm. „Insofern gehe ich davon aus“, so der Minister, „dass die Hansestadt Rostock jetzt endlich ihre Schulaufgaben macht.“ Seit zehn Jahren hätten sie die Stadtverwaltung darauf hingewiesen, dass entweder ein B-Plan oder Einzelgenehmigungen notwendig sind. Es gehe keineswegs um eine Formalie und auch längst nicht nur um den Küstenschutz, ergänzte StALU-Amtsleiterin Ines Liefke. „Ich persönlich mache mir auch Sorgen um Leute, die sich dort in einer Gaststätte aufhalten.“ Niemand hätte jemals geprüft, ob die Anlage statisch hält, ob sie den Brandschutzbestimmungen entspricht oder was mit dem Brauchwasser aus der Gastronomie passiert. Beim Hochwasser im letzten Oktober haben die Betreiber ihren Pavillon mit aufgeschobenen Sandwällen geschützt. „Da muss man fragen dürfen, ob man sich nicht sicher war, dass es auch hält.“ Bei einer Sturmflutwarnung muss der Rückbau von Strandanlagen binnen zwölf Stunden möglich sein. Bei der Strandoase sei dies offensichtlich nicht der Fall. „Es ist ein Zustand entstanden in einer Größe, die wir nicht mehr dulden konnten“, so Liefke. Mit 300 Quadratmeter Grundfläche und Platz für bis zu 150 Personen sei die – in dieser Form seit 2018 bestehende – Strandoase „schlicht Gastronomie“ und keine kleine Strandversorgung mehr. Das StALU hätte die Verwaltung immer wieder darauf hingewiesen. Zuletzt sei im Februar ein Schreiben an Stadt und Betreiber gegangen – der Baustopp kam „mit Ansage“, bekräftigt die Amtsleiterin. Ganz ausdrücklich lobte Backhaus den Einsatz von Matthias Treichel, was die Barrierefreiheit seiner Anlage betrifft. Das hätte man „sehr wohl im Blick“ und wolle „dabei auch unterstützen“, so der Minister. Der Pavillon verfügt nicht nur über eine Rampe, es gibt einen rollstuhlgerechten Zugang, spezielle Strandkörbe und sogar Baderollstühle. Erst im letzten Jahr betonte die Präsidentin des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern Birgit Hesse an dieser Stelle, wie wichtig die Barrierefreiheit für den Tourismus im Land sei. „Wir wollen den Strand erlebbar machen“, stellt Backhaus klar. Neben Sanitäranlagen gehöre dazu auch eine „eine vernünftige, angepasste Versorgung“ – allerdings nur mit Genehmigung. Für die kleineren Strandversorger versprach er eine schnelle Bearbeitung der Anträge in der Woche nach Ostern. [ad]Wie es mit der Strandoase weitergeht, bleibt vorerst offen. In diesem Jahr muss voraussichtlich eine andere Lösung gefunden werden. Für die Zukunft könnte sich Treichel vorstellen, seine Anlage näher an der Düne zu errichten, wo der Strand so hoch ist, dass durch Hochwasser keine Gefahr besteht. Für Backhaus sind das „erste vernünftige Ansätze“. „Gehen Sie auf Frau Lieske zu“, forderte er den Unternehmer auf und versprach: „Wenn sie nicht weiterkommen, stehe ich Ihnen zur Verfügung.“ Doch „wir sind nicht im Wilden Westen und auch nicht im Wilden Osten“, stellte der Minister abschließend klar.
29. März 2021 | Weiterlesen
55 Mio. Euro für Archäologisches Landesmuseum
Die Planungen für das Archäologische Landesmuseum in Rostock werden konkreter. Finanzminister Reinhard Meyer und Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen haben heute am künftigen Standort im Rostocker Stadthafen eine Kooperationsvereinbarung für den Bau unterzeichnet. Noch in diesem Jahr soll der Architekturwettbewerb starten, Baubeginn ist jedoch erst nach der Buga. 2030 könnte das Landesmuseum fertig sein. Baustart erst nach der Buga Bis zum Baustart für das Archäologische Landesmuseum dauert es noch ein paar Jahre. Mit dem Hochbau soll erst 2026, nach Abschluss der Bundesgartenschau, begonnen werden. Läuft alles nach Plan, könnten die Arbeiten 2030 abgeschlossen werden. Aktuell gehen die Planungen von etwa 3.600 Quadratmetern Nutzfläche aus. Neben Ausstellungsflächen sowie Büro- und Servicebereichen sollen auch Tagungsmöglichen und ein Café entstehen. Gebaut wird das Museum im Bereich des Christinenhafens. Internationaler Architekturwettbewerb „Wie wir sehen, sehen wir nix, aber wir sind alle im Stande, uns etwas vorzustellen“, sagt Claus Ruhe Madsen. Um die schönsten Entwürfe für das Museum zu finden, bereitet das Land gerade einen internationalen Architekturwettbewerb vor. Noch Ende dieses Jahres soll das Preisgericht tagen. Finanzminister Reinhard Meyer schwärmt vom Guggenheim-Museum in Bilbao oder der Oper in Oslo, der Däne Madsen eher vom Moesgaard Museum in Aarhus, wo aktuell auch Exponate zur Geschichte des Landes Mecklenburg-Vorpommern ausgestellt werden. „Ich wäre begeistert, wenn man oben drauf stehen kann“, hat der Rostocker Oberbürgermeister einen konkreten Wunsch. 55 Mio. Euro Gesamtbaukosten – Rostock beteiligt sich mit 15 Mio. Aktuell plant das Land mit Gesamtbaukosten in Höhe von 55 Mio. Euro – 40 Mio. Euro trägt das Land, die Hansestadt Rostock beteiligt sich mit 15 Mio. Euro. Sollte das Archäologische Landesmuseum günstiger werden, sinkt der Rostocker Anteil auf 27,27 Prozent der Gesamtbaukosten. Wird es teurer, muss die Hansestadt lt. Vertrag nur „prüfen, ob sie sich bei einem nachweislich stadtgesellschaftlichen Mehrwert auch an den Mehrkosten mit einem Anteil von 27,27 Prozent beteiligt“.
29. März 2021 | Weiterlesen
Corona-Notbremse: Testpflicht und Ausgangssperren in MV
„Die Corona-Zahlen steigen wieder an, leider auch bei uns im Land Mecklenburg-Vorpommern“, erklärte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Samstagnachmittag nach dem MV-Gipfel mit Vertretern von Kommunen, Wirtschaft, Gewerkschaften und Sozialverbänden. Lag die Sieben-Tage-Inzidenz in MV vor einer Woche noch bei 69,6, so ist sie inzwischen landesweit auf 103,2 gestiegen. Selbst in der Hansestadt Rostock, die lange mit niedrigen Werte glänzte, haben sich die Zahlen von 22,0 auf 50,7 mehr als verdoppelt. Damit hat Rostock heute als letzte Region in MV die Schwelle zum Risikogebiet überschritten. Mecklenburg-Vorpommern zieht daher die auf Länderebene vereinbarte Notbremse, allerdings ohne Öffnungen wieder zurückzunehmen – also eine „Notbremse light“. Bereits geöffnete Geschäfte und Einrichtungen sollen nicht gleich wieder geschlossen werden. Stattdessen wird der Besuch von Geschäften und Dienstleistern an eine Corona-Testpflicht geknüpft. Weitere Lockerungen wird es vorerst nicht geben, dafür sind nächtliche Ausgangsbeschränkungen in Kreisen mit hoher Inzidenz vorgesehen. Ausgangssperren in Kreisen mit hoher Inzidenz In Landkreisen und kreisfreien Städten mit einer Sieben-Tage-Inzidenz über 100 gilt künftig eine Ausgangssperre zwischen 21 und 6 Uhr. Ausnahmen sind nur bei triftigen Gründen möglich. Ausgangsbeschränkungen werden jedoch nur verhängt, wenn das Infektionsgeschehen im jeweiligen Kreis diffus, also nicht lokal einschränkbar, ist. Testpflicht beim Einkauf und körpernahen Dienstleistungen Wer körpernahe Dienstleistungen in Anspruch nehmen möchte, benötigt künftig einen aktuellen negativen Corona-Test, der 24 Stunden gültig ist. Für Kosmetikstudios ist dieser bereits jetzt erforderlich, ab Mittwoch gilt die Pflicht auch für die anderen körpernahen Bereiche, etwa beim Friseur. Die Regelung gilt auch für Fahrschulen oder geöffnete Museen. Im Einzelhandel wird die Testpflicht nach Ostern (ab dem 6. April) eingeführt. Sie gilt nicht für lebensnotwendige Geschäfte, wie Supermärkte, Drogerien, Blumenläden oder Tankstellen. In anderen Läden muss ein aktueller Test vorgelegt werden. Dies gilt auch für Einkäufe mit Termin (Klick & Meet). In Rostock soll die Pflicht erst ab dem 10. April gelten. Kostenlose Corona-Schnelltests Jeder Bürger soll sich einmal wöchentlich kostenlos in Apotheken oder kommunalen Testzentren testen lassen können. Da das Angebot bisher nicht ausreicht, soll die Infrastruktur weiter ausgebaut werden. Allein in der nächsten Woche soll es zwei Millionen zusätzliche Tests geben, kündigte Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) an. Über eine freiwillige Selbstverpflichtung der Wirtschaft sollen die Unternehmen durch Tests ihrer Mitarbeiter helfen. Sie sollen ebenso wie Schulen oder Pflegeeinrichtungen auch Zertifikate ausstellen dürfen, die fürs Einkaufen oder körpernahe Dienstleistungen notwendig sind. [ad]Schulen und Kitas Die Schulen im Land sollen an den ersten beiden Tagen nach den Osterferien ganz normal öffnen. Erst dann wird anhand des Infektionsgeschehens entschieden, wie es weitergeht. Kontakte, Reisen und Besuche Private Kontakte werden über Ostern nicht weiter eingeschränkt. Es dürfen sich weiterhin bis zu fünf Personen aus zwei Haushalten treffen, wobei Kinder unter 14 Jahren nicht mitgezählt werden. „Trotzdem bitten wir“, so Schwesig, „dass die Kontakte inklusive Ostern auf das Mindestmaß beschränkt werden.“ Touristische Reisen nach Mecklenburg-Vorpommern sind weiterhin nicht gestattet, das gilt auch für Tagestouristen. Spaziergänge und Ausflüge im eigenen Land sind möglich. Private Reisen nach MV sind nur erlaubt, wenn die Kernfamilie besucht wird, etwa Kinder oder Eltern. „Aber auch von solchen Besuchen raten wir ab“, sagt die Ministerpräsidentin.
27. März 2021 | Weiterlesen
Bewegungsparcours in Warnemünde eröffnet
Rudertrainer, Sitzfahrrad und Slackline laden seit heute im Seebad Warnemünde zum Sport im Freien ein. Am Vormittag wurde im Kurpark ein neuer Bewegungsparcours eingeweiht, auf dem es auch einen Oberkörper- und Gleichgewichtstrainer sowie eine Micro-Calisthenics-Station gibt. Um Verletzungen vorzubeugen, ist der Untergrund mit einem besonders weichen Kunststoffbelag gepolstert. Gedacht ist die Anlage in erster Linie für die Generation 50+, nutzen kann sie natürlich jeder. So sind die beiden Pfosten für die Slackline eher ein Angebot an die jüngeren Sportler. Sie sollen auch verhindern, dass die Gurte zum Balancieren einfach zwischen Bäumen gespannt werden und diese beschädigen. Vier Jahre geplant, relativ schnell umgesetzt Entstanden ist die Idee für den Trimm-Dich-Pfad bereits vor etwa vier Jahren im Warnemünder Seniorenbeirat. Horst Döring, Ekkehard Romeike und Werner Fischer machten sich immer wieder für das Projekt stark. Zusammen mit dem Grünamt, der Tourismuszentrale und dem fachlichen Rat von René Portwich vom Kur- und Gesundheitszentrum „Vital & Physio“ konnte die Idee in die Tat umgesetzt werden. „Wir hatten das als Grünamt nicht auf dem Plan, hier in diesem denkmalgeschützten Kurpark so eine Station zu errichten“, erklärt Stefan Patzer. Vor etwa eineinhalb Jahren wurde die Idee an ihn herangetragen, erinnert sich der zuständige Sachgebietsleiter Freiraumplanung und Bau. Planungsprozess, Einvernehmen mit der Denkmalbehörde und das Einstellen der Haushaltsmittel waren notwendig – trotzdem konnte das Projekt in „relativ kurzer Zeit“ realisiert werden, freut sich Patzer. Dem konnte Uwe Jahnke nur zustimmen. „Wie ein heißes Messer durch die Butter“ sei das Projekt gelaufen, lobte das Mitglied des Lions Clubs Warnemünde. Dieser hat das Projekt mit 15.500 Euro aus dem Verkauf seiner 2019er Adventskalender unterstützt. Die davon angeschafften Sportgeräte wurden der Stadt als Sachzuwendung übergeben. Flossen die Erlöse aus den Adventskalendern der Vorjahre in Kinder- und Jugendprojekte, waren jetzt mal die Senioren dran, sagt Jahnke. [ad]Freiluft-Kurse und eine App sollen folgen „Bewegung und Sport im Alter wirkt lebensverlängernd“, betonte Wolfgang Nitzsche (Linke) die Bedeutung solch einer Anlage speziell für Senioren. Geht es nach dem Ortsbeiratsvorsitzenden, soll das bislang einzigartige Projekt nicht einzigartig bleiben. Im gesamten Stadtgebiet müsse es perspektivisch derartige Trimm-Dich-Pfade geben, forderte Nitzsche. Der Bereich soll auch therapeutisch genutzt werden, erläutert René Portwich. Er hat sich schon vor 15 Jahren für solch ein Angebot eingesetzt, jetzt plant er auf dem Gelände kassengestützte Kurse durchzuführen. Auch Reha-Sport sei auf dem Platz möglich. In etwa vier Wochen soll eine kostenfreie App folgen, kündigt Portwich an. „Dort würden wir für jeden, der es möchte, ein individuelles Übungsprogramm anhand seines Krankheitsbilds erstellen. Das ist bundesweit einzigartig.“ Insgesamt 65.000 Euro wurden in den Bewegungsparcours im Warnemünder Kurpark investiert. Neben der Spende des Lions Clubs kamen 6.000 Euro aus dem Budget des Ortsbeirats, der Rest aus dem Haushalt des Amts für Stadtgrün, das auch für die Pflege und Sicherheit der Geräte zuständig ist. „Vergreift euch im Übermut nicht an diesen wunderschönen Geräten“, appelliert Wolfgang Nitzsche an die Rostocker und hofft, dass die Anlage von Vandalismus verschont bleibt.
26. März 2021 | Weiterlesen
Frau nach AstraZeneca-Impfung in Rostock verstorben
In der Klinik für Neurologie in Rostock-Gehlsdorf ist eine 49-jährige Patientin nach einer Impfung mit dem AstraZeneca-Impfstoff verstorben. Wie Prof. Dr. Christian Schmidt, Vorstandsvorsitzender und Ärztlicher Vorstand der Universitätsmedizin Rostock, am Mittag mitteilte, gibt es Hinweise, dass es bei der Frau „zu einem impfindizierten Zwischenfall im Nachgang einer Covid-19-Erstimpfung mit dem Impfstoff AstraZeneca gekommen ist“. „Der Zusammenhang ist noch nicht abschließend geklärt, da bei der Patientin Begleiterkrankungen vorlagen“, erklärt Schmidt. Der Verdacht einer Impfkomplikation nach Infektionsschutzgesetz wurde an die zuständigen Behörden sowie an das Paul-Ehrlich-Institut gemeldet.
25. März 2021 | Weiterlesen
Frühjahrsbepflanzung in Warnemünde und der Innenstadt
Die alljährliche farbenfrohe Frühjahrsbepflanzung hat jetzt in Warnemünde und in der Innenstadt begonnen, teilt das Amt für Stadtgrün, Naturschutz und Friedhofswesen mit. Fast 46.000 Pflänzchen werden die Promenade, die Bummelmeile Am Strom sowie die Lange Straße und Rostocks Friedhöfe verschönern. Allein im Seebad werden 15.400 Frühjahrspflanzen eingesetzt, darunter blaue und weiße Vergissmeinnicht sowie blaue, pastel-gemischte, gelbe und orangefarbene Stiefmütterchen. Über 1.000 gelbe und orangefarbene Tulpen sowie Narzissen, deren Zwiebeln bereits im Herbst eingesetzt worden waren, komplettieren das Blütenmeer. Auf den Friedhöfen verschönern 11.000 Stiefmütterchen, 6.000 Hornveilchen und 100 Vergissmeinnicht die Flächen. Rund 18.700 Euro investiert die Hanse- und Universitätsstadt Rostock in die diesjährige Frühjahrsbepflanzung. Quelle: Hanse- und Universitätsstadt Rostock, Pressestelle
24. März 2021 | Weiterlesen
Corona-Schnelltests – wo es sie in Rostock gibt
Schnelltests gelten neben der Impfung und der Einhaltung von Hygieneregeln und Kontaktbeschränkungen als dritte Säule im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Jeder Bürger kann sich mindestens einmal pro Woche kostenlos auf eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 testen lassen. Die sogenannten Bürgertests werden durch den Bund finanziert. Wo man sich in Mecklenburg-Vorpommern testen lassen kann, zeigt eine Karte der Landesregierung. Karte zeigt Standorte für Corona-Schnelltests in MV Aktuell gibt es an 135 Standorten in Mecklenburg-Vorpommern die Möglichkeit zum kostenlosen Schnelltest. In der Hanse- und Universitätsstadt Rostock gibt es das Angebot derzeit in der Universitätsmedizin sowie in 15 Apotheken. Die Test-Infrastruktur soll weiter ausgebaut werden. Das Wirtschaftsministerium hat auf seiner Internetseite eine Liste sowie eine Onlinekarte veröffentlicht, die ständig aktualisiert werden. Mindestens 40 Prozent der Bevölkerung müssen regelmäßig getestet werden Im April und vielleicht auch noch im Mai werde es weiterhin zu wenig Impfstoff geben, um sich erfolgreich gegen die dritte Corona-Welle stemmen zu können, erklärte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD). Deshalb müsse bis dahin stärker auf das Testen gesetzt werden. In den Schulen des Landes sind die Schnelltests in dieser Woche angelaufen, auch Arbeitgeber sollen ihre Mitarbeiter künftig stärker testen. „Wir müssen es erreichen, dass 40 Prozent der Bevölkerung regelmäßig getestet werden, um so unentdeckte Fälle herauszufiltern“, sagt Schwesig. Nur so könne der sehr viel ansteckenderen britischen Virusmutation B.1.1.7 begegnet werden. Mehr Ansteckungen bedeuten auch mehr asymptomatische Infektionen, bei denen Menschen das Virus unbemerkt weitergeben. Bis Ostern soll möglichst jeder Bürger einen Schnelltest machen, appelliert die Ministerpräsidentin an die Einwohner. So sollen Infektionsketten eingedämmt werden. „Unser Ziel ist, dass wir dann nach Ostern wieder Schritt für Schritt öffnen können“, bekräftigt Schwesig. Wie jetzt schon in Kosmetikstudios sollen Öffnungsschritte dann mit Testpflichten verbunden werden. Aktualisierung, 03.04.2021: Bis zum 10. April sollen in der Hansestadt mehrere Corona-Schnelltest-Zentren errichtet werden. Geplant sind diese u.a. in der Ospa-Filiale in der Warnowallee Lütten Klein sowie in einem Container vor dem KTC in der Innenstadt. Aktualisierung, 05.04.2021: Bürgertests in den beiden neuen Corona-Schnelltestzentren am KTC sowie in der Ospa-Filiale in Lütten Klein können online unter buergertest-rostock.de gebucht werden, wem auch immer (Bürgerschnelltest Rostock XYZ GbR, Ticket.io?) ihr eure Daten anvertraut. Standorte für Corona-Schnelltests in MV
24. März 2021 | Weiterlesen
Verschärfter Corona-Lockdown über Ostern
Der Corona-Lockdown wird bis zum 18. April 2021 verlängert, über Ostern sollen die Kontakte weitgehend eingeschränkt werden. Das gab Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nach langen Beratungen im Rahmen der Bund-Länder-Konferenz mit den Ministerpräsidenten bekannt. „Wir haben das Virus noch nicht besiegen können, es lässt nicht locker“, erklärte Merkel. „Wir wollen keine Überlastung unseres Gesundheitssystems, das haben wir auf diesem ganzen langen Weg der Pandemie geschafft“, betonte die Kanzlerin angesichts exponentiell steigender Fallzahlen, mehr Intensivpatienten und zunehmend schweren Verläufen bei Menschen mittleren und jüngeren Alters. Erweiterte Ruhezeit zu Ostern Um die dritte Welle zumindest teilweise zu durchbrechen, soll das gesellschaftliche Leben von Gründonnerstag bis Ostermontag weitgehend heruntergefahren werden. Der 1. April (Gründonnerstag) und der 3. April werden einmalig als Ruhetage definiert mit weitgehendem Kontaktverbot sowie einem Ansammlungsverbot an den fünf Tagen. Angela Merkel hat die geplante Osterruhe heute (24. März) wieder abgesagt. „Die Idee eines Oster-Shutdowns war mit bester Absicht entworfen worden, denn wir müssen es unbedingt schaffen, die 3. Welle der Pandemie zu bremsen und umzukehren“, betonte die Bundeskanzlerin. Sie war jedoch „in der Kürze der Zeit nicht gut genug umsetzbar, wenn sie überhaupt jemals so umsetzbar ist, dass Aufwand und Nutzen in einem halbwegs vernünftigen Verhältnis stehen.“ Sowohl was die Lohnfortzahlung als auch die Lage in den Geschäften und Betrieben betrifft, gibt es zu viele offene Fragen. „Dieser Fehler ist einzig und allein mein Fehler“, erklärte Merkel, „denn am Ende trage ich für alles die letzte Verantwortung.“ Das große Familientreffen an Ostern muss in diesem Jahr ausfallen. Von Gründonnerstag bis Ostermontag soll das Prinzip #WirBleibenZuhause gelten, so Merkel. Private Zusammenkünfte sind auf den eigenen Hausstand sowie eine weitere Person beschränkt, insgesamt auf maximal fünf Personen, wobei Kinder bis 14 Jahren nicht mitgezählt werden. Bereist geöffnete Außengastronomie muss an den fünf Tagen schließen. Ausschließlich der Lebensmitteleinzelhandel „im engen Sinne“ darf am Samstag, dem 3. April, öffnen. Tankstellen und weitere Unternehmen, die an Sonn- und Feiertagen arbeiten dürfen, können dies auch an Ostern. Gottesdienste und andere religiöse Veranstaltungen sollen nur virtuell stattfinden. Umfangreiche Testungen nach Ostern Nach Ostern sollen flächendeckende Corona-Tests starten. Diese sollen in Bürgertestzentren, Schulen und Kitas sowie Unternehmen stattfinden. Unternehmen sollen bis Anfang April einen Umsetzungsbericht vorlegen. Klappt es auf freiwilliger Basis nicht, soll geklärt werden, ob der Gesetzgeber über die Arbeitsschutzverordnung eingreift. Modellprojekte und zusätzliche Hilfen Mit befristeten Modellprojekten, wie sie bereits in Tübingen oder teilweise in Rostock stattfinden, soll weiterhin untersucht werden, wie zusätzliche Öffnungsschritte möglich sind. Für Unternehmen, die besonders schwer und lange von Schließungen betroffen sind, soll im Rahmen der europarechtlichen Vorgaben ein zusätzliches Hilfsinstrument entwickelt werden. Oster-Urlaub im In- und Ausland „Wir raten von allen Reisen ins Ausland ab“, stellt Merkel klar. Für Rückkehrer aus Risiko- oder Mutationsgebieten gelten die bekannten Test- und Quarantänepflichten. Für Reisende aus anderen Gebieten, etwa Mallorca, sei dies rechtlich schwierig, so Merkel. Es wurde jedoch mit den Fluggesellschaften vereinbart, dass Crews und Passagiere vor dem Rückflug getestet werden. Das Infektionsschutzgesetz soll so geändert werden, dass ein Test vor Abflug künftig zur Einreisevoraussetzung wird. Der von einigen Bundesländern, darunter Mecklenburg-Vorpommern, vorgeschlagene ‚kontaktarme Urlaub‘ wurde von den restlichen Ländern sowie der Bundesregierung abgelehnt. Osterurlaub in Ferienwohnungen oder -häusern wird es daher voraussichtlich nicht geben. [ad]Notbremse und weitere Maßnahmen bei Inzidenz größer 100 In Kreisen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz über 100 soll die vereinbarte Notbremse strikt zum Einsatz kommen. Da diese jedoch nicht reichen werde, um das exponentielle Wachstum zu stoppen, sollen Länder und Kreise weitere Maßnahmen veranlassen. Exemplarisch nannte die Kanzlerin das Tragen medizinischer Masken im Auto bei Mitfahrern aus anderen Hausständen, Ausgangsbeschränkungen oder verschärfte Kontaktbeschränkungen. Die nächste Beratung zwischen der Bundeskanzlerin und den Länderchefs ist für den 12. April angesetzt. Beschluss der Bund-Länder-Konferenz [Pdf]
23. März 2021 | Weiterlesen
Hansa Rostock besiegt Halle mit 1:0
Heimsieg im Ostseestadion! Erstmals nach mehr als vier Monaten durften heute wieder gut 700 Hansa-Fans ins Ostseestadion und den Sieg ihrer Kogge live vor Ort verfolgen. Mit 1:0 (1:0) setzte sich Hansa Rostock im Ost-Derby gegen den Halleschen FC durch. John Verhoek brachte die Hausherren in der 7. Spielminute früh in Führung, weitere Tore fielen in der Begegnung nicht. Mit 57 Punkten verteidigt Rostock den zweiten Tabellenplatz. Im Vergleich zum Sieg gegen Türkgücü München nimmt Hansa-Cheftrainer Jens Härtel zwei Veränderungen vor. Für Jan Löhmannsröben und Philip Türpitz stehen heute Simon Rhein und John Verhoek von Beginn an auf dem Platz. Anders als am Montag gegen Türkgücü München bestimmt Rostock von Beginn an das Geschehen auf dem Platz, die ersten beiden Eckbälle bringen jedoch nichts ein. Besser läuft es in der 7. Spielminute, als eine Breier-Flanke von links am kurzen Pfosten John Verhoek findet, der zur 1:0-Führung einköpft. Nach gut 20 Minuten finden die Gäste besser ins Spiel, ein Kopfball von Michael Eberwein geht jedoch am Rostocker Tor vorbei (23. Minute). Nach einer etwas ruhigeren Phase haben die Gäste in der 40. Minute ihre größte Chance zum Ausgleich, als Julian Derstroff an der linken Strafraumgrenze völlig freistehend den Ball bekommt, jedoch zu lange zögert. So geht es mit der knappen, aber verdienten 1:0-Führung in die Pause. Gut eine Minute ist seit dem Seitenwechsel gespielt, als Terrence Boyd den Ball von Sven Sonnenberg erobert. Über Eberwein landet das Leder bei Halle-Kapitän Jonas Nietfeld, der am linken Pfosten aus spitzem Winkel an Hansa-Keeper Markus Kolke scheitert. Auf der Gegenseite landet ein Schuss von Verhoek, der anschließend kurz behandelt werden muss, in den Armen von HFC-Keeper Sven Müller (49. Minute). Nach einer Balleroberung im Mittelfeld spielt Bentley Baxter Bahn das Leder in den Lauf von Breier. Der Rostocker Stürmer nimmt die Kugel mit der Brust an und zieht volley ab – knapp am langen Pfosten vorbei (58. Minute). Hansa-Cheftrainer Jens Härtel nimmt einen Dreifachwechsel vor: Für Rhein, Farrona Pulido und Verhoek kommen Jan Löhmannsröben, Nik Omladic und Erik Engelhardt ins Spiel (64. Minute). Eine Bogenlampe von Laurenz Dehl zwingt Markus Kolke am langen Pfosten zum Eingreifen. Auf der Gegenseite legt Breier auf Rother ab, dessen Schuss jedoch über den Kasten geht (68./75. Minute). Nach einer Bahn-Ecke köpft Sven Sonnenberg den Ball aufs Tor, HFC-Schlussmann Müller faustet den Ball jedoch über die Latte (79. Minute). Nach drei Minuten Nachspielzeit ist der nächste Dreier in trockenen Tüchern. Mit 57 Punkten bleibt Rostock vor Ingolstadt auf dem zweiten Tabellenplatz und rückt bis auf einen Zähler an den Spitzenreiter Dynamo Dresden ran, der erst Montag bei 1860 München spielt. Weiter geht es für die Kogge nach der Länderspielpause am 4. April mit dem Top-Duell in Dresden. [ad]Tore: 1:0 John Verhoek (7. Minute) Aufstellung, FC Hansa Rostock: Markus Kolke (Torwart) Tobias Schwede, Sven Sonnenberg, Damian Roßbach, Lukas Scherff Simon Rhein (Jan Löhmannsröben, 64. Minute), Björn Rother (Oliver Daedlow, 87. Minute) Manuel Farrona Pulido (Nik Omladic, 64. Minute), Bentley Baxter Bahn, Pascal Breier (Philip Türpitz, 87. Minute) John Verhoek (Erik Engelhardt, 64. Minute)
20. März 2021 | Weiterlesen
Corona: Ein Drittel weniger Übernachtungen 2020
Die weltweite Corona-Pandemie hat auch den jahrelangen erfolgreichen Kurs der Rostocker Tourismuswirtschaft stark ausgebremst. Innerhalb eines Jahres sind die Übernachtungszahlen um ein Drittel zurückgegangen. Der zweite Lockdown und die damit einhergehende Schließung der Beherbergungseinrichtungen und der Gastronomie sind ein herber Rückschlag für die touristischen Leistungsträger der Region. Viele Existenzen und Arbeitsplätze sind akut bedroht. „Wir fordern eine klare Perspektive, damit eine der wichtigsten Branchen des Landes, die Unternehmen sowie die Beschäftigen eine Zukunft haben. Rostock braucht einen starken Tourismus. Wir setzen gerade alles aufs Spiel, was in den vergangenen Jahren aufgebaut worden ist“, sagte Tourismusdirektor Matthias Fromm angesichts der aktuellen Lage. Die Corona-Krise führte nach den ersten beiden Jahren mit über 2 Millionen Übernachtungen 2018 und 2019 zu einem drastischen Absturz in der Bilanz. Verzeichnete die Hanse- und Universitätsstadt 2019 noch einen Rekordwert von 2.288.907 Übernachtungen, so konnten im vergangenen Jahr nur noch 1.522.359 Beherbergungen gezählt werden. Dieser Rückgang von 33,5 Prozent bei den Übernachtungen wirkt sich auch massiv auf alle weiteren Bereiche des wirtschaftlichen Lebens in Rostock negativ aus. Von den 1.522.359 Übernachtungen entfielen 868.454 (-34%) auf das Seebad Warnemünde. Die Zahl der Gästeankünfte reduzierte sich insgesamt sogar fast um die Hälfte von 829.222 im Jahr 2019 auf 485.139 im Vorjahr. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer erhöhte sich dagegen leicht und betrug im vergangenen Jahr 3,1 Tage in Rostock bzw. 3,7 Tage in den Seebädern. Besonders herbe Einbrüche gab es zudem bei der Zahl der Auslandsgäste: konnte Rostock 2019 noch 168.252 internationale Gäste begrüßen, so sank die Zahl 2020 um mehr als 60 Prozent auf 65.238. Auch hier wurde ein erfreulicher Aufwärtstrend der letzten Jahre gestoppt. Die Hanse- und Universitätsstadt Rostock verfügt insgesamt über 130 Hotels, Jugendherbergen, Pensionen und Campingplätze mit 15.757 Schlafplätzen, von denen im vergangenen Jahr allerdings ein Großteil zeitweise komplett geschlossen war. Dauerlockdown ist keine Lösung „Auch wenn es insbesondere im Sommer durchaus starke Monate gab, die aus touristischer Sicht sehr erfolgreich waren, konnten die Verluste dadurch nicht aufgefangen werden“, so Fromm weiter. „Die Entwicklung war zunächst mehr als vielversprechend. Zu Beginn des Jahres 2020, im Januar und Februar, sowie im September kamen sogar mehr Gäste als im Rekordjahr 2019 nach Rostock. Nun steuern wir auf das erste halbe Jahr zu, in dem der Tourismusbranche komplett die Grundlage entzogen worden ist. Wenn es jetzt nicht zu einem Kurswechsel kommt, werden die Schäden irreparabel sein und uns um viele Jahre zurückwerfen“, befürchtet der Tourismusexperte. „Der Dauerlockdown ist jedenfalls keine Lösung.“ Dem schloss sich Frank Martens, Vorstandsvorsitzender des Tourismusvereins Rostock & Warnemünde e. V., an. „Während wir im vergangenen Jahr gemeinsam mit der Stadt und Rostock Marketing im engen Austausch mit der Politik standen und zusammen wirksame Konzepte für einen sicheren Tourismus unter Corona-Bedingungen entwickelt und umgesetzt haben, findet jetzt praktisch kein Dialog mehr statt. Die Politik hat eine der wichtigsten Branchen im Land komplett abgemeldet und sich selbst überlassen“, kritisierte der Vereinsvorsitzende. Dabei sei längst wissenschaftlich erwiesen, dass die Hotellerie oder Gastronomie keine Infektionstreiber sind. „Die Schutzmaßnahmen, die sich im letzten Jahr gut bewährt haben, haben weiter Bestand und sind sogar noch erweitert worden. Die Touristiker tun alles, um die Sicherheit für Gäste und Einheimische zu gewährleisten“. Umso unverständlicher ist für ihn die fehlende Reaktion seitens der Entscheidungsträger. „Die Stimmung in der Branche und bei den Mitarbeitern ist angesichts der totalen Sprachlosigkeit der Politik katastrophal. Wenn jetzt nichts passiert, wird sich die Tourismuslandschaft in Rostock deutlich ausdünnen“, erklärte Martens. „Der einzige Hoffnungsschimmer sind die treuen Stammgäste, die uns unermüdlich signalisieren, dass sie sofort nach Aufhebung der Corona-Maßnahmen wiederkommen werden.“ [ad]Touristiker sind startbereit Trotz Dauerlockdowns ist die Branche nicht untätig, betonte der Tourismusdirektor. „Viele Unternehmen haben die Zwangspause für Modernisierungsarbeiten genutzt und mit teils hohem Aufwand Hygienekonzepte für einen sicheren Tourismus weiterentwickelt. Wir sind optimistisch, dass es bald wieder losgeht und bereiten unter Hochdruck die Wiederöffnung vor. Es gibt viele bewährte und neue Möglichkeiten, trotz weiterer Infektionen sicheres Reisen zu ermöglichen.“ Dazu zählen vor allem die touristischen Hygienekonzepte, die Einhaltung der AHA-Regeln, die digitale Kontaktnachverfolgung durch die luca-App, eine intensive Teststrategie und das Impfen. „Mit der vom Landestourismusverband MV (TMV) und dem Dehoga MV erarbeiteten Konzeption liegt seit längerem schon ein konkreter Stufenplan für einen vorsichtigen Re-Start des Tourismus vor, der auch eine Wiedereröffnung zu Ostern realistisch macht. Bei der Umsetzung der Maßnahmen und dem Neu-Start stehen wir Seite an Seite mit unseren touristischen Leistungsträgern. Jetzt ist es an der Politik, wieder Planungssicherheit für das Jahr 2021 zu schaffen.“ Die große Bedeutung des Tourismus für die Hansestadt Rostock verdeutlicht sich in den in der Tourismuskonzeption 2011 erhobenen Zahlen, die mit wachsenden Übernachtungen bis einschließlich 2019 noch gesteigert werden konnten. Die Branche erwirtschaftet einen Bruttoumsatz von knapp 0,5 Milliarden Euro. Branchenübergreifend profitieren Gastgewerbe, Einzelhandel und Dienstleistungen wie Kultur, Freizeit und Verkehr von den Ausgaben der Gäste. Aus dem touristischen Einkommensbeitrag lässt sich ein Beschäftigungseffekt von 15.000 Personen ableiten. Gleichzeitig erbringt die Branche 7,3 Prozent des gesamten Primäreinkommens der Hansestadt Rostock und trägt damit erheblich zur Sicherung von Beschäftigung und Einkommen bei. Nicht nur monetär wirkt sich der Tourismus positiv auf die Stadt aus: so leiten sich Bekanntheitsgrad und Image ebenfalls maßgeblich aus der touristischen Attraktivität ab. Quelle: Tourismuszentrale Rostock & Warnemünde
18. März 2021 | Weiterlesen
Kreuzliner „Mein Schiff 6“ – Erstanlauf in Rostock
Ein seltener Anblick bot sich Kreuzfahrtfans an den beiden vergangenen Tagen vor Warnemünde. Mit der „Mein Schiff 4“ und der „Mein Schiff 6“ lagen zwei baugleiche Kreuzliner auf Reede vor Warnemünde, die vom Strand aus gut zu sehen waren. Die beiden knapp 300 Meter langen Schiffe der Blue-Motion-Klasse wurden bei Meyer Turku gebaut und 2015 bzw. 2017 von TUI Cruises in Dienst gestellt. Bereits Anfang November hat die „Mein Schiff 4“ ihr Corona-Winterquartier im Seehafen Rostock bezogen. Sie soll hier auf den Neustart des Kreuzfahrttourismus vorbereitet werden. Alle paar Wochen bricht der Kreuzfahrtriese zu technischen Fahrten in die Ostsee auf und ist daher regelmäßig beim Ein- und Auslaufen in Warnemünde zu beobachten. Die „Mein Schiff 6“ wurde gerade in Wilhelmshaven repariert. An einer ihrer vier Maschinen musste die sieben Meter lange und zwölf Tonnen schwere Kurbelwelle getauscht werden. Nach erfolgreicher Reparatur brach sie am 3. März zu Testfahrten in der Deutschen Bucht und vor Skagen auf. Passagiere sind Corona-bedingt auf beiden Kreuzfahrtschiffen nicht an Bord. Hintergrund des Familientreffens in Rostock ist vielmehr eine Warenübergabe, erläutert Friederike Grönemeyer, Unternehmenssprecherin bei TUI Cruises. Vorräte sollen von der „Mein Schiff 4“ in die „Mein Schiff 6“ umgeladen werden. Die Hoffnung einiger Shipspotter, dass beide Passagierschiffe gemeinsam in Rostock einlaufen, hat sich nicht erfüllt. „Mein Schiff 4“ steuerte bereits gestern Nachmittag ihren Liegeplatz im Seehafen an, heute Abend folgte ihre Schwester. Trotz Erstanlauf blieb das Schiffshorn der „Mein Schiff 6“ stumm – eine Schiffsbegrüßung mit dem Typhon gab es nicht. Bereits morgen soll das Kreuzfahrtschiff Rostock wieder verlassen und voraussichtlich vor Skagen auf Reede gehen. Wann genau der Kreuzfahrttourismus wieder Fahrt aufnimmt, lässt sich nur schwer abschätzen. Läuft alles nach Plan, soll die „Mein Schiff 1“ ab dem 19. Juli zu insgesamt sechs Reisen von Warnemünde aus in See stechen, sagt Friederike Grönemeyer. Die erste Fahrt führt über Stockholm, Tallin, St. Petersburg und Helsinki zurück nach Warnemünde. Neben den Ostseerundreisen sind auch Fahrten nach Norwegen mit dem Geirangerfjord geplant. Die 2018 in Dienst gestellte „Mein Schiff 1“ ist 316 Meter lang und für bis zu 2.894 Passagiere ausgelegt. In Warnemünde soll sie am Liegeplatz P8 festmachen und zur Abfertigung das neue Warnemünde Cruise Center 8 nutzen. [ad]Video vom Erstanlauf der „Mein Schiff 6“ in Rostock-Warnemünde: „Mein Schiff 4“ und „Mein Schiff 6“ zusammen im Seehafen Rostock:
16. März 2021 | Weiterlesen
Hansa Rostock besiegt Türkgücü München mit 3:0
Hansa Rostock bleibt in der Erfolgsspur! Am Montagabend gewann Rostock sein Auswärtsspiel bei Türkgücü München mit 3:0 (1:0). Manuel Farrona Pulido brachte die Kogge in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs in Führung, Bentley Baxter Bahn erhöhte in der 59. Minute auf 2:0, bevor Nik Omladic in der Nachspielzeit zum 3:0-Endstand aus Gästesicht traf. Mit 54 Punkten schiebt sich die Kogge wieder auf den zweiten Tabellenplatz vor. Im Vergleich zum Sieg beim KFC Uerdingen 05 nimmt Hansa-Cheftrainer Jens Härtel zwei Veränderungen vor. Für Nico Neidhart (Rotsperre) und Simon Rhein und stehen heute Tobias Schwede und Björn Rother von Beginn an auf dem Platz. Knapp zwei Minuten sind im Stadion an der Grünwalder Straße gespielt, als Sercan Sararer im Rostocker Strafraum zum Abschluss kommt. Rother klärt den Schuss zur Ecke ins Toraus. Diese wird erneut gefährlich für die Rostocker: Bentley Baxter Bahn klärt einen Kopfball von Filip Kusic auf der Linie. Kurz darauf scheitert Sebastian Maier an Hansa-Schlussmann Markus Kolke (3. Minute). Ein Volleyschuss von Manuel Farrona Pulido geht rechts am Kasten vorbei. Auf der Gegenseite verfehlt Noel Niemann das Rostocker Tor aus spitzem Winkel nur knapp. Nach Vorlage von Pulido landet ein Schuss von Bentley Baxter Bahn in den Armen von Keeper Rene Vollath (5./6./8. Minute). Hier geht es von Beginn an zu Sache. Nach einem schnellen Konter der Gastgeber trifft Boubacar Barry aus spitzem Winkel nur das Außennetz (14. Minute). Die Hausherren können bislang die besseren Chancen für sich verbuchen. Nach einer ruhigeren Phase findet Hansa besser ins Spiel. Keeper Vollath läuft weit aus seinem Kasten und ist vor Pascal Breier am Ball. Auch beim Nachsetzen hat der Rostocker Stürmer kein Glück (42. Minute). In der Nachspielzeit des ersten Durchgangs gelingt Hansa nach einem Standard der Führungstreffer. Eine Ecke von links wird an den langen Pfosten verlängert, wo Farrona Pulido völlig frei zum Schuss kommt und zum 1:0-Pausenstand trifft (45+1. Minute). In der 59. Minute zieht Farrona Pulido an Filip Kusic vorbei und spielt den Ball in den Strafraum. Dort lässt Bahn Philipp Erhardt aussteigen und trifft ins lange Ecke zum 2:0. Die beste Chance zum Anschluss hat in der 71. Minute Sararer, als sein Schuss von rechts nur knapp am langen Pfosten vorbeistreicht. Zwei Zeigerumdrehungen später knallt ein Schuss von Niemann an die Latte. Auf der Gegenseite scheitert Breier nach einem Steilpass an Vollath (74. Minute). Nach einem Eckball pariert Vollath einen Schuss von Schwede (88. Minute) und dann macht Nik Omladic in der Nachspielzeit alles klar. Nach Herzog-Vorlage trifft er aus 15 Metern zum 3:0-Endstand. Mit 54 Punkten klettert Rostock wieder auf den zweiten Tabellenplatz. Der Tabellendritte Ingolstadt spielt allerdings erst Mittwoch beim SC Verl und kann Hansa vom direkten Aufstiegsplatz verdrängen. Weiter geht es für die Kogge am Samstag, wenn der Hallesche FC im Ostseestadion zu Gast ist. Dann möchte Hansa wieder vor Fans in der Arena spielen. [ad]Tore: 0:1 Manuel Farrona Pulido (45+1. Minute) 0:2 Bentley Baxter Bahn (59. Minute) 0:3 Nik Omladic (90+3. Minute) Aufstellung, FC Hansa Rostock: Markus Kolke (Torwart) Tobias Schwede, Sven Sonnenberg, Damian Roßbach, Lukas Scherff Jan Löhmannsröben (Oliver Daedlow, 76. Minute), Björn Rother Manuel Farrona Pulido (Korbinian Vollmann, 68. Minute), Bentley Baxter Bahn (Aaron Herzog, 86. Minute), Philip Türpitz (Nik Omladic, 68. Minute) Pascal Breier (Erik Engelhardt, 86. Minute)
15. März 2021 | Weiterlesen
Pläne für Landessportschule in Warnemünde überarbeitet
Heller, freundlicher und dynamischer soll der Neubau der Landessportschule auf der Warnemünder Mittelmole werden. Nachdem der erste Entwurf teilweise auf Kritik beim Orts- und Gestaltungsbeirat gestoßen war, stellte MHB-Architekt Torsten Ruwoldt am Dienstagabend die überarbeiteten Pläne vor. Im Ortsbeirat kamen diese gut an. Heller, dynamischer und näher am Segelsport Was hat sich im Vergleich zum ersten Entwurf geändert? Der bislang rechteckige Baukörper wurde durch leichte Winkel in horizontaler und vertikaler Ebene aufgebrochen. Im Dachbereich wurden die Traufen etwas herunter-, die Firstlinie etwas hochgedrückt. Der Baukörper soll so dynamischer wirken und einen höheren Wiedererkennungswert bekommen. Das Sockelgeschoss wird zurückgesetzt, sodass die eigentlichen Baukörper darüber zu schweben scheinen. Dies soll das Motiv des Segelschiffs verstärken. Statt des ortsuntypischen Flachdachs sollen leichte Schrägen ein flacht geneigtes Satteldach assoziieren. Die mittlere Ansichtshöhe liegt bei 16 Metern. Für die vorgehängte Fassade sind Zementplatten in gedecktem Weiß vorgesehen. Mit dem Fugenbild der Platten könne man noch etwas mehr Lebendigkeit in den Bau bringen, so Ruwoldt. Auch die Baukosten hätten sie zu einer Überarbeitung des Entwurfs gezwungen, erläutert der Architekt. „Wir haben zusammen mit dem LSB festgestellt, dass der Rahmen, den wir uns ursprünglich gesetzt hatten, mit dem ersten Entwurf nicht umsetzbar war.“ Da der Hochwasserschutz an dieser Stelle viel Geld gekostet hätte, soll das teure Untergeschoss entfallen, trotzdem möchte man mit vier Geschossen auskommen. Es bleibt bei drei Baukörpern: zwei vorgelagerte Hauptgebäude im Norden, die durch ein Glasbauwerk verbunden sind, und eine Bootshalle im Süden. Im Erdgeschoss sind Gasträume für die Segelschüler, Büros, Hausanschlussräume und die Küche vorgesehen. Die ersten beiden Obergeschosse nehmen die Unterkünfte auf. Mehr als 100 Gäste finden hier Platz. Fünf besonders großzügige Einheiten sind für Sportler mit Handicap gedacht, barrierefrei soll jedoch das gesamte Gebäude werden. Im dritten Obergeschoss befinden sich Seminarräume und ein großzügiger Konferenzbereich. Hier gibt es auch eine Dachterrasse, die bei Rennen von der Regattaleitung genutzt werden kann. Die beiden unteren Geschosse der Bootshalle bieten Platz für Boote und Trailer, darüber entsteht die Sporthalle. Vor dem Gebäudekomplex soll ein sechs Meter breiter Streifen freibleiben, auf dem die Stadt eine öffentliche Promenade anlegen kann. Das Gebäude selbst ist einschließlich der Gastronomie jedoch nicht öffentlich, betont Ruwoldt. Die Durchgängigkeit der Straße am Bahnhof bis zur Slipanlage am Yachthafen bleibt gesichert. 40 Stellplätze sind durch die Satzung der Hansestadt Rostock vorgeschrieben, auf Wunsch des LSB gehe man in Richtung 50, sagt Ruwoldt. Der größte Teil ist auf der zugekauften Fläche zwischen Bootshalle und Wirotel (ehem. Scandlines-Gebäude) vorgesehen. Die Außenanlagen werden unter dem Motto „Düne“ gestaltet. Neben Dünengräsern soll ein Holzsteg am Eingang für maritimes Flair sorgen. 4.029 Quadratmeter Grundfläche befinden sich im Eigentum des Landessportbundes, zusätzliche 595 Quadratmeter wurden inzwischen von der Wiro angekauft. Die Grundstückssituation bleibt trotzdem „eng“, so Ruwoldt. Geothermie statt Fernwärme Die Wärmeversorgung soll über eine Geothermie-Anlage erfolgen. Sie hätten gern auf Fernwärme zurückgegriffen, doch das wurde von den Stadtwerken abgelehnt, erläutert Ruwoldt. In Verbindung mit Photovoltaik und Solarthermie müsse man jetzt „höhere Aufwände fahren“, um die gesetzliche Norm zu erfüllen. Auf dem südlichen Gebäude sind Photovoltaikanlagen geplant. Grundsätzlich sei diese auch auf dem Nordgebäude möglich, erklärt Ruwoldt auf Nachfrage von Ortsbeiratsmitglied Harald Terpe (Grüne). Die Anlagen seien jedoch kaum noch rentabel, wenn man den Strom nicht selbst verbraucht, erklärt der Architekt. „Das, was wir machen, soll ausreichen, um die gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen.“ Wenn mehr gewünscht ist, muss der Bauherr entscheiden, ob er das Geld eher in Photovoltaik oder in die Qualität der Ausbildung steckt. Baustart im Juni – bis zum Sommer 2023 soll die Sportschule fertig sein Obwohl noch keine Baugenehmigung vorliegt, soll es bereits im Juni losgehen. „Wir werden demnächst den Bauantrag einreichen“, sagt Architekt Ruwoldt. In Gesprächen mit den zuständigen Ämtern wurde jedoch eine Teilbaugenehmigung in Aussicht gestellt. In Kürze soll mit den Abbrucharbeiten begonnen werden. Die Zeit drängt, denn die Finanzierung hängt an verschiedenen Fördertöpfen, die 2023 auslaufen. Bis dahin ist nicht nur der Bau fertigzustellen, es muss auch alles abgerechnet und geprüft werden. „Für uns heißt das, wir müssen im Sommer 2023 fertig sein“, so Ruwoldt. „Spätestens Mitte 2022 werden sich die Gewerke überschlagen müssen, damit wir das schaffen.“ Visualisierungen: MHB Architekten
12. März 2021 | Weiterlesen