Neueste Nachrichten aus Rostock und Warnemünde

Wolfgang Wolf ist neuer Trainer bei Hansa Rostock

Wolfgang Wolf ist neuer Trainer bei Hansa Rostock

Wolfgang Wolf ist mit sofortiger Wirkung neuer Cheftrainer des FC Hansa Rostock und beerbt damit den am Dienstag beurlaubten Peter Vollmann. Wolf erhält bei Hansa einen Vertrag bis zum Saisonende. Sollte die Liga gehalten werden, verlängert sich dieser um ein weiteres Jahr. „Er war und ist unser Wunschtrainer, er war unser erster Ansprechpartner“, stellt Hansa-Manager Stefan Beinlich den neuen Cheftrainer vor. „Wir sind davon überzeugt, dass er genau der richtige in dieser Situation ist“, so Beinlich. „Er ist ein erfahrener Trainer, der sehr viel Leidenschaft besitzt.“ Wolf wird bereits heute sein erstes Training leiten und am Freitag beim ersten Spiel der Rückrunde in Paderborn auf der Trainerbank Platz nehmen. „Ab sofort geht’s los, das Schiff wieder in die richtige Richtung zu bringen“, freut sich Wolf auf die neue Herausforderung. „Ich bin absolut überzeugt, dass wir über eine ganz schwere Rückrunde und mit langem Atem die Klasse halten können.“ Erste Problemfelder hat er bereits identifiziert. Momentan sei die Mannschaft zu verunsichert, jeder habe Angst vor Fehlern. „Mir fehlt die Leidenschaft, die Zweikampfstärke“, legt Wolf den Finger in die Wunde. Bei ihm dürfe ein Spieler auch mal Fehler machen, wenn ein anderer diese ausgleiche. Was die Strategie betrifft, will sich der neue Coach offensiver geben. „Wir müssen ja auch mal ein Tor schießen. Wir können nicht nur auf die Null ausgehen.“ So könne vor der Winterpause noch der „eine oder andere Punkt“ geholt werden. Freuen tut sich der 54-Jährige auch auf das Wiedersehen mit Marek Mintal. „Ich weiß genau, wie ich ihn einsetzen kann, wie er funktioniert“, erklärt Wolf, der ihn 2003 nach Nürnberg holte, wo er zweimaliger Torschützenkönig wurde. „Er wird hoffentlich wieder der Marek Mintal werden, wie ich ihn kenne. Er hat noch lange nicht das gezeigt, was er kann. Momentan geht ihm ein bisschen die Torgefährlichkeit ab.“ Für Wolf ist Mintal ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft: „Der muss wieder der alte werden!“ Auch der suspendierte Kevin Pannewitz soll unter dem neuen Coach eine zweite Chance bekommen. „Aber er kriegt nur eine Chance bei mir“, betont Wolf. Bis zum Jahresende soll der 20-jährige Mittelfeldspieler in der zweiten Mannschaft bleiben, doch „beim ersten Training ist er dabei, er wird mit ins Trainingslager fahren und dann kann er zeigen, was er kann und ob er auf dem richtigen Weg ist.“ Wolf, der als Spieler bei Kaiserslautern und den Stuttgarter Kickers aktiv war, verfügt über langjährige Erfahrungen als Coach, etwa beim VfL Wolfsburg, dem 1. FC Nürnberg oder Kaiserslautern. Bis Anfang des Jahres trainierte er den Drittligisten Kickers Offenbach. „Nach meiner Auszeit in Offenbach bin ich wieder so weit, dass ich brenne, dass ich heiß bin“, beschreibt Wolf seine aktuelle Motivation. Bleibt zu hoffen, dass er diese auf die Mannschaft übertragen kann.

7. Dezember 2011 | Weiterlesen
Sibylle Lewitscharoff stellt ihren Roman „Blumenberg“ vor

Sibylle Lewitscharoff stellt ihren Roman „Blumenberg“ vor

Das Gehirn spielt einem manchmal ganz komische Streiche. Da sitzt man am Schreibtisch, arbeitet an Dokumenten und auf einmal sitzt ein Löwe auf dem Teppich. Wer jetzt an Experimente mit bewusstseinserweiternden Drogen denkt, liegt falsch. So beginnt nämlich der Roman „Blumenberg“ der Stuttgarter Autorin Sibylle Lewitscharoff, die gestern im Rahmen der LiteraTour Nord 2011/2012 im Literaturhaus Rostock im Peter-Weiss-Haus las. Für viele ist Sibylle Lewitscharoff die Favoritin im diesjährigen Wettbewerb. Ihr Roman konnte schon einige Literaturpreise abräumen und auch auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises war er vertreten. So war es auch nicht verwunderlich, dass sich über 100 Besucher selbst ein Bild von der Autorin und ihrem Werk machen wollten. „Blumenberg“ ist zwar ein Roman, die namensgebende Hauptfigur ist jedoch keine Erfindung der Autorin. Hans Blumenberg war ein angesehener Philosoph, der bis 1985 Professor in Münster war. Drei Jahre vor der Emeritierung setzt der Roman ein und lässt Blumenberg auf die Illusion des Löwen treffen. Die Kleistpreisträgerin wollte keine Biographie schreiben, sondern einen Roman, der auch für Leser interessant ist, die den Philosophen nicht kennen. Daher hat sie das Tier als Figur mit aufgenommen: „Mit so einer Figur kann man viel machen. Der Löwe ist sozusagen Butter bei die Fische.“ Die Romanfigur Blumenberg wird fortan von dem König der Tiere begleitet. Nicht nur vor seinem Schreibtisch, sondern auch in seinen Vorlesungen nimmt er Platz und wird für den Philosophen immer mehr zu einer Selbstverständlichkeit. Zu einer Berührung kommt es jedoch nie, was in der Welt des Romans das Rätsel offenlässt, ob der Löwe nur ein Phantasiekonstrukt ist oder wirklich existiert. Zwar können Blumenbergs Studenten das Tier nicht sehen, vier von ihnen bemerken aber, dass etwas anders ist im Hörsaal. Auch die Geschichte dieser vier Studenten erzählt Sibylle Lewitscharoff in ihrem Roman; bei der Lesung gestern Abend stand jedoch der Philosoph Blumenberg im Mittelpunkt. Und dabei überzeugte nicht nur der Inhalt des Romans, sondern auch die Vortragsweise der Stuttgarterin. Mit viel Leidenschaft und einer ausdrucksstarken Mimik und Gestik wurde das Publikum mitgerissen in das Münster von 1982. Für den Vortrag wählte sie sich das Kapitel Ägypten aus, in dem der Philosoph auf seiner Couch liegt und bei dem Genuss eines Musikstückes von Arturo Benedetti Michelangeli an einen Aufenthalt in dem afrikanischen Land zurückdenkt. Diese Geschichte beruht auf einer wirklichen Reise Blumenbergs, dem diese 1956 von einem reichen Freund finanziert wurde. In dem anschließenden Gespräch mit Literaturwissenschaftler Lutz Hagestedt erklärt die Autorin, dass sie dieses Kapitel gewählt habe, um etwas Abwechslung in die Lesungen zu bekommen. Außerdem zeige sich dort, dass Blumenberg nicht immer nur der etwas abgeschottete Philosoph war, sondern durchaus auch ein Lebemann, der die Autoleidenschaft vom Vater erbte. Auch wenn Sibylle Lewitscharoff mehrmals betonte, dass sie keine Biografie schreiben wollte und das Buch auch ebendies nicht ist, bekam man das Gefühl, dass sie durchaus in der Lage dazu gewesen wäre. „Ich habe die Schriften Blumenbergs schon in der Schulzeit gelesen und er hat mich bis heute gepackt. Ich habe nicht immer alles verstanden und das tue ich auch heute noch nicht, aber er ist ein sehr faszinierender Mann“, sagte die Autorin. Sie berichtete, dass sie ihn zwar nie persönlich erleben durfte, aber für das Buch mit der Tochter Bettina Blumenberg gesprochen hat. Schon vor der Veröffentlichung des Buches war die Spannung groß, ob so ein Konzept überhaupt funktionieren könne. Lutz Hagestedt formulierte: „Lieber einen großen Autor scheitern, als einen schlechten Autor stümpern sehen“ und auch Lewitscharoff selbst hatte Angst, dass sie von den „Blumenbergianern“ Kritik ernten würde: „Ich hab gedacht, sie fragen, was erlaubt sich diese Kröte. Zum Glück ist das nicht passiert und fast alle fanden das Buch gut. Und das geht natürlich runter wie Öl“, sagte die symphytische Autorin. Mit dem tollen Abend hat Sibylle Lewitscharoff die Messlatte für die Konkurrenz sehr hoch gelegt. Die noch folgenden Autoren Sherko Fatah, Gregor Sander und Jan Böttcher müssen sich anstrengen, wenn sie die Publikumsstimme der LiteraTour Nord gewinnen wollen.

7. Dezember 2011 | Weiterlesen
Smartphone-App für Rostock und Warnemünde

Smartphone-App für Rostock und Warnemünde

Rostock-App lautet der Name einer neuen Smartphone-Applikation für Rostock und Warnemünde, die Matthias Fromm (Geschäftsführer der Rostocker Tourismus-Gesellschaft), Thomas Böhm (Geschäftsführer von Juni Media) und Guido Zöllick (Präsident des Landesverbandes MV des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes) heute vorstellten. So ganz dürften sie alle drei nicht mehr in die Zielgruppe der neuen Anwendung passen, denn „die liegt bei den 25- bis 35-Jährigen“, erklärt Fromm, aber natürlich würde sich auch die ältere Zielgruppe mehr und mehr mit den Neuen Medien vertraut machen. Viel zu sehen gab es heute nicht. Die App ist noch in Arbeit und ließ sich durch ein überdimensioniertes Handymodell aus Pappe vertreten. Doch soll es – so war zu erfahren – neben einer Stadttour auch Informationen zur Geschichte, zu Sehenswürdigkeiten und zu Rostocker Persönlichkeiten geben. „Zielgruppe sind in erster Linie Touristen“, erläutert Fromm und so ist vor allem ein großes Informationsangebot zu Übernachtungsmöglichkeiten, Gastronomie und Angeboten des Einzelhandels vorgesehen. Ergänzt durch einen Veranstaltungskalender soll es auch die Möglichkeit geben, Tickets sowie Unterkünfte zu buchen. Täglich aktualisierte Tipps sind geplant, allerdings werde es „keine tagesaktuellen Nachrichten geben“, schränkt Thomas Böhm den redaktionellen Umfang ein, hält sich die Weiterentwicklung der App jedoch offen. „Ein Medium, das der Schnelligkeit Rechnung trägt“, ist es für Guido Zöllick. Die Buchungsfristen würden immer kürzer und die Leute informieren sich sehr viel kurzfristiger über die Möglichkeit, wo sie schlafen oder essen können. „Da sind solche Anwendungen in der heutigen Zeit absolut notwendig“, fasst der Chef vom Hotel Neptun den Nutzen der App zusammen. Spätestens ab Ende Januar soll die Anwendung kostenlos im App Store verfügbar sein, vorerst nur für Apples iPhone. Im Laufe des ersten Halbjahres soll eine Android-Version folgen. Finanzieren wird sich die Anwendung ausschließlich aus der Vermarktung selbst. Basisangebote sind kostenlos, über zusätzliche Informationen wie Bilder oder Videos sollen die gewerblichen Anbieter an den Kosten beteiligt werden. Ob die Anwendung zu einem Erfolg wird, dürfte in erster Linie von der Qualität der Inhalte abhängen. Gibt es im Hotel-, Gastronomie- und Veranstaltungsbereich doch bereits zahlreiche überregionale Applikationen, die um die Gunst der Smartphone-Nutzer buhlen – allerdings noch keine anspruchsvolle Städte-App für unsere Hansestadt, die alles unter einem virtuellen Dach vereint.

6. Dezember 2011 | Weiterlesen
Hansa Rostock beurlaubt Trainer Peter Vollmann

Hansa Rostock beurlaubt Trainer Peter Vollmann

Hansa Rostock hat seinen Trainer Peter Vollmann heute Morgen mit sofortiger Wirkung beurlaubt., wie der Verein gerade bekannt gab. Nach intensiven Gesprächen innerhalb des Vorstands reagiere der Verein damit auf die negative sportliche Entwicklung der Vorwochen, heißt es. Peter Vollmann geriet nach den Spielen gegen St. Pauli, Union Berlin und zuletzt gegen die SpVgg Greuther Fürth zunehmend unter Druck. Nach der Hinrunde fällt die Bilanz von Hansa Rostock enttäuschend aus: Acht Niederlagen, acht Unentschieden und lediglich ein Sieg in 17 Spielen reichten nur für 11 Punkte und den vorletzten Tabellenplatz. „Wir bedanken uns für die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Peter Vollmann, die uns in der Vorsaison zum Aufstieg in die 2. Bundesliga geführt hat“, erklärte Hansa-Manager Stefan Beinlich. „Wir sahen uns aber aufgrund der aktuellen Situation zu dieser Entscheidung gezwungen.“ Bis auf Weiteres wird der bisherige Co-Trainer Michael Hartmann ab sofort das Training der Hansa-Profis als Interims-Trainer leiten.

6. Dezember 2011 | Weiterlesen
Liebesschlösser an Warnemünder Brücke

Liebesschlösser an Warnemünder Brücke

Katja und Oliver, Matthias und Kerstin, Christina und Henning, Katrin und Ralf und eine Handvoll weiterer Pärchen haben es getan. Sie haben ein kleines Vorhängeschloss an die Kette vor dem historischen Brückendrehrad in Warnemünde gehängt und den Schlüssel in den Alten Strom geworfen, auf dass das Schloss nie wieder geöffnet werde. Die Schlösser sind verziert mit eingravierten oder aufgemalten Namen, manchmal auch nur mit den Initialen. Kleine Herzen, Jahreszahlen oder Glückwünsche geben den etwa 200 Gramm schweren Messingschlössern eine individuelle Note. Mit dieser Geste haben sich die Paare ewige Liebe geschworen und einen Trend nach Rostock gebracht, der von Südeuropa aus mittlerweile die ganze Welt erobert. Sogar bis zur Großen Mauer in China sollen Touristen diesen Brauch gebracht haben. Der Ursprung ist unklar. Vielleicht kommt er aus Italien, wo Absolventen nach dem Abschluss ihrer Ausbildung die Vorhängeschlösser ihrer Spinde an der Brückenlaterne auf der Milvischen Brücke über den Tiber in Rom aufgehängt haben. Liebespaare sollen diesen Brauch übernommen haben, der durch ein Buch des italienischen Schriftstellers Federico Moccia bekannt wurde. Bereits seit dem Ersten Weltkrieg, so ist in anderen Quellen zu lesen, werden im serbischen Vrnjacka Banja Schlösser an der sogenannten Liebesbrücke aufgehängt. Mittlerweile sind sie auch in Deutschland angekommen. Zu Hunderten hängen sie an Brücken in München, Frankfurt, Dresden, Berlin oder Hamburg. Vor gut drei Jahren begann der Brauch auch auf der Hohenzollernbrücke in Köln. Inzwischen sind es 40.000 Schlösser, schätzt die Deutsche Bahn, der die Brücke gehört. Was für die einen eine nette Touristenattraktion ist, beobachten die Stadtämter hingegen mit Sorge. Unter dem Gewicht eingeknickte Laternen, Beschädigung der Rostschutzlackierung der Brückengeländer und verunreinigte Gewässer führten in einigen Städten schon zu Verboten. Wer in Venedig an der Rialtobrücke ein Schloss anbringt, muss mit einem Bußgeld von 3.000 Euro rechnen. Und auch in Rostock schaut das Tief- und Hafenbauamt, das für die städtischen Brücken zuständig ist, mit Skepsis auf den neuen Trend. Gerade erst im Sommer ist die Warnemünder Bahnhofsbrücke umfangreich saniert und mit einer frischen Schutzschicht versehen worden. Noch hängen weniger als zehn Schlösser an der Kette. Sollte die Zahl steigen, könnte es zu einem Problem werden. Aber schon jetzt ist es unübersehbar: Rostock hat eine Liebesbrücke.

5. Dezember 2011 | Weiterlesen
Universität Rostock nimmt neuen Rechencluster in Betrieb

Universität Rostock nimmt neuen Rechencluster in Betrieb

Alle Rechenkraft voraus! Der Physikalischen und Theoretischen Chemie der Universität Rostock steht ab dem 06.12.2011 ein neuer leistungsstarker Rechencluster zur Verfügung. Auf fast 1.300 Prozessorkernen werden Moleküle und Katalysatoren zum Tanzen gebracht. „Damit wird die Wettbewerbsfähigkeit der Universität Rostock bei der Beteiligung an größeren Forschungsvorhaben deutlich gestärkt“, freut sich Prof. Dr. Ralf Ludwig, Experte für Physikalische und Theoretische Chemie. Der neue Rechencluster hat eine zehn Mal höhere Leistungsfähigkeit als seine Vorgänger und dient der Modellierung von molekularen und katalytischen Prozessen. Er verfügt über 1272 CPUs, 2080 GB Arbeitsspeicher und 60 TB Festplattenspeicherplatz sowie eine Rechenleistung von 2-8 TFLOPS. „Jetzt können wir Projekte in Angriff nehmen, die vorher nur auf dem Papier standen“, schwärmt Prof. Ludwig. Im Fokus der Berechnungen und Simulationen steht das Verständnis von katalytischen Reaktionen, wie zum Beispiel der photokatalytischen Wasserspaltung. Durch die Endlichkeit der fossilen Energieträger und die mit ihrer Verbrennung verbundenen Umweltprobleme ist die regenerative Energieerzeugung durch die unendliche Energiequelle Sonne ins Zentrum der Energiedebatte gerückt. In den Projekten „Light2Hydrogen“ und „Nano4Hydrogen“ soll der Energieträger Wasserstoff aus der photokatalytischen Wasserspaltung gewonnen werden. Auch die Speicherung und Freisetzung von Wasserstoff zur gewünschten Zeit am richtigen Ort ist von großer Bedeutung. Für diese Prozesse benötigt man geeignete Katalysatoren. Wichtig für den Start der Reaktionen sind auch Photosensibilisatoren, die in Verbindung mit Nanoteilchen aus Metall die nötige Ladung bereitstellen. Um die Reaktionen besser verstehen zu können, helfen Theorie und Modellierung. „Mit der neuen Rechenmaschine ist die Berechnung von größeren Photosensibilisatoren und Katalysatoren kein Problem mehr“, erläutert Ludwig. Das gesamte Forschungsprojekt zählt zur Initiative Spitzenforschung & Innovation in den Neuen Bundesländern. Der neue Rechencluster steht auch Projektpartnern aus der Physik der Universität Rostock und dem Leibniz-Institut für Katalyse zur Verfügung. Die Anschaffung und Betreuung des Rechenclusters wurden vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und dem Land Mecklenburg-Vorpommern gefördert. Quelle: Uni Rostock, Foto: IT- und Medienzentrum

5. Dezember 2011 | Weiterlesen
11. Burkhard-Greifenhagen-Gedenklauf 2011

11. Burkhard-Greifenhagen-Gedenklauf 2011

Zehn Jahre ist es her, dass Burkhard Greifenhagen tödlich verunglückte. „Er war Wasserspringer, Volleyballer, Läufer, Skilangläufer, Bergsteiger – ein richtiger Allround-Sportler. In der Leichtathletik war er bekannt, weil er vom 20-Kilometer-Lauf bis zum Hochsprung in der Spitzengruppe war. Zwei Meter aus dem Stand konnte er springen. Er hat viele verrückte Sachen gemacht“, erinnert sich Michael Bernateck, sein früherer WG-Bewohner und erzählt, wie Burkhard Greifenhagen bei den Norddeutschen Meisterschaften die unteren Höhen beim Hochsprung ausließ, in der Zeit den 1.500-Meter-Lauf gewann und anschließend den Hochsprung für sich entschied. Man habe ihn auch ‚die Katze‘ genannt, weil er sich beim Beachvolleyball am schnellsten hinhechten konnte. Viel sei er in der Welt herumgekommen. „Sein Markenzeichen war, niemals Wege zu gehen, die schon geochst sind. Er hat seine eigenen Spuren gezogen“, beschreibt Bernateck seinen Freund weiter. Mit Freunden wollte er die Viertausender Berge der Alpen bezwingen. Der Abstieg vom Täschhorn im August 2001 wurde ihm jedoch zum Verhängnis. Er geriet in ein Steinfeld und wurde mehrere Hundert Meter in die Tiefe gerissen. Der Sportler starb dabei mit 39 Jahren. Um das Unglück zu verarbeiten, riefen seine Sportfreunde nur wenige Monate später den Burkhard-Greifenhagen-Gedenklauf ins Leben. Seither treffen sich Familienangehörige und Freunde zu einem Lauf auf seiner Trainingsstrecke im Barnstorfer Wald und halten in Gesprächen abseits der Strecke die Erinnerung an Burkhard Greifenhagen wach. Aber nicht nur Weggefährten nehmen an dem Lauf teil, auch viele junge Athleten aus Rostock und der Region nutzen die Veranstaltung für einen Trainingslauf. In diesem Jahr waren es insgesamt 123 Sportler. Das Startsignal gab Burkhard Greifenhagens Vater. Seine Mutter schenkte an der Strecke warmen Tee für die Teilnehmer aus. Dankend wurde dieses Angebot angenommen. Denn startete das Läuferfeld noch bei schönem Sonnenschein, wechselte das Wetter nur kurze Zeit später und herauf zog ein ungemütlicher Regenschauer mit leichtem Hagel. Unter erschwerten Bedingungen absolvierten die Läufer die 2,5-, 5- und 10-Kilometerdistanzen, die in diesem Jahr allerdings über weniger Waldboden führten. Der Grund: Der Streckenverlauf musste geändert werden. Denn durch den Bau des Darwineums, einer Erweiterung des Rostocker Zoos im Barnstorfer Wald, sind einige Wege nicht mehr zugänglich. Bereits vor einem Jahr, als der Weg gesperrt wurde, hatte dies zu Konflikten geführt. Als Kompensation wurde daraufhin für die Sportler und Spaziergänger ein Plan für die Ertüchtigung und Erweiterung der Lauf- und Wanderwege entwickelt. „Wir legen Wert darauf, dass die Pläne umgesetzt werden und das Erbbaurecht des Zoos zurückgegeben wird“, fordert Dr. Jens Schweder vom TC Fiko Rostock, der beim 11. Burkhard-Greifenhagen-Lauf die Siegerehrung übernahm. Denn obwohl der Lauf keinen ausgesprochenen Wettkampfcharakter besitzt, wurden die Zeiten erfasst und die drei besten Läuferinnen und Läufer jeder Distanz mit einem Schokoladenweihnachtsmann belohnt. Eine detaillierte Liste mit den Ergebnissen gibt es hier.

4. Dezember 2011 | Weiterlesen
FC Hansa Rostock unterliegt der SpVgg Greuther Fürth mit 0:3

FC Hansa Rostock unterliegt der SpVgg Greuther Fürth mit 0:3

Vor 7.480 Zuschauern, darunter etwa 1.000 Rostocker Anhängern, gewann Greuther Fürth in der Trolli Arena klar mit 3:0 gegen Hansa Rostock. Mit einem Punkt Rückstand auf den Relegationsplatz beendet Hansa die Hinrunde auf dem 17. Tabellenplatz. „Wenn wir es defensiv hinbekommen, haben wir auch in diesem Spiel die Möglichkeit, Tore zu erzielen“, erklärte Hansa-Trainer Peter Vollmann vor dem Spiel und stellte seine Mannschaft heute kompakter auf. Nach überstandenem Infekt übernahm Kapitän Sebastian Pelzer wieder seine angestammte Linksverteidigerposition, auf der rechten Seite gab der Trainer heute Robert Müller den Vorzug vor Peter Schyrba. Marek Mintal und Lucas Albrecht übernahmen die Sturmspitze, dahinter Michael Blum und Björn Ziegenbein auf den offensiven Außenbahnen. Vollmanns Defensivtaktik übersteht nur die ersten zehn Minuten, dann wirft ein frühes Gegentor die Mannschaft aus der Bahn. Nach einer halbhohen Eingabe von Heinrich Schmidtgal erwischt Olivier Occean das Leder am linken Pfosten gerade noch mit ausgestrecktem Bein und verhilft Fürth so zur frühen Führung. Immerhin schon der zehnte Saisontreffer des Kanadiers. Einen direkten Freistoß von Schmidtgal aus etwa 25 Metern Entfernung fischt Kevin Müller aus der Luft (22. Minute). Auf der Gegenseite kann Bernd Nehrig den Ball nach einer Blum-Ecke zunächst abwehren, der Nachschuss von Ziegenbein geht anschließend knapp über die Latte (25. Minute). Kurz vor Ende der ersten Hälfte wird es noch einmal spannend, als Dani Schahin nach einer Ecke zum Kopfball kommt (42. Minute). Kevin Müller kann jedoch parieren. Die erste Chance in der zweiten Hälfte gehört den Gästen. Nach einem schönen Solo des frisch eingewechselten Tobias Jänicke kommt Ziegenbein an der Strafraumgrenze zum Schuss, der jedoch knapp am rechten Pfosten vorbeistreicht. Die Fürther lassen ihre Chancen jedoch nicht ungenutzt. Erst kommt Schahin zehn Meter vor dem Tor völlig frei zum Schuss. Nachdem Müller diesen noch abwehren kann, setzt sich Stephan Schröck gegen Pavel Kostal durch und macht im Nachgang das 2:0 für die Gastgeber klar. Alles perfekt für die Hausherren ist dann in der 75. Minute, als Sercan Sararer die Führung von der Strafraumgrenze aus zum 3:0 ausbaut. Holst fälscht den Schuss ab, unhaltbar für Kevin Müller. Fürth hat das Spiel die ganze Zeit über kontrolliert und Hansa Rostock kaum eine Chance gelassen, sodass der Sieg auch in dieser Höhe in Ordnung geht. Die Franken konnten sich damit an St. Pauli vorbei auf den Relegationsplatz vorarbeiten. Für Hansa Rostock fällt die Bilanz der Hinrunde hingegen desaströs aus. Acht Niederlagen, acht Unentschieden und lediglich ein Sieg in 17 Spielen reichten nur für 11 Punkte und den vorletzten Tabellenplatz. Die Hansa-Kogge steckt tief in der Krise, glücklicherweise ist das Feld auf den hinteren Rängen eng zusammen, sodass für den Klassenerhalt am Saisonende weniger Punkte genügen könnten als gedacht. Bleibt zu hoffen, dass der Verein während der Winterpause noch einmal ins Schwarze trifft, was die personelle Verstärkung im Offensivbereich betrifft. Bis dahin stehen noch zwei weitere schwere Spiele auf dem Plan. Nächsten Freitag muss Hansa bei Paderborn antreten, am 18. Dezember ist Dynamo Dresden in der DKB-Arena zu Gast. Tore: 1:0 Olivier Occean (11. Minute) 2:0 Stephan Schröck (58. Minute) 3:0 Sercan Sararer (75. Minute) Aufstellung, FC Hansa Rostock: Kevin Müller (Torwart) Robert Müller, Pavel Kostal, Matthias Holst, Sebastian Pelzer Dominic Peitz(Tobias Jänicke, ab 46. Minute) , Timo Perthel Björn Ziegenbein, Michael Blum Lucas Albrecht (Tino Semmer, ab 71. Minute), Marek Mintal Fotos: Eibner-Pressefoto

3. Dezember 2011 | Weiterlesen
Ein Abend mit Annett Louisan im gemütlichen Wohnzimmer

Ein Abend mit Annett Louisan im gemütlichen Wohnzimmer

Gemütlichkeit – nur wenige zelebrieren sie wohl so eindrucksvoll wie Annett Louisan bei ihren Konzerten. Gestern konnten ihr gut 2000 Gäste der Rostocker Stadthalle dabei zuschauen, wie sich die zierliche Sängerin ihre Schuhe auszog, es sich in einem Sessel bequem machte, ein paar Drinks in Reichweite, und genussvoll an einer Zigarette zog. So zieht man sich gern daheim zurück, hängt seinen Gedanken und Erinnerungen nach. „Ich hätte mir doch ein Bett auf die Bühne stellen sollen“, wünscht sich Annett Louisan und säuselt mit ihrer honigsüßen Stimme „Ich hab ganz konsequent den ganzen Tag verpennt. Jetzt brauch ich sehr viel Ruhe für Dinge, die ich heut nicht tue.“ Die Möbel ihres Bühnenwohnzimmers im Retrostil erinnern an unbeschwerte Kindheitstage. In dem Lied „In meiner Mitte“, das auch dem aktuellen Album und der Tour ihren Namen gab, singt sie davon. Mit seiner sanften Walzermelodie kann die 34-Jährige das Konzertpublikum von Anfang an für sich erwärmen. Bei „Chancenlos“ geht sie so sogar die Sitzreihen entlang, um sich „die Pärchensituation einmal anzuschauen“. Ob junger oder schon etwas älterer Jahrgang – viele Paare waren in die Stadthalle gekommen. Zu den frisch Verliebten zählen sich auch Olaf Schlicht aus der Nähe von Hamburg und Sylvia Konopatzki aus Neubrandenburg. „Wir mögen ihre gefühlvollen, deutschsprachigen Lieder, die ans Herz gehen und einem schön aus der Seele sprechen“, zeigten sich die beiden berührt. Auch Annett Louisan ist „momentan sehr verliebt“, wie sie verriet. Also nichts mit „Pärchenallergie“, einem Song aus ihrem neuen Album, mit dem sie lebhafte Polkaklänge auf die Bühne brachte. Karibisch wurde es mit „Mama will ins Netz“ und so richtig rockig mit „Torsten Schmidt“. Aus all ihren fünf Alben präsentierte sie ausgewählte Stücke. Begleitet wurde die Sängerin von ihrer fünfköpfigen Band, die ebenfalls als Solisten glänzen konnten. Besonders beeindruckte Friedrich Paravicini am Cello, Piano, Akkordeon und an seinem neuen Ondes Martenot, welches zum Gänsehautfeeling vom überaus zarten „Vorsicht Zerbrechlich“ beitrug. „Ein ganz, ganz neues Lied“, das für das letzte Album noch nicht genug ausgereift war, stellte die Chansonette mit „Patamm“ vor, ein leicht beschwingtes, kuschliges Musette, unverkennbar Annett Louisan. Das Publikum war begeistert. Schon während des Konzertes überreichten Fans der Sängerin Blumen und kleine Geschenke. Beim großen Schlussapplaus mit stehenden Ovationen hielt sie den Arm voller Sträuße. Eine Geste, die schon fast aus der Mode gekommen war. Doch selbst als Louisan den Saal als zweite Zugabe „Verschwinde“ singen ließ, ist noch nicht Schluss. Erst nach „Das Spiel“ und „Moonriver“, der zweiten Coverversion des Abends, neben Charles Aznavours „Spiel Zigeuner“, treten alle den Heimweg an.

3. Dezember 2011 | Weiterlesen
FC Hansa Rostock bei der SpVgg Greuther Fürth zu Gast

FC Hansa Rostock bei der SpVgg Greuther Fürth zu Gast

Die Karten scheinen klar verteilt zu sein: Mit 11 Punkten steht Hansa Rostock auf einem Abstiegsplatz, während Greuther Fürth mit der dreifachen Punktzahl nur zwei Zähler Rückstand auf den Relegationsplatz hat. Auch was die Anzahl der Treffer betrifft, steht das Verhältnis bei 3:1. 33 Tore konnte Fürth in der laufenden Saison erzielen, den Rostockern gelangen gerade einmal elf. Mit Olivier Occean und Christopher Nöthe (9 bzw. 8 Treffer) stehen gleich zwei Fürther in den Top 10 der Torschützen. Bei Hansa ist es bezeichnenderweise immer noch Abwehrmann Matthias Holst, dem bisher die meisten Treffer (2) gelangen. Doch nicht nur offensiv läuft es für Fürth in dieser Saison gut. Mit gerade einmal 14 kassierten Treffern (nur Paderborn ist mit 13 noch besser) ist das Kleeblatt-Team von Mike Büskens auch defensiv sehr gut aufgestellt. Keine leichte Aufgabe für Hansa-Trainer Peter Vollmann, der den Vorstand nach der 2:5-Heimpleite gegen Union Berlin zu Wochenbeginn davon überzeugen musste, dass er die Mannschaft aus der Krise führen kann. „Oberste Priorität muss immer sein, dass man das Spiel gewinnen will“, so Vollmann, „vielleicht hat sich der Weg jetzt etwas geändert.“ Um gegen Fürth zu bestehen, wird der Coach sein Team defensiver aufstellen und wohl auf das 4-4-2-System setzen. „Wenn wir es defensiv hinbekommen, haben wir auch in diesem Spiel die Möglichkeit, nach vorne zu kommen und Tore zu erzielen“, will Vollmann im letzten Spiel der Hinrunde in Fürth punkten, auch wenn man sich ein Spiel nicht „ermauern“ könne. „Man muss immer mit seinem eigenen Ballgewinn, mit seinen eigenen Ballbesitzzeiten entsprechend gut umgehen.“ Verzichten muss Vollmann in der Spitze weiterhin auf Tom Weilandt und Mohammed Lartey. Weilandt sitzt die Sperre nach seiner Roten Karte ab, Lartey kuriert seine Schambeinentzündung aus. „Er hat insgesamt zehn Tage Ruhe verordnet bekommen, jetzt hat er etwa sieben Tage rum“, gibt sich der Hansa-Coach optimistisch, dass Mo Lartey in der nächsten Woche zumindest wieder auf der Bank sitzen, „auf jeden Fall aber gegen Dresden dabei sein kann.“ Genesen ist hingegen Kapitän Sebastian Pelzer, der ebenso wie Dominic Peitz nach verbüßter Gelb-Strafe wieder in der Startelf stehen dürfte. „Ich erwarte, dass wir insgesamt besser auftreten als im letzten Spiel gegen Union Berlin – ich glaube, das erwartet jeder“, spricht Vollmann wohl allen Fans aus dem Herzen. Anpfiff in der Fürther Trolli Arena ist heute um 13:00 Uhr. 7.500 Zuschauer werden erwartet, darunter etwa 1.000 Hansa-Anhänger. Bericht von der Partie Greuther Fürth gegen Hansa Rostock

3. Dezember 2011 | Weiterlesen
Der Zoo Rostock feiert Richtfest des Darwineums

Der Zoo Rostock feiert Richtfest des Darwineums

Es wird Zeit, dass das Dach dichtgemacht wird. Der Regen der letzten Nacht hat auf dem frischen Betonboden des Darwineums großflächige Pfützen hinterlassen und den hellen Sand rund um die Baustelle in einen Matschparcours verwandelt. Nichts für die guten Hosen und Schuhe der etwa 200 Gäste, die heute mit den Bauarbeitern das Richtfest des Darwineums im Rostocker Zoo feierten. „Das ist ja riesig“, staunten viele beim Anblick des 9.000 qm großen Gebäudes, dessen Herzstück eine 75 mal 55 Meter große Tropenhalle ist. Einige verglichen sie mit Tropenhallen und Menschaffenanlagen anderer zoologischer Einrichtungen. Die Ausmaße des Darwineums waren nicht unumstritten. Gigantismus lautete ein Vorwurf der Kritiker. Das, was bisher eine Vorstellung aus Zahlen und Plänen auf Papier war, steht nun als Bauwerk sichtbar im Barnstorfer Wald. „Wir feiern heute Richtfest, wer will das Objekt jetzt noch abreißen?“, fragt Zoodirektor Udo Nagel. Mit ganzer Kraft trieb er heute Vormittag einen langen Nagel in ein Brett und beendete damit symbolisch die Fertigstellung des Rohbaus. Mit den ersten Betonarbeiten wurde Anfang Juni begonnen. „Der Termin war sehr sportlich und nur im Dreischichtbetrieb möglich. Wir haben die kompletten Nächte in den letzten zwei Monaten durchgearbeitet“, berichtet Dieter Zeuke von der Firma OSTbau, die mit weiteren Unternehmen an der Umsetzung des Bauvorhabens beteiligt ist. In Spitzenzeiten seien bis zu 70 Mitarbeiter auf der Baustelle tätig gewesen. Komplizierte Betonwerke seien eine besondere Herausforderung gewesen, sagt Zeuke und weist auf die großen Pflanzengefäße im Inneren der Halle. Ihre Schalengestaltung stellte so hohe Anforderung, dass man sich die Unterstützung einer österreichischen Spezialfirma hinzuzog. Besonders seien auch die speziellen Betonarten, die im runden Ausstellungsbereich verwendet wurden und den Ausdünstungen von Salzwasser aus den Aquarien für Malawi-Buntbarsche, Korallen und Quallen standhalten sollen. Die Betonarbeiten sind so gut wie abgeschlossen. Noch dominieren große graue Wände den Eindruck des Darwineums. Mittlerweile haben jedoch schon die Ausbaugewerke den Rohbau in Beschlag genommen, um ihn in eine grüne Oase zu verwandeln. Auch das Dach ist fast geschlossen. Mit Luft aufgepumpte Folienmodule werden über 3.000 qm der Tropenhalle gespannt. Das Folienkissendach ist lichtdurchlässig, sodass auf Lampen und die sonst übliche Tag- und Nachtsimulation verzichtet werden kann. Gorillas, Orang-Utans, Meerkatzen, Tupaias, Webervögel und Faultiere werden unter diesem Dach leben, zählt Antje Zimmermann nur einige zukünftige Bewohner des Darwineums auf. Mit der Fertigstellung des Rohbaus, die die Halbzeit des Bauprojektes markiert, rückt für sie die spannendste Phase der Umsetzung des Darwineums immer näher. „Mein Highlight ist, wenn die Tiere kommen. Wenn ich sehe, wie sie auf diese Einrichtung reagieren“, freut sich die Zookuratorin, die bei der Planung für die tiergerechte Gestaltung der Anlagen verantwortlich ist. „Wir haben uns für alle Tiere, die wir hier halten, die neuesten Haltungsrichtlinien angesehen und Fachkollegen gefragt, die die Tiere schon lange halten“, sagt Antje Zimmermann und hofft auf eine gute Eingewöhnung. Doch bis dahin gibt es noch einiges zu tun. Auch die Außenanlagen müssen noch so umgestaltet werden, dass sie sowohl den Bedürfnissen der Affen, als auch der Zoobesucher gerecht werden. Auf gut einem Hektar wurden dafür Bäume gefällt. „Aber nicht alle“, betont Antje Zimmermann. Einige sollen den Orang-Utans zum Klettern dienen, andere werden vor Abnutzung geschützt. Bereits im Frühjahr sollen die ersten Tiere ins Darwineum einziehen. Für August ist die Einweihung der Erweiterung des Rostocker Zoos geplant. Auf 20.000 qm sollen hier nicht nur Menschenaffen ein Zuhause finden, sondern den Zoobesuchern mit insgesamt 40 Tierarten die Evolutionstheorie nach Charles Darwin anschaulich näher gebracht werden. Mit einer Gesamtsumme von über 28 Millionen Euro ist es das größte Bauprojekt des Rostocker Zoos.

2. Dezember 2011 | Weiterlesen
Hansa Rostock kämpft gegen „Geisterspiel“ ohne Fans

Hansa Rostock kämpft gegen „Geisterspiel“ ohne Fans

Hansa Rostock wehrt sich gegen das vom Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in seinem Strafantrag geforderte „Geisterspiel“, ein Spiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Nach den Ereignissen beim Nordderby zwischen Hansa Rostock und St. Pauli am 19. November 2011 hatte der Kontrollausschuss des DFB ein Spiel vor leeren Rängen als Sanktion gefordert. „Wir verurteilen die Vorkommnisse auf das Schärfste und distanzieren uns von jeglicher Form der Gewalt. Jedoch empfinden wir das geforderte Strafmaß als unverhältnismäßig und nicht zweckdienlich. Mit einem Geisterspiel werden die Ursachen der kriminellen Handlungen weder bekämpft, noch gelöst“, erklärte Bernd Hofmann, Vorstandsvorsitzender von Hansa Rostock. Betroffen wäre möglicherweise bereits das nächste Heimspiel am 18. Dezember, bei dem Hansa Rostock im Ostderby auf Dynamo Dresden trifft. Die fehlenden Zuschauer könnten für den Verein Einnahmeverluste von mehr als 250.000 Euro bedeuten. „Unser Ziel ist es, gemeinsam Gewalttäter aus dem Stadion auszugrenzen und in Zusammenarbeit mit Polizei, Staatsanwaltschaft und Justiz die Straftäter hart zu bestrafen. Nur mit der Symbiose aus nachhaltiger Präventionsarbeit und zeitnahen, rigorosen Sanktionen ist es möglich, Straftaten aus den deutschen Fußballstadien zu verbannen“, begründete Hofmann die Ablehnung des Strafantrags. Hofmann wies darauf hin, dass der Verein in diesem Zusammenhang bereits 57 bundesweite Stadionverbote ausgesprochen habe, insgesamt seien gegen 72 Personen Ermittlungsverfahren eingeleitet worden.

2. Dezember 2011 | Weiterlesen
Weitere Einbrüche in Rostock

Weitere Einbrüche in Rostock

Nachdem bereits Ende November vier Einfamilienhäuser in den Rostocker Stadtteilen Gartenstadt sowie Evershagen aufgebrochen wurden, sind Unbekannte erneut in ein Wohnhaus in Rostock eingestiegen. Betroffen ist diesmal ein Einfamilienhaus in Brinckmansdorf. Die Einbrecher öffneten gewaltsam die Terrassentür, um ins Haus zu gelangen. Es wurden alle Räume durchsucht und Bargeld sowie Computertechnik gestohlen. Auch verschiedene Rostocker Firmen wurden erneut von Einbrechern heimgesucht. So brachen unbekannte Täter in der Innenstadt sowie in der Kröpeliner-Tor-Vorstadt in insgesamt sieben Büros ein. Betroffen sind u.a. eine Arztpraxis, ein Steuerbüro, eine Konstruktionsfirma und ein Zeitungsverlag. Ganz offensichtlich hatten es die Einbrecher in allen Fällen auf Bargeld abgesehen. So wurden in mehreren Fällen Geldkassetten aufgebrochen und geleert. Zur Schadenshöhe liegen hier keine Angaben vor. Der Kriminaldauerdienst sicherte an den Tatorten Spuren, die nun ausgewertet werden müssen. In allen Fällen hat das Kriminalkommissariat Rostock die Ermittlungen übernommen. Quelle: Polizeiinspektion Rostock

2. Dezember 2011 | Weiterlesen
Rummel auf dem Rostocker Weihnachtsmarkt 2011

Rummel auf dem Rostocker Weihnachtsmarkt 2011

Hysterisches Kreischen, verquirlter Kirmestechno und der rauschende Schwung der Fahrgeschäfte bilden die Geräuschkulisse, die schon von Weitem von der Fischerbastion herüberdringt. Flackernde Lichter in allen Farben, schwindelerregende Bewegungen von Schaukeln, Achterbahnen und Drehscheiben – hier geht es alles andere als besinnlich zu. Dass die Stille Nacht immer näher rückt, ist jedoch dank der Glühweintassen, Lebkuchenherzen und roten Zipfelmützen unverkennbar. Für Rummelliebhaber gehört dieser Bereich des Rostocker Weihnachtsmarktes sicherlich zu den beliebtesten Attraktionen. Hier konzentrieren sich die großen Fahrgeschäfte. Und diese sind nichts für Weicheier. Mit cool-verzerrten Stimmen locken die Betreiber die Wagemutigen zu vierminütigen Geschwindigkeits- und Höhentripps. Schnell in alle Himmelsrichtungen geschleudert zu werden, das versprechen diese „Megakotzmaschinen“, wie eingefleischte Fans die Fahrgeschäfte auch liebevoll und ehrfürchtig nennen. Der Breakdancer ist so einer, der schon traditionell im Herzen des Platzes auf der Fischerbastion steht und Anlaufpunkt vieler junger Weihnachtsmarktbesucher ist. „Der ist der Tollste“, sagt der zehnjährige Antony, nachdem er mit seinem Bruder und seinen Eltern schon seit über zwei Stunden den Rostocker Weihnachtsmarkt erkundet hat. An einigen neuen Fahrgeschäften ist er vorbeigekommen. Am rotierenden Megateller „Flipper“, am „Kristallpalast“ mit 131 Spezialscheiben und Spiegeln und am „Daemonium“, hinter dessen beeindruckende Burgfassade sich eine Geisterbahn auf vier Etagen verbirgt. Eine Deutschlandpremiere, so Großschausteller Hans Gormann, feiert seine „Rostocker Riesenrutsche“ als erster mobiler Rodelberg. Mit Gummireifen geht es die 15 Meter bergab, allerdings ohne Schnee oder Eis. Der Spaß soll eine Alternative zu der von den Rostockern oft gewünschten, aber nicht realisierten Eisbahn sein. „Die Eisbahn ist sehr teuer, braucht unheimlich viel Energie, ist sehr arbeitsaufwendig und geht in dem Kirmestrubel unter“, meint Gormann und hofft, dass er die Neugier der Weihnachtsmarktbesucher mit der Neuheit am Eingang der Fischerbastion wecken kann. „Wir sind viel gefahren, haben Dosenwerfen gemacht und einen Riesenlutscher gekauft“, berichtet Antony von seinen Erlebnissen. Zum Abendbrot gab es Bratwurst und Mutzen, erzählt seine Mutter. Die Rostocker Familie besucht öfter den Weihnachtsmarkt. Mit Vorliebe am Mittwoch, denn dann ist Familientag. Durchschnittlich 50 Cent bis zu einem Euro günstiger werden die Tickets für die Fahrgeschäfte dann angeboten. „Es ist allgemein recht teuer. Aber es ist schon okay. Im Vergleich zu anderen Tagen ist es schon besser.“ Während Antonys Augen glänzen, ist seinem dreijährigen Bruder Jason das Unbehagen auf dem lauten Rummelplatz der Fischerbastion anzumerken. Aber auch für die Kleinen bietet der Rostocker Weihnachtsmarkt viele Karussells. Das älteste steht auf dem Universitätsplatz. „Es wurde 1909 in Thüringen gebaut. Alles, was zu sehen ist, ist original. Nur die Technik im Inneren ist auf dem neuesten Stand“, erklärt der Fahrscheinverkäufer. Im langsamen Tempo können hier die Mädchen und Jungen auf Holzpferden und anderen Tieren sowie in verschiedenen Fahrzeugen ihre Runden drehen. Ihr Singen und Juchzen zeugen von großem Fahrvergnügen. Auch am Kröpeliner Tor und auf dem Neuen Markt befinden sich einige Fahrgeschäfte, die besonders für Kinder geeignet sind. Wer es etwas beschaulicher mag, kann mit dem Wellenflug vor dem Rathaus ein paar flotte Runden drehen. Hoch hinaus geht es schließlich mit dem Riesenrad an der Marienkirche. In diesem Jahr ist es das 38 Meter hohe Hanserad, von dem man einen wunderschönen Blick auf den Neuen Markt und die Stadt werfen kann. Das große nostalgisch anmutende Kettenkarussell, das strahlende Riesenrad und die vielen festlich geschmückten Buden bieten vor den historischen Fassaden des Neuen Marktes einen zauberhaften Anblick. Fotos vom Rostocker Weihnachtsmarkt 2011:

2. Dezember 2011 | Weiterlesen
7 Kandidaten zur Oberbürgermeisterwahl zugelassen

7 Kandidaten zur Oberbürgermeisterwahl zugelassen

Sieben Kandidaten gehen ins Rennen um das Oberbürgermeisteramt der Hansestadt Rostock, das entschied heute der Gemeindewahlausschuss in einer öffentlichen Sitzung im Rathaus. Einstimmig ließen die acht Mitglieder die Wahlvorschläge von Christian Blauel (Bündnis 90/Die Grünen), Karina Jens (CDU), Kerstin Liebich (Linke), Ait Stapelfeld (SPD), Sybille Bachmann (Rostocker Bund) und der beiden Einzelbewerber Toralf Vetter und Amtsinhaber Roland Methling, der vom Wählerbündnis Für Rostock unterstützt wird, zu. Die Bewerbung von Dieter Reichelt hingegen wurde zurückgewiesen. Er hatte seine Unterlagen zu spät und unvollständig abgegeben. Auf die Bitte an das Gremium ihm eine neue Frist zu geben und einen Befangenheitsantrag gegen ein Mitglied ließ sich der Wahlausschuss nicht ein. Dieter Reichelt kündigte daraufhin an, sich an den Landeswahlleiter zu wenden. Am 5. Februar 2012 sind die Rostocker aufgerufen, ihr neues Stadtoberhaupt für die nächsten sieben Jahre zu wählen. Bei den letzten Wahlen 2005 lag die Wahlbeteiligung bei 42,7 Prozent.

1. Dezember 2011 | Weiterlesen
Hansa Rostock schließt die Südtribüne der DKB-Arena

Hansa Rostock schließt die Südtribüne der DKB-Arena

Hansa Rostock schließt mit sofortiger Wirkung die Südtribüne der DKB-Arena. Dies ist eine von vier Maßnahmen, auf die sich der Vorstand des Vereins heute geeinigt hat. „Ich möchte mich im Namen des FC Hansa Rostock ausdrücklich bei den Fans für die vergangenen Geschehnisse entschuldigen“, erklärt der Vorstandsvorsitzende Bernd Hofmann. „Der im Juni mit der aktiven Fanszene beschlossene Kodex wurde mit Füßen getreten. Die Vorkommnisse haben uns dazu veranlasst, konsequent zu handeln, um die Sicherheit für die Besucher der DKB-Arena zu verbessern.“ Die Jahreskarten für den Bereich der Südtribüne sind ab sofort für die Blöcke 27 und 27A gültig. Bereits erworbene Tageskarten können kostenfrei gegen Tickets im Bereich der Nordtribüne umgetauscht werden. „Wir wollen zudem die unbelehrbaren Straftäter, die dem Verein bewusst Schaden zufügen, ausgrenzen und bitten dabei weiterhin um Unterstützung durch die Rechtsordnung“, führt Hofmann weiter aus. Für seine Fans bietet Hansa Rostock ab sofort unter der Telefonnummer 0381-444 35 80 eine Hotline (auch per E-Mail: info@ra-klopsch.de oder Fax: 0381-444 358 19) an, bei der man (auch anonym) Hinweise zu Straftaten weitergeben kann. Ab dem kommenden Kalenderjahr strebt der Verein für Auswärtsspiele einen personifizierten Kartenvorverkauf an. Bei sicherheitsrelevanten Spielen werden künftig ständig Sprengstoffspürhunde zum Einsatz kommen. Nach den Geschehnissen beim Nordderby gegen St. Pauli am 19. November 2011 bat Hansa Rostock in seiner Stellungnahme öffentlich um Hilfe. Heute tauschte sich der Vorstand des Vereins mit Innenminister Lorenz Caffier und dem Polizeipräsidenten des Präsidiums Rostock Thomas Laum aus. „Ich möchte darauf hinwirken, dass Staatsanwaltschaft und Justiz eine schnellere Abwicklung der Strafanträge und härtere Bestrafung sicherstellen. Wir werden unsere Arbeit im präventiven und repressiven Bereich verstärken“, erklärte Caffier. Im Rahmen der laufenden Ermittlungsverfahren konnten bereits erste Ergebnisse verkündet werden: „In Zusammenarbeit mit dem FC Hansa Rostock konnten bisher gegen 63 Personen Strafverfahren eingeleitet werden und mit dem Abschießen von Leuchtraketen in den Gästefanblock ein Fall der gefährlichen Körperverletzung und des Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz aufgeklärt werden“, so Thomas Laum. Unabhängig von diesen Maßnahmen droht Hansa Rostock ein Geisterspiel als Strafe des DFB für die Geschehnisse beim Heimspiel gegen den FC St. Pauli.

1. Dezember 2011 | Weiterlesen
William Fitzsimmons und Slow Runner gemeinsam im M.A.U.

William Fitzsimmons und Slow Runner gemeinsam im M.A.U.

Wer bei Konzerten ausgelassen tanzen und feiern will, der ist bei William Fitzsimmons falsch. Wer jedoch träumen und ruhige Momente genießen will, der kann mit dem amerikanischen Musiker einen fantastischen Abend genießen. Etwa 250 Genießer waren gestern dabei, als der Mann mit dem außergewöhnlichen Bart seine Gitarren und seine melancholische Stimme im M.A.U. Club Rostock zu Gehör brachte. Wie für Konzerte üblich, brachte der Hauptact auch gestern wieder eine Vorgruppe mit. Slow Runner heißt die Band, die Fitzsimmons auf seiner Europatour begleitet. Josh Kaler und Michael Flynn machen seit 2003 gemeinsam Musik und werden dabei von wechselnden Musikern begleitet. Im M.A.U. Club waren die Amerikaner zu dritt: ein Schlagzeuger, ein Keyboarder, der auch mal zur Gitarre griff und Multiinstrumentalist Kaler. So war der Auftritt der drei schüchtern wirkenden Jungs auch sehr vielfältig. Kaler griff mal zum Bass, dann bediente er das Effektgerät und schlug nebenbei den Schellenring und auch ein Banjo kam mal zum Einsatz. Bei den Songs, die teilweise auch elektronische Elemente erhielten, gab es also durchaus auch die Möglichkeit, etwas zu tanzen. Das Publikum war jedoch noch recht unruhig und gab der Band nicht die verdiente Aufmerksamkeit, obwohl es in dem Lied „Make you love me“ doch heißt, dass alles, was sie wollen, ist, geliebt zu werden. Musikalisch bekannt wurde William Fitzsimmons durch amerikanische Fernsehserien wie Grey’s Anatomy. Dort wurden vor allem „Please Don’t Go“ und „Passion Play“ häufig als Untermalung eingesetzt. Rein visuell sorgt vor allem der Vollbart des Künstlers für Wiedererkennungswert. Schon im Mai 2010 beehrte der Amerikaner Rostock um Freunde von ruhiger, entspannter Musik zu begeistern. Der Musiker wirkte sehr fokussiert auf der Bühne. Obwohl es keine wirkliche Bühnenshow gab, nur einen Mann und seine drei abwechselnd gespielten Gitarren, zog er die ungefähr 250 Gäste sofort in seinen Bann. Einige waren jedoch schon ein wenig verwundert, als er nach dem ersten Lied ansagte, dass er nun das letzte Lied spielen werde. Lächelnd sagte er, dass es nur ein Spaß gewesen sei, und das Publikum einen spaßigen Abend erwarten könne, allerdings: „The William Fitzsimmons kind of fun.“ Begleitet wurde er bei einem Großteil der Lieder von Slow Runner, wodurch ein atmosphärischer Klangteppich entstand – zusammen mit der leicht zerbrechlich wirkenden, aber sehr schönen Stimme ein tolles Musikerlebnis. Was teilweise die Freude ein wenig schmälerte, war die Tatsache, dass nur wenig Sitzmöglichkeiten aufgestellt waren. Ein Konzert, wie das von William Fitzsimmons schreit förmlich nach einer Couch, um mit seinem Partner zu kuscheln – der überwiegende Teil des Publikums bestand aus Paaren. Auch textlich ist William Fitzsimmons klasse. Er verarbeitet in seinen Songs oft private Erlebnisse – Trennungen, Verluste, die Liebe, seine Eltern, und baut daraus kleine Klanggedichte. Auch die Arbeit als Psychologe, die er am Geneva College gelernt hat, findet sich zum Beispiel in dem Song „Bottle“ wieder. Bevor er ihn spielte, sagte er, wie viel Respekt er vor den Menschen in so einer Einrichtung hat, dass diese nicht zugrunde gehen an der Belastung. Nach einem kurzen Zugabenblock und einem weiteren Lied, welches Fitzsimmons von hinter der Bühne sang, war das Konzert zu Ende und viele Gäste nutzen noch die Chance, um Schallplatten oder CDs zu kaufen, um die Traumreise auf der heimischen Couch weiterzuführen. Ein Zufall brachte auch Nantwig Zech auf den amerikanischen Musiker. „Ich habe vor zwei Wochen bei Youtube nach neuer Musik gesucht und das Lied „Blood and Bones“ gefunden. Dann habe ich gesehen, dass er heute im M.A.U. spielt und so habe ich direkt Tickets gekauft.“ Davon profitieren konnte seine Freundin Claudia, die eine Karte geschenkt bekam. „Ich fand es super. Vor allem zu zweit ist das echt gute Stimmungsmusik“, sagte Claudia. Nantwig fasst den Abend relativ perfekt zusammen: „Es war ein tolles Kuschelkonzert.“

1. Dezember 2011 | Weiterlesen
Hansa Rostock droht Geisterspiel ohne Fans

Hansa Rostock droht Geisterspiel ohne Fans

Nach den Ereignissen beim Heimspiel des FC Hansa Rostock gegen den FC St. Pauli am 19. November 2011, bei dem u.a. Leuchtraketen in den Gästeblock geschossen wurden, fordert der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in seinem Strafantrag jetzt ein Spiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit. In dem Strafantrag, der dem Verein heute zugestellt wurde, wird das DFB-Sportgericht aufgefordert, Hansa Rostock mit einem Spiel ohne Zuschauer, einem sogenannten „Geisterspiel“, zu sanktionieren. Betroffen wäre das Heimspiel, das auf ein rechtskräftiges Urteil folgen würde – möglicherweise bereits das letzte Heimspiel vor der Winterpause gegen Dynamo Dresden. Für den Verein könnte dies Einnahmeverluste von mehr als 250.000 Euro bedeuten. Vom Vorstand des Vereins wird nun intern geprüft, ob Hansa Rostock dem Strafantrag des Kontrollausschusses zustimmt. Bis Dienstag muss sich der Verein zu dem Strafantrag erklären, anschließend wird das DFB-Sportgericht entscheiden. Stimmt Hansa dem Strafantrag zu, mündet dieser direkt in einem rechtskräftigen Sportgerichts-Urteil, anderenfalls entscheidet zunächst der Einzelrichter des Sportgerichts.

1. Dezember 2011 | Weiterlesen
Rostock möchte „Stadt der jungen Forscher 2013“ werden

Rostock möchte „Stadt der jungen Forscher 2013“ werden

Ist Rostock eine Stadt der jungen Forscher? In einem bundesweiten Wettbewerb möchte sich die Hansestadt dies bescheinigen lassen. „Viele Rostocker Schülerinnen und Schüler räumen schon seit Jahren die Preise bei Jugend forscht ab. Uns geht es darum, dass die Schülerinnen und Schüler so früh wie möglich den Schatz, den die Uni Rostock und ihre Institute für die Hansestadt darstellen, kennenlernen und nutzen“, sagt Rostocks Schulsenatorin Dr. Liane Melzer. Mit Unterstützung des Vereins Rostock denkt 365° wurden dafür Schulen und Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft mobilisiert. An zwei Septembertagen brüteten etwa 200 Rostocker Schüler der siebten bis neunten Klasse über 36 neuen Projektideen. Sieben dieser Vorhaben wurden als so gelungen betrachtet, dass sie schon vor dem möglichen Gewinn umgesetzt werden sollen. Gestern stellten die Schülergruppen ihren Arbeitsstand im Bürgerschaftssaal vor. „Wir haben uns für das Projekt ‚Der grüne Computer‘ entschieden, weil wir unser gemeinsames Interesse an Computer und Technik mit dem Umweltschutz verbinden wollten. Unser Ziel ist es, einen möglichst umweltfreundlichen Computer zu entwickeln“, erklärt Sebastian Sager. Der 15-Jährige gehört zu einem fünfköpfigen Team aus Schülern der neunten Klasse des Innerstädtischen Gymnasiums (IGS). 300 Watt soll ihr grüner Computer verbrauchen, gut ein Viertel weniger als herkömmliche Geräte. Auch an eine ökologisch- und sozialverträgliche Produktion und Entsorgung der Bestandteile, die sie von unterschiedlichen Herstellern zusammenstellen wollen, haben die Schüler in ihrem Konzept gedacht. Umweltschutz war der wichtigste Ausgangspunkt für die Erfindungen der Schüler. Drei weitere Forschungsgruppen hatten nach Lösungen gesucht, um natürliche Ressourcen noch effizienter einzusetzen und schädliche Abgase zu verringern. So entwickelten Achtklässler der Krusensternschule einen „Bus der Zukunft“, der seinen CO2-Ausstoß selbst aufnimmt und bindet. Die Rostocker Straßenbahn AG hat bereits ihre Unterstützung für dieses Schülerprojekt zugesagt. Mit einem „Solarwindrad“ wollen Schüler der 8. Klasse der Borwinschule Platz sparen, indem sie Windräder mit Solarzellen kombinieren, sodass auch bei Windstille durch die Sonnenstrahlung Strom erzeugt werden kann. Auch diese Schüler können mit Hilfe vom Verein Windenergy Network MV rechnen. Schüler, die die neunte Klasse der Christophorusschule (CJD) und des Schulcampus Evershagen besuchen, haben sich ihre Idee von der Natur abgeschaut. Wie bereits bei Rennbooten soll auch das Metall anderer Schiffe mit einer künstlichen Haihaut ausgestattet werden, damit sie besser durch das Wasser gleiten und so Treibstoff und Abgase einsparen. Neben den naturwissenschaftlich-technischen Bereichen bewegten die jungen Forscher aber auch soziale Themen. Zum Beispiel die Frage nach der besten Schule. Für alle Eltern und Schüler, die sich damit plagen, wollen Maike Scherpelz, Johanna Wolf und Hannah Reiter einen Katalog veröffentlichen, der einen Überblick über das „Image an Rostocker Schulen“ gibt. Die dafür nötigen Informationen zu Schulklima, Unterricht, Durchschnittsalter des Lehrerkollegiums, Ausstattung und Sauberkeit wollen die Neuntklässlerinnen vom ISG durch Umfragen und einen Schüleraustausch sammeln. Mit der Rostocker Stadtgeschichte beschäftigt sich das Projekt „Rostock Dungeon“ von Jonas Strüfing, Neele Vetter und Annika Meyer aus der Borwinschule. Mit Simulationen von brennenden Häusern oder bemalten Leinwänden wollen sie Besucher ihres Verlieses den grauenvollen Rostocker Stadtbrand von 1677 näherbringen. „Wir würden Unterstützung von Dr. Steffen Stuth vom Kulturhistorischen Museum und von unserer Schule im Kunstunterricht erhalten“, erklärt Jonas. Auch Liane Melzer zeigte sich ganz angetan: „Eure Überlegungen passen supergut in die Überlegungen, die wir uns zu der Darstellung der Geschichte der Stadt und der Universität zu den beiden Jubiläen 2018 und 2019 gemacht haben.“ Janek Gaumert, Jannes Eisenberg, Nadine Klatt vom ISG sowie Birte Schlottmann und Thordis Okoro vom CJD wollen in ihrem Projekt „Rostock – Integration am Scheitern?“ die Situation Rostocker Migranten unter die Lupe nehmen und ihre Beobachtungen und Verbesserungsideen mit einem Film und einer Website präsentieren. Universitätsrektor Professor Dr. Wolfgang Schareck lobte die jungen Forscher für ihre Aktivitäten und ermunterte sie: „Wir würden euch gern dabei unterstützen. Denkt ruhig quer und völlig verrückt“. Mit dem Gewinn des Titels „Stadt der jungen Forscher“ ist eine finanzielle Unterstützung in Höhe von 65.000 Euro verbunden. Mit dem Preisgeld sollen die Projekte der Schüler der Öffentlichkeit vorgestellt werden und neue Gemeinschaftsprojekte von Schulen und wissenschaftlichen Einrichtungen angestoßen werden. Bis zum 15. Januar müssen die Projektideen bei den Trägern des bundesweiten Wettbewerbs Körber-Stiftung, Robert-Bosch-Stiftung und Telekom-Stiftung eingereicht werden. Ende Juni wird schließlich der Gewinner des Titels „Stadt der jungen Forscher 2013“ bekannt gegeben. Bisherige Preisträger waren Karlsruhe, Kiel, Gießen und Göttingen.

1. Dezember 2011 | Weiterlesen
„Augenblicke II“ in der „Kleinen Galerie“ im Hafenhaus Rostock

„Augenblicke II“ in der „Kleinen Galerie“ im Hafenhaus Rostock

Goethes Faust wusste zu sagen: „Werd‘ ich zum Augenblicke sagen: Verweile doch! du bist so schön! Dann magst du mich in Fesseln schlagen, dann will ich gern zugrunde gehn!“ Nicht nur einen schönen Augenblick, sondern gleich Dutzende gibt es seit heute in der „Kleinen Galerie“ im Hafenhaus Rostock zu sehen. Unter dem Titel „Augenblicke II“ hat der Hanse Sail Verein vielfältige Werke von Künstlern und Hobbyfotografen zusammengestellt. Insgesamt sind Werke von zwölf Kunstschaffenden ausgestellt, die alle Vereinsmitglieder oder Freunde des Vereins sind. Durch das recht freie Oberthema ist die Vielfalt sehr groß. So gibt es maritime Seidenmalerei, Acrylbilder und viele unterschiedliche Fotos zu sehen. Die Motive der Aufnahmen reichen von Architektur- und Landschaftsaufnahmen, über Kinderfotos bis hin zu den Seglern und Impressionen der Hanse Sail, die in so einem Rahmen selbstverständlich nicht fehlen dürfen. Schon seit der ersten Hanse Sail 1991 ist Angret Ede jedes Jahr auf der Veranstaltung im Einsatz. Was als ABM-Stelle anfing, ist nun komplett ins Ehrenamt übergegangen. Zusammen mit Ulrich Hellmuth organisiert sie die „Gastlichen Mecklenburger“ – Gastronomieeinrichtungen, die für die Teilnehmer ein Gratisessen anbieten. In der Ausstellung zeigt sie Seidenmalerei. „Auch in unserem Malzirkel in der Volkssolidarität Dierkow bin ich eigentlich so ein bisschen eine Außenseiterin“, sagt sie. Als sie 1994, damals noch in der „Bunten Bude“, die Seidenmalerei das erste Mal anbot, gab es eine riesige Resonanz, ganze Schulklassen wollten die Technik ausprobieren. Durch einen besonderen Kniff wirken die beeindruckenden Aquarelle auf der der Seide teilweise dreidimensional. Auch Regina Roth zeigt Malerei in der „Kleinen Galerie“. Vor einem Jahr hat sie schon einmal dort ausgestellt und so war es für sie selbstverständlich, auch dieses Mal wieder zwei Bilder beizusteuern. Die Malerin hat sich dabei von der Zeit inspirieren lassen. „Ich habe einmal ein herbstliches Motiv gewählt und etwas, das in die Vorweihnacht passt“, erzählt sie. Die großflächige Acrylmalerei schafft einen sehr schönen Kontrast zu den anderen Werken auf dem Flur. Anke Dartsch musste für die Auswahl der Ausstellungsstücke erst einmal ihren umfangreichen Bilderschatz durchschauen. Aus 4000 bis 5000 Bildern wählte die Hobbyfotografin acht besondere Augenblicke aus. „Mir ist es wichtig, dass meine Fotos ehrlich sich. So ist nichts bearbeitet, auch wenn mal etwas ein wenig schief ist“, beschreibt sie den Auswahlprozess. Heraus kam eine Auswahl an Gebäuden mit ganz unterschiedlichen Strukturen, die alle während Urlaubsreisen entstanden. „Mein Mann war teilweise schon genervt, daher sind viele Fotos Momentaufnahmen, weil gar nicht die Zeit blieb, das Motiv lange auszuwählen“, gesteht Anke Dartsch. Noch bis zum 20. Januar sind die Augenblicke in der Galerie zu finden. Diese liegt am Warnowufer, im selben Haus, indem sich auch das Theater im Stadthafen befindet. Der Eintritt ist frei und es ist geplant, von nun an jährlich als Jahresabschluss eine Ausstellung von Augenblicken zu organisieren.

29. November 2011 | Weiterlesen
Ausstellung zur Biodiversität im Zoo Rostock

Ausstellung zur Biodiversität im Zoo Rostock

Elefanten, Pinguine, Höhlensalmler, Rosenkäfer – im Rostocker Zoo können die Besucher einen kleinen Einblick in die Vielfalt der Tierwelt unserer Erde erhalten. Fast 250 Tierarten werden auf dem 56 ha großen Gelände ausgestellt. „Wenn wir die Zahl der Tier- und Pflanzenarten zwischen den Gehegen des zoologischen Gartens zählen, kommen wir bis auf 3000 Arten“, ergänzt Zoodirektor Udo Nagel. Weltweit rechnet man mit zwei Millionen beschriebenen Tier- und Pflanzenarten. Wie viele aber tatsächlich auf unserem Planeten leben, gilt bisher als nicht seriös schätzbar. Seit jeher profitiert der Mensch von dieser Vielfalt, die als Biodiversität bezeichnet wird. Heute speichern Wälder, Moore und Feuchtgebiete weltweit etwa die Hälfte der Kohlenstoffemissionen. Dreiviertel unserer Medikamente werden aus natürlichen Ressourcen gewonnen. Bienen und andere Insekten tragen durch Bestäubung jährlich über 150 Millionen Euro zur Wirtschaftsleistung bei. Doch die Vielfalt der Lebensräume, Tier- und Pflanzenarten schrumpft in einem nie zuvor da gewesenen Tempo, so die Beobachtung von Wissenschaftlern. „Es ist nicht das Problem, dass eine Art ausstirbt. Das hat es über die Jahrmillionen immer gegeben. Unser Problem ist die Verringerung der Varianz, dass der genetische Pool immer kleiner wird“, betont Nagel. „Hohe wirtschaftliche Kosten werden entstehen, wenn wir nichts zum Erhalt dieser Ressourcen unternehmen“, heißt es in einem Text, der zur Ausstellung „Biologische Vielfalt – Es geht uns alle an“ gehört. Noch bis zum 16. Januar ist sie im Altweltaffenhaus im Zoo Rostock zu sehen. Präsentiert wird sie vom Informationsbüro des Europäischen Parlaments in Deutschland. Ein besonderer Schwerpunkt liegt daher auf der Rolle der Europäischen Union (EU) und ihrer Maßnahmen, die Vielfalt der Arten und Lebensräume in Europa zu schützen. Etwa 42 Prozent der Säugetiere, 15 Prozent der Vögel und 45 Prozent der Schmetterlinge und Reptilien werden hier als gefährdet eingestuft. Vor allem der Mensch als Nutzer der biologischen Vielfalt gilt als Hauptverursacher des Naturverlustes. Industrialisierte Landwirtschaft, Verstädterung, Verkehr, Massentourismus und Überfischung zerstören wichtige Lebensräume. Im weltweiten Ausstoß von Treibhausgasen wird eine ernsthafte Gefahr für das Klima gesehen, dessen Erwärmung zu bedrohlichen Überschwemmungen und Dürren führt. Die Relevanz des Erhalts der Biodiversität für die Menschen wurde auch von der EU erkannt. So wollen die Staats- und Regierungschefs der 27 EU-Staaten den Verlust der biologischen Vielfalt bis zum Jahr 2020 stoppen. Seit 1979 hat die Europäische Union zahlreiche Gesetze und Richtlinien zum Schutz der Natur erlassen. Grenzübergreifend wurden so 26.000 Schutzgebiete (etwa ein Fünftel der Fläche der EU) eingerichtet, Jagdverbote verordnet und 194 Arten unter Schutz gestellt. Auch Regeln für die Reinhaltung von Luft und Wasser werden von der EU aufgestellt. Mit zwei Milliarden Euro unterstützt die EU zwischen 2007 und 2013 Umwelt- und Naturschutzprojekte, wie Renaturierungsmaßnahmen. Mit zwölf Milliarden Euro versucht sie das Vordringen fremder Arten, die zur Bedrohung für die einheimische Flora und Fauna werden, zu bekämpfen und setzt sich für strengere Grenzkontrollen ein. Verlust von finanzieller Unterstützung der EU droht denjenigen Landwirten, die mit ökologisch schädlichen Methoden arbeiten. „Ökologische Maßnahmen müssen jedoch noch stärker ausgeweitet werden“, heißt es in der Ausstellung und dass man auf EU-Ebene um eine gemeinsame Agrar- und Fischereipolitik ringt. All das und etwas mehr erfährt man auf zehn beidseitig bedruckten Roll-Ups, die im Altweltaffenhaus aufgestellt wurden, um die Fakten darzulegen. Auf einer mehr persönlichen Ebene werden die Besucher von sechs sprechenden Säulen mit Spatz, Eiche, Thunfisch, Apfel, Eichhörnchen und Frosch angesprochen. Die Texte, die einzelne Themen beleuchten, aber auch einen groben Gesamtüberblick geben, versuchen einen kleinen Eindruck über die Zusammenhänge zwischen dem ökologischen und ökonomischen System Europas herzustellen und die Arbeit der EU zu rechtfertigen. Auch zukünftige Vorhaben, wie die Vernetzung von Schutzgebieten und die stärkere Einbeziehung aller Politikbereiche, werden darin angedeutet. Allerdings muss alles nur bei Andeutungen bleiben, zu komplex ist das Thema. Konflikte, die bei der Umsetzung der Ziele auftreten, werden ebenfalls ausgespart. Auf den Einsatz von Bildern und Grafiken wird bei dem Versuch das Thema „biologische Vielfalt“ in einer Ausstellung zu veranschaulichen nahezu komplett verzichtet. Stattdessen verlassen sich die Macher ausschließlich auf das gesprochene und geschriebene Wort. Ob das bei den Zoobesuchern genügend Aufmerksamkeit erregt, wenn in Sichtweite die Wanderus und Husarenaffen zwischen den Ästen herumtoben?

29. November 2011 | Weiterlesen
Zwei Ausstellungen und ein Workshop in der wolkenbank

Zwei Ausstellungen und ein Workshop in der wolkenbank

Wer mit offenen Augen durch Rostock geht, kann viel entdecken. Skulpturen, Bilder, Graffitis und Aufkleber wirken im Stadtbild. Das alles kann irgendwie Kunst sein, wenn der Blickwinkel stimmt. Die Galerie „wolkenbank kunst+räume“ in der Wollenweberstraße zeigt nicht nur verschiedene künstlerische Stadtgesichter in einer Ausstellung, sondern beleuchtet das Thema „Baugebundene Kunst?“ mit einer Workshopwoche. Und da ja bekanntlich aller guten Dinge drei sind, kann man in den Räumen in dieser Woche auch sieben Bilder der Berliner Künstlerin Natascha Pötz begutachten. „Ich bin mit 20 Jahren aus Rostock weggegangen, mit dem festen Vorsatz, nie wieder zurückzukommen“, sagte Galerist und Agenturleiter Holger Stark am Abend. Doch seit fast zwei Jahren gehören er und die wolkenbank zu einer festen kulturellen Größe in der Östlichen Altstadt. Dabei stand bisher auch immer der Galeriebetrieb im Zentrum des Interesses, was mit dem Workshop nun geändert werden soll. „Wir wollen zeigen, dass wir nicht nur eine kommerzielle Galerie sind, sondern ganz viel Arbeit auch im Hintergrund geschieht. Die Agentur ist ein Dienstleister in allen Bereichen von Kunst und Kultur“, so Stark. Bis zum 2. Dezember steht das Haus ganz unter dem Motto: „Baugebundene Kunst? – Fachleute und Interessierte informieren (sich) über das Thema Kunst im öffentlichen Raum.“ Dabei wird es täglich zwei Referenten geben, Künstler, aber auch Mitarbeiter der Stadt, die verschiedene Themen beleuchten. So wird es etwa morgen um die Rostocker Stadtmauer und verschiedene „Kunstaussichten“ gehen. Ein detailliertes Programm findet man auf der Homepage der wolkenbank. Der Workshop ist bewusst offen und eintrittsfrei gehalten, damit interessierte Gäste zuhören und natürlich auch mitdiskutieren können. Um den Besuchern eine breite Beispielpalette zu bieten, arbeitet die wolkenbank mit Thomas Häntzschel zusammen. Der Fotograf und Dozent an der da!:Designakademie Rostock ging mit zehn seiner Studenten für sechs Wochen auf die Suche nach Kunst im Rostocker Stadtbild. Herausgekommen sind etwa 400 vielfältige Bilder, von denen ein Teil die rote Wand in der wolkenbank schmückt. Die Fotos zeigen sowohl klassische Skulpturen, Installationen und Bilder, aber auch Street Art, Fassadengestaltung und andere informelle Darstellungen. „Die Studenten sollten zeigen, wie sie die Stadt sehen. Dabei fühlten sie sich anfangs unterfordert, waren dann aber mit immer mehr Vergnügen bei der Sache“, berichtet Häntzschel. Neben dem Workshop zeigt die wolkenbank aber in dieser Woche sieben Bilder der Künstlerin Natascha Pötz. Damit ist die Galerie Kvant aus Berlin zu Gast in der Östlichen Altstadt. Im Gegenzug möchte Holger Stark im kommenden Jahr „ein Stück Kunst von der Küste in der Hauptstadt präsentieren.“ Natascha Pötz faltet das Papier ihrer Bilder, bevor sie anfängt zu zeichnen und staffelt die Arbeit so in vier Abschnitte, die sie separat bearbeitet. Die Bilder laufen unter dem Oberbegriff „Welt Reisen Album“ zusammen und passen somit gut in das Gesamtkonzept der Woche, da teilweise auch Stadtgesichter unter den Motiven sind. „Ich schätze am Zeichnen die Ruhe und die Beständigkeit“, erzählt die Künstlerin. Und dies findet man in ihren Bildern auch wieder. Mit leisen Blei- und Buntstiftstrichen stellt sie Erinnerungen und Wahrnehmungen dar. „Ich weiß vorher nicht, was entstehen wird, sodass ich mich langsam in Situationen zurückträumen kann.“ Auch Holger Stark lobt die „Bleistiftzeichnungen, die ins Nichts weggleiten“ sehr und sieht in ihnen eine Einladung zur Entspannung der Seele. Drei gute Gründe also, der Östlichen Altstadt mal wieder einen Besuch abzustatten. Man kann nicht nur seine Seele, sondern auch Rostock und seine künstlerischen Seiten neu entdecken. Nach der Workshopwoche wird die Galerie wieder den Jahresabschluss und den zweiten Geburtstag mit der Gruppenausstellung „Mince pies #2“ feiern.

29. November 2011 | Weiterlesen
OB-Wahl 2012: Roland Methling eröffnet Bürgerbüro

OB-Wahl 2012: Roland Methling eröffnet Bürgerbüro

„Eins hat sich nicht verändert, vor sieben Jahren war ich genauso aufgeregt.“ Knapp sieben Jahre ist es her, dass Roland Methling im Februar 2005 die Wahl zum Oberbürgermeister mit 58,2 Prozent der Stimmen im ersten Urnengang für sich entscheiden konnte. Nun will er es noch einmal wissen. Nachdem am Donnerstag bereits Christian Blauel, Kandidat von Bündnis 90/Die Grünen, sein Bürgerbüro einweihte, folgte am Freitag Rostocks Stadtoberhaupt. Roland Methling möchte am 5. Februar 2012 seinen Stuhl verteidigen und die Geschicke der Hansestadt für weitere sieben Jahre in die Hand nehmen. „Rostock stand 2005 am Rande der Zahlungsunfähigkeit, war gelähmt und praktisch handlungsunfähig“, blickt der Verwaltungschef auf den Beginn seiner Amtszeit zurück. Der Stadt seine Handlungsfähigkeit zurückgegeben und sie wieder auf Kurs gebracht zu haben, das ist es, was Methling als Erfolg für sich verbucht. 7.500 neu entstandene Arbeitsplätze, die geknackte 200.000 Einwohnergrenze und 40 Millionen Euro abgebaute Schulden sind die Eckdaten, die sein Wahlplakat zieren. Wichtigstes Ziel für die nächste Amtszeit: Bis zum 800-jährigen Stadtjubiläum im Jahr 2018 soll Rostock vollständig entschuldet werden. Die Umsetzung des Mindestlohns auf kommunaler Ebene steht ebenso auf der Agenda wie die Schaffung bezahlbaren Wohnraums. Erstmals werde es für die auf dem Sportplatz der Warnemünder Parkstraße geplanten Wohnungen wieder Mietsubventionen geben, versprach der OB, wenn auch mit 0,50 bis 1 Euro pro Quadratmeter eher im bescheidenen Rahmen. Doch auch über ganz konkrete Projekte sprach Methling an diesem Nachmittag. Ein Theaterneubau bis 2018 gehört dazu, auch wenn dies für Methling „kein Wahlkampfthema sein sollte“. WLAN-Hotspots vom Neuen Markt bis zum Uniplatz ab dem Sommer 2012 stehen ebenso auf der Liste wie ein Freiwasserschwimmbecken an der Neptun-Schwimmhalle zur Wasserspringer-EM 2015 oder eine fünf Kilometer lange Tartanbahn für internationale Triathlonwettbewerbe im Stadthafen. „Solche Träume muss man haben“, bekräftigt Methling. Vielleicht auch „ein Schiff, das den Namen Hanse Sail oder Hansestadt Rostock trägt“ – aber alles zu seiner Zeit und wenn die entsprechenden Mittel bereitstehen. „Hart in der Sache, aber ohne persönliche Angriffe“, wünscht sich der OB einen fairen Wahlkampf, bei dem mit Rücksicht auf die Feiertage erst ab dem 5. Januar mit dem Plakatieren begonnen werden soll. Das Bürgerbüro im Friedhofsweg 45 ist montags bis freitags von 10 bis 20 Uhr, am Samstag von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Geleitet wird es von Cedrik Jacobi (25), Student der Politikwissenschaften.

28. November 2011 | Weiterlesen
Einbrüche in Einfamilienhäuser

Einbrüche in Einfamilienhäuser

Vermutlich bereits in der Zeit vom 24.11. zum 27.11.2011 drangen unbekannte Einbrecher in vier Einfamilienhäuser in den Rostocker Stadtteilen Gartenstadt sowie in Evershagen ein. Dabei nutzten die Tatverdächtigen in drei Fällen die längere Abwesenheit der Hauseigentümer. Die Diebe hatten sich mit Hilfe von Bohrungen durch die Terrassentüren und dem Aufdrücken eines Fensters Zugang zu den Häusern verschafft und durchsuchten alle Räumlichkeiten. Entwendet wurden nach bisherigen Erkenntnissen u. a. Schmuck, eine Musikanlage und Bargeld. In einem Fall versuchten die dreisten Diebe in ein Haus einzudringen, während die Eigentümer schliefen. Hier scheiterten die unbekannten Tatverdächtigen, da die Tür von innen mit einem abschließbaren Griff versehen war. In allen vier Fällen hat nach umfangreicher Tatortarbeit das Kriminalkommissariat Rostock die Ermittlungen übernommen. Die Polizeiinspektion Rostock rät erneut allen Hausbesitzern, geeignete Sicherungsmaßnahmen zur Verhinderung von Einbrüchen zu treffen. Kostenlose Informationen zu diesem Thema gibt es bei der Kriminal-polizeilichen Beratungsstelle der Polizeiinspektion Rostock unter der Telefonnummer 0381 / 652-2160 und auch im Internet unter www.polizei-beratung.de.

28. November 2011 | Weiterlesen
„Hänsel und Gretel“ im Volkstheater Rostock

„Hänsel und Gretel“ im Volkstheater Rostock

Weihnachtszeit ist Märchenzeit. Eines der bekanntesten Märchen dürfte wohl das von „Hänsel und Gretel“ sein. Oft inspirierte die Geschichte der beiden armen Kinder, die sich im Wald verirren und dort der bösen Hexe begegnen, Schriftsteller, Musiker, Filmemacher und Maler zu beeindruckenden Kunstwerken. So auch den spätromantischen Komponisten Engelbert Humperdinck, der zu Beginn der 1890er Jahre aus dem Stoff eine Märchenoper in drei Akten schuf und damit Weltruhm erlangte. Rechtzeitig zum Beginn der Adventszeit hat das Volkstheater Rostock diesen Bühnenklassiker wieder in den Spielplan aufgenommen. Eigentlich sollte bereits im April im Großen Haus Premiere gefeiert werden. Doch es wurde bekanntlich zuvor geschlossen. Nun führen die Sängerinnen und Sänger des Musiktheaters unter der Regie des ehemaligen Rostocker Operndirektors Rainer Wenke das Stück im Theaterzelt auf. Begleitet werden die Akteure auf der Bühne von der Norddeutschen Philharmonie Rostock. Unter der Leitung des Dirigenten Manfred Hermann Lehner erklingt Humperdincks Oper, deren musikalische Einflüsse vom Stil Richard Wagners und Volksliedern bestimmt ist. „Suse liebe Suse“, „Ein Männlein steht im Walde“, „Brüderchen komm tanz mit mir“ dürften zu den Liedern zählen, die vielleicht auch schon den kleinen Zuschauer bekannt sind. Frisch und einladend vorgetragen werden sie von Takako Onodora und Jamila Raimbekova, als Hänsel und Gretel. Trotz ausgebildeter Opernstimme stellen die jungen Sängerinnen die kindliche Natur ihrer Rollen mit ihrer Neugier und ihren Ängsten so überzeugend dar, dass auch die jüngeren Besucher ihnen gespannt folgen. Bis in den finsteren Wald, wo ein riesiges, buntes Lebkuchenhaus die hungrigen Kinder zum Naschen verführt. Die Ausstattung von Falk Wangelin ist so farbenprächtig und freundlich, dass das Grauen der Handlung gar nicht so recht bewusst werden will. Die Täuschung gelingt. Denn als die Hexe, dargestellt von der Gast-Altistin Gabriele Scheidecker, ihre wahren Absichten offenbart, ist es für die Kinder zu spät, fast. Selbstverständlich geht das Märchen für die jungen Helden gut aus und das Böse wird vernichtet. Allerdings weicht die Inszenierung von der originalen Märchenfassung ab. Nicht Gretel ergreift den Mut, um die Geschwister aus der Notlage zu befreien, in dem sie die alte Frau, die das Böse verkörpert, in den Ofen stößt. Sondern die Hexe stürzt sich selbst hinein. Das befreit die Kinder zwar vom Verdacht des Mordes, nimmt ihnen aber die Erfahrung sich selbst aus einer bedrohlichen Lage zu retten und so vertrauen in ihr eigenes Tun zu gewinnen. Zu den beschaulichsten Szenen gehört sicherlich der „Abendsegen“, in der vierzehn Engel, dargestellt von Kindern der Ballettschule Marquard, den Schlaf der Kinder bewachen. In diesem imposanten Gruppenbild bewegt sich auch Julia Ebert mit grazilen Schritten als Sandmännchen, und später auch als Taumännchen. Der siebenjährigen Leona, die mit ihrer Mutter die Premiere besuchte, hat die Hänsel und Gretel-Inszenierung „gut“ gefallen, besonders Gretel war ihre große Heldin. Den Tipp, sich Humperdincks Märchenoper anzuschauen, hat ihr ihre Geigenlehrerin gegeben. Allerdings war die zweistündige Vorstellung um 19:30 Uhr schon ganz schön spät für die junge Zuschauerin, die mit müden Augen nach Hause drängte. Für Kinder gibt es aber auch Nachmittagsaufführungen. So findet die nächste Vorstellung am 1. Dezember um 15 Uhr im Theaterzelt statt. Weitere Aufführungen gibt es am 15., 17., 25. und 29. Dezember sowie 8. Januar. Fotos (1-3): Dorit Gätjen, VTR

28. November 2011 | Weiterlesen
Universitätsball 2011 im Hotel Neptun

Universitätsball 2011 im Hotel Neptun

Einen rauschenden Ball feierte die Universität Rostock am Samstagabend im Hotel Neptun. Bereits zum fünften Mal waren Dozenten, Mitarbeiter, Studierende und Gäste eingeladen, gemeinsam im festlichen Ambiente des Bernsteinsaals das Tanzbein zu schwingen. Die Herren in edler Abendgarderobe, die Damen in wunderschönen Kleidern. Besonders von Letzterem zeigte sich nicht nur der Rektor der Universität Professor Dr. Wolfgang Schareck beeindruckt. So ließ er es sich auch nicht nehmen, die Damen besonders herzlich zu begrüßen, darunter die Vizepräsidentin des Landtages Regine Lück, Annegret Methling, die in Begleitung ihres Mannes, dem Oberbürgermeister Rostocks, gekommen war, Prorektorin Professor Dr. Ursula van Rienen und auch die Frau des Prorektors Professor Dr. Stefan Göbel. Gemeinsam mit seiner Gattin eröffnete der Rektor schließlich den Ball mit einem langsamen Walzer. Schnell strömten weitere Gäste auf die Tanzfläche. So zahlreich, dass das Parkett gar nicht ausreichte. Für die Musik sorgte die Rostocker Band „Good Vibes“. Mit ihrem Repertoire, das von Swing, Rock ‘n’ Roll, Pop bis zu Latin reichte, begeisterten die jungen Musiker das Publikum. Egal ob jung oder schon etwas älter, viele Pärchen glänzten mit ihren Tanzfähigkeiten. Wer dennoch Anregungen brauchte, konnte sich bei Susanne Butz und Steffen Freitag vielleicht noch die eine oder andere Bewegung abschauen. Die beiden Turniertänzer demonstrierten unter der fachkundigen Moderation der Hochschulsporttanzlehrerin Kristin Beer Ausschnitte ihres Könnens ausgewählter Standardtänze. Raumgreifend wirbelten sie über die Tanzfläche und bildeten so einen von vielen Programmhöhepunkten, die den Gästen im Laufe des Abends Zeit zum Verschnaufen gaben. Stärken konnten sie sich bei einer kulinarischen Ostseereise, einem Buffet aus der Küche des Hotel Neptuns. Bereits zur Tradition auf dem Universitätsball ist die Verleihung des Rektorpreises geworden. In diesem Jahr wurde Susann Dittmer für ihre Verdienste bei der Einführung und Nutzung der Software LaTeX an der Universität, wovon besonders die mathematisch- naturwissenschaftliche Arbeit profitiert, ausgezeichnet. Auch Wolfgang Grieger erhielt als Ergänzung zu der Ehrennadel, die ihm bereits vor einigen Tagen für sein Engagement als Vorsitzender der Förderer der Universität Rostock verliehen wurde, im Rahmen des Universitätsballes einen Blumenstrauß. „Wunderbar! Uns hat es sehr gut gefallen“, schwärmt Reinhard Mahnke am späten Abend. Der Physiker besucht nicht zum ersten Mal den Universitätsball. Ein Zehnertisch wird immer reserviert „und das klappt alles wunderbar!“ Vom Veranstaltungsort im Hotel Neptun, wo der Ball zum zweiten Mal infolge stattfindet, zeigt er sich besonders angetan. „Es ist immer wieder schön, dass man Leute von der Uni trifft. Der Rektor begrüßt einen, man sieht emeritierte Professoren.“ Seine Begleiterin Karin Heinz ergänzt: „Die Kapelle ist sehr gut, wunderbar! Es ist auch sehr schön, dass Studenten vertreten sind!“ „Etwa Hälfte/Hälfte“, schätzt Organisator Daniel Karstädt das Verhältnis zwischen Dozenten und Studenten auf dem Universitätsball ein. Eine Mischung, die auch bei den Nachwuchsakademikern gut ankommt. „Ganz schön“, lautet zumindest Kay Schickers Einschätzung, als er sich mit Laura Schäffter weit nach Mitternacht auf den Heimweg begibt. „Ich bin das letzte Jahr Student, da wollten wir die Gelegenheit noch einmal nutzen“, erzählt der 23-jährige Wirtschaftsmathematiker. „Aber vielleicht kommen wir doch noch mal wieder“, wirft seine Partnerin, die an der Universität im 5. Semester Philosophie und Spanisch auf Lehramt studiert, ein. Besonders hervor heben sie die Band Good Vibes und das Buffet. Aber auch das Unterhaltungsprogramm hat sie überzeugt. Tombola, Spiele, barocke Musik des Streicherduos Vio Ce, Hip-Hop-Performance und Sambapercussion sorgten für Abwechslung bis in die frühen Morgenstunden.

28. November 2011 | Weiterlesen